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paulo91

Bewertung Altersvorsorge - zusätzlich Riestern sinnvoll?

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paulo91
· bearbeitet von paulo91

Hallo zusammen,

 

ich bin aktuell stark daran interessiert, mir durch die Riester-Rente ein weiteres Standbein im Bezug auf die Altersvorsorge zuzulegen. Nur bezüglich Sinnhaftigkeit Rieser und dem dazu benötigten Anbieter, bin ich mir aktuell sehr unsicher. Mehrere Angebote der Alten Leipziger (FR 50) wurden angefragt, Anfrage HFR 50 läuft, da mir die Abschluss- und Vertriebskosten von 1900€ über 5 Jahre recht hoch erschienen. Welche Anbieter sind zu empfehlen? Bzw. sollte ich überhaupt riestern oder lieber mehr Geld in meine bestehenden Sparpläne/ Aktien investieren?

 

Zu meiner persönlichen Situation

 

- Alter: 28, ledig, keine Kinder, geplantes Renteneintrittsalter 67

- unbefristetes Arbeitsverhältnis bei knapp 70k € Bruttojahreseinkommen, nach Abzug aller Fixkosten habe ich im Monat 1500€ übrig

- Pro Monat würde ich die 160,42€ in die Rieserrente einbezahlen, um die max. Zulage und die 2100€ steuerlich geltend machen zu können

- nebenbei läuft noch eine BU bei der alten Leipziger (BV10), haltet ihr die für sinnvoll? Wurde 2017 abgeschlossen, aktuell zahle ich mtl. 40€ und vierteljährlich 64€ für eine garantierte BU Rente von 527,80€.

- außerdem nehme ich Zulagen von 27€ mtl. durch den Arbeitgeber für eine betriebliche Altersvorsorge in Anspruch, die ich auf 100€ aufstocke. Wird über die Allianz in einen Metallfond angelegt.

- Mein Depot bei der onvista weist aktuell einen Wert von ca 10k auf. Es läuft ein ETF Sparplan (MSCI World / EM bei 80/20) bei aktuell 500€ Einzahlung im Monat und außerdem liegen ein paar kleinere Anteile an Aktien im Depot. Dazu spare ich den Rest am Ende des Monats als Sicherheit auf einem Tagesgeldkonto an.

 

Gerne würde ich euer Meinung zu meinen gestellten Fragen hören und eine Tendenz bekommen, wie ich mich beim Thema Altersvorsorge bestmöglich aufstelle.

 

Vielen Dank und allen schöne Ostern!

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vn5p7aw58aw357pw

Was interessiert dich an Riester?

 

Die Renditen der Riesterverträge kommen aus dem Aktienmarkt. An dem partizipierst du mit deinem Depot schon.

 

Mit dem großen Nachteil der Beitragsgarantie zwingst du allerdings den Riesteranbieter in risikolose Anlagen zu schaufeln wenn der Markt grad unten ist. So kürzlich geschehen bei Fairr.

 

Ich würde in deiner Situation entsprechend mehr in das ETF Depot buttern.

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paulo91

Vielen Dank für deinen Input!

 

An der Riesterrente interessiert mich vor allem, dass ich jährlich die 2100€ steuerlich geltend machen kann und die Zulage von 175€. Gibt es keinen Anbieter, der ohne eine Beitragsgarantie arbeitet und somit in Krisenzeiten nicht massiv umschichtet?

 

Wie seht ihr meine sonstige aktuelle Altersvorsorge? Ist die BU der Alten Leipziger akzeptabel? Was haltet ihr von der BAV? Sollten weitere Infos für eine anständige Bewertung benötigt werden, bitte melden!

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chirlu
vor 10 Minuten von paulo91:

An der Riesterrente interessiert mich vor allem, dass ich jährlich die 2100€ steuerlich geltend machen kann und die Zulage von 175€.

 

Beachte, daß du unter dem Strich nicht beides bekommst, denn die Zulage wird auf die Steuerersparnis angerechnet. Die Zulage ist also nur eine Mindestförderung (z.B. wenn die Steuerersparnis nur 100 Euro wäre, bekommst du durch die Zulage trotzdem 175 Euro Gesamtförderung). Außerdem solltest du nicht vergessen, daß im Gegenzug die spätere Rente voll zu versteuern ist.

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moonraker
· bearbeitet von moonraker
Am 12.4.2020 um 11:08 von paulo91:

- nebenbei läuft noch eine BU bei der alten Leipziger (BV10), haltet ihr die für sinnvoll? Wurde 2017 abgeschlossen, aktuell zahle ich mtl. 40€ und vierteljährlich 64€ für eine garantierte BU Rente von 527,80€.

Eine BU-Rente von 527€ ist letztlich wohl ziemlich nutzlos, da kommt weniger als bei Hartz IV raus.

Welche Möglichkeiten der Erhöhung ohne neue Risiko-/Gesundheitsfragen gibt es hier? Besteht die Möglichkeit, problemlos eine neue/zusätzliche BU abzuschließen?

Zitat

- außerdem nehme ich Zulagen von 27€ mtl. durch den Arbeitgeber für eine betriebliche Altersvorsorge in Anspruch, die ich auf 100€ aufstocke. Wird über die Allianz in einen Metallfond angelegt.

Hier sind u.a. folgende Punkte interessant:

- Einkommenssituation:

   Über BBG KKV --> keine Reduktion der KK-Beiträge, dafür in der Rentenphase evtl. doppelter Beitrag (Frage: PKV oder GKV?)

   Nicht über BBG Rente --> Reduzierung Rentenbeitrag, dafür auch weniger Rentenpunkte

- Zuschüsse des Arbeitgebers?

- Kosten des Produkts, Garantieverzinsung?

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Arsen

Bevor du über Altersvorsorge, ETF & Co. nachdenkst und den letzten Fitzel-Prozent aus deinen Geldanlagen herauszukitzeln versuchst (worauf so ziemlich jeder hier im WPF zu geiern scheint), solltest du deinen Status vernünftig absichern. 

Heißt: BU-Rente bedarfsgerecht anpassen, evtl. Nachversicherungsoptionen bei der Alten Leipziger ziehen und je nach Bedarf über einen weiteren BU-Vertrag nachdenken. Unterschätze bitte die mtl. Summe nicht, die du im BU-Fall benötigst. 

 

Und vergiss nicht: die BU zahlt nicht nur quantitativ ab Erreichen der 50%-Grenze, sondern auch qualitativ, wenn kein vernünftiges Arbeitsergebnis mehr möglich ist.

 

Danach kannst du dir Gedanken machen, welche Ziele du konkret verfolgst und ob es wirklich der stumpfe ETF-Depot-Hammer zur Renditeoptimierung sein muss, oder dir vielleicht ein gewisser Sicherheitsaspekt in Form der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos (Rentenvers. allgemein, Riester als Beispiel) wichtiger ist. Denn: wenn du wirklich 1500 Euro mtl. für den Vermögensaufbau nutzen kannst, sind 160 Euro davon in einem Riestervertrag sicher nicht völlig verkehrt aufgehoben.

Schau dir hierbei für bessere Rentenfaktoren (~26 statt ~22 bei der AL) vielleicht mal die Produkte der Condor an. Von Standard-Courtage über provisions-reduzierte Angebote bis hin zum Honorartarif ist hier viel Spielraum.

Am Ende solltest du die Entscheidung nach DEINEN Bedürfnissen treffen & nicht nach eventuellen Befindlichkeiten unbekannter Foren-Teilnehmer.

 

Just my 2 Cents.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
Am 12.4.2020 um 11:08 von paulo91:

nebenbei läuft noch eine BU bei der alten Leipziger (BV10), haltet ihr die für sinnvoll? Wurde 2017 abgeschlossen, aktuell zahle ich mtl. 40€ und vierteljährlich 64€ für eine garantierte BU Rente von 527,80€.

Diesbezüglich kann ich @Arsen nur zustimmen. Vor der Altersvorsorge kommt eig. immer eine vernünftige Risikovorsorge und dazu gehört

mindestens eine leistungsstarke Privathaftpflichtversicherung und eine leistungsstarke Berufsunfähigkeitsversicherung. So hilft dir die Berufs-

unfähigkeitsversicherung im Leistungsfall kaum weiter. Ich empfehle folgende Lektüre:

 

vor 4 Stunden von paulo91:

An der Riesterrente interessiert mich vor allem, dass ich jährlich die 2100€ steuerlich geltend machen kann und die Zulage von 175€. Gibt es keinen Anbieter, der ohne eine Beitragsgarantie arbeitet und somit in Krisenzeiten nicht massiv umschichtet?

Riester = Beitragsgarantie. Riester rechnet sich vor allem über die passende Fördersituation und die ist bei dir aktuell sehr gut, siehe

(zwar nicht mehr aktualisiert worden, dennoch sehr hilfreich für den Einstieg):

 

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
Am 12.4.2020 um 11:08 von paulo91:

Mehrere Angebote der Alten Leipziger (FR 50) wurden angefragt, Anfrage HFR 50 läuft, da mir die Abschluss- und Vertriebskosten von 1900€ über 5 Jahre recht hoch erschienen.

Die Abschlusskosten sind völlig marktüblich, wenngleich die Nettovariante natürlich günstiger ist. Die größten Kostenunterschiede entstehen

allerdings durch die sehr unterschiedlichen Verwaltungskosten der Anbieter, die langfristig weit mehr als die 1.900,00 € ausmachen. Alternative

Anbieter von Nettotarifen wären bspw. die Condor (ebenfalls ein 3-Topf-Hybrid) oder auch die Continentale (2-Topf-Hybrid).

 

Gruß

Studi24

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paulo91
vor 20 Stunden von chirlu:

 

Beachte, daß du unter dem Strich nicht beides bekommst, denn die Zulage wird auf die Steuerersparnis angerechnet. Die Zulage ist also nur eine Mindestförderung (z.B. wenn die Steuerersparnis nur 100 Euro wäre, bekommst du durch die Zulage trotzdem 175 Euro Gesamtförderung). Außerdem solltest du nicht vergessen, daß im Gegenzug die spätere Rente voll zu versteuern ist.

Mein gedachter Vorteil durch die Riester sind die vermutlich geringeren Steuern, die ich im Alter zahlen muss. Aktuell zahle ich den Höchststeuersatz und im Alter wird dieser definitiv geringer ausfallen. Zahle ich also monatlich 160,42€ in die Rieserrente ein, bekomme ich vom Staat zusätzlich 175€ Zuschuss und kann 2100€ steuerlich absetzen. Oder verstehe ich da etwas falsch? Mein Beitrag wird dann bei einer Riesterrente auf Fonds-Basis in die gewünschten Fonds investiert. Durch die Beitragsgarantie besteht allerdings das Problem, dass die Anbieter die Fonds umschichten, um diese Garantie aufrecht zu erhalten?

 

vor 20 Stunden von moonraker:

Eine BU-Rente von 527€ ist letztlich wohl ziemlich nutzlos, da kommt weniger als bei Hartz IV raus.

Welche Möglichkeiten der Erhöhung ohne neue Risiko-/Gesundheitsfragen gibt es hier? Besteht die Möglichkeit, problemlos eine neue/zusätzliche BU abzuschließen?

Hier sind u.a. folgende Punkte interessant:

- Einkommenssituation:

   Über BBG KKV --> keine Reduktion der KK-Beiträge, dafür in der Rentenphase evtl. doppelter Beitrag (Frage: PKV oder GKV?)

   Nicht über BBG Rente --> Reduzierung Rentenbeitrag, dafür auch weniger Rentenpunkte

- Zuschüsse des Arbeitgebers?

- Kosten des Produkts, Garantieverzinsung?

Asche auf mein Haupt. Ich muss mich korrigieren. Aktuell laufen schon zwei BU Versicherungen bei der Alten Leipziger. Das war 2017 während meines Studiums schon so geplant. Der 1. Vertrag garantiert 1000€ BU (40€ mtl.) und der zweite (ab 12/2019) weitere 500€ (64€ vierteljhrl.). Für beide Verträge ist eine jhrl. Dynamik von 5% hinterlegt. Somit sieht das ganze dann doch gar nicht so schlecht aus, richtig?

Ich bin gesetzlich bei der TK versichert. Zuschüsse des Arbeitgebers würde ich für die Riesterrente nicht bekommen, da ich diese Zuschüsse bereits für die Allianz Metallrente erhalte.

 

vor 19 Stunden von Arsen:

Bevor du über Altersvorsorge, ETF & Co. nachdenkst und den letzten Fitzel-Prozent aus deinen Geldanlagen herauszukitzeln versuchst (worauf so ziemlich jeder hier im WPF zu geiern scheint), solltest du deinen Status vernünftig absichern. 

Heißt: BU-Rente bedarfsgerecht anpassen, evtl. Nachversicherungsoptionen bei der Alten Leipziger ziehen und je nach Bedarf über einen weiteren BU-Vertrag nachdenken. Unterschätze bitte die mtl. Summe nicht, die du im BU-Fall benötigst. 

 

Und vergiss nicht: die BU zahlt nicht nur quantitativ ab Erreichen der 50%-Grenze, sondern auch qualitativ, wenn kein vernünftiges Arbeitsergebnis mehr möglich ist.

 

Danach kannst du dir Gedanken machen, welche Ziele du konkret verfolgst und ob es wirklich der stumpfe ETF-Depot-Hammer zur Renditeoptimierung sein muss, oder dir vielleicht ein gewisser Sicherheitsaspekt in Form der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos (Rentenvers. allgemein, Riester als Beispiel) wichtiger ist. Denn: wenn du wirklich 1500 Euro mtl. für den Vermögensaufbau nutzen kannst, sind 160 Euro davon in einem Riestervertrag sicher nicht völlig verkehrt aufgehoben.

Schau dir hierbei für bessere Rentenfaktoren (~26 statt ~22 bei der AL) vielleicht mal die Produkte der Condor an. Von Standard-Courtage über provisions-reduzierte Angebote bis hin zum Honorartarif ist hier viel Spielraum.

Am Ende solltest du die Entscheidung nach DEINEN Bedürfnissen treffen & nicht nach eventuellen Befindlichkeiten unbekannter Foren-Teilnehmer.

 

Just my 2 Cents.

Auf die korrigierten Daten zu meiner BU bin ich bereits weiter oben eingegangen. Da hat mir wirklich die Übersicht über meine aktuellen Vertragsdaten gefehlt. Gut, dass ich mich da jetzt mal drum kümmer. Über die Angebote bei der Condor werde ich mich nun mal informieren. Danke!

 

vor 16 Stunden von Studi24:

Diesbezüglich kann ich @Arsen nur zustimmen. Vor der Altersvorsorge kommt eig. immer eine vernünftige Risikovorsorge und dazu gehört

mindestens eine leistungsstarke Privathaftpflichtversicherung und eine leistungsstarke Berufsunfähigkeitsversicherung. So hilft dir die Berufs-

unfähigkeitsversicherung im Leistungsfall kaum weiter. Ich empfehle folgende Lektüre:

 

Riester = Beitragsgarantie. Riester rechnet sich vor allem über die passende Fördersituation und die ist bei dir aktuell sehr gut, siehe

(zwar nicht mehr aktualisiert worden, dennoch sehr hilfreich für den Einstieg):

 

Dir auch vielen Dank für deinen Input, ich werde mir die Tipps zu Herzen nehmen und durchlesen.

 

Meine Private Haftpflichtversicherung läuft über die AXA. Das Produkt heißt dort BOXflex-Versicherung. Jährlich zahle ich knapp 70€. Kann jemand die Versicherung einschätzen bzw. kenn sie?

vor 16 Stunden von Studi24:

Die Abschlusskosten sind völlig marktüblich, wenngleich die Nettovariante natürlich günstiger ist. Die größten Kostenunterschiede entstehen

allerdings durch die sehr unterschiedlichen Verwaltungskosten der Anbieter, die langfristig weit mehr als die 1.900,00 € ausmachen. Alternative

Anbieter von Nettotarifen wären bspw. die Condor (ebenfalls ein 3-Topf-Hybrid) oder auch die Continentale (2-Topf-Hybrid).

 

Gruß

Studi24

Vielen Dank für deine Einschätzung. Dann informiere ich mich mal bei Condor. Gibt es denn irgendeine Möglichkeit, das Umschichten in Krisenzeiten durch die Versicherung zu vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren?

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 31 Minuten von paulo91:

Gibt es denn irgendeine Möglichkeit, das Umschichten in Krisenzeiten durch die Versicherung zu vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren?

Der Workaround besteht darin, keine Riester-Versicherung abzuschließen.

Sorry, ich vergaß: Du willst unbedingt Steuern sparen. Dann geht das natürlich nicht.

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paulo91
vor 4 Minuten von bondholder:

Der Workaround besteht darin, keine Riester-Versicherung abzuschließen.

Sorry, ich vergaß: Du willst unbedingt Steuern sparen. Dann geht das natürlich nicht.

Mein Verständnis und Wissen, was ich bisher durch das Forum und durch Bekannten aufgenommen habe, sagt mir, dass das Steuersparen für mich DER Vorteil durch die Riesterrente wäre. Ich kann auch sehr gut auf den Abschluss einer Riesterrente verzichten, wenn es keinen Sinn für mich macht. Deshalb habe ich die Frage hier gestellt. Ich nehme mal an, du würdest mir eher von einer Riesterrente abraten? ;)

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chirlu
vor 50 Minuten von paulo91:

Zahle ich also monatlich 160,42€ in die Rieserrente ein, bekomme ich vom Staat zusätzlich 175€ Zuschuss und kann 2100€ steuerlich absetzen. Oder verstehe ich da etwas falsch?

 

Ja: Unter dem Strich sparst du nur Steuern durch das Absetzen der 2100 Euro. Die Zulage bekommst du zwar separat, das Finanzamt schlägt sie aber auf deine Steuerschuld wieder auf (oder zieht sie von deiner Rückerstattung ab, je nachdem).

 

vor 53 Minuten von paulo91:

Mein gedachter Vorteil durch die Riester sind die vermutlich geringeren Steuern, die ich im Alter zahlen muss. Aktuell zahle ich den Höchststeuersatz und im Alter wird dieser definitiv geringer ausfallen.

 

In dem Fall ist Riester steuerlich auf jeden Fall günstiger. Du wirst im Ergebnis so gestellt, als ob du von vornherein nur den Alters-Steuersatz bezahlen müßtest und Zugewinne steuerfrei sind; außerdem fallen Kosten vor Steuern an, so daß du von brutto 10 Euro Gebühren netto nur z.B. 7 Euro trägst (bei 30% Steuer im Alter). Der Nachteil ist die niedrigere Renditeerwartung gegenüber einer freien Anlage.

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Bolanger
vor 3 Stunden von paulo91:

Aktuell zahle ich den Höchststeuersatz und im Alter wird dieser definitiv geringer ausfallen.

woher weißt Du das?

 

Aktuell zahlt man ab einem Jahreseinkommen von irgendwo zwischen 50 und 60 KEUR den Grenzsteuersatz. Das sind grob 5 KEUR pro Monat. Du hast noch grob 40 Jahre Berufsleben vor Dir. Wenn Du weiterhin so gut verdienst, dann erwirbst Du grob 80 Rentenpunkte, welche schon eine Monatsrente von 2600 EUR bedeuten. Bei dem Gehalt solltest Du auch in der Lage sein, eine Rentenlücke zu schließen. Aktuell hast Du 1500 EUR im Monet über. Wenn das so weiter geht, dann sparst Du in 40 Jahren 720.000 EUR. Zinseffekte sind da noch gar nicht einberechnet. Lassen wir das also mal etwa 1 Mio werden bis zur Rente. Dieses Geld erwirtschaftet schon bei etwa 3% Rendite die fehlenden 2500 EUR pro Monat, mit denen Du dann auch als Renter wieder den Grenzsteuersatz zahlst.

 

Ich persönlich kann diese Gier nach nachgelagerter Besteuerung gerade von Besserverdienern nicht nachvollziehen.        

Ach ja... ich gehe natürlich immer von den aktuellen Bedingungen aus, denn keiner weiß, ob es in 40 Jahren noch eine Abgeltungssteuer gibt, oder wie dann die Steuersätze aussehen. 

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odensee
vor 3 Stunden von paulo91:

Mein Verständnis und Wissen, was ich bisher durch das Forum und durch Bekannten aufgenommen habe, sagt mir, dass das Steuersparen für mich DER Vorteil durch die Riesterrente wäre.

So ist es auch. Meine Meinung.

 

Ich habe "damals", als Riester eingeführt wurde, recht blauäugig einen Vertrag abgeschlossen. Heute würde ich das (für die damalige Lebensituation und Alter gesehen!) nicht mehr machen.  Aber heute, in meiner jetzigen Situation, lohnt sich der steuerliche Aspekt wahrscheinlich (wer weiß, was in den nächsten 4 Jahren noch alles geändert wird).

 

Ansonsten: siehe @Bolanger

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paulo91
vor 3 Stunden von chirlu:

 

Ja: Unter dem Strich sparst du nur Steuern durch das Absetzen der 2100 Euro. Die Zulage bekommst du zwar separat, das Finanzamt schlägt sie aber auf deine Steuerschuld wieder auf (oder zieht sie von deiner Rückerstattung ab, je nachdem).

 

 

In dem Fall ist Riester steuerlich auf jeden Fall günstiger. Du wirst im Ergebnis so gestellt, als ob du von vornherein nur den Alters-Steuersatz bezahlen müßtest und Zugewinne steuerfrei sind; außerdem fallen Kosten vor Steuern an, so daß du von brutto 10 Euro Gebühren netto nur z.B. 7 Euro trägst (bei 30% Steuer im Alter). Der Nachteil ist die niedrigere Renditeerwartung gegenüber einer freien Anlage.

Vielen Dank für deine Meinung und Einschätzung!

 

vor einer Stunde von Bolanger:

woher weißt Du das?

 

Aktuell zahlt man ab einem Jahreseinkommen von irgendwo zwischen 50 und 60 KEUR den Grenzsteuersatz. Das sind grob 5 KEUR pro Monat. Du hast noch grob 40 Jahre Berufsleben vor Dir. Wenn Du weiterhin so gut verdienst, dann erwirbst Du grob 80 Rentenpunkte, welche schon eine Monatsrente von 2600 EUR bedeuten. Bei dem Gehalt solltest Du auch in der Lage sein, eine Rentenlücke zu schließen. Aktuell hast Du 1500 EUR im Monet über. Wenn das so weiter geht, dann sparst Du in 40 Jahren 720.000 EUR. Zinseffekte sind da noch gar nicht einberechnet. Lassen wir das also mal etwa 1 Mio werden bis zur Rente. Dieses Geld erwirtschaftet schon bei etwa 3% Rendite die fehlenden 2500 EUR pro Monat, mit denen Du dann auch als Renter wieder den Grenzsteuersatz zahlst.

 

Ich persönlich kann diese Gier nach nachgelagerter Besteuerung gerade von Besserverdienern nicht nachvollziehen.        

Ach ja... ich gehe natürlich immer von den aktuellen Bedingungen aus, denn keiner weiß, ob es in 40 Jahren noch eine Abgeltungssteuer gibt, oder wie dann die Steuersätze aussehen. 

Das sind nun Aspekte, die ich bisher noch gar nicht berücksichtigt habe und für mich ziemlich plausibel erscheinen! Danke! Ich bin bisher blind davon ausgegangen, dass ich im Rentenalter weniger steuern zahlen muss. Aktuell lebe ich auch eher unter der Prämisse, dass die staatliche Rente gleich 0 sein wird, was vielleicht blauäugig erscheint. Aber lieber dann im Alter genug haben, als andersherum. Aspekte wie den Kauf eines Hauses/einer Wohnung müssten aber ggf. noch berücksichtigt werden. Aber vielleicht würde das Riestern dann tatsächlich nicht den Effekt bewirken, den ich mir erhoffe und ich wäre besser damit beraten, mein ETF Depot auszubauen/mtl. mehr zu besparen.

 

vor 48 Minuten von odensee:

So ist es auch. Meine Meinung.

 

Ich habe "damals", als Riester eingeführt wurde, recht blauäugig einen Vertrag abgeschlossen. Heute würde ich das (für die damalige Lebensituation und Alter gesehen!) nicht mehr machen.  Aber heute, in meiner jetzigen Situation, lohnt sich der steuerliche Aspekt wahrscheinlich (wer weiß, was in den nächsten 4 Jahren noch alles geändert wird).

 

Ansonsten: siehe @Bolanger

Inwiefern hat sich deine Lebenssituation denn verändert? Ist dein Einkommen stark angestiegen und du bist ledig ohne Kinder? Dieses Szenario ist ja anscheinend das, bei dem sich Riestern lohnen würde-Dachte ich. Aber wenn die Steuern dann im Alter ähnlich hoch wären, wäre der Vorteil ja auch zunichte. Das (s. @Bolanger) hatte ich bisher wirklich komplett außer Acht gelassen.

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odensee
vor 12 Minuten von paulo91:

Inwiefern hat sich deine Lebenssituation denn verändert? Ist dein Einkommen stark angestiegen und du bist ledig ohne Kinder?

Einkommen einiges höher als früher, Kinder steuerlich nicht mehr relevant, aber das wichtigste: die Steuern als Rentner sind jetzt besser absehbar. Letzteres ist meine Meinung, kein Fakt :)

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Nachdenklich
vor 42 Minuten von paulo91:

Ich bin bisher blind davon ausgegangen, dass ich im Rentenalter weniger steuern zahlen muss.

Als ich vor vielen Jahren Riester abschloß, dachte ich das auch.

Damals war ich verheiratet (also Steuerklasse III) und hatte Kinderfreibeträge - und alle möglichen Werbungskosten.

Heute ist mein Einkommen zwar geringer. Aber ich bin wieder in Steuerklasse I, keine Steuernachlässe für Kinder mehr und keine Werbungskosten.

 

---> Nix mit geringerem Grenzsteuersatz.  Wenn ich noch Steuerklasse III hätte ..... ja dann!

 

Ich will mich gar nicht beklagen. Es geht mir gut und wer hohe Steuern hat, der hat auch ausreichende Einnahmen. Aber die Hoffnung auf niedrigere Steuern im Alter können auch eine Fehleinschätzung sein.

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SVN14

Ich hatte immer das Verständnis, dass vor allem aufgrund von Kindern bzw. derer Berücksichtigung sich Riester lohnt.

Anscheinend lohnt sich das aber (auch) für gut verdienende Single/verheiratete ohne Kinder?

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odensee
vor 7 Minuten von SVN14:

Ich hatte immer das Verständnis, dass vor allem aufgrund von Kindern bzw. derer Berücksichtigung sich Riester lohnt.

Anscheinend lohnt sich das aber (auch) für gut verdienende Single/verheiratete ohne Kinder?

Lies mal den (leider veralteten) Riester-Sticky von polydeikes. Er sollte dir zumindest eine Idee geben, für wen Riester sinnvoll ist und für wen nicht. Ich sehe Riester für mich(!) als ein kleines Steuersparmodell. Für andere mögen die Zulagen attraktiv sein.

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moonraker
vor 3 Stunden von Bolanger:

woher weißt Du das?

[..] Lassen wir das also mal etwa 1 Mio werden bis zur Rente. Dieses Geld erwirtschaftet schon bei etwa 3% Rendite die fehlenden 2500 EUR pro Monat, mit denen Du dann auch als Renter wieder den Grenzsteuersatz zahlst.

Mit der aktuellen Steuergesetzgebung zahlt man auf die Kapitaleinkünfte aber max. 25% AbgSt.+ Soli (+Kirche) - auch bei 2500€ oder 5000€ Zinsen pro Monat.

Für die Steuer auf die Rente, auch Riester, ändert sich damit gar nichts und man kann deshalb sehr wohl annehmen, dass der Steuersatz geringer ist.

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Bolanger

Meine oben gemachte Abschätzung kann natürlich jeder nach eigenem Gusto abändern. Keiner hat eine Glaskugel für die Zukunft und keiner kann vorhersagen, ob die Abgeltungssteuer noch lange bestand hat, keiner weiß, wie sich die Renten entwickeln, keiner kann vorhersagen, wie sich die Steuersätze entwickeln, ob man überhaupt dauerhaft viel Geld verdient und Rentenpunkte erwirbt etc.

 

Man kann also bei obiger Abschätzung auch durchaus individuelle Faktoren mit einbeziehen. Wenn der Kauf einer eigengenutzten Immobilie angedacht ist, dann klappt das ggf. nicht mit dem Ansparen der Millionen EUR als Rentenpolster.

 

Ich kann daher nur meine ganz persönlichen Erwartungen für die Zukunft kundtun:

1) Wenn jemand mit 28 Jahren bereits über der BBG verdient, dann gebe ich ihm recht hohe Chancen, dass er dies bis zur Rente durchhält. Daraus ergeben sich entsprechende Rentenpunkte. Der TE mag anderer Meinung sein, wenn er vor hat, früh aus dem Erwerbsleben auszusteigen, ins Ausland zu gehen oder wenn er erwartet, dass sein Beruf oder seine Branche in Schwierigkeiten gerät. etc.

2) Ich persönlich halte die gesetzliche Rente auch dauerhaft für einen bedeutenden Baustein der Altersvorsorge.

3) Ich erwarte innerhalb weniger Jahre eine Abschaffung der Abgeltungssteuer

4) Ich traue einem jungen Menschen, der mit 28 Jahren bereits über der BBG verdient zu, dass er innerhalb seines Berufslebens gerade mit Hinblick auf unser Senioritätsprinzip in der Lage sein sollte, seine aktuelle Sparrate zu halten und ggf. zu steigern

 

Nun möge er sich eine eigene Meinung über den langfristigen Vermögensaufbau machen ;-) 

 

 

vor 3 Stunden von paulo91:

Ich bin bisher blind davon ausgegangen, dass ich im Rentenalter weniger steuern zahlen muss.

Genau das ist ja die Crux. Wahrscheinlich hast Du damit auch recht. Wenn Dir aber der Unterschied zwischen Grenzsteuersatz und Durchschnittssteuersatz bewusst ist, dann merkst Du, dass diese Aussage nicht im Widerspruch steht zu meiner Ausführung, mit der Du mit der nachlagerten Besteuerung keinen Steuervorteil hast.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor 8 Stunden von paulo91:

Vielen Dank für deine Einschätzung. Dann informiere ich mich mal bei Condor. Gibt es denn irgendeine Möglichkeit, das Umschichten in Krisenzeiten durch die Versicherung zu vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren?

Man sollte nicht den Fehler begehen und Riester mit einem Schicht drei Vertrag ohne Garantie zu vergleichen. Die Rentabilität kommt über die Nutzung der

Förderung, bspw. die konsequente Reinvestition (über ETF-Depot oder ETF-Police ohne Garantie) der jährlichen Steuererstattungen. 100,00 % Beitragsgarantie 

sind 100,00 % Beitragsgarantie und lassen sich nicht dauerhaft mit einer 100,00 % Quote in Aktienfonds vom Anbieter managen, auch nicht bei langen Vertrags-

laufzeiten. Vorteil fondsgebundene Riester-Rentenversicherung im Vergleich zum Riester-Fondssparplan, selbst bei einer anteiligen Umschichtung in den Deckungs-

stock des Versicherers, bekommt man dafür normalerweise noch die jährliche Überschussbeteiligung (immerhin noch ca. 2,00 % - 2,50 %), wohingegen bei bspw.

"fairriester" grade viel totes Kapital herumliegt. Wer den zusätzlichen Wertsicherungsfonds meiden möchte, kann sich bspw. auch bei der Continentale umschauen.

Es gibt natürlich noch diverse andere Anbieter, wobei sich der Riester-Markt in den letzten Jahren deutlich ausgedünnt hat.

 

vor 8 Stunden von paulo91:

Asche auf mein Haupt. Ich muss mich korrigieren. Aktuell laufen schon zwei BU Versicherungen bei der Alten Leipziger. Das war 2017 während meines Studiums schon so geplant. Der 1. Vertrag garantiert 1000€ BU (40€ mtl.) und der zweite (ab 12/2019) weitere 500€ (64€ vierteljhrl.). Für beide Verträge ist eine jhrl. Dynamik von 5% hinterlegt. Somit sieht das ganze dann doch gar nicht so schlecht aus, richtig?

Ca. 1500,00 € monatliche BU-Rente, ich hoffe bis Endalter 67, sind bei deinem aktuellen Einkommen noch immer deutlich unterversichert. Die Alte Leipziger ist

allerdings grundsätzlich ein sehr guter BU-Versicherer.

 

vor 8 Stunden von paulo91:

Meine Private Haftpflichtversicherung läuft über die AXA. Das Produkt heißt dort BOXflex-Versicherung. Jährlich zahle ich knapp 70€. Kann jemand die Versicherung einschätzen bzw. kenn sie?

Der Tarif ist keine Katastrophe (ich hoffe mindestens mit "Premium"-Baustein abgeschlossen), allerdings leistungstechnisch auch ein ganzes Stück von der Markt-

spitze entfernt. 

 

Gruß

Studi24

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bondholder
vor 1 Stunde von moonraker:

Mit der aktuellen Steuergesetzgebung zahlt man auf die Kapitaleinkünfte aber max. 25% AbgSt.+ Soli (+Kirche) - auch bei 2500€ oder 5000€ Zinsen pro Monat.

Für die Steuer auf die Rente, auch Riester, ändert sich damit gar nichts und man kann deshalb sehr wohl annehmen, dass der Steuersatz geringer ist.

Jeder möge für sich abwägen, ob die aktuelle Steuergesetzgebung wohl in vier Jahrzenten vergleichbar sein wird – insbesondere in Hinblick auf die Kapitalertragbesteuerung.

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paulo91
· bearbeitet von paulo91
Am 14.4.2020 um 13:49 von odensee:

Einkommen einiges höher als früher, Kinder steuerlich nicht mehr relevant, aber das wichtigste: die Steuern als Rentner sind jetzt besser absehbar. Letzteres ist meine Meinung, kein Fakt :)

Aus genau dem Grund, werde ich nun doch erstmal Abstand nehmen von der Riesterrente und lieber monatlich einen höheren Betrag selbst anlegen.

 

 

Am 14.4.2020 um 14:23 von Nachdenklich:

Als ich vor vielen Jahren Riester abschloß, dachte ich das auch.

Damals war ich verheiratet (also Steuerklasse III) und hatte Kinderfreibeträge - und alle möglichen Werbungskosten.

Heute ist mein Einkommen zwar geringer. Aber ich bin wieder in Steuerklasse I, keine Steuernachlässe für Kinder mehr und keine Werbungskosten.

 

---> Nix mit geringerem Grenzsteuersatz.  Wenn ich noch Steuerklasse III hätte ..... ja dann!

 

Ich will mich gar nicht beklagen. Es geht mir gut und wer hohe Steuern hat, der hat auch ausreichende Einnahmen. Aber die Hoffnung auf niedrigere Steuern im Alter können auch eine Fehleinschätzung sein.

Danke für deinen Beitrag, ich glaube auch, dass es meinerseits eine Fehleinschätzung war, dass ich auf jeden Fall weniger Steuern im Alter bezahlen werde. Da bin ich sehr froh, dass ich die Frage hier allgemein nochmal gestellt habe!

 

 

Am 14.4.2020 um 15:51 von moonraker:

Mit der aktuellen Steuergesetzgebung zahlt man auf die Kapitaleinkünfte aber max. 25% AbgSt.+ Soli (+Kirche) - auch bei 2500€ oder 5000€ Zinsen pro Monat.

Für die Steuer auf die Rente, auch Riester, ändert sich damit gar nichts und man kann deshalb sehr wohl annehmen, dass der Steuersatz geringer ist.

 

Am 14.4.2020 um 16:46 von Bolanger:

Meine oben gemachte Abschätzung kann natürlich jeder nach eigenem Gusto abändern. Keiner hat eine Glaskugel für die Zukunft und keiner kann vorhersagen, ob die Abgeltungssteuer noch lange bestand hat, keiner weiß, wie sich die Renten entwickeln, keiner kann vorhersagen, wie sich die Steuersätze entwickeln, ob man überhaupt dauerhaft viel Geld verdient und Rentenpunkte erwirbt etc.

 

Man kann also bei obiger Abschätzung auch durchaus individuelle Faktoren mit einbeziehen. Wenn der Kauf einer eigengenutzten Immobilie angedacht ist, dann klappt das ggf. nicht mit dem Ansparen der Millionen EUR als Rentenpolster.

 

Ich kann daher nur meine ganz persönlichen Erwartungen für die Zukunft kundtun:

1) Wenn jemand mit 28 Jahren bereits über der BBG verdient, dann gebe ich ihm recht hohe Chancen, dass er dies bis zur Rente durchhält. Daraus ergeben sich entsprechende Rentenpunkte. Der TE mag anderer Meinung sein, wenn er vor hat, früh aus dem Erwerbsleben auszusteigen, ins Ausland zu gehen oder wenn er erwartet, dass sein Beruf oder seine Branche in Schwierigkeiten gerät. etc.

2) Ich persönlich halte die gesetzliche Rente auch dauerhaft für einen bedeutenden Baustein der Altersvorsorge.

3) Ich erwarte innerhalb weniger Jahre eine Abschaffung der Abgeltungssteuer

4) Ich traue einem jungen Menschen, der mit 28 Jahren bereits über der BBG verdient zu, dass er innerhalb seines Berufslebens gerade mit Hinblick auf unser Senioritätsprinzip in der Lage sein sollte, seine aktuelle Sparrate zu halten und ggf. zu steigern

 

Nun möge er sich eine eigene Meinung über den langfristigen Vermögensaufbau machen ;-) 

 

 

Genau das ist ja die Crux. Wahrscheinlich hast Du damit auch recht. Wenn Dir aber der Unterschied zwischen Grenzsteuersatz und Durchschnittssteuersatz bewusst ist, dann merkst Du, dass diese Aussage nicht im Widerspruch steht zu meiner Ausführung, mit der Du mit der nachlagerten Besteuerung keinen Steuervorteil hast.

Und ich bin dir sehr dankbar für deinen Beitrag und deine allgemeine Einschätzung der Situation. Ich habe mich in der Zwischenzeit noch weiter belesen und ziehe jetzt erstmal den Schluss, dass ich das Riestern erstmal zurück stelle. Sollte es so kommen, dass ich in ein paar Jahren 2-3 Kinder haben sollte, werde ich evtl. nochmal drüber nachdenken. Aber Stand jetzt plane ich weder den Kauf einer kostspieligen Immobilie noch eine große Familie zu gründen.

 

Am 14.4.2020 um 17:17 von Studi24:

Man sollte nicht den Fehler begehen und Riester mit einem Schicht drei Vertrag ohne Garantie zu vergleichen. Die Rentabilität kommt über die Nutzung der

Förderung, bspw. die konsequente Reinvestition (über ETF-Depot oder ETF-Police ohne Garantie) der jährlichen Steuererstattungen. 100,00 % Beitragsgarantie 

sind 100,00 % Beitragsgarantie und lassen sich nicht dauerhaft mit einer 100,00 % Quote in Aktienfonds vom Anbieter managen, auch nicht bei langen Vertrags-

laufzeiten. Vorteil fondsgebundene Riester-Rentenversicherung im Vergleich zum Riester-Fondssparplan, selbst bei einer anteiligen Umschichtung in den Deckungs-

stock des Versicherers, bekommt man dafür normalerweise noch die jährliche Überschussbeteiligung (immerhin noch ca. 2,00 % - 2,50 %), wohingegen bei bspw.

"fairriester" grade viel totes Kapital herumliegt. Wer den zusätzlichen Wertsicherungsfonds meiden möchte, kann sich bspw. auch bei der Continentale umschauen.

Es gibt natürlich noch diverse andere Anbieter, wobei sich der Riester-Markt in den letzten Jahren deutlich ausgedünnt hat.

 

Ca. 1500,00 € monatliche BU-Rente, ich hoffe bis Endalter 67, sind bei deinem aktuellen Einkommen noch immer deutlich unterversichert. Die Alte Leipziger ist

allerdings grundsätzlich ein sehr guter BU-Versicherer.

 

Der Tarif ist keine Katastrophe (ich hoffe mindestens mit "Premium"-Baustein abgeschlossen), allerdings leistungstechnisch auch ein ganzes Stück von der Markt-

spitze entfernt. 

 

Gruß

Studi24

Bezüglich der BU (bis Endalter 67) habe ich inzwischen eine Aufstockung des Vertrags angefordert. Für eine BU-Rente von 2500€ würde ich nun 78€ mtl. zahlen und 67€ vierteljährlich. Das klingt doch dann schon besser oder würdet ihr in meiner dargestellten Situation eine noch höhrere BU-Rente ansetzen?

 

Der Premium Baustein bei der AXA BOXflex ist abgeschlossen, genau. Was wäre denn hier die "Marktspitze" und lassen sich Wechsel bei der Privaten Haftpflichtversicherung problemlos vollführen? Bisher habe ich die Haftpflicht lediglich 1x im Dezember vergangenen Jahres in Anspruch genommen bei einem Schaden von knapp 600€. Bin bisher aber eigentlich zufrieden mit der AXA bzw. dem Leistungspaket. Die 67€ jährlich sind für mich auch vollkommen okay.

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