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rexlouis

Weshalb ist mein Einstandswert nach einem ETF-Teilverkauf zu niedrig?

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rexlouis

Hallo zusammen,

bitte entschuldigt folgende Einsteigerfragen.

 

Zusammenfassung Background:

Habe im Mai dank der Corona-Krise erstmals ETFs gekauft, über Smartbroker/Gettex, um die Gebühren zu vermeiden. Hab mich ausschließlich auf den thesaurierenden iShares A0RPWH konzentriert, jeden Monat kräftig nachgekauft und war letzte Woche bei immerhin fast +10% Depotwert. Bis dahin habe ich in einer Excel-Tabelle alle Käufe zusammengefasst, die ziemlich genau mit den Werten korrespondierten, die ich von Smartbroker erhielt.

 

Um Steuern optimal zu sparen, wollte ich dann letzte Woche genau so viele ETFs wieder verkaufen, um zumindest ungefähr auf meinen Freibetrag von (801€ x 0,7 Teilfreistellung =) 1.144€ zu kommen. Anschließend war mein Plan, nach der Abrechnung durch Smartbroker das Geld - dann als steuerberücksichtigender Gewinn auf meinem Verrechnungskonto - wieder zurück in diese ETFs zu stecken.

Habe mir dazu das "First in - first out" zu Herzen genommen und mir vorher durch meine Excel errechnet gehabt, dass ich genau 161 ETFs verkaufen muss, um auf 1.126,37€ Gewinn zu kommen und somit zumindest nahe an meinen Freibetrag zu liegen.

Ich habe schließlich in der nachgelieferten Wertpapierabrechnung von Smartbroker glücklich bemerkt, dass ich - wie errechnet - durch diesen Verkauf tatsächlich 1.126,37€ Gewinn gemacht hatte und mein Freibetrag dadurch fast perfekt erschöpft wurde.

Anschließend habe ich mir die 161 ETFs (zufällig) zu exakt dem gleichen Kurs zurückgekauft. Soweit passt alles.

 

Allerdings:

Mein durchschnittlicher Einstiegskurs liegt nun nach Smartbroker jetzt genau 357,79€ unter dem Einstiegskurs, den ich mir mit Excel berechne...

Zur Berechnung habe ich hier ganz naiv jene verkauften ETFs aus der Tabelle gestrichen und einfach die neuen ETFs vollwertig dazugeschrieben.

Das "Problem", was dieser niedrigere Einstandswert nach sich zieht, ist ja, dass dadurch in meiner GV-Rechnung mein Depot statt - wie oben berechnet - mit ~6,6% im Plus nun mit ~7,2% im Plus steht; heißt: Bei einem Verkauf irgendwann mal werde ich auf  357,79€ "mehr" Steuern zahlen als errechnet...

 

Ich möchte mein Problem mal vereinfacht als Beispiel bringen:

ETF-Kauf Mai: 100 ETFs zu 50€ = 5.000€

ETF-Kauf August: 20 ETFs zu 52€ = 1.040€

ETF-Kauf Oktober: 20 ETFs zu 55€ = 1.100€

-------> Einstand: 7.140€

 

Dann der Verkauf mit Freistellungsauftrag:

ETF-Verkauf Dezember: 100 ETFs zu 60€ = 6.000€

Im gleichen Zuge der Rückkauf:

ETF-Kauf Dezember: 100 ETFs zu 60€ = 6.000€

 

Also hätte sich mein Einstand dadurch wie folgt verändern müssen:

[ETF-Kauf Mai: 100 ETFs zu 50€ = 5.000€] KOMPLETT VERKAUFT, deshalb 0€

ETF-Kauf August: 20 ETFs zu 52€ = 1.040€

ETF-Kauf Oktober: 20 ETFs zu 55€ = 1.100€

ETF-Kauf Dezember: 100 ETFs zu 60€ = 6.000€

-------> Einstand: 8.140€

 

Ergo: 1.000€ Gewinn, den ich 1:1 in meinen Einstandswert transferiert habe, weil diese innerhalb meines Freistellungsauftrag liegen und somit völlig steuerfrei zu Einstandsvermögen gezählt werden... Alles natürlich unter der Berücksichtigung, dass keine Gebühren und Steuern angefallen sind.

Oder welchen Denkfehler habe ich hier?

Wie kann es sein, dass der Einstandswert - in meinem Beispiel - statt 8.140€ nun 7.800€ beträgt?

(Dies ist natürlich nur vereinfacht, in Wirklichkeit war es etwas komplizierter; hier habe ich dennoch einen um 357,79€ niedrigeren Einstandswert als errechnet...)

 

Irgendetwas muss ich da nicht bedacht haben?

 

 

 

VIELEN DANK!
 

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spreadit
vor 6 Minuten von rexlouis:

Wie kann es sein, dass der Einstandswert - in meinem Beispiel - statt 8.140€ nun 7.800€ beträgt?

 

 

Welcher Einstandswert? Wo vermutest du den zu sehen?

Smartbroker zeigt nicht den steuerlichen Einstandswert und berücksichtigt vermutlich auch nicht das FIFO-Prinzip.

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rexlouis

Bei Smartbroker unter Depotbestand findet sich neben der G/V heute und der G/V gesamt auch der Einstandswert, ebenfalls der durchschnittliche Kaufkurs. Eben zu niedrig. 

 

FIFO-Prinzip wurde durch Smartbroker natürlich berücksichtigt, sonst wäre mein gemachter Gewinn ja nicht so perfekt aufgegangen... 

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chirlu

Was in Depotübersichten angezeigt wird, ist nicht das, was für die Steuerberechnung herangezogen wird. Am besten einfach ignorieren.

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hattifnatt

Ja, die Smartbroker-Depotübersicht berücksichtigt leider kein FIFO. Ich tracke immer noch parallel in einem Musterdepot (OnVista, Rentablo, ...)

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rexlouis

SUPER!
Tausend Dank, ihr habt mir damit richtig weitergeholfen!

 

Ich wusste echt nicht weiter, wie die zu dieser Berechnung gekommen sind; nun habe ich mir ebenfalls mal ein Musterdepot angelegt und dieses stimmt perfekt mit meinen Berechnungen in Excel überein.

 

Ist natürlich ärgerlich, dass dies bei Smartbroker nicht eingerechnet ist; es sollte doch wohl kein so großen technischen Aufwand bedeuten...?

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chirlu
vor einer Stunde von rexlouis:

es sollte doch wohl kein so großen technischen Aufwand bedeuten...?

 

Eine steuerlich korrekte Betrachtung mit allen Spezialfällen ist, ganz im Gegenteil, ein riesiger Aufwand.

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Mangalica
Am 30.12.2020 um 23:24 von chirlu:

Eine steuerlich korrekte Betrachtung mit allen Spezialfällen ist, ganz im Gegenteil, ein riesiger Aufwand.

Der üblich berechnete Einstandswert bei Aktien und ETFs beachtet diese ganzen Spezialfälle aber gar nicht, die sind nur für die Ausszahlung auf dem Verrechnungskonto relevant. Letztendlich braucht man nur eine Tabelle mit den drei Spalten Datum/Stückzahl/Kaufwert. Bei einem Verkauf streicht man dann die ältesten Stücke aus der Tabelle (wegen FIFO-Prinzip) und was dann übrig bleibt, ist der neue Einstandswert. Das würde den meisten Leute schon reichen.

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