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Atman

Anteil der börsennotierten Aktiengesellschaften an der Weltwirtschaft

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Atman

Derzeit gibt ist es ja den Trend einfach in ein weltweit diversifiziertes Aktienpotfolio z.B. mittels einiger ETF's zu investieren.

In diesem Zusammenhang hört man dann oft die Aussagen:

   "Ich kaufe damit die Weltwirtschaft"

   "Solange es Wirtschaftswachstum gibt, werde ich dadurch daran profitieren."

   "Die Welt-AG kann ja nicht pleite gehen."

Das wird immer mit einer Selbstverständlichkeit gesagt, bei der man das Gefühl bekommt man wäre ein Idiot, wenn man das hinterfragt.

Aber ich gebe hier mal offen zu, dass ich es nicht zu 100% verstanden habe und hoffe jemand Erfahreneres kann mir hier die Zweifel nehmen und mich eines Besseren belehren.

 

Also hier meine Gedanken:

Es ist doch irreführend zu sagen man investiere in die Weltwirtschaft, sondern man investiert lediglich in die börsennotierten Aktiengesellschaften.

Wenn der Klempner Herr Müller nebenan jedes Jahr mehr und mehr Umsatz macht, dann kann ich mit meinem Aktienportfolio daran nicht partizipieren.

Wenn Aldi mehr und mehr Marktanteile im Einzelhandel gewinnt, kann ich daran nicht teilhaben. Man kann sich sogar Szenarien denken, in denen es ein weltweites Wirtschaftswachstum gibt, jedoch der Anteil der börsennotierten Aktiengesellschaften abnimmt und dadurch der Wert meines Portfolios fällt.

Es kommen so bei mir unweigerlich die Fragen auf:

  • Wie hoch ist der Anteil der Weltwirtschaft, der durch börsennotierte Aktiengesellschaften gestellt wird?
  • Wie wird sich dieser Anteil wohl in der Zukunft entwickeln?
  • Was sind die Vorteile und Nachteile von börsennotierten Aktiengesellschaften gegenüber privaten Unternehmen?

 

Anscheinend sind das wohl Fragen, die den meisten Menschen überhaupt nicht in den Kopf kommen oder die so banal sind, dass sie es nicht wert sind gestellt zu werden, denn ich habe bisher darüber noch nie eine Diskussion gelesen oder gehört.

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chirlu

Leider muß ich dich enttäuschen – es ist nichts, auf das nur du kommst. Wird regelmäßig z.B. im Zusammenhang mit dem Thema BIP-Gewichtung diskutiert.

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Atman
vor 12 Minuten von chirlu:

Leider muß ich dich enttäuschen – es ist nichts, auf das nur du kommst. Wird regelmäßig z.B. im Zusammenhang mit dem Thema BIP-Gewichtung diskutiert.

Warum soll mich das enttäuschen? Ich will ja lernen, was ich noch nicht verstehe.

Was ist denn der Konsens aus diesen regelmäßigen Diskussionen bezüglich meiner oben gestellten Fragen?

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Synthomesc_alt
vor 14 Minuten von Atman:

Was sind die Vorteile und Nachteile von börsennotierten Aktiengesellschaften gegenüber privaten Unternehmen?

Ganz einfach, in die einen kann man investieren , in die anderen nicht!
 

vor 6 Minuten von chirlu:

Leider muß ich dich enttäuschen – es ist nichts, auf das nur du kommst. Wird regelmäßig z.B. im Zusammenhang mit dem Thema BIP-Gewichtung diskutiert.

 

Würde man nach BIP gewichten wäre Deutschland ganz weit vorne, obwohl wir hier die Wirtschaftsleistung

weitestgehend durch den Mittelstand generieren....
Es hat also schon Sinn nach Marktkapitalisierung zu gewichten....

 

vor 20 Minuten von Atman:

Wie hoch ist der Anteil der Weltwirtschaft, der durch börsennotierte Aktiengesellschaften gestellt wird?

Ohne Klempner Herr Müller der bei Aldi einkauft?
Der Anteil ist ausreichend!

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Chips
vor 10 Stunden von Atman:

Derzeit gibt ist es ja den Trend einfach in ein weltweit diversifiziertes Aktienpotfolio z.B. mittels einiger ETF's zu investieren.

In diesem Zusammenhang hört man dann oft die Aussagen:

   "Ich kaufe damit die Weltwirtschaft"

   "Solange es Wirtschaftswachstum gibt, werde ich dadurch daran profitieren."

   "Die Welt-AG kann ja nicht pleite gehen."

Das wird immer mit einer Selbstverständlichkeit gesagt, bei der man das Gefühl bekommt man wäre ein Idiot, wenn man das hinterfragt.

Aber ich gebe hier mal offen zu, dass ich es nicht zu 100% verstanden habe und hoffe jemand Erfahreneres kann mir hier die Zweifel nehmen und mich eines Besseren belehren.

Wenn du einen MSCI-World kaufst du nur einen hohen Anteil der börsennotierten Unternehmen (ich glaub 85%) von 23 Industrieländern, gewichtet nach Marktkapitalisierung. Das sind dann die größten 1500 börsennotierten Unternehmen, wobei welche rausfallen (zb. Insolvenzen) und Neue reinkommen können. 

Das Kalkül ist, dass der Umsatz und Gewinn (und somit Wert) dieser Unternehmen steigt, wenn die Wirtschaft wächst. 

 

Genaugenommen ist es ein Sampling der Weltwirtschaft. Private Unternehmen sind nicht dabei und viele Kleine auch nicht. Auch große, börsennotierte Unternehmen ohne Listing in den Industriestaaten sind nicht dabei. 

 

Dass ist so, wie wenn du dir 20 der 30 DAX-Unternehmen kaufst. So grob bekommst du dann auch die DAX-Performance. 

 

Zusatz: Der Kurs von Aktien richtet sich nach zukünftige Gewinne und relativ zu anderen Assets (Stichwort Höhe des sicheren Zinses) und nicht unbedingt nach BIP-Wachstum. 

Zusatz2: Große Unternehmen sind in der Regel auch international tätig. Steigt das BIP und der Wohkstand im Senegal, profitieren auch Unternehmen, die dort aktiv sind wie zb. Coca Cola. 

 

vor 10 Stunden von Atman:

 

 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Kurze Antwort (aus dem Kopf, ohne Gewähr). Der Anteil börsennotierter Unternehmen am BIP in Deutschland ist ca. 50-60%. In den USA ca. 80-90%. In den Schwellenländern (alle zusammen, weltweit): nur 12%.

 

Ja, Du hast es richtig verstanden, die Formulierung "gesamte Weltwirtschaft kaufen" ist genau genommen falsch, Du kaufst nur die börsennotierten Unternehmen und somit den börsennotierten Teil der Wirtschaft in den jeweiligen Ländern.

 

Nein, Du brauchst Dir darüber i.d.R. keine Sorgen machen, weil Sampling, das hat @Chips sehr schön formuliert. Das Sampling funktioniert so, dass börsennotierte Unternehmen und Privatfirmen sich gleich entwickeln. Weil sie sich unter gleichen Wirtschaftsbedingungen entwickeln und gegenseitig auf einander wirken. Z.B. verkauft die Privatfirma Aldi auch Ware von börsennotierter Nestle und wenn der Umsatz von Nestle-Waren bei Aldi steigt, steigen die Gewinne beider Firmen. Dann investieren sie mehr Geld und beauftragen den Klempner Müller mit der Einrichtung von neuen Aldi-Filialen oder der Nestle-Fabriken (dort gibt es selbstverständlich auch Toiletten). Und die Mitarbeiter dieser Firmen verdienen mehr, bauen mehr und bestellen Klempner Müller öfters privat. In der Wirtschaft hängt also alles zusammen und Du brauchst i.d.R. keine Angst haben, dass an der Börse nur Looserfirmen notiert sind und die Wirtschaftsentwicklung an Dir vorbei ausschließlich in den Privatfirmen stattfindet. Es gibt Ausnahmen, wenn z.B. China sehr spezielle Aktien für ausländische Investoren konstruiert und staatliche Looserfirmen über die Börse an diese Investoren ablädt. Bei solchen Sachen muss man auf der Hut sein und darf nicht blind einen "Index" kaufen. Bei Industrieländern würde ich mir da aber keine Sorgen oder Gedanken machen.

 

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich die Fragestellung, inwieweit nur 12% der börsennotierter EM-Firmen tatsächlich als Sampling hinhalten können. Das ist ja doch recht wenig. Und abhängig davon empfehlen einige Autoren eine EM-Beimischung im Weltportfolio von nur ca. 10%, d.h. sie gehen auf den Anteil börsennotierter EM-Firmen und andere Autoren empfehlen von ca. 30%, was das der EM-Wirtschaftsleistung entspricht.

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Nachdenklich
Am 5.3.2021 um 22:05 von Synthomesc:

Würde man nach BIP gewichten wäre Deutschland ganz weit vorne, obwohl wir hier die Wirtschaftsleistung

weitestgehend durch den Mittelstand generieren....
Es hat also schon Sinn nach Marktkapitalisierung zu gewichten....

Der erste Teil

"Würde man nach BIP gewichten wäre Deutschland ganz weit vorne, obwohl wir hier die Wirtschaftsleistung

weitestgehend durch den Mittelstand generieren...."

stimmt zweifelslos.

 

Der zweite Teil

"Es hat also schon Sinn nach Marktkapitalisierung zu gewichten...."

ergibt sich daraus aber nicht zwingend.

 

Auch wenn man den ersten Teil anerkennt, könnte man die Gewichtung zum Beispiel am Wachstumstempo oder an Profitabilität ausrichten.

Das kann zur Marktkapitalisierung parallel laufen, muß aber nicht.

 

Zukunftsträchtige Bereiche können noch eine geringe Marktkapitalisierung haben. Es könnte klug sein, diese Bereiche höher zu gewichten als es der Marktkapitalisierung entspricht.

 

 

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