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Küstenkind

Mieterverein sinnvoll?

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Küstenkind

Hallo,


demnächst werde ich einen Mietvertrag in Hamburg unterschreiben.

Ich bin gerade am überlegen, ob ein Mieterverein sinnvoll sein könnte.

Im Internet bin ich jetzt auf den "Mieterverein zu Hamburg" gestoßen, laut Webseite der größte Mieterverein Hamburgs mit 70.000 Mitgliedern.
Neben 15 EUR Eintrittsgebühr gibt es einen Jahresbeitrag in Höhe von 75 EUR zu entrichten.
https://www.mieterverein-hamburg.de/de/


Hat hier jemand bereits Erfahrungen zu Mietervereinen gemacht, ist ein Mieterverein generell sinnvoll? Oder gibt es je nach Mieterverein große Unterschiede?
Ich kann das alles überhaupt nicht einschätzen, ich habe jetzt so einige Artikel über Streitereien zwischen Mieter und Vermieter gelesen, aber ob das alles nicht übertrieben dargestellt wird???

Viele Grüße

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Calling
· bearbeitet von Calling

Es kommt drauf an, wenn du in eine Wohnung der Vonovia (wer dort mietet, mietet bei einem Himmelfahrtskommando) ziehst, so ist das die beste Aktion des Lebens.

 

Wenn man jedoch einen netten, privaten Vermieter erwischt, mit dem man wirklich reden kann und welcher ein offenes Ohr hat oder aber auch Genossenschaften, die nicht auf Gewinnmaximierung aus sind, dann kann so ein Beitrag unnötig sein. 
Streit kann es auch dort natürlich geben, aber meines Erachtens ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer als bei großen Gesellschaften, wo der Profit wirklich im Vordergrund steht und das Wohl der Mieter irgendwo am Ende der Interessenskette, mithin also überzogene Mieterhöhungen angekündigt werden oder aber Mängel nicht beseitigt werden.
 

Auch kommt es sicherlich darauf an, inwieweit du etwaige Kosten eines Prozess problemlos tragen könntest; wenn dir die geringe Wahrscheinlichkeit irgendwann einmal ein paar Tausend Euro loszuwerden, kein Schrecken einjagt, dann ist das nicht zwingend ein essenzielles Risiko, was man absichern müsste.

Wenn ein Prozess dir finanziell das Genick brechen könnte, dann sollte man ggf. eher für den Fall der Fälle über einen Beitritt nachdenken. 


Mit Mietervereinen habe ich keine direkten Erfahrungen, aber ich denke, dass es je nach Region und Verein sicherlich Qualitätsunterschiede gibt, so wie bei (fast) allen Vereinen.

 

Nur meine Meinung zu dem Thema. 

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Chulian

Bei uns inkludiert der Mieterverein auch eine Rechtsschutzversicherung für Mietrecht zuzüglich zur Beratung und Erstunterstützung durch den Verein / deren Anwalt.

 

Bin vor gut 5 Jahren eingetreten als die Vermieter der Studentenbude praktisch eine Kernsanierung bei Auszug verlangten... obwohl ich in eine unrenovierte Wohnung eingezogen war.

Nach einem Schreiben habe ich nicht einen Euro gezahlt, nichts machen müssen, und die volle Kaution zurückbekommen.

War klassisch große Profivermietung mit vielschichtigem Klientel, die versuchens halt einfach mal.

 

In diesem Fall konnte ich beraten werden, die Rechtsschutz hätte aber natürlich nicht rückwirkend gegriffen.

Ein Eintritt zum Einzug macht also nicht zwingend Sinn. Erst wenn Schäden auftreten oder der Auszug ansteht könnte es wichtig werden. Wenn du das Geld über hast kannst du natürlich aus Solidarität frühzeitig mitmachen.

Ggf. ist der Beitrag auch von der Steuer absetzbar (aber wohl nur über Umwege, wenn du ein echtes absetzbares Arbeitszimmer hast).

 

 

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Flughafen

Kann man auch bei einem netten privaten Vermieter gut gebrauchen. Erstens drehen sie manchmal durch und zweitens kennen sie die Rechtslage oft nicht ausreichend. Ein Hinweis auf die rechtliche Lage kann dann sehr hilfreich sein.

Auch bei größeren Wohngesellschaften habe ich bereits erlebt, wie sie sich um bestimmte Maßnahmen drücken, wenn diese Geld kosten. Oder mal plötzlich dem Mieter bestimmte Kosten aufdrücken wollen.

Ich denke der Betrag beim Mietverein läßt einen ruhiger schlafen und ist sehr gut angelegt. Man bekommt eine rechtliche Unterstützung wesentlich günstiger, als beim Rechtsanwalt. Und in den meisten Fällen ist sie ausreichend.

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Aktie
vor einer Stunde von Calling:

Es kommt drauf an, wenn du in eine Wohnung der Vonovia (wer dort mietet, mietet bei einem Himmelfahrtskommando) ziehst, so ist das die beste Aktion des Lebens.

Oder die WPF-Lösung: Vonovia SE (A1ML7J) ins Depot und von der Dividende den Prozess zahlen, wäre in den letzten Jahren keine schlechte Lösung gewesen :D

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ZfT

Also ich hatte nie für 75 Euro im Jahr Streit mit Vermietern...

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No.Skill
· bearbeitet von No.Skill

Guten Abend, [bin Mieter, vermiete jedoch auch eine Wohnung und habe ein Haus.]

 

Hatte mal den Fall das ich "Angezeigt" wurde wegen Ruhestörung :-* und mir wurde eine Frist von 7 Tagen zur Schriftlichen Stellungnahme gewährt.

Habe mich dann erst an den Mieterschutz verein gewendet, die 75€ Gebühr x 2 (für 2 Jahre ) überweisen und die dortige Rechtsberatung hat dann einen lieben Brief an meine Genossenschaft gesendet bei der ich die Wohnung hatte. Hat Super geklappt :thumbsup:

 

Bin danach natürlich dort weiter Mitglied geblieben.

 

Also wenn du sie benötigst kann man diese Mitgliedschaft auch noch später "Nachträglich" abschließen.

 

Grüße No.Skill

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m4tik

Hallo zusammen,

 

aus meiner Erfahrung kann ich nur dazu raten, sich mit dem Angebot des Mietervereins zu beschäftigen. Wir hatten jahrelang eine sehr angenehme Beziehung zu unserer Vermieterin, bis dann bei Auszug mit fadenscheinigen Argumenten und Drohgebärden versucht wurde, die Kaution mit angeblich durch uns verursachten Mängeln zu verrechnen. Anfangs waren wir verunsichert und waren bereits kurz davor, das Geld abzuschreiben. Wir wurden allerdings dann auf den Mieterverein aufmerksam und wurden hier von Anfang an professionell vertreten. Letztendlich haben wir 80% der Kaution zurückerhalten. Mehr Risiko wollten wir nicht eingehen, da vorher keine Rechtsschutz bestand und im Falle eines Verfahrens die Kosten schnell explodiert wären.

 

Nachdem wir hier auch auf menschlicher Ebene ohne vorherige Vorwarnung an die Wand gestellt wurden, steht meine Mitgliedschaft in der Zukunft außer Frage. Natürlich mag es hier regionale Unterschiede geben, aber insgesamt würde ich einen Beitritt auf jeden Fall in Betracht ziehen.

 

Grüße

m4tik

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OceanCloud
· bearbeitet von OceanCloud

Mit hat der Mieterverein schon alleine dabei geholfen, Fehler in Schreiben vom Vermieter zu erkennen.

Da es aber noch andere unsaubere Sachen gab, konnte ich deswegen das Anliegen ablehnen, ohne die Fehler aufzeigen zu müssen.

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finisher
· bearbeitet von finisher

Mietverein braucht man nicht, die sind total überteuert. Einfach die kostenlose Beratung der Gemeinde und der Stadt nutzen. Die sind sehr kompetent.

Google nach Mietberatung Hamburg hat das hier gefunden: https://www.hamburg.de/mieterberatung/

 

In München macht es das Sozialreferat: http://www.muenchen.de/dienstleistungsfinder/muenchen/1074551/

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HnsPtr
· bearbeitet von HnsPtr
vor 17 Stunden von Calling:

Es kommt drauf an, wenn du in eine Wohnung der Vonovia (wer dort mietet, mietet bei einem Himmelfahrtskommando) ziehst, so ist das die beste Aktion des Lebens.

 

[...]

 

Nur meine Meinung zu dem Thema. 

 

Ich habe jahrelang sehr günstig in einer Wohnung der Vonovia (damals noch Deutsche Annington) in einem denkmalgeschützten Gebäude gelebt. Dieses Gebäude wird gerade komplett nach denkmalschutzrechtlichen Vorgaben in Verantwortung der Vonovia saniert. Die Mieter wurden informiert, welche Möglichkeiten bzgl. Mietminderung sie während der störenden Maßnahmen haben. Ferner ist die angekündigte Mieterhöhung sehr transparent kommuniziert worden; die Erhöhung ist durchaus angemessen und moderat.

 

Streit mit Vermietern (einschließlich Annington) hatte ich nie. Ich wollte nie etwas von meinen Vermietern und meine Vermieter wollten nie etwas nach der Vermietung von mir, das nicht vertraglich vereinbart gewesen wäre. Ich habe aber natürlich auch immer bei Einzug und Auszug - ungefragt - gestrichen; die Wohnungen habe ich in sehr gutem Zustand hinterlassen - auch in jungen "wilden" Jahren.

 

Sicherlich gibt es "irre Vermieter". In der Regel ist aber entweder im Vertrag oder im BGB alles geregelt und zwar sehr mieterfreundlich. Wenn man sich an seine Pflichten als Mieter hält, fällt es dem Vermieter in der Regel leicht, sich an seine Pflichten zu halten. Das ist ähnlich, wie bei der Haftpflichtversicherung: motzen tun die Leute, die irgendetwas wollen, das vertraglich einfach absolut nicht vereinbart war.

 

Entsprechend halt ich eine Mitgliedschaft bei so einem Verein für unnötig.

 

Nur meine Meinung zum Thema und zu Vonovia/Annington.

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Calling
· bearbeitet von Calling
vor 2 Stunden von HnsPtr:

 

Ich habe jahrelang sehr günstig in einer Wohnung der Vonovia (damals noch Deutsche Annington) in einem denkmalgeschützten Gebäude gelebt. Dieses Gebäude wird gerade komplett nach denkmalschutzrechtlichen Vorgaben in Verantwortung der Vonovia saniert. Die Mieter wurden informiert, welche Möglichkeiten bzgl. Mietminderung sie während der störenden Maßnahmen haben. Ferner ist die angekündigte Mieterhöhung sehr transparent kommuniziert worden; die Erhöhung ist durchaus angemessen und moderat.

 

Streit mit Vermietern (einschließlich Annington) hatte ich nie. Ich wollte nie etwas von meinen Vermietern und meine Vermieter wollten nie etwas nach der Vermietung von mir, das nicht vertraglich vereinbart gewesen wäre. Ich habe aber natürlich auch immer bei Einzug und Auszug - ungefragt - gestrichen; die Wohnungen habe ich in sehr gutem Zustand hinterlassen - auch in jungen "wilden" Jahren.

 

Sicherlich gibt es "irre Vermieter". In der Regel ist aber entweder im Vertrag oder im BGB alles geregelt und zwar sehr mieterfreundlich. Wenn man sich an seine Pflichten als Mieter hält, fällt es dem Vermieter in der Regel leicht, sich an seine Pflichten zu halten. Das ist ähnlich, wie bei der Haftpflichtversicherung: motzen tun die Leute, die irgendetwas wollen, das vertraglich einfach absolut nicht vereinbart war.

 

Entsprechend halt ich eine Mitgliedschaft bei so einem Verein für unnötig.

 

Nur meine Meinung zum Thema und zu Vonovia/Annington.


Schön zu hören, dass es auch anders geht, über gegenteilige Meinungen und Erlebnisse, um in den Diskurs zu kommen, freue ich mich immer.

Ich will auch nicht anzweifeln, dass es eine Vielzahl zufriedener Mieter gibt, aber die negative Presse im Zusammenhang mit Vonovia ist schon erschreckend. 

 

Für mich ist Vonovia - neben der durchaus positiven Aktienentwicklung - hauptsächlich dadurch bekannt, dass deren Geschäftsgebahren (Einschaltung von Anwälten für einfachste Mahnungen, wo entsprechende LG einen Riegel vorgeschoben haben) und Wohnungspolitik hochunseriös und extrem profitgierig ist (kein Vorwurf an dieser Stelle an Personen, die darin investieren, ich investiere selbst z.B. in Rüstung und habe keine moralischen Bedenken)
Besonders in näherer Vergangenheit seien diverse Niederlagen vor AG bezüglich merkwürdigen Nebenkostenabrechnungen unter Einschaltung von Tochterfirmen und die krachende Pleite hinsichtlich unzulässiger Mieterhöhungen vor dem LG Hamburg genannt.

Dazu diverse Berichte über Sanierungsmaßnahmen, die ihren Namen nicht verdienen, und teilweise wochen- bis monatelange Probleme (offene Kabel, kein Warmwasser etc.)

 

Ansonsten stimme ich dir weitgehend aber zu; wenn der Mieter die Miete zahlt und der Vermieter ebenfalls seinen Pflichten nachkommt, dann ist das Mietverhältnis meist unproblematisch und beide Seiten hören nichts voneinander. 
Die Verträge und das BGB regeln da den rechtlichen Rahmen in den meisten Fällen ziemlich eindeutig.
 

Trotz dessen wäre ein Unternehmen wie Vonovia das letzte, wo ich eine Wohnung anmieten würde, weil eine gewisse Systematik hinter dem „Geschäftsmodell“ neben dem eigentlichen Geschäftsmodell erkennbar ist.
Da hätte ich kein Bock mich mit rumzustreiten und monatelange Prozesse auszutragen - und ohne Rechtsschutz/Mieterverein gleich zweimal nicht.

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