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-Malte-

[Riester] AXA TwinStar Riester Klassik – Umgang mit Vertrag aus 2010

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-Malte-

Hallo zusammen,

 

nachdem ich mich lange vor dem Thema "gedrückt" habe, schaue ich mir aktuell einmal den Riester-Vertrag meiner Frau an. Dieser wurde 2010 abgeschlossen und macht zumindest in der aktuell geführten Form offensichtlich wenig Sinn.

 

Daten zum Vertrag:

Vertrag: AXA TwinStar Riester-Rente Klassik (IRG 2 F-8) - leider liegen die detaillierten Vertragsunterlagen nicht vor

Versicherungsbeginn: 01.05.2010

Rentenbeginn: 01.05.2056

Garantierte Rente zum 01.05.2056: 194,29€

Stand Altersvorsorgevermögen: 4.813,92€

Summe bisher geleisteter Beiträge: 6.357,84€

In 2020 gezahlte Beiträge: 708,48€

In 2020 staatliche Zulage: 69,87€

In 2020 gezahlte Kosten: 46,71€ Vertrieb + 82,46€ Verwaltung = 129,17€ 

 

Daten zur persönlichen Situation:

Alter meiner Frau: 33 Jahre

Durch Geburt des ersten Kindes in 2020 aktuell in Teilzeit tätig (~24.000€ Jahresbrutto). In Kürze kommt Kind 2 hinzu, dadurch wieder mindestens ein Jahr Elternzeit und danach vermutlich einige Jahre Teilzeittätigkeit.

Ich verdiene deutlich mehr und nutze keinen Riester.

 

Auf den ersten Blick scheint für mich klar, dass zumindest in den vergangenen Jahren der Vertrag keinen Sinn gemacht hat (jährliche Kosten deutlich über staatlicher Zulage). Ehrlich gesagt blicke ich durch die ganze Thematik aber auch nach Einlesen nicht wirklich durch. Macht der Vertrag vielleicht doch irgendwie Sinn, insbesondere da wir zukünftig offenbar ja beide Kinderfreibeträge nutzen könnten (bisher kein Kind eingetragen) und ihr Gehalt zumindest die nächsten Jahre ja doch überschaubar sein wird? Oder liege ich in der Annahme richtig, dass es keinen Sinn macht und hier wäre Kündigung oder Vertrag ruhend stellend empfehlenswert? Tatsächlich finde ich das ganze Konstrukt echt nervig (für mich Intransparent, vermutlich noch einige gesetzliche Änderungen, ...) und würde alternativ die Sparrate in einen ETF stecken.

 

Könnt ihr mir Ratschläge geben, was hier Sinn macht?

 

Vielen Dank vorab und viele Grüße

Malte

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Bevor wir darüber sprechen, ob der Vertrag aus finanzieller Sicht sinnvoll ist: lass uns darüber sprechen, ob Ihr das gewünschte Ziel "Altersvorsorge" mit diesem Vertrag erreicht werden kann.

 

Wenn ich es richtig verstehe, garantiert Euch die Versicherung - wenn Ihr weiterhin einzahlt - eine monatliche Rente von 194 €.

 

Diese Rente muss versteuert werden. Wie viel Steuern gezahlt werden müssen, hängt vom individuellen Steuersatz ab. Nehmen wir an, dass 30% Steuern abgehen. Dann werden also pro Monat 136 € ausgezahlt.

 

Weiterhin sollte man die Inflation einrechnen. Nehmen wir an, dass das Geld in 40 Jahren nur noch ein Drittel des heutigen Wertes hat. Die 136 € wären also so viel Wert wie heute 45 €.

 

Jetzt meine Fragen:

  1. ist es sinnvoll, noch 34 Jahre in diesen Vertrag einzuzahlen, um dann eine monatliche Rente im Wert von heute 45 € zu erhalten?
     
  2. wäre eine Rente im Wert von heute 45 € pro Monat einen sinnvoller Beitrag zur Altersabsicherung Deiner Frau? Wie hoch Rente muss die Rente Deiner Frau sein, damit sie gut leben kann? Geht's da nicht um viele höhere Beträge?

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hilflos
· bearbeitet von hilflos

wenn du jetzt kündigst hat du mindestens 1500.-- Verlust gemacht. Warum wurde das Kind bisher nicht gemeldet für die Zulagen? Auf jeden Fall nachholen und auch das neue Kind anmelden . Irgendwas stimmt mit den Zulagen nicht sie müsste 4% vom Brutto einzahlen (960.--) hat aber nur 700.-- eingezahlt und hat weniger als die Hälfte der Zulagen. Wenn ihr zusammen veranlagt seit, kannst auch du ihre Einzahlungen bei der Steuer absetzen. Wenn ihr das nicht als RK1 weiterführen möchtet, ruhend stellen und zur Rente alles auf einmal auszahlen lassen mit Beitragsgarantie

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-Malte-

Hallo zusammen,

 

@stagflation: Da bin ich grundsätzlich voll bei dir - die aktuelle Leistungshöhe spielt von der Höhe nur eine sehr kleine Rolle für die private Altersvorsorge. Dessen sind wir uns bewusst. Nichtsdestotrotz stellt sich für uns ja genau die Frage: Macht es dennoch Sinn den Vertrag in dieser Form fortzuführen, sollten wir ggfls. sogar mehr einzahlen (immer die maximalen Zulagen mitnehmen) oder ist es ein sinnfreies unterfangen (--> Kündigung oder ruhend stellen).

 

@hilflos: Korrekt, bei Kündigung sind die bisherigen Kosten definitiv weg. Das wäre blöd, aber wäre ggfls so, denn ich bin der Ansicht, dass man schlechtem Geld deshalb kein Gutes weiter hinterher werfen sollte. Du hast recht, die Zulagenhöhe passt nicht, da sich die von mir angegebenen 24.000€ Jahresbrutto auf die jetzige Situation und nicht auf 2020 beziehen. Aufgrund von Elternzeit und anschließendem schrittweisen Einstieg zurück in den Job müsste ich das nochmal genau für 2020 recherchieren. Fakt ist aber, dass sie ab Juli diesen Jahres wieder in Elternzeit geht und frühestens Mitte 2023 wieder mit wenig Stunden einsteigen wird. Bezüglich Eintragung des Kindes: Ist bisher aufgrund von Unwissen einfach nicht passiert. Würden wir kurzfristig nachholen und natürlich auch beim zweiten Kind vornehmen.

 

Für mich zum Verständnis: Bei einem Bruttoeinkommen von 24.000€ wären eigentlich mindestens 960€ jährlich als Eigeninvest nötig. Davon können die 175€ Grundzulage sowie 600€ Kinderzulage abgezogen werden, so dass nur 185€ Einzahlung nötig wären (laut Riester Rechner der deutschen Rentenversicherung). Als Zulage kämen vom Staat dann 175€ + 300€ + 300€ = 775€ jährlich hinzu. Die genauen Verwaltungskosten muss ich bei der AXA anfragen, weil die Vertragsdetails nicht mehr vorliegen. Der Vertrag würde also möglicherweise in unserem Fall schon Sinn machen, da meine Frau auch auf absehbare Zeit vermutlich ein eher geringes Einkommen hat und durch die beiden Kinder mit vergleichsweise geringem Einsatz die maximale Zulage möglich ist(?).

 

Nächster Schritt wäre also die genauen Vertragsdetails bei der AXA in Erfahrung zu bringen.

 

Viele Grüße

Malte

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Beamter48

Ja ein fast nur Zulagenbesparter Riestervertrag ist grds. sinnvoll, da hier die Rendite vom Staat kommt.

 

Aber da wir die Versicherungsbedingungen nicht kennen ist das schwierig.

 

Du kannst den Vetrag beitragsfrei stellen, wenn dir die Kosten zu hoch sind und einen günstigeren Vertrag suchen. Sofern es noch vernünftige am Markt gibt

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von -Malte-:

@stagflation: Da bin ich grundsätzlich voll bei dir - die aktuelle Leistungshöhe spielt von der Höhe nur eine sehr kleine Rolle für die private Altersvorsorge. Dessen sind wir uns bewusst.

Wenn Ihr das wisst, ist das schon  mal gut!

 

vor 1 Stunde von -Malte-:

Nächster Schritt wäre also die genauen Vertragsdetails bei der AXA in Erfahrung zu bringen.

Ja, das würde ich auch vorschlagen.

 

Wenn Ihr die Daten habt, könnt Ihr eine Vergleichsrechnung machen zwischen

  1. weiterhin in Riester-Vertrag einzahlen
  2. alternativ in einen ETF-Sparplan einzahlen

Diese Vergleichsrechnung könnte beispielsweise aussehen wie in diesem Post. Hier wurde allerdings die Höhe der Einzahlungen bewusst so optimiert, dass ein Riester-Vertrag tatsächlich im Vorteil ist. In vielen Fällen kommt bei solchen Vergleichsrechnungen heraus, dass ein ETF-Sparplan rechnerisch besser wäre.

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48

Also man kann doch beides machen. Einmal im Jahr überweist man die 185 € (Stand jetzt notwendig). Ansonsten Etf Sparplan

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cjdenver
vor 3 Stunden von Beamter48:

Also man kann doch beides machen. Einmal im Jahr überweist man die 185 € (Stand jetzt notwendig). Ansonsten Etf Sparplan

 

Zu einfach. Es muss immer ein Entweder/Oder sein, Mischlösungen sind grundsätzlich abzulehnen :wallbash:

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