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Thomas

Neue Rubrik: Anleihen

Empfohlene Beiträge

Thomas

Hallo Forenmitglieder.

 

Aufgrund von verstärktem Interesse an Anleihen wurde jetzt eine neue Rubrik "Anleihen" in der Kategorie Börsenwelt eingerichtet.

Das Thema dieser Rubrik umfasst den weltweiten Anleihenmarkt.

 

Meinungen und Anregungen dazu bitte hier oder im Feedback-Forum.

 

Viel Spaß damit. :thumbsup:

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Nussdorf

War ja höchste Zeit :thumbsup:

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andy

Vielleicht sollten die, die meinen sie kennen sich mit Anleihen aus, erstmal verschiedene Erklärungsthreads starten. Damit auch die Masse weiß, womit man es überhaupt zu tun hat!

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Onassis
Vielleicht sollten die, die meinen sie kennen sich mit Anleihen aus, erstmal verschiedene Erklärungsthreads starten. Damit auch die Masse weiß, womit man es überhaupt zu tun hat!

:thumbsup:

... und es wäre gut, mal die Zusammenhänge zwischen Anleihen, Aktien und Zinsen zu erklären.

Damit jeder mal erklärt bekommt, was passiert wenn Zinsen steigen.

Wie verhalten sich Aktien und wie verhalten sich Anleihen.

Wie ändert sich die Rendite der einzelnen Anlageformen, etc.

 

Einfach mal eine "globale Erklärung".

 

Onassis

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delubac

Das wäre ja was für den Bereich Einsteiger-Wissen.

 

Sowas sollte man aber an sich als Basiswissen haben wenn man investieren will...

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andy

Dann schreibs halt in den Einsteiger Bereich, dann verschiebe ichs in das Anleihe Forum! :rolleyes:

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Nussdorf

Das hab ich auf meinem Rechner gefunden. Teils Copy & Paste, teils selber verbrochen. Qullen, kA mehr.

 

Anleihen:

Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die eine schuldrechtliche Verpflichtung verbriefen und dem Inhaber einen Anspruch auf Rückzahlung und Verzinsung garantieren. Meist handelt es sich um langfristige Geldbeschaffung durch Gebietskörperschaften (Staaten, Länder, Gemeinden), öffentlich-rechtliche Institutionen oder große Unternehmen.

Festverzinsliche Wertpapiere werden von Unternehmen, aber vor allem vom Staat emittiert. Durch diese Ausgabe von Anleihen ist es Länder und Gemeinden möglich, sich Mittel für größere Aufgaben zu beschaffen. Unternehmen beschaffen sich Kapital mit Hilfe von Anleihen, wenn dies günstiger erscheint als die Ausgabe neuer Aktien.

Die Anleihe wird ebenso wie die Aktie an der Börse gehandelt. Allerdings halten sich die täglichen Kursschwankungen bei Anleihen in sehr viel engeren Grenzen. Die Volatilität ist weitaus geringer, so ist man vor plötzlichen Kursstürzen gefeit. Im Gegensatz zur Aktie hat der Anleger jedoch keine Stimm- oder Teilhaberrechte. Bei entsprechender Bonität des Schuldners (ausgedrückt im so genannten Rating, siehe Unternehmensanleihen) handelt es sich bei Anleihen um eine sehr sichere Form der Geldanlage.

Neben den regelmäßigen Zinseinnahmen erhält man am Ende der Laufzeit sein eingesetztes Kapital zurück. Daraus ergibt sich eine gute Kalkulationsbasis für spätere Investitionsvorhaben.

Bei der Auswahl von Anleihen muss die Bonität des Schuldners beachtet werden. Bei ihrer Einschätzung helfen so genannte Ratings von Ratingagenturen (Moodys, Standard & Poors), welche eine allgemeine Aussage über die Kreditwürdigkeit des Emittenten treffen. Verschlechtert sich die Bonität eines Anleiheschuldners während der Laufzeit, fällt in der Regel der Kurs der Anleihe. Verbessert sich allerdings das Rating, so steigt die Anleihe meistens. Des Weiteren ist die Anleihe einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt, das sich aus der Ungewissheit über die zukünftige Zinsentwicklung am Markt ergibt.

 

Das Marktzinsniveau wird z.B. durch die Haushaltspolitik des Staates, die Politik der Notenbank oder die Entwicklung der Konjunktur beeinflusst. Da sich der Kurs der Anleihe dem aktuellen Marktzinsniveau anpasst, bedeuten fallende Zinsen in der Regel einen Anstieg der Anleihekurse.

 

Wird die Anleihe am Ende ihrer Laufzeit aber zu ihrem Nominalbetrag zurückgezahlt, bestehen diese Risiken nur beim Verkauf der Anleihe während der Laufzeit. Sollte der Emittent Konkurs anmelden, ist die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals jedoch unter Umständen nicht möglich.

Bewertung einer Anleihe:

Mit einer Anleihe kann der Anleger zwei Arten von Erträgen erwirtschaften:

1. In Form von Zinsen

2. In Form von Kurssteigerungen

Die meisten Anleihen notieren in Prozent des jeweiligen Nominalwerts. Ein Kurs von 101,25 bedeutet also, dass der Käufer 101,25 % des Nominalwerts der Anleihe beim Kauf zu bezahlen hat (plus eventuelle Stückzinsen).

Es gibt jedoch wenige Ausnahmen, die in Nominalwährung notieren (z. B. französische Wandelanleihen); ein Umstand, der auch in einschlägigen Publikationen bei der Renditeberechnung immer wieder übersehen wird und zu falschen Zahlen führt.

 

Als Wert einer Anleihe gilt der Barwert aller in der Zukunft erwarteten Zahlungen (d. h. Kuponzahlungen und Nennwertrückzahlung). Das heißt, dass die Rendite von Anleihen gleicher Bonität und Restlaufzeit ungeachtet des Kupons immer gleich ist, nämlich Marktrendite zuzüglich einer Bonitätsprämie.

Berechnung der Rendite (Effektivverzinsung, Endfälligkeitsrendite, yield to maturity):

Häufig ist nicht interessant, zu wissen, welchen Wert eine Anleihe am heutigen Tag hat, sondern welche Rendite man mit dem Kauf einer Anleihe zu einem heute bekannten Preis erzielen kann. Die Rendite wird in der Regel vom Zinssatz am Markt und auch vom Kupon der Anleihe abweichen, jeweils abhängig von der Bonität des Schuldners usw. Für die Berechnung gibt es inzwischen viele gratis Rechner im Internet, die leicht zu handhaben sind.

Neben der gebräuchlicheren Endfälligkeitsrendite (Effektivverzinsung) existiert auch die laufende Rendite (current yield). Auch diese unterscheidet sich vom Zinssatz. Sie errechnet sich einfach als "Zins mal 100 geteilt durch Kurs". Die laufende Rendite ist kein Vergleichsmaßstab im Anleihenhandel. Die laufende Rendite zeigt aber die prozentuale Verzinsung auf der Basis des jeweiligen Kurses. Sie gewinnt an Bedeutung bei Anleihen von Emittenten niedriger Bonität und bei hohen Kursabweichungen vom Nennwert.

Eine andere Vergleichsmöglichkeit unterschiedlicher Anleihen ist der sogenannte "Doppler-Effekt". Um zu ermitteln, wie schnell sich der Wert einer Anleihenanlage verdoppelt, wird von Anlegern manchmal eine Faustformel verwendet: Die Zahl 70 ist durch die Endfälligkeitsrendite zu teilen. Bei einer Rendite von sieben Prozent z.B. verdoppelt sich das Kapital in 10 Jahren (70 : 7 = 10). Beträgt die Rendite dagegen fünf Prozent, dauert es 14 Jahre. Voraussetzung für die Kalkulation: Die fälligen Zinsen werden zu konstanten Konditionen regelmäßig wieder angelegt (Zinseszinseffekt).

 

Wandelanleihen:

Auch Convertible Bond genannt. Am Kapitalmarkt erscheint sie zunächst als gewöhnliche Anleihe mit festem Zinssatz und fester Laufzeit. Die Verzinsung liegt jedoch unter der, die zur gleichen Zeit für herkömmliche Anleihen geboten wird. Zum Ausgleich erhält der Käufer das Recht, die Anleihe innerhalb der sogenannten Wandlungsfrist in Aktien zu wandeln, nicht aber die Pflicht. Der Investor hat demnach die Wahl: entweder Gläubiger eines Unternehmens zu sein und sich am Ende der Laufzeit sein eingesetztes Kapital zurückzahlen zu lassen oder das Wandlungsrecht in Anspruch zu nehmen, indem er die Anleihe bei Fälligkeit in Aktien der entsprechenden Gesellschaft tauscht. So wird der Obligationär zum Aktionär.

In der Regel ist Umwandlung noch mit einer Zuzahlung (Wandlungspreis) verbunden, die in den meisten Fällen von vorneherein festgesetzt ist. Das Wandlungsrecht ist nicht entziehbar und kann binnen eines bestimmten Zeitraums geltend gemacht werden. Das Wandlungsverhältnis zeigt an, wie viele Anleihen in wie viele Aktien getauscht werden.

Ein Umtauschverhältnis von 4:1 besagt beispielsweise, dass man für vier Wandelschuldverschreibungen eine Aktie beziehen kann. Der Inhaber hat nun keine Zinsforderungen mehr, aber dafür Anspruch auf Dividende. Für Aktiengesellschaft bedeutet dies zunächst die Aufnahme von Fremdkapital, damit verbunden die Bereitschaft es in Eigenkapital umzuwandeln. In Zeiten, in denen der Aktienmarkt unsicher erscheint und Anleger vermehrt auf festverzinsliche Wertpapiere setzen, machen Unternehmen gern Gebrauch von dieser Form der Kapitalbeschaffung. Durch die Wandlung erhöht sich das haftende Eigenkapital, dies erfordert die Zustimmung der Hauptversammlung.

Bei allgemeinen Zinssenkungen wird der Zinssatz der Anleihe relativ attraktiv. Der Reiz zu wandeln lässt also nach. Im allgemeinen lohnt sich eine Umwandlung nur, wenn der Börsenkurs der Aktien über dem Umtauschkurs plus Zuzahlung (Wandlungspreis) liegt. Dann ist der indirekte Erwerb der Aktien über die Ausübung des Wandlungsrechts günstiger als der direkte Kauf der Aktien an der Börse.

Die Wandelanleihe ist also ein Wertpapier für Anleger die ihr Risiko begrenzen wollen. Der Anleger kann sein Kapital verzinslich anlegen und sobald die Situation günstig erscheint, in den Aktienmarkt wechseln

Zero-Bonds:

 

Sind Wertpapiere, bei denen es keine regelmäßigen Zinszahlungen gibt. Deshalb werden diese Papiere oft auch als Null-Kupon-Anleihen bezeichnet. Der Ertrag dieser Form der Geldanlage ergibt sich aus dem Unterschied zwischen dem Ausgabepreis und dem Betrag, der später zurückgezahlt wird. Sie sind besonders interessant für :

 

für konservative Anleger, die Steuerstundung anstreben, sowie

 

für Spekulanten, die von einer überproportionalen Kursbewegung profitieren wollen.

 

Der Ausgabekurs liegt immer unter dem vereinbarten Rückzahlungskurs. Aus der Differenz zwischen beiden Werten ergibt sich für den Anleger die Verzinsung seiner Geldmenge. Wie groß der Anleiheschuldner den Unterschied zwischen dem Ausgabepreis und dem Rückzahlungsbetrag macht, hängt vor allem von der Lage am Kapitalmarkt zur Zeit der Emission und der erwarteten Zinsentwicklung ab. Der Kurs des Zero-Bonds richtet sich, wie bei jeder anderen Anleihe, nach dem jeweiligen aktuellen Zinsniveau. Weitere Faktoren sind die aufgelaufenen Zinsen und die Restlaufzeit. Je näher der Zeitpunkt der Rückzahlung ist, um so deutlicher nähert sich der Kurs dem Rückzahlungsbetrag. Zero-Bonds werden wie andere Rentenpapiere an der Börse gehandelt und können täglich gekauft und verkauft werden. Ihr Kurs schwankt stärker als bei anderen Anleihen. Wenn die allgemeinen Zinsen sinken, dann steigt der Kurs der Zero-Bonds stärker als bei normalen Anleihen, weil die in dem Papier steckenden Zinsen und Zinseszinsen im Kurs berücksichtigt werden. Bei fallenden Zinsen fällt ihr Kurs entsprechend deutlicher. Ein weiterer Pluspunkt des Zero-Bonds ist die Besteuerung der Erträge. So findet man die Zeros in vielen Steuermodellen und Vorsorgeplänen mit Wertpapieren wieder.

Die Laufzeiten liegen zwischen drei und dreißig Jahren, die meisten Zeros laufen zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Die Zero-Bonds sind eine relativ junge Anlageform, die 1981 auf den amerikanischen Markt kam.

 

Tilgung:

Die Tilgung, also die Rückzahlung des Anleihebetrages, kann auf verschieden Arten erfolgen, fließt aber immer mit in die Effektivverzinsung ein. Es lassen sich drei Tilgungsarten erkennen:

Tilgung mit festem Tilgungsplan

Tilgung ohne Tilgungsplan

Endfällige Tilgung

Tilgungen mit festem Tilgungsplan treten in zwei Formen auf: der Raten- und Annuitätentilgung.

Bei der Ratentilgung wird regelmäßig ein gleich bleibender Betrag der Anleihe zurückbezahlt. Da die Zinsen von der Restschuld berechnet werden und diese durch die Ratenzahlungen kleiner wird, nimmt für den Emittenten im Laufe der Zeit die Belastung ab.

Bei der Annuitätentilgung dagegen wird ein über die gesamte Laufzeit gleich bleibender Betrag regelmäßig zurückbezahlt, der sich aus Zins- und Tilgungsanteil zusammensetzt.

Tilgung ohne Tilgungsplan kann über Auslosung, Kündigung, oder freihändigen Rückkauf erfolgen. Bei der Auslosung werden jährlich einige Serien regelrecht ausgelost. Die so ermittelten Anleiheserien werden dann zum Rücknahmekurs (meist 100%) zurückgekauft.

Bei der Kündigung kauft der Emittent die Anleihe zum Rücknahmekurs zurück.

Der freihändige Rückkauf geschieht über die Börse: Dort kauft der Emittent die Anleihestücke zum Börsenkurs zurück.

Die Tilgung bei Endfälligkeit ist die am meisten verbreitete Form der Anleihentilgung. Am Ende der Laufzeit wird dem Eigentümer der Anleihe der Anleihebetrag zurückgegeben.

Pfandbriefe:

Ein Pfandbrief ist eine von einer Hypothekenbank, Schiffshypothekenbank oder Landesbank begebene Anleihe, die mittelbar durch Grundpfandrecht auf Grundstücken lastend, durch Schiffshypotheken im Schiffsregister lastend oder durch Forderungen gegen die öffentliche Hand besichert ist. Grundlage sind das Hypothekenbankgesetz , das Gesetz über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten und das Gesetz über Schiffspfandbriefbanken.

 

 

 

 

Die Bonität (Sicherheit) des Pfandbriefes (mündelsicher, lombardfähig und deckungsstockfähig) beruht auf vier Säulen:

1. die unmittelbare Verknüpfung des Pfandbriefes mit den dem Deckungsstock zugeordneten Darlehen. Im Falle einer Insolvenz der Hypothekenbank werden die Pfandbriefgläubiger vor allen anderen Gläubigern aus dieser Deckungsmasse befriedigt. Die Einhaltung der mit dem Deckungsstock verknüpften Vorschriften wird von einem institutsunabhängigen Treuhänder überwacht

2. die Beschränkung der Hypothekenbanken auf risikoarme Geschäfte

3. die Beschränkung deckungsfähiger Darlehen auf einen Auslauf von 60 % des von Sachverständigen festgelegten Beleihungswerts der beliehenen Immobilien

4. der vorsichtigen und dauerhaften Bewertung der zu beleihenden Immobilien.

Die Bonität öffentlicher Pfandbriefe beruht auf der Bonität der öffentlichen Hand im Inland.

Schiffspfandbriefe werden durch Schiffsbanken emittiert, denen als Sicherheit erstrangige, im jeweiligen Schiffsregister eingetragene Hypotheken dienen.

Pfandbriefe bieten in der Regel eine etwas höhere Rendite als Bundesanleihen, sind jedoch in Hinblick auf die Bonität der Emittenten als ähnlich sicher anzusehen.

Ein mit besonderen Eigenschaften ausgestatter Pfandbrief ist der seit Mai 1995 existierende Jumbo-Pfandbrief. Jumbos haben ein Mindestemissionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro und ein verpflichtendes Market Making. Von einer Anleihe mit Market-Making spricht man dann, wenn sich zumindest drei Banken gegenüber dem Emittenten verpflichtet haben, mit festgelegten Geld-Brief-Spannen während festgelegter Handelszeiten Zwei-Wege-Preise gegenüber anderen Market Makern zu quotieren. Daher sind diese Anleihen besonders liquide und man erhält beim Handel marktgerechte Kurse.

 

Kommunalobligationen:

Kommunalschuldverschreibungen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Banken ausgegeben werden. Die Gelder dienen der langfristigen Finanzierung von Projekten (insbesondere Infrastrukturinvestitionen, wie z. B. Schulen, Krankenhäuser, Wasserversorgungsanlagen) der Städte, Bundesländer oder Kommunen und werden von diesen Gebietskörperschaften abgesichert. Kommunalobligationen zählen damit zu den sichersten Geldanlagen, da Gebietskörperschaften per Definition die höchste Bonität haben.

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