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DaucusCarota

Auswirkung von Inflation auf langläufige Staatsanleihen

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DaucusCarota

Hallo zusammen,

ich bin grade dabei mir die wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen Inflation und ihre Auswirkung auf Staatsanleihen (und Aktien) zu überlegen, da ja ein Großteil der Analysten von einer steigenden Inflation insb. auch in den USA ausgeht. Überall ist zu lesen, dass bei steigender Inflation die Renditen von Staatsanleihen (in dem Zusammenhang wird eher von 10 jährigen Bonds gesprochen) auch zunehmen sollten. Was ist der zentrale Grund dafür ? Sind es Gründe aus dem Marktgeschehen oder Gründe die insb. aus dem Zutun der Notenbanken oder fiskalischen Maßnahmen entstehen ?

 

Dazu habe ich bisher folgende Gedanken:

Die Zentralbank greift ein indem Staatsanleihen aus dem Bestand verkauft werden. => Angebot an Staatsanleihen nimmt zu => Kurse fallen => Renditen steigen 
Hätte zudem deflatorische Wirkung da Geldmengenreduzierung. 

Soviel zur Theorie, die Frage ist nur wie sähe das in der Praxis aus ? Bei dem aktuellen Verschuldungsniveaus der USA oder auch der meisten EU Staaten werden die Zentralbanken die 

Renditen wohl eher nicht erhöhen wollen. 

 

Also können es ja nur Gründe aus dem Marktgeschehen sein. 
Ich kann mir vorstellen dass, durch eine höhere Inflation z. Bsp. in den USA und der damit verbundenen Geldentwertung des USD, Anleger von Staatsanleihen eher in andere Währungsräume gezogen werden. Daher die Nachfrage sinkt und Renditen ansteigen.  
Oder Kapital in alternative Anlageklassen wie z. Bsp Gold wandert => Nachfrage nach Staatsanleihen fällt => Renditen steigen

Nur kann das in relevanten Größenordnungen passieren um Renditen merklich ansteigen zu lassen ? 

 

Welche weiteren Gründe gibt es für steigende Staatsanleihenrenditen bei steigender Inflation ? 

 

Vorab schonmal vielen Dank für hoffentlich zahlreiche Antworten. Gerne auch mit Quellen wo diese Dinge nachzulesen sind

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nicco

 

vor 4 Stunden von DaucusCarota:

Die Zentralbank greift ein indem Staatsanleihen aus dem Bestand verkauft werden. => Angebot an Staatsanleihen nimmt zu => Kurse fallen => Renditen steigen 
Hätte zudem deflatorische Wirkung da Geldmengenreduzierung. 

 

Mr. Market preist Inflation ein. Je länger die Laufzeit, umso höher der Verlust bei einer negativen Realrendite.

 

Zitat

Fernando Pertini

@DecodeMarkets

M1 Money Supply is skyrocketing like no time in history... Major steepening coming in USA

 

 

M1_Yield_Curve.thumb.jpg.bd0c25e1e2ad97e7856464f4a761b32f.jpg

Quelle

 

US-Inflationsprognose

 

MIP-Dec-2020-reality.png.816c7a5f8dffccc4fe1ba297f45b5754.png

 

Quelle

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oktavian

Bei Anleihen ist der coupon i.d.R. fix. Investoren verlangen eine reale discount rate (nach Inflation). Wenn nun die erwartete Inflation steigt, muss eben der nominale Zinssatz steigen, um diese reale discount rate zu erreichen. Soweit die Theorie.

@DaucusCarotaVielleicht mal taylor rule  nachlesen?

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Musterboo

gehe ich dann richtig in der Annahme dass wenn man short auf langfristige US Staatsanleihen quasi einen Inflationsschutz hätte wenn neue Staatsanleihen mit höherer Verzinsung begeben werden?

 

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Chips
vor 20 Minuten von Musterboo:

gehe ich dann richtig in der Annahme dass wenn man short auf langfristige US Staatsanleihen quasi einen Inflationsschutz hätte wenn neue Staatsanleihen mit höherer Verzinsung begeben werden?

 

Inflationsschutz bekommst du, wenn du entweder in Dinge investierst, die im Preis entsprechend steigen wie Aktien, Immobilien oder Edelmetalle (oder Bitcoin *hust*) oder wenn du in Wertpapiere short gehst, die nicht im Wert mit der Inflation mitsteigen wie eben fixed-Income-Papiere. 

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nicco
vor 4 Stunden von Chips:

wenn du in Wertpapiere short gehst, die nicht im Wert mit der Inflation mitsteigen wie eben fixed-Income-Papiere. 

Wenn die Zentralbanken nicht eingreifen würden, ist der Short über Zinsfutures eine gute Absicherung gegen steigende Inflationsraten.

 

Zinsfutures_20210219.PNG.8093c2eee3316d090f34d3262eab7a9f.PNG

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Musterboo

Danke, dann war der Gedanke ja gar nicht so verkehrt.

Zentralbank wird ja nicht die Papiere ins positive treiben ;)

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hannes31273

hallo.. eas is mit dem

ie00bnh72088

klingt zu gut

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Al Bondy
· bearbeitet von Al Bondy
vor 5 Stunden von hannes31273:

hallo.. eas is mit dem

ie00bnh72088

klingt zu gut

... Wandler korrelieren mit Aktienindices und reagieren kaum auf Zinsveränderungen, weil die Coupons meist eh nur minimal sind. Ein Wandler "im Geld" ist quasi eine Aktien-Call-Option und kaum noch Zinspapier.

Am 3.2.2021 um 14:46 von DaucusCarota:

Soviel zur Theorie, die Frage ist nur wie sähe das in der Praxis aus ?

... in der Praxis eigentlich sehr einfach, je mehr "Geld" künstlich erzeugt und/oder aus Helikoptern abgeworfen wird, desto weniger isses anschließend wert (incl. der "geldwerten" Papiere). Das gleiche Prinzip funktioniert(e) auch bei Ü-Ei-Figuren oder Pokemoncards - je mehr von einer produziert wurden, desto weniger war sie am Trödelmarkt oder Schulhof wert. Und umgekehrt - im Sofortkauf für > 2 BitCoin :)

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hannes31273

ok super danke... raus damit dann. 

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