Zum Inhalt springen
Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von krett:

Gerechter wäre es deswegen die Netzentgelte ganz oder teilweise als Fixkosten zu berechnen. Also über eine monatliche Grundgebühr.

Eine dumme Idee. 

Die Kosten für den Hausanschuß sind Verbrauchsunabhängig - dafür zahlt man aber sowieso einmalig beim Hausbau und einen monatlichen Festpreis für den Zähler. Die Übertragungsnetz- und Verteilnetzkosten sind verbrauchsabhängig und auch noch abhängig vom Strombezugszeitpunkt. Das Netzentgelt wird zukünftig die Stromrechnung dominieren. Wenn man das Netzentgelt als Grundgebühr abrechnet, dann gibt es kaum einen Anreiz zum Stromsparen. Mit einen höheren Stromverbrauch müssen die Netze dann noch viel mehr ausgebaut werden und das Netzentgelt noch höher werden. 

 

Damit es einen netzdienlichen Anreiz gibt bräuchte man eine dynamische Berechnung des Netzentgelts je nach Netzauslastung und Übertragungsentfernung. Wer in Süddeutschland Offshorewindstrom bezieht müßte mehr bezahlen als wenn er Solarstrom vom Nachbarn bezieht. Technisch und rechtlich ist eine solche Abrechnung bisher aber nicht möglich. Ähnliches gibt es im Internet. Für eine konkrete Datenleitung und jedes Datenpaket werden dem Internetprovider vom Eigentümer der Leitung Übertragungskosten in Rechnung gestellt, auch wenn der Endnutzer meist eine pauschale Flatrate bezahlt. Die Flatrratepraxis hat zu einen enormen Anstieg des Datenvolumens geführt. Nur konnte die Kapazität der Datenleitungen sehr viel billiger erhöht werden als die Übertragungsleistung im Stromnetz. Die Stromübertragung funktioniert analog und nicht digital.

 

Man ist sich immerhin klar, dass man ein Problem hat, eine Lösung sehe ich nicht.

Allgemeinen Rahmenfestlegung Strom, Diskussionspapier der Bundesnetzagentur, 2025/05.

Zitat

Mit seinem Urteil vom 02.09.2021 hatte der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die bis dato geltende sog. normative Regulierung auf Grundlage von Rechtsverordnungen der Bundesregierung gegen die Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinien verstößt. Zur Vermeidung erheblicher Rechtsunsicherheiten muss die Bundesnetzagentur daher den bisherigen Regelungsgestand der §§ 12 ff. StromNEV durch eine oder mehrere Festlegung(en) ersetzen.

..

Gleichzeitig muss das Netz der allgemeinen Versorgung so dimensioniert sein, dass auch die Eigenversorger – wenn nötig – vollständig daraus versorgt werden können. Damit unterscheidet sich die Eigenversorger hinsichtlich Kostenzuordnung und Kostentragung deutlich von den reinen Verbrauchern.

..

Die wesentliche Herausforderung für die Netze liegt dabei in der Erhöhung der Gleichzeitigkeit in der Stromabnahme, sowohl auf der Erzeugungs- als auch auf der Verbrauchsseite.

..

Teilweise weist das europäische Recht aber auch explizite Verbote aus, wie beispielsweise die Untersagung der Erhebung von entfernungsabhängigen Entgelten.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

Man könnte auch den Anschlussbesitzern die Wahl der Anschlussstärke überlassen. Ich glaube nicht, dass jeder Haushalt eine Anschlussleistung von 24 KW (35A auf 3 Phasen) braucht. Die Anschlussleitung müsste man ebenfalls berücksichtigen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 14 Minuten von Bolanger:

Man könnte auch den Anschlussbesitzern die Wahl der Anschlussstärke überlassen. Ich glaube nicht, dass jeder Haushalt eine Anschlussleistung von 24 KW (35A auf 3 Phasen) braucht. Die Anschlussleitung müsste man ebenfalls berücksichtigen.

Die Anschlussstärke ist ein hohes Vielfaches der mittleren Stromabnahne/Einspeisung. Damit eine Begrenzung der Anschlussstärke Wirkung zeigt müßte man die Anschlußstärke so weit reduzieren, dass man bereits für einen E-Herd einen hauseigenen Akku benötigen würde. Die Umrüstung der bestehenden privaten Elektroinstallationen würde gigantische Kosten verursachen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PKW
vor 38 Minuten von Bolanger:

Ich glaube nicht, dass jeder Haushalt eine Anschlussleistung von 24 KW (35A auf 3 Phasen) braucht.

Ich bin mir sehr sicher, dass viele Haushalte eine geringere Anschlussleistung als 24kW haben.
Wenn man in den Alt-Bestand geht, dann ist eher 3 x 25A die Regel. Nur Haushalte mit Durchlauferhitzer hatten mehr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
missionE
vor 11 Stunden von reko:

Die Übertragungsnetz- und Verteilnetzkosten sind verbrauchsabhängig und auch noch abhängig vom Strombezugszeitpunkt.

Das stimmt natürlich nur bedingt. Wenn ich einmal im Jahr 100 kWh ziehe, brauche ich das ganze Jahr über das Netz und den Hausanschluss. Die Übertragungsnetz- und Verteilnetzkosten sind eher sprungfixe Kosten, die aber nicht so variabel wie Stromerzeugungskosten bei Verbrennungskraftwerken. Bei Wind- und Solar sind die Kosten auch verbrauchsunabhängig, da sie einmal gebaut ähnlich wie ein KKW fast nur noch Fixkosten verursachen, da der Betrieb kaum mehr ins Gewicht fällt. Vielleicht gibt es irgendwann eine Strom-Flatrate :-). Es gab sie schon mal von vielen Autofahrstromanbieter vor ein paar Jahren.

M.E. sollten die Übertragungs- und Verteilnetzkosten etwas besser verteilt werden in einen fixen Anteil als feste pauschale und variablen verbrauchabhängigen Anteil. In Frankreich sind die Grundkosten m.W. von der Anschlussleistung abhängig und höher als bei uns.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 46 Minuten von missionE:

Vielleicht gibt es irgendwann eine Strom-Flatrate :-).

Wenn man akzeptiert, dass zu Engpasszeiten nicht geliefert wird. Eine neue Regelung muß dafür Sorgen, dass die Netzbelastung nicht ausufert. Bisher sind alle PV-Anlagen, Windkraftwerken und private Speicherakkus eine große Belastung für das Netz.

Die Bundesnetzagentur sagt: "Eine derartig ausgestaltete Netzentgeltsystematik sollte dafür sorgen, dass Netznutzer bei ihren Nutzungsentscheidungen die Kosten implizit mitberücksichtigen, die durch sie verursacht werden. Somit würde – bei entsprechender Parametrierung – ein volkswirtschaftliches Optimum angestrebt."

 

Die Netzanschlußleistung verursacht kaum Kosten bzw die werden einmalig bei der Herstellung des Hausanschlusses verrechnet. Man muß zwischen Hausanschluss und Stromnetz unterscheiden. Die Netzkosten werden verursacht, wenn eine zur Anschlussleistung vergleichsweise geringe Leistung auch nur einmalig zu einer ungünstigen Zeit abgerufen wird. Eine Lösung wäre, eine bestimmte maximale Strommenge pro Tag zu vereinbaren und den Lieferzeitpunkt den Netzbetreiber zu überlassen. Dadurch würde jeder Stromabnehmer zum Betrieb eines Akkus für einen Tag gezwungen. Die volkswirtschaftlichen Kosten auf der Verbraucherseite wären gigantisch. Deshalb rechne ich nicht damit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
krett
vor einer Stunde von missionE:

Die Übertragungsnetz- und Verteilnetzkosten sind eher sprungfixe Kosten, die aber nicht so variabel wie Stromerzeugungskosten bei Verbrennungskraftwerken.

So siehts aus. Die Netzbetreiber haben ja etliche Milliarden an Schulden die bei Aus- und Umbauarbeiten anfallen und von denen am Ende jeder Stromabnehmer gleich profitiert, abhängig NICHT vom Verbrauch, sondern von der die Spitzenleistung, die man maximal in Anspruch nimmt. Auch wenn das nur einmal im Jahr ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
vor 35 Minuten von krett:

So siehts aus. Die Netzbetreiber haben ja etliche Milliarden an Schulden die bei Aus- und Umbauarbeiten anfallen und von denen am Ende jeder Stromabnehmer gleich profitiert, abhängig NICHT vom Verbrauch, sondern von der die Spitzenleistung, die man maximal in Anspruch nimmt. Auch wenn das nur einmal im Jahr ist.

Jeder, der schon mal für ein Unternehmen einen Stromvertrag verhandelt hat, weiss schon seit Jahrzehnten, dass die Kosten wesentlich von den wenigen Spitzenverbräuchen im Jahr abhängen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ZfT
vor 13 Stunden von PKW:

Ich bin mir sehr sicher, dass viele Haushalte eine geringere Anschlussleistung als 24kW haben.
Wenn man in den Alt-Bestand geht, dann ist eher 3 x 25A die Regel. Nur Haushalte mit Durchlauferhitzer hatten mehr.

Unser Altbau hat 3x63A... Muss dann wohl früher mal Durchlauferhitzer gegeben haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
fancY
vor 49 Minuten von ZfT:

Unser Altbau hat 3x63A... Muss dann wohl früher mal Durchlauferhitzer gegeben haben.

Nö! Ist eigentlich seit Jahrzehnten Standard für Einzelanschlüsse (Einfamilienhaus).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
Am 13.5.2025 um 19:34 von reko:

Man ist sich immerhin klar, dass man ein Problem hat, eine Lösung sehe ich nicht.

Allgemeinen Rahmenfestlegung Strom, Diskussionspapier der Bundesnetzagentur, 2025/05.

Enthält einiige kreative Ideen wie man Geld für den Netzausbau beschaffen kann.

Man kann Netzentgelt für die Ein- und Ausspeisung verlangen. Wer eine PV hat und Solarstrom einspeist dem wird das Netzentgelt von der ev garantierten Vergütung abgezogen. Damit kann man dann auch Altanlagen mit garantierter Einspeisevergütung belasten

Video 2025/05/13 Aus für private Photovoltaik? - Einspeise Entgelt für ALLE soll kommen!

Er rechnet vor: Einspeisevergütung - 8,8 ct/ kWh (22Mrd€/250TWh)

 

Erinnert mich an die Idee von Trumps Berater, man könnte bei der Auszahlung von Zinsen auf US-Staatsanleihen "Gebühren" verlangen - auch auf bereits emittierte Papiere.

 

2025/05/12 Bundesnetzagentur fordert: Auch Solaranlagen sollen Netzentgelte zahlen! .. Zunehmende Eigenversorgung erschwert Netzfinanzierung .. Dynamische Netzentgelte sollen Anreize zur optimalen Netznutzung setzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
Am 14.5.2025 um 11:17 von fancY:
Am 14.5.2025 um 10:26 von ZfT:

Unser Altbau hat 3x63A... Muss dann wohl früher mal Durchlauferhitzer gegeben haben.

Nö! Ist eigentlich seit Jahrzehnten Standard für Einzelanschlüsse (Einfamilienhaus).

genau das meine ich. Der durchschnittliche Haushaltsverbrauch liegt bei unter 5000 kWh pro Jahr. Gleichmäßig aufs Jahr verteilt wären das knapp 600 Watt Dauerleistung. Selbst wenn man den Stromanschluss auf das 10-fache auslegt, also 6 KW, wäre das immernoch nur 1/7 der gerade genannten Anschlussleistung von 3x63 A. Man könnte den Verbrauchern einfach die Wahl der Anschlussleistung überlassen. 

OK, der Netzbetreiber kalkuliert auch stets Durchschnittsverbräuche bei der Netzauslegung, weil es unwahrscheinlich ist, dass in einer Straße alle Haushalte gleichzeitig 63 A benötigen. Dennoch müsste man durch eine Reduzierung der Anschlussleistung deutlich die Kosten senken können.

 

Eine Verpflichtung zu variablen Stromtarifen bzw. ein deutlicher Attraktivitätszugewinn vgl. zum Standardlastprofil-Tarif würde wohl in die richtige Richtung wirken.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trader42

Ich bin inzwischen überzeugt, dass sich das ganze Energie Thema deutlich leichter lösen ließe, wenn man tatsächlich marktwirtschaftliche Prinzipien anwenden würde.

 

Im Moment gibt es einfach keinerlei Anreiz sich netzdienlich zu verhalten. Wenn wir gerade Unmengen Windenergie im Norden einspeisen, bringt das irgendwo in Bayern überhaupt nix. 

 

Preissignale existieren nicht. Windstrom kostet im Norden quasi nichts, im Süden ist er teuer af wegen der Leitungen, aber der Preis ist überall gleich. Wie soll da jemand wissen wo er investieren soll??

 

Wir schalten im Norden Windräder ab und feuern im Süden Kohlekraftwerke an, weil die Leitungen nicht reichen. Die Rechnung zahlen alle, aber keiner merkt es im Preis.

Warum sollte BMW in München Solarpanels aufs Dach bauen wenn der Strom "überall gleich teuer" ist? Obwohl es dort viel mehr Sinn machen würde als noch ein Windrad in Schleswig-Holstein.

 

Kein Druck, keine Eile. Warum Milliarden in neue Leitungen stecken wenn die Kosten eh sozialisiert werden? 

 

Regionale Preiszonen wären die Lösung. Nicht nur 2-3, sondern tatsächlich runtergebrochen auf lokalen Netzbetreiber. Das dann verbunden mit dynamischen Tarifen für Endverbraucher und der Möglichkeit für jeden ohne großen bürokratischen Aufwand selber einzuspeisen.

Feste Tarife mit Preisbindung dürfen gerne weiter existieren. Ich will niemanden dazu zwingen sich aktiver mit dem Markt auseinanderzusetzen.

 

Aber es kann nicht richtig sein, dass man für eine Solaranlage die gerade niemand gebrauchen kann eine Einspeisevergütung kassiert, während es gleichzeitig unmöglich ist Strom aus dem eigenen Akku zu verkaufen, wenn er gerade dringend benötigt wird. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von Trader42:

Ich bin inzwischen überzeugt, dass sich das ganze Energie Thema deutlich leichter lösen ließe, wenn man tatsächlich marktwirtschaftliche Prinzipien anwenden würde.

Denke ich auch, es wäre insbesondere billiger. Planwirtschaft und Subventionen brachten nur selten optimale Lösungen.

Da das Stromnetz aber ein natürliches Monopol ist, ist dort Marktwirtschaft gar nicht so einfach. Bereits das Strommarktdesign ist ein massiver staatlicher Eingriff. Das aktuelle Strommarktdesign wird reformiert werden müssen. Das geht aber nur auf EU Ebene. 

Preiszonen auf Netzknotenebene wären wünschenswert, dafür ist aber die Netzinfrastruktur nicht ausgelegt. Man bräuchte teurere und zeitaufwendige Messeinrichtungen an jeden Netzknoten. Wir haben ja bereit Probleme Smartmeter beim Endverbraucher einzubauen.

Privates einspeisen von Solarstrom wird sich mit marktwirtschaftlichen Prinzipien kaum mehr lohnen. Der Strom wir überwiegenend zu Zeiten mit Stromüberschuß und negativen Preisen produziert. Langfristig ändern da auch private Akkus nichts. Die Überschußzeiten werden nur etwas länger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation

FAZ:

Zitat

Frankreich droht Verbot neuer Wind- und Solaranlagen

 

In Frankreich bahnt sich eine energiepolitische Zäsur an. Ein neues Gesetz sieht nicht nur ein Moratorium für neue Wind- und Solaranlagen, sondern auch den Ausstieg aus dem EU-Energiemarkt vor.

 

Ein Ausstieg Frankreichs aus dem EU-Energiemarkt wäre schlecht für Deutschland...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
· bearbeitet von oktavian
Am 6.6.2025 um 21:07 von reko:
Am 6.6.2025 um 19:54 von Trader42:

Ich bin inzwischen überzeugt, dass sich das ganze Energie Thema deutlich leichter lösen ließe, wenn man tatsächlich marktwirtschaftliche Prinzipien anwenden würde.

Denke ich auch, es wäre insbesondere billiger. Planwirtschaft und Subventionen brachten nur selten optimale Lösungen.

Ich dachte das sei Konsens unter Wissenschaftlern.

 

Bei den Netzentgelten glaube ich auch, dass die Fixkosten rauf müssen bei Privatkunden. Absenken der Netzentgelte je kwh würde das Preissignal durch dynamische Strompreise sogar erhöhen und nicht absenken, da die Schwankungen dann nicht gedämpft würden. Wenn jemand nur während PV Engpässen Strom zieht im Winter statt das ganz Jahr über verursacht bei der Kapazität höhere Kosten (fehlende Deckungsbeiträge bei Kraftwerken). Evtl wird beim Netz etwas gespart, aber 100% Verfügbarkeit macht vermutlich viel mehr aus als Obsoleszenz durch Dauerlasten. Mit Smartmeter natürlich variable Netzentgelte. Im Sommer einfach die Entgelte auf Null setzen oder negativ und im Winter voll auf drehen bei Privatkunden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
vor einer Stunde von oktavian:

Im Sommer einfach die Entgelte auf Null setzen oder negativ und im Winter voll auf drehen bei Privatkunden.

Gerade im Sommer und bei Starkwind werden durch weite Transportwege und Redispatch hohe Netzkosten verursacht. Wenn im Winter die Backupkraftwerke arbeiten würden auch das vorhandene Stromnetz ausreichen. Dein Vorschlag wäre ein Fehlanreiz und würde dadurch die Netzkosten weiter erhöhen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 15 Stunden von reko:
vor 17 Stunden von oktavian:

Im Sommer einfach die Entgelte auf Null setzen oder negativ und im Winter voll auf drehen bei Privatkunden.

Gerade im Sommer und bei Starkwind werden durch weite Transportwege und Redispatch hohe Netzkosten verursacht. Wenn im Winter die Backupkraftwerke arbeiten würden auch das vorhandene Stromnetz ausreichen. Dein Vorschlag wäre ein Fehlanreiz und würde dadurch die Netzkosten weiter erhöhen.

 Redispatch Kosten bei starker Erzeugung der Erneuerbaren liegen an Subventionen der Vergangenheit + unsinnige Preiszone und nicht an Netzentgelten. Das sind nicht bilanzierte Staatsschulden durchs EEG verursacht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko

Die Windanlagen insbesondere Offshore sind nun mal in Norden und die Solaranlagen vorwiegend im Süden. Damit muß man den Strom 800 km transportieren wo man früher 100 km weit transportieren mußte. Das bedeutet es wird die 8 fache Stromtransportkapazität benötigt. Da man weder die Höchstspannung noch die Strombelastung deutlich erhöhen kann muß man fast 8 mal mehr Leitungen verlegen. Das wird sich auch mit Strompreiszonen nicht ändern. Lediglich die Solar- und Windanlagenbesitzer werden weniger verdienen wenn sie vom Staat keine Abnahme zum Festpreis garantiert bekommen haben. Neuanlagen wird man dieses Privileg bald nicht mehr geben. Deshalb ist deren Lobby auch nicht begeistert. 

Die Entschädigung für nicht abgenommenen Strom und die Mehrkosten für den garantierten Abnahmepreis müßte man konsequenter weise dann auch in jeder Strompreiszone getrennt verrechnen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 2 Stunden von reko:

Das wird sich auch mit Strompreiszonen nicht ändern. Lediglich die Solar- und Windanlagenbesitzer werden weniger verdienen wenn sie vom Staat keine Abnahme zum Festpreis garantiert bekommen haben. Neuanlagen wird man dieses Privileg bald nicht mehr geben. Deshalb ist deren Lobby auch nicht begeistert.

natürlich ändert es sich dann was. Derzeit rechnen sich Windräder im Süden nicht wegen weniger Wind und höherer Kosten bei gleichem Ertrag je kWh. Wenn die lokalen Preise korrekt wären, wären Angebot und Nachfrage lokal besser im Gleichgewicht. Das würde aber den Zubau im Norden nahezu stoppen. Das kann nur bei höheren CO2-Preisen funktionieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko

Windanlagen im Süden werden sich auch weiter nicht rechnen. Weil im Süden sehr viel weniger Wind weht und die Anlagen im Norden bereits gebaut sind und dort sehr viel mehr Windstrom erzeugen als im Norden gebraucht wird.

Auch wenn man 90% des Windstroms lokal verbrauchen würde. Die Netzkosten richten sich nach dem maximalen Stromfluß. Für eine einzige Stunde im Jahr kostet es genauso viel wie kontinuierlich im ganzen Jahr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trader42
Am 22.6.2025 um 15:26 von oktavian:

Das sind nicht bilanzierte Staatsschulden durchs EEG verursacht. 

Rein durchs EEG eher weniger. Mehr durch totale Verweigerungshaltung einiger Bundesländer, die die Augen vor der Realität verschließen, sowie durch den üblichen bürokratischen Wahnsinn. 

Das EEG inkl umlagen mit Preiszonen und entsprechender "Bestrafung" von Bundesländern die den Arsch nicht hoch kriegen (sowie Bürgern die auf keinen Fall eine Windkraftanlage in Sichtweite aber auch auf keinen Fall eine Stromtrasse in ihrer Nähe haben wollen) wäre weit weniger problematisch gewesen 

Die Ursprungsidee um bei so einer Technologie anfängliche riskante Investitionen abzusichern und Industrie aufzubauen war nicht per se falsch. Subventionen können sehr sinnvolle sein.

Nur ist es halt völlig aus dem Ruder gelaufen und die GroKo hat die Industrie wieder an die Wand fahren lassen, also hatte das auch keinen nachhaltigen gesamtwirtschaftlich positiven Effekt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
Am 22.6.2025 um 21:19 von reko:

Die Netzkosten richten sich nach dem maximalen Stromfluß. Für eine einzige Stunde im Jahr kostet es genauso viel wie kontinuierlich im ganzen Jahr.

Das spricht doch dafür die Netzentgelte dann komplett zu dieser Zeit zu erheben statt auf jede kWh umzulegen. Das war genau meine Idee. Als Risikoabsicherung auch einfach mehr Grundgebühr statt Entgelt je kWh in Monaten geringer Belastung.

 

Bei Windrädern stimme ich Dir zu. Im Norden stehen derzeit schon welche. Mit korrekten Preiszonen würde das südliche Windrad aber nicht mit dem nördlichen Windrad direkt konkurrieren (wie derzeit), sondern mit im Süden verfügbarer Leistung wie Gas, Kohle usw.

 

vor 22 Stunden von Trader42:

Rein durchs EEG eher weniger.

Ja die Umsetzung hätte besser sein können. Das EEG war jedoch ungedeckelt und damit nicht rein für Erprobungsanlagen geschaffen. Es ging um Externalisierung der Kosten auf alle Steuerzahler und Gewinne für private Investoren ( siehe z.B. Marktprämienmodell statt Verpflichtung für EEG Anlagen auch zum EEG Satz zu liefern). Siehe auch wieviele nach außen "Grüne" in dieser Branche Gewinne machten. In meinen Augen ist es immer etwas dirty sein Geschäft durch Zwangszahlungen, also unfreiwillige Kunden, profitabel zu machen. Ich bin selbst an WKAs beteiligt, aber sehe das EEG nicht so 100% genial wie manch andere.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 35 Minuten von oktavian:

Das spricht doch dafür die Netzentgelte dann komplett zu dieser Zeit zu erheben statt auf jede kWh umzulegen

Strom wäre dann in dieser Zeit (wenn lange Transportwege benötigt werden)  für Durchschnittsbürger nicht mehr bezahlbar. Da könnte man dann auch auf zusätzliche Stromleitungen und ein paneuropäisches Stromnetz verzichten. War da nicht die Utopie Windstrom und Sonnenstrom ergänzen sich und wenn das Wetter in Süddeutschland schlecht ist, dann ist es vielleicht in Norddeutschland gut. Alles hat eben seinen Preis.

Allerdings scheitert diese Idee sowieso an der Realität, dass man derart dynamische Netzentgelte heute und noch lange Zeit nicht berechnen kann. Das läuft dann wieder auf Lastprofile hinaus. Dann ist es für den Stromverbraucher finanziell völlig egal ob er sich netzdienlich verhält.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 36 Minuten von reko:

Strom wäre dann in dieser Zeit (wenn lange Transportwege benötigt werden)  für Durchschnittsbürger nicht mehr bezahlbar.

Ja, ich gebe dir Recht mit der Machbarkeit. Jedoch wäre die Bezahlbarkeit kein Problem. Wenn die kWh an einem Tag im Jahr mal 10€ kostet und ansonsten weniger kann es sich ausgleichen. Gerade arme Mitbürger könnten auf die Preissignale reagieren und Geld sparen. Unsereins wird es egal sein. Z.b. da mal 100€ mehr und z.B. im Sommer 100€ weniger. Man könnte auch den Schnitt der kWh übers Jahr z.B. für 1.000 kWh pro Person auf 60 Cent deckeln oder sowas.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...