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FrauW

Ausschüttende ETFs ohne autom. Wiederanlage?

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FrauW

Hallo,

 

ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir ein ETF-Portfolio aufzubauen. Inzwischen habe ich hier in der Community auch schon einige sehr aufschlussreiche Beiträge dazu gelesen. Mein aktueller Plan ist daher, mir ein Weltportfolio aus 70% MSCI World und 30% MSCI EM aufzubauen.

 

Ich habe hier auch gelesen, dass man aufgrund des jährlichen Freibetrags in der Ansparphase mit den ausschüttenden Varianten die steuerliche Vorteile nutzen sollte. Für die Ausschüttungen bietet sich dabei die automatische Wiederanlage an. Später kann man dann auf die thesaurierenden Varianten wechseln. Nach langer Suche habe ich mir nun zwei passende Produkte von iShares ausgesucht, die es jeweils als "Ausschütter" und "Thesaurierer" gibt. Inzwischen habe ich auch schon einen Broker ausfindig gemacht, bei dem ich diese Produkte mit Abstand am günstigsten besparen kann.

 

Allerdings bietet dieser keine automatische Wiederanlage an. Deshalb habe ich mich eben durch die FAQ von Stiftung Warentest zu dem Thema gekämpft. Dort heißt es aber nur oberflächlich:

  • "Bei ausschüttenden Fonds sollten Sparer darauf achten, dass die Erträge nicht auf ihr Konto fließen, sondern wieder­angelegt werden." 
  • "Bei Banken, die keine auto­matische Wieder­anlage von Ausschüttungen anbieten, sollten Anleger auf thesaurierende Fonds setzen."

 

Daher meine (wahrscheinlich dummen Anfänger-)Fragen:

  • Kann ich die Ausschüttungen nicht einfach manuell wieder investieren? Und wenn ja, was muss ich dabei alles beachten?
  • Würdet ihr stattdessen empfehlen, besser einen teureren Broker mit Wiederanlage-Option zu wählen?
  • Oder rentiert sich die Taktik mit dem Ausschütter am Anfang nicht wirklich und ich investiere besser gleich in thesaurierende ETFs?

 

Danke für eure Expertise!

 

VG

Frau W.

 

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intInvest
vor 9 Minuten von FrauW:

Kann ich die Ausschüttungen nicht einfach manuell wieder investieren? Und wenn ja, was muss ich dabei alles beachten?

Ja kannst und ist die Regel.

 

Beispiel:

Du hast einen Sparplan mit 100€ / Monat auf den ETF xyz.

Im Mai schüttet ETF xyz 10€ aus. 

Nun erhöhst du die Sparrate für Juni um 10€ auf 110€. 

Nach der Sparplanausführung senkst du die Rate wieder auf 100€.

Fertig.

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Totti3004
vor 15 Minuten von FrauW:

Kann ich die Ausschüttungen nicht einfach manuell wieder investieren? Und wenn ja, was muss ich dabei alles beachten?

Klar kann man das. Einfach die monatliche Sparrate einmalig um die Ausschüttung erhöhen. 

 

vor 16 Minuten von FrauW:

Würdet ihr stattdessen empfehlen, besser einen teureren Broker mit Wiederanlage-Option zu wählen?

Nein. Ich würde den günstigsten Broker nehmen. Allerdings aus Deutschland, damit die steuerliche Abwicklung gut funktioniert. 

 

vor 17 Minuten von FrauW:

Oder rentiert sich die Taktik mit dem Ausschütter am Anfang nicht wirklich und ich investiere besser gleich in thesaurierende ETFs?

Das rentiert sich schon. Man kann das so machen. Ich mache es auch so und erhöhe alle drei Monate einmalig meine monatliche Rate um den Betrag der Ausschüttung. Ist jetzt wirklich kein Aufwand. 

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Aktie
· bearbeitet von Aktie
vor 9 Minuten von intInvest:

Beispiel:

Du hast einen Sparplan mit 100€ / Monat auf den ETF xyz.

Im Mai schüttet ETF xyz 10€ aus. 

Nun erhöhst du die Sparrate für Juni um 10€ auf 110€. 

Nach der Sparplanausführung senkst du die Rate wieder auf 100€.

Fertig.

Oder du setzt die Sparplanrate dauerhaft auf 103,33 Euro, sodass die 10 Euro Quartalsausschüttung in den folgenden 3 Monaten mit investiert werden. Da kriegt man mit der Zeit schon ein Gespür dafür.

 

Bei 801 Euro Sparerpauschbetrag, 30 % Teilfreistellung und 2% üblicher ETF-Ausschüttungsquote kannst du 801/0,7/0,02=57.214 Euro ausschüttend anlegen, bevor dein Freistellungsauftrag voll ausgenutzt wird. Damit solltest du in der Regel erst einmal eine Weile beschäftigt sein... Die Rechnung musst du natürlich auf deine Verhältnisse anpassen wenn du den FSA anderweitig ausnutzt (Zinsen, Dividenden), verheiratet bist (mal 2) oder dein ETF eine andere Ausschüttungsquote hat.

 

Statt MSCI World/EM kannst du auch FTSE Developed World/Emerging Markets nehmen. Oder du vereinfachst es gleich auf einen ETF mit MSCI ACWI oder FTSE All-World. Zu den FTSE-Indices gibt Vanguard-Fonds, die hier im Forum sehr beliebt sind. 

 

Bei den Brokern hat sich in letzter Zeit einiges getan, also schau dir nochmal die aktuellen Konditionen an. Insbesondere hat Flatex Depotgebühren eingeführt und Smartbroker ist neu, ich bin von Flatex zu Smartbroker gewechselt und äußerst zufrieden.

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Totti3004
vor 1 Minute von Aktie:

Oder du setzt die Sparplanrate dauerhaft auf 103,33 Euro, sodass die 10 Euro Quartalsausschüttung in den folgenden 3 Monaten mit investiert werden. Da kriegt man mit der Zeit schon ein Gespür dafür.

Wozu soll das gut sein? Dann dauert es länger bis die Ausschüttung reinvestiert ist und mir geht ggf. Rendite flöten. Zumal muss ich dann irgendwann doch wieder erhöhen, denn mit steigender Investitionssumme steigen ja auch die Ausschüttungen. Nein, diese Vorgehensweise macht meiner Meinung nach keinen Sinn. 

 

vor 5 Minuten von Aktie:

Oder du vereinfachst es gleich auf einen ETF mit MSCI ACWI oder FTSE All-World.

Das entspräche aber nicht der geplanten Gewichtung von 70/30. 

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dnns

Ich war auch unschlüssig, ob ausschüttend oder thesaurierend. Ich habe hierzu folgendes gelesen, kann für die Richtigkeit aber nicht garantieren:

 

Zitat

Du hast 50000€ zum Anlegen und nach 5 Jahrne nochmal 50000.

Szenario 1: 
A1JX52
Du legst 50000 € an. Sagen wir das Ding wirft dir exakt 801€(sparerfreibetrag) als Dividende aus, diese musst du über den Steuerfreibetrag nicht versteuern. Das gleiche gilt für die nächsten 5 Jahre. Steigt dein Depot dann im Wert (und lass es 2-3% p.a. sein), und sagen wir dein Depot ist dann bei 55000€ (wachstum 1000€ p.a.) in 5 Jahren, musst du die dividenden, welche die 5000€ generieren, zusätzlich versteuern, da du über den Sparerfreibetrag kommst.

in 5 Jahren entscheidest du dich, dass du nochmal 50000€ investiert. Dann ist dein Depot ca. 105 000 € Wert, und auf die (105 000 - 50000 = 55000€), die dir dann Dividende generieren, zahlst du volle Steuern, da du den Sparerfreibetrag "längst" ausgekostet hast. Du stundest also die Steuern, die über dem Sparerfreibetrag liegen, nicht. 


Dabei spielt es keinen Unterschied, ob du ab den 50000€ in einen thesaurierenden ETF investierst, der Sparerfreibetrag ist ja schon ausgeschöpft....


Szenario 2: 
A2PKXG

Du legst 50000 € an. Bei gegenwärtigem Zinsniveau braucht es aber >300.000 €, damit die Vorabpauschale (die sozusagen der "dividende" bei thesaurierenden ETFs enstpricht) den SFB von 801€ "reißt". Hier zahlst du also erstmal wie oben keine Steuern.

Du kannst aber im ersten Jahr nur die 180€ Vorabpauschale, statt der 801€ Sparerfreibetrag, welche sich beim Ausschütter ergeben, steuerlich geltend machen, weil du sie ja jetzt schon versteuert hast (und das dann beim späteren verkauf berücksichtigt wird)

ABER

Jetzt steigt dein Depot erneut in 5 Jahren um 5000€, du bist bei 55000€. Bei Auschütter generieren diese 5000€ dir vlt. 100€ Dividende. Diese musst du voll versteuern( du hast den Steuerfreibetrag ja schon ausgeschöpft.) Beim Thesaurierer eben nicht.

Spinnen wir das Szenario wie oben weiter. Du investierst in 5 Jahren erneut 50000€, bist am Ende dann bei 105000€ Depotwert. Bleibt der Basiszins auf niedrigem Niveau (und davon ist auszugehen), dann schöpfst du den Steuerfreibetrag mit der berechneten Vorabpauschale nicht aus. Du zahlst also keine Steuern und stundest munter weiter.

Beim Ausschütter hingegen bist du dann etwa bei 55000€, die dir Divivdende über den SFB hinaus generieren und dann steuerlich geltend werden(S.o.). Das macht grob überschlagen dann den SFB nochmal, nur diesmal als versteuerbare Dividende ( also 50000€ Depotwert ergeben 801€ Dividende, 100000€ Depotwert entsprechend das Doppelte).


Nun nimm an, du hast das Depot noch ein paar Jährchen mehr oder du zahlst dann doch noch etwas mehr ein. Der Thesaurierer lohnt sich hier mMn, sofern sich an der steuerlichen Gesetzgebung nicht grob etwas ändert, immer mehr.
 

 

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Aktie
vor 18 Minuten von Totti3004:

Wozu soll das gut sein? Dann dauert es länger bis die Ausschüttung reinvestiert ist und mir geht ggf. Rendite flöten. Zumal muss ich dann irgendwann doch wieder erhöhen, denn mit steigender Investitionssumme steigen ja auch die Ausschüttungen. Nein, diese Vorgehensweise macht meiner Meinung nach keinen Sinn. 

Ich hätte zumindest keine Lust monatlich an den Sparplänen rumzupfuschen. Dann vergisst man, den Sparplan nach der einmaligen Erhöhung wieder runterzusetzen, landet im Minus und die Rendite geht doppelt und dreifach für Überziehungszinsen drauf. Die Rendite der letzten nicht investierten 3,50 Euro tausche ich lieber in gewonnene Lebenszeit und schaue am Jahresende, ob Handlungsbedarf besteht. Wer Sparplananpassungen als sein Hobby sieht kann das natürlich gerne anders machen. Jeder machen wie er mag.

Zitat

Das entspräche aber nicht der geplanten Gewichtung von 70/30. 

Vollkommen richtig.

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FrauW

Danke euch für die schnellen Antworten! :)

Das hilft mir auf jeden Fall schon weiter …

 

@Aktie: Smartbroker hatte ich auch schon überlegt, für die beiden ETFs hat aber TradeRepublik die deutlich besseren Konditionen. Hast du mit denen auch Erfahrungen?

@Totti3004: Guter Tipp mit dem Broker aus Deutschland! Das werde ich gleich mal recherchieren.

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Hobbit

Was hier noch nicht geschrieben wurde:

Bei der Consorsbank ist die automatische Wiederanlage von ausschüttenden Fonds von vorne herein "eingestellt". Also sprich: Die Ausschüttung wird mit den 1,5% Sparplankosten wieder anglegt, in dem Fondsanteile des selben Fonds gekauft werden.

Wenn man das nicht will, muss man widersprechen, also eine E-Mail schreiben oder anrufen.

 

Ansonsten ist mir keine Bank bekannt, die das tut. D.h. bei allen anderen Banken kommen die Ausschüttungen ganz normal auf dem Verrechnungskonto an und du kannst damit machen, was du willst.

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Nachdenklich
vor 18 Minuten von Hobbit:

Ansonsten ist mir keine Bank bekannt, die das tut. D.h. bei allen anderen Banken kommen die Ausschüttungen ganz normal auf dem Verrechnungskonto an und du kannst damit machen, was du willst.

Bei der Frankfurter Fondsbank ist das genauso.

ttps://www.wertpapier-forum.de/topic/23766-ffb-frankfurter-fondsbank/

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DST

Bei der ING auch, zumindest bei den sparplanfähigen ETFs. Ich weiß allerdings nicht was mit Ausschüttungen entsprechender ETFs geschieht, die man ganz normal ohne Sparplan erworben hat, da ich der automatischen Wiederanlage von Anfang an widersprochen hatte.

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odensee
vor 49 Minuten von DST:

Bei der ING auch, zumindest bei den sparplanfähigen ETFs. Ich weiß allerdings nicht was mit Ausschüttungen entsprechender ETFs geschieht, die man ganz normal ohne Sparplan erworben hat, da ich der automatischen Wiederanlage von Anfang an widersprochen hatte.

Bei der ING kommt es nur auf "sparplanfähig" an.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 6 Minuten von odensee:

Bei der ING kommt es nur auf "sparplanfähig" an.

Ja, aber wie genau läuft das mit der automatischen Wiederanlage ab, wenn man "sparplanfähige" ETFs ohne Sparplan erworben hat. Erfolgt die automatische Wiederanlage dann trotzdem über einen Sparplan mit den entsprechenden Kosten?

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west263
vor 12 Minuten von DST:

Erfolgt die automatische Wiederanlage dann trotzdem über einen Sparplan mit den entsprechenden Kosten?

sie kaufen Anteile, von deiner Ausschüttung. und zwar auch Bruchstücke und dafür bezahlst Du dann die Sparplangebühr von 1,75%.

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DST
vor 4 Minuten von west263:

sie kaufen Anteile, von deiner Ausschüttung. und zwar auch Bruchstücke und dafür bezahlst Du dann die Sparplangebühr von 1,75%.

Danke. Gut, dass ich dem widersprochen hatte :D

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Bit
Am 1.6.2020 um 12:36 von Aktie:

 Oder du vereinfachst es gleich auf einen ETF mit MSCI ACWI

 

 

vorallem gibt es doch keinen ACWI der ausschüttet oder?

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Aktie
Am 1.6.2020 um 12:36 von Aktie:

Oder du vereinfachst es gleich auf einen ETF mit MSCI ACWI oder FTSE All-World. Zu den FTSE-Indices gibt Vanguard-Fonds, die hier im Forum sehr beliebt sind. 

vor 1 Stunde von Bit:

vorallem gibt es doch keinen ACWI der ausschüttet oder?

Ja, du magst Recht haben. Aber in dem Zitat fehlte halt auch die Hälfte. MSCI ACWI oder FTSE All-World ist doch quasi identisch: Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing (ISIN IE00B3RBWM25, WKN A1JX52)

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GKC
Am 1.6.2020 um 13:01 von dnns:

Ich war auch unschlüssig, ob ausschüttend oder thesaurierend. Ich habe hierzu folgendes gelesen, kann für die Richtigkeit aber nicht garantieren:

 

 

Diese Aussage bestätigt Gerd Kommer in einem Blog Beitrag:

https://www.gerd-kommer-invest.de/ausschuettende-vs-thesaurierende-fonds/

 

 

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