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Gast230807

Portfolio nach Marktkapitalisierung-> mehr Risiko?

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Gast230807

Hat man den nicht durch Marktkapitalisierung mehr Risiko?

Nehmen wir an es gibt nur 2 Branchen. A: 66,6% B: 33,3% - nach 5 Jahren ändern sicht die Kapitalisierung, A: 33,3% B: 66,6% -> in dem Fall hat man 0 Rendite gehabt, also aus 100 Euro würden 100 Euro bleiben.

Wenn man gleich gewichtet hätte, hätte man 25% Rendite gemacht, also aus 100 Euro wären 125 Euro.

Dass Branche A welche höchste Kapitalisierung hat, noch höhere bekommt, ist unwahrscheinlich, Branchen mit höchsten Marktkapitalisierung halten diese nicht ewig, sondern geben historisch gesehen ab, deswegen ist wohl ein Depot beschränkt auf Marktkapitalisierung risikoreicher und man kauft dazu eher die teuersten Unternehmen, was historisch gesehen auch ein Fehler war.

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xfklu

Kannst Du bitte mal zeigen, wie Du die Renditen ausgerechnet hast.

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Gast230807

Fall A (Marktkap.):

Branche A halbiert sich: 66,6 Euro -> 33,3 Euro

Branche B verdoppelt sich: 33,3 Euro -> 66,6 Euro

 

100 Euro -> 100 Euto

 

 

Fall B (gleichverteilt)

A: 50 Euro -> 25 Euro

B: 50 Euro -> 100 Euro

 

100 Euro ->125 Euro

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Peter23
vor 15 Minuten von xfklu:

Kannst Du bitte mal zeigen, wie Du die Renditen ausgerechnet hast.

Er nimmt offenbar eine gleichbleibende Gesamt-Marktkapitalisierung an und für Branche A -50% und B +100%.

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The Statistician

Du beziehst dich nicht auf das Risiko, sondern auf die Rendite. Das ist ein rech großer Unterschied. Und auch wenn der Equal Weight Ansatz historisch teils sehr gut performt hat, so hat er die vergangenen Jahre keine extreme Outperformance erbringen können (u.a.: MSCI World Equal Weighted Index). Ungeachtet dessen ist ein solcher Index bzw. eine solche Abbildung IMO eher eine Art Proxy für Small Cap. Da würde ich persönlich eher auf entsprechende Faktoren setzen.

vor 23 Minuten von Rick_q:

Nehmen wir an es gibt nur 2 Branchen. A: 66,6% B: 33,3% - nach 5 Jahren ändern sicht die Kapitalisierung, A: 33,3% B: 66,6% -> in dem Fall hat man 0 Rendite gehabt, also aus 100 Euro würden 100 Euro bleiben.

Jedoch nur in dem hypothetischen Fall, dass A um 50% einbricht und B um 100% steigt. Bei dieser fiktiven prozentualen Entwicklung ergeben sich jedoch noch viele weitere Szenarien, bei welchen man u.a. auch eine positive Rendite erhalten könnte.

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Livesey
vor 26 Minuten von Rick_q:

Hat man den nicht durch Marktkapitalisierung mehr Risiko?

Google Studien. Gibt mindestens eine dazu (Stichwort Bubble), aber ich schau jetzt nicht. Ich bin auch kein Fan von Marktkapitalisierung als Strategie.

vor 26 Minuten von Rick_q:

Dass Branche A welche höchste Kapitalisierung hat, noch höhere bekommt, ist unwahrscheinlich

Warum? Nö. Siehe z.B. Lebenszyklus von Unternehmen und wie Tech-Unternehmen aufgrund ihrer Ausbreitung/Investitionen nicht altern (müssen).

vor 26 Minuten von Rick_q:

historisch gesehen

Historisch zu sehen, muss nicht hilfreich sein; siehe dazu die zig Beiträge von Damodaran.

 

Umgekehrt: Klar, vielleicht gibt es mean reversion überall und immer und vielleicht kommt es doch so wie in der Vergangenheit, Nifty 50. Ist aber eher eine persönliche Entscheidung als etwas, das du demokratisch per Umfrage herausfinden kannst.

 

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etherial
vor 8 Minuten von Rick_q:

Nehmen wir an es gibt nur 2 Branchen. A: 66,6% B: 33,3% - nach 5 Jahren ändern sicht die Kapitalisierung, A: 33,3% B: 66,6% -> in dem Fall hat man 0 Rendite gehabt, also aus 100 Euro würden 100 Euro bleiben.

Wenn man gleich gewichtet hätte, hätte man 25% Rendite gemacht, also aus 100 Euro wären 125 Euro.

Da sind eine ganze Menge falsche Annahmen drin:

1. Die Entwicklung stimmt überhaupt nur, wenn die Marktkapitalisierung (in €) sich nicht verändert und einfach 33% Marktanteil vom einen zum Anderen übergehen. Gleichbleibende Markkapitalisierung ist unrealistisch, und dass 33% einfach mal so den Besitzer wechseln auch

2. Marktkapitaliiserung ändert sich nicht nur durch Börsenkurse, sondern auch durch Kapitalmaßnahmen

3. Wenn deine Logik stimmen würde, warum sollte man gleichgewichtet investieren und nicht nur in Branche A?

4. Die Idee des Gewichtens nach Marktkapitalisierung ist, dass man nach Möglichkeit nicht versucht die Preise am Markt zu beeinflussen, wenn jeder alle Werte im DAX gleich gewichten würde, würde eine unnatürliche Nachfrage nach dem am wenigsten Kapitalisierten Wert enstehen => Nachfrage erhöht die Preise aber nicht den Wert. Umgekehrt: Wenn alle von dem am meisten wollen von dem am meisten da ist, kann es die Preise nicht verändern.

 

Klar kann man jetzt versuchen jeden der Einzelpunkte zu widerlegen, aber bevor du dich daran versuchst, suche erstmal nach Belegen für deine These. Solche Bewegungen wie du sie andeutest hat es noch nie gegeben und es gibt auch keinen Grund anzunehmen sie wären realistisch. Wissenschaftler rechnen mit realistischen Entwicklungen und kommen zu anderen Ergebnissen.

 

vor 8 Minuten von Rick_q:

Dass Branche A welche höchste Kapitalisierung hat, noch höhere bekommt, ist unwahrscheinlich

Das ist nicht richtig. Aktuell ist die IT-Branche die teuerste. Und sie wird in Zukunft wohl kaum weniger Bedeutung bekommen. Meine sozialromantische Ader würde dir ja gerne zustimmen und hoffen, dass die Monopolisten Google und Amazon irgendwann mal aufhören zu wachsen, aber realistisch ist das nicht.

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Gast230807
· bearbeitet von Rick_q
vor 25 Minuten von The Statistician:

Du beziehst dich nicht auf das Risiko, sondern auf die Rendite. Das ist ein rech großer Unterschied. Und auch wenn der Equal Weight Ansatz historisch teils sehr gut performt hat, so hat er die vergangenen Jahre keine extreme Outperformance erbringen können (u.a.: MSCI World Equal Weighted Index). Ungeachtet dessen ist ein solcher Index bzw. eine solche Abbildung IMO eher eine Art Proxy für Small Cap. Da würde ich persönlich eher auf entsprechende Faktoren setzen.

Jedoch nur in dem hypothetischen Fall, dass A um 50% einbricht und B um 100% steigt. Bei dieser fiktiven prozentualen Entwicklung ergeben sich jedoch noch viele weitere Szenarien, bei welchen man u.a. auch eine positive Rendite erhalten könnte.

Es ist nicht verwunderlich, dass in letzten 15 Jahren Equal Weighted Index nicht besser abgeschnitten hat, hoch gewichtet Branchen haben nicht abgegeben, sondern eher zugenommen. 

 

Interessant wäre 1920er mit Eisenbahn Anteil von 60% im Dow, jetzt 0,5 %. Oder in 1980er mit japanische Aktien in MSCI World.Dotcom Zeit wäre auch interessant. 

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alsuna
vor 9 Minuten von Rick_q:

Interessant wäre 1920er mit Eisenbahn Anteil von 60% im Dow, jetzt 0,5 %.

Dass der Dow Jones Industrial Average nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet, ist dir bewusst? 

Dann mal Butter bei die Fische: wie viel Verlust hätte man bis November 2020 gemacht, wenn man 1920 nach Marktkapitalisierung investiert hätte? 

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Gast230807
vor 15 Minuten von alsuna:

Dass der Dow Jones Industrial Average nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet, ist dir bewusst? 

Dann mal Butter bei die Fische: wie viel Verlust hätte man bis November 2020 gemacht, wenn man 1920 nach Marktkapitalisierung investiert hätte? 

War ein Bsp. mit Dow - es geht darum wenn man nach Marktkapitalisierung investiert hätte. 

Zweite Frage ist falsche Frage, richtige wäre wieviel Opportunitätskosten hätte man bezahlt, wenn man nach Marktkapitalisierung und nicht gleichgewichtet investiert hätte. 

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DST
· bearbeitet von DST

@Rick_q

 

Ja, es ist in der Tat so, dass eine Investition nach MK mit gewissen Risiken verbunden ist, die sich hin und wieder auch mal realisieren. Daher hat historisch gesehen z. B. eine Gewichtung nach dem aktuellen BIP, bei der die Länder etwas besser diversifizert waren und Länder-Blasen vermieden wurden, besser abgeschnitten. Auch eine Gleichgewichtung hat besser abgeschnitten. Allerdings nicht (nur) aufgrund einer besseren Diversifikation, sondern weil dann mehr in kleinere Unternehmen investiert wird und dieses höhere Risiko mit einer höheren Rendite belohnt wurde. Daher haben sogar Affen, die ihre Aktien einfach nur per Dartpfeil ausgesucht haben, historisch gesehen den Markt und die meisten Fondsmanager geschlagen.

 

Was lernen wir daraus? Es gibt Risiken, die (innerhalb einer gewissen Anlagedauer) belohnt werden (können) und Risiken, die nicht belohnt werden (können).

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Ich habe auch Vorbehalte gegen MK, allerdings aus einem etwas anderen Grund.

 

Annahme: Die Zukunft ist unbekannt. Jede Aktie hat die gleiche Wahrscheinlichkeit sich zu entwickeln (Pennystocks mal ausgenommen, aber um die geht es ja wohl nicht).
Logisch wäre daher m.E., zum Start der Invesition alle auf die gleiche Startlinie zu setzen und daher gleich zu gewichten.

MK gewichtet aber nicht gleich und hat den Effekt, dass ich bestimmte Aktien höher gewichte als andere und das investierte Kapital darin einem höheren konzentrierten Risiko ausgesetzt ist, ohne dass dies wahrscheinlichkeitsbedingt gerechtfertigt wäre.

In der Praxis der ETFs sehe ich jedoch das Problem, dass die Gewichtung regelmäßig zurückgesetzt wird.
Ich fände es aber am logischsten, gleichgewichtet zu starten und dann die sich entwickelnde MK zu belassen.

PS: Habe kürzlich in einem Youtube gesehen, dass ich glaube der gleichgewichtete S&P 500 sich langfristig deutlich besser entwickelt hat als der nach MK gewichtete.
 

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s1lv3r
vor 45 Minuten von Beginner81:

MK gewichtet aber nicht gleich und hat den Effekt, dass ich bestimmte Aktien höher gewichte als andere und das investierte Kapital darin einem höheren konzentrierten Risiko ausgesetzt ist, ohne dass dies wahrscheinlichkeitsbedingt gerechtfertigt wäre.

 

Naja, eine hohe Marktkapitalisierung einer Aktien kommt ja nicht einfach so durch Zufall. Das sind halt genau die Aktien die in der Vergangenheit erfolgreich waren, oder denen zumindest eine Mehrzahl der Anlager ein hohes Erfolgspotential für die Zukunft unterstellen.

 

Das passende Bild mit der Startlinie wäre daher eher das folgende: Anstatt den Aktien, die sich bereits bewiesen haben oder die als Favoriten für das Rennen gelten ihren Vorsprung zu lassen, setzt du sie einfach mit den Losern der Vergangenheit und den Newcomern, die noch keiner kennt, auf eine gemeinsame Startlinie.

 

vor 47 Minuten von Beginner81:

PS: Habe kürzlich in einem Youtube gesehen, dass ich glaube der gleichgewichtete S&P 500 sich langfristig deutlich besser entwickelt hat als der nach MK gewichtete.

 

Das kann durchaus sein. Wie weiter oben schon geschrieben ist Equal Weight in gewisser Hinsicht ein Proxy für den Small-Cap-Faktor. Wenn alle gleich gewichtet werden, gewinnen halt die kleinen etwas dazu und die großen verlieren etwas.

 

Kleine Firmen sind zwar risikobehafteter, haben aber in der Vergangenheit langfristig eine Überrendite gegenüber dem Markt aufgewiesen (ob dieses "Size Premium" in der Zukunft allerdings so weiter besteht, weiß natürlich niemand ...).

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Beginner81:

Jede Aktie hat die gleiche Wahrscheinlichkeit sich zu entwickeln

Ich glaube das stimmt nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nestle, Daimler und Microsoft sich positiv entwickeln oder auch einfach nur überleben dürfte größer sein als bei einer x beliebigen Aktie. Kleine Unternehmen schneiden im Schnitt nur deswegen besser ab, weil unter ihnen auch die Überflieger dabei sind, die sich irgendwann in der Zukunft bei den großen und etablierten einreihen können. Viele dieser kleinen Unternehmen überleben jedoch gar nicht oder werden nie eine große Rolle spielen. Die Aktien der FAANG-Gruppe haben ihre beste Performance hingelegt als sie noch nicht jeder im Depot hatte. Auf der anderen Seite hat der Neue Markt aber auch gezeigt wie viele Newcomer den Kampf um einen Platz im Internet verloren hatten.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

@s1lv3r @DST : Ich hatte doch geschrieben, unter der Annahme, dass die Zukunft unbekannt sei. Das impliziert natürlich, dass man von der Vergangenheit (bewährte Aktien mit hoher Überlebenswahrscheinlichkeit) nicht auf die Zukunft schließen kann.
Z.B. beim S&P 500 sprechen wir übrigens nicht von ständig insolvenzgefährdeten Small Caps.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 45 Minuten von Beginner81:

@s1lv3r @DST : Ich hatte doch geschrieben, unter der Annahme, dass die Zukunft unbekannt ist.

Die Zukunft ist immer unbekannt.

 

Zitat

Das impliziert natürlich, dass man von der Vergangenheit (bewährte Aktien, Überlebenswahrscheinlichkeit) nicht auf die Zukunft schließen kann.

Aktien, die in der Vergangenheit gut perfomt haben, gehen jedoch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einher auch in der Zukunft gut zu performen. Eine Gewichtung nach Performance (Momentum-Strategie) hat eine Gewichtung nach MK historisch geschlagen.

 

Zitat

Z.B. beim S&P 500 sprechen wir übrigens nicht von ständig insolvenzgefährdeten Small Caps.

Die enthaltenen Mid Caps sind dennoch riskanter als die enthaltenen Large Caps. Der Size Factor von MSCI beruht sogar auf (gleichgewichteten) Mid Caps.

 

Ich habe nichts gegen eine EW-Strategie als Alternative zu einer MK-Strategie, aber es sollte einem bewusst sein, dass man damit ein höheres Risiko eingeht.

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Stoiker
vor 10 Stunden von s1lv3r:

Das kann durchaus sein. Wie weiter oben schon geschrieben ist Equal Weight in gewisser Hinsicht ein Proxy für den Small-Cap-Faktor. Wenn alle gleich gewichtet werden, gewinnen halt die kleinen etwas dazu und die großen verlieren etwas.

 

Kleine Firmen sind zwar risikobehafteter, haben aber in der Vergangenheit langfristig eine Überrendite gegenüber dem Markt aufgewiesen (ob dieses "Size Premium" in der Zukunft allerdings so weiter besteht, weiß natürlich niemand ...).

Oder Value-Faktor, da eben zurückgebliebende/unterbewertete Werte bei einer Rotation zu diesen (wie aktuell nach den Impfstoff-News ausgelöst?) entsprechend höher gewichtet sind als bei MK.

 

vor 12 Stunden von Beginner81:

Annahme: Die Zukunft ist unbekannt. Jede Aktie hat die gleiche Wahrscheinlichkeit sich zu entwickeln (Pennystocks mal ausgenommen, aber um die geht es ja wohl nicht).

Logisch wäre daher m.E., zum Start der Invesition alle auf die gleiche Startlinie zu setzen und daher gleich zu gewichten.

Die Zukunft ist immer unbekannt und diese Annahme mag theoretisch stimmen. Beschäftigt sich aber mit den einzelnen Branchen und unternehmensspezifischen Situationen kommt man schnell zum Schluß, dass nicht jede Aktie die gleiche Wahrscheinlichkeit hat (Amazon vs Steinhoff, Tabak vs E-Mobilität, etc.).

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alsuna
vor 14 Stunden von Rick_q:

Zweite Frage ist falsche Frage, richtige wäre wieviel Opportunitätskosten hätte man bezahlt, wenn man nach Marktkapitalisierung und nicht gleichgewichtet investiert hätte. 

Meinetwegen. Dann eben etwas anders: wie hoch waren diese Opportunitätskosten?

Oder soll das hier ein Laberthread bleiben? 

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xfklu

Damit nicht jeder erst googeln muss, der den Begriff vielleicht nicht kennt:

 

"Opportunitätskosten entstehen bei einer Entscheidung. Wählt man entweder zwischen A, B oder C, und entscheidet sich für A, dann verzichtet man auf den Nutzen von B (Opportunitätskosten von B) und C (Opportunitätskosten von C). Opportunitäts-„Kosten“ sind somit kein realer finanzieller Aufwand im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie beschreiben den angenommenen Nutzen, auf den man verzichtet, wenn man sich gegen die jeweilige Alternative entscheidet."

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Opportunitätskosten

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Cornwallis
vor 2 Stunden von Stoiker:

Die Zukunft ist immer unbekannt und diese Annahme mag theoretisch stimmen. Beschäftigt sich aber mit den einzelnen Branchen und unternehmensspezifischen Situationen kommt man schnell zum Schluß, dass nicht jede Aktie die gleiche Wahrscheinlichkeit hat (Amazon vs Steinhoff, Tabak vs E-Mobilität, etc.).

 

Hallo,

 

allerdings lassen sich aus den Preisen manchmal eben die eingepreisten Szenarien näherungsweise ableiten. Und es gibt auch Marktphasen, da gibt es nur zwei oder sehr wenige Szenarien, Beispiel Wirecard. Entweder Wert null oder die Vorwürfe wären haltlos, Geschäft liefe so wie vorher auch angenommen, Wert könnte in etwa gleich bleiben.

 

Bei Tesla ist aktuell sehr viel Wachstum eingepreist. Bei Shell wohl eher weniger.

Die entscheidende Frage für die Entwicklung eines Aktienkurses, der per heute ja die abgezinsten zukünftigen Erträge, Dividenden, Einnahmen sein soll, dürfte also eher maßgeblich sein, ob die Zukunft (langfristig, dauerhaft) besser sein wird, als der Durchschnitt der eingpreisten Szenarien. Wenn Kaufzeitpunkt und Haltedauer als 'zufällig' und 'willkürlich' unterstellt werden, denke ich - um im hier bemühten Vergleich zu bleiben - alle Aktien sollten wirklich alle auf die gleiche Startlinie und gleichzeitig starten, da man wohl nur mit ganz erheblichem Aufwand eben diese Einzelunternehmen, die eben 'unterbewertet' sind ausfindig machen kann bzw. die, wo die tollkühnsten Zukunftsszenarien bereits als Realität bepreist werden.

 

Oder um das Beispiel nochmal anders zu bemühen:

vor 14 Stunden von s1lv3r:

Das passende Bild mit der Startlinie wäre daher eher das folgende: Anstatt den Aktien, die sich bereits bewiesen haben oder die als Favoriten für das Rennen gelten ihren Vorsprung zu lassen, setzt du sie einfach mit den Losern der Vergangenheit und den Newcomern, die noch keiner kennt, auf eine gemeinsame Startlinie.

Welche haben sich denn bereits bewiesen? Also ein Allzeitchart von GE finde ich persönlich sehr interessant, Facebook hat sich beispielsweise nichtmal in der Dotcom Krise bewiesen.

Und woher weiß ich, dass das Rennen der Eisenbahnen, Ölmultis, Heuschrecken oder Banken vorbei ist und von jetzt an nur noch als Dokumentation auf Youtube oder Netflix verfügbar ist? Ich persönlich denke ja nicht, dass sich dieses Internet durchsetzen wird.

Und wie lang dauert das Rennen jetzt denn noch? Erlebe ich die Zielankunft überhaupt noch?

Und wann beginnt das nächste? Findet das dann wieder auf Schienen statt? Gibt's auch was ohne die Profis, wo man als Amateur selbst an die Startlinie gehen darf?

 

Marktkap. Amazon: EUR 1,3 Bio.

Marktkap. Alphalbet: EUR 1 Bio.

Marktkap. Shell: EUR 100 Mrd.

Marktkap. Dt. Bank: EUR <19 Mrd.

 

Diese vier Aktien seien der komplette Markt. Das soll ich jetzt nach Marktkapitalisierung gewichten (54 : 41 : 4 : 1) und damit ein besseres Chance-Risiko-Profil haben als bei vier mal 25? Auf 'willkürliche' Zeitpunkte in der Zukunft bezogen?

Allein schon aus ganz pragmatischen Gründen, fühle ich mich damit nicht wohl, wenn 95 % der Summe nun in zwei Aktien gehen, die ich auf ihrem Allzeithoch kaufe, nachdem sie bereits jahrelang wirklich außergewöhnlich gut gelaufen sind.

Dies erscheint mir nicht schlüssig. Wüsste nicht, wo hier ein struktureller Vorteil kausal herkommen könnte, die Dominanz einer nach Marktkapitalisierung gewichteten Strategie im Verlgiech zu einer mit einer (sonstigen Un-)Gleichgewichtung.

 

Ich weiß nicht, was eine bessere Gewichtung sein könnte als eine lineare und welche empirischen Ergebnisse das liefern würde. Ein Gesamtvolkswirtschaftliches EBITDA macht auch nicht so wirklich Sinn, hilft es ja kaum bei der Frage der Gewichtung von Einzelaktien.

 

Schönen Sonntag!

 

 

 

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Niklasschnick
Am 15.11.2020 um 13:12 von Cornwallis:

Diese vier Aktien seien der komplette Markt. Das soll ich jetzt nach Marktkapitalisierung gewichten (54 : 41 : 4 : 1) und damit ein besseres Chance-Risiko-Profil haben als bei vier mal 25? Auf 'willkürliche' Zeitpunkte in der Zukunft bezogen?

Allein schon aus ganz pragmatischen Gründen, fühle ich mich damit nicht wohl, wenn 95 % der Summe nun in zwei Aktien gehen, die ich auf ihrem Allzeithoch kaufe, nachdem sie bereits jahrelang wirklich außergewöhnlich gut gelaufen sind.

Dies erscheint mir nicht schlüssig. Wüsste nicht, wo hier ein struktureller Vorteil kausal herkommen könnte, die Dominanz einer nach Marktkapitalisierung gewichteten Strategie im Verlgiech zu einer mit einer (sonstigen Un-)Gleichgewichtung.

Ich weiß nicht, was eine bessere Gewichtung sein könnte als eine lineare und welche empirischen Ergebnisse das liefern würde. Ein Gesamtvolkswirtschaftliches EBITDA macht auch nicht so wirklich Sinn, hilft es ja kaum bei der Frage der Gewichtung von Einzelaktien.

(oben gekürzt wiedergegeben)

 

Kurz zur Erklärung: Das Hauptargument nach Marktkapitalisierung (MK) zu gewichten besteht darin, dass man dann nach wirtschaftlicher Stärke gewichtet. Wenn man "Die Kleinen" relativ übergewichtet durch Equal-Weight holt man sich mehr Risiko ins Portfolio. Mit der gleichen Begründung gewichtet man nicht Länder gleich, z. B. stecke ich nicht 3% meines Geldes jeweils in die USA und in Österreich, einfach weil die Größe (und damit die Streuung des "Umsatzes") dafür spricht die USA höher zu gewichten. Das gleiche Argument wie für Staaten gilt auch auf Unternehmensebene.

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Nachdenklich
vor 1 Stunde von Niklasschnick:

Mit der gleichen Begründung gewichtet man nicht Länder gleich, z. B. stecke ich nicht 3% meines Geldes jeweils in die USA und in Österreich, einfach weil die Größe (und damit die Streuung des "Umsatzes") dafür spricht die USA höher zu gewichten. Das gleiche Argument wie für Staaten gilt auch auf Unternehmensebene.

Macht man das so?

Wer ist "man"?

Ok, viele hier aus der WPF-Gemeinschaft scheinen das so zu machen. Außerhalb unserer Filterblase gibt es aber wohl auch ganz andere Anlagegewohnheiten.

So soll ein großer Teil der Anleger in erster Linie in Unternehmen des Heimatmarktes investieren.

 

Ich halte es zumindest für überlegenswert, den gleichen Anteil des Geldes in österreichische Aktien zu stecken wie in den US-Markt.

Wir haben alle auswendig lernen müssen, daß die Entwicklung der Vergangenheit nichts über die zukünftige Entwicklung aussagt. (Und wer das nicht aus dem Schlaf heraus hersagen konnte, der mußte es 100 mal aufschreiben.)

Also sollte die Wahrscheinlichkeit, daß der österreichische Markt im nächsten Jahr stark steigt genauso groß sein wie die Wahrscheinlichkeit, daß der amerikanische Markt stark steigt.

Und genauso ist die Wahrscheinlichkeit, daß einer der beiden Märkte stark fällt für beide gleich groß. (Ich nehme jetzt für dieses Gedankenspiel mal an, daß die Entwicklung der Vergangenheit wirklich keine Prognosekraft für zukünftige Entwicklungen hätte.)

Warum sollte ich dann einen größeren Teil in den US- als in den österreichischen Markt stecken?

 

 

 

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Cornwallis
vor 11 Stunden von Niklasschnick:

Kurz zur Erklärung: Das Hauptargument nach Marktkapitalisierung (MK) zu gewichten besteht darin, dass man dann nach wirtschaftlicher Stärke gewichtet. Wenn man "Die Kleinen" relativ übergewichtet durch Equal-Weight holt man sich mehr Risiko ins Portfolio. Mit der gleichen Begründung gewichtet man nicht Länder gleich, z. B. stecke ich nicht 3% meines Geldes jeweils in die USA und in Österreich, einfach weil die Größe (und damit die Streuung des "Umsatzes") dafür spricht die USA höher zu gewichten. Das gleiche Argument wie für Staaten gilt auch auf Unternehmensebene.

Du machst definitiv mit der Aussage Punkte. Trotzdem passt mir manches nicht:

Marktkapitalisierung ist m. E. kein unfehlbarer Ausdruck von wirtschaftlicher Stärke; insbesondere dann nicht, wenn - wie in der Realität - mal mit "nur wenn KBV kleiner 1", "KGV von 15 ist günstig" und mal mit "bei dem Geschäftsmodell versagen klassische Bewertungen, also Umsatzwachstum" eben jene wirtschaftliche Stärke nahezu willkürlich beschrieben, definiert und gemessen wird.

Beispiel: Fünf kleine à 10 Gewinn(erwartung) nebst ein großer à 50 Gewinn(erwartung) sollten gleich bepreist sein, sollten also die gleiche Marktkapitalisierung haben und folglich auch gleichgewichtet im Depot sein. Insofern widerspricht sich Marktkapitalisierung und Gleichgewichtung gar nicht.

 

Aus meiner Sicht rührt das ganze Missverständnis daher, dass die Marktkapitalisierung nicht allein ein Maß für die Gewichtung sein sollte, weil diese sich eben nicht aus 'harten' Fakten errechnet oder ergibt, sondern mehr oder weniger willkürlich am Markt abzulesen ist. Dennoch ist auch dieser Preis durchaus die beste Schätzung für den wahren Wert des abgezinsten Gewinne.

 

Eine hohe Marktkapitalisierung kann indes auch auf eine Überbewertung, Übertreibung, Blase hindeuten. Man sollte sich ein anderes Maß für die Depotgewichtung überlegen. Welches, s. o., weiß ich nicht.

Definitiv aber, so hat alles, was nicht gleich verteilt ist, eine schlechtere Streuung und hat folglich ein höhere Risiko (wenn man gängige Risikomaße verwendet).

 

vor 9 Stunden von Nachdenklich:

Ich halte es zumindest für überlegenswert, den gleichen Anteil des Geldes in österreichische Aktien zu stecken wie in den US-Markt.

Wir haben alle auswendig lernen müssen, daß die Entwicklung der Vergangenheit nichts über die zukünftige Entwicklung aussagt. (Und wer das nicht aus dem Schlaf heraus hersagen konnte, der mußte es 100 mal aufschreiben.)

Also sollte die Wahrscheinlichkeit, daß der österreichische Markt im nächsten Jahr stark steigt genauso groß sein wie die Wahrscheinlichkeit, daß der amerikanische Markt stark steigt.

Und genauso ist die Wahrscheinlichkeit, daß einer der beiden Märkte stark fällt für beide gleich groß. (Ich nehme jetzt für dieses Gedankenspiel mal an, daß die Entwicklung der Vergangenheit wirklich keine Prognosekraft für zukünftige Entwicklungen hätte.)

Warum sollte ich dann einen größeren Teil in den US- als in den österreichischen Markt stecken?

 

Mit der Annahme korrekt und ich halte diese Annahme auch für die konservativere, sprich weniger risikoreiche; aber ich bin auch grundsätzlich kein Freund von 1. passiven Depots und 2. nach Marktkapitalisierung gewichten, dann aber eine Wissenschaft daraus zu machen. In vielen Kommentaren der Aktientransaktionen steht: "eine halbe Position", "doppelte Position" o. ä. Will damit sagen, dass keiner mit einem aktiven Depot sagt: Diese zehn Titel nehme ich ins Depot und gewichte diese nun nach Marktkapitalisierung, sondern man hat eher den einen festen Betrag im Kopf, der dann zu einer Gleichgewichtung führen würde.

 

Nochmal die Quint-Essenz, leider in Klammern: "Ich nehme jetzt für dieses Gedankenspiel mal an, daß die Entwicklung der Vergangenheit wirklich keine Prognosekraft für zukünftige Entwicklungen hätte."

Aber: Hat sie in der Realität eben doch. Der beste Schätzer für den Gewinn für das kommende Jahr ist nunmal der Gewinn des laufenden Jahres. Ich weiß nur nicht, ob ich daran 'stumpf' meine Depotgewichtung ausrichten würde.

 

Und Märkte sind nicht (immer sehr) effizient.

 

Und Erträge und Aufwand abzinsen ist auch gar nicht so einfach. Keiner weiß, ob das nächste Ölvorkommen von BP oder von Total ausgebeutet wird, sprich in wessen Tasche die abgezinsten Erträge wandern und noch weniger, wie hoch die Produktionskosten sein werden.

 

Aktien sind Eigenkapital. Je höher die Summe aus den Einzelpreisen der Aktien eines Unterhmens (vgl. VW, Google, u. v. m.), desto höher wird dessen Depotgewichtung.

Mal eine Frage: Gilt die Frage auch für das Fremdkapital eines Unternehmens? Analog: Je höher die Summe aus den Einzelpreisen der Anleihen eines Unternehmens, desto höher wird dessen Depotgewicht? Also je mehr Schulden ein Unternehmen hat, desto mehr gehören diese auch ins Depot? Spätestens hier erscheint mir das sehr kontraintuitiv.

 

 

Gruß

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Niklasschnick
vor 23 Stunden von Nachdenklich:

So soll ein großer Teil der Anleger in erster Linie in Unternehmen des Heimatmarktes investieren.

 

Ich halte es zumindest für überlegenswert, den gleichen Anteil des Geldes in österreichische Aktien zu stecken wie in den US-Markt.

(...)

Also sollte die Wahrscheinlichkeit, daß der österreichische Markt im nächsten Jahr stark steigt genauso groß sein wie die Wahrscheinlichkeit, daß der amerikanische Markt stark steigt.

Und genauso ist die Wahrscheinlichkeit, daß einer der beiden Märkte stark fällt für beide gleich groß. (Ich nehme jetzt für dieses Gedankenspiel mal an, daß die Entwicklung der Vergangenheit wirklich keine Prognosekraft für zukünftige Entwicklungen hätte.)

Warum sollte ich dann einen größeren Teil in den US- als in den österreichischen Markt stecken?

 

 

 

In meinem dreizeiligen Beitrag den ich drei Kommentare hierdrüber verfasst habe habe ich lediglich ein Argument für eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung (MK) genannt. Für Andere mögen andere Argumente überzeugender sein und jeder ist frei in seiner Entscheidungsfindung, ich will niemanden überreden etwas zu tun.

 

- Der oberste Satz mit dem Heimatmarkt: Das soll (de facto) tatsächlich so sein, aber ist das auch sinnvoll? Die Argumente dagegen sind massiv.

- Den gleichen Anteil in österreichische wie in US-Aktien? Das in Kombination mit dem Rest des oben gezeigten Zitats: Bitte befasse dich mal mit dem Thema Portfoliotheorie. Der ATX hat 20 Aktien, der S&P hat 500. Allein das sollte schon zeigen, dass man am diversifiziertesten ist wenn man (in diesem theoretischen Beispiel, wir normen mal auf 100%) über 95% seines Geldes in den S&P und etwas unter 5% in den ATX steckt, gerade dann hat man nämlich keine im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung völlig übergewichteten Unternehmen.

MK ist nicht perfekt. Es ist ein Proxy dafür wie groß das Land und dessen Unternehmen im eigenen Portfolio gewichtet sein sollten, WENN man möglichst ausgewogen gemessen am Umsatz investiert sein möchte.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Gewichtung nach Marktkapaitalisierung ist "das Gegenteil" von rebalancing.

 

Man kauft bevorzugt das, was gut gelaufen ist. Der MSCI world z.B. kauft bevorzugt in die Blasen hinein, deshalb war der Index früher auch so leicht zu schlagen.

 

Beim Rebalancing ist es genau umgekehrt. Drt kauft man bevorzugt das nach, was schlecht(er) gelaufen ist.

 

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