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Beatwolle

Umgang mit steuerlichem Altbestand (ca. 20.000 €)

Empfohlene Beiträge

Beatwolle

Hallo liebes Wertpapier-Forum,

 

Nach einigen Tagen des stillen Mitlesens und ausgiebigem Suchen habe ich mich entschlossen einen eigenen Thread zu eröffnen.

Kurz zum Hintergrund: Ich habe von meinen Eltern bzw. Verwandten einige Fonds und Aktien geschenkt bzw. vererbt bekommen. Nach Aufnahme meiner ersten beruflichen Tätigkeit war die örtliche Sparkasse der erste Anlaufpunkt um über das Thema Geldanlage zu sprechen. Mit der Entwicklung des Depots war die Beraterin sehr zufrieden, so dass einige Zeit ins Land zog.

Zwischenzeitlich habe ich mich mehr mit dem Thema Geldanlage auseinander gesetzt, beim nächsten Gespräch explizit nach ETF gefragt worauf im immer wieder Vorschläge für normale DekaFonds bekommen habe. Deshalb habe ich mein Depot etc. weg von der Sparkasse umgezogen und möchte mich selbst um die Geldanlage kümmern. Nachdem ich mehrere Jahre quasi passiv beobachtet habe möchte ich nun ggf. auch aktiv werden.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

                - Quasi nicht vorhanden

                - passive Beobachtung des bestehenden Depots für ca. 5 Jahre

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Die Fonds stellen ca. 50% des Depotwertes und einen Gesamtwert von ca. 20.000 € dar. Bis auf vernachlässigbar kleine Splitter ist alles steuerlicher Altbestand. Die restlichen 50% teilen sich in 3 Einzeltitel auf.

                - DEKA-EUROPASELECT CF (DE0009786186) - ca. 8.000 €

                - DEKAFONDS CF (DE0008474503) - ca. 2.000 €

                - Templeton Growth (Euro) Fund A (Ydis) EUR (LU0188152069) - ca. 4.500 €

                - JPMorgan Funds - Emerging Markets Equity A (dist) – USD (LU0053685615) - ca. 4.000 €

                - JPMorgan Funds - Europe Strategic Value Fund A (dist) – EUR (LU0107398884) - ca. 1.000 €

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

                - Ich bin gerne bereit ca. 2 Stunden pro Woche einzusetzen um mich mit der Thematik "Geldanlage" auseinanderzusetzen und zu lernen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

                - Durch jahrelange, passive Beobachtung meines Depots habe ich gute Zeiten und schlechte Zeiten erlebt. Kann mit plötzlichen Einbrüchen gut umgehen und schlafe aufgrund des langfristigen Anlageziels auch ruhig wenn es bergab geht.

 

Optionale Angaben:

1. Alter

30

2. Berufliche Situation

Angestellt

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Sparer Pauschbetrag wird aktuell zu ca. 300 € über Dividendenausschüttungen aus den Einzeltiteln

 

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

- Langfristig (20-30 Jahre)

2. Zweck der Anlage

- langfristiger Vermögensaufbau

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

- zunächst Überprüfung bzw. Umschichtung der bestehenden Fonds

4. Anlagekapital

- bis zu 20.000 € aus bestehenden Fonds.

 

 

Mir stellen sich insbesondere folgende Fragen:

(Besonders würde ich mich über "Hilfe zur Selbsthilfe" freuen, dass ich langfristig mein Wissen erweitern kann)

1. Wie würdet ihr die bisher bestehenden Fonds bewerten?

2. Welche Entscheidungshilfen gibt es für den Umgang mit steuerlichem Altbestand?

 

Vielen Dank für eure Hilfe,

 

Beatwolle

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oktavian

Vergleiche doch mal im ersten Schritt die Rendite der Fonds für die letzten 20 / 15 / 10 / 5 / 1 Jahr mit den relevanten Benchmarks (annualisierte Rendite).

 

Aktive, nicht quantitative Fonds (teil automatisierte) sind sehr abhängig vom Management. Also wenn der Manager wechselt, ist die Historie wenig aussagekräftig. Das ist sehr schwer zu bewerten. Was bleibt ist die Kostenquote. Liste mal TER (total expense ratio), tracking error und sharpe ratio der fonds für mehrere Zeiträume auf.

 

Ohne genau zu schauen: value würde ich eher halten, da schlecht gelaufen in letzter Zeit. Grundsätzlich ist der Aktienmarkt momentan nicht billig, was ein guter zeitpunkt für den switch in ETFs sein könnte. Es hängt von der erwarteten Marktrendite, Alpha der Fonds (vermutlich negativ), TER, Ausschüttung, Steuersätze in der Zukunft ab --> Dann kann man ein bisschen rechnen.

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west263

Herzlich Willkommen

 

5 Jahre hast Du zugeschaut und möchtest seit geraumer Zeit eigentlich ETF. Mal davon abgesehen, das die Sparkassenverkäuferin natürlich nicht auf deine Wünsche eingeht, weil sie dir weiterhin Fonds verkaufen möchte, welche ETF hattest Du da im Sinn. oder zielte alles nur darauf ab, das sie dir sagt, was Du kaufen sollst?

 

steuerlicher Altbestand bedeutet, das die Fonds alle vor 2009 gekauft wurden?

20.000€ möchtest Du anlegen, 20.000€ wert sind deine alten Fonds. Hast Du auch noch eigenes Geld, was angelegt werden sollte, könnte?

Zu welchem Broker / Bank bist Du umgezogen?

und die anderen 30.000€ in Aktien, möchtest Du uns vielleicht noch verraten, welche das sind?

 

Du hast da einen Europa Fonds, einen Dax Fonds, einen weltweit anlegenden Fonds, einen EM Fonds und einen weiteren Europa Fonds. Ich würde da erstmal nichts über das Knie brechen und einen Schnellschuss vollführen. Diese Steuerfreiheit kommt nicht wieder zurück, wenn Du einmal was davon verkauft hast. Hast Du dir da schon selber Gedanken gemacht, wie deine Asset Allokation aussehen könnte, müsste? Wenn Du weißt, wie dein Depot mal aussehen soll, kannst Du immer noch kostenlos an die KAG zurück geben. Musst nicht zwingend über die Börse verkaufen.

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odensee
vor 39 Minuten von Beatwolle:

1. Wie würdet ihr die bisher bestehenden Fonds bewerten?

Da du es selber nicht gemacht hast, habe ich die Fonds (abgesehen von der 1000 Euro-Position, bei Fondsweb kann man nur 5 Fonds vergleichen) mal in Fondsweb eingeworfen. Das ist natürlich nur eine Vergangenheitsbetrachtung und ausserdem ein Äpfel/Birnen-Vergleich.

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/DE0009786186,DE0008474503,LU0188152069,LU0053685615,IE00B3RBWM25

Rückschlüsse daraus für deine Anlage triffst du bitte selber, ich habe ja jetzt schon den Vergleich durchgeführt. Hilfe zur Selbsthilfe. :rolleyes:

 

vor 39 Minuten von Beatwolle:

2. Welche Entscheidungshilfen gibt es für den Umgang mit steuerlichem Altbestand?

Excel (oder Alternativen) plus Annahmen über die zukünftige Entwicklung (a.k.a. "Glaskugel"). ACHTUNG: diese Antwort ist ernstgemeint.

 

Meine persönliche Meinung: ich würde mich als erstes von den beiden kleinsten Positionen trennen (ohne Zeitdruck) und ansonsten ganz relaxed dem Rat von @west263 folgen. Die Sparkassenverkäuferin kannst du ja mal zu einem Kaffee (oder so) einladen wenn sie in dein Beuteschema passt :narr:, ansonsten würde ich sie ignorieren.

 

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odensee
vor einer Stunde von Beatwolle:

Die restlichen 50% teilen sich in 3 Einzeltitel auf.

Und welche?

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Beatwolle

Hallo zusammen,

 

erstmal vielen Dank für eure schnellen Antworten, oktavian, West und odensee! :)

 

vor 12 Minuten von west263:

welche ETF hattest Du da im Sinn.

Generell mit dem Thema ETF bin ich über das Buch "Handbuch Geldanlage" von Finanztest in Berührung gekommen. Ich habe mich bei der Sparkasse an den ziemlich hohen Ausgabeaufschlägen sowie den relativ hohen laufenden Kosten der DekaFonds gestört. 

Nach genauen Produkten habe ich bisher nicht geschaut, bin natürlich an den Großen wie ein ETF auf den MSCI World oder auf den MSCI EM gestolpert.

 

vor 20 Minuten von west263:

steuerlicher Altbestand bedeutet, das die Fonds alle vor 2009 gekauft wurden?

20.000€ möchtest Du anlegen, 20.000€ wert sind deine alten Fonds. Hast Du auch noch eigenes Geld, was angelegt werden sollte, könnte?

Zu welchem Broker / Bank bist Du umgezogen?

und die anderen 30.000€ in Aktien, möchtest Du uns vielleicht noch verraten, welche das sind?

- Korrekt, alle Fonds wurden vor 2009 gekauft

- 20.000€ sind der Maximalbetrag, den ich aktuell ggf. durch "Umschichten" der bestehenden Fonds zu Verfügung habe. Zusätzlich stehen aktuell noch ca. 5.000 € zusätzlich zur Verfügung.

- Ich bin jetzt mit Konto und Depot zur ING gezogen.

 

Gerade eben von odensee:

Und welche?

 

Die Einzelaktien teilen sich wie folgt auf:
 

Deutsche Telekom (DE0005557508) - ca. 1.000 € (steuerliche Altbestand vor 2009 und auch der Grund warum Aktien/Börse/etc. bei uns in der Familie eher ein Tabuthema war bzw. dem Berater bei der Sparkasse überlassen wurde :shit:)

Holmen-B Rg (SE0011090018) - ca. 11.500 € (nach 2009 gekauft, ist mir etwas suspekt da ich nicht viele Informationen über das Unternehmen finde und der Kurs immens ansteigt.)

 

SAP (DE0007164600) - ca. 7.500 €

 

vor 29 Minuten von west263:

Ich würde da erstmal nichts über das Knie brechen und einen Schnellschuss vollführen. 

Schnellschüsse gibt's keine. Nach 5 Jahren nur zuschauen kann ich mir auch noch ein Wochen/Monate mehr Zeit lassen zu überlegen.:unsure:

 

 

vor 9 Minuten von odensee:

Excel (oder Alternativen) plus Annahmen über die zukünftige Entwicklung (a.k.a. "Glaskugel"). ACHTUNG: diese Antwort ist ernstgemeint.

Hast du einen Tipp für mich, wie man die Glaskugel gestalten könnte?

Wenn ich das mit der Besteuerung der Altbestände korrekt verstanden habe, wären die Gewinne bei Altbeständen bis zum 31.12.2017 steuerfrei und für die Gewinne danach gibt es einen Steuerfreibetrag von 100.000€. Jetzt gilt es quasi über den Blick in die Glaskugel abzuschätzen, wann unter Berücksichtigung der laufenden Kosten und eventuellen steuerpflichtigen Verkäufen möglicher neuer Fonds am Ende der Kursgewinn 100.000 € über dem der Altfonds liegt?

 

 

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odensee
vor 11 Stunden von Beatwolle:

Die Einzelaktien teilen sich wie folgt auf:

Grundsätzlich bin ich kein Fan von Einzelaktien. Das ist aber mein persönliches Ding, andere sind Fans. :rolleyes: Das als Vorbemerkung zur Beurteilung der folgenden Einschätzung.

vor 11 Stunden von Beatwolle:

Deutsche Telekom (DE0005557508) - ca. 1.000 €

Zwecks Depot aufräumen würde ich die abstoßen. Was willst du mit der Miniposition. Die Dividende ist ja ganz nett, aber sie ist grundsätzlich zu versteuern und fällt, anders als Kursgewinne, nicht unter die 2008er-Regelung. Allerdings gibt oder gab es irgendeinen anderen Grund, warum die Dividende der Telekom steuerfrei bleibt.

 

Bei den beiden anderen Positionen: ich würde gelegentlich Gewinne realisieren, zumal bei einer Firma, die ich gar nicht kenne.

 

Aber wie geschrieben, ich bin kein Fan von Einzelaktien, zumal nicht, wenn gerade mal über drei Werte diversifiziert wird.

 

 

vor 11 Stunden von Beatwolle:

Wenn ich das mit der Besteuerung der Altbestände korrekt verstanden habe, wären die Gewinne bei Altbeständen bis zum 31.12.2017 steuerfrei und für die Gewinne danach gibt es einen Steuerfreibetrag von 100.000€. 

Ja. Wobei du den Steuerfreibetrag übers Finanzamt geltend machen muss, den berücksichtigt die Bank nicht. Das als Hinweis.

vor 11 Stunden von Beatwolle:

Jetzt gilt es quasi über den Blick in die Glaskugel abzuschätzen, wann unter Berücksichtigung der laufenden Kosten und eventuellen steuerpflichtigen Verkäufen möglicher neuer Fonds am Ende der Kursgewinn 100.000 € über dem der Altfonds liegt?

Nein. Bis du mal über 100.000 Euro Gewinn bist, kann sehr lange dauern.  Ich habe aus dem Fondsweb-Vergleich den Vanguard mal rausgenommen, weil der keine 10 Jahres-Daten hat und durch einen MSCI World-ETF ersetzt. https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/DE0008474503,DE0009786186,LU0053685615,LU0188152069,IE00B4L5Y983

 

Du kannst dir nun die 10 Jahresrenditen anschauen (pro Fonds) und feststellen: so gut wie der ETF lief über 10 Jahre keiner der Fonds (wobei ich für den Emerging Marktes Fonds mal einen EM ETF zum Vergleich heranziehen würde).

 

Die Glaskugel soll dir nun sagen, ob die Vergangenheitsrenditen auch in der Zukunft zu erwarten sind.

Und "Excel" sagt dir dann, ob die steuerfreie Rendite langfristig höher ist als die zu versteuernde (laut Glaskugel höhere) Rendite des ETF. Dabei beachten: deine Fonds sind alle ausschüttend, und die Ausschüttungen sind auch jetzt schon zu versteuern!

 

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oktavian

Ich würde die Telekomaktien halten - mindestens so lange wie die Ausschüttung noch aus dem steuerlichen Einlagenkonto kommt. Dies wird noch für die nächsten Jahre erwartet (Quelle). Mit 1.000 Wert ist die Position auch mit 1.000/45.000=2.2% Portfoliogewichtung akzeptabel.

 

SAP schüttet nur geringe Dividenden aus und ist momentan im Umbau. 7,5/45~17% ist schon eine zu hohe Gewichtung. Gegen den Verkauf sprechen Transaktionskosten und Steuern (Altbestand). Persönlich würde ich halten. Evtl kommt ein Teilverkauf in Frage, aber bei mir würde das Altbestandsmerkmal fürs Halten ausreichen. Für den Verkauf spricht eine bessere Diversifizierung (Verringerung des Einzel-Aktien-Risikos). Wenn in Zukunft gespart werden kann, reduziert sich der Depotanteil und man könnte ein halten eher empfehlen.

 

Bei Holmen würde ich Gewinne mitnehmen, um den Sparerpauschbetrag auszunutzen und das Einzelrisiko zu reduzieren. Es ist die größte Position und es gab laut meinem Datenanbieter gewinnsteigernde Einmaleffekte und die Bewertung ist relativ hoch historisch. Jedoch ist erneuerbare Energie gerade Hipp.  Holmen ist ein Auslandswert und in DE ist der Spread ca. 0,4%. Im Ausland fallen jedoch üblicherweise höhere Ordergebühren an. ING Diba hat meines Wissens gar nicht Nasdaq OMX als Handeslplatz. Gegen einen Teilverkauf sprechen die Orderkosten. Wenn du jedoch alles auf einmal verkaufst, fallen Steuern an. Ein günstiger Broker mit Nasdaq OMX könnte etwas einsparen.

 

Bei den Fonds müsste man eben deine Erwartungen kennen: Erwartete Marktrendite, Alpha der Fonds (vermutlich negativ), Ausschüttung, Steuersätze in der Zukunft und Zeitfenster bis Verkauf.

 

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Niklasschnick
· bearbeitet von Niklasschnick
Präszisierung
vor 8 Stunden von oktavian:

Bei den Fonds müsste man eben deine Erwartungen kennen: Erwartete Marktrendite, Alpha der Fonds (vermutlich negativ), Ausschüttung, Steuersätze in der Zukunft und Zeitfenster bis Verkauf.

Eigentlich klingt der Ersteller des Threads eher so dass er sich eigentlich keine klare Meinung zum Markt bilden möchte, außer dass es langfristig bergauf geht. Und dann ist man natürlich immer investiert.

Das Alpha der genannten aktiven Fonds? Ggü. dem jeweilligen Vergleichsindex? Deutschland 10%, Europa 40% (über den Daumen gemäß der oben genannten Aufteilung)... Das sind schon sehr detaillierte Fragen.

 

Ich glaube der Beatwolle will einfach nur den breiten Markt abdecken, idealerweise mit einem All-World.

 

Vielleicht wäre es am einfachsten, erstmal mit dem Sparen in einen breiten ETF anzufangen und sich nebenbei Gedanken machen, was nun aus den Altbeständen werden soll. Ich würde die Minipositionen wohl verkaufen und beim Rest erstmal 1-2  Monate überlegen, um die Entscheidung später nicht zu bereuen. Eine Einzelaktie, wenn ich sie nicht kenne, würde ich übrigens lieber früher als später verkaufen.

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alsuna
Am 23.12.2020 um 09:14 von odensee:

Die Glaskugel soll dir nun sagen, ob die Vergangenheitsrenditen auch in der Zukunft zu erwarten sind.

An diesem Punkt liegt ja offensichtlich der Knackpunkt. Wie würdest du das überhaupt angehen?

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odensee
vor 3 Minuten von alsuna:

An diesem Punkt liegt ja offensichtlich der Knackpunkt. Wie würdest du das überhaupt angehen?

Tja, das ist der Knackpunkt. Wenn es mein Geld wäre: ich würde, bei der geplant langen Laufzeit des TO, alles verkaufen und in einen "(All) World"-ETF stecken. Es ist aber nicht mein Geld.

 

Daher sollte @Beatwolle sich auch mal Gedanken machen, wie sein Depot bezüglich Regionen-Allokation aussehen soll. Ist ein hoher Europaanteil gewünscht? Wenn ja, ist es nicht sinnvoll, den Europafonds mit einem (All) World zu vergleichen. Dann müsste er für den Vergleich einen STOXX600-Fonds nehmen. Gleiches für das Übergewichten von Deutschland. Gleiches für emerging markets,

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alsuna
vor 2 Minuten von odensee:

Tja, das ist der Knackpunkt. Wenn es mein Geld wäre:

Schade. Ich hatte gehofft, dass du dir in deiner doch schon relativ langen "Laufbahn" diese Frage auch schon mal vornehmen musstest und Ideen hast, wie du das bewerten würdest. Danke dennoch für die Antwort.

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Beatwolle

Hallo zusammen,

 

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen! :)

 

Am 23.12.2020 um 09:14 von odensee:

Die Glaskugel soll dir nun sagen, ob die Vergangenheitsrenditen auch in der Zukunft zu erwarten sind.

Und "Excel" sagt dir dann, ob die steuerfreie Rendite langfristig höher ist als die zu versteuernde (laut Glaskugel höhere) Rendite des ETF. Dabei beachten: deine Fonds sind alle ausschüttend, und die Ausschüttungen sind auch jetzt schon zu versteuern!

Ich habe mich gestern intensiv mit der Entwicklung einer Glaskugel beschäftigt und bin dann am Ende bei einem Vergleich von direktem Verkauf der bestehenden Fonds und Re-Invest in einen All-World ETF als Rechenexempel gelandet. Die Verkaufs- bzw. Kaufgebühren habe ich außer Acht gelassen.

  1. Rendite des Bestandes bei einem Verkauf nach N Jahren und einem Zinsfuß j:
    Rendite_Alt = [(1+j)^N]-1
     
  2. Rendite bei sofortigem Verkauf nach N Jahren, einem Zinsfuß i und Berücksichtigung von 26,375% Steuern auf die Kursgewinne:
    Rendite_Neu = {[(1+i)^N]-1}*0,73625
     
  3. Berechnung des Verhältnis der beiden:
    Ab dem Jahr N, bei dem Rendite_Alt/Rendite_Neu > 1 ist, lohnt sich der Switch auf die neue Anlageform.

Das habe lange Zahlen durch die Gegend geschupst und diverse Varianten durchgespielt und festgestellt, dass quasi in fast allen Fällen ein sofortiger Verkauf und Re-Invest in einen günstige ETF auf den langen Zeitraum das Mittel der Wahl ist. Da ich der Meinung bin, dass ein aktiv gemangter Fonds langfristig nicht den Index schlägt, bin ich als "Worst-Case" davon ausgegegangen, dass der Rendite Vorteil des ETF sich rein durch die Kosten (~0,25% p.a. zu ~1,5% p.a.) ergibt. 

 

Klingt das nach einer "Glaskugel" oder einer einer "Milchmädchenrechnung"? ;)

 

Am 23.12.2020 um 09:14 von odensee:

Du kannst dir nun die 10 Jahresrenditen anschauen (pro Fonds) und feststellen: so gut wie der ETF lief über 10 Jahre keiner der Fonds (wobei ich für den Emerging Marktes Fonds mal einen EM ETF zum Vergleich heranziehen würde).

Der JPM Emerging Markets scheint sich tatsächlich seit 2019 besser zu entwickeln als ein ETF auf den MSCI EM, allerdings langfristig deutlich schlechter als ein "All-World-ETF"

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B0M63177,IE00B4L5Y983,LU0053685615

 

Am 23.12.2020 um 12:25 von oktavian:

ING Diba hat meines Wissens gar nicht Nasdaq OMX als Handeslplatz. Gegen einen Teilverkauf sprechen die Orderkosten. Wenn du jedoch alles auf einmal verkaufst, fallen Steuern an. Ein günstiger Broker mit Nasdaq OMX könnte etwas einsparen.

Die ING hat den Nasdaq nicht als Handelsplatz, bietet aber auch einen Direkthandel für die Aktien von Holmen. Der Kurs der dort geboten wird entspricht ziemlich gut den deutschen Handelsplätzen, bzw. ist auch sehr nah am Wechselkursbereinigten Kurs (SEK --> €) der Nasdaq OMX.


Gibt es in diesem Fall bzw. generell etwas das gegen die Nutzung des Direkthandels spricht?

 

vor einer Stunde von odensee:

Daher sollte @Beatwolle sich auch mal Gedanken machen, wie sein Depot bezüglich Regionen-Allokation aussehen soll.

Mit meinen aktuellen Positionen bilde ich eine starke Europa bzw. Deutschland Übergewichtung ab. Ich würde aber gerne stärker verteilt aufgestellt sein, so dass mir ein All-World-Ansatz sehr attraktiv erscheint.

 

 

vor 18 Stunden von Niklasschnick:

Das Alpha der genannten aktiven Fonds? Ggü. dem jeweilligen Vergleichsindex? Deutschland 10%, Europa 40% (über den Daumen gemäß der oben genannten Aufteilung)... Das sind schon sehr detaillierte Fragen.

Das mit den Kennzahlen klingt ziemlich interessant, allerdings auch ziemlich komplex - da werde ich mich erstmal näher mit beschäftigen müssen.


Beste Grüße und Frohe Weihnachten!

 

Beatwolle

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oktavian
vor 7 Minuten von Beatwolle:

Die ING hat den Nasdaq nicht als Handelsplatz, bietet aber auch einen Direkthandel für die Aktien von Holmen. Der Kurs der dort geboten wird entspricht ziemlich gut den deutschen Handelsplätzen, bzw. ist auch sehr nah am Wechselkursbereinigten Kurs (SEK --> €) der Nasdaq OMX.

Gibt es in diesem Fall bzw. generell etwas das gegen die Nutzung des Direkthandels spricht?

Der spread - muss man eben vergleichen und bei deiner Position ist evtl die Tiefe nicht gegeben. Also wenn du alles zum bid verkaufen möchtest, kriegst du evtl für einige Aktien schlechtere Kurse als den bid auch bei einer market order.

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slekcin

Warum dann überhaupt einen AllWorld, wenn die Emerging Markets doch schlechter laufen. Die kannst du dir mit einem etf auf die Indizes msci world oder ftse developed world sparen. 

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Beatwolle

Hallo zusammen,

 

Um dem Thema einen Abschluss zu geben, wollte ich euch nochmal auf den aktuellen Stand bringen: Seitdem ich das Thema eröffnet habe, habe ich mir weitere Gedanken zu meiner Anlage gemacht, gelesen, gerechnet und verglichen. Im Endeffekt habe ich mich entschlossen alle Positionen zu liquidieren und in einem FTSE All-World (A1JX52) umzuschichten. War das steuerliche die beste Lösung alles zu liquidieren und umzuschichten? Nein, hätte man vermutlich idealer gestalten können.

 

Was waren meine Gedanken:

 

1. Einzelaktien:

- Telekom war eine Mini-Position, klar gab sie steuerfreie Dividende, aber ich wollte das Portfolio aufräumen. Und bei der Miniposition werde ich die fehlende Dividende verkraften können.

- SAP - Befindet sich wie gesagt im Umbau, war kein steuerlicher Altbestand und ~60% im Plus bei Verkauf.

- Holmen - hatte seit dem Einstieg eine sagenhafte Rally hinter sich, bin in 2 Tranchen bei durchschnittlich ~180% im Plus ausgestiegen.

 

2. Fonds:

Hier war ich mit den relativ hohen Kosten und der historisch weniger guten Performance im Vergleich zu einem "einfachen" Depot (MSCI (Developped) World) wenig überzeugt. Ist natürlich ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, wenn ich jetzt Europa mit Weltfonds etc. vergleiche - ich weiß :-*.

 

3. Persönliches Gusto:

Ich kenne es aus anderen Bereiches des Lebens, dass ich anfange immer die "optimale" Lösung zu suchen und teilweise entscheidungsträge werde. Ich habe stunden- und tagelang damit zugebracht hin und her zu rechnen, ob es jetzt ein einzelner All-World sein soll, eine 70/30 World/EM oder vielleicht doch ein BIP-gewichtetes Portfolio sein soll. Einerseits hat mir das Zahlenschubsen zwar Spaß gemacht, andererseits bin ich in einen immer größeren Optimierungswahn verfallen und habe ziemlich viel Zeit verbrannt. Deshab erstmal ein Cut und die Entscheidung erstmal alles in 1 ETF zu stecken. Optimieren kann man später immer noch, auf der anderen Seite ist es auch immer schwer zu optmieren, wenn man die Nebenbedingungen (Zukunft) nicht kennt.

Auf die EM wollte ich in kleiner Gewichtung nicht verzichten, also sollte ein All-World her.

Warum der Vanguard FTSE All-World?

Die günstigen Kosten und die zumindest in der Vergangenheit günstige Tracking-Differenz sprechen für sich. Außerdem finde ich persönlich den genossenschaftlichen Ansatz von Vanguard gut, so dass die Interessen der Anleger (hoffentlich) besser berücksichtigt werden.

 

4. Wie geht's weiter?

- Sparplan auf den FTSE All-World ist eingerichtet und läuft erstmal bis der Gesamtbetrag ~50.000€ beträgt, dann wird umgestellt auf die thesaurierende Variante.

- Kleiner Teil des Vermögens (<10%) nach persönlichem Gusto in Sektorwetten/Einzelaktien anlegen. Warum? Ich habe in den letzten Monaten gelernt, dass es zwar das eine ist ein von anderen (Eltern/Verwandte) erstelltes Portfolio zu halten, etwas anderes ist es selbst an der Börse aktiv zu werden. Das war eine sehr lehrreiche Erfahrung, bei der ich gerne weitere Erfahrungen sammeln möchte - notfalls auch mit etwas Lehrgeld bezahlt :dumb:.

 

 

Nochmal danke an die Hinweise in meinem Thread und natürlich auch für eure zahlreichen Beiträge in anderen Threads, hier im Forum steckt sehr viel Wissen! :thumbsup:

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