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T Reichold

Erweiterung des Multifaktor-Portfolios nach Gerd Kommer

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T Reichold

Hallo zusammen,

Ich bespare zur Zeit das integrierte Multifaktor Portfolio nach Gerd Kommer aus seinem Buch „Souverän investieren mit Indexfonds & ETF’s“. Siehe unten das Spreadsheet. Ich finde den Ansatz schlüssig und gut belegt aus der Wissenschaft und da mein Anlagezeitraum ~39 Jahre bis zur Rente ist denke Ich es ist für mich die richtige Strategie. Meine Sparrate ist €500/Monat und Ziel ist die Altersvorsorge (kein Haus o.a. von diesem Geld). Da noch viel Zeit bis zur Rente ist, ist hier eine 100% ETF Quote.

Es gibt 2 Dinge die Kommer auch in seinem Buch bei diesem Portfolio bemängelt die Ich jetzt gerne angehen will:

 

-          Nachteil 1: Der MSCI World Multi-Faktor ETF von iShares hat keine wirkliche small cap exposure da der Grundindex der MSCI World ist und in diesem eben nur Large und Mid caps drin sind. Wäre es der MSCI   World IMI wäre das anders.

 

-          Mögliche Lösung 1: Einen separaten small cap ETF in das Portfolio aufnehmen damit dieser Faktor noch besser mitgenommen werden kann.

 

-          Nachteil 2: Es gibt in der Tat ein sehr großes US-Gewicht in dem Multi-faktor ETF. Die Diversifikation ist ebenfalls gegenüber Marktneutral geringer was bei den Kriterien auch zu erwarten ist,

 

-          Mögliche Lösung 2: Einen MSCI Europe Multi-faktor ETF Aufnehmen, um US-Gewicht zu reduzieren und mehr Diversifikation zu haben.

 

Unten im Spreadhseet habe Ich auch den Vorschlag für das modifizierte Portfolio mit dabei. Meine Frage ist:

1.       Ist das so stimmig / habe Ich irgendwo einen Denkfehler?

2.       Sind die prozentualen Verteilungen auch sinnig oder sollte besser einer mehr/weniger sein?

 

Wenn jemand hier Erfahrung hat würde Ich mich über ein Feedback freuen. Noch zum Schluss, nicht über die iShares Affinität wundern. Mein Depot ist bei Trade Republic.

 

Grüße aus Braunschweig

Tobias

 

 

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Birk
vor 1 Minute von T Reichold:

Unten im Spreadhseet habe Ich auch den Vorschlag für das modifizierte Portfolio mit dabei. Meine Frage ist:

1.       Ist das so stimmig / habe Ich irgendwo einen Denkfehler?

2.       Sind die prozentualen Verteilungen auch sinnig oder sollte besser einer mehr/weniger sein?

1. Wenn du unbedingt Multifactor willst, dann ist das eine Möglichkeit, das so umzusetzen. Wichtig ist, dass du weißt, was du dir von der jeweiligen Position erhoffst und welche Rolle sie in deinem Portfolio erfüllen soll.

2. Kann man so machen, das ist alles reine Geschmackssache. Die Positionsgrößen sind auch ausreichend, um überhaupt einen Effekt sehen zu können.

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T Reichold

@Birk Danke fuer dein Feedback. Stimmt es das Ich in deinem Feedback eine ganz leichte Ablehnung meiner Strategie mithoere? ;)

Ist nicht schlimm, Ich hoere mir gerne die verschiedenen Seiten an. Factor Investing nicht dein Ding?

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Frank Sanem

Anstelle des World Small Cap würde ich Europe Small Cap und Russell 2000 nehmen, wegen der grösseren Anzahl an Firmen, die die Small Caps dadurch besser abbilden. Persönlich bei dem Zeithorizont EM 30% 10-15% Europe Small Cap 10-15% Russell 2000. Aber eine ordentliche Portion Small Caps kann nichts schaden, wenn du die grösseren Drawdowns aushälst.

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T Reichold

Eine Sache die mich noch an dem Europe Multifactor ETF etwas stoert ist das 25% im Vereinigten Koenigreich sind. Mit dem Brexit wird es der UK in den naechsten Jahren ziemlich schlecht gehen.

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Frank Sanem

Also ich meinte Msci World M-F beibehalten, und je nach Small Cap Anteil, anpassen und Europe M-F weglassen.

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T Reichold

@Frank Sanem Ja hab Ich verstanden. Russell 2000 als der US small cap Teil und europe small cap als der andere.

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Frank Sanem

Ich investiere selbst in die einfache Kommer MF Strategie, habe die Small Caps mit 2x 10% abgebildet, untergewichte Momentum und Quality mit jeweils nur 10%, übergewichte Value. Habe noch spasseshalber 10% Lyxor Disruptive Technology, habe einen kleinen Anteil Goldminen und Gold. Habe letztes Jahr im Herbst Total und Gazprom Aktien gekauft als die auf dem Tiefpunkt waren. Gas spricht meiner Meinung nach bei der Energiewende noch länger ein Wort mit, als viele es glauben. Rentenanteil habe ich einen kleinen Anteil China Staatsanleihen und Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations, also Inflation Linker. Ich verfolge den Ansatz von Dr Andreas Beck, mit seiner Investitionsreserve für den Fall von Eigenkapitalknappheit. Letztes Jahr habe ich meine Benchmark (MSCI ACWI IMI) übertroffen, aber Garantie gibt es hierfür bei keinem Ansatz. Bei jeder Wette kommt schon irgendetwas raus. Mal liegst du über dem Durschnitt des Marktes, mal muss du akzeptieren drunter zu liegen. Investiere, rebalance und lass laufen. Mach dich vorher drüber klar was ein Drawdown von 50% von deinen Ersparnissen bedeutet, aber auch was es bedeutet nicht investiert zu sein, und die 5-7 % an jährlichen Unternehmensgewinnen nicht einzusammeln.

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von Frank Sanem:

Ich investiere selbst in die einfache Kommer MF Strategie, habe die Small Caps mit 2x 10% abgebildet, untergewichte Momentum und Quality mit jeweils nur 10%, übergewichte Value. Habe noch spasseshalber 10% Lyxor Disruptive Technology, habe einen kleinen Anteil Goldminen und Gold. Habe letztes Jahr im Herbst Total und Gazprom Aktien gekauft als die auf dem Tiefpunkt waren....

Kannst Du bitte mal die Seitenzahl benennen, auf der Herr Kommer das in seinem Buch vorschlägt? Danke!

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T Reichold
2 minutes ago, Schwachzocker said:

Kannst Du bitte mal die Seitenzahl benennen, auf der Herr Kommer das in seinem Buch vorschlägt? Danke!

Seite 332, Weltportfolio Variante 3 einfache Multifactor Portfolio. 5. Auflage

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Schwachzocker
vor 11 Minuten von T Reichold:

Seite 332, Weltportfolio Variante 3 einfache Multifactor Portfolio. 5. Auflage

Hm, entweder habe ich einen Knick in der Linse oder da steht gar nichts von Disruptive Technology, Goldminen, Gold, Total, Gazprom und China Staatsanleihen.

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T Reichold
1 minute ago, Schwachzocker said:

Hm, entweder habe ich einen Knick in der Linse oder da steht gar nichts von Disruptive Technology, Goldminen, Gold, Total, Gazprom und China Staatsanleihen.

Das ist ja auch nur wie die grundlegende einfache Multifaktor Strategie erklaehrt. Das von @Frank Sanem ist natuerlich sehr personalisiert. Auch wenn Ich selber keine Sektorwetten oder einzelne Aktien kaufen wuerde, wenn man weis das es eine Wette ist, dann soll man das ruhig tun. Man muss sich aber im klaren sein was das Portfolio erreichen soll. Wenn es wie bei mir fuer Altersvorsorge ist finde Ich Sektorwetten nicht gut weil es keine wissenschaftliche Basis gibt das bestimmte Sektoren/Branchen langfristig mehr Rendite bringen,

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T Reichold

@Schwachzocker Bei meiner Strategie geht es nur darum Kritik die Kommer selbst am integrierten Multifaktor Ansatz gebracht hat anzugehen und das Portfolio zu verbessern. Hast du hierzu vielleicht Feedback?

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Frank Sanem

@Schwarzrocker einfache M-F Strategie kannst du als Core-Satelite ansehen, damit habe ich angefangen, im Gegensatz zur integrierten Strategie die hier angesprochen wurde. Dann bin ich abgewichen, das stimmt, deswegen habe ich geschrieben was ich anders mache. Momentum, Quality, Value, Small Caps, Emerging Markets und Inflation-Linker findest du im Buch, nicht dass du mir nachher die Rechnung für ne neue Brille schicks ;).

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Cepha
vor 3 Stunden von T Reichold:

Eine Sache die mich noch an dem Europe Multifactor ETF etwas stoert ist das 25% im Vereinigten Koenigreich sind. Mit dem Brexit wird es der UK in den naechsten Jahren ziemlich schlecht gehen.

Wenn es so wäre würdest Du einige Jahre lang besonders billig einkaufen können. Ist bei 39 Jahren Horizont doch gut.

 

Das beste was Dir bei einem wirklich langfristigen Sparplan passieren kann ist ein möglichst langer und möglichst tiefer Crash am Anfang.

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Birk
vor 3 Stunden von T Reichold:

@Birk Danke fuer dein Feedback. Stimmt es das Ich in deinem Feedback eine ganz leichte Ablehnung meiner Strategie mithoere? ;)

Ist nicht schlimm, Ich hoere mir gerne die verschiedenen Seiten an. Factor Investing nicht dein Ding?

Kommt darauf an. Ich bin der Meinung, wenn schon Multifactor, dann konsequent. Im Idealfall heißt das ein weltweit anlegender Multifactor-Fonds, den es leider nicht gibt. Je mehr man selbst daran herumschraubt, desto größer die Gefahr, dass man dem Multifactor-Ansatz entgegenwirkt.

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T Reichold

@Birk Da hast du recht. Was am besten waere ist jeweils 1 grossen (Volumen) World Multifaktor ETF der den MSCI World IMI als Basis hat und einen 1 grossen (Volumen) Emerging Markets Multifaktor ETF der den MSCI EM IMI als Basis hat. Aber da hinter steht meiner Meinung nach: Wuerde jeder Faktor Investing betreiben haette sich der Vorteil der durch das mehr Risiko kommt schon lange wegarbitriert.

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Cairol
· bearbeitet von Cairol
vor 5 Stunden von T Reichold:

@Frank Sanem Ja hab Ich verstanden. Russell 2000 als der US small cap Teil und europe small cap als der andere.

Russel 2000 weist ein nicht unerhebliches negatives Merkmal im Vergleich zu anderen Indizes auf, die US Small Caps abbilden. Leidet (immer noch) unter Front Running, was zu unerwünschten Renditenachteilen führt...

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 6 Stunden von T Reichold:

und da mein Anlagezeitraum ~39 Jahre bis zur Rente ist denke Ich es ist für mich die richtige Strategie.

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Das finde ich ganz und gar nicht.
Mit deinem langen Anlagehorizont würde ich die Basic auf den "normalen " MSCI World " legen... Emerging Marktes passt und ist m.E. auch definitiv zielführend!
Wenn du dann noch small caps drin haben möchtest macht es mehr Sinn diesbezüglich noch einen Etf ins Portfolio zu holen...

Ich verstehe einfach nicht, wenn man auf Faktor als solches aus ist, ein fertiges Produkt zu kaufen und das noch als Kerninvestment...das kann man selbst definitiv besser machen.....
 

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T Reichold
2 minutes ago, Synthomesc said:

Ich verstehe einfach nicht, wenn man auf Faktor als solches aus ist, ein fertiges Produkt zu kaufen und das noch als Kerninvesment...das kann man selbst definitiv besser machen.....

Der Sinn ist folgender: Bei einem integrierten Multi-faktor ETF ist es so das die Positionen gleich mehrere Faktoren gleichzeitig haben und nicht nur einen. Diese beeinflussen sich auch gegenseitig und liefern langfristig eine hoehere Rendite als marktneutral. Gerade bei einem solchen Ansatz ist viel Zeit notwendig weil da es passieren kann das multi-faktor ETF's auch mal 10 oder mehr Jahre niedriger rentieren als marktneutral. Aber eben langstristig mehr. Deswegen als Kerninvestment. Da die wissenschaftliche Lektuere diesen Ansatz ueber lange Zeit untersucht und bestaetigt hat verfolge Ich diesen.

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Synthomesc_alt
vor 3 Minuten von T Reichold:

Der Sinn ist folgender: Bei einem integrierten Multi-faktor ETF ist es so das die Positionen gleich mehrere Faktoren gleichzeitig haben und nicht nur einen.

Und?
Das kann man auch selbst machen...

 

vor 5 Minuten von T Reichold:

Diese beeinflussen sich auch gegenseitig und liefern langfristig eine hoehere Rendite als marktneutral

Mit diesem ETF?
Ich sehe da nicht wirklich eine Outperformance......

Da du einen sehr langen Anlagezeitraum hast , ist es definitiv ratsamer in einen WORD ETF mit 1600 Positionen zu investieren , statt so ein vorgefertigter Faktor World mit nicht mal 400 Positionen...
Der Kern muss solide sein, was du dann als Zusatz machst , Stichwort Faktoren, ist dir selbst überlassen...

Dein Portfolio ist für mich weder Fisch noch Fleisch!

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WolfderMauerstr.
· bearbeitet von WolfderMauerstr.
vor 19 Stunden von T Reichold:

Da die wissenschaftliche Lektuere diesen Ansatz ueber lange Zeit untersucht und bestaetigt hat verfolge Ich diesen

Kommer und seine herausselektierten Paper sind mehr Backtest-Opfer als sie denken. Sie verlassen die Ebene des Agnostizismus und wagen sich an systematische Prognosen, die aus der Vergangenheit hergeleitet werden. Man bedenke, dass Fama&Frenchs Ziel war, ex ante Erklärungen für Überrenditen zu finden, sie haben die Daten so lange gefoltert, bis an Absurdität kaum überbietbar hochsimplifizierte Patterns rauskamen, die in simple Einzelparameter wie Unternehmensgröße gegossen werden konnten und dann ex post auf die Einzelparameter Schildchen mit Begründungen draufgemalt. Ich denke mehr muss man nicht sagen.

Doch oh Wunder, der End-Anleger wählt dann die Faktoren aus, bei denen ihm die Farbe der Begründung gefällt, es muss ja schließlich eine 'quantitative' Risikoprämie sein, man will ja nicht von Behavioural Finance abhängen und am Schluss auch ein Momentum Opfer sein.

 

@TE Wenn dieser Kommentar dich nur ein kleines bisschen verunsichert, dann wirst du im Falle von Schwächephasen der Faktoren womöglich einer von denen sein, die so dermaßen sich ihren Kopf zermatern, bis die Strategie "angepasst"/"optimiert" wird. Über 39 Jahre hinweg macht der Mensch sich viele Gedanken über seine Geldvermehrung/Verlustvermeidung und verfällt gern in Aktionismus. Das Hochgefährliche an Faktoren ist, dass im Falle eines Tatsächlichen Nichtaufgehens/Wegarbitrierens selbst ein überzeugter Faktor Fan das auf "die Risikoprämie/Zeiten der Underperformance" schiebt. Das bedeutet dass die Feedback Loop speziell der Faktor Strategien langfristig gefährliche Schlüsse ziehen lässt und Wirksamkeit ex ante erst nach Jahrzehnten geprüft werden darf. Man muss ja dem Faktor schließlich die Zeit lassen abzuliefern, eine Art jahrzehntelanger Welpenschutz.

 

(Ich bin tatsächlich für jegliche Kritik hochdankbar und lass mich gern berichtigen und auf Missachtetes hinweisen. Der Schreibstil ist bewusst provokant.)

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Frank Sanem
vor 21 Stunden von Cairol:

Russel 2000 weist ein nicht unerhebliches negatives Merkmal im Vergleich zu anderen Indizes auf, die US Small Caps abbilden. Leidet (immer noch) unter Front Running, was zu unerwünschten Renditenachteilen führt...

Ich habe lange nach dem optimalen Small Cap gesucht, und bin schlussendlich dazu gekommen dass es das optimale Small Cap Exposure so nicht über ETF in Europa zu investieren gibt. Die bestmögliche Abbildung für die ich mich entschied waren die beiden genannten, man muss letzendlich immer Wasser in den Wein schütten und Konzessionen eingehen. Wie würdest du sie denn abbilden?

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567

Ein Multi-Faktor-Etf ist wahrscheinlich die aller schlechteste Faktor-Strategie (neben einem einfachen Small Cap Etf). Multifaktor Etfs würden nur funktionieren wenn sie ein hohes Exposure zu den genannten Faktoren haben. Bei Portfolio Visualizer kannst du schön nachsehen, dass der Msci World Multi Faktor fast gar kein Exposure zu Size/Value/Quality/Momentum hat.

vor 3 Stunden von WolfderMauerstr.:

Man bedenke, dass Fama&Frenchs Ziel war, ex ante Erklärungen für Überrenditen zu finden, sie haben die Daten so lange gefoltert, bis an Absurdität kaum überbietbar hochsimplifizierte Patterns rauskamen, die in simple Einzelparameter wie Unternehmensgröße gegossen werden konnten und dann ex post auf die Einzelparameter Schildchen mit Begründungen draufgemalt. Ich denke mehr muss man nicht sagen.

@WolfderMauerstr. Kannst du mir das mal genauer erklären?

Ich weiss nicht was an Fama und Frenchs  Faktor Modellen "hochsimplifiziert" sein soll oder was an Einzelparametern wie HmL schlimm sein soll. Die Modelle haben außerdem nie eine Begründung für die Risikoprämien gegeben, sondern nur bestätigt dass sie existieren. Die EMH lieferte dann letztendlich die Begründung für die risiko-basierten Faktorprämien. Mal abgesehen, dass man mit dem neusten 5-Faktor Modell fast 99% der Return-Unterschiede verschiedener Portfolios erklären kann, und selbst post-publication diese Faktoren zur Überrendite führen. Das hat nichts mit data mining zu tun und Fama gewann für seine akademischen Leistungen nicht umsonst den Nobelpreis.

vor 3 Stunden von WolfderMauerstr.:

Man muss ja dem Faktor schließlich die Zeit lassen abzuliefern, eine Art jahrzehntelanger Welpenschutz.

Eben und bis jetzt ist hat jeder der bekannten Faktoren (bis auf Size) abgeliefert.

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 3 Stunden von WolfderMauerstr.:

Ich bin tatsächlich für jegliche Kritik hochdankbar und lass mich gern berichtigen und auf Missachtetes hinweisen. Der Schreibstil ist bewusst provokant.

Ich weiß nicht ob dieser Thread der richtige Ort ist um darüber zu diskutieren und es tut mir ein wenig leid für den TO, wenn dieser dadurch verunsichert werden sollte, aber prinzipiell sind deine Argumente nicht so leicht von der Hand zu weisen. Bestes Beispiel ist der Value oder Momentum Fackor. Sowohl historisch als auch in den letzten Jahren hat Momentum Value bei weitem geschlagen. In den letzten Jahren hat sogar der simple Marktfaktor den Value-Faktor geschlagen. Man könnte nun daraus ableiten, dass Momentum oder der Marktfaktor überlegen sind. Das tut man aber nicht, weil es im Zeitraum von Famas Untersuchungen anscheinend anders war und weil die irrational angehauchte Momentum-Prämie vielleicht nicht ganz so gut ins Bild des rationalen Investors passt, der vorhandene Informationen nur nach bestem Gewissen interpretiert. Und warum sollten die letzten 10 Jahre nicht relevant sein? Sie haben klar bewiesen, dass der Markt lange Zeit gut fahren kann, ohne dass günstige Aktien dabei eine große Rolle spielen müssen. Wenn man also ex ante nicht weiß welche Faktoren ex post in einem x beliebigen Zeitraum zu einer Überrendite führen warum sollte man dann überhaupt auf Faktoren setzen? Nun könnte man wie der TO hergehen und einfach auf alle Faktoren setzen, um seine Prämien-Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, aber hat sich das in den letzten Jahren ausgezahlt? Nein, ein simpler MSCI World wäre besser gewesen, und warum? Weil Growth kein Faktor ist und diese dennoch massiv schlagen kann. Zukünftig wird man also vielleicht LC-Growth als Faktor betrachten? Und was wenn dann Value wieder besser performt? Ist Growth dann wieder gestorben? Fakt ist, dass man mit einem simplen MSCI World im Gegensatz zu Faktoren noch nie etwas falsch gemacht hat und dieser kostengünstiger als jede Faktorstrategie ist.

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