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Aktien-Verlusttopf nutzen oder nicht?

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n00bpro

Hallo zusammen,

 

wie in einigen der andren Threads hier, habe ich mir auch bei WDI "etwas" die Finger verbrannt. Ich hatte bis Anfang des Jahres mein gesamtes Depot in diversen aktiven Fonds investiert und habe dann im Corona-Crash umgeschichtet in einen FTSE All World. Habe vom ursprünglichen Depotwert noch etwa 1/3 Cash gehalten, weil ich die nächsten Monate abwarten wollte. Mich hat dann die Gier geritten und ich habe in WDI deutlich überinvestiert, bin an dem Crash-Tag nicht mehr aus meinen Discount-Zertifikaten rausgekommen usw - lange Rede kurzer Sinn: Ich hab jetzt nen Verlusttopf für Aktien, der in etwa 40% meines aktuellen Depots entspricht. Dieser ist für Aktiengewinne und ich halte ausschließlich einen ETF.

 

Jetzt stellt sich doch grundsätzlich die Frage, ob ich den Verlusttopf nutzen will oder nicht. Vermutlich werden ja jetzt die Stammtischparolen kommen wie "Lass die Finger von Aktien du warst selbst ja bei WDI zu dämlich zum investieren/spekulieren" usw.. Mag ein valider Punkt sein, vielleicht aber auch nicht.

 

Jedenfalls, ich sehe 3 mögliche Szenarien:

1. Ich lasse den Verlusttopf einfach verfallen und bleibe zu 100% (oder nahezu) bei ETF. Erwartete Rendite 5-8% vor Steuern pro Jahr.

2. Ich schichte um in Aktien (100%) und nutze "aktiv" den Verlusttopf. Die Rendite darf dann maximal 25% unter der des ETF liegen (also bei 4-6% p.a.). Ich würde wenn dann primär in US-Technologiewerte investieren (Microsoft, Apple, Amazon, Netflix usw.) und hätte ja auch die Chance auf eine leichte Überperformance gegenüber einem breiten ETF erzielen können. Zumindest über einen überaschaubaren Zeitraum. Dazu kommt dann noch die Steuerersparnis. Wenn es normal läuft, wäre ich wohl in 4-5 Jahren bei ner Rendite von 40% und könnte alles verkaufen.

3. Ich mache irgendein Mittelding, 50/50 oder so und nutze den Topf halt deutlich länger - und gehe auch das Risiko auf eine Steueränderung ein.

 

Ich benötige das Geld im Depot aktuell nicht dringend, das war/ist für die Rente und ich habe noch gut 35 Jahre Zeit. Trotzdem ist so ein Rücksetzer übel und vermutlich hole ich den Rückstand auch nicht wieder auf. Mir gehts jetzt um Schadensminimierung, wenn man das noch so nennen kann (oder zumindest, JETZT die sinnvollste Variante zu wählen).

 

Was denkt ihr? Macht das Sinn oder ist das Risiko zu hoch, wenn ich jetzt auf die großen US-Werte gehe? Ich könnte halt von den Verlusten nochmal 25% "zurückholen" im Laufe der nächsten Jahre. Wenn ich das ganze Depot setzen würde, bräuchte ich eine Rendite von 40% um den Verlusttopf zu bedienen. Das wäre sicherlich ohne Crash in ein paar Jahren machbar. Andererseits kann es halt auch in die Hose gehen, weil ich wieder weniger diversifiziert bin.

 

Die Begrenzung auf 10.000€ pro Jahr für Aktienverluste ist ja nur, wenn die Aktien wertlos ausgebucht wurden, richtig? Also nicht, wenn sie regulär mit Verlust verkauft wurden?

 

 

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chirlu
vor 8 Minuten von n00bpro:

Die Begrenzung auf 10.000€ pro Jahr für Aktienverluste ist ja nur, wenn die Aktien wertlos ausgebucht wurden, richtig? Also nicht, wenn sie regulär mit Verlust verkauft wurden?

 

Eigentlich ist es so gedacht, daß auch Verluste durch normalen Verkauf unter die Begrenzung fallen, wenn „klar ist“, daß eine Pleite ansteht. Über eine rechtssichere Definition denkt der Finanzminister wohl immer noch nach.

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stagflation

Du kannst auch hoffen, dass aus BFH, Az. VIII R 11/18 noch etwas Positives herauskommt.

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Belgien

Wenn die Verluste durch Discountzertifikate auf WDI entstanden sind, dann hast Du überhaupt keine Verluste im Verlustverrechnungstopf Aktien, da dies zum Verlustverrechnungstopf Sonstige Erträge zählt und mit Gewinnen aus ETFs verrechnet werden kann. 

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etherial
· bearbeitet von etherial

Ich gehe davon aus, dass @Belgiens Hinweis korrekt ist. Wenn du aber doch durch Aktien Verluste (nicht durch Discount-Zertifikate) gemacht hast, kannst du auch duch gehedgete Aktien den Verlusttopf abtragen. Du würdest dann eine Aktie kaufen und gleichzeitig einen Short-Future schreiben (bei unterschiedlichen Brokern, damit sie nicht gleich gegeneinander verrechnet werden). Die Strategie ist aber ingesamt ziemlich kompliziert

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Gast231208
vor 21 Minuten von etherial:

Ich gehe davon aus, dass @Belgiens Hinweis korrekt ist. Wenn du aber doch durch Aktien Verluste (nicht durch Discount-Zertifikate) gemacht hast, kannst du auch duch gehedgete Aktien den Verlusttopf abtragen. Du würdest dann eine Aktie kaufen und gleichzeitig einen Short-Future schreiben (bei unterschiedlichen Brokern, damit sie nicht gleich gegeneinander verrechnet werden). Die Strategie ist aber ingesamt ziemlich kompliziert

Bin ganz Ohr (rein aus Neugierde), wie das gehen kann, weil ja alles was du mit deinem Short-Future machst (meiner Meinung nach) nur mit dem Verlusttopf Sonstige verrechnet werden kann.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Grundsätzliche Überlegung, welche ich zu einem größeren Verlusttopf Aktien anstellen würde:

Will ich mich meine ASSET-ALLOKATION aus steuertaktischen Gründen festlegen?  Meine Antwort ist: nein

Wenn ich von Einzelaktien nix mehr wissen will, dann lasse ich halt den Verlusttopf Aktien einfach weiter laufen.

Wenn ich in Einzelaktien investieren will, dann würde ich genauso kaufen, wie wenn der Verlusttopf Aktien nicht existiert. Ich würde aber Aktiengewinne durch Verkauf und sofortigen Wiedereinstieg steuerfrei mitnehmen und damit den Verlusttopf Aktien sukzessive abbauen.

 

Wer aber partout versuchen will, irgendwie seinen Verlusttopf Aktien abzubauen, der könnte folgendes machen:

- eine fondssähnliche Aktie ohne Dividendenausschüttung kaufen -> Berkshire wäre da für mich perfekt

- einen steuertechnischen Sonderfall ausnutzen und die Deutsche Telekom Aktie kaufen und die Dividende jährlich steuerfrei mitnehmen mehrere Jahre. Pro Jahr reduziert sich der Anschaffungspreis der 

  Aktie um die Dividendenausschüttung, d.h. irgendwann ist man mit dieser Aktie ganz sicher in der Gewinnzone, wenn sich die steuerlichen Rahmenbedingungen nicht ändern (aber das ist unsicher 

  genauso wie die Kursentwicklung). https://www.telekom.com/de/investor-relations/aktie/dividende  PS: gleiches ginge auch mit der Deutschen Post Aktie.

 

 

 

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etherial
vor 6 Minuten von pillendreher:

Bin ganz Ohr (rein aus Neugierde), wie das gehen kann, weil ja alles was du mit deinem Short-Future machst (meiner Meinung nach) nur mit dem Verlusttopf Sonstige verrechnet werden kann.

Schon richtig. Wenn Aktie X steigt, entstehen gleichzeitig Aktiengewinne (mit Aktienverlusten verrechenbar) und sonstige Verluste (mit ETFs verrechenbar). Wenn die Aktie X fällt, entstehen Aktienverluste (die darf man natürlich nicht realisieren!) und sontige Gewinne (die muss man versteuern). D.h. die Strategie ist nicht optimal, aber erst einmal ein Anfang, wie man ohne Einzelaktienrisiko verrechenbare Aktiengewinne erzeugen kann.

Es gibt sicher bessere Strategien. Spontan: Wie wäre es denn mit einem Long Call mit Anlieferung des Basiswerts? Kurz vor Fälligkeit ist der Zeitwert (Aufgeld) sehr gering. Wenn man dann einen Long Call, der stark im Geld liegt, kauft hat man erst einmal sonstige Verluste. Durch die Ausübung des Calls entstehen Aktiengewinne. In Summe etwa 0, aber Aktiengewinne + Sonstige Verluste. Eine solche Transaktion macht natürlich nur Sinn, wenn man nebendran noch sonstige Gewinne macht, mit welchen man die sonstigen Verluste neutralisiert.
 

vor 9 Minuten von pillendreher:

Will ich mich meine ASSET-ALLOKATION aus steuertaktischen Gründen festlegen?  Meine Antwort ist: nein

Hmm, diesen Komfort muss man sich aber leisten können. ich bin zum Glück nicht betroffen, aber wenn ich 100.000€ im Aktienverlusttopf hätte, dann schlummern da 25.000€ Steuerersparnis. Schlimm genug, dass man 100.000€ verloren hat, aber dann die 25.000€ liegen zu lassen - ich kann zumindest all jene verstehen, die das nicht wollen.

vor 11 Minuten von pillendreher:

Wer aber partout versuchen will, irgendwie seinen Verlusttopf Aktien abzubauen, der könnte folgendes machen:

- fondssähnliche Aktie ohne Dividendenausschüttung kaufen -> Berkshire wäre da für mich perfekt

- die Deutsche Telekom Aktie kaufen und die Dividende jährlich steuerfrei mitnehmen mehrere Jahre. Pro Jahr reduziert sich der Anschaffungspreis der Aktie um die Dividendenausschüttung, d.h. irgendwann ist man mit dieser Aktie ganz sicher in der Gewinnzone, wenn sich die steuerlichen Rahmenbedingungen nicht ändern (aber das ist unsicher).

Das Einzelaktienrisiko hast du bei beiden. Der Trick mit der Telekom-Aktie würde mich interessieren - wieso reduziert sich der Anschaffungspreis um die Dividendenausschüttung?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 12 Minuten von etherial:

Das Einzelaktienrisiko hast du bei beiden. Der Trick mit der Telekom-Aktie würde mich interessieren - wieso reduziert sich der Anschaffungspreis um die Dividendenausschüttung?

Hier wird näher darauf eingegangen:

https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Steuerfreie-Dividende-mit-Pferdefuss-403997.html 

 

PS noch der zugehörige Paragraph:  

Körperschaftsteuergesetz (KStG) § 27 Nicht in das Nennkapital geleistete Einlagen  https://www.gesetze-im-internet.de/kstg_1977/__27.html

 

 

 

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uang
vor 2 Stunden von Belgien:

Wenn die Verluste durch Discountzertifikate auf WDI entstanden sind, dann hast Du überhaupt keine Verluste im Verlustverrechnungstopf Aktien, da dies zum Verlustverrechnungstopf Sonstige Erträge zählt und mit Gewinnen aus ETFs verrechnet werden kann. 

Ich nehme an es waren discounts mit physischer Lieferung. Er hat also vermutlich die aktien mit dem einstandskurs des zertifikats ins depot gebucht bekommen.

Same problem here ;)

 

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n00bpro

Danke für eure Rückmeldungen. Naja nehmen wir der Einfachheit halber an, es geht um 100T€ Depotwert, 40T€ Verlusttopf und somit 10T€ mögliche steuerfreie Gewinne. Da dies 10% vom Depot sind und auch die mögliche Rendite erheblich steigert, würde ich zumindest drüber nachdenken wollen wie ich das am besten anstelle.

 

Berkshire ist halt im Moment noch ziemlich unten, das stimmt. Die Frage ist, ob die goldenen Zeiten vorbei sind oder nicht. Der Erdgas-Deal hat mich jetzt auch nicht von den Socken gehauen.. :( Und die hohe Cash-Quote finde ich auch eher beängstigend.

 

vor 13 Minuten von uang:

Ich nehme an es waren discounts mit physischer Lieferung. Er hat also vermutlich die aktien mit dem einstandskurs des zertifikats ins depot gebucht bekommen.

Same problem here ;)

 

genau, und das dann halt noch zu dem ungünstigsten Zeitpunkt, Freitag morgens, eine Woche nach dem Totalausfall und einen Tag nach der Insolvenzmeldung :)

 

vor 10 Stunden von stagflation:

Du kannst auch hoffen, dass aus BFH, Az. VIII R 11/18 noch etwas Positives herauskommt.

Puh, von 2018? Gibts da ne Timeline, wann da mit Ergebnissen gerechnet wird? Wie lange dauert sowas normalerweise?

 

Das mit der Telekom/Post ist halt auch so ne Sache. Ich könnte dann bei Verkauf eventuelle Kursgewinne + Dividendenzahlungen auf den Verlusttopf Aktien buchen, korrekt? Die Frage ist halt, wie sich die Dividende weiterentwickelt, mal ganz abgesehen vom Kurs. Wäre jetzt nicht mein Lieblingspapier :)

 

Trotzdem bleibt halt die Frage, ob ich komplett umstrukturieren sollte und voll auf "Verlusttopf nutzen" gehe, oder zum Beispiel nur teilweise umstrukturiere oder halt gar nicht. Ich hab den Vanguard etwa zum Einstandspreis von 72 gekauft, jetzt steht er heute bei 79. Müsste also Gewinn versteuern wenn ich den verkaufe und das Geld in Aktien stecke.

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DST

Alles auf ein Blatt (FAANG) setzen um Steuern zu sparen? Klingt für mich nicht gerade nach einer sehr fundierten Anlagestrategie. Für eine vernünftige Diversifikation bräuchtest du eigentlich mindestens 20 Aktien.

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n00bpro
vor 3 Minuten von DST:

Alles auf ein Blatt (FAANG) setzen um Steuern zu sparen? Klingt für mich nicht gerade nach einer sehr fundierten Anlagestrategie. Für eine vernünftige Diversifikation bräuchtest du eigentlich mindestens 20 Aktien.

Naja, ich hätte mir schon ~10 ausgesucht, aber trotzdem die amerikanischen Techs etwas übergewichtet. Ich kann auch natürlich halbwegs gleichgewichten und 20 Aktien reinnehmen und auch stärker diversifizieren (Non-US, Non-Tech usw.). Mir gehts jetzt in erster Linie auch nicht unbedingt darum, ob FAANG Sinn macht (das wäre dann der nachgelagerte Schritt). Mir gehts erstmal darum, ob der generelle Ansatz sinnvoll ist, also den ETF aufzulösen und in Einzel-Aktien zu gehen, um den Verlusttopf nutzen zu können.

 

Um den halbwegs sinnvoll zu nutzen, müsste ich halt auch ein entsprechendes Investment reinstecken. Nehmen wir aus den oben genannten Zahlen an, dass ich "nur" 40T€ aus dem ETF ziehen und die in Aktien umtausche, dann müsste ich damit halt 100% machen um den Verlusttopf zu nutzen. Eher unrealistisch, dass das in ein paar Jahren möglich ist. Somit wäre die Strategie eher auf Basis "ich nutze auf mittelfristige Zeit nicht den gesamten Verlusttopf, sondern nur Teile davon und minimiere aber dafür das Risiko". Da das steuerpolitisch ja auch noch in Diskussion ist, wäre es vermutlich dumm, alles in Einzelaktien zu investieren. Daher macht nur eine Mischung oder "rein ETF" Sinn, denke ich.

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DST
· bearbeitet von DST

Ob Aktien, ETF oder eine Kombi aus beidem ist meines Erachtens im Prinzip egal, solange das Portfolio ausreichend fundiert und diversifiziert ist. Umso höher der Aktienteil, desto schneller verbrauchst du deine Aktienverluste, desto höher ist aber auch das Risiko. Hinzukommt, dass beim Verkauf des ETF erstmal Steuern anfallen, die je nach Höhe einen Teil der angestrebten Steuerersparnis von Anfang an zunichte machen. Ich würde an deiner Stelle also erstmal schauen wie viele Steuern dabei anfallen würden und das ins Verhältnis zur potenziellen Steuerersparnis setzen. Generell finde ich es durch aus sinnvoll Verluste mit Gewinnen zu verrechnen.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 21 Minuten von n00bpro:

Nehmen wir aus den oben genannten Zahlen an, dass ich "nur" 40T€ aus dem ETF ziehen und die in Aktien umtausche, dann müsste ich damit halt 100% machen um den Verlusttopf zu nutzen. Eher unrealistisch, dass das in ein paar Jahren möglich ist.

Mit zum Beispiel TESLA wäre das in der jüngsten Vergangenheit problemlos gelungen.

 

:narr:

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Chris77
vor 2 Minuten von Nachdenklich:

Mit zum Beispiel TESLA wäre das in der jüngsten Vergangenheit problemlos gelungen.

 

:narr:

Dank Corona war das sogar relativ einfach zwischen März und Juni bei diversen Aktien. Ab sofort gehört aber wieder jede Menge Glück dazu vermutlich.

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n00bpro
vor 8 Minuten von Nachdenklich:

Mit zum Beispiel TESLA wäre das in der jüngsten Vergangenheit problemlos gelungen.

 

:narr:

 

vor 4 Minuten von Chris77:

Dank Corona war das sogar relativ einfach zwischen März und Juni bei diversen Aktien. Ab sofort gehört aber wieder jede Menge Glück dazu vermutlich.

das war auch vorher nur möglich, wenn du entweder enorm Cash liegen hattest oder zum richtigen Zeitpunkt ausgestiegen bist. Ansonsten wars halt einfach nur wieder ne Aufholjagd zum Ausgangspunkt. Ist im Nachhinein halt immer leicht :) Ich habe jetzt das Problem und es ist dabei auch unerheblich, ob noch ein zweiter Crash kommt, es seitwärts oder hoch geht - wir wissen es nicht und es kann immer irgendwas in die eine oder andere Richtung passieren. Gerade aus Corona-Sicht sehe ich aber z.B. Amazon, Netflix usw. noch als Gewinner und die Tech-Werte sind auch wieder an ihrem Allzeithoch, im Gegensatz zu den sehr breiten ETFs (die immer noch 10-20% drunter sind). Wenn ich auf Zeithorizont ~5 Jahre gehe, kann sich da aber auch viel ändern.

 

Ok, also einhellige Meinung: Grundsätzlich macht Verlusttopf-Nutzung Sinn, ob ich die Risiken eingehen will muss ich aber selbst entscheiden. Ist jetzt auch nichts was einen erstaunen sollte, oder? :)

 

Zu den zu versteuernden Gewinnen aus dem ETF: Die müsste ich doch aber in Zukunft auch versteuern, sollte sich das nicht gänzlich ändern, oder? Sollte ich das tatsächlich dagegen rechnen? Ich hab halt jetzt mein ganzes Cash abseits des Notgroschens versackt, deswegen kann ich nicht aus den vollen Schöpfen. Ich muss entweder nach und nach in Aktien reingehen oder ETF-Anteile verkaufen. Aktuell habe ich noch ~6% des Depots in Aktien investiert, aber das dauert halt ewig bis ich da was ausschöpfen kann.

 

Geil wäre halt, wenn sich da an der Rechtsprechung noch was ändert und ich das mit ETF-/Dividenden-Gewinnen verrechnen kann. Da würde ich mich halt nicht drauf verlassen. Und wenn es irgendwann nochmal ne Verschärfung gibt oder der Verlusttopf gestrichen wird, dann kann ich auch nicht innerhalb von nem Jahr eine solche Gewinnsumme mit Aktien machen. Deswegen denke ich, dass ich frühzeitig anfangen müsste, um nicht auf die vermeintlichen Tenbagger setzen zu müssen ;)

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 20 Minuten von Nachdenklich:

Mit zum Beispiel TESLA wäre das in der jüngsten Vergangenheit problemlos gelungen.

Bei TESLA ist die Blase inzwischen schon ziemlich aufgebläht. Bei NIKOLA ist aber noch ordentlich Potenzial für Luft! :narr:

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DST
· bearbeitet von DST
vor 21 Minuten von n00bpro:

Zu den zu versteuernden Gewinnen aus dem ETF: Die müsste ich doch aber in Zukunft auch versteuern, sollte sich das nicht gänzlich ändern, oder? Sollte ich das tatsächlich dagegen rechnen? 

Ja, aber bezahlte Steuern nehmen nicht mehr an der Wertentwicklung teil und verringern somit den Zinseszinseffekt. 1 zu 1 kann man das natürlich nicht dagegen rechnen.

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n00bpro
vor 6 Minuten von DST:

Ja, aber bezahlte Steuern nehmen nicht mehr an der Wertentwicklung teil und verringern somit den Zinseszinseffekt. 1 zu 1 kann man das natürlich nicht dagegen rechnen.

Ok, fair enough. Aber auch deswegen wäre es sinnvoll, sich so früh wie möglich zu entscheiden, sodass ich nicht noch mehr vom ETF versteuern muss (sollte er weiter im Plus liegen)

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Tordal

Ich häng mich auch mal dran als WDI-Geschädigter mit einem erheblichen Verlusttopf. Bei mir ist die Ausgangslage allerdings eine etws andere: Ich habe nur Einzelaktien.

Jetzt frage ich mich, ob ich meine Buchgewinne realisieren und die Aktien direkt wieder zurükkaufen soll. Dann hätte ich ja höhere Einstiegskurse, allerdings auch den Verlusttopf signifikant reduziert. Ich nenne jetzt einafach mal Zahlen: Verlusttopf: 35.000€ Buchgewinne derzeit 20.000€.

 

Also alles mit GEwinn derzeit verkaufen oder Startegie bisher weiterfahrten und erst verkaufen, wenn sich am Unternehmen irgendwas signifikant ändert? Dann bleibt das Risiko der Änderung der Steuerechtssprechung...

 

Vielen Dank für euren Input (und ja, ich weiß es war doof so hoch investiert zu sein)

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n00bpro
vor 2 Minuten von Tordal:

Ich häng mich auch mal dran als WDI-Geschädigter mit einem erheblichen Verlusttopf. Bei mir ist die Ausgangslage allerdings eine etws andere: Ich habe nur Einzelaktien.

Jetzt frage ich mich, ob ich meine Buchgewinne realisieren und die Aktien direkt wieder zurükkaufen soll. Dann hätte ich ja höhere Einstiegskurse, allerdings auch den Verlusttopf signifikant reduziert. Ich nenne jetzt einafach mal Zahlen: Verlusttopf: 35.000€ Buchgewinne derzeit 20.000€.

 

Also alles mit GEwinn derzeit verkaufen oder Startegie bisher weiterfahrten und erst verkaufen, wenn sich am Unternehmen irgendwas signifikant ändert? Dann bleibt das Risiko der Änderung der Steuerechtssprechung...

 

Vielen Dank für euren Input (und ja, ich weiß es war doof so hoch investiert zu sein)

Naja in deinem Fall ist es doch aber einfach, oder? Wenn du jetzt verkaufst und direkt wieder kaufst, hast du halt die Kosten der Transaktionen als "Verlust". Ansonsten konntest du den Gewinn steuerfrei mitnehmen. Da musst du ja nicht drüber nachdenken wie du das anstellen solltest, das würde ich einfach so machen?! Oder lässt es halt einfach weiterlaufen bis sich irgendwas zu deinem Nachteil ändert und verkaufst dann halt. Unterm Strich ist deine Situation aber die, die zu bevorzugen ist mit hohem Verlusttopf in Aktien.

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Tordal
vor 2 Minuten von n00bpro:

Naja in deinem Fall ist es doch aber einfach, oder? Wenn du jetzt verkaufst und direkt wieder kaufst, hast du halt die Kosten der Transaktionen als "Verlust". Ansonsten konntest du den Gewinn steuerfrei mitnehmen. Da musst du ja nicht drüber nachdenken wie du das anstellen solltest, das würde ich einfach so machen?! Oder lässt es halt einfach weiterlaufen bis sich irgendwas zu deinem Nachteil ändert und verkaufst dann halt. Unterm Strich ist deine Situation aber die, die zu bevorzugen ist mit hohem Verlusttopf in Aktien.

Ja, ich hab schon auch drüber nachgedacht, aber ich wollte wegen der Situation nun nicht in hektischen Aktionismus verfallen und womöglich den nächsten Fehler machen. Habe mir auch überlegt, den Topf nach und nach zu verringern und immer mal wieder Aktien verkaufen. Mal sehen, ich werde mir das ganz in Ruhe überlegen.

Auf jeden fall sehe ich erst jetzt wie WDI mein Depot schon die ganze Zeit runter gezogen hat :narr:

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west263
vor 2 Minuten von Tordal:

Ja, ich hab schon auch drüber nachgedacht, aber ich wollte wegen der Situation nun nicht in hektischen Aktionismus verfallen und womöglich den nächsten Fehler machen. Habe mir auch überlegt, den Topf nach und nach zu verringern und immer mal wieder Aktien verkaufen. Mal sehen, ich werde mir das ganz in Ruhe überlegen.

:thumbsup: nur nicht zu hektisch versuchen, so schnell wie nur möglich diesen Verlust ausgleichen zu wollen.

Du schreibst genau das, was ich auch gerade für @n00bproschreiben wollte.

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n00bpro
vor 4 Minuten von west263:

:thumbsup: nur nicht zu hektisch versuchen, so schnell wie nur möglich diesen Verlust ausgleichen zu wollen.

Du schreibst genau das, was ich auch gerade für @n00bproschreiben wollte.

was wolltest du da genau schreiben? Dass ich nach und nach umschichten soll? Oder es erstmal lassen soll? :)

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