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Otterfan

Mischung von World- und Dividenden-ETFs aktueller Konflikt

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Otterfan

Guten Tag zusammen,

 

ich bräuchte, denke ich, mal eueren Rat. Und zwar halte ich seit einer Weile mehrere ETF-Positionen in meinem Depot, das eigentlich langfristig ausgerichtet sein soll. Allerdings kommen mir doch immer wieder mal wieder Zweifel an der Aufteilung. Ich versuche euch meine Gedanken einmal darzulegen. Ich habe einen guten Job und einen ausreichenden Notgroschen. Mein Depot (und dessen Ausschüttungen) sehe ich dabei ausschließlich als Bonus zum täglichen Leben. Soll heißen ich habe nicht das Ziel einen bestimmten Betrag X in Y Jahren anzusparen. Ursprünglich wollte ich daher den Risikoreichen Anteil in Dividenden-ETFs investieren. Nach längerer Recherche kam ich allerdings zu dem Schluss, dass man auf lange Sicht womöglich doch mehr Rendite damit verliert, als mir lieb ist (verglichen mit einem Standard All-World-ETF). Daraufhin habe ich mich eher in Richtung World-ETF orientiert. Hier hatte ich allerdings Probleme mit der Gewichtung (60% USA und die 5 Top Unternehmen machen direkt 10% des Index aus). Klar, das kann gut sein und hat sich über die letzten Jahre auch bewährt, aber ein deutliches Klumpenrisiko ist da ja schon vorhanden. Insofern ist der aktuelle Stand, dass ich in eine Mischung aus beidem investiert bin und das auch über verschieden Anbieter und teilweise auch unterschiedliche Währungen.

 

Mein Aktuelles Depot sieht wie folgt aus.

World-ETFs:

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist)

HSBC MSCI World UCITS ETF

Deka MSCI World UCITS ETF

 

Dividenden-ETFs:

Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist)

iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE)

SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF

 

Die Positionen sind dabei aktuell alle ähnlich groß (ca. 50.000 Euro).

Geplant ist das Depot in der Zukunft noch um einen Anleihen-ETF zu erweitern, den ich durch 50% der Ausschüttungen der Aktien-ETFs bespare. Die restlichen 50% der Ausschüttungen würde ich einfach "verleben".

In mehrere World-ETFs investiert bin ich vor allem, um nicht alles bei einem Anbieter zu haben. Aber auch die Ausschüttungen in unterschiedlichen Monaten empfinde ich als nett, ebenso dass zumindest nicht alles in US gehalten wird. Wobei Ausschüttungshäufigkeit hier nicht das Kriterium der Wahl ist, aber es hat sich eben so ergeben. Ähnliches gilt für die Dividenden-ETFs.

 

Warum ich gerade jetzt euren Rat in Anspruch nehmen möchte ist der aktuelle Rücksetzer, durch den ich gegebenenfalls Steuergünstig nochmal umschichten könnte.

 

Dass Rendite-technisch die World-ETFs vermutlich die Nase vorn haben ist mir klar. Das konnte man in der Vergangenheit aber auch über den Tech-Sektor sagen und aktuell bin ich ehrlich gesagt froh darüber hier kein spezielles Engagement eingegangen zu sein, sondern dass ich stattdessen zusätzlich die Dividenden-ETFs gehalten habe, die im Vergleich doch recht gut gelaufen sind. Trotzdem mache ich mir etwas Sorgen um die künftige Entwicklung. Vor allem auch in Hinblick auf die aktuelle Krise und deren Auswirkungen auf die Dividenden, welche bei Dividenden-ETFs eben zu einer deutlichen Änderung der Zusammensetzung führen könnte, womit man wohl nur schwer abschätzen kann, welche Unternehmen hier in 2-3 Jahren eigentlich überhaupt noch enthalten sein werden und was man hier erwarten kann. 

 

Ich hatte auch schon überlegt einfach alles in den FTSE All-World umzuschichten, aber ich habe ein komisches Gefühl dabei alles bei einem Anbieter zu haben. Ich bin mir allerdings unschlüssig inwieweit das ein subjektiv gefühltes Problem ist, oder ob es tatsächlich ein rationales Problem wäre.

Ein Vorteil davon wäre, dass die Dividendenrendite auf lange Sicht wohl deutlich konstanter ansteigt, als es bei den Dividenden-ETFs der Fall wäre. Und natürlich ist hier die Diversifikation weitaus höher und man kann wohl hinsichtlich der Kursentwicklung auch mehr erwarten. Da ich aber wie gesagt nicht das Ziel habe einen Betrag X irgendwann angespart zu haben spielt die aktuelle Ausschüttungsrendite für mich auch eine Rolle und ich möchte eigentlich ungern erst in 20 Jahren eine Ausschüttungsrendite haben, mit der man im Alltag auch etwas anfangen kann.

 

Varianten hinsichtlich eines Auszahlplans sind mir geläufig, möchte ich aktuell aber erstmal außen vor lassen.

 

Über eure Einschätzungen wäre ich dankbar.

 

Viele Grüße

 

 

Anbei noch ein paar Informationen:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Etwas. 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Siehe Oben.

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Am liebsten keine. Anlegen und liegen lassen.

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Temporäre Verluste kann ich aussitzen, so lange die langfristige Perspektive positiv ist. Buchverluste von über 60.000 Euro habe ich im Verlauf meiner Börsenzeit bisher schon erfolgreich ausgesessen.

 

Optionale Angaben:

1. Alter: 37

2. Berufliche Situation: Angestellt

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont:

Das Depot soll im optimalen Fall so wie es ist irgendwann vererbt werden.

2. Zweck der Anlage:

Steigende Ausschüttungen, langfristige Anlage für meine Nachkommen

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Beides.

4. Anlagekapital:

ca. 350.000

 

Eine entspannte Mittagspause euch allen.

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market anomaly

Du bist doch jetzt in der Situation, wo du es eigentlich schon geschafft hast.

 Schönes Depot und noch 15 Jahre Zeit (dann Privatier bis zur Rente)?

 

Bemühung sollte sein es jetzt in den nächsten Jahren durch komische Gedanken oder seltsame Entscheidungen nicht auf der Ziellinie zu verka****.

 

ich würde alles so lassen wie es ist…

 

spar jetzt einfach den nächsten und vierten World etf auf 50k und danach den nächsten dividenden ETF, repeat.

 

Was in Zukunft besser rentiert weiß niemand… Vielleicht performt ein world auch besser. Die Auschüttungen werden dir jetzt und vor allem in 10-15 Jahren aber sicherlich gefallen, soviel kann ich dir sagen und den Kids auch.

 

stay the course

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 41 Minuten von Otterfan:

Ich hatte auch schon überlegt einfach alles in den FTSE All-World umzuschichten, aber ich habe ein komisches Gefühl dabei alles bei einem Anbieter zu haben. Ich bin mir allerdings unschlüssig inwieweit das ein subjektiv gefühltes Problem ist, oder ob es tatsächlich ein rationales Problem wäre.

Was meinst Du denn selbst? Sind Gefühle subjektiv oder nicht?

 

Ansonsten ist festzustellen, dass Deine Gedanken stark um Dividenden kreisen. Wozu benötigst Du die denn?

 

vor 41 Minuten von Otterfan:

...Geplant ist das Depot in der Zukunft noch um einen Anleihen-ETF zu erweitern, den ich durch 50% der Ausschüttungen der Aktien-ETFs bespare. Die restlichen 50% der Ausschüttungen würde ich einfach "verleben".

Wieso das? Magst Du Ausschüttungen nicht sehen, so dass Du sie sofort ausgeben musst?

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Merol Rolod
· bearbeitet von Merol Rolod

Die Kombination aus monatlicher Sparrate und "Verleben" von Ausschüttungen ist nicht rational. Der Ansatz, dass die Hälfte der Auschüttungen der Aktien-ETFs in einen Anleihen-ETF investiert werden sollen, geht mir auch nicht ein.

 

vor 52 Minuten von Otterfan:

2. Zweck der Anlage:

Steigende Ausschüttungen, langfristige Anlage für meine Nachkommen

Warum sollen die Ausschüttungen steigen?

Wenn es um eine sehr langfristige Anlage zum Vererben geht und du das Geld nicht brauchst, dann solltest du auf die höchstmögliche Rendite setzen. Ergo keine Verrenkungen mit Dividendenstrategien und Anleihen.

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Otterfan
vor 19 Minuten von Schwachzocker:

Was meinst Du denn selbst? Sind Gefühle subjektiv oder nicht?

 

Ansonsten ist festzustellen, dass Deine Gedanken stark um Dividenden kreisen. Wozu benötigst Du die denn?

 

Wieso das? Magst Du Ausschüttungen nicht sehen, so dass Du sie sofort ausgeben musst?

Dass Gefühle subjektiv sind ist mir bewusst. Die Frage war, ob es auch rationale Gründe gibt, die dagegen sprechen den gesamten Anlagebetrag in einen einzigen ETF zu investieren.

"Brauchen" in dem Sinne tue ich die Dividenden tatsächlich nicht. Aber ich "brauche" vermutlich auch kein Millionen-schweres Depot in 40 Jahren. Insofern würde ich einen Teil der Rendite lieber "auf dem Weg dort hin" verbrauchen, so lange ich noch gesund bin.

 

vor 12 Minuten von Merol Rolod:

Die Kombination aus monatlicher Sparrate und "Verleben" von Ausschüttungen ist nicht rational. Der Ansatz, dass die Hälfte der Auschüttungen der Aktien-ETFs in einen Anleihen-ETF investiert werden sollen, geht mir auch nicht ein.

 

Warum sollen die Ausschüttungen steigen?

Wenn es um eine sehr langfristige Anlage zum Vererben geht und du das Geld nicht brauchst, dann solltest du auf die höchstmögliche Rendite setzen. Ergo keine Verrenkungen mit Dividendenstrategien und Anleihen.

Wie oben geschrieben geht es mir nicht darum am Ende meines Lebens den größtmöglichen Betrag in meinem Depot zu haben, sondern ich möchte parallel auch auf dem Weg dort hin etwas davon profitieren. Man könnte auch sagen die Dividende ist für mich, die Kurs-Steigerungen für meine Nachkommen.

Parallel noch langsam in Anleihen zu investieren war einfach ein Gedanke in Richtung mehr Diversifikation. Per Sparplan deshalb, weil es beim aktuellen Zinsniveau wohl keine sonderlich gute Idee wäre jetzt einen größeren Betrag zu investieren.

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Schwachzocker
vor 8 Minuten von Otterfan:

...

Wie oben geschrieben geht es mir nicht darum am Ende meines Lebens den größtmöglichen Betrag in meinem Depot zu haben, sondern ich möchte parallel auch auf dem Weg dort hin etwas davon profitieren. Man könnte auch sagen die Dividende ist für mich, die Kurs-Steigerungen für meine Nachkommen.

Was hältst Du davon, wenn Du insgesamt weniger Geld in Aktien-ETFs steckst? Dann ist das übrige Geld auch für Dich. Es nennt sich nur nicht "Dividende", sondern "selbstverdientes Geld". Von diesem selbstverdienten Geld profitierst Du dann, und das Depot ist für Deine Nachkommen.

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Sapine

Über die lange Anlagedauer, werden die thesaurierenden ETFs immer mehr an Gewicht gewinnen. Das kommt nicht zuletzt daher, dass Dividendenfonds etwa die Hälfte ihrer Wertsteigerung ausschütten. Aber was sollst, notfalls kannst Du in 10 oder 20 Jahren neu adjustieren oder auch einfach weiterlaufen lassen. Das mit den Anleihen hat durchaus noch etwas Zeit meiner Einschätzung nach. 

 

Eine gewisse Diversifizierung zwischen Fondsgesellschaften und Lagerstellen macht durchaus Sinn für mich. 

 

Ich fühle mich mit der Strukturierung eines MSCI World auch nicht komplett wohl. Es sind einige Dickschiffe drin, die heftig als Klumpenrisiko wirken. Noch schlimmer wird es bei den ESG Varianten wo durch Wegfall der Vielfalt die verbleibenden Dickschiffe noch fetter werden. Dividendenfonds, Value Fonds, Equal-weight, Small/Mid-Cap Fonds und vermutlich noch einiges mehr wäre geeignet die starke Gewichtung auf die großen zehn zu verringern. Dividendenfonds werden allerdings ziemlich sicher etwas Rendite kosten, wären nur dann meine Wahl wenn Du automatisierte Ausschüttungen haben willst. 

vor 5 Minuten von Schwachzocker:

Was hältst Du davon, wenn Du insgesamt weniger Geld in Aktien-ETFs steckst? Dann ist das übrige Geld auch für Dich. Es nennt sich nur nicht "Dividende", sondern "selbstverdientes Geld". Von diesem selbstverdienten Geld profitierst Du dann, und das Depot ist für Deine Nachkommen.

Naja - ich würde dann doch noch einen schlechten Dividendenfonds dem Tagesgeld vorziehen. Dein Vorschlag ist Geldvernichtung. 

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Schwachzocker
vor 32 Minuten von Sapine:

Naja - ich würde dann doch noch einen schlechten Dividendenfonds dem Tagesgeld vorziehen. Dein Vorschlag ist Geldvernichtung. 

Ich nenne es "Geldausgeben". Das wollte der TO ja. Dafür braucht man keinen Fonds.

Ich bleibe bei meiner Empfehlung, Geld, welches kurz- und mittelfristig benötigt wird, nicht in Aktien zu stecken... nein, auch nicht in Dividendenaktien.

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Livesey
vor 2 Stunden von Otterfan:

...

Gegen Dividendenzahler:

- Ein Unternehmen, das mit seinem Geld nichts besseres anzufangen weiß als es wieder auszuzahlen, sollte man tendenziell meiden, vor allem langfristig

- meist höhere laufende Kosten

- meist weniger Diversifikation (ggf. aber auch mehr, wenn man so Faktoren mischt)

 

Für Dividendenzahler:

- Mit der Einstellung von oben filtert man auch extrem gute Unternehmen raus

- Ich würde mal raten, dass ein Teil der unterschiedlichen Entwicklung von All-World und Dividenden-ETF auch auf den langen Boom von Nicht-Dividendenzahlern zurückgeht und sich die Differenz zuletzt abgeschwächt hat; weiß ich aber nicht

- Man kann sie gezielt einsetzen als Proxy für Faktoren wie quality, leichter value tilt usw.

 

Ich würde mehrere ETFs beibehalten, Dividenden keine große Bedeutung beimessen und ähnlich Schwachzocker mein Depot "automatisieren und allein lassen" und stattdessen meine Einzahlungen anpassen. Der dividend yield ist ja auch nicht um mehrere Faktoren niedriger; spüren wirst du sie bei 350.000€ so oder so.

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