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Scorpion2018

Arbeiten in einem Strukturvertrieb

Empfohlene Beiträge

odensee
vor 7 Minuten von Scorpion2018:

Jeder Berater ist Verkäufer.

Nein. Entweder man ist Berater oder man ist Verkäufer. Es gibt bei einem Autohändler auch nur Autoverkäufer und keine Autoberater.

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Cando
vor 4 Stunden von Scorpion2018:

3. Jeder Berater ist Verkäufer. Ein noch so guter Berater ist scheiße wenn es am Ende nicht zum Verkauf kommt (Außer nem Honorarberater dem kann es egal sein der kriegt ja sei Kohle, aber warum soll er sich dann reinstressen.). 

   Vertrieb ist Verkauf.

Genau das ist der Punkt, den ich mit Unabhängigkeit meine. Der Nichtabschluss kann u.U. gerade das Ziel einer guten Beratung sein. Nämlich dann, wenn der Kunde keinen Vertrag braucht. Im Strukturvertrieb kann dieses Ziel nicht realistisch beraten werden, weil man dann auf sein Geld verzichten müsste. Niemand arbeitet auf Dauer umsonst. Da kann man sich noch so hohe moralische Ziele setzen.

 

Ich bin Rechtsanwalt und darf aus berufsrechtlichen Gründen nicht umsonst beraten. Warum? Weil es meine Pflicht ist, einen Mandanten vor Schaden zu bewahren. Das kann auch heißen, dass ich von einem Rechtsstreit abraten muss, wenn es keine Erfolgsaussichten dafür gibt. Würde ich nur Geld verdienen, wenn ich prozessiere, würde das einen Fehlanreiz setzen.

 

Der Honorarberater wird sich deshalb “reinstressen”, weil er keine Klienten mehr bekommt, wenn er schlecht berät. Genauso wie der Anwalt. 

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Xeronas
vor 4 Stunden von Scorpion2018:

Vertrieb ist Verkauf.

Und hat deshalb mit bedarfsgerechter Beratung nicht zwingend was zu tun.

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polydeikes

Par 4a RVG existiert also nicht?

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Cando
vor 20 Minuten von polydeikes:

Par 4a RVG existiert also nicht?

Der Ausnahmecharakter dieser Vorschrift ist Dir ja bekannt, wenn Du diesen Aspekt hier einwirfst. ;)

 

Im Übrigen ging es mir ja gerade um die Frage der außergerichtlichen Beratung. 

 

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polydeikes

Gilt auch außergerichtlich. Ändert nichts an der zuvor geäußerten und übertriebenen Selbsterhöhung, die ähnlich auch manche Makler mit dem Sachwalterurteil regelm. praktizieren. Auch Strukturvertriebe können eine Maklerzulassung haben.

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Cando
· bearbeitet von Cando
vor 8 Stunden von polydeikes:

Gilt auch außergerichtlich. Ändert nichts an der zuvor geäußerten und übertriebenen Selbsterhöhung, die ähnlich auch manche Makler mit dem Sachwalterurteil regelm. praktizieren. Auch Strukturvertriebe können eine Maklerzulassung haben.

Im außergerichtlichen Bereich wird üblicherweise auf Basis von Stundenhonoraren abgerechnet.

 

Es gibt auch im anwaltlichen Berufsrecht Lücken, die strukturelle Interessenkonflikte zulassen - das habe ich nicht grundsätzlich bestritten. Da würde m.E. aber eher die Praxis diverser Rechtsschutzversicherer, zur „Qualitätssicherung“ auf eigene Vertrauensanwälte zu bestehen, als Argument taugen. Diesen Fall hatte ich mit der Frage im vorhergehenden Beitrag übrigens selbst angeschnitten.

 

Was ich mit meinem Beitrag aber eigentlich sagen wollte ist, dass es eben strukturelle Unterschiede zwischen dem Beratungs- und dem Vertriebsmodell gibt. Würdest Du anhand einer Vorschrift, die aufgrund ihrer engen Voraussetzungen in der Praxis keine nennenswerte Rolle spielt, sagen wollen, dass es die überhaupt nicht gäbe? So habe ich Dich zumindest bis jetzt nicht verstanden.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Nein, es ging allein um Selbsterhöhung ob theoretischer gesetzlicher Norm. Daher das Beispiel Sachwalterurteil. Auch MLP kann diese Karte bspw. ziehen, da Maklerzulassung. Zugleich aber eben schlicht Strukturvertrieb. Insgesamt sind die meisten Argumente hier im thread einfach ziemlich schwach auf der Brust. Die Reaktion des Threaderstellers daher an mancher Stelle gar nicht mal so überraschend.

 

Aus meiner Sicht reicht es schlicht zu überlegen, was jeweils passiert, wenn der jeweilige Status das Beste für sich tut. Beim Strukturvertriebler heißt das, eine Struktur unter sich aufbauen und die 300er Listen der Neueinsteiger mit vermeintlichem Vertrauensbonus abzugrasen, bis der Neueinsteiger verbrannt ist. Beim Honorarberater (den es in Bezug auf Versicherungen nicht gibt) heißt das, möglichst ohne Neuaufwand (also immer die gleichen Inhalte ohne individuelle Lösungsansätze) Stundensätze zu verkaufen. Beim Versicherungsberater heißt das, Rechtsdienstleistungen im Einzelfall zu erbringen (höherer Stundensatz, bspw. Leistungsfallbegleitung) und nicht zu vermitteln.

 

Im zweiten Schritt muss man sich auf Kundenseite fragen, was es für das eigene Anliegen bedeutet, wenn der jeweilige Status das Beste für sich tut und vor allem, was es über den Betroffenen aussagt, wenn er es nicht tut.

 

Nur stellt sich kaum jemand diese zwei simplen Fragen. Generell, an schlechter Beratung ist zu 95 % der jeweilige Kunde schuld. In jeder Branche, bei Versicherungen und Finanzen im Besonderen.

 

Man muss sich hier im Forum bspw. nur ...

a) die zahlreichen threads zu Steuern sparen mit Rürup BUZ

b) die zahlreichen threads zu Riester unter völliger Ignoranz ggü. der Förderkonstellation (nur Produktbetrachtung)

c) die zahlreichen threads zu "HONORARberater" bei Versicherungen (den es nun mal nicht gibt)

d) die zahlreichen threads zu wie krieg ich die BU billiger

... anschauen. Alles Belege im vermeintlichen Einzelfall, systemisch vorprogrammierte Totgeburten.

 

Oder eben gesamtwirtschaftlich gesehen: Die enormen Zuwachsraten bei DVAG / MLP und Co. der letzten Jahre kommen nicht von ungefähr.

 

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HaRaS1983
vor 2 Stunden von polydeikes:

Nein, es ging allein um Selbsterhöhung ob theoretischer gesetzlicher Norm. Daher das Beispiel Sachwalterurteil. Auch MLP kann diese Karte bspw. ziehen, da Maklerzulassung. Zugleich aber eben schlicht Strukturvertrieb. Insgesamt sind die meisten Argumente hier im thread einfach ziemlich schwach auf der Brust. Die Reaktion des Threaderstellers daher an mancher Stelle gar nicht mal so überraschend.

 

Aus meiner Sicht reicht es schlicht zu überlegen, was jeweils passiert, wenn der jeweilige Status das Beste für sich tut. Beim Strukturvertriebler heißt das, eine Struktur unter sich aufbauen und die 300er Listen der Neueinsteiger mit vermeintlichem Vertrauensbonus abzugrasen, bis der Neueinsteiger verbrannt ist. Beim Honorarberater (den es in Bezug auf Versicherungen nicht gibt) heißt das, möglichst ohne Neuaufwand (also immer die gleichen Inhalte ohne individuelle Lösungsansätze) Stundensätze zu verkaufen. Beim Versicherungsberater heißt das, Rechtsdienstleistungen im Einzelfall zu erbringen (höherer Stundensatz, bspw. Leistungsfallbegleitung) und nicht zu vermitteln.

 

Im zweiten Schritt muss man sich auf Kundenseite fragen, was es für das eigene Anliegen bedeutet, wenn der jeweilige Status das Beste für sich tut und vor allem, was es über den Betroffenen aussagt, wenn er es nicht tut.

 

Nur stellt sich kaum jemand diese zwei simplen Fragen. Generell, an schlechter Beratung ist zu 95 % der jeweilige Kunde schuld. In jeder Branche, bei Versicherungen und Finanzen im Besonderen.

 

Man muss sich hier im Forum bspw. nur ...

a) die zahlreichen threads zu Steuern sparen mit Rürup BUZ

b) die zahlreichen threads zu Riester unter völliger Ignoranz ggü. der Förderkonstellation (nur Produktbetrachtung)

c) die zahlreichen threads zu "HONORARberater" bei Versicherungen (den es nun mal nicht gibt)

d) die zahlreichen threads zu wie krieg ich die BU billiger

... anschauen. Alles Belege im vermeintlichen Einzelfall, systemisch vorprogrammierte Totgeburten.

 

Oder eben gesamtwirtschaftlich gesehen: Die enormen Zuwachsraten bei DVAG / MLP und Co. der letzten Jahre kommen nicht von ungefähr.

 

super wie Du es auf den Punkt bringst! Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Sapine

Kann gerne auch in einen besser passenden Faden verschoben werden: 

 

Im Handelsblatt ist ein Artikel zum Finanzstrukturvertrieb OVB veröffentlicht und was mit Mitarbeitern passieren kann, die kündigen. Dabei hat sich die OVB der Stornohaftung bedient, um einen entsprechenden Schaden einzufordern. Die Frage ist, in wieweit Stornierungen durch Umschreibungen auf andere Mitarbeiter zustande kommen. Fazit: Es ist auch finanziell nicht ohne Risiko für einen Strukturvertrieb zu arbeiten. 

 

Der Fall OVB: Wer raus will, muss zahlen

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