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DST

Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

Empfohlene Beiträge

NumerousKlaus

Danke für deinen Input. 

vor 32 Minuten von Saek:

Dann landest du bei einem Hebel von 1.67x bzw. einem Drawdown von 62.5%

Moment habe ich einen Denkfehler? Sinkt der Hebel nicht in Bezug auf das Gesamtportfolio weil der Anteil am 2x Lev ETF doppelt schnell sinkt wie der Rest?

vor 38 Minuten von Saek:

Rebalancing würde ich zur Risikokontrolle im Drawdown empfehlen.

Sollte man das nicht genauso bei starken aufwärts Trends machen?

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Leeloo Dallas

Das war darauf bezogen, wenn der Hebel über anderweitige Wege als LETFs kommt.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 25.3.2024 um 20:40 von Saek:

Jedes Rebalancing auf dem Weg nach unten macht es weniger schlimm, wenn ich mich nicht täusche.

Das ist richtig - LevETFs mit konstantem Hebel agieren prozyklisch, d.h. sie nehmen mehr Fremdkapital auf, wenn sie im Kurs steigen und reduzieren ihr Fremdkapital, wenn sie im Kurs fallen.

Am 25.3.2024 um 20:40 von Saek:

Es gibt in meinem Augen keinen guten Grund, nach stark negativen Renditen mehr Risiko einzugehen (also den Hebel im Drawdown nach oben wandern zu lassen) – das kann man aber auch anders sehen, wenn man auf Mean Reversion wetten möchte.

Eher im Gegenteil: Wenn man davon ausgeht, dass erwartete risikoadjustierte Risikoprämien bei festgehaltener Risk-Free Rate im Zeitverlauf konstant sind, d.h. aus ex-ante Sicht jede Einheit systematischen Risikos immer gleich prämiert wird, dann würde man aufgrund der gestiegenen Unsicherheit unmittelbar nach stark negativen Renditen vermutlich davon ausgehen, dass sowohl das erwartete Risiko als auch die erwartete Rendite im gleichen Verhältnis ansteigen.

Am 25.3.2024 um 21:20 von NumerousKlaus:

Sinkt der Hebel nicht in Bezug auf das Gesamtportfolio weil der Anteil am 2x Lev ETF doppelt schnell sinkt wie der Rest?

Der Hebel auf Ebene des Gesamtportfolios ist noch einmal eine andere Betrachtung als wenn das gehebelte Investment isoliert betrachtet wird. Natürlich ist nur die Betrachtungsweise bezogen auf das Gesamtportfolio rational und sinnvoll, alles andere wäre Mental Accounting (Extrembeispiel: 0,1% des Gesamtportfolios wird 10-fach gehebelt und 99,9% ungehebelt angelegt). Man kann also immer den effektiven Hebel auf Gesamtportfolio-Ebene berechnen, sollte dabei aber immer berücksichtigen, dass ggf. nicht alle Anteile des Gesamtportfolios gleichermaßen gehebelt werden, sondern lediglich ein bestimmter Teil des Portfolios (was einen großen Unterschied machen kann).

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Maestro315
· bearbeitet von Maestro315

Gibt es hier irgendwo die Kurzzusammenfassung zu einem 2x Daily MSCI USA wenn man diesen im Sparplan hat? Ich habe bis jetzt nur englische Artikel gefunden die einen Hebel von bis zu 2x eingentlich bekräftigen und wenn man dies "optisch" in schlechten Phasen durchhält eigentlich nur belohnt wurde - bis jetzt. Auch wenn man sich den Chart des 2x USA ETF so ansieht. 

 

Ich habe oft gelesen, dass dieser tägliche Reset besonders in langen Seitwärtsphasen schlecht wäre.. habe aber bis jetzt nix aussagekräftiges gefunden dass die These unterstützen sollte. Gerade bei DCA nützt man doch diese Volatilität aus und kauft regelmäßig nach ? Bei einem Einmalinvest verstehe ich vielleicht die Aussage noch. Gerade da man in Bärenmärkte ja wieder viel mehr % zum Breakeven braucht.

 

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Vogelhaus
· bearbeitet von Vogelhaus

Interessantes Paper von Universa zum Thema leveraged 60/40 Portfolio. 

https://www.universa.net/UniversaResearch_60-40withLeverage.pdf

 

Zitat

To reiterate, we do not advocate for investors to blindly embrace the 100% equity approach,
nor are we attempting to prove that one approach will be superior. We do contend, however,
that the argument in favor of the leveraged 60/40 portfolio over 100% equities is not very
strong.

 

Mit Obacht zu genießen. Universa verkauft schließlich Tail Risk protection für ein All-Equity Portfolio.

 

Zitat

The performance of the leveraged 60/40 portfolio has been inconsistent,
underperforming 100% equities over extended periods in the past.

 

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Niklasschnick
vor 9 Stunden von Maestro315:

Ich habe oft gelesen, dass dieser tägliche Reset besonders in langen Seitwärtsphasen schlecht wäre.. habe aber bis jetzt nix aussagekräftiges gefunden dass die These unterstützen sollte.

Rechne selbst kurz wie viel du am Ende übrig hast wenn du nach täglichem Rebalancing an 10 Tagen du eine Rendite von -3% und +3% annimmst, die Renditereihenfolge kanns du dir selbst aussuchen, es müssen nur fünf Tage mit -3% und fünf Tage mit +3% sein. Was kommt raus? Und der Fall gilt dann auch für längere Seitswärtsphasen als nur 10 Tage. Und da kommen noch die Kreditkosten dazu.

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etherial
vor 10 Stunden von Vogelhaus:

Interessantes Paper von Universa zum Thema leveraged 60/40 Portfolio. 

https://www.universa.net/UniversaResearch_60-40withLeverage.pdf

Hab ich irgendwas verpasst? Das ist bei realistischen Annahmen doch rein rechnerisch schon klar, dass 60:100 nicht so gut sein kann wie 100% Aktien:

 

Im Aktienportfolio sind

- 100% Aktien (zu 0,2% Kosten)

 

Im Hebelportfolio sind

- 100% Aktien (zu 0,2% Kosten)

- 60% Renten (zu 0,1% Kosten)

- 60% Kredit (zu 0,1% Kosten, sehr wohlwollend geschätzt)

 

Das Hebelportfolio kann nur dann besser sein, wenn die Rendite aus Renten höher ist als die Zinsen des Kredits (abzüglich Kosten von 0,2%). Das bekommt man nur hin wenn man selbst eine höhere Bonität hat als der Emittent der Renten im Portfolio. Eigentlich sollte die Bank noch einen satten Kostenaufschlag machen weil sie durch dieses Konstrukt mitspieler in einem Hebelgezocke wird, dass sie selbst kontrollierter und billiger machen könnte.

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hattifnatt
vor 34 Minuten von etherial:

Das ist bei realistischen Annahmen doch rein rechnerisch schon klar, dass 60:100 nicht so gut sein kann wie 100% Aktien

Es ging ja nicht um die reine Rendite, sondern um die risikobereinigte Rendite, mit der bei Produkten wie https://www.wisdomtree.eu/de-de/etfs/efficient-core/ntsx-wisdomtree-us-efficient-core-ucits-etf---usd-acc geworben wird - also "aktienmarktähnliche" Renditen bei geringerem Risiko. Und hier zeigt der zitierte Artikel, dass viele Drawdowns einer solchen Konstruktion ähnlich zu den Drawdowns von 100% S&P 500 waren, also das mit dem reduzierten Risiko nicht klappt.

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 3 Stunden von hattifnatt:

Es ging ja nicht um die reine Rendite, sondern um die risikobereinigte Rendite ...

mir auch ... das ist vielleicht nur implizit erkennbar an dem Satz:

vor 4 Stunden von etherial:

Das [eine vergleichbare Rendite] bekommt man nur hin, wenn man selbst eine höhere Bonität hat als der Emittent der Renten im Portfolio.

D.h. man verleiht an schlechte Schuldner, bekommt von der Bank aber Konditionen eines guten Schuldners ... die Diskrepanz dazwischen schlägt sich im eigenen Risiko nieder. Dass man zusätzlich noch ein paar mehr Kosten hat, kommt noch on top.

 

Im Detail wird die rendite natürlich nicht über die Bonitätsunterschiede bei den Schuldnern erreicht, sondern weil der Anleger kurzfristige Kredite nimmt um langfristige zu finanzieren. Das mag jetzt nicht ganz so schlimm klingen, aber den Banken selbst ist schon klar,warum sie solche Deals nur in sehr begrenztem Rahmen machen ...

 

Umso mehr ist es natürlich clever, wenn man die Anleger dazu verleitet diese Geschäfte zu machen und dafür Kosten einzustreichen - Risiko trägt der Kunde, Geld bekommt die Bank.

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FlintheartG.

sorry wenn ich mich hier einmische, aber wie erklärt sich das Ergebnis aus dem Chart, insbesondere weil man doch gehebelte ETFs nicht lange halten soll? 

 

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Bigwigster

@FlintheartG. Präzisiere doch mal inwieweit der Chart Erklärung braucht. Was hättest du für einen anderen Verlauf erwartet?

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FlintheartG.
vor 4 Minuten von Bigwigster:

@FlintheartG. Präzisiere doch mal inwieweit der Chart Erklärung braucht. Was hättest du für einen anderen Verlauf erwartet?

ich lese seit Kurzem sehr viel was mit Anlage zu tun hat und immer wieder finde ich die Aussage, dass sich Leveraged ETFs nicht als "Buy and Hold" Instrument eignen. Wenn ich mir das Chart anschaue, verstehe ich nicht, warum nicht.  Außerdem sehe ich hier ein 3:1 Performance Verhältnis zwischen dem Leveraged und dem normalen MSCI USA ETF, sollte das nicht 2:1 sein (das ist dann wohl der Impact des täglichen Zurücksetzens, aber seltsam finde ich es trotzdem)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 58 Minuten von FlintheartG.:

Wenn ich mir das Chart anschaue, verstehe ich nicht, warum nicht.

Aus dem selben Grund warum man sich einen Nasdaq100 chart anschaut, diesen mit einem MSCI ACWI chart vergleicht und dann nicht versteht warum er sich wegen mangelnder Diversifikation nicht als langfristiges Buy and Hold Instrument eignet.

Vergangene Performance, insbesondere einfach einen Chart anschauen, zeigt dir nicht alle Risiken die in einem Produkt stecken können.

 

Was das Performanceverhältnis angeht, denke an so etwas wie den Zinseszinseffekt wenn man schon nur auf den Endwert schaut ;).

 

Edit: Ich möchte nochmal genauer sein, nicht dass das Beispiel unklar war. Der Nasdaq 100 schaut im Chart wunderbar aus, tolle Performance und eine traumhafte Geldanlage. Allerdings handelt es sich um einen ETF der nicht nur konzentriert in einem Land investiert, sondern dort auch noch nicht mal in alle Branchen. In der Rückschau ist das kein Problem, aber das Risiko ist vergleichsweise hoch, dass man langfristig damit größere Probleme hat, da er sehr konzentriert ist und davon abhängig. 

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hattifnatt
vor 2 Stunden von FlintheartG.:

ich lese seit Kurzem sehr viel was mit Anlage zu tun hat und immer wieder finde ich die Aussage, dass sich Leveraged ETFs nicht als "Buy and Hold" Instrument eignen.

Lies diesen Thread, dann weißt du mehr ;)

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FlintheartG.
vor 1 Stunde von Bigwigster:

Aus dem selben Grund warum man sich einen Nasdaq100 chart anschaut, diesen mit einem MSCI ACWI chart vergleicht und dann nicht versteht warum er sich wegen mangelnder Diversifikation nicht als langfristiges Buy and Hold Instrument eignet.

Vergangene Performance, insbesondere einfach einen Chart anschauen, zeigt dir nicht alle Risiken die in einem Produkt stecken können.

 

Was das Performanceverhältnis angeht, denke an so etwas wie den Zinseszinseffekt wenn man schon nur auf den Endwert schaut ;).

 

Edit: Ich möchte nochmal genauer sein, nicht dass das Beispiel unklar war. Der Nasdaq 100 schaut im Chart wunderbar aus, tolle Performance und eine traumhafte Geldanlage. Allerdings handelt es sich um einen ETF der nicht nur konzentriert in einem Land investiert, sondern dort auch noch nicht mal in alle Branchen. In der Rückschau ist das kein Problem, aber das Risiko ist vergleichsweise hoch, dass man langfristig damit größere Probleme hat, da er sehr konzentriert ist und davon abhängig. 

Vielen Dank für Dein Feedback :thumbsup:, das Chart ist ja letztlich nur eine grafische Momentaufnahme des Blicks in den Rückspiegel über eine willkürliche Periode (zb das 1 Monatschart sieht ganz anders aus). Es ging mir auch gar nicht so sehr um das (End-)Resultat selbst, sondern dass es sich mir nach wie vor nicht erschließt, warum ein leveraged ETF nicht länger gehalten werden kann. Mir ist das Risiko schon bewusst, man sieht ja sehr deutlich wie tief es gehen kann bei einem leveraged ETF im ersten Qurartal 2020. Mein Fazit: unbeaufsichtigt ist so ein ETF fatal, wenn man dran bleiben möchte (ich glaube ihr nennt das Market Timing), kann man einen leverage ETF aber auch schon mal länger im Portfolio halten. Der Nasdaq ist eine Branchenwette, wie alle Sektoren ETFs, ist mir auch klar. Schon interessant zu sehen was es so alles gibt im Anlage-Universum

vor 5 Minuten von hattifnatt:

Lies diesen Thread, dann weißt du mehr ;)

hab ich natürlich angefangen zu lesen, aber 52 Seiten sind zäh.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 12 Minuten von FlintheartG.:

hab ich natürlich angefangen zu lesen, aber 52 Seiten sind zäh.

Ich empfehle insbesondere die Beiträge von @Saek, z.B. hier zum Thema Pfadabhängigkeit:

vor 11 Minuten von FlintheartG.:

Mein Fazit: unbeaufsichtigt ist so ein ETF fatal, wenn man dran bleiben möchte (ich glaube ihr nennt das Market Timing), kann man einen leverage ETF aber auch schon mal länger im Portfolio halten.

Das sehe ich ganz anders :-*

 

Aber so lang man nicht 100% in Aktien ist (und wenn ich es recht verstanden habe, bist du das nicht), muss man auch nicht über Leverage nachdenken - die Erhöhung von Rendite und Risiko steuert man dann besser über eine höhere Aktienquote ;) 

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FlintheartG.
vor 6 Minuten von hattifnatt:

Ich empfehle insbesondere die Beiträge von @Saek, z.B. hier zum Thema Pfadabhängigkeit:

 

super, vielen Dank für den Tipp, @hattifnatt :thumbsup:

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FlintheartG.
vor 15 Minuten von hattifnatt:

Aber so lang man nicht 100% in Aktien ist (und wenn ich es recht verstanden habe, bist du das nicht), muss man auch nicht über Leverage nachdenken - die Erhöhung von Rendite und Risiko steuert man dann besser über eine höhere Aktienquote ;) 

nein, das bin ich definitiv nicht und werde es auch nie sein, zumindest kann ich/wir uns nicht vorstellen

 

vor 17 Minuten von hattifnatt:

Das sehe ich ganz anders :-*

kann man das hier irgendwo nachlesen, wie Du es siehst?

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hattifnatt
vor 6 Minuten von FlintheartG.:

kann man das hier irgendwo nachlesen, wie Du es siehst?

Natürlich ;) 

 

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FlintheartG.
vor 47 Minuten von hattifnatt:

Natürlich ;) 

 

:thumbsup:

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LongRun

Hallo zusammen,

 

ich verfolge seit 2 Jahren eine Strategie, die zunächst auf gehebelte Investments in der Krise setzte. In der letzten Krise 2022 habe ich diesen Ansatz bereits erfolgreich umgesetzt (mit ca 50k).
 

In jüngster Zeit habe ich die Strategie noch leicht modifiziert und fahre aktuell mittels 2x Lev Etf auf den S&P 500 einen Hebel von 1.22 aufs Gesamtportfolio. 
 

Vom Grundsatz her ist es eine antizyklische Hebel-Strategie ähnlich des GPO von Andreas Beck, allerdings mit reduzierten Opportunitätskosten und deutlich mehr Risiko. Ab -20% Verlust vom ATH (also bei -20, -30, -40 und -50%) fange ich an jeweils 50k in den bekannten 2x Lev SP500 von Xtrackers und ggf. in einen 2x Lev Etf für Europa zu investieren. Insgesamt also ein maximaler Kaufwert von 200k via Hebel bei einer Krise von -50% oder mehr. Die letzte Tranche bei -50% wird auch noch via LomabardKredit gekauft, da mir die Opportunitätskosten für ein so seltenes Ereignis (alle 20 Jahre) ansonsten zu hoch sind. Sobald das alte Hoch wieder erreicht ist (das hat in den letzten 120 Jahren statistisch max. 7 Jahre gedauert) wird der Hebel aufgelöst und alles wieder in einen normalen Etf ohne Hebel umgeschichtet. 
 

Hat in der letzten Krise 2022 super funktioniert, den 2x Lev Etf auf den S&P für 107 Euro gekauft, inzwischen steht er bei ca. 175 Euro. Aus 60k wurden so ca. 100k. Soweit lief alles nach Plan.

 

Meinem Ansatz liegen folgende Überlegungen zu Grunde:

 

1. Ich glaube, dass irgendwann jede Krise ausgestanden sein wird. Historisch hat es - abgesehen von 1929 was man wohl als Sonderfall betrachten kann aus dem inzwischen gelernt wurde - nie länger als 7 Jahre gedauert bis auch die heftigsten Krisen 1973, 2003 und 2009 ausgestanden waren und der Index wieder das alte ATH erreicht hatte. Grundsätzlich glaube ich nicht nur an eine Rückkehr zum alten ATH sogar an positive Renditen auf dem Aktienmarkt.

 

2. Buchverluste/theoretische Buchgewinne: Hier sollte jedem klar sein, wie heftig gehebelte Investments einbrechen können. Ich gehe von folgenden Werten für mich aus (wichtig: noch ohne Steuern, Gebühren und Refi-Kosten!):

Buchverluste bei -50% Krise (Verlauf ähnlich zu 2003 und 2009, Annahme Preis Etf-Anteil beim ATH: 100 Euro):

 

-20% Tranche 50k (Kaufpreis: ca. 60 Euro): fällt auf 16.6k: Rücklauf ATH 300% (x4), 66k = 16k Gewinn (bei nur -20% Krise: 25k Gewinn)


-30% Tranche 50k (Kaufpreis: ca. 50 Euro) fällt auf 22k: Rücklauf ATH 300% (x4), 88k = 38k Gewinn (bei nur -30% Krise: 44k Gewinn)

 

-40% Tranche 50k (Kaufpreis: ca. 30 Euro) fällt auf 33k: Rücklauf ATH 300% (x4), 132k = 82k Gewinn (bei nur -40% Krise: 66k Gewinn)

 

-50% Tranche 50k (Kaufpreis: 20 Euro): fällt auf 50k: Rücklauf ATH 300% (x4), 200k = 150k Gewinn

 

3. Gesamtgewinne ((wichtig: noch ohne Steuern, Gebühren und Refi-Kosten!):

-20% Krise: 25k, alle 4 Jahre

-30% Krise: 60k (44+20), alle 8 Jahre

-40% Krise: 136k (82+38+16), alle 15 Jahre

-50% Krise: 296k (150+82+38+16), alle 20 Jahre

 

Man sieht: Die kumulierten Gewinne aus einer -50% Krise sind schon sehr attraktiv. Selbst nach Steuern, Refi und Gebühren wird einiges hängen bleiben, insbesondere weil man diese Kosten in aller Regel nur für 1-7 Jahre zahlt (altes ATH dann wieder erreicht), danach switche ich ja überwiegend wieder in ein normales, ungehebeltes Portfolio.


Ich bin mathematisch kein Genie, die Werte sind nur grob im Kopf gerechnet. Durch die vielen Unbekannten im Verlauf reicht mir diese grobe Näherung. Falls es grobe Fehler geben sollte, bin ich allerdings für jeden Hinweise dankbar.

 

Da meine Strategie nur mit ausreichend Krisen wirklich gut funktioniert, habe ich zuletzt noch einen Hedge gegen einen unerwartet positiven Verlauf mit wenig Vola und nur ein, zwei -30% Krisen eingebaut: Die in der letzten Krise investierten 60k (jetzt ca. 95k) bleiben einfach dauerhaft stehen und werden nur nach Durchbruch der 200-Tage Linie verkauft. Reinvestiert diese Position wird dann entweder sobald der Gesamtmarkt -30% unter ATH steht oder sobald die die 200-Tage Linie wieder nach oben durchbrochen wird. Quasi ein Mix aus meiner Antizyklischen und dem bekannten 200-Tage Ansatz.

 

Falls Ihr Anregungen, Fragen oder Kritik zu diesem Ansatz habt gerne!

 

 

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s1lv3r
vor 8 Minuten von LongRun:

Selbst nach Steuern, Refi und Gebühren wird einiges hängen bleiben, [...]

 

Ich glaube du müsstest erst einmal zu Ende rechnen, bevor du eine Aussage mit dieser Gewissheit formulieren kannst. ;) Du hast jetzt ja genau die Sachen außen vor gelassen, die die Rendite erheblich schmälern und betrachtest einfach nur die Sonnenseite. Wenn man es überspitzt formulieren wollte, hast du beim Philosophieren über das Russisch Roulette spielen bisher nur über die 5 Möglichkeiten gesprochen, bei denen das Ergebnis erfreulich ist. Das Interessante an solchen Strategien ist aber die Betrachtung der Extremszenarien und Risiken (Pfadabhängigkeit, Probleme in extremen Zinsphasen, etc.).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von LongRun:

Ab -20% Verlust vom ATH (also bei -20, -30, -40 und -50%) fange ich an jeweils 50k in den bekannten 2x Lev SP500 von Xtrackers und ggf. in einen 2x Lev Etf für Europa zu investieren. Insgesamt also ein maximaler Kaufwert von 200k via Hebel bei einer Krise von -50% oder mehr. Die letzte Tranche bei -50% wird auch noch via LomabardKredit gekauft, da mir die Opportunitätskosten für ein so seltenes Ereignis (alle 20 Jahre) ansonsten zu hoch sind. Sobald das alte Hoch wieder erreicht ist (das hat in den letzten 120 Jahren statistisch max. 7 Jahre gedauert) wird der Hebel aufgelöst und alles wieder in einen normalen Etf ohne Hebel umgeschichtet.

Ein Gesamt-Drawdown von 50% nach einem Drawdown von 20% / 30% / 40% entspricht übrigens einem Drawdown von 37,5% /  28,6% / 16,7%. Dir ist klar, was das für einen zwischenzeitlichen Verlust bei einem Hebelinvestment bedeuten würde? Übrigens würde z.B. ein Gesamt-Drawdown von 75% nach einem Drawdown von 50% einen weiteren Drawdown von 50% bedeuten.

Wie hat man mir immer gelehrt? Zum Glauben geht man in die Kirche und mit Geld spielt man nicht.

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LongRun

@s1lv3r: Ich habe mir alle (!) Krisen der letzten 120 Jahre im Detail angesehen, insbesondere die heftigen drawdowns über -50% in den Jahren 1929, 1973, 2003 und 2009. Es sind ja vor allem diese heftigen Abstürze, die eine Hebelstrategie so riskant machen bzw. einen ungünstigen Pfad begründen.

 

Natürlich sind auch die Gebühren und Steuern relevant. Allerdings sind diese Aspekte in den für mich relevanten Zeitabschnitten durch die hohe erwartete Rendite (rein mathematisch erfordert ja jeder -50% Crash selbst ungehebelt +100% Rendite zum Ausgangspunkt) nicht ganz so entscheidend in meinem Überlegungen. Steuern zahle ich nur, wenn es überhaupt einen Gewinn gibt. Refi-Kosten sind natürlich schon ein sehr wichtiger Faktor aber solange die erwartete Belastung durch das FK nicht wesentlich über 8% p.a. liegt, sehe ich hier zumindest kein grundsätzliches Problem für die Kriseninvestments. Dies kommt daher das selbst die längsten Erholungsphasen auf das alte ATH nur maximal 7 Jahre seit dem Tief benötigten. Und für so eine kurze Spanne (in der es zeitgleich historisch immer sehr hohe Renditen gab) ist dieses Risiko aus meiner Sicht ok. Natürlich ist mir klar, dass der Ansatz nicht sonderlich attraktiv ist, wenn die Erholung nach -40% oder gar -55% anschließend 25 Jahre benötigt. Das hat es historisch allerdings nie gegeben und ich gehe für mich davon aus: Schlimmer als 1929 wird es auch die nächsten 20 Jahre nicht werden. Ich persönlich halte heutzutage eigentlich -60% für ausgeschlossen, das müsste ein ganz, ganz extremer black swan sein. Ich kalkuliere mit den letzten 120 Jahren. Und davon ausgehend fällt mir eigentlich kein Szenario ein, in dem ich am Ende nominal wesentlich schlechter abschneide als mit 100% buy and hold ACWI. Aber genau deshalb poste ich ja hier: Vielleicht kann mir jemand einen ganz konkreten Verlauf nennen bei dem mein Ansatz schlechter abschneidet als 100% buy and hold. Nach meinen bisherigen Überlegungen sind das alles ganz extreme, noch nie dagewesene Verläufe, die ich für mich ausschließe bzw. deren Restrisiko ich bereit bin zu tragen. 

 

Das einzige Szenario was mir wirklich ein wenig Sorge bereitet ist ein -58% drawdown und dann wird der 2x Lev ETF geschlossen und es gibt keinen Ersatz am Markt. Das wäre wirklich unschön. Aber selbst in diesem Fall könnte ich über Umwege günstig Cash organisieren und das Ganze dann manuell nachbauen.

vor 6 Minuten von Glory_Days:

Ein Gesamt-Drawdown von 50% nach einem Drawdown von 20% / 30% / 40% entspricht übrigens einem Drawdown von 37,5% /  28,6% / 16,7%. Dir ist klar, was das für einen zwischenzeitlichen Verlust bei einem Hebelinvestment bedeuten würde? Übrigens würde z.B. ein Gesamt-Drawdown von 75% nach einem Drawdown von 50% einen weiteren Drawdown von 50% bedeuten.
 

Wie gesagt, ich habe das durchgerechnet, meine erste Tranche von 50k würde bei -50% Gesamtdrawadown auf 16.6k einbrechen. Das ist klar. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Minuten von LongRun:

Ich habe mir alle (!) Krisen der letzten 120 Jahre im Detail angesehen, insbesondere die heftigen drawdowns über -50% in den Jahren 1929, 1973, 2003 und 2009. Es sind ja vor allem diese heftigen Abstürze, die eine Hebelstrategie so riskant machen bzw. einen ungünstigen Pfad begründen.

1) Die Vergangenheit ist keine Einschränkung für die Zukunft - in keinerlei Hinsicht.

2) Krisen in Backtests anzusehen ist etwas fundamental anderes als Krisen zu durchleben.

vor 9 Minuten von LongRun:

Vielleicht kann mir jemand einen ganz konkreten Verlauf nennen bei dem mein Ansatz schlechter abschneidet als 100% buy and hold.

Es ist keine große Kunst, mit perfekter Rückschau Backtest-Strategien zu entwickeln, die renditemäßig besser als Buy-and-Hold abschneiden. Offensichtlich geht es dir nur um die absolute Rendite - der Weg dorthin scheint dir weitestgehend egal zu sein. Das ist ein Risiko an für sich und kann zu absurden Ergebnissen führen (siehe zahlreiche Beispiele der Vergangenheit).

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