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Legend

Aktien/ETFs komplett ausgeschlossen bei geplantem Immobilienkauf?

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Legend

Hallo zusammen,

 

grundsätzlich wird oft erwähnt/geraten (so auch z.b. der Finanzwesir):

 

Geplanter Immobilienkauf = kein Aktiendepot

keine Immobilie geplant, d.h. lebenslang auf Miete leben = Aktiendepot

 

Warum ist beides nicht möglich? 

 

Zu meiner Situation:

Mitte 20

Berufsanfänger

kein Vermögen

 

Da geplant ist, in den nächsten Jahren eine ETW zu kaufen, versuche ich jetzt fleißig Geld zur Seite zur legen. Wunsch wäre es, mindestens die Kaufnebenkosten mit dem EK zu stemmen. Mehr ist natürlich immer besser.

 

Momentan verfolge ich die "Strategie", den größten Teil vom verfügbaren Kapital in ein TG-Konto zu parken. 

 

Ein 250€ ETF-Sparplan auf den Vanguard FTSE All-World läuft nebenbei. 

 

Was würdet ihr empfehlen? Komplett auf den Sparplan möchte ich nicht verzichten, wenn überhaupt würde ich auf den Mindestbetrag springen (50 €), WENN gute Argumente dafür sprechen, keine ETFs bzw. ein Aktiendepot zu führen.

 

Bleibt der Sparbetrag bei den 250 €, kann sich da über die Jahre schon eine Summe anhäufen. 

Risiko = EK, was ich bis dahin gespart habe, reicht nicht für Wohnung (oder mehr EK würde bessere Konditionen bei der Bank bringen) und ich müsste das Depot auflösen (bei meinem Pech genau dann, wenn wir uns in einer Talfahrt befinden).

 

Bei 50 € Sparbetrag kann ich mir nicht vorstellen, dass ich dann auf das Geld angewiesen bin. 

 

Was ist eure Meinung? Kann mein zweigleisig fahren?

 

Danke vorab für euer Feedback!

 

LG 

Legend

 

 

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Schwachzocker
vor 4 Minuten von Legend:

Was ist eure Meinung? Kann mein zweigleisig fahren?

Ja, kann man! Es hat auch nie jemand behauptet, dass das nicht möglich ist.

Die Argumente, die dafür und dagegen sprechen, hast Du auch genannt.

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Infocollector
vor 19 Minuten von Legend:

Warum ist beides nicht möglich? 

Ist es doch - wenn du das Haus aus der Portokasse zahlen kannst und keinen Kredit dafür aufnehmen musst.

Oder wenn dein Zeithorizont bis zum geplanten Hauskauf jenseits von 15 Jahren liegt.

 

Ist dein Zeithorizont kürzer, kannst du halt Pech haben und willst dein Haus genau dann kaufen, wenn wie Mitte März grad geschehen die Börsen weltweit Talfahrt durchmachten. Stell dir vor, deine Bank hätte nach deinen Angaben dann das Eigenkapital auf Basis deiner Angabe vom 19.02. gemacht, und du brauchst dein Geld drei Wochen später für die Kaufabwicklung (am 13.03. waren die vorläufigen Tiefs). Dumm gelaufen, oder?

 

Du kannst natürlich auf Aktien gehen, wenn du dir nicht gram bist, dann im Moment der Momente weniger Eigenkapital zu haben als im Idealfall. Das musst du selbst einschätzen, nicht die Forenteilnehmer. Die können nur vor den gängigen Anfängerfehlern warnen.

 

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Thomas_384

Ist mittlerweile eine 100% Finanzierung "new normal"? Oben steht ja, dass nur die Kaufnebenkosten angedacht sind cash zu zahlen....

Dachte, dass man zumindest bei einer soliden Investition für Immobilien-Konsum (Ich nehme an, ETW ist zur Selbstnutzung?) bei 20% Eigenkapital sein sollte...

 

Aber gut, es fehlen jegliches Infos zum Einkommen etc. (siehe Richtlinien zur Threaderöffnung), deswegen, was soll man da jetzt noch groß dazu sagen.

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padavona
vor 12 Stunden von Legend:

Bei 50 € Sparbetrag kann ich mir nicht vorstellen, dass ich dann auf das Geld angewiesen bin.

Was im Umkehrschluss bedeutet, dass das Depot eh nur homöopathische Größe erreichen wird (einfach mal einen Sparplanrechner anschmeißen). Das kannst du dann auch gleich in die Tilgung stecken.

Konsumschulden sollte man so schnell wie möglich tilgen. Erst recht, wenn man 100% finanziert.

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FranzFerdinand

Schau Dir deinen Sparbetrag in Summe an. Nimm davon maximal die Hälfte für den Sparplan, bis du einen Puffer von ca. 6 Monats-Nettos aufgebaut hast. Das erspart Notverkäufe.

 

Ansonsten spricht nicht viel gegen die ETFs. Es sind ja "nur" 3.000 Euro pro Jahr. Selbst nach zehn Jahren wird das idR keine 20% EK einer Immo ergeben, sondern eher die Nebenkosten. Mit Glück etwas mehr, mit Pech etwas weniger. Konzentiere Dich lieber, deine Sparbeträge zu erhöhen. Durch weniger Ausgaben oder, noch besser, mehr Einkommen.

 

Die Anforderung von 20% EK ist aus meiner Sicht ohnehin schwierig. In Ballungsräumen ist das nur noch Erben möglich, bessere Konditionen bekommt man aber auch mit EK nicht wirklich. Die Banken machen bei selbstbewohnten Objekten wirklich viel mit. Ob das für den Käufer empfehlenswert ist, muss jeder für sich selbst prüfen. Ich bin, Corona-zum Trotz froh über mein Depot NEBEN einer Immo-finanzierung. Die Erträge des Depots sind (nach Steuern) 3x höher als meine Zinsen. Also selbst bei einer Halbierung aller Dividenden gibt es noch einen kleinen Arbitrage-Gewinn. Die Erträge werden aber auch für die Sondertilgung verwendet, um das Risiko allmählich abzusenken.

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Aktie
· bearbeitet von Aktie
vor 15 Stunden von Legend:

Warum ist beides nicht möglich? 

Ich würde sagen, es kommt darauf an. Und zwar zum einen, wie konkret und wie zeitnah dein Immobilienwunsch ist. Wenn du weißt, wo du dein Leben verbringen willst, privat und beruflich regional verwurzelt bist und dein Leben relativ planbar erscheint (langjährige Beziehung, sicherer Job, Kind zeitnah geplant), dann leg dein Geld aufs Tagesgeldkonto und greif bei nächster passender Gelegenheit zu.

 

Es kommt natürlich auch ein Stück weit auf deine Flexibilität an. Wenn es kein Problem ist, einen Kauf notfalls noch 1-5 Jahre zu verschieben, würde ich das mit dem Anlegen entspannter sehen als wenn Schwiegereltern und Dorfgemeinschaft dir mit sozialer Ächtung drohen, wenn du deiner schwangeren Freundin nicht in den nächsten 12 Monaten ein Eigenheim herzauberst.

 

Ich habe selbst in den letzten Jahren gesehen, dass es mit Mitte 20 nicht immer ganz so planbar läuft. Ich wäre gern am Studienort geblieben, habe dort keinen Job gefunden, bin weggezogen und werde mit meiner Partnerin nochmal ganz woanders hinziehen. Aus den 2 Jahren, die ich bei meinem Arbeitgeber bleiben wollte sind schon 4 geworden und es werden sicherlich auch 5-6. Nach so vielen Jahren vom Heimatort weg zieht mich dorthin nichts mehr zurück, ich kenne eh keinen mehr. Nach meinem Studium hätte ich mir vorstellen können, in 2-3 Jahren ein Haus zu bauen. Mittlerweile glaube ich nicht, dass es in den 10-15 Jahren nach dem Studium dazu kommt. Hätte ich nach dem Studium nicht angefangen in ETF zu investieren, hätte ich mich heute total geärgert. 

vor 11 Stunden von Thomas_384:

Ist mittlerweile eine 100% Finanzierung "new normal"? Oben steht ja, dass nur die Kaufnebenkosten angedacht sind cash zu zahlen....

Dachte, dass man zumindest bei einer soliden Investition für Immobilien-Konsum (Ich nehme an, ETW ist zur Selbstnutzung?) bei 20% Eigenkapital sein sollte...

Würde sagen, dass es auch auf die Region ankommt. In München sehe ich immer mehr Finanzierungen >100% mit 1% anfänglicher Tilgungsrate - der Kredit wird mit der Immobilie zusammen vererbt. Wie im Beitrag über mir richtig gesagt, hatten die Banken in den letzten Jahren keine Hemmungen weil Preise und Einkommen immer weiter gestiegen sind. 20% EK sind teilweise eben kaum noch zu halten, gerade wenn die Nebenkosten prozentual mit den Immobilienpreisen immer weiter ansteigen. Wie das in den nächsten Monaten weiter geht, muss man beobachten. Ist natürlich auch eine Sache der Sicherheiten und des Einzelfalls.

vor 38 Minuten von FranzFerdinand:

Schau Dir deinen Sparbetrag in Summe an. Nimm davon maximal die Hälfte für den Sparplan, bis du einen Puffer von ca. 6 Monats-Nettos aufgebaut hast. Das erspart Notverkäufe.

 

Ansonsten spricht nicht viel gegen die ETFs. Es sind ja "nur" 3.000 Euro pro Jahr. Selbst nach zehn Jahren wird das idR keine 20% EK einer Immo ergeben, sondern eher die Nebenkosten. Mit Glück etwas mehr, mit Pech etwas weniger. Konzentiere Dich lieber, deine Sparbeträge zu erhöhen. Durch weniger Ausgaben oder, noch besser, mehr Einkommen.

 

Die Anforderung von 20% EK ist aus meiner Sicht ohnehin schwierig. In Ballungsräumen ist das nur noch Erben möglich, bessere Konditionen bekommt man aber auch mit EK nicht wirklich. Die Banken machen bei selbstbewohnten Objekten wirklich viel mit. Ob das für den Käufer empfehlenswert ist, muss jeder für sich selbst prüfen. Ich bin, Corona-zum Trotz froh über mein Depot NEBEN einer Immo-finanzierung. Die Erträge des Depots sind (nach Steuern) 3x höher als meine Zinsen. Also selbst bei einer Halbierung aller Dividenden gibt es noch einen kleinen Arbitrage-Gewinn. Die Erträge werden aber auch für die Sondertilgung verwendet, um das Risiko allmählich abzusenken.

Kann ich nur unterschreiben. Übertreib es nicht mit den Investitionen, Liquidität ist in jungen Jahren enorm wichtig! Ich hatte neulich vorgerechnet, warum mich mein Berufseinstieg 25-30 TEUR gekostet hat und da waren 10 TEUR für ein zusätzliches Fernstudium in den ersten Berufsjahren noch nicht eingerechnet. Und da sind wir auch gleich beim anderen wichtigen Aspekt: Ausgaben unter Kontrolle halten ist wichtig, aber Einkommen steigern wird nie wieder so einfach gehen wie in den ersten Berufsjahren.

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yggde

Hast Du die Ideen/anregungen sacken lassen und bewertet?

Falls nicht, noch einiges von mir:

"Daumen hoch" gibt es von mir dafür, dass Du sparen willst/kannst!
Das ist der erste Schritt.

Hilfreich ist auf alle Fälle der "Notgroschen", der Dir im Fall der Fälle hilft, eben nicht an die Aktien ran zu müssen. Davon auch lieber zu viel als zu wenig!
Vermutlich wird sich Dein Gehalt in den nächsten 10 Jahren auch noch "ordentlich" entwicklen, das hilft!

Persönlich würde ich an Deiner Stelle 200 Eur für den Aufbau "Notgroschen" wegpacken und 50 Euro in den ersten ETF, um Erfahrungen zu sammeln.
Gibt es ein Gehaltszuwachs, wandern 50% davon direkt in die Sparrate.

Ob nun Immobilie kommt oder nicht? Wer weiss! Leg Dich darauf nicht zu fest, dazu ist unsere Welt zu dynamisch.

Wichtig ist, dass Du, was auch immer kommen mag, ohne Konsumschulden meisterst! Dein Notgroschen hilft Dir dabei.
Viel Erfolg dabei und bleibe gesund!

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