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Micha369

hohe Inflation - Anlagestrategie ändern?

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Madame_Q

@Fondsanleger1966

Danke für die Daten.

Aber was schlägst du vor, was man aktiv tun soll dagegen?

Sich vehement kurz- oder mittelfristig gegen diese Entwicklung zu stemmen und zu viel Risiko zu gehen, halte ich für falsch.

 

Ein Beispiel zum Vergleich:

Wenn man z.B. schon 50 Std. pro Woche arbeitet und absolut am Limit ist körperlich und psychisch - soll man nun noch mehr arbeiten, um der Inflation entgegenzuwirken, bis man dann umkippt oder sollte man einfach akzeptieren, dass es auch Jahre gibt, in denen man eben nicht so viel sparen kann bzw. real weniger Erträge abbekommt? Im "Notfall" könnte man einfach auch seinen Lebensstil ein wenig anpassen (Notfall in Anführungszeichen, weil die wenigsten hier glaube ich dieses Problem haben).

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stolper
vor 15 Stunden von oktavian:

Übrigens könntet ihr auf fallende (inflationsindexierte) Anleihenkurse setzen, wenn ihr von einer höheren Inflation als der eingepreisten break-even Inflation ausgeht...

...der Zug scheint mir größtenteils bereits abgefahren, die deutschen Inflationslinker haben in den letzten Wochen im Kurs bereits ziemlich nachgegeben. 

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oktavian
vor 23 Minuten von stolper:
vor 16 Stunden von oktavian:

Übrigens könntet ihr auf fallende (inflationsindexierte) Anleihenkurse setzen, wenn ihr von einer höheren Inflation als der eingepreisten break-even Inflation ausgeht...

...der Zug scheint mir größtenteils bereits abgefahren, die deutschen Inflationslinker haben in den letzten Wochen im Kurs bereits ziemlich nachgegeben. 

  1. long normale Anleihe
  2. short indexierte Anleihe mit gleicher duration vom gleichen Emittenten (klar muss man erstmal finden / Steuern /etc.)

Das ist unabhängig von der Zinsentwicklung, weil sich die duration rauskürzen müsste. Sind die indexierten Anleihen nicht immer noch mit negativen Realrenditen gepreist? Ich mache das nicht, aber hier scheinen manche von 7-9% Inflation konstant über 10 Jahre auszugehen. Vor dem Hintergrund wäre das ein möglicher trade.

 

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slowandsteady
vor 1 Stunde von Madame_Q:

Aber was schlägst du vor, was man aktiv tun soll dagegen?

Eine Strategie bei hoher Inflation: Vermögen freiwillig reduzieren, wahlweise zB Haus renovieren, Urlaub machen, Motorrad kaufen, ...

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Madame_Q
vor 50 Minuten von slowandsteady:

Eine Strategie bei hoher Inflation: Vermögen freiwillig reduzieren, wahlweise zB Haus renovieren, Urlaub machen, Motorrad kaufen, ...

Du meinst also "leben". Da bin ich dafür. Richtig.

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*bewi

@Madame_Q
Inflation ist auch eine Chance, hier mal ein gutes Beispiel:

Die Türkei hatte immer mit Inflation zu kämpfen, interessant wurde aber im Nov. 2021 als Erdogan ankündigte die Inflation mit der Senkung der Zinsen zu bekämpfen.

Selbst wenn man mit einem niedrigen Hebel agiert oder sogar 1:1 kann man da noch eine feine Rendite erzielen.

Da die letzten of. Zahlen (April 2022) eine Inflationsqoute von 75 % in der Türkei


USD / TRY (US Dollar gegen türkische Lira)

 

USD-try31-5-22.jpg

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Holgerli

Es gab letzte Woche bei Finanz-Szene ein Interview bzw. Podcast mit dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken.

Der sagte in zwei oder drei kurzen Sätzen, dass man dort davon ausgeht, dass sich eine gewisse Inflation verfestigen wird. Hintergrund waren demografische Gründe, die leider nicht vertieft wurden.

Begründet wurde die Aussage u.a. damit, dass die aktuelle Inflation schon im letzten Winter, als vor dem Angriff auf die Ukraine, eingesetzt habe.

 

Keine Ahnung inwieweit bzw. ob hier die resultierend aus der Mehrwertsteuer-Sekung nahtlos in die durch den Angriffskrieg überging oder ob es wirklich eine andere Inflation ist

Spannend finde ich auf jeden Fall, dass es wieder so unterschiedliche Meinungen zur Länge der Inflation gibt.

 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 31.5.2022 um 08:01 von Madame_Q:

@Fondsanleger1966

Danke für die Daten.

Aber was schlägst du vor, was man aktiv tun soll dagegen?

Sich vehement kurz- oder mittelfristig gegen diese Entwicklung zu stemmen und zu viel Risiko zu gehen, halte ich für falsch.

Ich werde Dir nichts vorschlagen, weil ich mir die Folgen in Form eines erneuten Hin und Her in Eurem Depot lebhaft vorstellen kann. ;-) Außer vielleicht die Idee, die nächsten Male beim Shopping eher auf Goldschmuck zu setzen als auf weitere Handtaschen oder Schuhe. ;-)

 

Generell ist es vielleicht sinnvoll, zunächst einmal wahrzunehmen anstatt sich sofort gegen etwas zu stemmen. Dass z.B. das sehr schnelle Geldfluten der Fed und der anderen Zentralbanken in der Corona-Krise (M2 +25%) nicht unbedingt dauerhafte Kurssteigerungen ausgelösen sollte, sondern eine Notfallmaßnahme war, um Schlimmeres zu verhindern. Die jetzt wieder (teilweise?) rückgängig gemacht wird (so sieht das derzeit für mich aus) - mit entsprechenden Folgen für die Kurse von Anleihen und Aktien.

 

Und den eigenen Horizont zu weiten und sich z.B. mit den 1960er und 1970er Jahren zu beschäftigen. Was ist damals an den Kapitalmärkten geschehen? Was kann ich daraus für heute lernen? Was ist nicht übertragbar? Mit Kapital-Lebenversicherungen ist man damals z.B. nicht schlecht gefahren. Eine alte Kapitalpolice mit hohem Rechnungszins ist vielleicht keine so schlechte Anlage für die heutige Zeit. Jedenfalls besser als langlaufende Renten-ETFs zum Höchstpreis zu kaufen und dabei ggf. auch noch All-In zu gehen (direkt oder indirekt z.B. über Vanguard Lifestrategy, ich hatte das damals vorgerechnet).

 

Zu konkreten Anlagen bei Inflation hat Bärenbulle einen schönen Thread eröffnet: 

Ich finde auch sein breit diversifiziertes, ausgewogenes Depot und die vorgenommenen Anpassungen aufschlussreich für diejenigen, die sich ebenfalls sagen "better save than sorry": https://www.wertpapier-forum.de/topic/6677-depotgewichtung-undoder-portfoliogewichtung/page/88/?tab=comments#comment-1506405 und https://www.wertpapier-forum.de/topic/6677-depotgewichtung-undoder-portfoliogewichtung/page/90/?tab=comments#comment-1523339

 

Investments im Energiebereich könnten einen weiteren Preisanstieg in diesem Bereich (z.T.?) hedgen. Ein Beispiel dafür wäre z.B. https://www.wertpapier-forum.de/topic/59378-strompreise-wo-geht-die-reise-hin/page/17/?tab=comments#comment-1523661 und https://www.wertpapier-forum.de/topic/62341-übersichtsthread-zu-einem-investment-in-photovoltaik/ , wobei man dafür schon etwas spät dran ist. Es gibt aber auch Bestandshalter-Aktien, bei denen der hohe EE-Marktwert noch nicht eingepreist ist. Man muss dann allerdings bereits sein, in Microcaps zu investieren.

 

Weitere Ideen wären z.B. inflationsindexierte Anleihen mit leerverkauften Bund-Futures (zum Hedgen des Zinsänderungsrisikos), wie Peter E. Huber es in seinem Fonds praktiziert hat. Aber das ist eher etwas für erfahrene Anleger mit Expertise in diesem Bereich.

 

Das sind schon recht spezielle Investments, für die man Erfahrung und fundierte Kenntnisse mitbringen sollte. Bevor man da rangeht, sollte man vielleicht erst einmal überprüfen, ob man wirklich alle Basics richtig verstanden hat, die Risikoparameter korrekt ermittelt hat (Aktien im very bad case auch mal real -60% bis -80% vom Hoch mit gelegentlich auch mal rund 20 oder gut 30 Jahren zur dauerhaften Recovery) und ob man passend zur eigenen Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft aufgestellt ist. Bei Sonnenschein und einer sanften Brise kann es ganz angenehm sein, mit einem Floß über ein Meer zu schippern. Bei starkem Wellengang, Sturm, Orkan oder Tsunami ist es das weniger.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 16 Minuten von Fondsanleger1966:

 

Bei Sonnenschein und einer sanften Brise kann es ganz angenehm sein, mit einem Floß über ein Meer zu schippern. Bei starkem Wellengang, Sturm, Orkan oder Tsunami ist es das weniger.

Kleine :teach: Off-Topic Anmerkung dazu  (vielleicht rettet es einem ja mal das Leben)

https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/natur-humanitaere-katastrophen/tsunamis/das-richtige-verhalten/ 

Zitat

Auf dem Meer läuft ein Tsunami unter Booten und Schiffen hindurch, ohne Schäden zu hinterlassen. Empfängt man also Warnsignale auf dem Meer, sollte man auf keinen Fall an die Küste oder in vermeintlich sichere Häfen zurückkehren. Am besten entfernt man sich noch weiter vom Land und verharrt auf dem Meer, bis Entwarnung gegeben wird. Liegen Schiffe noch im Hafen und es bleibt genug Zeit, sollten die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, auszulaufen. 

 

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Nachdenklich
vor 6 Minuten von pillendreher:

Auf dem Meer läuft ein Tsunami unter Booten und Schiffen hindurch, ohne Schäden zu hinterlassen. Empfängt man also Warnsignale auf dem Meer, sollte man auf keinen Fall an die Küste oder in vermeintlich sichere Häfen zurückkehren.

:teach:

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Madame_Q
vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

Ich werde Dir nichts vorschlagen, weil ich mir die Folgen in Form eines erneuten Hin und Her in Eurem Depot lebhaft vorstellen kann. ;-)

Nene - die Zeiten sind vorbei. Da wird nix geändert bzw. kann gar nicht mehr viel geändert werden aufgrund des Festgeldes.:) Wir sind eh ziemlich defensiv aufgestellt. Noch weiter in die Defensive kommt eh nicht in Frage.

 

vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

Außer vielleicht die Idee, die nächsten Male beim Shopping eher auf Goldschmuck zu setzen als auf weitere Handtaschen oder Schuhe. ;-)

...den Tipp nehme ich trotzdem gerne an :D

 

vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

Ich finde auch sein breit diversifiziertes, ausgewogenes Depot und die vorgenommenen Anpassungen aufschlussreich für diejenigen, die sich ebenfalls sagen "better save than sorry": https://www.wertpapier-forum.de/topic/6677-depotgewichtung-undoder-portfoliogewichtung/page/88/?tab=comments#comment-1506405 und https://www.wertpapier-forum.de/topic/6677-depotgewichtung-undoder-portfoliogewichtung/page/90/?tab=comments#comment-1523339

+1

Ich finde seine aktuellen Handlungen im Gegensatz zu vielen anderen schlüssig. Es ist ja nicht so, dass er komplett aus riskanten Assets aussteigt, sondern einfach sein Risiko reduziert. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass er eine paar lächerliche Prozent Rendite liegen lässt, was ihn aber bei seiner Depotgröße nicht viel kümmern wird. An den überraschten Reaktionen erkennt man aber auch, wie blind manche geworden sind und immer noch mit der Brechstange ihre Rendite wollen ("alles, nur nicht Cash" etc).

 

vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

...weil du das gerade ansprichst. Wir haben die letzten zehn Monate alles auf "Vordermann" gebracht, was geht in Sachen Haus, Auto usw. und versorgen uns seitdem selbst mehr denn je mit Energie. Seit Kurzem merken wir auch den Effekt. Entsprechende Investitionen können sich also schon lohnen und eine Alternative sein zu Cash oder riskanten Anlageklassen.

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