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Gifthäubling

Naive Allokation in Anlageklassen 1/n

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ein Klassiker zur Vermögensaufteilung ist: 1/3 Immobilien, 1/3 Aktien (=Investition in Eigenkapital von Unternehmen) und 1/3 Anleihen (=Investition in Fremdkapital von Staaten und Unternehmen).

 

Du hast die Anleihen (relativ geringes Risiko) komplett durch Gold (hohes Risiko) ersetzt. Da muss ich erst einmal schlucken!

 

Es gibt Muster-Portfolios mit hohem Gold-Anteil - aber das sind meistens Portfolios für ganz spezielle Zwecke und Wirtschaftsentwicklungen. Es sind i.d.R. keine Allround-Portfolios.

 

Deshalb würde ich Dir dringend empfehlen, den Gold-Anteil zu reduzieren. Ein Goldanteil von 5-10% wird häufiger empfohlen.

 

Arbeite Dich in die Portfolio-Theorie ein und lerne, wie man Portfolios baut. Dann wirst Du sehen, dass 33% Goldanteil zu keinen guten Allround-Portfolios führt.

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hattifnatt
vor 24 Minuten von stagflation:

Ein Klassiker zur Vermögensaufteilung ist: 1/3 Grund und Boden, 1/3 Aktien (=Finanzierung von Eigenkapital) und 1/3 Anleihen (=Finanzierung von Fremdkapital).

 

Du hast die Anleihen (relativ geringes Risiko) komplett durch Gold (hohes Risiko) ersetzt. Da muss ich erst einmal schlucken!

Das klingt ein wenig nach der Talmud-Strategie (berühmt-berüchtigt geworden hier im Forum durch einen gewissen Smartinvestor ...), wobei das Bargeld durch Gold ersetzt wurde. Wäre mir auch zu volatil ...

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

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pete1
vor 2 Stunden von stagflation:

Arbeite Dich in die Portfolio-Theorie ein und lerne, wie man Portfolios baut. Dann wirst Du sehen, dass 33% Goldanteil zu keinen guten Allround-Portfolios führt.

Finde ich auch. 33% Goldanteil halte ich für Fehl am Platze. Mir fehlen auch sämtliche Erklärungen für diese Vorgehensweise. 

 

Das ist selbst für solche hinterlistigen Typen wie Marc Friedrich enorm hoch. Darf ich fragen wie du auf solch hohen Anteil gekommen bist? 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 38 Minuten von Gifthäubling:

Siehst Du im heutigen Zinsumfeld für Anleihen wirklich ein geringes Risiko?

 

Schau Dir die Volatilität verschiedener Anlageklassen im langjährigen Durchschnitt an (Quelle):

  • Anleihen: ca. 5%
  • Aktien: ca. 22%
  • Gold: ca. 25%

Gold spielt in einer völlig anderen Liga als Anleihen!  Es hat sogar eine höhere Volatilität als Aktien!

 

Zitat

Ich kann generell nicht verstehen, warum man bei all den verfügbaren Anlagevehikeln für Privatanleger heute in den Foren und Blogs als Standardantwort "A1JX52 + Tagesgeld"

 

Es gibt die Portfolio-Theorie. Diese behandelt Portfolios aus mehreren Anlageklassen. Die Portfolio-Theorie zeigt einen Weg, wie und in welchen Verhältnissen man Anlageklassen mischen muss, um gute Portfolios zu erhalten.

 

Es ist wie beim Kuchen backen. Jeder kennt die Zutaten: Mehl, Eier, Butter, Zucker, Milch, Salz,... Aber es weiß auch jeder, dass man die Zutaten NICHT in gleichen oder in beliebigen Verhältnissen mischen darf - sondern dass man ganz bestimmte Verhältnisse braucht, damit man einen wohlschmeckenden Kuchen bekommt. Wenn ein Koch genauso viel Salz wie Mehl in die Kuchenteig schüttet, wird das Ergebnis abscheulich schmecken! 

 

So ist das auch mit Portfolios, in denen Anleger Anlageklassen in willkürlichen und suboptimalen Verhältnissen mischen. Das Ergebnis wird ihnen nicht schmecken!

 

Die Portfolio-Theorie zeigt nun einen Weg, wie man die richtigen Anteile der einzelnen Anlageklassen ermitteln kann. Dazu muss man sich einarbeiten, rechnen, simulieren und auf langjährige Erfahrungswerte zurückgreifen! Dann können wirklich gute Portfolios entstehen.

 

Die meisten Privatanleger haben aber keine Zeit und keine Lust, sich in die Portfolio-Theorie einzuarbeiten. Deshalb gibt es für Privatanleger eine Vereinfachung: das risikoreich/risikoarm-Modell. Es funktioniert erstaunlicherweise fast so gut, wie Portfolios nach der Portfolio-Theorie - und deutlich besser als Multi-Asset-Portfolios, die ohne Optimierungen nach der Portfolio-Theorie zusammengestellt sind.

 

Man könnte also die möglichen Strategien für Privatanleger folgendermaßen zusammenfassen:

  1. Mehrere Anlageklassen ohne Portfolio-Theorie mischen: ergibt wahrscheinlich ein schlechtes Ergebnis
  2. Einfaches risikoreich/risikoarm Modell wählen: ergibt wahrscheinlich ein erstaunlich gutes Ergebnis
  3. Sich in Portfolio-Theorie einarbeiten und eigenes Multi-Asset-Portfolio zusammenstellen: es besteht die Chance auf ein geringfügig besseres Portfolio als 2

Meine Empfehlung wäre: lasse 1 und wähle 2 oder 3.

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Synthomesc_alt

Ich antworte nur mal auf deinen Aktienteil,wobei ich diese Aufteilung Aktien / Gold / Immos zu je 33 % befremdlich finde....

Deine ETF Auswahl ist m.e. perfekt, da du dir damit die WELT AG kaufst...kann ich so definitiv unterschreiben, nur würde ich die SC DM nicht so hoch gewichten!

 

 

 

 

 

 

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 12 Minuten von Gifthäubling:

Darf ich fragen, was genau Dich daran befremdet?

m.E. bedarf es weder Gold noch Immos, aber wenn dann sind 1/3 Gold definitiv viel zu hoch gewichtet!
 

vor 12 Minuten von Gifthäubling:

Die Höhergewichtung der Small Caps um ca. 10% innerhalb des Aktienteils dürfte in die eine oder die andere Richtung nicht wirklich ins Gewicht fallen. In Zement gegossen ist das jedenfalls nicht, ich wollte nur etwas weniger von den Dickschiffen aus dem World abhängig sein, gleichzeitig aber nicht EM übergewichten - aber wie gesagt, eher homöopathisch.

die 10 % der SC könnte man ja auch als Argument bringen bei den EM, dass sie nicht ins "Gewicht" fallen...das möchtest du aber nicht....
Und die "Dickschiffe" bringen aber die Rendite, auch im World.....

Du hast mit den 3 ETF quasi die ganze Welt abgedeckt, gewichtest sie aber unterschiedlich hoch...SC hat nur einen Anteil von ca. 13-15 %.....

Ich sehe EM / SC als Faktor an, welche aber die nötige Diversifikation mit sich bringt...

Daher würde ich eher 80/10/10 machen...

Und ich würde definitiv den Aktienanteil deines Portfolios erhöhen ;)

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Nachdenklich
vor einer Stunde von Gifthäubling:

Andererseits frage ich mich (ernsthaft) - was kann schiefgehen? Stand heute ist auch auf extrem lange Sicht in keiner der drei Anlageklassen bei ausreichender Streuung ein nachhaltiger Verlust zu verzeichnen.

Kennst Du das Bode-Museum in Berlin?

Die haben auch einen ansehnlichen Goldbestand physisch gehalten.

Frag die mal, ob da was schief gehen kann.

 

Aber Spaß beiseite: Ich würde mir keinen derart hohen Goldanteil hinlegen. Das Geld soll für mich arbeiten. Und Gold arbeitet nicht. Das liegt einfach nur faul rum.

Ja, ich teile Deine Skepsis gegenüber Anleihen. Meine Entscheidung wäre dann aber die Lösung von der naiven Aufteilung 1/n.
 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 24 Minuten von Gifthäubling:

Kurz: praktizierst Du die Anlage nach der Portfolio-Theorie?

 

Ja, ich bemühe mich darum...

 

Mein Gold- und Rohstoff-Anteil liegt übrigens knapp unter 10%.

 

Zitat

 

Das heißt - entweder man baut sich ein Portfolio, das in der Rückrechnung gut abgeschnitten hätte.

Oder aber man antizipiert zukünftige Erwartungen, die man unmöglich vorhersagen kann.

 

 

Einfach nur mit Daten aus der Vergangenheit zu rechnen, ergibt leider nur ein Portfolio, das in der Vergangenheit gut funktioniert hätte. In der Zukunft würde es aber vermutlich gnadenlos versagen!

 

Die Realität ist also komplizierter.

 

Man überlegt sich, welche Wirtschaftsentwicklungen in der Zukunft möglich bzw. wahrscheinlich  sind. Dann simuliert entweder entsprechende Kursdaten - und/oder man wählt Daten aus der Vergangenheit, in denen es ähnliche Phasen gab. Und dann versucht man, ein Portfolio zu bauen, das in ALLEN wahrscheinlichen Szenarien einigermaßen gut abschneidet. Dafür braucht man viel Erfahrung! Deswegen haben große Investmentfirmen, Versicherungen und Banken ganze Abteilungen von Wirtschaftswissenschaftlern und Mathematikern, die genau diese Arbeiten erledigen. Als Lohn winken 1-2% Zusatzrendite. Wenn man beispielsweise 100 Milliarden Anlagevermögen hat, sind das 2 Milliarden pro Jahr! Da kann man schon mal einige Wissenschaftler einstellen. :)

 

Als Privatanleger kann man das natürlich nicht so gut machen. Aber es gibt auch einige Erfahrungswerte, die man sich zunutze machen kann. Dazu gehört übrigens, dass Beimischungen aus Gold vorteilhaft sein können, aber nicht mehr als 5-10% des Portfolios ausmachen sollten.

 

Also lies Dich erst mal ein und versuche zu verstehen, dass bei den Anlageklassen und bei dem Gesamt-Portfolio dass Rendite-Risiko-Verhältnis wichtig ist. Versuche zu verstehen, was es mit den Korrelationskoeffizienten der Anlageklassen auf sich hat - und wie sich diese beim Mischen auf das Rendite-Risko-Verhältnis des Gesamtportfolios auswirken. Dann wirst Du auch verstehen, warum man Gold (wie Salz) nur ein kleinen Mengen beimischen sollte.

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pete1
· bearbeitet von pete1

Bei boerse.de finde ich für Gold per heute auf die letzten 10 Jahre folgende Kennzahlen:

 

Performance: -2,38%
Volatilität: 41,63%

 

5-10% zur Beimischung, (trotz der Kennzahlen) in Ordnung. Mehr halte ich schlicht und ergreifend für naiv. Außer irgendwelche Crash-Propheten (Marc Friedrich ganz besonders), die seit 15 Jahren den Weltuntergang predigen und den Jahr für Jahr nach vorne verschieben, empfiehlt kein normaler Ökonom o.ä. mehr Gold als 5% bis maximal 10%. 

 

Und nein... Marc Friedrich ist kein Finanz-Experte !!!!!! Für ihn zählt sein eigener Profit über Bücher, Vorträge etc. 

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

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Minderleister

@pete1: vllt hat er teure Hobbies oder sowas. Wie auch immer - Mehrwert deines zweiten Beitrags erschließt sich mir nicht.

 

@Gifthäubling: kannst dir ja mal Global Asset Allocation von Meb Farber angucken (pdf ist kostenlos) - Gibt dir einen schnellen Überblick über die historische Wertentwicklung(seit 1973) beliebter Anlagen wie Aktien, Anleihen und Bargeld. Es geht dabei jedoch über ein begrenztes Aktien- und Anleihenportfolio hinaus und betrachten eine globalere Allokation, die auch reale Vermögenswerte einbezieht.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Gifthäubling: lass Dich nicht ärgern... Der Ton ist hier manchmal etwas rauer - aber in den allermeisten Fällen meinen es die Leute gar nicht bös.

 

Ich habe hier noch eine Grafik, die zeigt, was beim Mischen passiert - und weshalb da oft schon kleine Anteile Wunder bewirken:

image.png.e7c9c3bd5ded38065ea9e93d7ce1fcb8.png

 

(Klicken für Vergrößerung, Quelle: Bernstein: The intelligent Asset Allocator)

 

Die Grafik zeigt Misch-Portfolios aus Anleihen und Aktien im Zeitraum 1926-1998.

 

Der Punkt links unten ist ein Portfolio aus 100% Anleihen. Der Punkt rechts oben ist ein Portfolio aus 100% Aktien. Die gestrichelte Linie zeigt Mischportfolios aus Anleihen und Aktien. Wenn man links unten mit einem 100% Anleihe-Portfolio startet und ein wenig Aktien beimischt, bewegt man sich ein kleines Stück auf der Linie. Bei 25% Aktien hat man dann das gleiche Risiko wie mit Anleihen - aber zwei Prozent mehr Rendite! Wenn man nun den Aktien-Anteil weiter erhöht, steigt die Rendite noch etwas - aber das Risiko steigt viel schneller.

 

Also: bereits die Beimischung eines kleinen Teils einer anderen Anlageklasse kann das Risiko-Rendite-Verhältnis verbessern.

 

Schauen wir uns jetzt Misch-Portfolios aus Aktien und Gold an:

image.png.fcc4fa7461a1ffbb566f81e034a2730d.png

(Klicken für Vergrößerung, Quelle: Backtest: mit MSCI World ETF und Xetra Gold von 1978 - heute)

 

Der rote Punkt ist ein 100% MSCI World Portfolio. Rechts unten ist ein 100% Gold Portfolio. Gold hat also im betrachteten Zeitraum die schlechtere Rendite und das größere Risiko. Ohne Portfolio-Theorie würde man sagen: Finger weg vom Gold, man hätte besser ausschließlich in den MSCI World investiert.

 

Betrachten wir jetzt die Mischkurve. Wir starten am roten Punkt (100% MSCI World) und mischen etwas Gold bei. Bei einem Gold-Anteil von 10% landen wir beim blauen Punkt. Die Rendite ist etwas niedriger, die Volatilität ist deutlich niedriger. Der blaue Punkt hat also ein besseres Rendite/Risiko-Verhältnis - und deshalb kann sich diese Mischung lohnen.

 

Der grüne Punkt hat einen Gold-Anteil von 39%. Es ist der Punkt mit dem geringsten Risiko - aber wir haben gegenüber dem roten Punkt auch schon 1.5% Rendite verloren.

 

Ein paar Anmerkungen zu den Kurven:

  1. Die Orte der einzelnen Anlageklassen im Diagramm wandern im Laufe der Zeit.
  2. Anleihen habe heute eine ähnliche Volatilität wie in dem Diagramm von Bernstein - aber eine niedrigere Rendite. Die Mischkurve zwischen Anleihen und Aktien ist vermutlich immer noch nach oben gekrümmt, aber der Krümmung ist schwächer - was bedeutet, dass die positiven Effekte durch das Mischen geringer sind.
  3. Gold springt stark und unvorhersehbar im Diagramm. Die Mischkurven können in Zukunft also ganz anders aussehen. Aus Vorteilen können Nachteile werden. Auch das ist ein Grund dafür, Gold nur sparsam zu dosieren.

Wenn Du Dich mit der Portfolio-Theorie beschäftigst, schaue Dir Backtest an. Auf der Seite kann man eigene Portfolios durchrechnen, wobei die Portfolios auch mehr als zwei Anlageklassen haben können. Wenn Du Portfolios mit Gold durchrechnen lässt, probiere unterschiedliche Zeiträume aus. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, wie stark Gold im Rendite-/Risiko-Diagramm springt und wie sich die Mischkurven verändern. Wenn Du das siehst, solltest Du vorsichtig werden...

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

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Saek
9 minutes ago, Gifthäubling said:

Ein Risiko ist es, wenn man tatsächlich damit rechnen muss, sogar nach 30 Jahren nominal Kapital verloren zu haben - genau das scheint aber doch nicht der Fall zu sein?

Es ist auch ein Risiko, nicht zu wissen, ob man nach 30 Jahren genauso viel Kapital hat oder ob sich das Kapital verzehnfacht. Diese große Schwankungsbreite wird zwar durch die Annualisierung der Rendite versteckt, wird aber mit der Zeit immer größer.

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chirlu
vor 14 Minuten von Gifthäubling:

[Blanke Unverschämtheit] disqualifziert den entsprechenden Teilnehmer für mich aber nachhaltig, so einzigartig kann der Input gar nicht sein, dass man sich das antun muss.

 

Dafür gibt’s die Ignorierliste. :thumbsup:

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hund555

Hallo, erstmal und herzlich willkommen im Forum

 

vor 13 Stunden von Gifthäubling:

Ich halte Gold also nicht, um in der Apokalypse ein halbes Schwein vom Bauern zu kaufen oder Milizen zu bestechen, sondern die Idee ist, bei fallenden Aktienkursen von der "Flucht in Gold", der niedrigen Korrelation (irgendwo muss das Geld hin) zu profitieren. Wenn sich dann das Verhältnis von 33:33:33 (Aktien:Gold:Immobilien) bspw. auf 15:55:30 verschoben hat, würde der Goldanteil im Rahmen des Rebalancings zugunsten der Aktien reduziert und das Verhältnis wieder hergestellt. Ebenso verhält es sich umgekehrt, wenn die Aktien davongallopieren und das Gold stagniert. Der Witz liegt also im Rebalancing (eigentlich eine Binse).

Also bei mir ist es so, dass ich erstmal kein Gold halte und alles in Aktien investiere was die größte Rendite bringt. (+eigene Immobilie)

Wenn ich dann auf Erträge angewiesen bin, denke ich dass ich ca. 5% Gold ins Depot holen werde (evtl. auch früher, wenn Aktienmärkte mir zu hoch erscheinen und ich nachkaufen will). Diese 5% würden dazu dienen, falls Aktienmärkte stark einbrechen, wir eine Baisse haben und Erträge gekürzt werden. Wahrscheinlich wird in dieser Zeit Gold gut steigen. Damit ich in dieser Zeit am Boden liegende Aktien nicht verkaufen muss, wenn ich auf Geld angewiesen bin (und Dividenden evtl. nicht reichen, da gekürzt wurde) werde ich in dieser Zeit ein Teil meines Goldes verkaufen. Da eine Baisse meistens nicht länger als 3-5 Jahre dauert, würde ich mit gekürzten Dividenden und Gold gut über die Runden kommen, ohne meine Aktien groß verkaufen zu müssen.

 

 

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hattifnatt
vor 30 Minuten von Gifthäubling:

Das widerspricht meinem Verständnis von Risiko - denn nach dieser Lesart gibt es keines! Es gibt nur Schwankungen, die man sich amüsiert oder gelangweilt betrachten kann in der Gewissheit, dass man alleine für das Aushalten der Schwankungen belohnt wird. Das ist kein Risiko.

Ein Risiko ist es, wenn man tatsächlich damit rechnen muss, sogar nach 30 Jahren nominal Kapital verloren zu haben - genau das scheint aber doch nicht der Fall zu sein?

Immerin wird man von allen Seiten beschworen, fürs Alter auf Aktien zu setzen. Gleichzeitig heißt es: nur in Aktien investieren, was man nicht braucht. Das ist doch völlig widersprüchlich, selbstverständlich wird die Altersvorsorge gebraucht, dringend sogar.

Ehrlich gesagt ist das einer der Gründe, warum ich eher auf Ausschüttungen/Dividenden setze - dafür braucht man allerdings ein relativ großes Depot.

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Barqu
2 hours ago, Gifthäubling said:

Das widerspricht meinem Verständnis von Risiko - denn nach dieser Lesart gibt es keines! Es gibt nur Schwankungen, die man sich amüsiert oder gelangweilt betrachten kann in der Gewissheit, dass man alleine für das Aushalten der Schwankungen belohnt wird.

Das Riskio ist, dass niedrige Kurse z. B. mit einer erhöhten Arbeitslosenquote einher geht, von der man persönlich betroffen ist und daher nicht amüsiert und gelangweilt warten kann, sondern verkaufen muss.

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Walter White

Ich mache es mal kurz und "unwissenschaftlich", heute ist mein freier Tag, den gilt es zu nutzen.

 

ETF Anteil, ja kann man so machen, ein All World oder auch All World IMI würde es hier auch tun. Wenn ich noch mal anfangen müsste, wäre das meine Wahl. All dieses jonglieren mit, hier ein Häppchen mehr SC, hier einen Happen weniger EM ist m.E. verschenkte Lebenszeit. Sitzt du irgendwann mal auf einem Geldberg um die 100k, hast viel Langeweile, kannst du dir immer noch den einen oder anderen Satelliten zu deinem Butter und Brot Depot dazu kaufen.  Aber es ist auch vollkommen ok, wenn du das so machen möchtest, wie geschrieben. 

 

Immobilien, keine Frage, das geht schon in Ordnung.

 

Gold rate ich dir auch zu reduzieren auf eine "vernünftige" Position. (5% bis max10%) Und wenn es nur 3 Assets sein sollen, dann erhöhe einfach den Aktien und/oder Immo Anteil. Dann hat das 3 Speichen Rad zwar eine acht, aber so What!!  Wie gesagt, das ist alles kein Dogma, es gibt hier im WPF auch den ein oder anderen Gold Häuptling. Machst du es anders, ist das auch ok, mit all seinen Konsequenzen.

 

Mir fällt bei Gold immer wieder dieses herrliche Zitat von Warren Buffet ein:

 

"Sie können Ihren Goldwürfel streicheln, doch er wird dies nie erwidern"

 

 

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drizzit

Verteile lieber auf vier Assetklassen und nimm Anleihen mit ca. 10-15% zu Lasten deiner Goldposition auf. Bei den Anleihen würde ich auf Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung setzen, bringen etwas Rendite und haben historisch eine geringe Korrelation zu Aktien (zur Lektüre: https://www.gerd-kommer-invest.de/schwellenlaender-staatsanleihen/ ).

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Gifthäubling
· bearbeitet von Gifthäubling

 

 

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ohne ins Detail zu gehen sehe ich drei große Klumpen: Immobilien, Gold und US-Aktien

 

Immobilien ... auch offene Immobilienfonds .... sind auch eine riskante Anlageklasse. Kurzfristig schwanken die Kurse vielleicht optisch nicht so stark, aber langfristiger ist diese Anlagelasse mindestens so riskant wie Aktien, vermutlich eher riskanter. Besonders wenn man sich auf ein oder wenige Länder konzentriert. Der ruhige Verlauf der Kurse der OIF täuscht hier über tatsächliche Risiken hinweg. Von den Gutachten mit denen der Inventarwert geschätzt wird, kann man sich erstmal nichts kaufen. Gerade der Wohnungsmarkt ist auch stark reguliert und etwaigen staatlichen Eingriffen hilflos ausgeliefert. Wenn es gut läuft, sind die Erträge dieser Fonds aus historischer Erfahrung eher übersichtlich. Außerdem sind Immobilien quasi definitionsgemäß unbeweglich und unter Umständen schwierig zu liquidieren. Wenn es nicht gut läuft, besteht bei Immobilien und Immobilienfonds immer auch die Gefahr, für lange Zeit nicht oder nur unter großen Verlusten an sein Geld zu kommen. Die Risiken dieser Anlageform werden notorisch unterschätzt! Und Immobilienaktien sind übrigens auch schon in den breiten Indices enthalten. 

 

Gold unterliegt auch Wertschwankungen und auch Währungsrisiken. Von möglichen staatlichen Eingriffen und Risiken des Verlustes bei physischem Gold z.B. durch Raub oder Einbruch ganz zu schweigen. Und im Fall des Falles muss man dann auch erstmal einen Käufer finden, der einem auch einen fairen Preis zahlt. Außerdem muss man die Opportunitätskosten im Auge behalten. Gold ist unproduktiv und bringt keine Zinsen oder Dividenden .... das kostet z.B. gegenüber Aktien auf die Dauer auch viel Geld. Etwas Gold kann ja nicht schaden, aber ein Drittel erscheint mir extrem hoch.

 

Ein breit aufgestelltes ETF-Portfolio bzw. laufende Investitionen in ein solches Portfolio ist vermutlich eine gute Sache. Man sollte aber im Auge behalten, wie die regionale Gewichtung der Indices aussieht. Der MSCI World hat z.B. einen USA Anteil von über 66% (und darin gibt es dann nochmal einen Klumpen der oft genannten Tech-Dickschiffe). Der US-Anteil bei den Small Caps sieht auch nur wenig besser aus. Kann man natürlich machen .... mir persönlich ist so hoher Anteil aus einem einzigen Land ... selbst wenn es die USA sind ... zu hoch. Und dann sind da natürlich auch wieder die Währungsrisken.

 

Ich will dir gar nichts ausreden. Alle Anlageklassen habe ihre Berechtigung, Aber man sollte die o.g. Punkte auf jeden Fall bedenken und sich nicht blind auf irgendwelche Crash-Propheten oder Faustregeln aus dem Mittelalter verlassen.  ;)

 

Was Anleihen angeht .... früher hätte ich die ohne zu Zögern zu einem "Pflichtanteil" in einem gut diversifizierten Portfolio erklärt, je nach Risikoneigung und Zeithorizont. Angesichts der weltweiten Geld- und Fiskalpolitik und den daraus entstandenen  Verzerrungen, bin ich hier aber heute sehr viel zurückhaltender. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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