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Hans_321

Was würdet ihr mit diesem Zertifikat machen?

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Hans_321

Ich habe Ende April dieses Reverse Bonus Zertifikat auf den DAX gekauft: DFG2JE. Barriere bei 13.300 Punkten bis Ende Dezember 2020.

 

Damals gingen die Kurse nach dem Corona-Crash sehr schnell wieder bergauf, der DAX stieg von 8.400 auf fast 11.000 und mein Gedanke war: das geht zu schnell, die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei. Ich hielt weitere Kurseinbrüche für wahrscheinlich, aber wollte auch eine langsame Erholung nicht ausschließen. Deshalb habe ich dann mit etwas Spielgeld dieses Zertifikat gekauft, bei dem ich (Stand damals) 20% Gewinn mache, wenn der DAX nicht um mehr als 25% steigt. Das fand ich einen fairen Deal. Falls es an der Börse doch so schnell wieder bergauf geht, dann mache ich zumindest mit meinen Aktien ordentlich Gewinn und kann den Verlust des Zertifikats verschmerzen.

 

Wie ihr wisst ist der DAX aber unaufhörlich weiter gestiegen und liegt jetzt bei 12.600 Punkten und somit nur noch 5% von der Barriere entfernt. Dementsprechend ist das Zertifikat um etwa 60% im Wert gefallen. Die Frage ist jetzt: was mache ich damit? Mit meinem restlichen Aktiendepot habe ich natürlich in der Zeit Gewinn gemacht und ich habe auch nur so viel Geld investiert, dass ich einen Totalverlust verschmerzen könnte. Aber trotzdem ist das noch ein paar hundert Euro wert, die ich auch nicht sinnlos verschwenden will. Ich sehe 3 Möglichkeiten:

 

1. Mit 60% Verlust verkaufen und als Versicherungsprämie abhaken. Mit meinem anderen Depot habe ich ja Gewinn gemacht.

2. Umschichten in ein ähnliches Zertifikat mit höherer Barriere. Dann wäre der Gewinn nicht mehr ganz so hoch, aber immerhin habe ich dann noch etwas, wenn es doch wieder bergab geht.

3. Als extrem spekulatives Wertpapier einfach behalten. Wenn der DAX bis Ende des Jahres noch um 5% steigt, ist alles weg. Aber wenn nicht, dann würde sich der Wert mehr als verdoppeln (ca. +800% p.a.)!

 

Ich würde mich über Ratschläge und Denkanstöße sehr freuen!

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Schwachzocker

Ich würde dringend empfehlen, nachzudenken bevor man so etwas kauft, und nicht erst danach. 

Was nun zu tun ist, hängt von Deiner Zukunftserwartung ab.

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Bassinus
vor 30 Minuten von Hans_321:

1. Mit 60% Verlust verkaufen und als Versicherungsprämie abhaken. Mit meinem anderen Depot habe ich ja Gewinn gemacht.

 

3. Als extrem spekulatives Wertpapier einfach behalten. Wenn der DAX bis Ende des Jahres noch um 5% steigt, ist alles weg. Aber wenn nicht, dann würde sich der Wert mehr als verdoppeln (ca. +800% p.a.)!

Ja dann hoffe ich du hast was für die Zukunft gelernt. Exit-Strategie sollte vor dem Kauf geplant sein. Gerade bei kurzfristigen Sachen.

 

1. oder 3. kommt darauf an ob es Spielgeld oder "Spielgeld" war. Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach. Wobei die Taube auch noch Schrödingers Vogel sein könnte.

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

ich würde wohl die 3. Alternative präferieren. Und zwar weil ich glaube, dass es in den nächsten Monaten noch viele negative Nachrichten aus den Unternehmen geben wird. Außerdem gibt es viele Anleger die auf einen Kurs über ihrem Kaufkurs warten um endlich auszusteigen, daher sehe ich irgendwo im 13T-Bereich erstmal einen Deckel.

Persönliche setzte ich zwar nicht auf fallende Kurse, kaufe aber aktuell auch nicht sondern halte Barvermögen.

 

Bedenken musst du aber, dass es immer heißer wird je näher die Barriere kommt, ein einziger Kurs darüber und der Bonus löst sich in Luft auf. Andererseits ist der Hebel* auch nicht schlecht.

 

*damit meine ich das Verhältnis von Gewinn zu Verlust (-100% vs.+178% , p.a. kann man nicht ausrechnen - wie kommst du auf +800% p.a.?).

 

Zitat

Ich würde dringend empfehlen, nachzudenken bevor man so etwas kauft, und nicht erst danach.

Sind deine über 6000 anderen Beiträge auch so bescheuert?

Der Fragesteller hat vor dem Kauf nachgedacht und seine Überlegungen sogar hier geschrieben. Das es dann nicht so gekommen ist wie er dachte soll vorkommen.

 

Zitat

Exit-Strategie sollte vor dem Kauf geplant sein. Gerade bei kurzfristigen Sachen.

Auch das hat er gemacht.

 

Stefan

 

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Peter Grimes
vor 2 Minuten von Bassinus:

1. oder 3. kommt darauf an ob es Spielgeld oder "Spielgeld" war. Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach. Wobei die Taube auch noch Schrödingers Vogel sein könnte.

Ich kenne ja Schrödingers Katze, aber wer oder was ist Schrödingers Vogel?

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Bassinus
vor 9 Minuten von reckoner:

Auch das hat er gemacht.

 

Stefan

 

Nö. Hat er nicht.

 

Zitat

"dann mache ich zumindest mit meinen Aktien ordentlich Gewinn und kann den Verlust des Zertifikats verschmerzen."

War seine Erklärung. Ist die umgesetzt? Nö:

Zitat

Die Frage ist jetzt: was mache ich damit?

Hätte er sich mit den Szenarien auseinander gesetzt, hätte er jetzt nicht fragen müssen.

 

Hätte er seine Strategie wie damals überlegt, durchgezogen, würden wir nicht diskutieren und es gäbe nur Variante 3.

 

 

Schrödingers Taube ist das gleiche wie die Katze. Es gibt nur keine Redewendungen mit Katzen die ich analog zu Spatzen/Tauben hätte nutzen können @Peter Grimes

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Nö. Hat er nicht.

Doch, hat er natürlich.

Das Zertifikat sollte ein Hedge für seine Aktien sein, oder umgekehrt. Und dann ist 3. wirklich richtig - aber s.u.

 

Ich wundere mich halt über diese arroganten Antworten (nicht so sehr deine, sondern die in #2 - bei dir war es nur eine Kleinigkeit). Warum wird dann nicht einfach nur "Bist du blöd" geschrieben?

 

Zitat

Hätte er seine Strategie wie damals überlegt, durchgezogen, würden wir nicht diskutieren und es gäbe nur Variante 3.

Das ist jetzt aber Blödsinn. Wer seine Strategie nicht immer wieder überdenkt hat schon verloren.

Und es gibt eben Ereignisse die man vorher einfach nicht berücksichtigt hat (etwa: wer hat jemals damit gerechnet, dass es Öl für unter Null gibt?, oder: dass der durch die angeblich größte Krise nach dem 2. Weltkrieg erzeugte Crash schon nach ein paar Wochen fast wieder ausgeglichen ist?).

 

Praktisch war die Frage ja, ob die 13.300 bis zum Jahresende wieder erreicht werden. Und das hab' ich eingeschätzt, mit Begründung.

Gegenargumente gibt es natürlich auch, insbesondere fällt mir da ein, dass offenbar Unmengen an Geld angelegt werden sollen/müssen (liegt imho an den nicht mehr vorhandenen Zinsen, all' die Kohle die auf Tagesgeldkonten, in Standardanleihen u.s.w. steckt strömt seit Jahren verstärkt in den Aktienmarkt).

 

Stefan

 

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Maikel
vor 3 Stunden von Hans_321:

1. Mit 60% Verlust verkaufen und als Versicherungsprämie abhaken. Mit meinem anderen Depot habe ich ja Gewinn gemacht.

2. Umschichten in ein ähnliches Zertifikat mit höherer Barriere. Dann wäre der Gewinn nicht mehr ganz so hoch, aber immerhin habe ich dann noch etwas, wenn es doch wieder bergab geht.

3. Als extrem spekulatives Wertpapier einfach behalten. Wenn der DAX bis Ende des Jahres noch um 5% steigt, ist alles weg. Aber wenn nicht, dann würde sich der Wert mehr als verdoppeln (ca. +800% p.a.)!

 

Ich würde mich über Ratschläge und Denkanstöße sehr freuen!

 

Normalerweise ist bei einem Reverse-Bonus-Zerti nicht "alles weg", wenn die Schwelle überschritten wird. Insbesondere kann der Kurs nach Riß der Schwelle auch wieder steigen, wenn der Basiswert dann wieder fällt.

Meine Entscheidung hinge also von der konkreten Ausgestaltung des Zertifikats ab

 

Ich kaufe in passenden Situationen immer wieder mal Reverse-Bonus-Zertifikate; halte sie ggf. als extrem spekulatives Wertpapier und verbuche den evtl. Verlust als Versicherungsprämie.

Sollte der DAX noch 5% steigen, würden deine restlichen Wertpapiere ja vermutlich auch weiter steigen.

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Hans_321
vor 5 Stunden von Schwachzocker:

Ich würde dringend empfehlen, nachzudenken bevor man so etwas kauft, und nicht erst danach. 

Was nun zu tun ist, hängt von Deiner Zukunftserwartung ab.

 

Ich würde dringend empfehlen, nachzudenken bevor man auf eine Frage antwortet. Aber dann wird es natürlich schwieriger auf 6.600 Antworten zu kommen.

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Hans_321
· bearbeitet von Hans_321

Vielen Dank an @Maikel und vor allem @reckoner für die hilfreichen Antworten. Ich werde dann wohl bei meinem Plan bleiben und Option 3 nehmen. Es war ja wie gesagt sowieso nur Spielgeld und ich wollte damit auch mal Erfahrungen mit etwas komplizierteren Derivaten sammeln.

 

vor 5 Stunden von reckoner:

*damit meine ich das Verhältnis von Gewinn zu Verlust (-100% vs.+178% , p.a. kann man nicht ausrechnen - wie kommst du auf +800% p.a.?).

 

Mit den 800% p.a. meinte ich den internen Zinsfuß, den mir Excel ausgerechnet hat (XIRR).

 

vor 1 Stunde von Maikel:

 

Normalerweise ist bei einem Reverse-Bonus-Zerti nicht "alles weg", wenn die Schwelle überschritten wird. Insbesondere kann der Kurs nach Riß der Schwelle auch wieder steigen, wenn der Basiswert dann wieder fällt.

Meine Entscheidung hinge also von der konkreten Ausgestaltung des Zertifikats ab

Danke für den Hinweis. Das war mir bewusst, aber in meinem Fall müsste der DAX schon sehr weit fallen, damit das Zertifikat noch nennenswert steigt. Deshalb habe ich vereinfacht von einem Totalverlust gesprochen.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Mit den 800% p.a. meinte ich den internen Zinsfuß, den mir Excel ausgerechnet hat (XIRR).

 

OK. Ich hatte das auch etwas falsch überschlagen. Bei einem halben Jahr Laufzeit nehme ich gerne einfach nur die Rendite doppelt (bei Anleihen passt das beispielsweise sehr gut). Hier bewegen wir uns aber im dreistelligen Prozentbereich, und da geht das nicht so überschlägig.

Um die p.a.-Rendite wirklich zu erzielen müsste man Ende des Jahres in ein vergleichbares Zertifikat investieren, und am Ende hätte man 278% mal 278% gleich 772%, abzüglich des Kapitals 672% Gewinn. Und da es in echt nicht genau ein halbes Jahr ist könnte das beim genauen Nachrechnen auch 800% sein (wird schon stimmen was du gerechnet hast).

 

Stefan

 

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reckoner

Hallo Hans_321,

 

mir ist noch was eingefallen: Wenn du das Zertifikat wirklich als Versicherung wirken lassen möchtest, dann musst du bei über 13.300 auch Aktien verkaufen.

Daher würde ich mir schon jetzt überlegen, welche Einzeltitel aus dem Depot (zu) gut gelaufen sind, und beim Riss der Barriere dann auch wirklich verkaufen.

 

Stefan

 

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Bassinus
Am 12.7.2020 um 16:34 von reckoner:

Das ist jetzt aber Blödsinn. Wer seine Strategie nicht immer wieder überdenkt hat schon verloren.

Und Blödsinn ist es auch, keine anderen Meinungen zu zulassen, wie die eigene.

 

Deine Strategie ist Reaktionär. Davon halte ich nichts im Kleinanlegerbereich. Zu hohe Kosten, zu wenig Information, keine Zeit, getrieben durch Fremdmeinungen und eigenem Sachverstand/Logikfallen.

 

Ich nehms da eher wie André Kostolany. Schlaftabletten. Jeden Crash, jede Hiobsbotschaft, jedes Ereignis was dich deine Strategie überdenken lässt, ist für mich nur ein Achselzucken. Was hat dir persönlich der Ölpreis unter 0,- oder der größte Crash aller Zeiten an positive Rendite gebracht, weil du besser Bescheid wußtest und deine Strategie nachhaltig durch Veränderung so gestalten konntest, dass dies mit höherer Rendite als vor den Ereignissen hervor geht?

 

Also lass deine Mitmenschen weiter schlafen. Sollte dir ja gelegen kommen und Überrendite bringen. Morgen gehts weiter...

Bei mir mit Schlaf ... Bei dir mit Strategie Anpassung ;)

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