ETF Einstieg angesichts der Russland- und Leitzins-Krise

[BowieWowie]

Hallo zusammen,

 

ich möchte einen größeren Betrag investieren.

Vor einem Jahr hätte ich gesagt, alles weiter in ETFs.

Angesichts der aktuellen Russland-Krise und der möglichen Erhöhung des Leitzinses habe ich zwei Fragen:

 

1. Falls der Russland-Ukraine-Konflikt eskaliert, wird dies ein Beben an den Börsen auslösen. Wäre dies ein guter Zeitpunkt, mein Geld in ETFs anzulegen?

 

2. Angenommen der Leitzins steigt bei FED als auch in Europa. Damit werden Anleihen wieder attraktiver, da diese nicht so volatil sind.

Wäre es sinnvoll, einen Teil meines Invests, zB 50% in ETFs zu investieren und den Rest in Anleihen? Wie könnte dieses Szenario langfristig aussehen?

 

Danke&

VG, BowieWowie

[Merol Rolod]

Time in the market beats timing the market. AA definieren, Geld anlegen, Sparpläne aufsetzen, Nachrichten ausschalten.

[BowieWowie]

"Time in the market beats timing the market" - sehe ich langfristig auch so.

 

Kurzfristig aber nicht.

 

März 2020 als Corona die Börsen abstürzen lies, bin ich mit einem ETF eingestiegen. Bis jetzt 50% Gewinn.

Wenn jetzt wieder ein derartiges Ereignis kurz bevorstünde, würde ich lieber etwas warten um einen möglichen, richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

[Merol Rolod]

vor 4 Minuten von BowieWowie:

Kurzfristig aber nicht.

Bullshit.

[BowieWowie]

Bitte?

 

Ich habe doch oben schon dargestellt, dass ein gezielter (wenn auch glücklicher) Einstieg weit mehr Rendite bringen kann als "time in market".

 

Was ist daran Bullshit?

 

[A832jka]

Weil niemand eine Glaskugel hat und die Märkte alle öffentlich zugänglichen Informationen bereits in die aktuellen Kurse eingepreist haben.

[Rubberduck]

Wenn der te so Bescheid weiß. Einfach auf den Crash warten. Dann kaufen. Dicken Gewinn einstreichen. Fertig 

[BigSpender09]

vor 3 Minuten von Rubberduck:

Wenn der te so Bescheid weiß. Einfach auf den Crash warten. Dann kaufen. Dicken Gewinn einstreichen. Fertig 

Und nicht vergessen vor dem nächsten Crash rechtzeitig zu verkaufen. 

[Sapine]

Das Problem ist, dass Dir keiner den Crash versprechen kann und auch keiner wie weit es runter geht und in welchem Zeitraum. Es sind viele Szenarien denkbar

1) Crash kommt nicht, Ukraine Konflikt ebbt ab. Du wartest jahrelang auf den Einstieg

2) Crash kommt aber ist nur ein Zwischenstopp, Kurse sacken weiter ab und du hast zu hoch gekauft

3) Crash kommt und Dein Plan geht auf, Du kaufst nahe dem Dip

4) Crash kommt und dann die große Depression - alles geht den Bach runter

5) Jahrelange Seitwärtsbewegung wegen Zinserhöhungen, weder Rendite noch Einstiegschance

6) ... 

 

[Vango]

vor 12 Minuten von BowieWowie:

Ich habe doch oben schon dargestellt, dass ein gezielter (wenn auch glücklicher) Einstieg weit mehr Rendite bringen kann als "time in market".

Kann passieren muss aber nicht. In die Vergangenheit betrachtet war es ein guter Einstiegspunkt. Wenn der Corona Crash noch viel dicker gekommen wäre und wir z.b. bei minus 40% vom ATH von 2020 stehen würden, dann würdest du jetzt dein Einstiegspunkt schlecht reden hier.

 

Keiner kann sagen was passiert und da du hoffentlich auch von dauerhaft steigenden Märkten ausgehst ist Statistisch gesehen immer jetzt der beste Zeitpunkt.

 

Und man wird mit deiner Herangehensweise immer einen Möglichen Crashgrund finden um dann nicht einzusteigen. Ukraine Krieg, Trump Wahl, Brexit, Klimakatastrophen usw. Nur wirst du so vermutlich schlechter Fahren auf Dauer anstatt einfach jetzt zu investieren. Auch wenn du einmal Glück hattest im Coronacrash.

[Schwachzocker]

vor 19 Minuten von BowieWowie:

Bitte?

 

Ich habe doch oben schon dargestellt, dass ein gezielter (wenn auch glücklicher) Einstieg weit mehr Rendite bringen kann als "time in market".

 

Was ist daran Bullshit?

 

Bullshit ist daran, dass das eine triviale Erkenntnis ist. Mache es halt.

 

vor 30 Minuten von BowieWowie:

März 2020 als Corona die Börsen abstürzen lies, bin ich mit einem ETF eingestiegen. Bis jetzt 50% Gewinn.

Bullshitbingo!

[Malvolio]

vor einer Stunde von BowieWowie:

Hallo zusammen,

 

ich möchte einen größeren Betrag investieren.

Vor einem Jahr hätte ich gesagt, alles weiter in ETFs.

Angesichts der aktuellen Russland-Krise und der möglichen Erhöhung des Leitzinses habe ich zwei Fragen:

 

1. Falls der Russland-Ukraine-Konflikt eskaliert, wird dies ein Beben an den Börsen auslösen. Wäre dies ein guter Zeitpunkt, mein Geld in ETFs anzulegen?

 

2. Angenommen der Leitzins steigt bei FED als auch in Europa. Damit werden Anleihen wieder attraktiver, da diese nicht so volatil sind.

Wäre es sinnvoll, einen Teil meines Invests, zB 50% in ETFs zu investieren und den Rest in Anleihen? Wie könnte dieses Szenario langfristig aussehen?

 

Danke&

VG, BowieWowie

Zu 1) 

 

Ein Kurseinbruch ist historisch gesehen in der Regel ein guter Einstiegszeitpunkt, wenn es danach wider aufwärts geht. Das ist ja eine Binsenweisheit. Allerdings weiß man immer erst hinterher, ob ein Einstiegszeitpunkt nun eher günstig war oder nicht. Niemand weiß, wie sich die Kurse insbesondere kurz bis mittelfristig entwickeln.

 

Zu 2)

 

Es gibt nicht nur Aktien ETFs. 50% in Anleihen können sinnvoll sein, oder auch nicht. Das lässt sich pauschal nicht beantworten und kommt auf deine persönlichen Ziele und Bedingungen an. Grundsätzlich muss man bei steigenden Zinsen aber auch erstmal mit sinkenden Anleihekursen rechnen .... dort sind auch erhebliche Verluste möglich, gerade bei langlaufenden Anleihen.

 

Ich persönlich mache heutzutage einen großen Bogen um den Rentenmarkt, da ich im USD steigenden Zinsen erwarte und auch im Euro keine positiven Erwartungen hege .... aber das ist meine ganz persönliche Meinung .... auch hier gilt, dass niemand die Zukunft vorhersagen kann. 

[monstermania]

vor 5 Minuten von Vango:

Wenn der Corona Crash noch viel dicker gekommen wäre und wir z.b. bei minus 40% vom ATH von 2020 stehen würden, dann würdest du jetzt dein Einstiegspunkt schlecht reden hier.

Mehr kann man dazu nicht sagen!

Ich nachhinein tippe ich auch jedes Mal 6'er im Lotto!

vor 36 Minuten von BowieWowie:

März 2020 als Corona die Börsen abstürzen lies, bin ich mit einem ETF eingestiegen. Bis jetzt 50% Gewinn.

Loser! 

Bin sogar bei 62% Gewinn!

...

Leider nur mit der einen Sparrate. 

In der Rückschau betrachtet wäre ich aber natürlich All-In gegangen. Aber im April 2020 wußte ich ja noch nicht, ob ich nicht in den nächsten Monaten arbeitslos werde... 

 

[BowieWowie]

Also es freut mich, dass es hier doch differenzierte Meinungen gibt und nicht alles unter dem "Time in the market.."-Mantra hängt.

 

Natürlich gibt es keine Aussage drüber, ob und wann die Ukraine-Krise eintritt.

Aktuell deuten sich allerdings die ersten Hick-Ups an den Börsen deswegen an und ich finde deswegen ist es auch legitim, vielleicht noch 1-2 Monate zu warten bei einem größeren Invest.

Falls alles ein Bluff war, stehe ich nicht wirklich schlechter da als zuvor.

 

Allgemein finde ich allerdings, könnte sich der Finanzmarkt alsbald ändern.

Von mehreren "Experten" hat man schon gelesen, dass es wie die letzten 10 Jahre mit Niedrigzinsen und Hochkonjunkturen vermutlich nicht weiter geht.

Es bleibt spannend, wie sich das auf die ETFs bzw. Märkte auswirkt.

[Merol Rolod]

Vielen Dank für diese Schwurbelrunde, wenngleich sie auch mäßig spannend war.

[BowieWowie]

vor 9 Minuten von Merol Rolod:

Vielen Dank für diese Schwurbelrunde, wenngleich sie auch mäßig spannend war.

Danke Merol, für deine tollen Beiträge zu diesem Thema.

Besonders inhaltlich haben mir deine Wörter "Bullshit", "Time in the Market" und "Schwurbel" besonders gefallen.

[Merol Rolod]

vor 5 Minuten von BowieWowie:

Danke Merol, für deine tollen Beiträge zu diesem Thema.

Gern geschehen.

Mach du auch bitte unbedingt weiter so.

[Johannes34567]

vor 38 Minuten von BowieWowie:

Von mehreren "Experten" hat man schon gelesen, dass es wie die letzten 10 Jahre mit Niedrigzinsen und Hochkonjunkturen vermutlich nicht weiter geht.

Bullshit.

[BowieWowie]

vor 2 Minuten von Johannes34567:

Bullshit.

Argumente?

[Johannes34567]

vor 1 Minute von BowieWowie:

Argumente?

Argumentum ad verecundiam.

 

Wer sind denn die "Experten"?

[Schwachzocker]

vor 57 Minuten von BowieWowie:

...

Natürlich gibt es keine Aussage drüber, ob und wann die Ukraine-Krise eintritt.

Aktuell deuten sich allerdings die ersten Hick-Ups an den Börsen deswegen an und ich finde deswegen ist es auch legitim, vielleicht noch 1-2 Monate zu warten bei einem größeren Invest.

Falls alles ein Bluff war, stehe ich nicht wirklich schlechter da als zuvor.

Nun denke doch bitte mal fünf Sekunden nach:

Wenn die Kurse in den nächsten 1-2 Monaten steigen ohne dass Du dabei bist, stehst Du natürlich schlechter da als zuvor, denn dann ist der Einstieg für Dich teurer.

 

Edit: Und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein teurer Eintieg eine schlechtere Rendite bringt als ein billigerer Einstieg.

[Flughafen]

vor 2 Stunden von BowieWowie:

1. Falls der Russland-Ukraine-Konflikt eskaliert, wird dies ein Beben an den Börsen auslösen.

Ja. Man weiß allerdings nicht, ob die Kurse dabei fallen oder steigen werden. Die Börse ist eigenartig und bewertet auch negative Sachen manchmal als eine Befreiung.

 

vor 2 Stunden von BowieWowie:

Wäre dies ein guter Zeitpunkt, mein Geld in ETFs anzulegen?

Nein. Ein besserer Zeitpunkt wäre jetzt. Wobei es wichtiger ist, in was man einsteigt, als wann. Bei marktengen ETFs wie z.B. Agypten oder die NASDAQ ist der Timing-Bedarf wesentlich höher als bei MSCI World, da kannst mehr falsch machen.

 

vor 2 Stunden von BowieWowie:

2. Angenommen der Leitzins steigt bei FED als auch in Europa. Damit werden Anleihen wieder attraktiver, da diese nicht so volatil sind.

Ja. Angenommen.

 

vor 2 Stunden von BowieWowie:

Wäre es sinnvoll, einen Teil meines Invests, zB 50% in ETFs zu investieren und den Rest in Anleihen?

 

Es kommt auf die Gesamtumstände an. Du hast ja nichts über Deine Gesamtsituation geschrieben.

 

 

 

 

 

 

[chirlu]

vor 2 Stunden von BowieWowie:

Vor einem Jahr hätte ich gesagt, alles weiter in ETFs.

(…)

Wäre es sinnvoll, einen Teil meines Invests, zB 50% in ETFs zu investieren und den Rest in Anleihen?

 

Ist dir klar, daß es ETFs auf verschiedenerlei Wertpapiere gibt, u.a. auch auf Anleihen? Es klingt ein bißchen nach der Frage „Äpfel oder Obst?“.

[Nostradamus]

vor 4 Stunden von BowieWowie:

März 2020 als Corona die Börsen abstürzen lies, bin ich mit einem ETF eingestiegen. Bis jetzt 50% Gewinn.

Wenn es jetzt durch diverse Krisen noch weiter runter gehe sollte als die damaligen Einstiegskurse und kein Gewinn mitgenommen wurde, war es ja letztlich wertlos.

P.S.: Ich mache kein Market Timing, kann dir also auch nichts zu Einstiegspunkten sagen. Die Frage muss auch grundsätzlich geklärt werden: Möchte man überhaupt Market Timing betreiben? (Gerade viele Anfänger wissen gar nicht, dass das auch anders geht und im Schnitt sogar besser funktioniert.)

[Vango]

vor 4 Stunden von BowieWowie:

Allgemein finde ich allerdings, könnte sich der Finanzmarkt alsbald ändern.

Ich bin mir 100% sicher dass sich bald was ändern wird.