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Micha369

hohe Inflation - Anlagestrategie ändern?

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Micha369

Liebe Geldanlagegemeinde,

 

wir hatten uns hier, Dank der Hilfe der Experten des Forums, vor einigen Jahren eine Anlagestrategie erarbeitet, welche so definiert ist:

 

verfügbares Geld so anlegen dass nach Möglichkeit immer ca. 

35% in ETF und

65% in risikolose Anlagen gesteckt ist.

 

Zu den 65% risikolose Anlagen zählten wir immer Festgeld sowie Tagesgeld. Das galt damals bei ca. 2% Inflation.

 

Jetzt haben wir (wenn es so bliebe) jedes Jahr 7% Wertverlust durch die riesige Inflation.

 

Deshalb die Frage: Was macht man für die Altersvorsorge?

 

Ich muss dazu sagen, dass meine Frau und ich bereits 57 Jahre alt sind. Aber diese 7% Verlust jedes Jahr sind schon der Hammer.

 

Was macht Ihr in diesen Tagen mit Eurem Geld, welches "risikolos" angelegt werden soll?

 

 

Vielen Dank für Eure Ratschläge,

 

Mit freundlichem Gruß,

 

Micha

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PeterS
· bearbeitet von PeterS

Du solltest überprüfen, in wie weit du dein Geld in Sachvermögen hast oder umschichten möchtest, was gegen Inflation hilft.

Ein breit gestreutes globales Aktiendepot bzw. ETF-Fonds, Edelmetalle, Grund/Boden und Rohstoffe haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie die Inflation mit am besten kompensieren können.

 

"Oberste Stufe der Diversifikation ist die Streuung zwischen Geld- und Sachvermögen

Zweite Stufe ist die Streuung zwischen den wichtigen Anlageklassen des Sachvermögens einerseits und innerhalb des Geldvermögens andererseits

Dritte Stufe ist die Streuung zwischen Einzelanlagen innerhalb einer Anlageklasse (also z. B. innerhalb von Aktien oder Anleihen)."

Quelle: Walz

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 13 Minuten von PeterS:

"Oberste Stufe der Diversifikation ist die Streuung zwischen Geld- und Sachvermögen

Zweite Stufe ist die Streuung zwischen den wichtigen Anlageklassen des Sachvermögens einerseits und innerhalb des Geldvermögens andererseits

Dritte Stufe ist die Streuung zwischen Einzelanlagen innerhalb einer Anlageklasse (also z. B. innerhalb von Aktien oder Anleihen)."

Quelle: https://hartmutwalz.de/5-aktuelle-geldfragen-im-krisenhaften-umfeld/

Der Link ist fehlerhaft.

Bei der Diversifikation ist das Humankapital vergessen.

Und die Diversifikation zwischen der Wertträgern: also Betriebsrente, Aktien und Anleihen von der gleichen Firma: nono.

vor 51 Minuten von Micha369:

Jetzt haben wir (wenn es so bliebe) jedes Jahr 7% Wertverlust durch die riesige Inflation.

 

Deshalb die Frage: Was macht man für die Altersvorsorge?

Letztes Jahr im Aktiendepot +40%. Wenn es so bleibt, werde ich noch Milliardär.

Merke: Kurzfristbetrachtungen sind selten dauerhaft richtig.

 

Ihr habt noch 25(?) Jahre vor euch. Ohne weiteres Wissen über Versorgungsansprüche, Vermögen und Risikoangst kann da kein guter Ratschlag kommen.

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chirlu
vor 59 Minuten von Micha369:

Jetzt haben wir (wenn es so bliebe) jedes Jahr 7% Wertverlust durch die riesige Inflation.

 

Wenn es so bliebe, wären auch die Tagesgeldzinsen bald bei 4% oder so. Es sind ja jetzt schon Anstiege zu sehen.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Die Frage ist ja wie lange die Inflation noch anhält. Das Problem: 5 Leute, 6 Meinungen.

Ich werde aktuell nichts tun und bis nächstes Jahr warten. Wenn die Leute, die heute sagen, dass die Inflation nächstes Jahr signifikant zurückgehen wird Recht haben, werde ich nichts machen. Ansonsten werde ich nächstes Jahr zumindest einen Teil meines festverzinslichen Teils umschichten.

Ich habe allerdings noch 10 Jahre länger vor mir als Du.

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stagflation
vor einer Stunde von Micha369:

verfügbares Geld so anlegen dass nach Möglichkeit immer ca. 

35% in ETF und

65% in risikolose Anlagen gesteckt ist.

 

Mehr Rendite gibt es nur gegen mehr Risiko. Mehr Risiko bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass man Geld verliert.

 

Du hast doch damals eine Risikoanalyse durchgeführt und Dich offenbar für eine recht defensive Anlagestrategie mit der Aufteilung risikoreich:risikoarm von 35:65 entschieden.

 

Hat sich an Deiner Risikobereitschaft etwas geändert? Wenn ja, dann solltest Du dieses Verhältnis anpassen. Wenn nicht: dann solltest Du das Verhältnis NICHT anpassen.

 

Es stimmt, dass die Inflation zurzeit recht hoch ist. Aber das alleine ist kein Grund, die Asset-Allocation zu ändern.

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oktavian
vor 30 Minuten von Ramstein:

Letztes Jahr im Aktiendepot +40%. Wenn es so bleibt, werde ich noch Milliardär.

Merke: Kurzfristbetrachtungen sind selten dauerhaft richtig.

stimme Ramstein zu. Würde die Inflationsraten nicht endlos extrapolieren. Zudem ist die Kerninflation ohne Energie wohl geringer. Außerdem steigen die Renten auch mit der Lohnsumme. Um die Inflation zu halten müssten die Energiepreise nächstes Jahr weiter steigen. Ein einmaliger Anstieg, auch wenn das hohe Niveeu gehalten wird, führt nicht zu Inflation im kommenden Jahr. Wobei Energie schon ein Spzialfall ist, weil es Zeit braucht bis die Kosten auf alles umgelegt werden. Also auch das Mehl wird etwas teurer, weil im Preis eben auch Energie steckt.

 

vor einer Stunde von Micha369:

verfügbares Geld so anlegen dass nach Möglichkeit immer ca. 

35% in ETF und

65% in risikolose Anlagen gesteckt ist.

ich halte von einer festen %% Allokation in risikolose Anlagen nichts. Ein Notgroschen + vorhersehbare kurzfristige Ausgaben (z.B. Autokauf in 2 Jahren) sind eher eine absolute €€-Zahl als %% vom Gesamtvermögen. Der Notgroschen sollte dann natürlich mit Inflation steigen.

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Micha369
· bearbeitet von Micha369

Vielen Dank für Eure Tipps und Ratschläge.

Dann werde ich es auch erstmal so halten wie Holgerli.

 

Ich könnte mir vorstellen, wenn die hohe Inflation doch länger anhält, dass ich dann die Aufteilung Richtung 45/55 verschieben werde.

 

Die Frage ist ja, wenn man bisher sagte bei 2% Inflation haben wir eine gesunde Wirtschaft, wie krank ist unsere Wirtschaft denn jetzt? Wird sie wieder gesund? Oder reiten wir in ein totales Disaster? Dann hilft wahrscheinlich nur noch Gold um das schlimmste zu verhindern, aber das sollte man dann ja jetzt schon kaufen wegen des dann zu erwartenden hohen Goldpreises. Also alles Lotto und Glaskugel, oder?

 

Mir fällt auf, dass ich jedes Mal wenn ich Geld zum Anlegen habe, immer korrigieren muss indem ich es komplett in Festgeld/Tagesgeld hineinstecke um wieder auf meine 35/65 zu kommen.

Ist ja klar, weil dort wir es mit 0,1 bis 0,6 % ja nicht wirklich mehr. Aber auf in den ETF wird es schon mehr.

 

 

 

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finisher
vor 19 Minuten von Micha369:

Die Frage ist ja, wenn man bisher sagte bei 2% Inflation haben wir eine gesunde Wirtschaft, wie krank ist unsere Wirtschaft denn jetzt? Wird sie wieder gesund? Oder reiten wir in ein totales Disaster? Dann hilft wahrscheinlich nur noch Gold um das schlimmste zu verhindern, aber das sollte man dann ja jetzt schon kaufen wegen des dann zu erwartenden hohen Goldpreises. Also alles Lotto und Glaskugel, oder?

Vielleicht hilft ja dieses Video zur Beruhigung: 

 

 

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Micha369

@finisher

 

Vielen Dank für dieses Video. Es gefällt mir richtig gut! 

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Schwachzocker
vor 48 Minuten von Micha369:

Vielen Dank für Eure Tipps und Ratschläge.

Dann werde ich es auch erstmal so halten wie Holgerli.

Auf keinen Fall sollte aufgrund aktueller politischer oder wirtschaftlicher Ereignisse etwas an der Geldanlage geändert werden. Du wirst immer den Ereignissen hinterher hinken und bist zu spät dran.

Letztes Jahr hat der MSCI-World über 30% gemacht bei geringer Inflationsrate. Dieses Jahr sieht es eben bisher anders aus. Und nächstes Jahr wird es wieder anders aussehen.

 

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor einer Stunde von chirlu:

Wenn es so bliebe, wären auch die Tagesgeldzinsen bald bei 4% oder so. Es sind ja jetzt schon Anstiege zu sehen.

:thumbsup:

Schade, dass das ziemlich untergeht/vergessen wird. Stattdessen werden ganze Depots u. Strategien aktuell in Frage gestellt, weil die Inflation mal deutlich nach oben ausschlägt. Jeder zweite denkt nun gleich, dass sein Geld auf der Bank in fünf Jahren nur noch die Hälfte wert ist.

Wie individuell die Inflation dann jeden Einzelnen trifft (Lebensweise etc), ist dann nochmal so ein Thema, das wenig beachtet wird.

 

Kurzfristig hohe Inflation tut nicht sehr weh, langfristig schon.

Kurzfristige Aktienanlage kann dagegen sehr weh tun, langfristig eher nicht.

Wer die beiden Sätze versteht, kapiert auch, dass damit jetzt keinerlei Handeln nötig ist, wenn das Depot von Beginn an korrekt aufgestellt wurde.

=> Antwort auf die Threadfrage: Ein klares NEIN.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von Madame_Q:

Jeder zweite denkt nun gleich, dass sein Geld auf der Bank in fünf Jahren nur noch die Hälfte wert ist.

 

Diese Leute liegen ziemlich falsch!

 

Mit der 72er Regel kann man leicht ausrechnen, dass es bei einer Inflationsrate von 7% nicht 5 Jahre, sondern 10 Jahre dauert, bis das Geld nur noch die Hälfte wert ist. o:)

 

EDIT: gerade kam die Meldung, dass die Inflationsrate in Deutschland jetzt bei 7,9% liegt. Dann dauert es nur 9 Jahre, bis das Geld nur noch die Hälfte wert ist.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 2 Stunden von stagflation:

EDIT: gerade kam die Meldung, dass die Inflationsrate in Deutschland jetzt bei 7.9% liegt.

Ohje.

Also muss man jetzt die Aktienquote im Depot nochmals um einige Prozent erhöhen!:w00t:

Wenn das so weiter geht, müssen viele ran an den Lombardkredit.

Gleichzeitig werden defensivere Produkte wie ein Vanguard LS60 bestimmt geschlossen, weil die dann sinnlos sind.

vor 4 Stunden von Micha369:

Ich muss dazu sagen, dass meine Frau und ich bereits 57 Jahre alt sind.

Das bedeutet? Wann benötigt ihr das investierte Geld wieder?

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Richie_Rich
· bearbeitet von Richie_Rich
34 minutes ago, Madame_Q said:

Also muss man jetzt die Aktienquote im Depot nochmals um einige Prozent erhöhen!:w00t:

Hohe Inflation war in der Vergangenheit eher negativ korrelliert mit Aktienkursen, oder?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 21 Minuten von Richie_Rich:

Hohe Inflation war in der Vergangenheit eher negativ korrelliert mit Aktienkursen, oder?

Ich glaube ja.

Hier wird es auch so aufgezeigt.

https://www.godmode-trader.de/artikel/ist-inflation-schlecht-fuer-aktien,4384054

Daher kann es auch eine mögliche Falle sein, in die man tappen kann, wenn man seine Aktienquote rein aus dem Grund erhöht, weil die Inflation steigt. Damit könnte man kurz- und mittelfristig ziemlich auf die Schnauze fallen. Langfristig ist eh ein anderes Thema.

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rentier
vor 23 Minuten von Richie_Rich:

Hohe Inflation war in der Vergangenheit eher negativ korrelliert mit Aktienkursen, oder?

grafik.png.4d9567dd30dc2143812c200ca7ff669b.png

Source: Elroy Dimson, Paul Marsh, and Mike Staunton, DMS Database 2022, Morningstar

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oktavian
vor 5 Stunden von oktavian:

Um die Inflation zu halten müssten die Energiepreise nächstes Jahr weiter steigen. Ein einmaliger Anstieg, auch wenn das hohe Niveeu gehalten wird, führt nicht zu Inflation im kommenden Jahr.

 

vor 4 Stunden von stagflation:

erade kam die Meldung, dass die Inflationsrate in Deutschland jetzt bei 7.9% liegt.

Hier mal die Daten: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_221_611.html

grafik.thumb.png.4581c8d07fc94e35c478f06744f9aa0d.png

Zitat

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich. So stiegen die Energiepreise im Mai 2022 um 38,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit +11,1 % überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Ähnlich hoch wie im Mai 2022 war die Inflationsrate in Deutschland zuletzt im Winter 1973/1974, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren.

 

Schauen wir mal, wie es nächstes Jahr ausgeht. Ich rechne nicht damit, dass diese Waren jedes War für die nächsten 9 Jahre die gleiche Preissteigerung in EUR haben werden. (Kalt)Mieten sind ja geschenkt bei selbst geringen Lohnsteigerungen. Übrigens könntet ihr auf fallende (inflationsindexierte)Anleihenkurse setzen, wenn ihr von einer höheren Inflation als der eingepreisten break-even Inflation ausgeht...

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Ich bin mal" etwas frech" und hänge mich an diesen Thread, weil's dazu passt und es mit meinen Rechenkünsten nicht so "dolle" ist:

 

Angenommen ich erhalte Zuwendungen von 20.0000€ pro Jahr, welche konstant sind, also nicht an die Inflation angepasst werden.

Wie viel Geld muss ich dann sicher auf die Seite legen (z.B. in einer rollierenden fünfjährigen Festgeldleiter) damit ich die Inflation der 20k die nächsten 15 Jahre ausgleichen kann?

Mögliche (realistische?)  Annahme:

Die sicheren Anlagen bringen "durchschnittlich" eine Rendite von 3% unter der Jahresinflation,

(also z.B. Jahresinflation 6% p.a. - Rendite einer rollierenden 5-Jahres-Festgeldleiter 3% p.a.)

 

Vielleicht hilft mir jemand auf die Sprünge, wie man da herangehen kann bzw. muss.

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@pillendreher: vielleicht folgende Tabelle?

 

image.png.f57e5cf195950af7166cef9b01bb07d4.png

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Gast231208
vor 45 Minuten von stagflation:

@pillendreher: vielleicht folgende Tabelle?

Danke :thumbsup: - Stellt sich noch die Frage, wie realistisch meine Einschätzung ist:

Zitat

 

Die sicheren Anlagen bringen "durchschnittlich" eine Rendite von 3% unter der Jahresinflation,

(also z.B. Jahresinflation 6% p.a. - Rendite einer rollierenden 5-Jahres-Festgeldleiter 3% p.a.)

 

 

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*bewi

Nun, ich gehe davon aus, dass uns die Inflation nicht nur erhalten bleibt, sondern das es sogar noch schlimmer wird.

Für eine kurzfristige Prognose (bis 3 Monate) bietet sich ein Blick auf den PPI an (Producer price index), da dies bis zu 3 Monaten braucht um im
CPI (Consumer price index) anzukommen.


Ich glaube man tut sehr gut daran, eine Strategie für dieses Szenario zu entwickeln.

 

Neben Gold,Silber, eventuell Minenaktien, auch direkte Anlagen auf Währungspaare zB.  schweizer franken gegen Euro etc.

Bitcoin ?

 

Nur mal ein paar Ideen

 

 

https://www.destatis.de/EN/Press/2022/05/PE22_210_61241.html


Pressrelease #210 from 20 May 2022

Producer prices of industrial products (domestic market), April 2022
+33.5% on the same month a year earlier
+2.8% on the previous month

WIESBADEN – In April 2022, the index of producer prices for industrial products increased by 33.5% compared with April 2021. As reported by the Federal Statistical Office this was the highest increase ever compared to the corresponding month of the preceding year. In March 2022 the index had increased by 30.9% and in January by 25.9%. The overall index rose by 2.8% in April 2022 month on month.  These results also contain implications deriving from Russia’s attack on Ukraine.

Mainly responsible for the increase of producer prices compared to April 2021 still was the price increase of energy.

Producer Price Indices (2015 = 100)

Bar chart with 2 data series.

Change on the previous year in %

View as data table, Producer Price Indices (2015 = 100)

The chart has 1 X axis displaying Time. Range: 2017-12-01 00:31:12 to 2022-05-02 02:28:48.

The chart has 1 Y axis displaying values. Range: -10 to 40.

End of interactive chart.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von *bewi:

Nun, ich gehe davon aus, dass uns die Inflation nicht nur erhalten bleibt, sondern das es sogar noch schlimmer wird.

Für eine kurzfristige Prognose (bis 3 Monate) bietet sich ein Blick auf den PPI an (Producer price index), da dies bis zu 3 Monaten braucht um im
CPI (Consumer price index) anzukommen.

Ich denke, dass die Anpassung dieses Mal etwas länger dauern wird, weil der Anstieg bei den Erzeugerpreisen mit 33,5% ggü. dem Vorjahresmonat so extrem stark ist (die Meldung auf Deutsch: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_210_61241.html  )

 

Zur Einordnung des Anstiegs habe ich in der Datenbank des Statistischen Bundesamtes nachgesehen: Bisher betrug der höchste Anstieg in einem Jahr 18,4% (1951), der zweithöchste 13,4% (1974). Wir haben aktuell also zumindest für die Bundesrepublik Deutschland eine historisch neue Dimension der Inflation erreicht (auch wenn wir noch weit entfernt sind von der Hyperinflation in der Weimarer Republik).

 

Der extrem starken Anstieg bei den Energiepreisen (+87%) ist bisher nur zum Teil an die Verbraucher weitergereicht worden. Z.B. erfolgt die Erhöhung der Gaspreise durch die Versorger i.d.R. schrittweise und zeitverzögert durch allmähliche Anpassungen (zumindest bei meinem Stadtwerk). Bei Strompreisen sieht es ähnlich aus (außer bei einem Wechsel/Neuanschluss).

 

Eine baldige Entspannung bei den Energiepreisen ist nicht absehbar. Die OPEC hält den Markt bewusst knapp und fördert deutlich weniger als vor der Corona-Krise in den Jahren 2016-2018 (knapp 29 Millionen Barrels/Tag vs. ca. 32-33 Mio.). Erdgas ist aus den bekannten Gründen noch knapper. Erdöl und Erdgas zusammen sind über 1 Jahr 255% teurer geworden. Das entspricht ungefähr dem Ölpreisanstieg in der 1. Ölkrise 1973.

 

Die gewerblichen Erzeugnisse *ohne Energie* sind auf Jahresfrist um gut 16% teurer geworden. Selbst wenn sich da manches in den nächsten 1-2 Jahren entspannen könnte, wenn China Corona in den Griff bekommen sollte und die Lieferketten wieder entspannen (z.B. bei Halbleitern und Kraftfahrzeugen) - ein erheblicher Teil wird über kurz oder lang in den Verbraucherpreisen ankommen. Für Lebensmittel wurde vor ein paar Tagen z.B. ein aktueller Anpassungsrückstand von 10% genannt ( https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/lebensmittelhandel-preise-duerften-2022-um-ueber-10-prozent-steigen-a-e913c77e-58e1-436c-bb3f-aad81fafbcad ).

 

Der Preisschock trifft auf relativ angespannte Arbeitsmärkte. Die ersten deutlichen Tarifsteigerungen sind schon durch. Nur spricht kaum jemand darüber. Tarifverdienste im Schnitt +4% in Q1/2022: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_220_622.html . Chemie-Abschluss faktisch +5,3% (Einmalzahlung von 1.400 € umgerechnet auf das durchschnittliche Jahresgehalt) und mit Folgeverhandlungen noch in diesem Jahr: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/chemie-abschluss-ig-bce-1.5561093 Die Lohn-/Preis-Spirale halt also schon begonnen.

 

Ich kann daher die niedrigen Break-Even-Inflationsraten bei den inflationsindexierten Bundesanleihen und besonders ihren Rückgang in den vergangenen Tagen nicht nachvollziehen (siehe https://www.deutsche-finanzagentur.de/de/private-anleger/bundeswertpapiere/inflationsindexierte-bundeswertpapiere und https://www.deutsche-finanzagentur.de/de/private-anleger/bundeswertpapiere/bundesanleihen ). Z.B. finde ich eine Inflationsannahme von nur 2,8% p.a. für die nächsten 4 Jahre erstaunlich optimistisch.

 

Die Inflationsprognose in diesem Interview https://www.manager-magazin.de/finanzen/geldanlage/immobilien-kaufen-experte-tassu-degen-ein-immobilieninvestment-schuetzt-weiterhin-vor-inflation-a-6f1999f9-8478-46b7-b836-55c0fcf988f1   

eines Family Officers ist z.B. deutlich höher (wobei ihm ein solches Ausmaß bei seinen Investments in Gewerbeimmos mit inflationsindexierten Mieten sehr entgegenkäme): "Wir gehen davon aus, dass die Inflationsraten in den kommenden fünf bis acht Jahren auf diesem Niveau bleiben und die 5 Prozent nicht gravierend unterschreiten werden."

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