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Ronny1870

Wirecard - frühzeitiges Erkennen möglich?

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Ronny1870

Hinterher kennt man immer die richtige Lösung, aber wäre es möglich gewesen, die Gefahren bei Wirecard frühzeitig zu erkennen

und nicht zu investieren oder eben schnell zu verkaufen, falls man investiert hat? Damit meine ich den Zeitpunkt, als in den Medien

noch keine Anzeichen für den Bilanzfälschungsskandal kursierten und der Kurs sich im Bereich 100 - 190 Euro positiv entwickelte.

 

Was hätte man analysieren müssen, wo gab es (versteckte) Hinweise?

 

1) Die Herkunft des Unternehmens. Falls die Medienberichte stimmen, dass die Geschäfte in den Bereichen Rotlicht und Casino ihren

Urspung nahmen, wäre hier Vorsicht geboten.

2) Die Bildung der Vorstände. Und schon wieder: Falls die Medien richtig berichteten, dass manche Vorstände weder über einen

Universitätsabschluss, noch über Abitur (!!) verfügen, sollte man als Investor an die Risiken denken.

3) Hat man sich die Gebiete mit den Geschäftstätigkeiten angeschaut, so fiel auf, dass der meiste Umsatz in Entwicklungsländern wie Südamerika, Nahost

und Asien gemacht wurde. Eben in Gebieten mit weniger regulierten Märkten. Für ein großes und globales Wachstumsnternehmen sicherlich eine Option, aber

nur als Ergänzung zu anderen Märkten. Ein kluger Investor hätte sich auch Markttätigkeiten in Europa und Nordamerika gewünscht. Fehlen diese,

so ist das zu hinterfragen.

4) Karriere auf ihrer Internetseite. Schaut man sich die Jobangebote einer Firma an, kann man auf die Geschäfte und auf Zukunftsinvestitionen und Pläne

der Firma schließen. Welche Leute suchen sie? Welche Tools wollen sie einsetzen? Was sind wichtige Aufgaben im Alltagsgeschäft?

Bei einem modernen globalen Tech Unternehmen hätte ich erwartet, dass sie mindestens zur Hälfte Ingenieure, Softwareentwickler und Analysten suchen.

Stattdessen konnte man einige Monate vor der Insolvenz sehen: 90% Verkäufer waren gesucht, und zwar der Sorte Power Seller mit internationaler Ausrichtung,

Quereinsteigertum wurde großgeschrieben, die Bildungsanforderungen waren gering. Die restlichen 10% waren sonstige Berufe, da waren vielleicht ein Entwickler

und einige weitere Berufsfelder dabei.

 

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hund555

5) Leerverkäufer hinterfragen, evtl. deren (wenn welche gibt) Berichte lesen

6) Medienberichten (in diesem Fall FT) evtl. mehr Glauben schenken, nicht automatisch auf die Seite des CEO stellen. Hier geht es nämlich Aussage gegen Aussage

7) Auf wenn Wirtschaftsprüfer mehrmals alles geprüft haben, kann das Unternehmen trotzdem nichts wert sein. Nicht zu viel Glauben schenken. Genau so ähnlich auch gegenüber Ratingagenturen kritisch sein.

8) Startups sind wohl auf solche Betrüge anfälliger, als Unternehmen welche über hundert Jahre solide Bilanzen geschrieben haben und deren Produkte weltweit bekannt sind.

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Peter Grimes

0) Und warum habt ihr uns das alles nicht schon letztes Jahr erzählt? Hinterher klug rumschwätzen ist einfach ...

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Cai Shen
vor 18 Minuten von Ronny1870:

wäre es möglich gewesen, die Gefahren bei Wirecard frühzeitig zu erkennen

Ich glaube den ersten konkreten Hinweis gab es 2009 und dann immer mal wieder kritische Berichte. 

Spätestens als der beauftragte Wirtschaftsprüfer das Testat mehrfach verschoben hat und eine aufwändige Sonderprüfung im öffentlichen Teil nur unvollständige Angaben macht, hätte man als Anleger zu >100 € die Reißleine ziehen können. 

 

Nein, der Absturz von Wirecard kam nicht überraschend! 

Lediglich über das zu erwartende Ausmaß könnte man geteilter Meinung sein. 

vor 3 Minuten von Peter Grimes:

Und warum habt ihr uns das alles nicht schon letztes Jahr erzählt?

Haben "wir" , ist ja nicht so, dass im Wirecard Thread beste Tesla-Stimmung (bullisch) herrschte. :rolleyes:

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AktieGlobal
· bearbeitet von AktieGlobal
vor 30 Minuten von Ronny1870:

Hinterher kennt man immer die richtige Lösung, aber wäre es möglich gewesen, die Gefahren bei Wirecard frühzeitig zu erkennen

und nicht zu investieren oder eben schnell zu verkaufen, falls man investiert hat? Damit meine ich den Zeitpunkt, als in den Medien

noch keine Anzeichen für den Bilanzfälschungsskandal kursierten und der Kurs sich im Bereich 100 - 190 Euro positiv entwickelte.

 

Was hätte man analysieren müssen, wo gab es (versteckte) Hinweise?

 

1) Die Herkunft des Unternehmens. Falls die Medienberichte stimmen, dass die Geschäfte in den Bereichen Rotlicht und Casino ihren

Urspung nahmen, wäre hier Vorsicht geboten.

2) Die Bildung der Vorstände. Und schon wieder: Falls die Medien richtig berichteten, dass manche Vorstände weder über einen

Universitätsabschluss, noch über Abitur (!!) verfügen, sollte man als Investor an die Risiken denken.

3) Hat man sich die Gebiete mit den Geschäftstätigkeiten angeschaut, so fiel auf, dass der meiste Umsatz in Entwicklungsländern wie Südamerika, Nahost

und Asien gemacht wurde. Eben in Gebieten mit weniger regulierten Märkten. Für ein großes und globales Wachstumsnternehmen sicherlich eine Option, aber

nur als Ergänzung zu anderen Märkten. Ein kluger Investor hätte sich auch Markttätigkeiten in Europa und Nordamerika gewünscht. Fehlen diese,

so ist das zu hinterfragen.

4) Karriere auf ihrer Internetseite. Schaut man sich die Jobangebote einer Firma an, kann man auf die Geschäfte und auf Zukunftsinvestitionen und Pläne

der Firma schließen. Welche Leute suchen sie? Welche Tools wollen sie einsetzen? Was sind wichtige Aufgaben im Alltagsgeschäft?

Bei einem modernen globalen Tech Unternehmen hätte ich erwartet, dass sie mindestens zur Hälfte Ingenieure, Softwareentwickler und Analysten suchen.

Stattdessen konnte man einige Monate vor der Insolvenz sehen: 90% Verkäufer waren gesucht, und zwar der Sorte Power Seller mit internationaler Ausrichtung,

Quereinsteigertum wurde großgeschrieben, die Bildungsanforderungen waren gering. Die restlichen 10% waren sonstige Berufe, da waren vielleicht ein Entwickler

und einige weitere Berufsfelder dabei.

 

1) Woher weißt du, ob Medienberichte stimmen... Was ist, wenn du die Aktie aufgrund eines Medienberichtes verkauft hast, die Berichterstattung jedoch falsch war... Dann würdest du nach Indikatoren fragen, um falsche Berichterstattung(en) zu erkennen.

2) Bildung ist nicht alles, siehe Cum-Ex-Skandale, Insolvenzen von Unternehmen mit "gebildeten" Vorständen, ...    Nur weil jemand Abitur oder einen Akademischen Titel hat, heißt es nicht, dass er Kompetenzen hat, ein Unternehmen zu führen

3) Vielleicht sind andere Länder mit digitalen Zahlungen weiter... Siehe Nordamerika oder China... Nur weil ein UN im Ausland mehr Gewinn erwirtschaftet, ist es doch nicht negativ zu werten. Siehe Delivery Hero.

4) Ich glaube fest daran, dass du nicht beurteilen kannst, was a) hinter einer Position steckt b) welche Fähigkeiten hierfür notwendig sind und vor allem c) ob ein hoher Schulabschluss hierfür notwendig ist. Und natürlich braucht/brauchte Wirecard Verkäufer, die braucht jedes Unternehmen. Und vielleicht waren die Stellen für Softwareentwickler bereits besetzt?

 

 

Allen in allem sind das für mir keine Argumente. Ich kann hier nur Peter Grimes zustimmen. Und nein, ich war nicht in Wirecard investiert, weil ich deren Geschäftsmodell nie richtig verstanden habe bzw. wie die Geld verdienen.

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dev
vor 14 Minuten von Peter Grimes:

0) Und warum habt ihr uns das alles nicht schon letztes Jahr erzählt? Hinterher klug rumschwätzen ist einfach ...

Hier gehts doch gleich los ...

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Schwachzocker
vor 20 Minuten von Cai Shen:
vor 23 Minuten von Peter Grimes:

0) Und warum habt ihr uns das alles nicht schon letztes Jahr erzählt? Hinterher klug rumschwätzen ist einfach ...

Haben "wir" , ist ja nicht so, dass im Wirecard Thread beste Tesla-Stimmung (bullisch) herrschte. :rolleyes:

Das habt "ihr" bei allen anderen Unternehmen aber auch. Es gibt immer Mahner.

 

vor 47 Minuten von Ronny1870:

Was hätte man analysieren müssen, wo gab es (versteckte) Hinweise?

Man hätte die Geschichte der Unternehmenspleiten analysieren müssen, um zu erkennen, dass man nichts vorhersehen kann.

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Ronny1870
vor 14 Minuten von AktieGlobal:

1) Woher weißt du, ob Medienberichte stimmen... Was ist, wenn du die Aktie aufgrund eines Medienberichtes verkauft hast, die Berichterstattung jedoch falsch war... Dann würdest du nach Indikatoren fragen, um falsche Berichterstattung(en) zu erkennen.

Ganz genau weiß man es nicht, aber man kann und sollte als Investor nachforschen. Kann ja was dran sein.

 

vor 15 Minuten von AktieGlobal:

2) Bildung ist nicht alles, siehe Cum-Ex-Skandale, Insolvenzen von Unternehmen mit "gebildeten" Vorständen, ...    Nur weil jemand Abitur oder einen Akademischen Titel hat, heißt es nicht, dass er Kompetenzen hat, ein Unternehmen zu führen

Das stimmt schon, Bildung garantiert erstmal keinen wirtschaftlichen Erfolg. Aber blanke Abwesenheit von Bildung erhöht schon das Risiko enorm. Gut, es gibt auch Ausnahmen in Form von Gates als Studienabbrecher oder Holmes und Theranos als negatives Beispiel, aber in diesen Einzelfällen sollte der Investor eben auch nachforschen und die Situation ergründen.

 

vor 19 Minuten von AktieGlobal:

3) Vielleicht sind andere Länder mit digitalen Zahlungen weiter... Siehe Nordamerika oder China... Nur weil ein UN im Ausland mehr Gewinn erwirtschaftet, ist es doch nicht negativ zu werten. Siehe Delivery Hero.

Ich meinte nicht Ausland allgemein, sondern Entwicklungsländer in Asien, Nahost und Südamerika. Es ist nämlich merkwürdig, deklarierte Gewinne auf Aktivität auf solch schwachen Märkten zurückzuführen, wenn fast keine Aktivität auf Märkten in entwickelten Ländern vorliegt. Und außerdem sind Gesetze auf Märkten in Entwicklungsländern oft viel zu locker.

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Cauchykriterium

Mir persönlich hat der erste Beitrag im Wirecard-Thread gereicht, der schon vor weit mehr als zehn Jahren von einer vermuteten Bilanzproblematik sprach. Der Threadersteller hat's halt schon besonders früh gewusst :D

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oktavian

Ohne Netzwerk ist das unmöglich von Deutschland aus, da man auch mal vor Ort gucken muss.

Wirecardbank in DE war in Ordnung. Das Geld war im Ausland nicht vorhanden. Das wird aber nicht in DE geprüft. Die Wirtschaftsprüfer machen eher eine Papierprüfung in DE. Gute Fälschungen wollen/können die nicht erkennen und es wird nicht nach Logik, sondern nach Standards geprüft. Rein logisch hätte man die cash Bestände prüfen müssen, auch wenn die im Ausland waren. Als Normalbürger kann man das nicht nachvollziehen und die Frage warum man überhaupt WP braucht in dieser Form ist berechtigt.

 

9) unerklärbar hohe Margen in umkämpftem Markt

10) schlechte Erklärung im GB (konnte ich nicht verstehen)

 

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hattifnatt

@Mods, vielleicht sollte man diesen Thread mit dem Wirecard-Thread zusammenlegen ...?

https://www.wertpapier-forum.de/topic/21932-wirecard/page/223/

 

Mein persönliches Fazit wäre: Man konnte es nicht durch rein rationale Analyse oder eine solche "Checkliste" wie oben aufgelistet erkennen: "Analysis - Paralysis", für alle Positionen gab es Argumente für und wieder, wie man auch an dem Wirecard-Thread sehen konnte. Ich bin durch reines Glück und "Bauchgefühl" mit meiner kleinen Position noch vor dem 18.6. rausgekommen, es hätte aber genausogut schiefgehen können, war also nicht reproduzierbar.

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Badurad
vor 59 Minuten von hattifnatt:

Mein persönliches Fazit wäre: Man konnte es nicht durch rein rationale Analyse oder eine solche "Checkliste" wie oben aufgelistet erkennen: "Analysis - Paralysis", für alle Positionen gab es Argumente für und wieder, wie man auch an dem Wirecard-Thread sehen konnte. Ich bin durch reines Glück und "Bauchgefühl" mit meiner kleinen Position noch vor dem 18.6. rausgekommen, es hätte aber genausogut schiefgehen können, war also nicht reproduzierbar.

Ich habe mich ebenfalls aufgrund meines schlechten Bauchgefühls schon immer von Wirecard ferngehalten. Wobei Bauchgefühl ja keine reine Emotion, sondern eine Mischung aus Fakten und Erfahrungswerten ist. Mir war die ganze Story mit dem extrem schnellen Wachstum, einem mir völlig unverständlichen Geschäftsmodell und einem Vorstand der sehr substanzielle Vorwürfe u.a. der Financial Times nie inhaltlich entkräftet hat immer suspekt. (Oder um es weniger elegant auszudrücken: Wo so viele Fliegen sind, da ist auch irgendwo Scheiße.)

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DerBademeister
vor 6 Stunden von Ronny1870:

Hinterher kennt man immer die richtige Lösung, aber wäre es möglich gewesen, die Gefahren bei Wirecard frühzeitig zu erkennen

und nicht zu investieren oder eben schnell zu verkaufen, falls man investiert hat? Damit meine ich den Zeitpunkt, als in den Medien

noch keine Anzeichen für den Bilanzfälschungsskandal kursierten und der Kurs sich im Bereich 100 - 190 Euro positiv entwickelte.

 

Was hätte man analysieren müssen, wo gab es (versteckte) Hinweise?

 

1) Die Herkunft des Unternehmens. Falls die Medienberichte stimmen, dass die Geschäfte in den Bereichen Rotlicht und Casino ihren

Urspung nahmen, wäre hier Vorsicht geboten.

2) Die Bildung der Vorstände. Und schon wieder: Falls die Medien richtig berichteten, dass manche Vorstände weder über einen

Universitätsabschluss, noch über Abitur (!!) verfügen, sollte man als Investor an die Risiken denken.

3) Hat man sich die Gebiete mit den Geschäftstätigkeiten angeschaut, so fiel auf, dass der meiste Umsatz in Entwicklungsländern wie Südamerika, Nahost

und Asien gemacht wurde. Eben in Gebieten mit weniger regulierten Märkten. Für ein großes und globales Wachstumsnternehmen sicherlich eine Option, aber

nur als Ergänzung zu anderen Märkten. Ein kluger Investor hätte sich auch Markttätigkeiten in Europa und Nordamerika gewünscht. Fehlen diese,

so ist das zu hinterfragen.

4) Karriere auf ihrer Internetseite. Schaut man sich die Jobangebote einer Firma an, kann man auf die Geschäfte und auf Zukunftsinvestitionen und Pläne

der Firma schließen. Welche Leute suchen sie? Welche Tools wollen sie einsetzen? Was sind wichtige Aufgaben im Alltagsgeschäft?

Bei einem modernen globalen Tech Unternehmen hätte ich erwartet, dass sie mindestens zur Hälfte Ingenieure, Softwareentwickler und Analysten suchen.

Stattdessen konnte man einige Monate vor der Insolvenz sehen: 90% Verkäufer waren gesucht, und zwar der Sorte Power Seller mit internationaler Ausrichtung,

Quereinsteigertum wurde großgeschrieben, die Bildungsanforderungen waren gering. Die restlichen 10% waren sonstige Berufe, da waren vielleicht ein Entwickler

und einige weitere Berufsfelder dabei.

 

Zu Punkt 2) 

Was soll das heißen? Kann jemand, nur weil er kein Abitur hat geschweige denn ein Studium absolviert hat, kein Unternehmen leiten? 

Ich finde das immer ein bisschen pauschal abgestempelt, da ich persönlich einige Bekannte kenne, die erfolgreiche Unternehmen leiten, obwohl sie kein Abitur haben. Sie haben dafür einen soliden Meistertitel, der oft deutlich mehr Erfahrung und Praxiswissen mit sich bringt als ein frisch fertigstudierter Unistudent, der noch nie in seinem Leben etwas gearbeitet hat und plötzlich ein erfolgreicher Unternehmer werden möchte. Das sind dann meist diejenigen, die nach einem Jahr Insolvenz anmelden, weil sie einfach keine Praxiserfahrung haben. 

Also bitte sowas nicht als Indikator benutzen, um den Erfolg eines Unternehmens vorauszuahnen. 

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Maury

Man könnte es auch so ausdrücken, dass das Risiko, dass da etwas faul ist, schon lange da war, man aber auf eine anständige Rendite gehofft hat, wenn da doch nichts faul ist.

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Bassinus
vor 9 Stunden von Ronny1870:

1) Die Herkunft des Unternehmens. Falls die Medienberichte stimmen, dass die Geschäfte in den Bereichen Rotlicht und Casino ihren

Urspung nahmen, wäre hier Vorsicht geboten.

Ja, dass haben bei mir tatsächlich 2 Arbeitskollegen unabhängig voneinander immer wieder gesagt und war deren Grund niemals dort einzusteigen. Gründe: Mafiöse Strukturen sind in den Bereichen Gang & Gäbe

vor 9 Stunden von Ronny1870:

2) Die Bildung der Vorstände. Und schon wieder: Falls die Medien richtig berichteten, dass manche Vorstände weder über einen

Universitätsabschluss, noch über Abitur (!!) verfügen, sollte man als Investor an die Risiken denken.

Quark. Intelligenz, Unternehmertum und Million-Dollar-Idea haben nichts mit Schulabschluss etc. zu tun.

vor 9 Stunden von Ronny1870:

3) Hat man sich die Gebiete mit den Geschäftstätigkeiten angeschaut, so fiel auf, dass der meiste Umsatz in Entwicklungsländern wie Südamerika, Nahost

und Asien gemacht wurde. Eben in Gebieten mit weniger regulierten Märkten. Für ein großes und globales Wachstumsnternehmen sicherlich eine Option, aber

nur als Ergänzung zu anderen Märkten. Ein kluger Investor hätte sich auch Markttätigkeiten in Europa und Nordamerika gewünscht. Fehlen diese,

so ist das zu hinterfragen.

Auch das ist Quark. Gibt unzählige Unternehmen die genau so ihr Geld verdienen. 

vor 9 Stunden von Ronny1870:

4) Karriere auf ihrer Internetseite. Schaut man sich die Jobangebote einer Firma an, kann man auf die Geschäfte und auf Zukunftsinvestitionen und Pläne

der Firma schließen. Welche Leute suchen sie? Welche Tools wollen sie einsetzen? Was sind wichtige Aufgaben im Alltagsgeschäft?

Bei einem modernen globalen Tech Unternehmen hätte ich erwartet, dass sie mindestens zur Hälfte Ingenieure, Softwareentwickler und Analysten suchen.

Stattdessen konnte man einige Monate vor der Insolvenz sehen: 90% Verkäufer waren gesucht, und zwar der Sorte Power Seller mit internationaler Ausrichtung,

Quereinsteigertum wurde großgeschrieben, die Bildungsanforderungen waren gering. Die restlichen 10% waren sonstige Berufe, da waren vielleicht ein Entwickler

und einige weitere Berufsfelder dabei.

Akquisition ist kein Problem. Und gerade in dem Bereich sehr wichtig. Was denkst wie Google das in den Anfangsjahren gemacht hat. Und selbst heute noch klingelt noch bei jedem neuen Unternehmer das Telefon, ob man nicht weiter oben in der Suche landen möchte ;)

 

Was mich bei Wirecard eigentlich immer gestört hat: Die Marge. Diese war ohne ersichtlichen Grund doppelt so groß wie die von allen Mitbewerbern. Und das war auch nicht allein mit den "Grauen" Geschäftsfeldern zu erklären, da diese später ja angeblich nicht mehr das riesige Umsatzgeschäft gemacht haben.

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Schwachzocker
vor 3 Stunden von Maury:

Man könnte es auch so ausdrücken, dass das Risiko, dass da etwas faul ist, schon lange da war, man aber auf eine anständige Rendite gehofft hat, wenn da doch nichts faul ist.

:thumbsup:

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Beginner81
vor 23 Stunden von AktieGlobal:

4) Ich glaube fest daran, dass du nicht beurteilen kannst, was a) hinter einer Position steckt b) welche Fähigkeiten hierfür notwendig sind und vor allem c) ob ein hoher Schulabschluss hierfür notwendig ist. Und natürlich braucht/brauchte Wirecard Verkäufer, die braucht jedes Unternehmen. Und vielleicht waren die Stellen für Softwareentwickler bereits besetzt?


Ich glaube fest daran, dass das Unsinn ist.
a) die Position, nach der die Stellenanzeige sucht, b) um als a) seine Aufgaben erfüllen zu können, c) wie es in der Stellenanzeige steht.
Klar, für Softwareentwickler gibt es heutzutage keine freien Stellen mehr, IT-lastige Firmen suchen vorrangig Verkäufer, AWD braucht IT-ler.

 


@Ronny1870 Probiere es doch aus, falls es möglich ist, muss die Beurteilung bei Grenke Leasing ein Leichtes sein.
 

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chirlu
vor 46 Minuten von Beginner81:

Probiere es doch aus, falls es möglich ist, muss die Beurteilung bei Grenke Leasing ein Leichtes sein.

 

Wolfgang Grenke hat das Unternehmen vor Studienabschluß gegründet. Also eindeutig Betrug. :narr:

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AktieGlobal
vor 50 Minuten von Beginner81:


Ich glaube fest daran, dass das Unsinn ist.
a) die Position, nach der die Stellenanzeige sucht, b) um als a) seine Aufgaben erfüllen zu können, c) wie es in der Stellenanzeige steht.
Klar, für Softwareentwickler gibt es heutzutage keine freien Stellen mehr, IT-lastige Firmen suchen vorrangig Verkäufer, AWD braucht IT-ler.

 


@Ronny1870 Probiere es doch aus, falls es möglich ist, muss die Beurteilung bei Grenke Leasing ein Leichtes sein.
 

Ich verstehe die Aussage nicht - findest du seine oder meine Aussage Unsinn?

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HalloAktie

Meine Lehre aus der Ferne betrachtet: Ich lese den Blog von memyselfandi regelmäßig.

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Chips
Am 24.12.2020 um 11:00 von Cai Shen:

Ich glaube den ersten konkreten Hinweis gab es 2009 und dann immer mal wieder kritische Berichte. 

Spätestens als der beauftragte Wirtschaftsprüfer das Testat mehrfach verschoben hat und eine aufwändige Sonderprüfung im öffentlichen Teil nur unvollständige Angaben macht, hätte man als Anleger zu >100 € die Reißleine ziehen können. 

 

Nein, der Absturz von Wirecard kam nicht überraschend! 

Lediglich über das zu erwartende Ausmaß könnte man geteilter Meinung sein. 

Haben "wir" , ist ja nicht so, dass im Wirecard Thread beste Tesla-Stimmung (bullisch) herrschte. :rolleyes:

Also zum einen ist der Teslathread schon immer eher bearish. Wie beim Amazonthread wird sich das aber auch irgendwann wandeln. 

Zum Anderen gab es bei Wirecard Bedenken und das Unternehmen hat wie Tesla polarisiert. Es gab die Hater und Lover. Ich hab die Finger davon gelassen, weil mir nicht so recht klar war, mit was die ihr Geld verdienen. Auf Nachfrage im Thread wurde das teils aggressiv abgewährt, man solle doch mal die Geschäftsberichte lesen. Dazu gab es Berichte über Bilanzungereimtheiten, an denen aber nicht automatisch was dran sein müsste. 

 

Klar war da nix. Aber man muss sich fragen, ob man ein Unternehmen haben will, an das eine so renommierte Zeitung wie FT solche Vorwürfe richtet. Solche existentiellen Vorwürfe. 

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Schwachzocker
vor 9 Minuten von Chips:

...Klar war da nix. Aber man muss sich fragen, ob man ein Unternehmen haben will, an das eine so renommierte Zeitung wie FT solche Vorwürfe richtet. Solche existentiellen Vorwürfe. 

Natürlich muss man sich das überlegen. Aber wer sagt, dass man sich das nicht überlegt hat?

Wenn die Vorwürfe, wie bei Wirecard, wahr sind, ist das Geld weg. Sollten sich die Vorwürfe hingegen als gegenstandlos erweisen, dann ist eine riesige Rendite drin. 

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dev
vor 27 Minuten von Schwachzocker:

Wenn die Vorwürfe, wie bei Wirecard, wahr sind, ist das Geld weg. Sollten sich die Vorwürfe hingegen als gegenstandlos erweisen, dann ist eine riesige Rendite drin. 

Diese Strategie würde ich als zocken bezeichnen!

Kann man machen, damit dürfte die Rendite aber langfristig unterdurchschnittlich sein.

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MCThomas0215
vor 59 Minuten von Chips:

Klar war da nix. Aber man muss sich fragen, ob man ein Unternehmen haben will, an das eine so renommierte Zeitung wie FT solche Vorwürfe richtet. Solche existentiellen Vorwürfe. 

Man befand sich jedoch in guter Gesellschaft - > Kreditgeber

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Cai Shen
vor 8 Minuten von dev:

Diese Strategie würde ich als zocken bezeichnen!

Richtig, kann man machen und schnell viel Geld gewinnen. Die meisten verlieren leider auf längere Zeit alles wieder.

Meiner Meinung nach dadurch befeuert, dass durch kleinere Erfolge der Overconfidence Bias derart steigt, dass die Einsätze immer höher werden. 

Ich möchte mal behaupten, in dem Thema  kenne *ich* mich extrem gut aus. :rolleyes:

Dagegen helfen nur Regeln (nicht alles auf eine Karte) und Disziplin (nein, auch bei diesem total sicheren Tipp nicht). 

 

Wenn wie bei Wirecard alle von der Putzfrau bis zur Finanzaufsicht ins Casino rennen, dann halte ich mich sowas von fern und schaue mir das Treiben bestenfalls zur Belustigung an. 

Grenke war da z. B. nachrichtentechnisch eine ganz andere Hausnummer, ausschließlich schlechte Stimmung in den Medien, keine fundierten Berichte ala FT und deshalb ohne jeden Beweis maximale Verunsicherung. 

Das drückt schön auf die Kurse und lässt mich irgendwann beherzt zugreifen. 

Meine Meinung und Anleihen-Trades habe ich übrigens rechtzeitig hier im Forum bekannt gegeben. Schöne Kursgewinne mitgenommen und noch ein paar Jahre 4% Coupons auf ein Investment Grade Rating einstreichen. Perfekt! :smoke:

 

 

 

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