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Lukey

Dringende Fragen zur ETF-Wahl meines ETF/Sparplan-Depot

Empfohlene Beiträge

Lukey
· bearbeitet von Lukey
Info zur bisherigen Asset-Allokation ergänzt

Hallo zusammen! Vor kurzem habe ich dieses Forum entdeckt - hiermit direkt mein erster Beitrag.

Ich habe ein paar Fragen zum Einstieg als Junganleger mit einem ETF-Depot und hoffe hier von euch etwas Hilfe zu meiner Situation bekommen zu können :) (ich hoffe ich habe alle Thread-Regeln eingehalten)

Zunächst einmal: Wirklich toller, informativer Guide zum Thema ETF-Depot Aufbau von Ramstein. Klasse, dass es hier so ein Forum gibt!

Danke im Voraus fürs Lesen & Antworten!

 

Kurzinfos (TL;DR):

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Wenig Erfahrungen bisher. Habe seit ein paar Monaten zwei Depots (eins für Langfristanlage mit ETFs und eins zum "Spielen"/Erfahrungen sammeln mit Einzelaktien).

Dann noch ein Bausparvertrag für Vermögenswirksame Leistungen und Wohnungsbauprämie, Girokonto und einen Großteil meines angesparten Geldes "unterm Kopfkissen".

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

iShares MSCI World (IE00B4L5Y983) (physisch, thesaurierend),

Sparplan 200€ monatlich mit OnVista Depot

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Schon viel Zeit über Podcasts und Internetrecherche reingesteckt, grundsätzlich offen und lernbereit, Grundstein soll jetzt zeitig gelegt werden

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Erste Erfahrungen mit Kursverlusten gemacht, langfristig guter Dinge Schwankungen auszuhalten

 

Optionale Angaben:

1. Alter

24 Jahre

 

2. Berufliche Situation

Student, dual mit Einkommen

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Nein, bisher ca. 200/801€ verbraucht p.a. mit Bausparvertrag

 

(4. Bisherige Asset-Allokation)

  • Ein großer Betrag bleibt liquide als Bargeld: Zu einen als einen Teil als Notgroschen, zum anderen auch für den Fall, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren doch noch auf die Idee komme eine Immobilie finanzieren zu wollen und dafür einiges an EK habe.
  • Den Bausparvertrag nutze ich aufgrund der "guten" Zinsen (1,00%) zurzeit eher als Sparbuch bzw. "Festgeld-Konto". Da gehen monatlich 40€ + 43€ drauf um den Maximalsatz Vermögenswirksame Leistungen (~470€*9%) und Wohnungsbauprämie (~510*8,8%) zu erhalten. Mein Sparerpauschbetrag ist mit den Ersparnissen schon um ca. 200€ aufgebraucht.
  • Depot mit dem ETF als langfristiges Investment.

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

15 Jahre +

 

2. Zweck der Anlage

langfristiger Vermögensaufbau, Bargeld vor Inflation schützen und Rendite erhalten

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

laufender Sparplan + größere Einzahlung/Kauf eines Brot&Butter ETFs geplant

 

4. Anlagekapital

10.000€ einmalig + 300€ monatlich als Sparplan

 

 

--------------------------------------------------------------------------------------------

 

Mein Anliegen:

 

Ich bin Mitte 20 und mache ein duales Studium, habe also ein Einkommen, von dem ich monatlich bereits etwas zurücklegen kann und habe außerdem einiges an Erspartem unterm Kopfkissen/auf dem Girokonto. Über verschiedene Podcasts zur Persönlichkeitsentwicklung bin ich auch auf das Thema Geldanlage&Finanzen stärker aufmerksam geworden.

Aber auch mein Vater hat seinen Teil dazu beigetragen, der mich auf der einen Seite dazu gedrängt hat etwas mit dem ersparten Geld anzufangen, anstatt es auf dem Konto zu lassen, wo es von Inflation aufgefressen wird. Auf der anderen Seite hat er sich damals an den als Volksaktien propagierten Telekom-Aktien sowie einem abgebrochenen Riester-Vertrag die Finger verbrannt und daher absoluter Pessimist wenn es um die Themen Börse und Aktien geht – weshalb ich da keine Ratschläge von ihm erwarten darf und jedes Gespräch über Aktien in Hasstiraden über das betrügerische Finanzsystem ausartet. Man könnte sagen er hat sich da nachhaltig verbrannt... da musste ich meinen eigenen Weg finden, immer mit der Skepsis meines Vaters im Hinterkopf und dem Wunsch nach mehr Optimismus.

 

Nach langer Einarbeitung in das Thema und Recherche zu den ETFs, habe ich mir Ende letzten Jahres ein Festpreis Depot bei der OnVista Bank eröffnet (1€ pro Sparplan Ausführung, 5€+2€ bei Einmalkäufen). Ich bespare nun seit einigen Monaten den typischen iShares MSCI World (IE00B4L5Y983) (mit 200€ in einem Sparplan, die ich evtl. auf 300€ aufstocke). Gewählt habe ich diesen thesaurierenden ETF wegen der Einfachheit, um endlich ins Tun zu kommen und anzufangen mit dem Vermögensaufbau, ohne noch länger darüber nachzugrübeln welche Konstellation am besten wäre. Ehrlich gesagt auch aufgrund meiner Unsicherheit: der war nämlich (neben dem MSCI ACWI) einer der Brot&Butter ETFs, die bei Finanztip vorgeschlagen wurde. Und ich war dankbar für diese Empfehlung - eine erste Last weniger, nachdem die Wahl des Depots schon so schwer war. Im Nachhinein hätte ich vielleicht lieber den ACWI gewählt (?).

 

Nebenbei versuche ich mich noch etwas risikofreudiger an Einzelaktien um sich damit auseinanderzusetzen und an der Börse Erfahrungen zu sammeln.

Das ganze mache ich mit zwei getrennten Depots; eines nur mit dem/den ETFs und langfristigen Investments (OnVista), wo ich über lange Zeitraum nicht reinschaue, sowie ein weiteres mit den Einzelaktien (Spielkonto, TradeRepublic), wo ich die Kurse direkt auf dem Smartphone per App verfolgen kann (und leider auch recht viel tue…).

 

Nun habe ich in der vergangenen Zeit immer mehr von der Kombination aus MSCI World + EM im Verhältnis 70/30% sowie auch dem MSCI ACWI bzw. dem FTSE All-World gehört und überlege aufgrund der starken US- und Industriestaaten-Gewichtung bzw. fehlender Abdeckung der Schwellenländer, ob ich

1. noch den MSCI EM im Verhältnis 70/30 getreu den Kommer/Finanzwesir-Empfehlungen dazu monatlich bespare (~200€/100€), oder

2. ganz auf entweder den MSCI ACWI oder den FTSE All-World (mit auch nur 10% Schwellenländeranteil) umsattele.

 

Wichtig ist mir definitiv der langfristige ETF-Kern meines Aktieninvestments, sodass ich drum herum noch die Freiheit habe einzelne „Satelliten“ aufzubauen. Neben Emerging Markets habe ich auch schonmal

Aber gerade dabei bin ich nun total verunsichert und bin mir mit meiner ersten Wahl des „Standart“ MSCI World nicht mehr sicher.

 

Meine Überlegungen dazu:

Zu Bedenken wäre aus meiner Sicht dann, dass ich mit mehreren monatlichen Sparplänen (im Falle MSCI World + EM) natürlich auch mehr Ordergebühren zahlen muss (1€ pro Ausführung, fällt das groß ins Gewicht? Immerhin schon 0,5% bei 200€ Sparrate).

Auf der anderen Seite ist man da eventuell etwas flexibler, und könnte später den EM schwerer gewichten, wenn die Schwellenländer irgendwann stärker performen sollten. Allerdings weiß ich auch noch nicht wirklich, wie das dann mit dem notwendigen Rebalancing überhaupt funktioniert.

 

Bei den All (Country) World Varianten hätte man nur einen ETF – also sehr übersichtlich/einfach.

Beim MSCI ACWI scheint mir die TER mit 0,6 sehr hoch zu sein und dampft seine zu kaufenden Aktien mittels optimized-sampling den MSCI Index stark zusammen (geht da nicht die Diversifikation verloren?). Der FTSE von Vanguard ist dafür günstig (0,22%/IE00B3RBWM25), allerdings auch ausschüttend, sodass man die Dividenden noch managen müsste (=Ordergebühren). Es gibt den mittlerweile auch seit kurzer Zeit als thesaurierende Version (IE00BK5BQT80), den nur leider nicht als Sparplan bei OnVista. Den Ausschütter davon hingegen schon, weshalb ich diesen zurzeit definitiv in Betracht ziehe.

Dazu stellt sich mir die Frage, ob sich da für den langfristigen Anteil nicht mehr die thesaurierenden ETFs eignen um direkt (ohne nachzudenken) langfristig vom Zinseszins zu profitieren, während man bei ausschüttenden ja das Geld selbst wieder anlegen müsste und dadurch auch immer wieder Ordergebühren zahlt.

Außerdem frage ich mich, ob man hinsichtlich des Freibetrags von 801€ zunächst einen Ausschütter besparen sollte, bis man diesen Freibetrag ausgereizt hat, oder ob das durch die Vorab-Pauschale bei Thesaurierenden ETFs egal ist.

Sollte man beim MSCI World dann die bisherigen Anteile am normalen MSCI World verkaufen oder einfach im Depot liegen lassen und den Sparplan auf den ETF umstellen? Hat man Nachteile durch den Verkauf und neuen Einkauf?

 

Ich plane bereits seit Eröffnung des Depots eigentlich eine größere Einmalinvestition i.H.v. 10.000€ um eine Grundlage neben dem Sparplan zu legen, habe bisher aber irgendwie gezögert. Ich will nicht sagen, ich habe einen Crash vermutet, aber naja, nun haben wir die Corona-Krise – und ich bin froh, mein großes Einmalinvestment noch nicht getätigt zu haben, sondern bisher nur meinen monatlichen 200€ Sparplan laufen gelassen zu lassen.

 

Nochmal kurz gesagt: ich stehe also vor einem Dilemma.

Ich bin mir wieder über die grundlegende Aufteilung und meine Depotwahl unsicher (nicht verfügbare WunschETFs | World? World + EM? ACWI alleine? FTSE All-World (thes.) à Depotwechsel?), die Kurse sind am Boden und habe 10.000€ zu investieren, weiß aber nicht worein damit.

 

Meine 3 Optionen:

Alles so lassen, MSCI World behalten und weiterhin besparen, Einmalinvestition da jetzt reinbuttern solange die Kurse durch die Krise niedrig sind (evtl. in 3 Tranchen), mit der Befürchtung leben, dass man eventuell die Emerging Markets Entwicklung verpasst.

 

Zusätzlich den MSCI EM dazu als Sparplan, Einmalinvestition aufteilen (70/30), doppelte Sparplankosten + merkwürdiges Rebalancing Zeugs
- den Wunsch ETF (iShares MSCI EM UCITS ETF USD (Acc) als Thesaurierer gibt’s nicht bei OnVista, nur als Ausschütter (iShares MSCI EM UCITS ETF USD (Dist)) – also müsste man da wieder Ausschüttungen managen..

 

Auf MSCI ACWI oder FTSE All-World umschichten
- Den ACWI gibt’s nicht als Sparplan bei OnVista, aber bei TradeRepublic – das sollte aber ja mein „unseriöses Spielkonto“ bleiben
- Den FTSE All-World gibt’s nur ausschüttend bei OnVista – trotzdem nehmen? Langfristig gefällt mir thesaurierend besser, da unkomplizierter und für den Zinseszins-Anlageeffekt.
- Also Depot wechseln? Die meisten anderen kosten mehr bei den Sparplänen bzw. haben auch nur (wahrscheinlich kurze) Aktionen wo die kostenlose sind. Keine Ahnung wie lange und wie viel Aufwand das ist mit der Übertragung.

 

Was schlagt ihr in dieser Situation vor?

So viele Fragen. Mich beschäftigen diese Fragen leider schon sehr lange und intensiv und habe stets die Besorgnis, mit den eigenen Überlegungen an der finalen Anlagestrategie für den Grundbaustein des Vermögensaufbau den „Einstiegszeitpunkt“ immer weiter hinauszuzögern. Zurzeit bin ich durch die Masse an neu auftauchenden Fragen/Recherchen sowie die dadurch wahrscheinlich viel zu vielen Gedanken darum regelrecht gelähmt und kann an nicht viel anderes denken, da ich glaube, dass es eine „schwerwiegende“ langfristige Entscheidung ist.

 

Vielen lieben Dank an der Stelle!

Ihr seht, ich habe mir einige Gedanken dazu gemacht, eventuell auch zu viele.

Nun freue ich mich auf eure Gedanken dazu :)

 

Viele Grüße,

Luke.

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Ich meine, Du hast die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten gut herausgearbeitet.

 

zu der Frage:

Zitat

Außerdem frage ich mich, ob man hinsichtlich des Freibetrags von 801€ zunächst einen Ausschütter besparen sollte, bis man diesen Freibetrag ausgereizt hat, oder ob das durch die Vorab-Pauschale bei Thesaurierenden ETFs egal ist.

Egal ist es nicht, aber ziemlich unbedeutend.

Der Kollege @intInvest hat das mal berechnet. Schaue in dessen Signatur.

 

Der MSCI World reicht locker für ein langfristiges, breit streuendes Aktieninvestment. Alles andere muss man wirklich mit sich selbst ausmachen. Beim MSCI ACWI sind ca. 10% Schwellenländer dabei. Da muss schon viel passieren bis Du da einen wesentlichen Unterschied bemerkst.

 

Was ich viel wichtiger finde:

Du machst Dir sehr kleinteilige Gedanken über Handelskosten, Steuern und Aufteilungen im ETF-Depot, und dann investierst Du nebenbei in Einzelaktien. Dort ist das dann alles egal?

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EPHBEH
· bearbeitet von EPHBEH

Wie hoch ist denn das Volumen vom MSCI World mittlerweile? Weil dein Sparerpauschbetrag nicht ausgeschöpft, kann man darüber nachdenken jetzt einen ausschüttenden MSCI World und einen ausschüttenden EM mit reinzunehmen. Sollte dein Depot allerdings weiterhin nur mit 200€ bespart werden, kann auch ein All World als Ausschütter reichen. Dann muss man sich selbst die Frage stellen, ob man den ishares als Altlast liegen lässt oder behält. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.

 

Bedenke: Der Sparerpauschbetrag wird erst bei einem Volumen von ca. 40-50.000€ ausgeschöpft sein. Da hast du jedenfalls noch massig Spielraum. 

vor 42 Minuten von Lukey:

da unkomplizierter und für den Zinseszins-Anlageeffekt.

Dazu empfehle ich dir folgenden Thread: https://www.wertpapier-forum.de/topic/53827-thesaurierender-etf-wo-ist-der-zinseszins-effekt/

 

 

 

Neben deinem ETF Welt Depot, solltest du dir zusätzlich Gedanken über deine grundsätzliche Asset Allocation machen.

 

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alsuna
vor 3 Stunden von Lukey:

also müsste man da wieder Ausschüttungen managen..

So schlimm ist das jetzt nicht. Bei deiner angesprochenen Summe von 10k€ und etwa 2% Ausschüttung im MSCI World reden wir hier von 200€ im Jahr. Da erhöhst du einfach einmalig den Sparplan und hast das Geld wieder dabei. Ich würde die "sofortige Re-Investition" der Ausschüttung wirklich nicht überbewerten.

 

vor 3 Stunden von Lukey:

Zu Bedenken wäre aus meiner Sicht dann, dass ich mit mehreren monatlichen Sparplänen (im Falle MSCI World + EM) natürlich auch mehr Ordergebühren zahlen muss (1€ pro Ausführung, fällt das groß ins Gewicht? Immerhin schon 0,5% bei 200€ Sparrate).

Wenn du diesen Punkt optimieren möchtest: Onvista kann auch vierteljährige Sparplanausführungen. Dann hast du bei zwei Fonds 2€ bei 600€, macht 0,33% und da bist du dann auf einem Level angelangt, von dem aus sich wirklich nicht mehr viel drehen lässt.

 

vor 3 Stunden von Lukey:

Nun habe ich in der vergangenen Zeit immer mehr von der Kombination aus MSCI World + EM im Verhältnis 70/30% sowie auch dem MSCI ACWI bzw. dem FTSE All-World gehört

"Der Vollständigkeit halber" gehört sowas in ein Weltdepot, damit man eben einen Großteil der Welt abdeckt. Das kann man, muss man allerdings nicht machen. Im MSCI Factsheet siehst du schön, dass es zwischen World und ACWI keine riesigen Unterschiede gibt.

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Lukey
vor 18 Stunden von Schwachzocker:

Ich meine, Du hast die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten gut herausgearbeitet.

 

zu der Frage:

Egal ist es nicht, aber ziemlich unbedeutend.

Der Kollege @intInvest hat das mal berechnet. Schaue in dessen Signatur.

 

Der MSCI World reicht locker für ein langfristiges, breit streuendes Aktieninvestment. Alles andere muss man wirklich mit sich selbst ausmachen. Beim MSCI ACWI sind ca. 10% Schwellenländer dabei. Da muss schon viel passieren bis Du da einen wesentlichen Unterschied bemerkst.

 

Was ich viel wichtiger finde:

Du machst Dir sehr kleinteilige Gedanken über Handelskosten, Steuern und Aufteilungen im ETF-Depot, und dann investierst Du nebenbei in Einzelaktien. Dort ist das dann alles egal?

Danke für die Info, habe ich mir mal angeschaut.

Wenn es quasi egal ist, warum wird dann immer verbreitet, man soll zu Beginn einen Ausschütter nehmen um den Freistellungsbetrag auszuschöpfen?

Meine Vermutung: Weil es nur fast gleich ist, wenn man beim Thesaurierer zwischenzeitlich durch Verkäufe Gewinne mitnimmt, die (abzüglich der 30%igen Freistellung) diese 801€ ergeben - und der manuelle Verkauf nicht so komfortabel ist wie die automatische "Inanspruchnahme" des Freibetrags durch Auszahlung der Dividenden?

Das heißt dann also, dass wenn man sich nicht mit einzelnen Verkäufen zur Ausschöpfung des Freibetrags auseinandersetzt, der Ausschütter deutlich besser ist um 801€ p.a. steuerfrei zu erhalten?

 

Ich verstehe es jetzt so: bei der Überlegung MSCI World vs. ACWI geht es durch die "zusätzlichen mickrigen 10% Schwellenländer im ACWI" wohl nur um die Frage nach dem persönlichen "Bedarf an zusätzlicher Streuung des Risikos auf mehrere Aktien" und nicht darum durch den Schwellenländeranteil im Boom dieser Länder bessere Rendite machen zu können.

Für diese eher auf "Chancen orientierte Sichtweise" bietet sich dann der MSCI World + ein EM ETF besser an weil man die Gewichtung stärker vornimmt (70/30) und flexibler ändern kann, nehme ich an?

 

Zu der Frage mit den Einzelaktien: 

Ja, tatsächlich ist mir das da aktuell eher egal, auch wenn es sich blöd anhört. Es geht mir dabei hauptsächlich darum, sich mit der ganzen Thematik vertraut machen zu können und sich ein bisschen austoben und ausprobieren zu können. Deshalb habe ich dafür eine Online-Bank mit 1€ Ordergebühren genommen, damit das nicht zu schwer ins Gewicht fällt.

Bei meinem "langfristigen Konto" bei der OnVista Bank zahle ich 7€ pro Einmalinvestition. Da lasse ich dann die ETF(s) im Hintergrund automatisch laufen. Aber da ich weiß, dass da monatlich Ordergebühren laufen, und das über Jahre/Jahrzente, habe ich mir da schon kleinteilige Gedanken gemacht. Ich habe einfach das Gefühl, dass es sich dabei um eine wichtige, statische, grundlegende Anlageentscheidung handelt wo ich es von Anfang an richtig überlegt haben muss.
Ist das eine falsche Ansichtsweise?

 

vor 18 Stunden von EPHBEH:

Wie hoch ist denn das Volumen vom MSCI World mittlerweile? Weil dein Sparerpauschbetrag nicht ausgeschöpft, kann man darüber nachdenken jetzt einen ausschüttenden MSCI World und einen ausschüttenden EM mit reinzunehmen. Sollte dein Depot allerdings weiterhin nur mit 200€ bespart werden, kann auch ein All World als Ausschütter reichen. Dann muss man sich selbst die Frage stellen, ob man den ishares als Altlast liegen lässt oder behält. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.

 

Bedenke: Der Sparerpauschbetrag wird erst bei einem Volumen von ca. 40-50.000€ ausgeschöpft sein. Da hast du jedenfalls noch massig Spielraum. 

Dazu empfehle ich dir folgenden Thread: https://www.wertpapier-forum.de/topic/53827-thesaurierender-etf-wo-ist-der-zinseszins-effekt/

 

 

 

Neben deinem ETF Welt Depot, solltest du dir zusätzlich Gedanken über deine grundsätzliche Asset Allocation machen.

 

Die durch den Sparplan investierte Summe dürfte aktuell bei ca. 1200€ liegen.

Ich plane den Sparplan kurzfristig auf 300€ monatlich zu erhöhen und mittelfrisitg/langfristig auf den maximalen Sparplan-Betrag von 500€ aufzustocken.

Wie meinst du die Aussagen "nur mit 200€ bespart werden, kann auch ein All World als Ausschütter reichen"? und "Da hast du jedenfalls noch massig Spielraum."

 

Könntest du bitte noch genau erläutern, inwiefern meine grundsätzliche Asset Allocation verbesserungswürdig ist?

Wenn ich nach dem von Finanztip propagierten Ansatz gehe (Tagesgeld/Festgeld/ETF), finde ich, dass ich bisher eine recht gute Aufteilung habe, bzw. gerade aufbaue - oder nicht? :wacko:

  • Cash, wovon ein großer Teil in Aktien investiert wird und ein weiterer großer Teil als Rücklage dienen soll ("aufm Tagesgeldkonto" oder Bargeld)
  • Mittelfristig angelegter Teil auf einem alten Bausparvertrag mit, naja, immerhin 1% Guthabenszins für VL + Wohnungsbauprämie (der wurde halt irgendwann mal von meinen Eltern für mich angelegt, aber in Anspruch für den Bau eines Hauses wird er in diesen Niedrigzins-Zeiten wohl nicht in Anspruch genommen)
  • Langfristiger ETF Vermögensaufbau
  • (am Rande etwas Spielerei mit Einzelaktien)

 

vor 15 Stunden von alsuna:

So schlimm ist das jetzt nicht. Bei deiner angesprochenen Summe von 10k€ und etwa 2% Ausschüttung im MSCI World reden wir hier von 200€ im Jahr. Da erhöhst du einfach einmalig den Sparplan und hast das Geld wieder dabei. Ich würde die "sofortige Re-Investition" der Ausschüttung wirklich nicht überbewerten.

 

Wenn du diesen Punkt optimieren möchtest: Onvista kann auch vierteljährige Sparplanausführungen. Dann hast du bei zwei Fonds 2€ bei 600€, macht 0,33% und da bist du dann auf einem Level angelangt, von dem aus sich wirklich nicht mehr viel drehen lässt.

 

"Der Vollständigkeit halber" gehört sowas in ein Weltdepot, damit man eben einen Großteil der Welt abdeckt. Das kann man, muss man allerdings nicht machen. Im MSCI Factsheet siehst du schön, dass es zwischen World und ACWI keine riesigen Unterschiede gibt.

Stimmt, gute Idee einfach temporär den Sparplan zu erhöhen! Was mache ich dann aber, wenn ich die maximale Sparsumme pro Monat (500€) schon erreicht habe und den nicht mehr zeitweise erhöhen kann?

Da stellt sich mir doch die Frage, ob man einfach einen weiteren Sparplan eröffnen kann und den nur 1-2 Monate mit der zu verteilenden Ausschüttungssumme laufen lässt? :huh:

 

Vierteljährige Sparplanausführugn wär' auch 'ne Idee... hat das eine besondere Auswirkung auf den Cost-Average-Effect? Ist ja quasi eeetwas mehr Timing, wo man Glück oder Pech haben kann mit dem aktuellen Kurs.

 

"Der Vollständigkeitshalber ..." okay, das bezieht sich auf meine Überlegung oben: also nur um breiter zu Streuen, nicht mit der Absicht mehr Rendite mit aufstrebenden Schwellenländern zu machen?

 

 

 

Ich danke euch für die Partizipation! ^_^

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Peter Grimes
vor 11 Minuten von Lukey:

Wenn es quasi egal ist, warum wird dann immer verbreitet, man soll zu Beginn einen Ausschütter nehmen um den Freistellungsbetrag auszuschöpfen?

Weil es nur bei steigenden Kursen egal ist. Wenn der Fonds keinen Kursgewinn erwirtschaften konnte, gibt es auch keine Vorabpauschale. Und durch einen Verkauf steuerpflichtige Erträge zu erzielen kann nur funktionieren, wenn genügend Anteile vorhanden sind, die unterhalb des dann gezahlten Kurses eingekauft wurden. Ausschüttungen werden sofort bei Zufluß besteuert, und das auch in fallenden Märkten.

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alsuna
vor 2 Stunden von Lukey:

Wenn ich nach dem von Finanztip propagierten Ansatz gehe (Tagesgeld/Festgeld/ETF), finde ich, dass ich bisher eine recht gute Aufteilung habe, bzw. gerade aufbaue - oder nicht? :wacko:

  • Cash, wovon ein großer Teil in Aktien investiert wird und ein weiterer großer Teil als Rücklage dienen soll ("aufm Tagesgeldkonto" oder Bargeld)
  • Mittelfristig angelegter Teil auf einem alten Bausparvertrag mit, naja, immerhin 1% Guthabenszins für VL + Wohnungsbauprämie (der wurde halt irgendwann mal von meinen Eltern für mich angelegt, aber in Anspruch für den Bau eines Hauses wird er in diesen Niedrigzins-Zeiten wohl nicht in Anspruch genommen)
  • Langfristiger ETF Vermögensaufbau
  • (am Rande etwas Spielerei mit Einzelaktien)

Du hast in deinem Eröffnungsbeitrag nichts zu deiner Asset Allocation gesagt. Zum grundsätzlichen Zweck dieser Übung lies in ETF-Depot aufbauen den Abschnitt dazu und beschäftige dich mit den Themen Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft.

 

vor 2 Stunden von Lukey:

Was mache ich dann aber, wenn ich die maximale Sparsumme pro Monat (500€) schon erreicht habe und den nicht mehr zeitweise erhöhen kann?

Dann legst du halt einen weiteren an. Die Sparsumme von deinen 200€ auf 500€ zu erweitern wäre übrigens ein deutlich ertragreicheres Unterfangen als die Optimierung der steuerlichen Aspekte.

 

vor 2 Stunden von Lukey:

Da stellt sich mir doch die Frage, ob man einfach einen weiteren Sparplan eröffnen kann und den nur 1-2 Monate mit der zu verteilenden Ausschüttungssumme laufen lässt?

Na klar, warum sollte das nicht gehen. Du kannst einen Sparplan jederzeit löschen, also auch nach der ersten Ausführung.

 

vor 2 Stunden von Lukey:

Vierteljährige Sparplanausführugn wär' auch 'ne Idee... hat das eine besondere Auswirkung auf den Cost-Average-Effect? Ist ja quasi eeetwas mehr Timing, wo man Glück oder Pech haben kann mit dem aktuellen Kurs.

Allein die Existenz dieses Effekts ist nicht eindeutig. Ich glaube nicht, dass es nach Jahrzehnten einen Unterschied macht, ob man 100€ jetzt einen Monat früher oder später investiert.

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
Am 3.4.2020 um 18:15 von Lukey:

Alles so lassen, MSCI World behalten und weiterhin besparen, Einmalinvestition da jetzt reinbuttern solange die Kurse durch die Krise niedrig sind (evtl. in 3 Tranchen), mit der Befürchtung leben, dass man eventuell die Emerging Markets Entwicklung verpasst.

Ich finde diese Option am besten.

Unkompliziert und effektiv. Mehr braucht man nicht.

Der Ishares ist meiner Meinung nach der beste thesaurierende MSCI W. ETF.

 

Auf einen Ausschütter umzuschwenken, könntest auch tun, aber ich finde die Steuervorteile nicht so nennenswert, wie hier immer geschrieben wird.

Da du sehr jung bist, hast ganz später in 20 oder 30 Jahren sogar eher wieder Nachteile, weil du bei großen Depotsummen mit dem Ausschütter ständig Steuern zahlst, während der Freibetrag mit einem Thesaurierer fast ewig hält und brutal lang Steuern stunden kann.

 

Emerging Markets sind nicht unbedingt nötig. Wer z.B. 70/30 oder 60/40 macht, kann Glück oder auch Pech haben. EMs sind Chance und Risiko zugleich...wie so oft eben und nur weil sie das letzte Jahrzehnt recht schlecht liefen, heißt das nicht, dass sie die nächsten 20 Jahre besser laufen. Sicher ist, dass sie etwas mehr Gebühren fressen u. du mehr Aufwand mit 2 ETFs hast.

 

Zum "Herumspielen" kannst das Zweit-Depot mit Aktien nutzen.

 

Zum Rest (Asset Allocation etc) haben die anderen hier schon was geschrieben. 

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Schwachzocker
vor 11 Stunden von Steve777:

Ich finde diese Option am besten.

Unkompliziert und effektiv. Mehr brauchst man nicht.

...

Außer @Steve777… der braucht mehr.

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EPHBEH
· bearbeitet von EPHBEH
Am 4.4.2020 um 22:21 von Steve777:

Auf einen Ausschütter umzuschwenken, könntest auch tun, aber ich finde die Steuervorteile nicht so nennenswert, wie hier immer geschrieben wird.

Da du sehr jung bist, hast ganz später in 20 oder 30 Jahren sogar eher wieder Nachteile, weil du bei großen Depotsummen mit dem Ausschütter ständig Steuern zahlst, während der Freibetrag mit einem Thesaurierer fast ewig hält und brutal lang Steuern stunden kann.

Da sollte man aber ein paar Dinge klarstellen:

 

  • Steuerlast Thesaurierende ETFs: Du bezahlst hier nur zunächst die sogenannte Vorabpauschale von Depotwert x Basiszins x 0,7. Da diese geringer ist als die Kapitalertragssteuer tritt hier der Effekt der Steuerstundung ein. Die große Steuerlast kommt erst beim Verkauf zustande. Nachteil: Du nutzt nicht den Sparerpauschbetrag aus.
  • Steuerlast Ausschütter: Du bezahlst jährlich die Abgeltungssteuer auf die Dividenden, verrechnet mit der Vorabpauschale. Dabei kannst du allerdings den Sparerpauschbetrag voll ausschöpfen. Bedenke: Du musst einen Freistellungsauftrag deiner Depotbank erteilen. Bei der Depotgröße und Wertentwicklung des TO werden ca. 1200-1400€ durch den Sparerpauschbetrag gespart bis das Depot ein Volumen von ca. 40.000€ hat (Dauer ca. 9 Jahre). Ab diesem Zeitpunkt wird der Sparerpauschbetrag voll ausgeschöpft.

Steuerlich ist es daher sinnvoll ausschüttende ETFs bis ca. 40.000€ in seinem Depot zu haben, darüber hinaus thesaurierende, da man von der niedrigen Vorabpauschale mit dem Steuerstundungseffekt profitiert. 

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alsuna
vor 9 Stunden von EPHBEH:

Du bezahlst hier auf die Dividenden die sogenannten Vorabpauschale von Depotwert x Basiszins x 0,7. Da dieser Steuersatz geringer ist als die jährliche Abgeltungssteuer tritt hier der Effekt der Steuerstundung ein.

Die zwei Sätze willst du vielleicht nochmal neu formulieren. Ich unterstelle dir mal, dass du das System verstanden hast, aber was du hier schreibst ist definitiv falsch: Vorabpauschalen haben nichts mit Dividenden zu tun. Die Vorabpauschale ist kein Steuersatz. Man zahlt nicht die Vorabpauschale. Was bitte ist die "jährliche Abgeltungssteuer"?

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Lukey
· bearbeitet von Lukey
Am 4.4.2020 um 16:58 von alsuna:

Du hast in deinem Eröffnungsbeitrag nichts zu deiner Asset Allocation gesagt. Zum grundsätzlichen Zweck dieser Übung lies in ETF-Depot aufbauen den Abschnitt dazu und beschäftige dich mit den Themen Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft.

 

Dann legst du halt einen weiteren an. Die Sparsumme von deinen 200€ auf 500€ zu erweitern wäre übrigens ein deutlich ertragreicheres Unterfangen als die Optimierung der steuerlichen Aspekte.

 

Na klar, warum sollte das nicht gehen. Du kannst einen Sparplan jederzeit löschen, also auch nach der ersten Ausführung.

 

Allein die Existenz dieses Effekts ist nicht eindeutig. Ich glaube nicht, dass es nach Jahrzehnten einen Unterschied macht, ob man 100€ jetzt einen Monat früher oder später investiert.

Entschuldige bitte, da hast du Recht. Ich dachte, ich hätte das mit rein geschrieben. Ich ergänze es im OP!

 

Also grundsätzlich lasse ich einen recht großen Betrag auch liquide als Bargeld liegen. Zu einen als einen Teil als Notgroschen, zum anderen auch für den Fall, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren doch noch auf die Idee komme eine Immobilie finanzieren zu wollen und dafür einiges an EK habe.

Den Bausparvertrag nutze ich aufgrund der "guten" Zinsen (1,00%) zurzeit eher als Sparbuch bzw. "Festgeld-Konto". Da gehen monatlich 40€ + 43€ drauf um den Maximalsatz Vermögenswirksame Leistungen (~470€*9%) und Wohnungsbauprämie (~510*8,8%) zu erhalten. Mein Sparerpauschbetrag ist mit den Ersparnissen schon um ca. 200€ aufgebraucht.

Und das Depot mit dem ETF dann als langfristiges Investment.

 

 

 

Am 4.4.2020 um 22:21 von Steve777:

Ich finde diese Option am besten.

Unkompliziert und effektiv. Mehr braucht man nicht.

Der Ishares ist meiner Meinung nach der beste thesaurierende MSCI W. ETF.

 

Auf einen Ausschütter umzuschwenken, könntest auch tun, aber ich finde die Steuervorteile nicht so nennenswert, wie hier immer geschrieben wird.

Da du sehr jung bist, hast ganz später in 20 oder 30 Jahren sogar eher wieder Nachteile, weil du bei großen Depotsummen mit dem Ausschütter ständig Steuern zahlst, während der Freibetrag mit einem Thesaurierer fast ewig hält und brutal lang Steuern stunden kann.

 

Emerging Markets sind nicht unbedingt nötig. Wer z.B. 70/30 oder 60/40 macht, kann Glück oder auch Pech haben. EMs sind Chance und Risiko zugleich...wie so oft eben und nur weil sie das letzte Jahrzehnt recht schlecht liefen, heißt das nicht, dass sie die nächsten 20 Jahre besser laufen. Sicher ist, dass sie etwas mehr Gebühren fressen u. du mehr Aufwand mit 2 ETFs hast.

 

Zum "Herumspielen" kannst das Zweit-Depot mit Aktien nutzen.

 

Zum Rest (Asset Allocation etc) haben die anderen hier schon was geschrieben. 

Danke für deine Einschätzung.

Bei der Kombination World/EM war ich mir immer unsicher, in wie viel Aufwand/Kosten das Rebalancing einmal im Jahr ausartet.

Die "ein ETF"-Strategie gefällt mir daher eigentlich auch ganz gut. Und tendenziell gefällt mir die Finanzwesir-Ansicht da dementsprechend ebenfalls ganz gut ;)

 

Am 5.4.2020 um 11:54 von EPHBEH:

Da sollte man aber ein paar Dinge klarstellen:

 

  • Steuerlast Thesaurierende ETFs: Du bezahlst hier auf die Dividenden die sogenannten Vorabpauschale von Depotwert x Basiszins x 0,7. Da dieser Steuersatz geringer ist als die jährliche Abgeltungssteuer tritt hier der Effekt der Steuerstundung ein. Die große Steuerlast kommt erst beim Verkauf zustande. Nachteil: Du nutzt nicht den Sparerpauschbetrag aus.
  • Steuerlast Ausschütter: Du bezahlst jährlich die Abgeltungssteuer auf die Dividenden, verrechnet mit der Vorabpauschale. Dabei kannst du allerdings den Sparerpauschbetrag voll ausschöpfen. Bedenke: Du musst einen Freistellungsauftrag deiner Depotbank erteilen. Bei der Depotgröße und Wertentwicklung des TO werden ca. 1200-1400€ durch den Sparerpauschbetrag gespart bis das Depot ein Volumen von ca. 40.000€ hat (Dauer ca. 9 Jahre). Ab diesem Zeitpunkt wird der Sparerpauschbetrag voll ausgeschöpft.

Steuerlich ist es daher sinnvoll ausschüttende ETFs bis ca. 40.000€ in seinem Depot zu haben, darüber hinaus thesaurierende, da man von der niedrigen Vorabpauschale mit dem Steuerstundungseffekt profitiert. 

Danke, das beantwortet eine weitere Frage von mir. Mittlerweile bin ich den Ausschüttern auch gar nicht mehr so abgeneigt!

Ich würde dementsprechend aktuell dazu tendieren vorerst zu wechseln auf den Vanguard FTSE All-World (IE00B3RBWM25) und diesen zu besparen, bis ich die Freistellungssumme 801€ aufgebraucht habe, also noch ca. 600€ Zinsen Luft p.a. (oder wohl bis die nächste Steueränderung kommt). Danach würde ich mich dann wieder nach einem Thesaurierenden ETF umschauen, bzw. den MSCI World weiter besparen. Bis dahin lasse ich die Position wohl erstmal so im Depot liegen.

 

EDIT:

Haltet ihr das für eine gute Entscheidung?

Ich zweifle nur noch etwas an der Wahl des Vanguard FTSE All-World (IE00B3RBWM25). Bisher habe ich mich ziemlich auf die MSCI Indizes verbissen, weil ich mit den Finanztip Empfehlungen gestartet bin, und die den FTSE nach wie vor immer noch nicht empfehlen/testen. Der ist aber aus Meiner Sicht zurzeit die einzige wirkliche Alternative als besparbarer Sparplan bei der OnVista Bank. Bisher hatte ich auch den Eindruck, dass dieser Index/ETF ziemlich beliebt ist bei vielen.

 

EDIT2: Obiger Zusatz/Edit wurde wohl leider übersehen. Hab das daher nochmal hier im Anfängerfragen-Faden gefragt.

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 9 Stunden von EPHBEH:

Steuerlich ist es daher sinnvoll ausschüttende ETFs bis ca. 40.000€ in seinem Depot zu haben, darüber hinaus thesaurierende, da man von der niedrigen Vorabpauschale mit dem Steuerstundungseffekt profitiert. 

Eigentlich ist das schon die beste Variante.

Man muss aber davon ausgehen, dass der Ausschütter vom Kurswert her mehr und mehr steigt über die lange Anlagezeit.

Selbst wenn dann die Ausschüttungen in den Thesaurierer angelegt werden, zahlt man irgendwann aber trotzdem JEDES Jahr Steuern auf die Ausschüttungen und das mehr und mehr (je größer der Ausschütter im Depot eben wird). 

Das möglichst lange Vermeiden von jeglicher Steuer ist so also nicht gegeben. Das nur zum Bedenken.

 

Wer ganz später eher stückweise entnehmen will mit kleineren Summen pro Jahr oder eine sehr geringe Rente erwartet, ist mit "nur Thesaurier" am Ende wohl sogar besser dran bzw. vielleicht den Ausschütter nicht bis zum Anschlag ausreizen, sondern z.B. 30% Luft lassen beim Sparerpauschbetrag.

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alsuna
vor 14 Minuten von Lukey:

Also grundsätzlich lasse ich einen recht großen Betrag auch liquide als Bargeld liegen. Zu einen als einen Teil als Notgroschen, zum anderen auch für den Fall, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren doch noch auf die Idee komme eine Immobilie finanzieren zu wollen und dafür einiges an EK habe.

Den Bausparvertrag nutze ich aufgrund der "guten" Zinsen (1,00%) zurzeit eher als Sparbuch bzw. "Festgeld-Konto". Da gehen monatlich 40€ + 43€ drauf um den Maximalsatz Vermögenswirksame Leistungen (~470€*9%) und Wohnungsbauprämie (~510*8,8%) zu erhalten. Mein Sparerpauschbetrag ist mit den Ersparnissen schon um ca. 200€ aufgebraucht.

Und das Depot mit dem ETF dann als langfristiges Investment.

Mit den angesprochenen Themen hast du dich aber noch nicht beschäftigt, oder?

 

vor 8 Minuten von Steve777:

Wer ganz später eher stückweise entnehmen will mit eher kleineren Summen pro Jahr, ist mit "nur Thesaurier" am Ende wohl sogar besser dran. 

Das gilt auch nur genau so lange der Basiszinssatz für die Vorabpauschale vernachlässigbar gering ist. Langfristig Dinge aufgrund der Steuer zu optimieren halte ich für fragwürdig. Jetzt im Moment mitnehmen was einfach geht und was dann in Zukunft kommt, werden wir dann sehen.

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EPHBEH
vor 11 Stunden von alsuna:

Die zwei Sätze willst du vielleicht nochmal neu formulieren. Ich unterstelle dir mal, dass du das System verstanden hast, aber was du hier schreibst ist definitiv falsch: Vorabpauschalen haben nichts mit Dividenden zu tun. Die Vorabpauschale ist kein Steuersatz. Man zahlt nicht die Vorabpauschale. Was bitte ist die "jährliche Abgeltungssteuer"?

Stimmt, die Formulierung ist tatsächlich falsch. Ich hab es angepasst. Danke.

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Merol Rolod

@Lukey: Ich empfehle das (nochmalige?) Studium der Stickies und bis zum Verständnis der Essenz (z. B. Asset Allocation, Ausschütter vs. Thesaurierer etc.) alles so zu lassen wie es ist. Du machst dir meines Erachtens im Bezug auf deinen aktuellen Wissensstand viel zu viele Gedanken über eventuell vorhandenenes Optimierungspotenzial im Bereich der Nachkommastellenakrobatik. Du bist investiert und der Sparplan läuft. Du verpasst also nichts und kannst dich entspannt weiter informieren. :)

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Lukey
· bearbeitet von Lukey
vor 2 Stunden von Merol Rolod:

@Lukey: Ich empfehle das (nochmalige?) Studium der Stickies und bis zum Verständnis der Essenz (z. B. Asset Allocation, Ausschütter vs. Thesaurierer etc.) alles so zu lassen wie es ist. Du machst dir meines Erachtens im Bezug auf deinen aktuellen Wissensstand viel zu viele Gedanken über eventuell vorhandenenes Optimierungspotenzial im Bereich der Nachkommastellenakrobatik. Du bist investiert und der Sparplan läuft. Du verpasst also nichts und kannst dich entspannt weiter informieren. :)

Hi, danke für deine Einschätzung und Empfehlung.

 

Könntest du deine Empfehlung noch etwas eingrenzen/präzisieren?

Tatsächlich habe ich auch die Stickies bereits eingehend studiert (vor allem in letzter Zeit). Und fand sie auch sehr umfassend informativ und aufklärend, obwohl ich mich bereits vorher seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema Geldanlage (v.a. über Podcasts und Blogs) beschäftigt habe, bevor ich überhaupt angefangen habe mit dem MSCI World ETF und daher glaube ingesamt eigentlich ein recht gutes Verständnis entwickelt zu haben.

Speziell zur Asset-Allokation habe ich meine Aufteilung im Hinterkopf und verstehe die Unterschiede der Ausschütter und Thesaurierer und habe dazu mehrfach die Beitrage durchgelesen.

Aber natürlich lernt man jeden Tag dazu und ich bin super dankbar für alle Tipps!

 

Ich habe meinen Sparplan nun gestern bereits umgestellt auf den Vanguard FTSE All-World und die Sparrate auf 300€ erhöht.

Damit möchte ich die o.g. "Strategie" verfolgen: diesen Ausschütter besparen bis der Sparerpauschbetrag ausgeschöpft ist, dann auf Thesaurierer umstellen und den alten so laufen lassen. Ob ich dann nur den MSCI World nehme oder dazu den EM, entscheide ich dann.

 

Im Grunde ändert sich damit ja nicht viel für mich, ich bespare jetzt einfach den etwas breiter streuenden All-World. Die bisher gekauften Anteile des MSCI World lasse ich einfach erstmal im Depot liegen, tut ja nicht weh und mit ~1.500€ ist die investierte Summe ja auch noch nicht besonders groß. Im Moment würde ich eh nichts verkaufen.

 

Gibt es daran eine Sache, die ich überdenken sollte aus deiner Sicht?

Wie gesagt, danke für alle Hinweise! :)

 

Zur aktuellen Corona-Lage:

Ich habe meine Einmalanlage i.H.v. 10.000€ noch nicht investiert. "Leider" steigen die Kurse gerade ziemlich. Gerne hätte ich zu den Kursen letzter Woche investiert, aber da war ich noch in meiner Unsicherheit der Entscheidungsfrage "Welchen ETF ab jetzt?" gefangen. Nun bin ich mir recht sicher mit der Entscheidung "All-World", und ich fürchte die Kurse ziehen mir nun davon.

Vielleicht einfach trotz teuerer Kurse aktuell doch eine 1/3 Tranche investieren, falls sich die Kurse nun wirklich nachhaltig erholen? Achja, schwierig schwierig. :unsure:

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Merol Rolod

Wenn du mit dem aktuellen Ansatz entspannt unterwegs bist, ist das absolut in Ordnung. Die ersten paar Zehntausender in einen Ausschütter zu packen, ist nach aktuellem Steuerrecht nicht verkehrt, wenn man entsprechend den Freibetrag dafür verfügbar hat. Das ist auch mein Ansatz. Und wenn sich das ganze so mit deiner angedachten Vermögenswerteallokation ausgeht, dann kannst du das ja jetzt erstmal entspannt bis Ende des Jahres so laufen lassen und dann prüfen, ob es noch passt oder etwas anzupassen gibt.

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cutter111th
Am ‎04‎.‎04‎.‎2020 um 14:26 von Lukey:

 

 

Ich verstehe es jetzt so: bei der Überlegung MSCI World vs. ACWI geht es durch die "zusätzlichen mickrigen 10% Schwellenländer im ACWI" wohl nur um die Frage nach dem persönlichen "Bedarf an zusätzlicher Streuung des Risikos auf mehrere Aktien" und nicht darum durch den Schwellenländeranteil im Boom dieser Länder bessere Rendite machen zu können.

Für diese eher auf "Chancen orientierte Sichtweise" bietet sich dann der MSCI World + ein EM ETF besser an weil man die Gewichtung stärker vornimmt (70/30) und flexibler ändern kann, nehme ich an?

 

 

 

Welche bessere Rendite meinst du denn hier genau? Wer die letzten 10-15 Jahre in EM investiert war, hatte eine außerordentlich miese Rendite. Also von welcher Rendite sprichst du genau?  Frage dich lieber mal, warum du EM so stark übergewichten willst und noch wichtiger, stelle dir mal die Frage was du mit 30% EM Anteil machst, sollte China in den Developed Index aufsteigen. Willst du in den verbleibenden Ländern dann wirklich mit 30% deines Vermögens investiert sein?

 

China hat seine große Rally eh schon hinter sich, vielleicht und auch nur vielleicht wird Indien mal stark wachsen.

 

Im All World btw. ACWI ist das Ganze dann schon sehr viel einfacher, zumal China hier auch schon mit immerhin um die 4% enthalten ist.

 

Die Frage ist ja auch, ob man in EM investiert sein muss um vom Wachstum der EM zu profitieren. Denn von dem Wachstum profitieren ja auch die westlichen Unternehmen sowie Großkonzerne. Die Globalisierung wird auch nach Corona nicht stoppen.

 

 

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west263
vor 38 Minuten von Lukey:

Nun bin ich mir recht sicher mit der Entscheidung "All-World", und ich fürchte die Kurse ziehen mir nun davon.

Wieviele Jahre möchtest Du in dem All-World anlegen?

1 Jahr - dann könnte schon der Einstiegszeitpunkt eine sehr entscheidende Rolle spielen

15 Jahre + - was interessiert mich der Furz von heute in 15 Jahren und +

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Lukey
· bearbeitet von Lukey
vor 12 Minuten von west263:

Wieviele Jahre möchtest Du in dem All-World anlegen?

1 Jahr - dann könnte schon der Einstiegszeitpunkt eine sehr entscheidende Rolle spielen

15 Jahre + - was interessiert mich der Furz von heute in 15 Jahren und +

Der Konsens ist ja 15+ Jahre, also gedenke ich das insgesamt mit meinen ETF Investments auch zu verfolgen. Wobei ich noch nicht ganz absehen kann, wie lange ich brauche, um die ~57.000 € vollzumachen im Ausschütter FTSE All-World, wonach ich ja auf eine thesaurierende Option wechsel. Aber danach halte ich den ja weiterhin und mache voraussichtlich Kursgewinne über die Haltedauer.

 

Naja, wenn ich so eine (für mich) große Summe anlege, dann erscheint es mir schon einen großen Einfluss zu haben, wenn ich zu einem tiefen Punkt in einer Krise einen großen Teil günstig kaufen kann und von der mittelfristigen Erholung profitieren kann. Ich sehe es an als "günstig den Grundstein legen", darauf aufbauen mit dem Sparplan und der Marktrendite.

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west263
vor 1 Minute von Lukey:

Naja, wenn ich so eine (für mich) große Summe anlege, dann erscheint es mir schon einen großen Einfluss zu haben, wenn ich zu einem tiefen Punkt in einer Krise einen großen Teil günstig kaufen kann und von der mittelfristigen Erholung profitieren kann. Ich sehe es an als "günstig den Grundstein legen", darauf aufbauen mit dem Sparplan und der Marktrendite.

dann mache jetzt die Hälfte und wenn der Markt weiter steigt in 1/2 Jahr die andere. und falls er doch noch mal fallen sollte, nach deinem "gut dünken".

Du wirst nie "den" richtigen Zeitpunkt erwischen. In 5 Jahren rückblickend wirst Du dastehen und sagen, mann habe ich mich damals schwer getan, das Geld zu investieren. Hätte ich mal...

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nikolov
· bearbeitet von nikolov
vor 11 Minuten von Lukey:

Naja, wenn ich so eine (für mich) große Summe anlege, dann erscheint es mir schon einen großen Einfluss zu haben, wenn ich zu einem tiefen Punkt in einer Krise einen großen Teil günstig kaufen kann und von der mittelfristigen Erholung profitieren kann. Ich sehe es an als "günstig den Grundstein legen", darauf aufbauen mit dem Sparplan und der Marktrendite.

Aktuell steht der FTSE All-World (noch) 20% unter dem All-Time High vom Februar. Wie viel Rabatt braucht es denn für dich? 30% (wie vor zwei Wochen)? 40%? 50%? 99%?

Das kommt übrigens dabei heraus, wenn man nach Bauchgefühl und ohne jede Strategie investiert.

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EPHBEH
· bearbeitet von EPHBEH
vor einer Stunde von nikolov:

Das kommt übrigens dabei heraus, wenn man nach Bauchgefühl und ohne jede Strategie investiert.

Der TO hat doch eine Strategie: Er wartet auf ein kurzfristiges lower Low oder vielleicht ein Double Buttom um voll aufzufüllen: Strategie 1. Strategie 2: Ein Teil jetzt, und gestaffelt rein. Strategie 3: Jetzt alles rein. 

 

Hinter welchem Tor nun der Zonk ist, weiß nur die Zukunft.

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nikolov
vor 12 Minuten von EPHBEH:

Der TO hat doch eine Strategie: Er wartet auf ein kurzfristiges lower Low oder vielleicht ein Double Buttom um voll aufzufüllen: Strategie 1. Strategie 2: Ein Teil jetzt, und gestaffelt rein. Strategie 3: Jetzt alles rein.

So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt :-*

Deswegen meine Frage nach konkreten Zahlen. Das macht die Sache handfest, ansonsten wartet der TO vielleicht noch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

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