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Minxa

Verständnisfrage: Schwellenländer (ETF)

Empfohlene Beiträge

Minxa

Hallo zusammen,

 

ich habe eine Frage zur Unterscheidung Industrieländer <-> Schwellenländer:

 

Eine Anlage ist ja im Normalfall etwas Langfristiges. Laufzeiten von 20-40 Jahre sind bei Fonds/ETfs nicht ungewöhnlich.

 

Angenommen ich suche mir einen schönen Schwellenländer-ETF, da ich Geld in Schwellenländer investieren möchte. Das Land XY, das im Jahr 2021 noch ein Schwellenland ist, entwickelt sich (warum auch immer) explosionsartig: super Aktienkurse, super Wirtschaft, super BIP. Somit steigt ja auch mein Schwellenland-ETF, was mich sehr freut. 
Nun muss ja zu irgendeinem Zeitpunkt festgelegt werden, dass das Land XY nicht mehr zu den Schwellenländern sondern zu den Industrieländern zählt und somit fliegt es aus dem EM-Index raus, was den Wert meines EM-ETFs wieder sinken lässt.

 

Richtig? Oder ist da ein Denkfehler drin?

Werden nicht die Schwellenländer, die einen EM-ETF hochziehen irgendwann zum Industrieland "deklariert" und fliegen somit aus dem EM-ETF?

 

Natürlich ist mir bewusst, dass in einem EM-ETF zahlreiche Länder vertreten sind - aber es könnte ja auch sein, dass sich in den nächsten 20 Jahren 30 Schwellenländer zu Industriestaaten entwickeln...

 

Danke für eure Denkanstöße :)

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ChrisS3
Zitat

Nun muss ja zu irgendeinem Zeitpunkt festgelegt werden, dass das Land XY nicht mehr zu den Schwellenländern sondern zu den Industrieländern zählt und somit fliegt es aus dem EM-Index raus, was den Wert meines EM-ETFs wieder sinken lässt.

Richtig? Oder ist da ein Denkfehler drin?

Nicht ganz - wenn das Schwellenland (bzw. eigentlich, die Aktien von Unternehmen die in diesem Schwellenland ansässig sind) aus dem EM-Index "rausfliegt", ist es nicht so, dass auch irgendwie das "Geld" (was darin angelegt war) "weg" ist, sondern der Index wird einfach neu gewichtet und an die übriggebliebenen Länder (bzw. Aktien) umgeschichtet.

 

Also mal nur als abstraktes Beispiel, nehmen wir an wir hätten einen Index mit fünf Ländern, die alle gleichgewichtet (also 20%) sind. Jetzt fliegt nun aus irgendeinem Grund Land A raus (zB. weils "aufsteigt" in ne höhere Länderliga etc.), und was passiert? Na, die übrigen vier Länder werden nun halt einfach jeweils zu 25% gewichtet, nichts weiter. Es gehen also nicht dadurch 20% deines angelegten Geldes oder so verloren, nein dein Geld bleibt gleich, es wird nur neu verteilt unter den restlichen Ländern.

 

Zitat

Werden nicht die Schwellenländer, die einen EM-ETF hochziehen irgendwann zum Industrieland "deklariert" und fliegen somit aus dem EM-ETF?

Die Indexanbeiter (also MSCI, FTSE, usw.) haben für die Einordnung von Ländern in "Industrie"- oder "Schwellenländer" noch einige andere Kriterien als nur "hat eine hohe gestiegene Marktkapitalisierung", sondern da spielen auch noch einige andere rechtliche, wirtschaftliche und soziale Mindeststandards als Kriterien zur Einteilung mit rein (siehe ja, es gibt auch bei den Industrieländern welche die durchaus "kleine" Aktienmärkte haben, und trotzdem als Industrieland eingeordnet werden, genauso wie es auch einige Länder mit "großen" Aktienmärkten gibt die trotzdem noch als Schwellenland eingeordnet werden). Die genauen Ordnungsmethodiken und Kriterien kannst du dir auf den Anbieterseiten durchlesen, wenn dich das weiter interessiert, einfach ergoogeln.

 

Oder meinst du das eher so, dass du zB. befürchtest dass vor allem die "Zugpferde", also die wenigen starken Länder die den EM-Index durch ihre eigene besonders gute Wertentwicklung noch hochziehen, dann irgendwann mal durch ihren "Aufstieg" zu Industrieländern aus dem EM-Index entfernt werden, und sich somit die weitere langfristige Performance des übrigen EM-Index verschlechtern könnte (weil ja nur noch die "Loser-Länder" darin übrigbleiben)?

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Langfristig wird es vermutlich so sein, dass sich einige Schwellenländer weiter "entwickeln" und so aus den EM-Indices in die DM-Indices aufsteigen.

 

Man sollte auch beachten, dass die großen Indexanbieter durchaus nennenswerte Unterschiede in ihrem Anlageuniversum haben.  So wird beispielsweise Südkorea von FTSE als Industrienation eingestuft, bei MSCI gilt es allerdings weiter als Schwellenland.

 

Indices verändern sich im Laufe der Zeit ständig in ihrer Gewichtung, aber signifikante Änderungen das wichtige Länder wechseln, kommen dann aber doch relativ selten vor. Wie auch schon gesagt heißt eine Änderung im Index ja auch nicht automatisch, dass der Index steigt oder fällt., Das Geld ist ja nicht weg sondern nur die Zusammensetzung der zugehörigen ETFs ändert sich.

 

Interessant wird es natürlich, wenn irgendwann mal die VR China aus den Schwellen- in die entwickelten Länder "aufsteigen" wird. Das wird technisch eine ganz schöne Herausforderung werden .... aber vermutlich wird das auch noch einige Jahre dauern bis es dazu kommt, bei aller Wachstumsdynamik in China.

 

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 40 Minuten von ChrisS3:

Nicht ganz - wenn das Schwellenland (bzw. eigentlich, die Aktien von Unternehmen die in diesem Schwellenland ansässig sind) aus dem EM-Index "rausfliegt", ist es nicht so, dass auch irgendwie das "Geld" (was darin angelegt war) "weg" ist, sondern der Index wird einfach neu gewichtet und an die übriggebliebenen Länder (bzw. Aktien) umgeschichtet. ...

 

vor 23 Minuten von Malvolio:

Langfristig wird es vermutlich so sein, dass sich einige Schwellenländer weiter "entwickeln" und so aus den EM-Indices in die DM-Indices aufsteigen.

 

Kann man das kurz so zusammenfassen?

"Transuschetien" steigt vom Schwellenland zum Industrieland auf (nach MSCI Kriterien).

Standard-WPF-Forenanleger hat eine fixe Länderaufteilung 70% MSCI World und 30% MSCI EM, die auch zukünftig so bleiben soll.

Handlungsbedarf (auf Anlegerseite) -> keiner 
 

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ChrisS3
vor 2 Minuten von pillendreher:

Kann man das kurz so zusammenfassen?

"Transuschetien" steigt vom Schwellenland zum Industrieland auf (nach MSCI Kriterien).

Standard-WPF-Forenanleger hat eine fixe Länderaufteilung 70% MSCI World und 30% MSCI EM, der so bleiben soll.

Handlungsbedarf-> keiner 

 

Prinzipiell ja.

Beziehungsweise (man darfs den Leuten ja auch nicht "zu einfach" machen ;)), wenn sie die 70/30 Aufteilung mal aus bewussten Strategie-Gründen getan haben (zB. weil sie so in etwa grob das "BIP-Gewichtungs"modell nachbauen wollen), sollten sie dann zumindest nochmal nachprüfen, inwiefern sich die BIP-Verhältnisse nun durch den Länderaustausch vielleicht noch weiter verschoben haben, und deshalb beim Rebalancing angepasst werden müsste. Der 70/30-"Standardvorschlag" ist ja zum Beispiel mittlerweile nun auch einige Jahre alt, und aktuell beträgt das BIP-Verhältnis von Industrie- und Schwellenländern inzwischen schon ungefähr 60/40...

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Someone
vor 1 Minute von pillendreher:

fixe Länderaufteilung 70% MSCI World und 30% MSCI EM

Wenn die Länderaufteilung fix ist (ich bilde 50 % USA, 15 % China, 15% Transuschetien, … als Näherung via 70% World und 30% EM ab) dann hat WPF-Anleger ein Problem, weil die 15% von „Transuschetien“ von EM nach DM verschoben sind, und  er damit umschichten sollte. 

Wenn er nur auf die fixe Gewichtung von DM vs. EM schaut, dann natürlich nicht…

 

@ChrisS3 war schneller…

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 19 Minuten von ChrisS3:

 

Prinzipiell ja.

Beziehungsweise (man darfs den Leuten ja auch nicht "zu einfach" machen ;)), wenn sie die 70/30 Aufteilung mal aus bewussten Strategie-Gründen getan haben (zB. weil sie so in etwa grob das "BIP-Gewichtungs"modell nachbauen wollen), sollten sie dann zumindest nochmal nachprüfen, inwiefern sich die BIP-Verhältnisse nun durch den Länderaustausch vielleicht noch weiter verschoben haben, und deshalb beim Rebalancing angepasst werden müsste.

:thumbsup:  (auch an @Someone

Wobei- ich glaube (ohne Arroganz), das überfordert den Standard-WPF-Forenanleger,da der die 70/30 Aufteilung ohne bewusste Strategie-Gründe genommen hat, einfach weil es im Forum so gesagt wird.

Meine Meinung: wenn's hilft den Plan durchzuziehen, sind einfache bzw. einfachste Lösungen sogar die bessere Wahl,

PS:  z.B. eine 4-3-2-1 Aufteilung 40% Nordamerika, 30% Europa, 20% Schwellenländer, 10% Asien-Pazifik.

 

 

 

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stagflation

Ach, wie schön ist das, wenn man in den Vanguard FTSE All-World ETF (oder in die LifeStrategy ETFs) investiert. Dann muss man sich um solche Fragen keine Gedanken machen! :)

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Someone
vor 20 Minuten von pillendreher:

Meine Meinung: wenn's hilft den Plan durchzuziehen, sind einfache bzw. einfachste Lösungen sogar die bessere Wahl

:thumbsup:

 

vor 2 Minuten von stagflation:

Ach, wie schön ist das, wenn man in den Vanguard FTSE All-World ETF (oder in die LifeStrategy ETFs) investiert

 

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Rendito
vor 3 Minuten von stagflation:

Ach, wie schön ist das, wenn man in den Vanguard FTSE All-World ETF (oder in die LifeStrategy ETFs) investiert. Dann muss man sich um solche Fragen keine Gedanken machen! :)

:thumbsup:

 

Alle anderen sollten vor allem ein Auge auf die Zuordnung des Schwergewichts China behalten.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 10 Minuten von stagflation:

Ach, wie schön ist das, wenn man in den Vanguard FTSE All-World ETF (oder in die LifeStrategy ETFs) investiert. Dann muss man sich um solche Fragen keine Gedanken machen! :)

Bleibt halt dann Platz für viel "wichtigere" Fragen  :P (wenn ich mir die zugehörigen Threads so anschaue):

https://www.wertpapier-forum.de/topic/45466-vanguard-ftse-all-world-ucits-etf/page/37/?tab=comments#comment-1435369

https://www.wertpapier-forum.de/topic/60247-lifestrategy-etfs-von-vanguard-multi-asset/page/22/?tab=comments#comment-1434893

(Der vornehmlich männliche Anleger ist halt ein DIY Bastler und Schrauber -> Homo faber)

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 55 Minuten von stagflation:

Ach, wie schön ist das, wenn man in den Vanguard FTSE All-World ETF (oder in die LifeStrategy ETFs) investiert. Dann muss man sich um solche Fragen keine Gedanken machen! :)

Auch ich schließe mich dem an :thumbsup:, denn:

Eigenbau mit eigener Gewichtung => wenn es underperformed, nervt es erst recht, weil man denkt "da mach ich mir die Mühe/denke, schlauer zu sein und bin dann trotzdem schlechter".

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oktavian
vor 3 Stunden von Minxa:

Richtig? Oder ist da ein Denkfehler drin?

Die Zuordnung erfolgt einfach nach Domizil. Es gibt aber auch DM Firmen, welche viel in EM verkaufen. Was ist denn VWs größter Markt zum Beispiel? Auf der anderen Seite gibt es auch EM Firmen, welche in DM Märkte verkaufen (z.B. Rohstoffe). Also es ist nicht so schwarz-weiß wie du meinst. Zudem gibt es DM Firmen, welche ihre operative Tätigkeit in EM haben, aber nur das Domizil in einem rechtssicheren Markt.

 

Zudem hat die Entwicklung der Wirtschaft - Wirtschaftswachstum keine direkte Korrelation zum Aktienmarkt. Es sind eben keine abgeschotteten Märkte. Quelle: MSCI:

 

Wie man hier sieht, hat sich der MSCI China gar nicht so toll entwickelt. Lediglich über die letzten 5 Jahre war er besser als der MSCI ACWI mit 17,01% p.a. vs 14,77% p.a. annualisiert.

grafik.thumb.png.2d568724c61d38a897241032ec9980fc.png

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 3 Stunden von pillendreher:

 

Kann man das kurz so zusammenfassen?

"Transuschetien" steigt vom Schwellenland zum Industrieland auf (nach MSCI Kriterien).

Standard-WPF-Forenanleger hat eine fixe Länderaufteilung 70% MSCI World und 30% MSCI EM, die auch zukünftig so bleiben soll.

Handlungsbedarf (auf Anlegerseite) -> keiner 
 

Naja .... die 70/30 Aufteilung .... so beliebt sie auch ist .... ist ja keine Naturkonstante. In dem Moment, wo z.B. ein großes EM Land mit hohem Sozialprodukt aus den EM in die DM Indices wechselte, müsste man ggf. schon überprüfen, ob die gewählte Gewichtung noch den eigenen Zielvorstellungen entspricht. Das gestiegene Sozialprodukt z.B. Chinas müsste dann ja auch nicht mehr dem EM, sondern dem DM Bereich zugerechnet werden. Genau genommen sollte man die gewählte Allokation auch so regelmäßig überprüfen, da sich ja z.B. die am BIP orientierte "Zielgewichtung" im Zeitablauf auch ändern kann. In ein paar Jahren ist vielleicht 60/40, 50/50 oder 80/20 die Aufteilung der Wahl.

 

Aber ehrlich gesagt sind diese Aufteilungen ohnehin mehr als fragwürdig. VW z.B. zählt als deutsches Unternehmen, macht seinen Hauptumsatz aber auf der ganzen Welt, hauptsächlich in China. Das gilt für viele andere große Konzerne sogar noch extremer. Die regionalen Marktgewichtungen an den Heimatbörsen und die regionale Verteilung der Wirtschaftsleistung wie sie im BIP gemessen wird, sind im Grunde völlig verschiedene paar Schuhe. Und trotzdem versuchen die Leute auf drei Nachkommastellen das eine mit dem anderen zu gewichten. 

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Synthomesc_alt
vor 4 Minuten von Malvolio:

VW z.B. zählt als deutsches Unternehmen, macht seinen Hauptumsatz aber auf der ganzen Welt, hauptsächlich in China. Das gilt für viele andere große Konzerne sogar noch extremer.

Darum habe ich auch kein Problem das die USA im WORLD Etf so stark vertreten sind. Alleine die Big Five machen ihre Umsätze auf der ganzen Welt, wo die ihren Firmensitz haben ist nicht relevant.
Dazu kommt noch das unsere Welt so vernetzt ist, dass ein Einbruch in den USA wir auch in Europa zu spüren bekommen werden...daher halte ich auch nichts davon extra Europa noch überzugewichten weil Manchen der USA Anteil im WORLD zu hoch ist......

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor einer Stunde von Synthomesc:

Darum habe ich auch kein Problem das die USA im WORLD Etf so stark vertreten sind. Alleine die Big Five machen ihre Umsätze auf der ganzen Welt, wo die ihren Firmensitz haben ist nicht relevant.
Dazu kommt noch das unsere Welt so vernetzt ist, dass ein Einbruch in den USA wir auch in Europa zu spüren bekommen werden...daher halte ich auch nichts davon extra Europa noch überzugewichten weil Manchen der USA Anteil im WORLD zu hoch ist......

Naja, das ist schon richtig, aber ich sehe das schon noch ein bisschen anders. Wenn man nur nach Marktkapitalisierung geht hat man schon eine deutliche Verzerrung hinsichtlich der Unternehmen aus USA mit z.B. über 66% im MSCI WORLD. Ich bevorzuge dann aus der Sicht eines Europäers doch eine etwas breitere globale Verteilung. Auch wenn das wie gesagt nichts übe die Verteilung der Umsätze der Unternehmen aussagt so sehe ich da schon ein unnötiges Klumpenrisiko. Es gibt ja auch noch Risiken, die dann durchaus auch mit dem Domizil der Unternehmen verbunden sind (Währung, Zinsen, Steuern, Regulatorik, Politik, usw.). Zwei Drittel aus einem einzigen Land ist mir einfach prinzipiell ein zu großer Klumpen, selbst wenn es die USA sind.

 

Meine persönliche Zielallokation im Aktienbereich ist z.B. 40% Europa, 30% Amerika, 10% Asien/Pazifik und 20% Schwellenländer. Damit fühle ich mich mit etwas "Home Bias" ganz wohl. Obwohl, wie gesagt .... ich habe z.B. Rio Tinto (da in London gelistet) als europäisches Unternehmen, was eigentlich Quatsch ist. Dennoch finde ich eine breite Aufstellung grundsätzlich sinnvoll, selbst wenn es nur ein eher heuristischer  (manche würden sagen willkürlicher) Ansatz ist. Aber letztendlich ist jede Gewichtung willkürlich und angreifbar. Man darf das alles nicht so eng sehen. Manche Leute verteidigen IHRE Aufteilung mit fast schon religiösem Eifer. ;)

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Synthomesc_alt
vor 15 Minuten von Malvolio:

Wenn man nur nach Marktkapitalisierung geht hat man schon eine deutliche Verzerrung hinsichtlich der Unternehmen aus USA mit z.B. über 66% im MSCI WORLD. Ich bevorzuge dann aus der Sicht eines Europäers doch eine etwas breitere globale Verteilung

 

Wenn alle ETF nach Bip gewichtet werden würden , wäre das m.E. aber weitaus unsinniger als nach MK.......

 

vor 15 Minuten von Malvolio:

Zwei Drittel aus einem einzigen Land ist mir einfach prinzipiell ein zu großer Klumpen, selbst wenn es die USA sind.

Darum ergänzt man einen World Etf auch mit Schwellenländer, was diesbezüglich dann schonmal das Klumpenrisiko merklich reduziert....

 

vor 18 Minuten von Malvolio:

 

Meine persönliche Zielallokation im Aktienbereich ist z.B. 40% Europa, 30% Amerika, 10% Asien/Pazifik und 20% Schwellenländer

 

vor 19 Minuten von Malvolio:

Dennoch finde ich eine breite Aufstellung grundsätzlich sinnvoll

 

Du bist mit einem All World schon ausreichend breit aufgestellt....
Und ehrlich gesagt finde ich deine Aufteilung extrem mutig!
40 % Europa?

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 27 Minuten von Malvolio:

Zwei Drittel aus einem einzigen Land ist mir einfach prinzipiell ein zu großer Klumpen, selbst wenn es die USA sind.

Ich sehe das Klumpenrisiko auch zumindest etwas, aber weniger aufgrund "nur USA", sondern weil "der größte Batzen" dort alles Unternehmen sind, die aus der ähnlichen Schiene kommen. Kurz gesagt: Bricht der Nasdaq ein, bricht auch ein MSCI WORLD ziemlich ein.

Trotzdem:

vor 6 Minuten von Synthomesc:

Wenn alle ETF nach Bip gewichtet werden würden , wäre das m.E. aber weitaus unsinniger als nach MK.......

Dem muss ich zustimmen, auch wenn mein Arero BIP macht.

 

=> Jegliche Gewichtung stellt ein Risiko dar. Welches Risiko sich verwirklicht oder ob überhaupt, kann keiner wissen (auch kein Beck).

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Malvolio
vor 2 Minuten von Synthomesc:

 

 

Du bist mit einem All World schon ausreichend breit aufgestellt....
Und ehrlich gesagt finde ich deine Aufteilung extrem mutig!
40 % Europa?

 

Kann man sicher machen. Wie gesagt ich finde über 66% für ein Land, auch wenn es nur im DM-Bereich ist, prinzipiell zu hoch.

 

40% Europa mag mit der BIP-Brille zu hoch erscheinen, aber wie oben schon gesagt habe ich viele multinationale Konzerne im Portfolio, die zwar ihren Sitz in Europa haben, aber deren Wertschöpfung (Produktion wie Absatz) sich hauptsächlich außerhalb Europas befinde (z.B. Rio Tinto, BAT, VW, SAP). Insofern kann ich mit etwas scheinbarem "Home Bias" sehr gut schlafen. Aber das muss natürlich jeder selber wissen.

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Gast231208
vor 6 Stunden von Minxa:

Hallo zusammen,

 

ich habe eine Frage zur Unterscheidung Industrieländer <-> Schwellenländer:

 

Eine Anlage ist ja im Normalfall etwas Langfristiges. Laufzeiten von 20-40 Jahre sind bei Fonds/ETfs nicht ungewöhnlich.

 

Angenommen ich suche mir einen schönen Schwellenländer-ETF, da ich Geld in Schwellenländer investieren möchte. Das Land XY, das im Jahr 2021 noch ein Schwellenland ist, entwickelt sich (warum auch immer) explosionsartig: super Aktienkurse, super Wirtschaft, super BIP. Somit steigt ja auch mein Schwellenland-ETF, was mich sehr freut. 
Nun muss ja zu irgendeinem Zeitpunkt festgelegt werden, dass das Land XY nicht mehr zu den Schwellenländern sondern zu den Industrieländern zählt und somit fliegt es aus dem EM-Index raus, was den Wert meines EM-ETFs wieder sinken lässt.

 

Richtig? Oder ist da ein Denkfehler drin?

Werden nicht die Schwellenländer, die einen EM-ETF hochziehen irgendwann zum Industrieland "deklariert" und fliegen somit aus dem EM-ETF?

 

Natürlich ist mir bewusst, dass in einem EM-ETF zahlreiche Länder vertreten sind - aber es könnte ja auch sein, dass sich in den nächsten 20 Jahren 30 Schwellenländer zu Industriestaaten entwickeln...

 

Danke für eure Denkanstöße :)

Was @Minxa  (Huhu - bist du noch da?) hier für Denkanstöße bekommt. ^_^

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Malvolio
vor 5 Minuten von Madame_Q:

Ich sehe das Klumpenrisiko auch zumindest etwas, aber weniger aufgrund "nur USA", sondern weil "der größte Batzen" dort alles Unternehmen sind, die aus der ähnlichen Schiene kommen. Kurz gesagt: Bricht der Nasdaq ein, bricht auch ein MSCI WORLD ziemlich ein.

Trotzdem:

Dem muss ich zustimmen, auch wenn mein Arero BIP macht.

 

=> Jegliche Gewichtung stellt ein Risiko dar. Welches Risiko sich verwirklicht oder ob überhaupt, kann keiner wissen (auch kein Beck).

Alles richtig. Durch die großen Tech-Unternehmen hat sich zweifelsohne eine gewisser zweiter Klumpen in dem Klumpen USA entwickelt. Das sollte man zumindest im Hinterkopf behalten, wenn man die entsprechenden ETFs im Depot hat.

 

Jede Gewichtung ist irgendwo willkürlich und angreifbar. Das idealypische "Marktportfolio" aus der Finanztheorie ist ein prima Konzept, lässt sich für Otto-Normalanleger aber kaum sinnvoll replizieren. Man kann wie gesagt nur versuchen breit zu streuen und Klumpen zu vermeiden. 

 

Mit dem ARERO habe ich mich nie richtig anfreunden können, insbesondere wegen der enthaltenen Renten und Rohstoffanteilen.

 

 

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Synthomesc_alt
vor 3 Minuten von Malvolio:

40% Europa mag mit der BIP-Brille zu hoch erscheinen, aber wie oben schon gesagt habe ich viele multinationale Konzerne im Portfolio, die zwar ihren Sitz in Europa haben, aber deren Wertschöpfung (Produktion wie Absatz) sich hauptsächlich außerhalb Europas befinde (z.B. Rio Tinto, BAT, VW, SAP). Insofern kann ich mit etwas scheinbarem "Home Bias" sehr gut schlafen.

Merkste was?
Bei der hohen USA Gewichtung ist dir nicht wohl, aber bei der Übergewichtung der EU bringst du das Argument,was natürlich auch eben für den hohen USA Anteil zählt!
Und ich denke das die Unternehmen in den USA weitaus internationaler aufgestellt sind......

 

vor 3 Minuten von pillendreher:

Was @Minxa  (Huhu - bist du noch da?) hier für Denkanstöße bekommt.

hehe...ist doch nichts neues, gell ;)
Aber immerhin wird der Thread nicht für Grabenkämpfe mißbraucht , sondern es ist eine lebhafte Diskussion....

 

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 27 Minuten von Synthomesc:

Merkste was?
Bei der hohen USA Gewichtung ist dir nicht wohl, aber bei der Übergewichtung der EU bringst du das Argument,was natürlich auch eben für den hohen USA Anteil zählt!
Und ich denke das die Unternehmen in den USA weitaus internationaler aufgestellt sind......

 

Ich habe ja nicht nur EU-Länder. Das Letze mal als ich nachgeschaut habe gab in Europa ca. 50 Länder, auch wenn man natürlich nicht in allen investieren kann.  ;) Zugegeben habe ich aber Stand heute hauptsächlich deutsche und britische Aktien für den Europa Anteil.  ;) Aber das soll durchaus noch mehr werden.

 

Und das US Unternehmen generell internationaler aufgestellt sind als europäische Unternehmen, da möchte ich auch mal ein Fragezeichen dran machen. Schau dir mal nur mal den Auslandsanteil am Geschäft der DAX-Unternehmen an. Und das gilt nicht nur für deutsche Unternehmen.

 

Ich finde ich habe die USA ja mit 30% durchaus angemessen hoch gewichtet, fast ein Drittel des Aktienanteils. Bezogen nur auf den DM-Anteil sind es sogar fast 40%. Man kann über +/- 5% streiten, aber viel höher muss der Anteil nicht sein .... finde ich zumindest. Aber wie wir ja schon gezeigt haben ist diese Größe eh nicht sehr aussagekräftig. 

 

"Im Jahr 2019 beträgt der Anteil der USA am kaufkraftbereinigten globalen BIP rund 15,9 Prozent. Für das Jahr 2021 wird der Anteil der USA am kaufkraftbereinigten globalen BIP auf rund 15,7 Prozent prognostiziert."

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166810/umfrage/anteil-der-usa-am-globalen-bruttoinlandsprodukt-bip/

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 50 Minuten von Malvolio:

Mit dem ARERO habe ich mich nie richtig anfreunden können, insbesondere wegen der enthaltenen Renten und Rohstoffanteilen.

Da bist du nicht der einzige :D. Das ist ok.

 

vor 24 Minuten von Malvolio:

Und das US Unternehmen generell internationaler aufgestellt sind als europäische Unternehmen, da möchte ich auch mal ein Fragezeichen dran machen.

Das Fragezeichen ergänze ich gerne auch meinerseits. 

Ich finde, man sollte Europa und einige Unternehmen dort nicht unterschätzen, besonders vom aktuellen Standpunkt aus. Aufzuholen wäre da extrem viel und wenn wir dieses Jahr beobachten, dann läuft es schon viel besser als die letzten Jahre:

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Einige vertreten die These, dass die nächsten Gewinner genau jene Unternehmen/Branchen/Länder sein könnten, welche die letzten 10-15 Jahre eher unscheinbar performed haben (stabile Substanzwerte aus defensiven Branchen und auch genau das, was viele hier im Forum die letzte Zeit gebasht haben ohne Ende, nämlich Qualitätsaktien mit hoher Dividende).

Der Tech-Boom der USA-Werte (und da gebe ich Andreas Beck schon etwas recht) ist, was die Substanz betrifft, nicht in jedermanns Augen so stabil wie viele immer denken. Natürlich sind die "Großen" gut im Geschäft, aber die Gefahr, dass das Kartenhaus irgendwann mal einbricht, ist definitiv da und dann könnte es mehr als nur eine kleine Korrektur geben.

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ChrisS3

Dazu passend könnten vielleicht noch folgende Morningstar-Artikel ganz interessant sein.

 

https://www.morningstar.de/de/news/192766/nationale-champions-sind-in-wirklichkeit-höchst-international.aspx

https://www.morningstar.de/de/news/202766/globalisierung-in-gefahr-wie-international-ist-mein-portfolio.aspx

 

Zwei lesenswerte Artikel, die sich damit beschäftigen, wieviel Prozent vom Umsatz die (börsennotierten) Unternehmen eigentlich in ihrem Heimatland vs. im Ausland machen. Relevant insofern um zB. überholte bzw. unpassende Vorstellungen von geschlossenen Volkswirtschaften, wie sie zB. bei allzu naiven Begründungen/Herleitungen für "BIP"-Gewichtungsansätze noch benutzt werden, zu überdenken. Hört man ja oft solche übervereinfachten Denkweisen - die Vorstellung, man investiert "in ein Land" (oder eine Region), mit den entsprechenden Indizes, ist wenig zielführend, man investiert eigentlich immer nur in Unternehmen die halt zufällig irgendwo dort ihren Stammsitz gelistet haben, nicht mehr und nicht weniger. Also ob es zB. Sinn macht, wenn man den DAX kauft, davon zu sprechen das man damit "in Deutschland" investiert - obwohl die (großen, börsennotierten, in die man eben damit eigentlich investiert) "deutschen" Unternehmen eigentlich "nur" 25% ihres Umsatzes in Deutschland selbst, und den Rest im Ausland erwirtschaften, sollte man sich daher vielleicht eher abgewöhnen.

 

Die Region Europa insgesamt ist, besonders was eben die "wichtigen" Länder angeht, auch interessanterweise ziemlich wenig heimatland-orientiert: Der Anteil vom Umsatz im eigenen Land beträgt bei britischen Unternehmen 26%, französischen Unternehmen 20%, schweizerischen 9%, irischen 9% und niederländischen 9%, der restliche Großteil wird im Ausland erwirtschaftet, eine ziemlich starke Exportorientierung - man hat also, selbst wenn man scheinbar "nur in Europa" investiert, schon ziemlich viel "Globalisierung" implizit mit eingebaut (halt eben auf Unternehmens-Ebene). Dazu mal nur als Vergleich andere große Volkswirtschaften, amerikanische Unternehmen machen noch ganze 63% ihres Umsatzes im Heimatland, bei japanischen sind es 59%. Und was ich auch ganz lustig fand, bei chinesischen Unternehmen sind es gar 92% des Umsatzes, die im Heimatland erwirtschaftet werden. Lustig weil ja sonst der übliche Eindruck eher das Gegenteil ist, so von wegen Werkbank der Welt, alles kommt nur noch aus China etc, aber da sieht man mal wieder wie sehr man sich täuschen kann bzw. wie wenig man eigentlich von der tatsächlichen Zusammensetzung der chinesischen Wirtschaft weiß und wie stark die doch noch vor allem binnenorientiert sind.

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