Zum Inhalt springen
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
Glory_Days

Integration von Einzelaktien in ein Portfolio mit Rebalancing

Empfohlene Beiträge

Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Hallo,

 

mich würde interessieren, welche Herangehensweisen es gibt, vorhandene Einzelaktien in ein marktbreites Portfolio mit Rebalancing zu integrieren.

Die Problematik fasst Gerd Kommer in einem seiner Blogbeiträge aus meiner Sicht ganz gut zusammen:

Zitat

 

Argument 5: Einzelwertanlagen lassen sich schlecht in ein passives Portfolio integrieren

Dieses Argument gegen Einzelwertanlagen betrifft nur diejenigen Anleger, die sich bereits grundsätzlich für passives Anlegen – also prognosefreies Buy-and-Hold-Investieren mit Indexfonds – entschieden haben oder zumindest mit einem solchen Investmentansatz sympathisieren. Wer vor der Aufgabe steht, ein Weltportfolio aus Indexfonds und eine Kollektion von Einzelaktien schlüssig zu integrieren, der wird schnell feststellen, dass es sich dabei um eine nicht unbeträchtliche Herausforderung handelt; das ist eine Aufgabe, die Arbeitsaufwand und/oder fragwürdige Kompromisse erfordert. Das hängt mit dem bei einem Weltportfolio notwendigen periodischen „Rebalancing“ [2] zusammen. Fast immer, wenn der Anleger im Zeitablauf eine Rebalancing-Entscheidung treffen muss, ist letztlich unklar und neu zu entscheiden, wie die Gewichtung und Einordung der Einzelwerte in die allgemeine Asset-Allokation [3] im Weltportfolio und das darin angestrebte Diversifikationsziel anzupassen ist. Bei einem Weltportfolio, das nur aus Indexanlagen besteht, sind Rebalancing-Entscheidungen hingegen vergleichsweise simpel und ergeben sich nahezu automatisch.

 

Quelle: Die Fragwürdigkeit von Einzelaktien­investments

Einzelaktien in das Rebalancing miteinzubeziehen könnte riskant sein, da mir das Risiko, dass diese sich nach einem Einbruch nicht wieder erholen im Vergleich zu marktbreiten Anlageklassen wesentlich höher erscheint. Andererseits kann man sie auch nicht einfach ignorieren - da sie auf Gesamtportfolio-Ebene im Zweifel durchaus Gewicht mit sich bringen. Sollte man diesen Einzelaktien-Anteil des Gesamtportfolios daher gedanklich pauschal einer Anlageklasse zuordnen und versuchen bei den zukünftigen Rebalancing-Transaktionen die Einzelaktien nach und nach loszuwerden?

Natürlich könnte man einen klaren Schnitt machen und alle Einzelaktien sofort verkaufen und entsprechend umschichten. Steuerliche Überlegungen könnten allerdings gegen diesen Schritt sprechen.

Wie würdet ihr ein solches Szenario angehen?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor einer Stunde von Glory_Days:

...
Natürlich könnte man einen klaren Schnitt machen und alle Einzelaktien sofort verkaufen und entsprechend umschichten. Steuerliche Überlegungen könnten allerdings gegen diesen Schritt sprechen.

Wie würdet ihr ein solches Szenario angehen?

So wie oben gesagt! Steuerliche Überlegungen sprechen nicht gegen diesen Schritt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Theobuy

Was soll das Ziel der Aktion sein? Rebalancing verstehe ich als weiter halten, alle Einzelaktien verkaufen als das genaue Gegenteil.

 

Wenn die Einzelaktien einen großen Teil des Portfolios ausmachen und eine radikale Wende in der Investmentstrategie ansteht - verkaufen. Wie beim DCA kann man auch Hilfsüberlegungen wie steuerliche Aspekte anstellen, wenn man damit besser schläft.

Wenn es ein kleiner Teil ist und/oder absehbar ist, dass es ein kleiner Teil wird, könnte man ein Rebalancing über den Gesamtwert der Einzelaktien vs. (vermute ich mal) ETFs erreichen, also z.B. 20/80 Einzelaktien/ETFs und innerhalb beider Portfolios eigene Strategien fahren. Man könnte auch einfach die Einzelaktien als Spieldepot separieren und frisches Geld nur noch in den Nicht-Einzelaktienanteil investieren und so weiter. Möglichkeiten gibt es viele und manchmal dauert es, bis man sein für sich passendes Portfolio gefunden hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 45 Minuten von Theobuy:

Was soll das Ziel der Aktion sein? Rebalancing verstehe ich als weiter halten, alle Einzelaktien verkaufen als das genaue Gegenteil.

Das Ziel der Aktion ist das in Einzelaktien gebundene Kapital in ein Gesamtportfolio mit Rebalancing zu integrieren. So gesehen ginge es im Zweifel also um Umschichtung oder eben nicht.

Zitat

Wenn die Einzelaktien einen großen Teil des Portfolios ausmachen und eine radikale Wende in der Investmentstrategie ansteht - verkaufen. Wie beim DCA kann man auch Hilfsüberlegungen wie steuerliche Aspekte anstellen, wenn man damit besser schläft.

Wenn die Kapitalerträge vergleichsweise hoch sind, verliert man den Steuerstundungseffekt. Die jährlichen Nettokosten eines Verkaufs wären die Opportunitätskosten, die auftreten würden, wenn man stattdessen die Höhe der Kapitalertragssteuer, die durch den Verkauf gezahlt werden müssten, gewinnbringend anlegen würde. Also praktisch:

Nettokosten(t in Jahre) = Kapitalerträge x 26,375% x ((zukünftige Nachsteuer-Rendite p.a. in %)^t - 1)

Bei einer angenommenen zukünftige Nachsteuer-Rendite von 4% p.a. wären das bei Kapitalerträgen von 100.000 Euro z.B. Nettokosten von:

Nettokosten (Jahr 1) = 1.055 Euro

Nettokosten (Jahr 10) = 12.666 Euro

Nettokosten (Jahr 30) = 59.169 Euro

Zitat

Wenn es ein kleiner Teil ist und/oder absehbar ist, dass es ein kleiner Teil wird, könnte man ein Rebalancing über den Gesamtwert der Einzelaktien vs. (vermute ich mal) ETFs erreichen, also z.B. 20/80 Einzelaktien/ETFs und innerhalb beider Portfolios eigene Strategien fahren. Man könnte auch einfach die Einzelaktien als Spieldepot separieren und frisches Geld nur noch in den Nicht-Einzelaktienanteil investieren und so weiter. Möglichkeiten gibt es viele und manchmal dauert es, bis man sein für sich passendes Portfolio gefunden hat.

Die Überlegung hatte ich auch, aber welche Einzelaktien würde man dann für das Rebalancing des Gesamtwertes der Einzelaktien nachkaufen bzw. verkaufen? Das könnte im Zweifel in viel Arbeit/vielen Transaktionen ausarten. Vielleicht ist es sinnvoller, die Einzelaktien thematisch passend den Anlageklassen-ETFs zuzuordnen, um so eine echte Integration zu erreichen. Dann könnte man die passenden ETFs + Einzelaktien als Einheit sehen und gegen diese Einheit rebalancen (wobei man beim Rebalancing immer nur die breite Anlageklasse nachkaufen bzw. die Einzelaktien verkaufen würde). Langfrsitig würde sich dann der Anteil der Einzelaktien zwangsläufig verringern und man käme um die sofortige Realisierung der Kapitalerträge herum.

 

Bei einer Separation in zwei gedanklich voneinander getrennte Portfolien sehe ich das Problem, dass man die Portfolien dann nicht mehr als ein Gesamtportfolio begreift - was insbesondere zum Problem wird, wenn sich die Portfolien stark unterschiedlich im Wert entwickeln würden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Theobuy
vor 2 Minuten von Glory_Days:

Die Überlegung hatte ich auch, aber vielleicht ist es sinnvoller die Einzelaktien thematisch passend den Anlageklassen-ETFs zuzuordnen. Dann könnte man diese als Einheit sehen und rebalancen (wobei man beim Rebalancing immer nur die breite Anlageklasse nachkaufen bzw. die Einzelaktien verkaufen würde). Langfrsitig würde sich dann der Anteil der Einzelaktien zwangsläufig verringern und man käme um die sofortige Realisierung der Kapitalerträge herum.

Da ich nur 3 ETFs halte, kann ich nur theoretisch mitüberlegen.

 

Durch das Zuschlagen von Einzelaktien zu ETFs entsteht ja ein Klumpenrisiko, wenn diese auch im ETF enthalten sind. Damit ist für mich das Halten einzelner Aktien, wenn eine Abbildung der Weltwirtschaft (oder eines Teiles davon) gewollt ist, neben ETFs nicht sauber möglich. Die Einzelaktien sind also Fremdkörper. Ich würde sie daher extra behandeln. Und steuerliche Überlegungen, genauer Projektionen, würde ich als letztes anstellen, erst sollte das Ziel klar sein. Und 60k Steuern zu bezahlen setzt ja voraus, dass sich das Depot ganz gut entwickelt hat - das wird häufig vermutlich vergessen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 8 Minuten von Theobuy:

Da ich nur 3 ETFs halte, kann ich nur theoretisch mitüberlegen.

Das ist auch absolut willkommen - bei mir handelt es sich aktuell auch um eine theoretische Überlegung, die aber irgendwann zur Praxis werden könnte.

Zitat

Durch das Zuschlagen von Einzelaktien zu ETFs entsteht ja ein Klumpenrisiko, wenn diese auch im ETF enthalten sind. Damit ist für mich das Halten einzelner Aktien, wenn eine Abbildung der Weltwirtschaft (oder eines Teiles davon) gewollt ist, neben ETFs nicht sauber möglich. Die Einzelaktien sind also Fremdkörper. Ich würde sie daher extra behandeln. Und steuerliche Überlegungen, genauer Projektionen, würde ich als letztes anstellen, erst sollte das Ziel klar sein. Und 60k Steuern zu bezahlen setzt ja voraus, dass sich das Depot ganz gut entwickelt hat - das wird häufig vermutlich vergessen.

Richtig, das müsste man zunächst wahrscheinlich sowieso erst einmal ausgleichen hinsichtlich einer Zielallokation auf Gesamtportfolio-Ebene. Soweit würde ich auch den steuerlichen Aspekt als nachrangig betrachten. Die Einzelaktien könnte man zumindest sektoriell eindeutig zuordnen und somit ggf. auch den im Gesamtportfolio enthaltenen ETFs (bei Welt-ETFs natürlich schwierig). Das Ziel ist es, am Ende ein Gesamtportfolio mit klarer Zielallokation zu haben, das alle vorhandenen Werte bestmöglich integriert - d.h. möglichst wenig Eingriffe zu Beginn notwendig macht, langfristig aber das Gewicht der Fremdkörper/Einzelaktien verringern möchte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

Ich sehe kein Problem darin, ETFs mit Aktien zu mischen. Ich habe in meinen Depots eine Ziel-Allokation für die Regionen und vergleiche sowohl meine ETF-Gewichtung als auch die (ETF + Aktien)-Gewichtung mit dieser indikativen Vorgabe. Ich bin dabei aber nicht analfixiert auf peinliches Einhalten der Sollwerte und dadurch häufiges Rebalancieren. Ich sehe das eher "cum kilo salis".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240408
· bearbeitet von myrtle

Das ist zwar jetzt spekulativ, aber liegt der Frage die aktuelle Situation zu Grunde? Nach dem Motto, vieles Einzelne - meinetwegen Tech - geht gerade sehr runter, ich muss etwas tun? Das waere irgendwo auch Market Timing. Das sollte man fuer sich beantworten, um Klarheit ueber die eigenen Gruende zu erlangen. Nicht das man keine Strategie mit MT haben kann - aber wenn man voll in breite ETF umschichten will, teilt man ja mit hoeherer Wahrscheinlichkeit die Skepsis solchem zeitgetriggerten Verhalten gegenueber.

 

Das gesagt, ich habe ein Mischdepot mit ungefaehr gleichem Anteil an Einzelaktien und ETFs. Waehrend ich das noch etwas zu ETF verschieben will, behalte ich einen hoeheren Aktienanteil trotzdem bei. Die Verschiebung findet hauptsaechlich durch Zufluss und minimalem Abverkauf statt. Ich gebe aber relativ durchgehend jeder Einzelaktie auch mindestens um die 5 Jahre Zeit zu zeigen, was sie kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 10 Stunden von Schwachzocker:

So wie oben gesagt! Steuerliche Überlegungen sprechen nicht gegen diesen Schritt.

warum nicht? Extrem-Beispiel: 100 Aktien gekauft zu insgesamt 1 Million. Wert heute 100 Millionen. Da würden schon Steuern anfallen.

Steuern: 99 * x 26,375% würde man an Kapital verlieren, was keine Zinseszinsen mehr verdienen kann. Bei steigenden Zinsen, könnte die nicht vorhandene Vorabpauschale bei Aktien und Quellensteuererstattungen den Nachteil der fehlenden Freistellung, welche ETFs haben, kompensieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 19 Minuten von oktavian:
vor 11 Stunden von Schwachzocker:

So wie oben gesagt! Steuerliche Überlegungen sprechen nicht gegen diesen Schritt.

warum nicht? Extrem-Beispiel: 100 Aktien gekauft zu insgesamt 1 Million. Wert heute 100 Millionen. Da würden schon Steuern anfallen...

Ist es wahr?!

Auf keinen Fall sollte man nur wegen steuerlicher Aspekte einen Anlagestil fahren, der einen erklärtermaßen zu riskant erscheint. 

 

vor 23 Minuten von oktavian:

Steuern: 99 * x 26,375% würde man an Kapital verlieren, was keine Zinseszinsen mehr verdienen kann...,,.

Ja..., meinst Du, dass wäre bei einem sukzessiven Verkauf der Einzelaktien anders? Nur das war ja die Frage.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240408
1 hour ago, oktavian said:

Steuern: 99 * x 26,375% würde man an Kapital verlieren, was keine Zinseszinsen mehr verdienen kann.

Was heisst verdient. Das Kapital ist dann inklusive dem 'verdienten' Zinseszins weiterhin gebunden und steigert nur seinen Buchwert weiter. Man muss irgendwann realisieren, solange besitzt man gar nichts.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 11 Stunden von Ramstein:

Ich sehe kein Problem darin, ETFs mit Aktien zu mischen. Ich habe in meinen Depots eine Ziel-Allokation für die Regionen und vergleiche sowohl meine ETF-Gewichtung als auch die (ETF + Aktien)-Gewichtung mit dieser indikativen Vorgabe. Ich bin dabei aber nicht analfixiert auf peinliches Einhalten der Sollwerte und dadurch häufiges Rebalancieren. Ich sehe das eher "cum kilo salis".

Ich halte das ganz ähnlich. Die Regionen EM und Asien/Pazifik decke ich nur über ETF ab. Für Europa und Nordamerika habe ich größtenteils Einzelaktien. Die Allokation anhand der Unternehmenssitze ist aber ohnehin eine mehr als grobe Methode. Insofern ist ein ausbalancieren bis in die Nachkommastellen eh nur eine Scheingenauigkeit. Klar ist auch, dass eine vernünftige Diversifikation nach Regionen und Branchen mit Einzelaktien schwieriger ist als mit ETFs und eine höhere Anzahl von Einzeltiteln erfordert. Wenn man einen passiven Ansatz verfolgt und man keinen gesteigerten Spieltrieb in Sachen Einzelaktien hat, sollte man vermutlich ganz auf ETFs setzen. Ob es dann die scheinbare "BIP-Gewichtung" sein muss, dass muss jeder selber wissen. Mir persönlich wären 30% oder gar 40% EM im Portfolio viel zu viel .... man sollte hierbei nicht den großen Anteil der Konzerne aus den entwickelten Märkten am Sozialprodukt der "Entwicklungsländer" vergessen.

 

Insgesamt sollte man auf eine breite Streuung (Diversifikation) seiner Anlagen achten was Region, Branche und ggf. sonstige Faktoren angeht .... das geht ab einer gewissen Depotgröße ... und wenn man Spaß daran hat sich damit zu befassen .... sowohl mit Einzelaktien als auch mit ETFs.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
  1. ich widerpreche @Schwachzockervehement. Steuern spielen eine wichtige Rolle. Insbesondere Altbestand in "compounder"-Aktien würde ich ungern verkaufen  etc. Da geht es nicht darum sich "nur" auf Steuern zu fokussieren, sondern diese nicht einfach schwach gezockt zu ignorieren.
  2. ohne Gewichte kann man wenig dazu sagen
  3. evtl ist das Portfolio bereits vergleichbar einem Core-Satelliten Ansatz: https://www.investopedia.com/articles/financial-theory/08/core-satellite-investing.asp    (der core ist dann aber ein breit gestreuter ETF)

Generell würde ich mal Gewichte nach Branchen, Regionen ( @Ramsteinhat es angesprochen) , Ländern anschauen und darauf achten, dass hier keine extremen (subjektiv) Klumpenrisiken liegen. Dann würde ich mal in einer Korrelationsmatrix nachschauen, welche Aktien viel/wenig Korrelation mit dem Gesamtportfolio und nur mit den ETFs habenhatten und dann tendenziell eher die mit geringerer Korrelation behalten. Darauf achten, dass alte Korrelationen bereinigt werden müssen um business-model Änderungen, spin-offs, Fusionen, leverage etc.

 

vor einer Stunde von myrtle:

Was heisst verdient. Das Kapital ist dann inklusive dem 'verdienten' Zinseszins weiterhin gebunden und steigert nur seinen Buchwert weiter. Man muss irgendwann realisieren, solange besitzt man gar nichts.

Man kann die Aktien auch verschenken/beleihen/trading against the box/ Steuertiming in Jahre ohne Einkommen/ was auch immer. Dividenden/Übernahmen würden sowieso zwangsweise realisiert werden. Altbestand wäre hier auch ein Thema.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 12 Stunden von Ramstein:

Ich sehe kein Problem darin, ETFs mit Aktien zu mischen....

Ein Problem sehe ich auch nicht, einen Sinn sehe ich ebenso wenig.

 

Was will der Anleger? Meint er, mit Einzelaktien eine Überrendite erzielen zu können? Warum dann ETFs? Oder meint er, er kann keine Überrendite erzielen? Warum dann Einzelaktien?

Entweder ist mein Portfolio so groß, dass die wenigen Einzelaktien gar nicht auffallen, dann bringt es nichts. Oder die Einzelaktien haben in meinem Portfolio ein großes Gewicht, dann habe ich ein großes Einzelwertrisiko (unsystemisches Risiko).

 

Am Ende des Tages ist es entweder sinnlose Spielerei - ich pflege aber nicht, mit Geld zu spielen - oder ein großes unnötiges Risiko.

Wer das erkannt hat, sollte sich ehrlich machen, Konsequenzen ziehen und umschichten. Und er soll nicht über Steuern jammern, die er ohnehin irgendwann zahlen muss. Es ist nicht sein Geld. Es gehört dem Fiskus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
wolf666
· bearbeitet von wolf666
vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Ein Problem sehe ich auch nicht, einen Sinn sehe ich ebenso wenig.

 

Was will der Anleger?

Da gibt es viele verschiedene Gründe, sicherlich wurden die schon im Forum genannt. Muss nicht weiter darauf eingehen.

 

vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Und er soll nicht über Steuern jammern, die er ohnehin irgendwann zahlen muss.

Muss er vielleicht (zum Teil) nicht. 

- Effektiver Steuersatz nach 40 Jahren 15,5% statt 26,4%  Vorsprung Endvermögen 46% !!!

- Neue Gesetze (Spekulationsfrist)

- Will nie verkaufen

- zieht in ein Land ohne Steuern auf Kursgewinne

 

vor 18 Minuten von Schwachzocker:

Es ist nicht sein Geld. Es gehört dem Fiskus.

Erst wenn man es verkauft gehört es dem Fiskus (1. aktuell und 2. in Deutschland - hier lesen auch Schweizer mit, da gehört es auch nach Verkauf nicht dem Fiskus), so lange ist alles seins.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 25 Minuten von Schwachzocker:

Ein Problem sehe ich auch nicht, einen Sinn sehe ich ebenso wenig.

 

Was will der Anleger? Meint er, mit Einzelaktien eine Überrendite erzielen zu können? Warum dann ETFs? Oder meint er, er kann keine Überrendite erzielen? Warum dann Einzelaktien?

Entweder ist mein Portfolio so groß, dass die wenigen Einzelaktien gar nicht auffallen, dann bringt es nichts. Oder die Einzelaktien haben in meinem Portfolio ein großes Gewicht, dann habe ich ein großes Einzelwertrisiko (unsystemisches Risiko).

 

Am Ende des Tages ist es entweder sinnlose Spielerei - ich pflege aber nicht, mit Geld zu spielen - oder ein großes unnötiges Risiko.

Wer das erkannt hat, sollte sich ehrlich machen, Konsequenzen ziehen und umschichten. Und er soll nicht über Steuern jammern, die er ohnehin irgendwann zahlen muss. Es ist nicht sein Geld. Es gehört dem Fiskus.

 

Die Theorie sagt, dass man auf Dauer die ETF-Performance (bei breiter Diversifikation) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht schlagen wird.

 

Der Mensch ist aber kein 100% rationales Wesen., sondern hat i. d. R. auch einen gewissen Spieltrieb. Im Finanzbereich kann man den mit Aktien ausleben. Das halte ich für deutlich besser, als z. B. mit CfDs zu zocken.

 

Im Konkreten ist mein Depot groß genug, dass der ETF-Anteil eine solide Basis für die "Spielerei" mit Aktien bildet. Bisher war ich erfolgreich; die Rendite ab 2014 liegt beim SPDR ACWI bei ca. 11%, mein Aktiendepot liegt bei ca. 17%. Sollte ich eine Trendwende erkennen (z. B. wegen altersbedingt nachlassender Geistesstärke), so werde ich mich von den Aktien wohl weitgehend verabschieden. Aber soweit ist es noch nicht.

Bis dahin habe ich beides, ETFs und Aktien und fühle mich wohl damit. Das ist für mich wichtig. Was andere dazu sagen, nehme ich zur Kenntnis, mache es mir aber nicht unbedingt zu eigen.

 

We don't receive wisdom; we must discover it for ourselves after a journey that no one can take for us or spare us. Marcel Proust

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 45 Minuten von wolf666:

Will nie verkaufen

Doch, will er. Darum geht es in diesem Thread.

 

vor 39 Minuten von Ramstein:

Bis dahin habe ich beides, ETFs und Aktien und fühle mich wohl damit...

So sei es. 

Ich habe mir neben ETFs noch eine Frikadelle auf die Stirn geklebt und fühle mich wohl damit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240408
3 minutes ago, Schwachzocker said:

Ich habe mir neben ETFs noch eine Frikadelle auf die Stirn geklebt und fühle mich wohl damit.

Deswegen der Avatar. Ist da Senf oder Ketchup auf der Handflaeche? Oder Mayo?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Das Problem ist zwar hypothetisch, kann aber schnell real werden, z.B. wenn man selbst ein ETF-Portfolio hat und ein Einzelaktien-Portfolio erbt. D.h. selbst wenn man nicht selbst eine Art Core-Satellite Mischung aus ETFs und Einzelaktien aufgebaut hat, kann man sich in dieser Situation irgendwann wiederfinden.

Kommer hat da schon einen Punkt, dass die Integration schwierig ist und in Arbeit ausarten kann.

Ich habe bis jetzt folgende Lösungsansätze mitgenommen:

1) Radikal alle Einzelwerte verkaufen und anschließend in ein ETF-Portfolio umschichten. Rebalancing auf Gesamtportfolio-Ebene ist danach unproblematisch.
2) Die Einzelwerte komplett unabhängig vom ETF-Portfolio ansehen und als eigenständiges Portfolio separieren. Das ETF-Portfolio wird dann eigenständig rebalanced.
3) Man rechnet das Gewicht der Einzelwerte und der ETFs anhand von Kriterien passend zusammen und nutzt diese Gewichte zum Rebalancing des Gesamtportfolios.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 7 Minuten von Glory_Days:

2) Die Einzelwerte komplett unabhängig vom ETF-Portfolio ansehen und als eigenständiges Portfolio separieren. Das ETF-Portfolio wird dann eigenständig rebalanced.

...oder man ignoriert das Problem gleich ganz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
vor 10 Minuten von Schwachzocker:

...oder man ignoriert das Problem gleich ganz.

Ohne Probleme keine Lösungen, oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240408
34 minutes ago, Glory_Days said:

1) Radikal alle Einzelwerte verkaufen und anschließend in ein ETF-Portfolio umschichten. Rebalancing auf Gesamtportfolio-Ebene ist danach unproblematisch.

3) Man rechnet das Gewicht der Einzelwerte und der ETFs anhand von Kriterien passend zusammen und nutzt diese Gewichte zum Rebalancing des Gesamtportfolios.

Ich betreibe 3), 1) verstehe ich nicht nicht komplett: Folgst du dem Rebalancing der ETF-Anbieter, dann ist es oft simpel. Ich z.B. habe einen FTSE All-World und mische ein paar ebenfalls FTSE ETFs fuer Laender/Regionen/Branchen bei. Hast du allerdings ganz eigene Vorstellungen der Assetverteilung, kommst du um eigene Einzelaktien mitunter schwer herum, weil du bei Verwendung von Zusatz-ETF immer den ganzen Sack mitkaufen musst, auch das, was dir nicht gefaellt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
vor 55 Minuten von myrtle:

Ich betreibe 3), 1) verstehe ich nicht nicht komplett: Folgst du dem Rebalancing der ETF-Anbieter, dann ist es oft simpel. Ich z.B. habe einen FTSE All-World und mische ein paar ebenfalls FTSE ETFs fuer Laender/Regionen/Branchen bei. Hast du allerdings ganz eigene Vorstellungen der Assetverteilung, kommst du um eigene Einzelaktien mitunter schwer herum, weil du bei Verwendung von Zusatz-ETF immer den ganzen Sack mitkaufen musst, auch das, was dir nicht gefaellt. 

Geht hier primär um ein über verschiedene Anlageklassen diversifiziertes Portfolio und dann Rebalancing über die Anlageklassen hinweg. Viele ETFs haben ja selbst schon einen Rebalancing-Mechanismus integriert, z.B. durch eine modifizierte Marktkapitalisierungs-Gewichtung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 1 Stunde von Glory_Days:

Kommer hat da schon einen Punkt, dass die Integration schwierig ist und in Arbeit ausarten kann.

Wenn man versucht es "präzise" zu machen wird sicher ein Schuh draus. Ich selbst habe seit mehr als zwanzig Jahren eine Mischung aus Einzelaktien und Fonds. Früher aktive Fonds heute mehr ETFs. Wenn man auch mal mit ein paar Abweichungen leben kann, dann muss das keineswegs zur Mammutaufgabe werden. Ich ordne jede Aktie einer Region zu so wie ich Fonds verschiedenen Regionen zuordne. Bei der Gesamtverteilung versuche ich eine Gewichtung hinzubekommen, die meinen Vorstellungen entspricht. Das gelingt nicht immer ganz perfekt, was aber nicht zuletzt auch daran liegt, dass ich sehr ungern verkaufe. Aber die grobe Richtung stimmt. Meine Erfahrung dabei ist, dass es auf 10 % mehr oder weniger gar nicht so sehr drauf ankommt. Bei der Gewichtung Risiko / kein Risiko wäre das etwas anderes. 

 

Innerhalb der Aktien wäre ich mit Rebalancing übrigens sehr vorsichtig. Es besteht die Gefahr, die Performance Träger zu reduzieren und die Nieten aufzufüllen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 29 Minuten von Sapine:

Wenn man versucht es "präzise" zu machen wird sicher ein Schuh draus. Ich selbst habe seit mehr als zwanzig Jahren eine Mischung aus Einzelaktien und Fonds. Früher aktive Fonds heute mehr ETFs. Wenn man auch mal mit ein paar Abweichungen leben kann, dann muss das keineswegs zur Mammutaufgabe werden. Ich ordne jede Aktie einer Region zu so wie ich Fonds verschiedenen Regionen zuordne. Bei der Gesamtverteilung versuche ich eine Gewichtung hinzubekommen, die meinen Vorstellungen entspricht. Das gelingt nicht immer ganz perfekt, was aber nicht zuletzt auch daran liegt, dass ich sehr ungern verkaufe. Aber die grobe Richtung stimmt. Meine Erfahrung dabei ist, dass es auf 10 % mehr oder weniger gar nicht so sehr drauf ankommt. Bei der Gewichtung Risiko / kein Risiko wäre das etwas anderes. 

 

Innerhalb der Aktien wäre ich mit Rebalancing übrigens sehr vorsichtig. Es besteht die Gefahr, die Performance Träger zu reduzieren und die Nieten aufzufüllen. 

Präzise ist beim Investieren sowieso wenig - von daher stimmt es schon, dass man da keine Gefangenen machen sollte. Ich bin aber grundsätzlich dennoch ein Freund von regelbasiertem Vorgehen - da mir diese Vorgehensweise Entscheidungen abnimmt. Also lieber definiere ich einmal ein einigermaßen sinnvolles Set an Regeln, als jedes Mal wieder neu entscheiden zu müssen. Das mit Rebalancing bei Einzelwerten sehe ich genauso - da fehlt mir die Gewissheit, dass sich Einzeltitel immer wieder erholen (wofür es zahlreiche Gegenbeispiele gibt). EIne Garantie dafür gibt es zwar auch bei marktbreiten Fonds oder selbst bei Anlageklassen nicht - aber die Wahrscheinlichkeit ist natürlich ungleich größer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...