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SolidSnake

Arzt vor Niederlassung --> Wechsel in PKV sinnvoll?

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SolidSnake

Hallo,

 

bin angestellter Arzt, 32 Jahre alt und werde Anfang 2022 als Praxisnachfolger einen Kassensitz übernehmen und mich selbstsändig machen. Bin aktuell noch in der GKV freiwillig versichert und überlege ob es sinnvoll ist sich nächstes Jahr in der PKV zu versichern. Meine Verlobte ist ebenfalls in der GKV und wir wünschen uns auch Kinder.

Habe mich schon eingelesen und kenne die Problematik der PKV (jetzt günstig, später hohe Beiträge. Risiko der Arbeitslosigkeit, wobei das als Arzt zum Glück extrem unwahrscheinlich ist). War vor kurzem bei einem Berater von der Apobank (hab dort auch ein Konto) und der rät mir natürlich dazu. 

 

Wie seht ihr das ganze? Speziell jetzt PKV als Selbstständiger? 

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HnsPtr

Ab in die PKV!

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stagflation
vor 12 Minuten von HnsPtr:

Ab in die PKV!

 

Warum?

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HnsPtr

Man bekommt leichter Termine - relevant z.B. beim Hautarzt.

 

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Xeronas
vor 2 Minuten von HnsPtr:

Man bekommt leichter Termine - relevant z.B. beim Hautarzt.

 

Ist das alles?

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Bast
· bearbeitet von Bast
vor 19 Minuten von HnsPtr:

Man bekommt leichter Termine - relevant z.B. beim Hautarzt.

Der TE ist selber Mediziner. Es geht ihm hier vermutlich eher um die finanziellen Aspekte und nicht um die Vorteile (oder auch Nachteile) der PKV. 

 

vor 6 Stunden von SolidSnake:

Meine Verlobte ist ebenfalls in der GKV und wir wünschen uns auch Kinder.

Dann könnte ggf. die GKV günstiger sein, oder?

vor 6 Stunden von SolidSnake:

Speziell jetzt PKV als Selbstständiger? 

Als Selbstständiger fällt der Arbeitgeberzuschuss weg. Ansonsten sehe ich keine Relevanz, ob Du angestellter Arzt oder selbstständig in der Niederlassung bist. 

 

vor 6 Stunden von SolidSnake:

War vor kurzem bei einem Berater von der Apobank (hab dort auch ein Konto) und der rät mir natürlich dazu.

Ärzte gelten mutmaßlich als LeOs. 

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SolidSnake
vor 6 Minuten von Bast:

Ärzte gelten mutmaßlich als LeOs. 

 

Deshalb möchte ich mich auch unbedingt noch anderweitig informieren.

 

vor 9 Minuten von Bast:

Dann könnte ggf. die GKV günstiger sein, oder?

 

möglich wäre es, allerdings überlegt sie auch zu wechseln. 

 

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Ich lerne dazu

Die PKV hat schon Vorteile. Neben den „schnellen Terminen“ bei vielen Ärzten gibt es auch Ärzte, die nur privat Versicherte behandeln. Zudem ist das Leistungsspektrum in aller Regel größer. Gerade bei Vorsorgeuntersuchungen muss bei der gesetzlichen KV viel selbst gezahlt werden. Und was die höheren Beiträge im Alter angeht…zum einen müssen die PKV Rückstellungen bilden und außerdem dürfte die PKV jetzt um einiges günstiger sein als freiwillig Versicherter in der GKV. Die Ersparnis in Aktien anlegen und somit für das Alter vorsorgen. :D

Interessant wird es auf jeden Fall, wenn Ihr Kinder bekommt. Während Kinder bei der gesetzlichen KV mitversichert sind, müssen sie bei der privaten extra versichert werden. Die Kinder sind beim Hauptverdiener zu versichern. Solltest du also mehr verdienen als deine Frau sind sie nicht bei ihr mitversichert, sondern müssen auch privat versichert werden.

Wenn du dir also Angebote bei der PKV einholst, solltest du auch gleich fragen, was eine Kinderversicherung kostet oder 2 oder 3, oder… :D

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permabull

GKV + Zusatzversicherung wäre eventuell auch ein Weg...

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

....auf jedenfall private KV in der Selbständigkeit, gerade wenn die Verlobte auch über der BBG verdient und freiwillig versichert ist.

Überlegt mal: Die GKV ist unsozialer Abzockverein. Ihr zahlt momentan gemeinsam ca. 1.738 EUR (ca. 869 EUR inkl. Pflegeversicherung und Arbeitgeberbeitrag) pro Monat in das System und Ihr bekommt ca. 1.830/ 2.660 EUR raus. Für die Glättung Eurer Beiträge im Alter bleibt nichts übrig. Die gepriesene Solidargemeinschaft mit der Familienversicherung fällt bei freiwillig Versicherten kaum ins Gewicht, da ein Kind zu GKV Leistungen versichert nur um die 80 EUR im Monat an Kosten verursacht und selbst eine nicht arbeitenden Ehefrau nicht mehr als knapp 230 EUR kostet. Ein freiwillig Versicherter leistet also selbst mit Familie noch Zuschüsse ins System, obwohl er über seine Steuern das System eh schon bezuschusst. Einfach nur ungerecht.  Selbst mit 5 Kindern würde man da als freiwillig Versicherter kaum profitieren.

 

In der PKV gibt es hingegen in der Theorie und bei richtiger Kalkulation keine Abzocke. Jede Alterskohorte baut bei entsprechend korrekter Kalkulation  eigene Altersrückstellungen auf, so dass sich über die Gesamtlaufzeit ein einigermaßen fairer Tarifverlauf ergibt und im Alter durch die Rücklagen die Beiträge erträglich bleiben. Auf die GKV rollt hingegen aufgrund der demografischen Entwicklung eine irre Kostenlawine mit massiv steigenden Beiträgen und womöglich Leistungskürzungen zu. Vermutlich werden die Beitragsbemessungsgrenzen weiter angehoben (was das eh schon schlechte Preisleistungsverhältnis nochmal verschlechtert), die Beitragssätze werden massiv steigen und ebenso der Steuerzuschuss. Dies begründet sich durch den Anfall der Krankheitskosten und der demografischen Entwicklung. Die Krankheitskosten steigen massiv ab 65 Jahren, während die Beiträge mit Renteneintritt massiv sinken.

 

Mag jeder selbst seine Schlüsse aus den Grafiken ziehen:

 

image.thumb.png.46c6a7f3497f79c801ae5b94cedf32c3.png

 

In der Rente steigen die Krankheitskosten massiv an (siehe Grafik oben), während zugleich in der GKV die Einnahmen massiv wegbrechen, da die Renten nur ca. 45% des früheren Brutto ausmachen. Siehe Entwicklung der unteren Grafik:

 

image.thumb.png.76beace1ceb788935839b30bcb04b7b5.pngWährend früher ein Ausgleich über Neueintritte erfolgte, werden nun massiv weniger Beitragszahler in die GKV eintreten, da jede Generation ca. 1/3/ kleiner als die Vorgänger Generation ist.

 

image.png.06d7e751c7dfa1cbf7b136e4cb908f74.png

 

 

Fazit: M.E. sind die Kostenrisiken in der GKV insbesondere für freiwillig Versicherte nicht mehr kalkulierbar, während in der PKV zumindest über Beitragsglättungsmechanismen der Versuch besteht, einen fairen Belastungsausgleich über die Zeit zu erreichen. Die GKV wird zunehmend zu einem ungerechten Steuer / Umverteilungsmechanismus weiterentwickelt werden, bei dem Preis und faire Leistung sich immer weiter voneinander entfernen. Manche werden auch weiterhin quasi für lauf versichert sein und andere werden exorbitante Beiträge für die gleiche Leistung zahlen müssen. Sehr unsolidarisch das Ganze.

 

Zur kostenlosen Versicherung von Kindern: Man muss bedenken, dass das Kinderthema evtl. einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren in Anspruch nimmt und somit nicht die gesamte Versicherungszeit über wehrt. Es ist daher gerade bei zwei Gutverdienern von absolut untergeordneter Bedeutung. Sollte Ihre Verlobte sich allerdings für drei Kinder und Hausfrau entscheiden, dann ist die GKV vermutlich bis auf weiteres etwas günstiger. In allen anderen Fällen ist die PKV die günstigere Wahl.

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1351/umfrage/altersstruktur-der-bevoelkerung-deutschlands/

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/761515/umfrage/krankheitskosten-je-einwohner-in-deutschland-nach-alter-und-geschlecht/#:~:text=Die Statistik zeigt die Krankheitskosten,durchschnittlich 2.050 Euro je Einwohner.

 

 

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chirlu
vor 3 Minuten von fintech:

Überlegt mal: Die GKV ist unsozialer Abzockverein.

 

vor 3 Minuten von fintech:

Manche werden auch weiterhin quasi für lauf versichert sein und andere werden exorbitante Beiträge für die gleiche Leistung zahlen müssen. Sehr unsolidarisch das Ganze.

 

Ich glaube, du solltest „sozial“ und „solidarisch“ noch einmal im Wörterbuch nachschlagen.

 

vor 7 Minuten von fintech:

Selbst mit 5 Kindern profitiert man da als freiwillig Versicherter nicht.

 

Bei entsprechend niedrigem Einkommen (und somit Beitrag) schon.

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Gast240102
vor 6 Minuten von chirlu:

 

 

Ich glaube, du solltest „sozial“ und „solidarisch“ noch einmal im Wörterbuch nachschlagen.

Es gibt in der GKV eine Umverteilung wie bei einer Steuer, aber diese Art der Umverteilung gehört dann auch über die Steuer geregelt,  wenn es fair zugehen soll. Warum sollen denn z.B. privat Versicherte, Beamte etc. an dieser Art der reinen Einkommensumverteilung sich nicht beteiligen? Warum soll der freiwillig Versicherte für seine Versicherungsleistung viel mehr bezahlen als z.B. ein vermögender 470 EUR Jobber?  Was haben Einkommensunterschiede mit unterschiedlichen Preisen für eine Versicherungsleistung zu tun? Seit wann hat Solidarität im Sinne von Einkommensumverteilung etwas mit einer Versicherung zu tun? Gibt es eine "solidarische" Rentenversicherung, Autoversicherung, Hausrat, Haftpflicht etc.? Es gibt keine Versicherung mit Einkommensumverteilung außer der GKV. Ergo: Einkommensumverteilung hat nichts mit Versicherung zu tun.

 

Keine andere Versicherung außer der dt. GKV kennt so ein ungerechtes Prinzip, bei dem für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise verlangt werden. Eine vermögende Person mit mehreren tausend EUR Mieteinnahmen / Dividenden etc. pro Monat und 470 EUR Job zahlt 65 EUR für eine Vollversicherung in der GKV, während ein hart arbeitender, aber vermögensloser Facharbeiter ca. 870 EUR für die gleiche Leistung und damit gut das 12 fache bezahlt.

Zumindest in meinem Umfeld kommen diese Konstruktionen häufiger vor. Es ist fast üblich sich privat zu versichern und die Frau (sofern sie nicht selbst gern arbeiten geht) auf 470 EUR Basis vollzuversichern. Durch Kinderzeiten (nochmal deutlich verbessert worden) kommt man damit auch leicht in der Rente in den Genuss der KVdR als Pflichtversicherte und kann somit sehr schön weiter Vermögenseinkommen und eine Versicherung für lau einheimsen. In der PKV würden diese Personen Ihren fair kalkulierten Beitrag zahlen müssen.

 

In der GKV fehlt z.B. völlig das solidarische Intergenerationenprinzip, dass jede Kohorte Ihre Beiträge über die Laufzeit selbst ausfinanziert unter zu Hilfenahme des Lotterieprinzips, bei dem Junge eine Altersrücklage leisten, aber nicht alle diese auch abrufen werden können. Das ist in der PKV ein sehr wesentliches Element, das für Intergenerationengerechtigkeit in den Tarifen sorgt.

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Gast240102

.....im übrigen macht es auch Sinn sich mal mit der Historie der GKV auseinanderzusetzen. In Ihren Anfängen erbrachte diese primär Lohnersatzleistungen für den Ausfall der Arbeitskraft während der Krankheit. Da ergab eine Orientierung der Beiträge am Einkommen ähnlich wie bei der GRV Sinn, da derjenige, der viel einzahlte auch mehr herausbekam wie bei der GRV.

 

Zitat: "Die Lohnbezogenheit der Versicherungsbeiträge in der Krankenversicherung entsprach ursprünglich durchaus dem Prinzip der Beitragsäquivalenz. Die GKV diente im ausgehenden 19. Jahrhundert nämlich vorrangig dazu, das Risiko des Lohnausfalls abzusichern." In der GKV sind die Leistungen praktisch unabhängig von der Beitragshöhe oder dem Arbeitseinkommen. Deshalb entspricht hier ein vom Lohn oder Einkommen unabhängiger Beitrag dem Prinzip der Beitragsäquivalenz.

 

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Ministerium/Geschaeftsbereich/Wissenschaftlicher_Beirat/Gutachten_und_Stellungnahmen/Ausgewaehlte_Texte/Gutachten_Nachhaltige_Finanzierung_Renten-_und_Krankenversicherung.pdf?__blob=publicationFile&v=3

 

Heute machen diese Leistungen gerade nochmal wenige Prozent der Gesamtausgaben aus und die völlig intransparente und willkürliche Finanzierung der GKV führt aller Orten nur zu ineffizienten Mitnahmeeffekten und Selektionsprozessen. Von Solidarität, Fairness und Gerechtigkeit im eigentlichen Versicherungssinn ist man in der GKV meilenweit entfernt.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Fehlanreize und Schwächen gibt es wohl in beiden Systemen. Eine grundsätzliche, einseitige Systemkritik hilft dem OP aber nicht unbedingt eine Entscheidung zu treffen.

 

Prinzipiell finde ich die Entscheidung einfacher, je deutlicher beide Lebenspartner überhalb der BBG verdienen. Wenn nur einer Gutverdiener ist, oder beide nur knapp über BBG verdienen, ist es ein Rechenexempel mit zu vielen Unbekannten, ob man sich die PKV langfristig leisten kann.

 

Wer hingegen so gut verdient, dass ihn in 20 Jahren 500€ mehr oder weniger im Monat nicht wirklich existentiell stören, der kann sich m.M.n durchaus jetzt die bessere Versorgung in der PKV leisten und kommt ggf. sogar am Ende mit nicht allzu erheblichen Mehrkosten raus.

 

Das auch nur ansatzweise komplett durchzurechnen funktioniert bloß leider nicht, da sich weder die gesetzlichen Gegebenheiten und Beitragshöhen in 20 Jahren seriös abschätzen lassen, noch der Lebensweg des OP. Für die Berechnung müsste man z.B. jetzt wissen, in welcher Höhe und welcher Art der OP im Rentenalter welche Einkünfte hat (Kapitalerträge oder Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung?), die ggf. als freiwillig Versicherter wieder beitragspflichtig wären.

 

Wenn man mit einem Wechsel auf die besseren Leistungen der PKV aus ist, aber gleichzeitig die Befürchtung hat langfristig in der PKV gefangen zu sein, würde ich mir wie bereits erwähnt einmal GKV + Zusatzversicherung anschauen. Kann wohl ein interessantes Konstrukt sein, auf welches leider kaum im PKV-Vertrieb hingewiesen wird (wo wir wieder bei den Fehlanreizen wären: Dafür bekommt man wohl einfach nicht genug Provision ...).

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Columbus83
vor 20 Stunden von SolidSnake:

bin angestellter Arzt, 32 Jahre alt und werde Anfang 2022 als Praxisnachfolger einen Kassensitz übernehmen und mich selbstsändig machen. Bin aktuell noch in der GKV freiwillig versichert und überlege ob es sinnvoll ist sich nächstes Jahr in der PKV zu versichern. Meine Verlobte ist ebenfalls in der GKV und wir wünschen uns auch Kinder.

Habe mich schon eingelesen und kenne die Problematik der PKV (jetzt günstig, später hohe Beiträge. Risiko der Arbeitslosigkeit, wobei das als Arzt zum Glück extrem unwahrscheinlich ist). War vor kurzem bei einem Berater von der Apobank (hab dort auch ein Konto) und der rät mir natürlich dazu. 

 

Wie seht ihr das ganze? Speziell jetzt PKV als Selbstständiger? 

Tja, das kommt auf die Anzahl Kinder an. Je mehr Kinder desto eher GKV.

 

Ansonsten weiss ich nur von einem mich behandelten Arzt, dass dieser in seiner PKV mit circa 60 Jahren aktuell 1.000 Euro pro Monat für sich zahlt. Damit er etwas Rabatt bekommt, zahlt er gleich den gesamten Jahresbeitrag, womit er weniger als die 12.000 Euro im Jahr zahlt.

 

Ein weiterer Aspekt aus meiner Erfahrung war (ehemals PKV mit hohem SB), dass ich seltener zum Arzt gegangen bin, einfach, weil ich die Beitragsrückerstattungen haben wollte.

 

Mir persönlich gefällt die GKV deswegen besser, weil ich einen kalkulierbaren Beitrag habe, mir die Arztrechnungen egal sind (kann auch zu Diskussionen führen mit dem Arzt und/oder der PKV), ich zum Arzt gehe, wenn ich etwas habe ohne mir über Beitragsrückerstattungen, den SB etc. Gedanken machen zu müssen.

 

Es ist eben Geschmackssache und ja, in jungen, gesunden Jahren ist die PKV gut, im Alter kann der Schuss nach hinten losgehen, nur dann kommst du da nicht mehr raus und auf sowas habe ich persönlich keine Lust, aber das ist eine individuelle Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.

 

 

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 36 Minuten von s1lv3r:

Fehlanreize und Schwächen gibt es wohl in beiden Systemen. Eine grundsätzliche, einseitige Systemkritik hilft dem OP aber nicht unbedingt eine Entscheidung zu treffen.

 

Prinzipiell finde ich die Entscheidung einfacher, je deutlicher beide Lebenspartner überhalb der BBG verdienen. Wenn nur einer Gutverdiener ist, oder beide nur knapp über BBG verdienen, ist es ein Rechenexempel mit zu vielen Unbekannten, ob man sich die PKV langfristig leisten kann.

 

...sehe ich auch so, aber mein Hauptpunkt ist eigentlich derjenige, dass ich von stark steigenden Beiträgen in der GKV ausgehe aufgrund der dargestellten demografischen Entwicklung (hohe Anzahl von Renteneintritten mit Halbierung der GKV Einnahmen bei diesen Personen und zugleich Anstieg der Kosten bei diesen Personen und weniger Neueintritte). Ich sehe nicht wie das ohne Beitragserhöhungen, Ausweitung der Beitragsbemessungsgrenze (Mieten, Vermögen etc.)  und Leistungskürzungen aufgefangen werden kann. In der PKV führen mehr Rentner aber gerade nicht zu wegbrechenden Einnahmen, weil die Beiträge einkommensunabhängig sind. Das sorgt im Vergleich zur GKV perspektivisch m.E. für mehr Beitragsstabilität. Zudem kann man individuell die Beitragszahlungen steuerlich verlagern, indem man Tarife mit sehr hoher Altersentlastung nimmt. Man kann also durchaus heute 300 EUR mehr zahlen und damit seinen Beitrag ab 65 signifikant senken. Das kann man in der GKV nicht.

 

Mein Vater war auch niedergelassener Arzt (erst mit 48 niedergelassen) mit ca. 4000 EUR Rente aus dem Versorgungswerk und 900 EUR VBL. Bei somit ca. 4.900 EUR Rente müsste er heute immer noch mehr GKV + PV  Beitrag zahlen als seine 710 EUR momentan. Man darf nicht vergessen, dass mit Renteneintritt die PKV Beiträge schon nochmal deutlich sinken, da Zusatzleistungen wie die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, die bei 150 bis 200 EUR pro Tag Leistung im Alter kurz vor der Rente nicht ganz günstig sind, wegfallen. Ein Rentner benötigt schließlich keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.

 

Bei einer normalen Erwerbsbiographie des TE gehe ich davon aus, dass die GKV aufgrund der Einkommensabhängigkeit und den stetigen Beitragssteigerungen (schon jetzt ca. 20-30 EUR p.a.) sowie einer zu erwartenden guten Vermögenslage teurer sein wird als eine PKV, die nur die Krankheitskosten abdecken muss ohne dem Umverteilungselement.

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liki90
· bearbeitet von liki90
vor 27 Minuten von fintech:

...sehe ich auch so, aber mein Hauptpunkt ist eigentlich derjenige, dass ich von stark steigenden Beiträgen in der GKV ausgehe aufgrund der dargestellten demografischen Entwicklung (hohe Anzahl von Renteneintritten mit Halbierung der GKV Einnahmen bei diesen Personen und zugleich Anstieg der Kosten bei diesen Personen und weniger Neueintritte). Ich sehe nicht wie das ohne Beitragserhöhungen, Ausweitung der Beitragsbemessungsgrenze (Mieten, Vermögen etc.)  und Leistungskürzungen aufgefangen werden kann.

 

Bei einer normalen Erwerbsbiographie des TE gehe ich davon aus, dass die GKV aufgrund der Einkommensabhängigkeit und den stetigen Beitragssteigerungen (schon jetzt ca. 20-30 EUR p.a.) sowie einer zu erwartenden guten Vermögenslage teurer sein wird als eine PKV, die nur die Krankheitskosten abdecken muss ohne dem Umverteilungselement.

Werden die Beitragserhöhungen in der GKV ( in welcher Form auch immer) nicht auch privatversicherte treffen? Die Probleme der GKV sind immerhin „systemrelevant“, die der PKV mit der geringen Anzahl an Versicherten leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

 

 

Was hat diese Diskussion, die hier schon XXX mal geführt wurde, mit der Fragestellung des Threads zu tun?

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Gast240102
vor 15 Minuten von liki90:

Werden die Beitragserhöhungen in der GKV ( in welcher Form auch immer) nicht auch privatversicherte treffen? Die Probleme der GKV sind immerhin „systemrelevant“, die der PKV mit der geringen Anzahl an Versicherten leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

....eine Erhöhung des Steuerzuschusses zur GKV wird natürlich alle treffen, die Steuern zahlen. Gegenmaßnahmen im System (Leistungskürzungen, Erhöhung der BBG + Beitragssätze) sollte die PKV nicht so sehr betreffen. Zudem hat die PKV m.E. nicht das Problem der wegbrechenden Beitragseinnahmen.

Nehmen wir mal im Durchschnitt gingen die Leute mit 62 Jahren in Rente und alle würden bis dahin arbeiten (vereinfachend). So gehen ca. 1.135 Mio.  in Rente und bei einen Rentenniveau von ca. 45% halbieren sich damit bei diesen Personen die GKV Beitragszahlungen, aber zugleich steigen in der Personengruppe die Kosten.

Nehmen wir mal an im Durchschnitt liegt der Berufseinstieg bei 19 Jahren und alle würden erwerbstätig, dann kommen hier nur ca. 850.000 Beitragszahler mit potenziell hohen Beiträgen nach. Das Problem verschärft sich in den nächsten Jahren bis 2030 massiv in der GKV, da die Kosten durch das steigende Durchschnittsalter explodieren und die Einnahmen wegen der höheren Anzahl an Rentnern zugleich sinken. Das Problem hat die PKV nicht, weil die Beiträge eben unabhängig vom Gehalt geleistet werden. Insofern gehe ich davon aus, dass die GKV Beitragszahler deutlich stärker getroffen sein werden als die PKV Versicherten und diese Entwicklung müsste man bei einer heutigen Entscheidung für eines der Systeme berücksichtigen. Für mich wäre es das wesentlichste Kriterium.

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Gast240102
vor 15 Minuten von Cef:

 

 

Was hat diese Diskussion, die hier schon XXX mal geführt wurde, mit der Fragestellung des Threads zu tun?

der Punkt ist die zukünftige Kostenentwicklung der Systeme und deren Beeinflussbarkeit (in der PKV ist die Vorverlagerung durch Zusatzbeiträge etc. möglich, was steuerlich sehr günstig wirkt und den Beitrag im Alter entlasten kann).  M.E. ist die zukünftige Kostenentwicklung und Beeinflussbarkeit sehr relevant für die Fragestellung, weil es dem TE um einen möglichen Wechsel des Systems geht. Die medizinischen Unterschiede sollte er als Arzt ja kennen.

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Gast240416

 

 

Die Spekulationen über die künftige Entwicklung aber auch.

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Thomas_384

Recht tendentiöse Sicht der Dinge hier im Thread - erinnert an die Verlautbahrungen circa. 2005-2010 und Argumenten von damaligen "PKV Drückern".

Dachte aus den Zeiten sind wir raus und es herscht mittlerweile ein etwas reflektierteres Bild (siehe auch sehr gute PKV Makler auf dem Gebiet vor denen ich den Hut ziehe).

 

Nur um etwas Gleichgewicht zu setzen:

Was gar nicht zur Sprache kommt ist, dass man mit PKV bis zum Rentenanfang durchziehen sollte und dabei bis zum Ende des Erwerbsleben sehr gut verdienen sollte. Außerdem kommt nicht zur Sprache: Rechnungszins Thematik und die entsprechenden Beitragsanpassungen. Und der seid Jahren Rückläufige Eintritt in die PKV.

 

Fand das Interview hier immer gut:

https://www.pfefferminzia.de/interview-mit-kvprofi-thorulf-mueller-die-kostenorgie-geht-immer-weiter/

 

Zitat

Da ticken Bomben, weil die 200 Milliarden Euro Rückstellung, wie oben dargestellt, zu niedrig sind und weil die Kapitalanlagen diese 200 Milliarden Euro gegebenenfalls nicht hergeben werden, weil der Optimismus bei der Bewertung der Anlagen zu groß gewesen ist.

 

Zitat

Gibt es noch mehr, was sich nachteilig auswirkt?

Ja, der Neugeschäftsmotor stockt. Es gibt immer weniger neue Abschlüsse. Wobei ich es schockierend finde, dass die PKV immer noch mehr als 100.000 Menschen pro Jahr aus einer PKV in die andere bringt. Es gibt ein Cash-Problem, mit dem die PKV bisher die Löcher gestopft hat. Deswegen ist ja zum Beispiel die Verzinsung höher. Die müssen keine Anlagen auflösen und das Geld neu anlegen, sondern die nehmen das frische Geld und legen es nicht an, sondern tun so, als wenn es die Entnahmen sind. Das sorgt heute für etwas Entspannung in Relation zur Lebensversicherung, führt aber hinten raus zu einem längeren Elend, wenn sich die Märkte tatsächlich irgendwann erholen.

 

Zitat

Raten Sie heute noch jemanden zur PKV?

Als Versicherungsberater ganz eindeutig bei Beamten, bei echten Unternehmern mit entsprechendem Vermögenswerten und einer nachhaltigen sozialen und finanziellen Basis. Ich warne aber immer vor der Situation im Alter. Also nicht wegen des Geldes, sondern weil ich mich immer Frage, welche Exfrau den Unternehmer pflegt und wer dem dementen Ex-Unternehmer die Belege sortiert und mit den Ärzten die Verhandlung über Untersuchungsmethoden, Diagnostik und Therapie führt. Denn das ist die Aufgabe und Pflicht des Selbstzahlers und der entscheidende Vorteil eines Versorgungssystems, so wie es die GKV teilweise schon ist.

Gegebenenfalls können wir die Gruppe noch um einige Freie Berufe wie Ärzte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erweitern. Eventuell auch um Apotheker oder erfolgreiche Architekten und Ingenieure.

Bei Arbeitnehmern und normalen Selbstständigen sehe ich die PKV eher kritisch, weil hier die Verläufe eher negativ sind und es bei Familiengründungnen und im Alter zu erheblichen Problemen kommen kann.

 

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HnsPtr
vor 14 Minuten von Thomas_384:

Raten Sie heute noch jemanden zur PKV?

Als Versicherungsberater ganz eindeutig bei Beamten, bei echten Unternehmern mit entsprechendem Vermögenswerten und einer nachhaltigen sozialen und finanziellen Basis.

 

 

 

 

 

 

Daas ist doch ganz eindeutig unser Threadstarter.

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Bast
vor 1 Stunde von HnsPtr:

Daas ist doch ganz eindeutig unser Threadstarter.

Nein. Der fällt eindeutig unter:

vor 1 Stunde von Thomas_384:

Gegebenenfalls können wir die Gruppe noch um einige Freie Berufe wie Ärzte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erweitern.

 

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Pirx
vor 19 Stunden von permabull:

GKV + Zusatzversicherung wäre eventuell auch ein Weg...

+1.

Falls dies nicht möglich ist / nicht gewünscht wird, würde ich in den meisten Fällen zur GKV raten. Eine differenziertere Betrachtung erfordert jedoch mehr Informationen (Details Kinderwunsch = wann, Anzahl, Beruf der Partnerin, Gehälter aktuell bzw. geschätzte Einkünfte der Selbstständigkeit nach Kosten, ggf. eigenes Fachgebiet, eigene Einstellung des Fragestellers zum Thema = wird Krankenversicherung als Risikovorsorge / Absicherung von existenziellen Risiken gesehen versus Versuch der "Kosteneinsparung" usw.).

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