Abgeltungssteuer(wegfall)/im Ausland/Trading

[Auswanderei]

Hallo zusammen,

 

 

ich suche ein aktienfreundliches Land zum Auswandern in der EU ab 2021. Noch wohne ich in Deutschland und möchte mich komplett abmelden.
Es soll sich ab 2021 einiges beim Steuerreht für Trader ändern. Neben der Börsensteuer könnte immer noch die Abgeltungssteuer gekippt werden.
Meint ihr die Abgeltungsssteuer fällt weg?

Welche Länder werrden ab 2021 auch traderfreundlich sein?

Mir geht es vor allem auch um das unkomplizierte Thema Abgeltungssteuer.

Würde im Ausland dann die XY % an Abgeltungssteuer direkt an das ausländische Finanzamt weitergeleitet bei einem deutschen Depot oder wird dann ein Depot des jeweiligen Landes benötigt?

Bei der Bank werde ich mich als Steuerausländer melden.

 

Ich habe folgende Tabelle gefunden. 

http://abgeltungssteuer.com/abgeltungssteuer-vergleich.html
Jedoch scheint diese nicht ganz aktuell und vollständig zu sein, weil es in Österreich auch eine Abgeltungssteuer gibt und in Spanien beträgt die Abgeltungssteuer mittlerweile 19%.

Zudem lohnen sich weiterhin auch Zypern und Malta?

Reizende Länder wären für mich vom Klima und der Landschaft.

Portugal
Österreich
Italien (Südtirol)
Spanien
Zypern

 

Ist jemand von euch dort?

LG

[MeinNameIstHase]

Die anderen Länder leben nicht von Luft und Liebe.

 

Und ob hier das Abgeltungssteuersystem durch etwas anderes ersetzt wird, dürfte zunächst in den Sternen stehen. Die haben derzeit andere Prioritäten in der Politik.

[reckoner]

Hallo,

 

die Auswahl eines Landes nur an der Steuer festzumachen ist imho viel zu kurz gedacht.

 

Denk nur mal an die Lebenshaltungskosten (Lebensmittel sollen in Deutschland eher günstig sein), an die Krankenversicherung (dabei auch an die Gegenleistung - Deutschland ist man Abstand das beste Land in Europa wenn es um das Gesundheitssystem geht, sieht man gerade jetzt bei Corona).

Dazu dann eher belanglose Dinge wie die Sprache oder das Wetter.

 

In der EU gibt es jedenfalls kaum nennenswerte Steuerparadise, das ist ja ein Grund für die EU.

 

Stefan

 

[MeinNameIstHase]

Sprache belanglos? Vielleicht für einen Gehörlosen ...

[reckoner]

Hallo,

 

ich hatte ja auch "eher" geschrieben.

Sprachen kann man doch lernen, oder auf Englisch ausweichen (das versteht man überall - außer in Frankreich vielleicht).

 

Ich glaube für mich wäre das Wetter schon mal wichtiger als die Sprache.

 

Stefan

 

[chirlu]

vor 4 Minuten von MeinNameIstHase:

Sprache belanglos? Vielleicht für einen Gehörlosen ...

 

Mein Ironiedetektor hatte bei „belanglose Dinge“ angesprochen.

 

Aber davon abgesehen: In den verschiedenen Ländern werden auch verschiedene Gebärdensprachen gesprochen, bzw. gebärdet. Für einen Gehörlosen ist ein Umzug in ein anderes Land sprachlich also mindestens ebenso schwierig wie für einen Normalhörenden (eher noch aufwendiger, weil er zumindest Texte auch in der neuen Lautsprache lesen können sollte).

[Auswanderei]

Danke, aber primär geht es jetzt schon um die steuerlichen Belange. Mit der Kultur und den Lebenshaltungskosten habe ich mich schon mit den genannten Ländern auseinander gesetzt.

 

Übrigens beim Wegfall der Abgeltungssteuer in Deutschland werden einige das Land verlassen.

[MeinNameIstHase]

Maßgeblich ist nicht, ob die Abgeltungssteuer wegfällt, sondern was anstelle kommt.

Käme nichts, wären Zinsen/Dividenden normale Erträge (tarfilich zu besteuern, weil sonst. Einnahmen mangels Spezialregel) und Veräußerungsgewinne nach einem Jahr wieder steuerfrei (nach §23 EStG). Und man könnte ganz normal Werbungskosten geltend machen.

 

 

[HalloAktie]

Das Thema hat mich auch mal beschäftigt mit Anfang 20. Aber dann reist man herum und findet heraus, dass es woanders doch nicht so viel besser ist :-) Meine Empfehlung wäre, sich in dem Wunschland mal mehrere Wochen aufzuhalten. Gerade in den Behörden in südlichen Ländern ist es auch nicht so, dass da alle auf einen warten und mit offenen Armen dastehen. Und Österreich scheint dahingehend ganz finster zu sein, nach allem was ich so höre (Stichwort: Freunderlwirtschaft).

 

Kannst dich ja mal mit Madeira beschäftigen. Die spanischen Inseln haben wohl teilweise eigene steuerliche Regelungen. Allerdings müsstest du dann u.a. damit leben, dass dort die ganzen Youtuber/Vlogger stationiert sind, die uns an ihren vorgezogenen Midlife-Krisen teilhaben lassen.

 

Davon mal abgesehen, dass die ganze Schuldenaufnahme im Zuge von Corona wahrscheinlich noch so manches Land zu höheren Steuern zwingen wird.

[Raccoon]

vor 1 Stunde von Auswanderei:

Welche Länder werrden ab 2021 auch traderfreundlich sein?

Meine Glaskugel ist so gut wie deine ...

 

Würde im Ausland dann die XY % an Abgeltungssteuer direkt an das ausländische Finanzamt weitergeleitet bei einem deutschen Depot oder wird dann ein Depot des jeweiligen Landes benötigt?

Zur Zeit würden nur Dividenden dt. Titel in einem dt. Depot versteuert, wenn du Steuerausländer bist (aus der Sicht also eine Quellensteuer). Der Rest ist zwischen dir und dem Land wo du steuerpflichtig bist.

 

Bei der Bank werde ich mich als Steuerausländer melden.

Du solltest dich vorher erkundigen, ob deine Wunsch-Bank überhaupt Steuerausländer nimmt. Das tun nämlich nicht alle.

[Auswanderei]

vor 59 Minuten von MeinNameIstHase:

Maßgeblich ist nicht, ob die Abgeltungssteuer wegfällt, sondern was anstelle kommt.

Käme nichts, wären Zinsen/Dividenden normale Erträge (tarfilich zu besteuern, weil sonst. Einnahmen mangels Spezialregel) und Veräußerungsgewinne nach einem Jahr wieder steuerfrei (nach §23 EStG). Und man könnte ganz normal Werbungskosten geltend machen.

 

 

Bleibt die Abgeltungssteuer müssen viele weiterhin nur 25 % automatisch zum Verkaufszeitpunkt als Abgeltungssteuer zahlen. Beim Wegfall sind es je nach Einkommen bis zu 42 % und das auch noch rückwirkend.

[Bast]

vor 9 Stunden von HalloAktie:

Kannst dich ja mal mit Madeira beschäftigen. Die spanischen Inseln (...)

Madeira gehört zu Portugal. 

[Bassinus]

vor 9 Stunden von MeinNameIstHase:

Maßgeblich ist nicht, ob die Abgeltungssteuer wegfällt, sondern was anstelle kommt.

Käme nichts, wären Zinsen/Dividenden normale Erträge (tarfilich zu besteuern, weil sonst. Einnahmen mangels Spezialregel) und Veräußerungsgewinne nach einem Jahr wieder steuerfrei (nach §23 EStG). Und man könnte ganz normal Werbungskosten geltend machen.

 

 

Du bist ja optimistisch. Wenn nichts kommt (32d EStG wegfällt) heißt das nicht, dass der 20 EStG dahingehend geändert wird, dass Aktienverkäufe über 1 Jahr wieder unten den 23 EStG fallen. Die Chance ist groß, dass nach vielen automatisierten Abkommen mit anderen Staaten (war mal Hauptgrund für die "niedrigere" KapEst als Bonbon seine Erträge zu erklären), der "Normalzustand" hergestellt wird hinsichtlich Steuerbelastung. Warum dann darauf verzichten und das wieder als Spekulationsfrist einführen?

 

Sollen mal lieber was in die Richtung bringen für Kleinanleger für Altersvorsorge. 12/55 Regel zum Beispiel -> Steuerfreiheiten fürs Alter bei Haltefristen oder Überschreitung von persönlichen Voraussetzungen um auch was von seinen Erträgen im Alter zu haben. Aber solang der Wirtschaftsstandort Deutschland da kein Interesse dran hat, weil zu wenig da wirklich was in diese Richtung tun... Und der Versicherungslobbyist fleißig seine Mäntel gegen Steuerersparnis rechnen kann... Sehe ich schwarz  das ist tatsächlich so ziemlich das einzige wo ich die USA um Gesetze beneide... Sei es 401(k) oder die verschiedenen IRA Varianten. Aber Hauptsache wir klopfen Grundrente raus um den miserablen Platz im OECD Schnitt wenigstens um 2 Plätze zu steigen. Wie? Gibt dich gute Vorsorge in Deutschland?! Rürup und Riester reicht doch. Für die Versicherungen... versteht sich

[MeinNameIstHase]

Bassinus,

ich schrieb nur "wenn die Abgeltungsteuer" wegfällt und verweise auf die Situation vor Einführung der Abgeltungssteuer.

 

Der Wegfall des einheitlichen Tarifs macht die Abgeltungssteuer "tot", weil Banken die dann mangels bekannten Steuersatz nicht mehr abgeltend eintreiben können.

 

Außerdem bekommt man es dann wieder mit uralten verfassungsrechtlichen Fragen zu tun, wenn Dividenden nach Tarif bei den Aktionären besteuert werden sollen (u.a. Benachteiligung der Kap-Gesellschaften gegenüber Personengesellschaften durch Doppelbelastung mit ESt und KSt auf Gesellschafterebene).

[Aktie]

vor 19 Stunden von HalloAktie:

Kannst dich ja mal mit Madeira beschäftigen. Die spanischen Inseln haben wohl teilweise eigene steuerliche Regelungen. Allerdings müsstest du dann u.a. damit leben, dass dort die ganzen Youtuber/Vlogger stationiert sind, die uns an ihren vorgezogenen Midlife-Krisen teilhaben lassen.

vor 10 Stunden von Bast:

Madeira gehört zu Portugal. 

Richtig, was er meint waren vermutlich die Kanaren. Aber Steuern gibts dort schon auch...

vor 8 Stunden von MeinNameIstHase:

Außerdem bekommt man es dann wieder mit uralten verfassungsrechtlichen Fragen zu tun, wenn Dividenden nach Tarif bei den Aktionären besteuert werden sollen (u.a. Benachteiligung der Kap-Gesellschaften gegenüber Personengesellschaften durch Doppelbelastung mit ESt und KSt auf Gesellschafterebene).

Sehe ich genauso. Das war doch auch der Grund, weshalb die Groko nur die KapESt auf Zinserträge und nicht die auf Dividenden abschaffen wollte. So schlecht hat es der Fiskus mit den 25% ohne Werbungskostenabzug gar nicht...

[monopolyspieler]

vor 22 Stunden von Auswanderei:

Reizende Länder wären für mich vom Klima und der Landschaft.
 

Portugal
Österreich
Italien (Südtirol)
Spanien
Zypern

Wenn Du die immer weiter steigenden Temperaturen in Süd-Europa aushalten- dann nur zu.

 

Das in der Liste bis auf Österreich das Gesundheitssystem eher suboptimal ist, weißt Du ja bestimmt.

Die Eltern eines Arbeitskollegen hatten eine Wohnung in Alicante und sind im Alter aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Deutschland.

 

Als ich vor ca. 10 jahren das letzte Mal eine spanische Steuererklärung gemacht habe, gab es dort für Einwohner deutlich höhere Freibeträge, als bei uns.

Spanien hat auch eine Vermögenssteuer (Freibetrag 700.000 Euro)

 

Österreich hat seit 2012 (?) eine Abgeltungssteuer , die unterteilt ist. 25% auf Erträge auf Geldeinlagen und 27,5% für Sonstige. (Aktiengewinne/Dividenden...)

Zu den anderen Ländern der Liste kann ich nichts sagen.

 

Ergänzen kann ich noch

Luxemburg - Spekulationsfrist 6 Monate, keine Vermögenssteuer

 

Niederlande

keine Besteuerung von Wertpapier-Gewinnen

gestaffelte Vermögenssteuer

 

Schweiz

keine Besteuerung von Wertpapier-Gewinnen- sofern sie nicht die Haupt-Einnahmequelle darstellen

Vermögenssteuer unterschiedlich

[HalloAktie]

vor 4 Stunden von Bast:

Madeira gehört zu Portugal. 

Du hast recht. Ich stehe anscheinend nicht nur beim Fonds-Contest einen Platz vorm Hirnriss :-)

 

@Aktie

 

Ich meinte Madeira, nicht die Kanaren. Teneriffa (Nordseite) ist für einen Urlaub auch großartig, aber über Steuervergünstigungen gegenüber dem Festland dort ist mir nichts bekannt.

[thorsten.neumann]

Vor 2023 kann wohl allein schon aus technischen Gründen die Abgeltungsteuer nicht abgeschafft werden:

 

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/kapitalertraege-die-abgeltungsteuer-steht-auf-der-kippe-17060561.html?premium=0x47ca287f76ce5607c0489331636cd527

 

Entscheidend wird sein, wie stark die Grünen in der nach der Bundestagswahl wohl kommenden Schwarz-Grünen-Koalition sein werden.