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raziel49

CO2 Zertifikate

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raziel49

Hallo zusammen,

 

ich wuerde gerne in CO2 Zertifikate investieren, da ich glaube das Thema Klimaneutralitaet ein Medatrend ist und CO2-Zertifikate sich aehnlich verhalten wie Commodities.

 

Dafuer habe ich nach Anlagevehikeln recherchiert, ich habe folgendes gefunden:

 

1. KraneShares Global Carbon ETF (US5007676787):

- Dieser ETF scheint nur in den USA verfuegbar sein

- Selbst, wenn es moeglich ist diesen ETF zu kauen, bin ich mir nicht sicher wie es steuerrechtlich zu handhaben ist.

 

2. WisdomTree Carbon (JE00B3CG6315):

- Bei dem Produkt handelt es sich anscheinend um ein Zertifikat

- Leider kann ich es bei meinen Brokern, bei denen ich angemeleldet bin, nicht kaufen

 

3. iPath® Series B Carbon ETN (GRN)

- Auch hier handelt es sich anscheindn um ein Zertifikat

- Auch hier leider bei all meinen Brokern nicht handelbar

 

4. Faktor 3x Long Zertifikat auf CO2 Emissionsrechte ICE (DE000SB37KX8):

- Zum ersten mal ein Produkt, in diesem Fall ein Zertifikat, welches ich bei einem deutschen Broker kaufen kann

- Leider ein Zertifikat mit dem Faktor 3, die Risiken werden in diesem Artikel ganz gut beschrieben: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2020/fa_bj_2001_Faktorzertifikate.html

- Da ich das Zertifikat gerne langfristig halten moechte scheident es dann wohl aus

 

5. Faktor-Zertifikat | 5,00 | Long | Carbon Emission ICE EUA Dec21 (DE000MC3SF55)

- Kann auch bei einem deutschen Broker gekauft werden

- Gleiches Problem wie deim dem 3x Zertifikat

 

Hat sich von euch schon mal mit dem Thema beschaeftigt?

 

Am liebsten wuerde ich mir den KraneShares Global Carbon ETF kaufen, muss jedoch noch heraufinden wie ich das am besten mache und wie dieser ETF dann steurrechtlich zu handhaben ist.

 

Wuerde mich auf eure Kommentare freuen.

 

Grus

raziel

 

 

 

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odensee

Schau mal ins Depot von @xfklu

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beamter97
· bearbeitet von beamter97
Am 21.12.2020 um 14:19 von xfklu:

 

Kauf:

1400 Stück DE000CU3RPS9 Unlimited Trackerzertifikat auf CO2-Emissionsrechte  (@29,21)

 

 

Jetzt 4% Depotanteil in diese Öko-Bitcoins investiert. Ich hoffe, dass ich das nicht schnell wieder bereuen werde.

 

Am 28.12.2020 um 22:44 von WolfderMauerstr.:

Könntest du vielleicht nochmal etwas detaillierter deine Kaufidee der CO2-Emissionsrechte erläutern?

 

Einerseits als Pro natürlich dass diese Emissionsrechte künstlich begrenzt sind (oder?), andererseits Contra dass eben dieses Anreizsystem der Emissionsbepreisung gerade dafür sorgen sollte, durch steigende Kurse davon so sehr einen Druck zum Umschwenken von CO2-Verwendung auf dekarbonisierte Alternativen/Innovationen zu kommen, dass es erst gar nicht zu langfristig steigenden Emissionskursen kommt?

 

Also wären sozusagen die Investmentthesen Stark steigend/steigend/stagnierend/fallend/stark fallend dieses Zertifikats in gewisser Weise eine Einschätzung/Spekulation, zu welch einem konkreten Grat die Industrie anpassungsfähig ist, von CO2 loszuwerden?

Das setzt natürlich die Annahme voraus, dass das Anreizsystem funktioniert. Oder lieg ich da komplett falsch, bitte gern nochmal erläutern.

 

Am 28.12.2020 um 23:44 von xfklu:

Ja, sie sind begrenzt und die Politik kann und wird das Angebot weiter verknappen. Der Preis wird allein vom Markt bestimmt. Hier ist das Prinzip ganz gut erklärt: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/der-europaeische-emissionshandel#teilnehmer-prinzip-und-umsetzung-des-europaischen-emissionshandels

 

Edith: Odensee war schneller

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Dandy

Mit dem Argument dürfte man auch nicht in Aktien investieren, schließlich ist ja schon alles eingepreist und effizient. Langfristig ist nun mal herzlich wenig im Markt eingepreist, egal in welcher Anlageklasse. Für mich sind diese Zeetifikate durchaus als eigene Anlageklasse zu sehen. 

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raziel49
· bearbeitet von raziel49
vor einer Stunde von beamter97:

 

 

 

Edith: Odensee war schneller

 

Vielen Dank, ich werde mich nun mal mit dem Unlimited Index-Zertifikate bezogen auf ICE ECX EUA Future Dec 2021 (DE000CU3RPS9) mal beschaeftigen. Soweit ich es verstehe ist es eine 1:1 abbildung ohne Hebel.

 

Ich werde jetzt noch probieren 3 offene Fragen fuer mich zu beantworten bevor ich das Zertifikat kaufe:

 

1. Wie hoch sind die Gebuehren?

 

2. Was passiert nach dem Dezember 2021?

 

3. In der Produktbeschreibung zu dem Zertifikat steht noch folgendes: "Der Emittent hat das Recht das Zertifikat unter Einhaltung einer Frist zu kündigen." Ist dies nur ein theoretisches Szenaria oder kommt es oefter vor, dass Emitteten ein Zertifikat kuendigen?

 

Gruss

raziel

vor einer Stunde von tyr:

Warum glaubt man, als privater Laienanleger schlauer zu sein als der Markt mit öffentlich allgemein verfügbaren Informationen rund um Emissionszertifikate und die Rahmenbedingungen?

 

Spekulation ist meiner Meinung nach nichts, worauf man seine überschaubaren Ersparnisse eines privaten Durchschnittsanlegers verwetten sollte.

 

Wenn sich Spekulation dennoch lohnt und man im Gegensatz zu allen anderen die besondere Gabe hat, eine unsichere Zukunft sicher vorher zu sagen: warum dann so vorsichtig mit Zertifikaten, warum nicht alles in Kryptowährungen, Einzelaktien oder Sportwetten stecken?

 

Warum soll dies Spekulation sein Geld in ein Produkt zu investieren welches am Megatrend Klimaneutralitaet partizipiert? Meiner Meinung viel weniger spekulativ als in Einzelaktien zu investieren die an der Klimaneutralitaet verdienen z.B. VW oder Tesla.

 

Gruss

raziel

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe

 

5 hours ago, Dandy said:

Mit dem Argument dürfte man auch nicht in Aktien investieren, schließlich ist ja schon alles eingepreist und effizient. Langfristig ist nun mal herzlich wenig im Markt eingepreist, egal in welcher Anlageklasse. Für mich sind diese Zeetifikate durchaus als eigene Anlageklasse zu sehen. 

 

5 hours ago, raziel49 said:

Warum soll dies Spekulation sein Geld in ein Produkt zu investieren welches am Megatrend Klimaneutralitaet partizipiert? Meiner Meinung viel weniger spekulativ als in Einzelaktien zu investieren die an der Klimaneutralitaet verdienen z.B. VW oder Tesla.

 

Ist es nicht etwas gewagt das Rollen von Futures mit Aktien zu vergleichen? Ich sehe nichtmal, wo bei erster Variante der positive Erwartungswert herkommen soll. Es wird ja auch in doppelter Hinsicht spekuliert. Dadurch, dass du die Futures rollen musst, hast du nach meinem Verständnis nur dann etwas davon, wenn der CO_2 Preis stärker steigt als erwartet, wenn er weniger steigt als erwartet, wirst du sogar eine negative Rendite haben, oder nicht? Inwiefern partizipierst du dann "am Megatrend Klimaneutralität"?

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HerrXetra

Ich habe mich vor kurzem aus einer ähnlichen Motivation heraus für den Kauf von CO2 Zertifikaten als Wette auf die Zukunft interessiert.

 

https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/co2-zertifikate-zocken-gegen-klimasuender/26961460.html

 

Zitat

Pierre Andurand hält sogar einen CO2-Preis von 100 Euro je Tonne für möglich. 

Ob es tatsächlich so hoch gehen wird, ist fraglich. 

Wie immer, nichts genaues weiß man nicht.

 

Zitat

Mit den Zertifikaten verdienen Privatanleger zwar an einem steigenden CO2-Preis. [...] Die Zertifikate müssen, um den Index nachzubilden, einen Terminkontrakt an den anderen hängen. Dabei entstehen zusätzliche Kosten, sogenannte Rollverluste. Diese Kosten sorgen dafür, dass der Anleger nicht eins zu eins am CO2-Börsenpreis partizipiert

Die Rollverluste wurden hier auch schon erwähnt.

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raziel49
· bearbeitet von raziel49
vor 19 Stunden von sigmabe:

 

 

 

Ist es nicht etwas gewagt das Rollen von Futures mit Aktien zu vergleichen? Ich sehe nichtmal, wo bei erster Variante der positive Erwartungswert herkommen soll. Es wird ja auch in doppelter Hinsicht spekuliert. Dadurch, dass du die Futures rollen musst, hast du nach meinem Verständnis nur dann etwas davon, wenn der CO_2 Preis stärker steigt als erwartet, wenn er weniger steigt als erwartet, wirst du sogar eine negative Rendite haben, oder nicht? Inwiefern partizipierst du dann "am Megatrend Klimaneutralität"?

 

Kann mir jemand das Rollen von den Futures erklaeren? Was bedeutet dies fuer die Rendite?

 

Gruss

raziel

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Dandy

Rollverluste hängen ja auch vom Basiswert ab. Bei Roshtoffen sind die Rollverluste bspw abhängig vom jeweiligen Rohstoff. Gold hat so weit ich weiß fast keine, Öl degegen hohe. Ich vermute, dass es an der Lagerfähigkeit hängt. Lässt sich ein Rohstoff gut und günstig lagern, dann sind die Rollverluste gering.

 

Nun ist die Frage, wie es sich bei CO2 Zertifikaten verhält. Sind die Futures darauf leicht absicherbar mit den eigentlichen Zertifikaten? Falls ja, dürften die Rollverluste eigentlich nicht hoch sein. Gibt es da Zahlen zu?

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cjdenver

Verfallen die CO2 Zertifikate nicht immer alle paar Jahre? Zumindest bei EU ETS gibts da doch jeweils Perioden für die die CO2 Zertifikate ausschließlich gültig sind, zumindest war das mal so. 

 

Deswegen schmeißen dann gegen Ende der Periode massenweise Großemittierer Zertifikate auf den Markt (z.B. weil sie die auf Halde eingekauft haben, am Ende aber weniger CO2 emittiert haben als gedacht), und der CO2-Preis bricht zusammen. 

 

Ich wär da etwas vorsichtig wenn man nicht in der Materie drin ist. Ist wie beim Ölpreis, da solls ja am Ende auch welche gegeben haben die erst recht spät gecheckt haben dass irgendwann mal ne effektive Lieferung käme.

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Dandy

Wie schon geschrieben: Es gibt große Unterschiede bei Rohstoffen was Rollverluste angeht. Die Rollstrategie ist dann noch mal ein eigenes Thema. Fu hast allerdings recht damit, dass man sich es für die CO2 Zertifikate ansehen muss.

 

In jedem Fall habdelt es sich hierbei nicht um ein schlecht lagerbares oder verderbliches Gut, insofern könnten die Chancen für niedrige Rollverluste gut stehen.

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sigmabe
10 hours ago, raziel49 said:

Kann mir jemand das Rollen von den Futures erklaeren? Was bedeutet dies fuer die Rendite?

Meiner Meinung nach bedeutet das für den Erwartungswert der Rendite, dass dieser in erster Näherung 0 sein sollte. Mir konnte auch noch nie jemand erklären, warum das nicht so sein sollte.

 

Typischerweise wird die Rendite unterteilt in Spotmarktrendite, Rollrendite und Zinseinnahmen für das hinterlegte Kapital. Das verschleiert aber aus meiner Sicht die Situation, da unter normalen Bedinungen die Rollrendite die Spotmarktrendite etwa ausgleichen sollte.

 

Wenn heute die Schweinehälfte x  kostet und erwartet wird, dass sie in einem Jahr y  kostet und sie dann tatsächlich y  kostet, dann verdiene ich nichts, wenn ich mir heute für y das Recht sichere in einem Jahr eine Schweinehälfte zu kaufen und das Recht dann kurz vor Ausübung weiterverkaufe.

 

Natürlich ist das nur die erste Näherung. Ist es ein Gut, das während dieser Zeit gelagert werden muss, muss ich heute nicht y zahlen, sondern y+Lagerkosten. Dann mache ich sowieso einen Verlust. Wenn der Produzent jedoch seine Produktion absichern muss, kann es theoretisch auch sein, dass er mir eine Prämie zahlt, wenn ich ihm versichere, dass ich in einem Jahr sein Schweinehälfte wirklich abnehme, ich muss also dann nur y-Versicherungsprämie zahlen. Und natürlich kann ich mit den Zinseinnahmen für mein Kapital rechnen.

 

Warum jetzt aber am Ende ein positiver Erwartungswert über die Zinseinnahmen hinaus stehen soll, erschließt sich mir nicht. Diese kann ich vermutlich nur durch Spekulation erreichen. Wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Schweinehälfte in einem Jahr mehr als y kostet, kann es sich natürlich lohen. Dann spekuliere ich aber darauf, dass der Markt das nicht erkannt hat.

 

5 hours ago, cjdenver said:

Deswegen schmeißen dann gegen Ende der Periode massenweise Großemittierer Zertifikate auf den Markt (z.B. weil sie die auf Halde eingekauft haben, am Ende aber weniger CO2 emittiert haben als gedacht), und der CO2-Preis bricht zusammen. 

 

Ohne mich für den speziellen Fall auszukennen, kann das eigentlicht kein Argument sein, da es symmetrisch ist. Es können auch zu wenig Zertifikate gekauft worden sein und dann muss noch nachgekauft werden. Die Futures sind zu diesem Zeitpunkt sinnvollerweise schon lange gerollt, würde ich vermuten. Sie sollten ja eigentlich schon gerollt werden, bevor die Ausübung eintritt. Ich verkaufe die Schweinehälfte ja auch weiter, bevor sie wirklich geliefert wird. Sie abzuholen, ein halbes Jahr gammeln zu lassen und sie dann weiterzuverkaufen, kann wohl kaum sinnvoll sein...

10 hours ago, Dandy said:

Bei Roshtoffen sind die Rollverluste bspw abhängig vom jeweiligen Rohstoff. Gold hat so weit ich weiß fast keine, Öl degegen hohe. Ich vermute, dass es an der Lagerfähigkeit hängt. Lässt sich ein Rohstoff gut und günstig lagern, dann sind die Rollverluste gering.

Auf jeden Fall müssen die Lagerkosten von irgendjemandem getragen werden, wie ich ja auch oben geschrieben haben. Gold sollte man wohl idealerweise am Spotmarkt handeln, damit man eben gerade nicht die Probleme mit Futures hat.

 

3 hours ago, Dandy said:

In jedem Fall habdelt es sich hierbei nicht um ein schlecht lagerbares oder verderbliches Gut, insofern könnten die Chancen für niedrige Rollverluste gut stehen.

Kannst du das mal erklären? Die Rollverluste hängen in erster Linie von der Entwicklung der Spotmärkte ab, oder nicht? Wenn der Spotmarktpreis deutlich steigt und das erwartet wurde, sollte ich nach meinem Verständnis immer hohe Rollverluste haben...

 

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Dandy
vor 4 Stunden von sigmabe:

Kannst du das mal erklären? Die Rollverluste hängen in erster Linie von der Entwicklung der Spotmärkte ab, oder nicht? Wenn der Spotmarktpreis deutlich steigt und das erwartet wurde, sollte ich nach meinem Verständnis immer hohe Rollverluste haben...

Weil der Basiswert problemlos hinterlegt werden kann. Für den Kontrakt wird einfach sofort ein Zertifikat in gleicher Höhe gekauft und gehalten. Das Halten kostet kaum etwas. Dadurch kassiert der Händler/die Bank einfach eine kleine Arbitrage für die Aktion und das war es. Es gibt keinen Grund, künftige Erwartungen einzupreisen.

 

Bei Schweinehälften sieht es anders aus. Da kann man nicht einfach welche kaufen und sie liegen lassen, jedenfalls nicht lange und auch nicht zu geringen Kosten. Liegt der Termin weit in der Zukunft, entstehen erhebliche Kosten und Risiken was die Preisentwicklung angeht. Somit wird versucht, die Preisentwicklung vorherzusehen und sie frühzeitig einzupreisen.

 

Ich erinnere mich noch an den Einbruch des Ölpreises, als plötzlich alle verfügbaren Tankschiffe und Lagerstätten ausgebucht waren, um den niedrigen Preis möglichst gut nutzen zu können. Auch hier sieht man, dass der Aufwand für ein Hinterlegen der Kontrakte mit den tatsächlichen Waren schwierig und teuer ist und auf lange Zeit kaum bis nicht machbar ist.

 

Bei Gold wiederum ist es kaum ein Problem. Das lässt sich relativ günstig lagern und damit leicht hinterlegen. Daher entspricht die Entwicklung am Futuremarkt auch ziemlich gut der des Spotpreises. Für mich ist das jedenfalls logisch.

 

Wenn wir uns nun die CO2 Zertifikate ansehen, dann sehe ich da kein Problem sie zu hinterlegen. Weder dürfte es teuer sein, noch verdirbt etwas. Höchstens muss halt ab und zu ein Zertifikat verkauft und ein neues gekauft werden -> Transaktionskosten. Deshalb würde es mich zumindest wundern, wenn es eine größere Abweichung zwischen Spot- und Sekundärmarkt gäbe. Lass es mich mal anders fragen: Wie sieht es denn bisher aus? Waren die Abweichungen zwischen Futures und Primärmarkt bei den CO2 Zertifikaten bisher hoch?

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sigmabe
58 minutes ago, Dandy said:

Weil der Basiswert problemlos hinterlegt werden kann. Für den Kontrakt wird einfach sofort ein Zertifikat in gleicher Höhe gekauft und gehalten. Das Halten kostet kaum etwas. Dadurch kassiert der Händler/die Bank einfach eine kleine Arbitrage für die Aktion und das war es. Es gibt keinen Grund, künftige Erwartungen einzupreisen.

Ok, dieser Teil ist klar und steht nicht im Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Wenn wir also Schweinhälften durch gut hinterlegbare Güte mit geringen Lagerkosten austauschen, kann man die Argumentation genauso wie von mir oben machen, allerdings wird das Gut nicht heute x und das Recht zum Erfüllungstermin liefern zu lassen y (mit y sehr stark abweichend von x) kosten, sondern eine starke Abweichung y>x wird sofort zur Einlagerung führen und damit dazu, dass x ungefähr y wird. Es gibt also den case "Wenn der Spotmarktpreis deutlich steigt und das erwartet wurde" in diesem Fall gar nicht. Damit sind, wie du sagt die Rollverluste geringer. Dies ändert allerdings nichts daran, dass der Erwartungswert für die Rendite in erster Näherung 0 ist.

 

1 hour ago, Dandy said:

Wenn wir uns nun die CO2 Zertifikate ansehen, dann sehe ich da kein Problem sie zu hinterlegen.

Vermutlich doch. Damit das ganz überhaupt einen Sinn hat, müssen die verkauften Rechte ja darin bestehen, innerhalb einer bestimmten Perioder zu emittieren. Als Spekulant muss man also, wie ich oben skizziert habe, vor Beginn der Periode rollen, da man ja nicht selbst emittieren will. Der Preis für die Emissionsrechte in 5 Jahren wird deutlich höher sein, da die das Volumen ja künstlich ist und verknappt wird. Der Spotpreisanstieg ist also vorgezeichnet und ich kann über die Futures nicht daran partizipieren.

 

1 hour ago, Dandy said:

Lass es mich mal anders fragen: Wie sieht es denn bisher aus? Waren die Abweichungen zwischen Futures und Primärmarkt bei den CO2 Zertifikaten bisher hoch?

Das ist natürlich eine berechtigte Frage. Die empirische Seite sollte man natürlich auch betrachten. Allerdings muss es ja aus theoretischer Sicht so sein, dass die Abweichungen sehr hoch sind. Die Tonne CO2 später zu emittieren ist durch die angekündigte Verknappung natürlich wertvoller als sie jetzt zu emittieren. Sonst hätte man ja auch einen free lunch und das ist eben das, was der naive Spekulant falsch sieht. Ich weiß, dass der Preis in 10 Jahren viel höher ist, aber ich kann nicht an diesem Preisanstieg teilhaben, da er schon in die entsprechenden Futures eingepreist ist, dadurch dass der Erfüllungtermin in 10 Jahren heute schon viel teurer ist.

 

Wie stehst du denn allgemein zu meiner These, dass man mit Rohstofffutures langfristig nur den riskolosen Zins verdienen kann?

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Dandy
vor 18 Minuten von sigmabe:

Das ist natürlich eine berechtigte Frage. Die empirische Seite sollte man natürlich auch betrachten. Allerdings muss es ja aus theoretischer Sicht so sein, dass die Abweichungen sehr hoch sind. Die Tonne CO2 später zu emittieren ist durch die angekündigte Verknappung natürlich wertvoller als sie jetzt zu emittieren. Sonst hätte man ja auch einen free lunch und das ist eben das, was der naive Spekulant falsch sieht. Ich weiß, dass der Preis in 10 Jahren viel höher ist, aber ich kann nicht an diesem Preisanstieg teilhaben, da er schon in die entsprechenden Futures eingepreist ist, dadurch dass der Erfüllungtermin in 10 Jahren heute schon viel teurer ist.

Also: Ein Marktteilnehmer, der berechtigt ist, CO2 Zertifikate am Markt zu erstehen, kauft dieses und, statt CO2 dafür zu emittieren, gibt er einen entsprechenden Future-Kontrakt aus, zu dem Preis des Zertifikats minus kleiner Arbitrage. Wenn das Zertifikat vor dem Future abläuft, dann muss er es davor (ob kurz oder länger vorher hängt an der Rollstrategie) zum dann aktuellen Preis verkaufen und durch eines mit längerer Laufzeit ersetzen. Wenn der Future-Kontrakt fällig wird, dann wird das hinterlegte Zertifikat zum Spotpreis verkauft und dem Gegenpart ausbezahlt. Wenn das nicht eine spezielle Ausgestaltung der CO2 Zertifikate verhindert, wüsste ich nicht, wo da besonders hohe Kosten oder Unterschiede zum Sportpreis entstehen sollten.

 

Das Zertifikat der Bank muss natürlich noch die Futures selbst rollen und auch da fallen Kosten an und es entstehen geringe Rollverluste. Alles in allem sollte das aber zu relativ geringen Kosten und Abweichung vom Sportmarkt umsetzbar sein, meiner naiven Sicht nach jedenfalls.

 

Man kann es auch so formulieren: Die Zukunftserwartungen an die Zertifikate werden im aktuellen Spotpreis schon eingepreist (siehe aktuellen Preisverlauf). So ähnlich wie es bei Aktien und Co auch der Fall ist. Das Einpreisen findet aber nun mal nicht in alle Zukunft statt und es gibt ja immer auch gewisse (bspw. politische) Unsicherheiten.

 

Wenn du mich nach meiner politischen Meinung fragst: Ich hätte jeden direkten oder indirekten Handel auf die CO2 Zertifikate verboten, damit es nicht zu heftigen Preissteigerungen aufgrund von Spekulationen wie derzeit zu sehen kommt. Das kann so nämlich noch schwerwiegende Folgen für manche Industriebereiche haben.

vor 18 Minuten von sigmabe:

Wie stehst du denn allgemein zu meiner These, dass man mit Rohstofffutures langfristig nur den riskolosen Zins verdienen kann?

Da habe ich jetzt keine Meinung zu. Aus meiner Sicht folgen Rohstoffe eher der Inflation, insofern würde ich, im Schnitt, erwarten, dass deren Preise sich entsprechend daran orientieren. Da man aber noch Kosten wie Rollkosten hat und aufgrund oben schon erwähnter Problematik der Abbildung über Futures in Abhängigkeit der Eigenschaften bestimmter Rohstoffe noch weitere Abweichungen hat, wird es unterhalb der Inflation liegen. Der risikolose Zins lag historisch etwas niedriger als die durchschnittliche Inflation, so weit ich weiß, könnte also hinkommen.

 

Das sagt aber wiederum gar nichts über einen "Rohstoff" wie Gold aus, der ein anderes Eigenleben führt und eben dem Spotmarkt folgt. CO2 Zertifikate sind wiederum keine Rohstoffe und können damit auch nicht einfach in denselben Topf geworfen werden.

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xfklu

Hier ist ein langfristiger Chartvergleich von Zertifikat und Basiswert. Ich sehe da nichts, was einem Sorgen machen müsste.

 

grafik.png

 

(Quelle: https://www.sg-zertifikate.de/product-detail?productId=453958)

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cjdenver

 

vor 7 Stunden von sigmabe:

Ohne mich für den speziellen Fall auszukennen, kann das eigentlicht kein Argument sein, da es symmetrisch ist. Es können auch zu wenig Zertifikate gekauft worden sein und dann muss noch nachgekauft werden.

 

Prinzipiell hast du da natürlich recht, nur existierte bisher (wenn ich mich nicht täusche) bei allen EUETS Runden am Ende ein riesen Überschuss an Zertifikaten. Und zwar weil die Regierungen mehr Zertifikate vergeben haben als sie hätten sollen (oder auf einer Basis die unrealistisch hohe Annahmen trifft). Das ist das Problem bei einem politischen Instrument, am Ende versucht jedes Land seine Industrien gegen die anderen Länder zu bevorteilen.

 

vor 7 Stunden von sigmabe:

Die Futures sind zu diesem Zeitpunkt sinnvollerweise schon lange gerollt, würde ich vermuten. Sie sollten ja eigentlich schon gerollt werden, bevor die Ausübung eintritt. Ich verkaufe die Schweinehälfte ja auch weiter, bevor sie wirklich geliefert wird. Sie abzuholen, ein halbes Jahr gammeln zu lassen und sie dann weiterzuverkaufen, kann wohl kaum sinnvoll sein...

 

Ja das mag sein, nur wenn die Preise runter gehen dürfte das auch aufs Rollen Auswirkungen haben? Aber wie gesagt ich kenn mich mit der Thematik nicht genug aus um da eine sinnvolle Meinung zu haben ;) 

 

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
22 hours ago, xfklu said:

Hier ist ein langfristiger Chartvergleich von Zertifikat und Basiswert. Ich sehe da nichts, was einem Sorgen machen müsste.

Das ist natürlich ein Argument. Dennoch halte ich mich daran, dass ich mich fernhalte, wenn ich etwas nicht verstehe und besonders dann, wenn ich nicht verstehe, warum der Erwartungswert positiv sein soll. Ich war deshalb z.B. auch nie im Kryptobereich unterwegs, obwohl ich auf ihn schon gestoßen war, bevor das die Masse interessiert hat. Und ich bereue es nicht. Mir reicht eine Rückschau auf Daten einfach nicht aus.  Ist dir eigentlich klar, dass hier der Erwartungswert (real) positiv ist, oder ist es dir egal? Oder spekulierst du darauf, dass das sich neben Gold (sehe ich auch langfristig keinen positiven realen Erwartungswert) als sinnvolle Beimischung geringer Korrelation als beim Rebalancing vorteilhaft erweist?

 

23 hours ago, Dandy said:

CO2 Zertifikate sind wiederum keine Rohstoffe und können damit auch nicht einfach in denselben Topf geworfen werden.

Den Eindruck, dass man hier wohl nicht direkt vergleichen kann, habe ich mittlerweile auch. Man müsste sich wohl auch wirklich die Mühe machen zu schauen, ob auch noch dieser Punkt auftritt.

 

23 hours ago, Dandy said:

spezielle Ausgestaltung der CO2 Zertifikate

 

Ich halte mich jetzt hier wieder zurück, denn mir geht es eigentlich auch so:

22 hours ago, cjdenver said:

Aber wie gesagt ich kenn mich mit der Thematik nicht genug aus um da eine sinnvolle Meinung zu haben

Zumindest wollte ich aber anstoßen darüber nachzudenken, dass das wohl keine Anlageklasse ist, in die man naiv investierten sollte. Wenn xfklu das macht, heißt das noch lange nicht, dass es etwas für jeden ist, auch wenn ich natürlich gerne verstehen würde, warum er es macht...

 

EDIT: Den Punkt habe ich jetzt vergessen, der ist sicher auch für den ein oder anderen ein Problem, aber ich traue mir auch hier kein abschließendes Urteil zu.

23 hours ago, Dandy said:

Ich hätte jeden direkten oder indirekten Handel auf die CO2 Zertifikate verboten, damit es nicht zu heftigen Preissteigerungen aufgrund von Spekulationen wie derzeit zu sehen kommt. Das kann so nämlich noch schwerwiegende Folgen für manche Industriebereiche haben.

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iliad
Am 17.5.2021 um 11:11 von xfklu:

Hier ist ein langfristiger Chartvergleich von Zertifikat und Basiswert. Ich sehe da nichts, was einem Sorgen machen müsste.

 

grafik.png

 

(Quelle: https://www.sg-zertifikate.de/product-detail?productId=453958)

 

01. Der aktuelle Basiswert-Chart auf der SG Seite sieht anders aus (siehe Anhang), momentan wird eine Abweichung zugunsten des Zertifikates dargestellt. Hat sich der Basiswert geändert?

 

02. Wie hoch sind die Kosten des Zertifikates? In der DKB Ex-Ante-Kostensimulation werden laufende Produktkosten von 4,12% p.a. angezeigt, im Basisinformationsblatt werden hingegen keine laufenden Kosten angegeben. 

 

Vielen Dank :-)

 

 

Screenshot 2021-07-12 at 14.44.17.png

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hattifnatt
vor 27 Minuten von iliad:

01. Der aktuelle Basiswert-Chart auf der SG Seite sieht anders aus (siehe Anhang), momentan wird eine Abweichung zugunsten des Zertifikates dargestellt. Hat sich der Basiswert geändert?

Die Darstellung ist komplett anders, je nachdem, ob man als Startdatum den Juni 2020 dazu nimmt oder nicht. Könnte mir vorstellen, dass es beim Rollen der Kontrakte zu solchen Phänomenen kommen könnte, aber laut SG-Seite wurde zum letzten Mal am 09.12.2020 gerollt ...

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xfklu
vor 46 Minuten von iliad:

Der aktuelle Basiswert-Chart auf der SG Seite sieht anders aus

Die Skalen sind unterschiedlich:

  • Basiswert = linke y-Achse 0-96 €
  • Zertifikat = rechte y-Achse 12-60 €

Deswegen passen die Kurven jetzt nicht mehr zusammen.

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hattifnatt
vor 1 Minute von xfklu:

Die Skalen sind unterschiedlich.

Upps - na genial ;) 

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xfklu
vor einer Stunde von iliad:

Wie hoch sind die Kosten des Zertifikates?

 

Es gibt zwei Zertifikate, deren Auflagen rund 2 Jahre auseinander liegen:

  • DE000CU3RPS9 14.06.2019
  • DE000SD54UU4 12.05.2021

Da der Kurs des älteren etwa 3,2% niedriger notiert, vermute ich, dass man daraus Kosten von ca. 1.6% p.a. ableiten kann.

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west263
vor 8 Minuten von xfklu:

Es gibt zwei Zertifikate,

Was ist mit diesem dritten?

WKN: SD58JJ

ISIN: DE000SD58JJ1

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xfklu
vor 4 Minuten von west263:

Was ist mit diesem dritten?

WKN: SD58JJ

ISIN: DE000SD58JJ1

Hat das gleiche Auflagedatum wie DE000SD54UU4, aber Bezugsverhältnis 10:1.

Das scheint eine spezielle Version für ganz kleine Kleinanleger zu sein. :)

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