Zum Inhalt springen
jeggalog234

Wieso ausschüttende Fonds kaufen, wenn der Steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist?

Empfohlene Beiträge

jeggalog234

Hallo,

Bei der Frage, ob ich einen ausschüttenden Fonds oder einen thesaurierenden Fonds kaufen soll, wird oft empfohlen, in einen ausschüttenden Fonds zu investieren, wenn der Steuerfreibetrag von 801€ noch nicht ausgenutzt wurde.
Nehmen wir an, mir wäre die potentielle Ausschüttung in dem Sinne egal, dass ich Sie sowieso über kurz oder lang wieder in den Fonds investiere. Dann macht es doch mehr Sinn direkt einen Thesaurierer zu nehmen oder sehe ich da etwas falsch? Bei einem Thesaurierer fällt dann doch lediglich die Vorabpauschale an, die aber auch mit dem Freibetrag verrechnet wird oder? Bei einem ausschüttenden Fond müsste ich jedoch ggf. Transaktionskosten zahlen, um die Ausschüttungen zu reinverstieren. Ich würde also bei einem ausschüttenden Fonds mehr bezahlen. Sorry, falls die Frage doof klingt, aber es verunsichert mich, dass immer ein ausschüttender Fonds empfohlen wird und das ist mein erster Fonds und ich habe etwas Angst, etwas zu übersehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263

schau mal hier im Anfängerthread. Da taucht auch immer wieder der gleiche Gedanke auf und immer wieder wird erklärt, warum man das so machen könnte und warum es dann doch nicht ganz so klug ist.

gefunden über die Such Funktion und eingeschränkt auf die letzte Woche

 

https://www.wertpapier-forum.de/search/?&q=Vorabpauschale &search_and_or=or&updated_after=week&sortby=relevancy

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jeggalog234

Das verwirrt mich nun noch mehr.:wacko:
In dem Rechenbeispiel

ist doch der verbrauchte Freibetrag beim Thesaurierer niedriger als beim Ausschütter? Dann macht es doch umso mehr Sinn, den thesaurierenden Fonds zu nehmen oder nicht? Praktischerweise geht es sogar um den selben Fonds, in den ich auch investieren möchte in edm Beispiel.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263
vor 2 Minuten von jeggalog234:

ist doch der verbrauchte Freibetrag beim Thesaurierer niedriger als beim Ausschütter? Dann macht es doch umso mehr Sinn, den thesaurierenden Fonds zu nehmen oder nicht?

nein macht keinen Sinn. Du möchtest doch soviel wie möglich von deinem Freibetrag ausnutzen.

Was möchtest Du mit deinem freien Freibetrag denn noch oder anderes machen? Außer für Wertpapierertrag ist er nicht nutzbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jeggalog234

Ich glaube, jetzt verstehe ich es. Nehmen wir vereinfacht an, dass ich 10 Anteile für je 100€ kaufe und pro Anteil 1€ Ausschüttung bekomme. Dann hat mein Depot am Ende einen Wert von 1100€ beim Thesaurierer, von denen ich alles ab 1000€ Verkaufserlös beim Totalverkauf versteuern müsste, da dies ja mein Gewinn ist. Beim Ausschütter hätte er , wenn ich die Ausschüttung sofort reinvestieren würde (nehmen wir Transaktionskosten von 1%) einen Wert von 1099€ wovon ich aber beim Verkauf nur alles über 1099€ versteuern müsste. Ich spare also fast 25€ Steuern beim späteren Verkauf. Sehe ich das richtig so?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFohneFisch

Auf 30 Jahre ist der Effekt (bei den derzeit geltenden Steuergesetzen) praktisch vernachlässigbar, siehe auch

 

Man kann das natürlich durchoptimieren, wichtiger ist aber das durchhalten.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 7 Minuten von ETFohneFisch:

Auf 30 Jahre ist der Effekt (bei den derzeit geltenden Steuergesetzen) praktisch vernachlässigbar

 

Ich finde bis zu 30×200 = 6000 Euro nicht so vernachlässigbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Vango
vor einer Stunde von chirlu:

 

Ich finde bis zu 30×200 = 6000 Euro nicht so vernachlässigbar.

6000 Euro minus Wiederanlagegebühren und die Vorabpauschale die ja auch den Freibetrag ausnutzt, muss man auch noch gegen Rechnen. Und du müsstest noch, um immer genau die 801 Euro auszunutzen, wie du es hier ja annimmst, bei dem ausschüttenden ETF immer wieder Anteile verkaufe, da der ETF ja wächst und somit auch die Ausschüttungen. Sonst bezahlst du ja, zumindest nach heutigem Stand und Basiszins wieder mehr Steuern auf einen ausschüttenden als auf einen thesaurierer. Wenn du über den 801 Euro bist.  

 

Also ganz so einfach ist es auch nicht, wenn man das Optimum raus holen will. Aber natürlich besser als einen Teil heute Steuerfrei realisieren zu dürfen, wird es nicht werden. Aber der Unterschied, wird jetzt auch nicht gravierend sein, egal für was man sich entscheidet, bei der aktuellen Reglung.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 3 Minuten von Vango:

die Vorabpauschale die ja auch den Freibetrag ausnutzt, muss man auch noch gegen Rechnen.

 

Für dieses Jahr liegt sie bei Null – ob die Zinsen so bald wieder steigen, ist ungewiß.

 

Aber ja, ich nutze lieber Thesaurierer. Man muß nur immer passend Gewinne realisieren, um den Freibetrag auszunutzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFan
· bearbeitet von ETFan
vor 24 Minuten von chirlu:

Aber ja, ich nutze lieber Thesaurierer. Man muß nur immer passend Gewinne realisieren, um den Freibetrag auszunutzen.

das gilt allerdings auch für ausschüttende ETFs, insofern du kein Depot besitzt, welches durch ein relativ hohes Volumen oder eine hohe Ausschüttungsquote den Freibetrag von alleine ausnutzt. Beim Ausschüttenden musst du nur etwas weniger verkaufen(+wieder kaufen) und damit auch etwas weniger Kosten tragen.

Solange man aber stur die FiFo-Methode jedes Jahr anwendet, handelt es sich hier nur um eine Detailfrage, die keinen großen Input auf die Gesamtrendite haben wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFohneFisch
vor 2 Stunden von chirlu:

Ich finde bis zu 30×200 = 6000 Euro nicht so vernachlässigbar.

Das ist eine zu naive Rechnung. Neben den Transaktionskosten wird insbesondere der Steuerstundungseffekt vernachlässigt: Jede Ausschüttung wird versteuert, selbst wenn der ETF im entsprechenden Jahr Kursverluste verzeichnete. Gleichzeitig wirken die gesparten Steuern wie ein niedrig verzinster Fremdkapitalhebel.

 

Im Finanztip-Video liegt der Unterschied zwischen "optimaler Ausnutzung des SFB" und "von Anfang an Thesaurier kaufen" nach 30 Jahren bei 3000 € (entspr. 1,1%). Der Ausschütter liegt nur 1000 € vor dem Thesaurier (0,3%). Für mich ist das Filetierung der Erbsen.

 

(Außerdem ist das von Finanztip zu Vergleichszwecken gewählte Vorgehen "Komplett-Verkauf nach 30 Jahren" nicht optimal für den Thesaurierer, wenn man davon ausgeht, dass man die Anlage ggf. schrittweise auflöst. Andererseits werden sich bis dahin vermutlich auch die Steuergesetze ändern - und daher braucht man sich um wenige Prozent Unterschied im Endvermögen ganz sicher keinen Kopf machen.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bit
vor 5 Stunden von ETFohneFisch:

...

Ist es jetzt deiner Meinung @ETFohneFisch egal ob ausschütter oder thesauriere oder nicht auf lange sicht? so richtig kann ich das aus deinem Post nicht rauslesen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Birk
· bearbeitet von Birk

Die Faustregel "Ausschütter bis SFB ausgenutzt, dann Thesaurierer" dagegen ist für alle zum Perfektionismus neigende Einsteiger natürlich ein Schlag ins Gesicht. Aber nicht gerade wenige kommen irgendwann zum Schluss, dass "gut genug" vollkommen ausreichend ist und dass man die Zeit besser anderweitig nutzen sollte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 8 Stunden von ETFohneFisch:

Das ist eine zu naive Rechnung. Neben den Transaktionskosten wird insbesondere der Steuerstundungseffekt vernachlässigt: Jede Ausschüttung wird versteuert, selbst wenn der ETF im entsprechenden Jahr Kursverluste verzeichnete. Gleichzeitig wirken die gesparten Steuern wie ein niedrig verzinster Fremdkapitalhebel.

Pfennigfuchser machen das natürlich so: der Sparplan wird direkt so hoch angesetzt, dass die Ausschüttung "automatisch" mit angelegt wird. Wenn jemand also ca. 10.000 angelegt hat, bekommt er ca. 200 Euro Ausschüttung. Macht pro Monat ca. 16 Euro. Also wird, statt 100 Euro (Beispiel) dann eben monatlich 116 Euro angelegt und die Ausschüttung geht in den Konsum (als Ausgleich für die "zuviel" gezahlten monatlichen Beträge). Da ist dann nichts mit fehlendem Steuerstundungseffekt. Ausserdem gibt es den sowieso nicht, denn man zahlt als Kleinanleger ja kein eSteuer auf Ausschüttungen. Deshalb treibt man doch den Aufwand. Und Transaktionskosten fallen bei der Methode auch nicht an.

 

Disclaimer: nein, ich mache das selber nicht so und ich habe hauptsächlich Thesaurierer. Der Pauschbetrag wird durch andere Einnahmen komplett verbraucht. Aber ich finde, es schadet nicht, wenn man als Kleinanleger sich mal etwas Gedanken macht und nicht jedes Youtube-Video als die reine Lehre ansieht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chris1284
vor 12 Stunden von west263:

Außer für Wertpapierertrag ist er nicht nutzbar.

für alle Kapitalerträge, nicht nur Wertpapiere, auch Zinsen zb

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...