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Peter90

Vergleich: bAV (19,08%) vs. FTSE All World ETF

Empfohlene Beiträge

Peter90
· bearbeitet von Peter90

Hallo zusammen,

 

unser Arbeitgeber gibt uns die Möglichkeit über die Allianz eine bAV abzuschließen und ich möchte gerne herausfinden, ob sich die bAV für mich lohnt. Dafür möchte ich die bAV mit einer klassischen Einzahlung in meinen FTSE All-World UCITS ETF Distributing (A1JX52) vergleichen.

 

Leider finde ich dazu keine kostenlosen Rechner online. Hier im Forum habe ich Schnitzels BAV_Kalkulator.xls und Bolls bAV-Kalkulator_2012.xlsx gefunden, wobei beide über 10 Jahre alt sind. Könnt ihr mir helfen die beiden Optionen zu vergleichen? Ich probiere so viele Fakten wie möglich zu posten. 

 

Die bAV:

 

Von der Allianz angeboten. Der Arbeitgeber gibt insgesamt 19,08% dazu. Die Allianz lässt mich zwischen zwei Produkten wählen:

Allianz Perspektive – Basisprodukt

Allianz KomfortDynamik – chancenorientiertes Produkt

 

Meine Situation:

 

Alter: 31

Aus dem Brutto-Netto Rechner:

image.png.a3c60b7c6dc5deff35d92143b90c1809.png  

 

Am Donnerstag habe ich einen Termin mit unserem Berater. Was kann ich ihn am besten noch fragen? Wo fange ich an, wenn ich herausfinden möchte, ob die bAV etwas für mich ist?

 

Danke für eure Hilfe und viele Grüße

Peter

 

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Chris75

Hallo Peter90,

 

die Förderung Deines Arbeitgebers ist realtiv niedrig und wird Dir schwer die Nachteile der bav ausgleichen können.

Wenn Du den Vergleich anstellst, würde ich das Basisprodukt mit der Alternative der eigenständigen Anlage in ein Weltportfolio vergleichen.

Nur in dem Basisprodukt kannst Du m.E. sauber die Produktkosten und die Garantieverzinsung vergleichen. Das dynamische Produkt lässt sich schwer vergleichen, da Blackbox.

 

Das wäre auch schon die erste Frage an den Berater: Gesamtkostenquote und Garantieverzinsung.

 

#1 bav

- Du bist mit Deinem Gehalt noch innherhalb der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung.

D.h. Hier fehlen Dir die Beiträge Deines Arbeitgebers (9,3% Deines Bruttolohnes) und Deine eigenen Beiträge. Insgesamt also 18,6%. Das musst Du in dem Vergleich berücksichtigen.

- Die Auszahlung einer Rente ist später Krankenversicherungspflichtig 15,7% + Zusatzbeitrag der KK z.B. 1,3% (alles über 160 EUR Freibetrag). Dazu Pflegeversicherung 3,05%.

Bei einer Einmalzahlung von z.B. 60.000 EUR: Die Kapitalleistung ist monatlich in Höhe von (1/120 von 60.000 EUR =) 500 EUR beitragspflichtig x 120 Monate (= 10 Jahre)

- Steuerlast im Alter abhängig von Deinen sonstigen Gegebenheiten; Könnte niedriger sein.

- Sicherer als einen Aktienanlage

- Volles Inflationsrisiko

 

#2 Aktiendepot

- Einzahlung aus dem Unterschiedsbetrag aus dem Brutto-Nettorechner

- Ich würde mit 2% Realverzinsung + 3% Inflation = 5% rechnen

- Höhere Chance aber auch höheres Risiko

- Steuer auf die Kursgewinne x 0,7 (Teilfreistellung) x 28% Steuersatz am Ende der Laufzeit berücksichtigen

 

Nur einige Anhaltspunkte zum Einstieg...

 

Im ersten Vergleich:

Förderung AG 19,08% vs. fehlende Einzahlung AG Rentenversicherung 9,3% (die verlierst Du auf jeden Fall) + Mehrbeitrag Krankenversicherungsbeiträge im Bezug vs. aktuelle Situation 10%, ist die Förderung Deines AG schon aufgebraucht.

 

Ich würde in der Konstellation selber anlegen.

Oder würdest Du freiwillig (ohne bav) in das Allianzprodukt investieren?

 

Viele Grüße und eine Gute Entscheidung...

 

 

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Chris75

Hier noch ganz Interessant (von Finanztip):

 

 

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Bassinus

Pauschal lohnt sich ein bav Produkt ohne mindestens Zugabe von  30%/70% vom Arbeitgeber nicht. Ab 50% kann man ernsthaft beginnen mit rechnen. Eine selbstständige Anlage ist da rechnerisch aufgrund der Kosten besser. Wenn du aber eher nicht der Typ bist für Kapitalanlage - dann eher das bav Produkt. Es zwingt zum sparen.

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satgar

Die Produkte sind auch viel zu konservativ. Selbst das als chancenreichere deklarierte "KomfortDynamik" ist eine 100% Zinspolice. Wenn man eine bAV nimmt, dann mindestens eine Fondspolice. Da hätte man aus dem Hause der Allianz somit die InvestFlex anbieten müssen. Noch besser ist eine bAV Fondspolice als Nettotarif als LV1871 MeinPlan z.B.

 

Frag deinen AG, ob du auch einen Alternativanbieter wählen kannst. Falls ja, suche dir jemanden, der dir eine provisionsfreie Nettopolice wie die von mir vorgeschlagene LV1871 Mein Plan (NETTO!) vermittelt. Das ist dann eine Variante, die auch mit 19% AG-Zuschuss Sinn machen kann. 

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Nachdenklich
Am 15.8.2022 um 14:45 von Peter90:

Der Arbeitgeber gibt insgesamt 19,08% dazu.

Damit solltest Du den Gedanken an eine bAV begraben und keine Zeit in die Auswahl eines Produktes investieren. Die Rahmenbedingungen stimmen einfach nicht.

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pacisvir
vor 6 Stunden von satgar:

Selbst das als chancenreichere deklarierte "KomfortDynamik" ist eine 100% Zinspolice

Ich will Dich keineswegs von den Allianz-Produkten überzeugen, da die Fördersituation durch Deinen Arbeitgeber nicht wirklich optimal ist, aber in einem Punkt muss ich widersprechen. Das Vorsorgekonzept "KomfortDynamik" ist eine 100% Zinspolice, sondern ein dynamischer Zweitopfhybrid aus Allianz-Sicherungsvermögen und Allianz-Sondervermögen. Das Sicherungsvermögen ist eine reine Zinsanlage. Das Sondervermögen ist ein ausgewogener bis leicht chancenorientierter Mischfonds mit z.Z. ca. 65% Aktienanteil (https://goa-eportale.allianz.de/EV-/--4/EV---4113Z0.pdf.download.pdf). Dieser Teil ist keine Zinsanlage und kann daher im Wert sinken und fallen. Der Aktienanteil kann ggf. durch die Allianz geändert werden, in welchen Grenzen müsstest Du erfragen. Die Verwaltungskosten des Sondervermögens sind mit 0,18% für einen Mischfonds relativ günstig, allerdings bin ich nicht sicher, ob die Kosten in späteren Jahren durch die Allianz ggf. deutlich erhöht werden können. Da Du für den Fondsanteil auf das Sondervermögen festgelegt bist und keine anderen Fonds wählen kannst, bist Du dann auch bei einer möglichen zukünftigen Erhöhung der Verwaltungskosten an das Sondervermögen gebunden. Falls dein AG die Allianzprodukte vorschreibt, würde ich daher versuchen auszuloten, ob auch das Vorsorgekonzept "InvestFlex" in Frage kommt. Hier kannst Du den Fondsanteil frei wählen und es sind auch ETFs verfügbar und Du bist nicht für die gesamte Laufzeit auf einen spezifischen Mischfonds (das Sondervermögen) festgelegt. Ein erheblicher Teil des Kapitals liegt zu Beginn sowohl bei "KomfortDynamik" als auch "InvestFlex"  im Sicherungsvermögen (verzinste Anlage), so dass Du zumindest zu Beginn vielleicht einen Fondsanteil von ca. 40 % haben kannst. Dieser Anteil kann sich je nach Anlageerfolg ändern. Das Risiko-Rendite-Profil ist also insgesamt mit einem FTSE All World ETF nicht vergleichbar. 

Ich stimme auch zu, dass ein Honorartarif vorteilhafter wäre. Die Allianztarife gibt es ebenfalls als Honorartarife, auch wenn andere Versicherungen sicherlich etwas günstigere Honorartarife bieten. Das könnte aber eine Option sein, falls dein AG auf die Allianz als Versicherung besteht, vorausgesetzt Dein AG stimmt einem Abschluss über einen Honorarvermittler statt über den Allianzvertreter zu. Der Allianzvertreter wird Dir jedenfalls keinen Honorartarif anbieten.

Ich würde die ganze Sache nur dann ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn Du auch das Vorsorgekonzept "InvestFlex" wählen kannst, oder noch besser eine andere Versicherung wie z.B. LV1871 oder Condor, und das Ganze über einen Honorarvermittler statt über den Allianzvertreter abschließen kannst. Insgesamt solltest Du aber sehr genau in Erwägung ziehen, ob die ganze Fördersituation für Dich Sinn macht. 

 

 

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satgar
vor 1 Stunde von pacisvir:

Ich will Dich keineswegs von den Allianz-Produkten überzeugen, da die Fördersituation durch Deinen Arbeitgeber nicht wirklich optimal ist, aber in einem Punkt muss ich widersprechen. Das Vorsorgekonzept "KomfortDynamik" ist eine 100% Zinspolice, sondern ein dynamischer Zweitopfhybrid aus Allianz-Sicherungsvermögen und Allianz-Sondervermögen. Das Sicherungsvermögen ist eine reine Zinsanlage. Das Sondervermögen ist ein ausgewogener bis leicht chancenorientierter Mischfonds mit z.Z. ca. 65% Aktienanteil (https://goa-eportale.allianz.de/EV-/--4/EV---4113Z0.pdf.download.pdf).

 

 

Das ist so nicht korrekt. Das Sondervermögen ist nichts anderes als ein etwas abgewandeltes Sicherungsvermögen. Und am Ende des Tages schreibt das Produkt einen Zinsertrag gut. Von einer Börsenperfomance, wie man es von einem Mischfonds erwarten könnte, ist nichts zu sehen. Von einem richtigen Mischfonds mit ISIN kann da keine Rede sein. Das Produkt KomfortDynamik ist daher in der Hierarchie der Allianz Produkte auch das zweit-konservativste, was noch angeboten wird. Für Personen mit Alter 31 völlig ungeeignet als Altersvorsorge. Dass das hier, neben Perspektive, einem Kunden mit so langem Horizont bis zur Rente angeboten wurde, ist mir schleierhaft. Abzüglich der Kosten und dem jährlich zu erwartenden Ertrag im entferntesten die Inflation schlagen zu wollen (und dafür braucht es keine 8% Inflation, 2-3% reichen schon), ist illusorisch.

 

Deine Verteidigung kann ich daher keinesfalls nachvollziehen.

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Merol Rolod
vor 7 Stunden von Nachdenklich:

Damit solltest Du den Gedanken an eine bAV begraben und keine Zeit in die Auswahl eines Produktes investieren. Die Rahmenbedingungen stimmen einfach nicht.

+1

Die gebotenen Konditionen sind für die geringere Flexibilität im Vergleich zur Eigenanlage zu schlecht.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Hab mir nochmal den bav Rechner der Allianz angesehen.

https://www.allianz.de/vorsorge/betriebliche-altersvorsorge/rechner/

 

 

Kann es sein, dass hier unterstellt wird, dass auch die Steuer und SV-Ersparnis als zusätzlicher Beitrag in die bav fließen?

 

"Der angezeigte Gesamtbetrag fließt monatlich in Ihre betriebliche Altersvorsorge ein.
Der Gesamtbetrag setzt sich zusammen aus:

Ihrem individuellen Eigenbeitrag,

den individuellen Steuer- und Sozialversicherungsersparnissen und

einem Zuschuss Ihres Arbeitgebers."

 

 

 

grafik.png.a2e795501357cb0be5104be3b023d613.png

 

 

Zudem ist es echt geschickt. Man lässt den Kunden selbst eine Marktverzinsung angeben und rechnet dann die Rente. Aber alles natürlich ohne Garantie und eine garantiere Rente wird natürlich nicht angegeben. Wird dann wahrscheinlich nur ein Bruchteil dessen sein.

 

Es wird der volle SV-Vorteil eingerechnet, nicht aber darauf hingewiesen, dass dann die knapp 20% in der gesetzlichen Rente fehlen!

Dazu noch die Steuer und SV-Last bei Bezug unterschlagen. Einseitiger geht es wohl kaum. Ich befürchte, dass jemand der sich nicht unabhängig informiert einfach von der Allianz über den Tisch gezogen wird.

 

Das macht doch so keinen Sinn. Und vermutlich wird dir das so im Beratungsgespräch vorgegaukelt.

 

Ich schätze/rechne (akutelle Verzinsung Vorsorgewerk), dass die garantierte Rente bei Beitrag 282+54 AG im Bereich um die 400 bis 500 EUR liegen wird. 

Abzüglich Steuer (bei 24.000 zu versteuerndem EK geschätzt bei Rentenbezug - Grenzsteuersatz 27%) und SV 20% (aber 160 EUR Freibetrag), gibt das dann maximal netto ca. 300 EUR (bei 500 EUR unterstellter garantierter Auszahlung, und das schon sehr wohlwollend gerechnet!).

 

Alleine dieser Betrag wird Dir wahrscheinlich in der gesetzlichen Rente fehlen!

 

Nehem wir mal an Eigenbeitrag bis zur SV-Freiheit von 282 EUR.

Im Jahr fehlen so 3.384 EUR x 18,6% Beitrag in die RV = 630 EUR.

 

Ich rechne das mal hoch:

 

Annahme: Monatsrente 1 Rentenpunkt 36,60 EUR. Inflation 3%; Rentenanpassung 0,5% unterhalb der Inflation = 2,5% (bei der Allianz gibt es keinen Inflationsausgleich)

Ein Rentenpunkt kostet 7.236 EUR. Bei 630 EUR weniger Einzahlung kostet das 0,09 Rentenpunkte p.a.

 

Dir fehlen alleine aus gesetzlichen Rente zwischen 200 (Alter 67)  bis 350 EUR (Alter 90), Netto nach Steuern!

 

 

grafik.thumb.png.ff70addcb6e59705d77de603e475798b.png

 

Dazu kommen dann aus Deinem Nettogehalt (282 EUR monatlich) noch 1.825 EUR, die Du dann in einen ETF stecken kannst.

 

Das ergibt dann bei einer angenommenen Wertentwicklung am Aktienmarkt von 5% jährlich 166.000 EUR nach Steuern.

 

 

grafik.thumb.png.4b9d64780e6fbdea8c051bbc292eabc5.png

 

 

D.h. die bav (Vereinfacht x Faktor 0,6 damit Steuer und SV abgegolten sind), muss die fehlende Rente von netto 200 bis auf 360 EUR hochlaufend schlagen + einen Nettobetrag von 166.000 EUR.

 

Gerne zur weiteren Diskussion...

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Peter90
· bearbeitet von Peter90

Vielen lieben Dank für die Beiträge - trotz mehrerer Stunden, die ich jetzt schon in das Thema investiere, finde ich es leider immer noch nicht zu 100% transparent (und meine Excel Datei wird immer größer)

Zum Glück scheint hier eine recht eindeutige Meinung zu meiner Entscheidungsfindung zu herrschen :thumbsup:

Ich melde mich morgen nach dem Gespräch nochmal.

 

Danke auch nochmal für deinen umfangreichen Input @Chris75

 

Viele Grüße

Peter

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Cauchykriterium
vor 22 Minuten von Peter90:

Zum Glück scheint hier eine recht eindeutige Meinung zu meiner Entscheidungsfindung zu herrschen :thumbsup:

Die anderen schreiben auf Grund der ungeschickt gewählten Ausgangssituation nichts: das ist doch ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Eine bAV hat ein ganz anderes Chance-Risiko-Profil als ein ETF auf einen weltweiten Index.

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sparfux

Gezillmerte bAV mit nur geringem AG Zuschuss --> Meiden wie der Teufel das Weihwasser

 

(Du hast zwar nicht explizit geschrieben, ob gezillmert wird oder nicht. Da es sich aber um die Allianz dreht, ist eine Zillmerung sehr wahrscheinlich.)

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Bolanger

Warum tauchen eigentlich die Allianz-Produkte so of in der bAv auf? Sind deren Verkäufer so gut? Oder haben die Arbeitgeber so wenig Vertrauen in andere Versicherungen, dass sie bevorzugt mit der Allianz kooperieren? Schließlich müssen im Falle von zahlungsproblemen der Versicherung dann letztlich doch die Arbeitgeber einspringen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Das Problem mit solchen Verträgen ist die lange Laufzeit. Wüsste man, was die Zukunft bringt, dann könnte man es vielleicht die Netto-Rendite ausrechnen. Aber selbst das ist fast unmöglich, siehst du ja selbst.

 

Was mich aber prinzipiell stört an bAV/Riester/Rürup:

 

1) Was passiert wenn ich den Arbeitgeber wechsele? Hat der neue AG dann wirklich Lust das zu übernehmen, oder muss ich (teuer) kündigen. Ich habe damals bei meinem alten Arbeitgeber auch wegen bAV überlegt, aber dann doch schon 2 Jahre später gekündigt und woanders angefangen, übrigens für deutlich mehr Gehalt (+30%).

2) Was macht die Politik so in den nächsten 30 Jahren? Selbst wenn du bis zur Rente bei deinem Arbeitgeber bleibst und dein Arbeitgeber ordentlich fördern würde (was er nicht mit den paar Prozent Zuschuss nicht tut), dann würde sich deine Rendite schnell ins negative drehen wenn die Politik irgendwas rückwirkend verändert. Rückwirkend kann nicht passieren? Hier bitteschön:

Zitat

Seit 2004 gilt mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2003 die volle Beitragspflicht bei der betrieblichen Altersversorgung in der Auszahlungsphase. Und zwar auch auf die rückwirkend angesparten Betriebsrenten oder schon vor 2004 ausgezahlten Renten.

3) In Produkte, die ich nicht verstehe, investiere ich nicht. Und bAV/Riester/Rürup Verträge gehören für mich dazu, da finde ich jeden ETF 100mal einfacher.

 

Also lieber mein Geld selbst anlegen und es dann (theoretisch) jeden Tag verfügbar haben. Wenn sich die politische Situation grundliegend ändert (zB Vermögenssteuer), dann findet sich immer noch schnell eine andere Lösung wie zB eine Verrentung gegen Einmalzahlung des Vermögens.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 22 Stunden von pacisvir:

Dieser Teil ist keine Zinsanlage und kann daher im Wert sinken und fallen. 

 

Also dann wuerde ich da definitiv nicht investieren :D

 

vor 4 Stunden von Bolanger:

Warum tauchen eigentlich die Allianz-Produkte so of in der bAv auf? Sind deren Verkäufer so gut? Oder haben die Arbeitgeber so wenig Vertrauen in andere Versicherungen, dass sie bevorzugt mit der Allianz kooperieren? Schließlich müssen im Falle von zahlungsproblemen der Versicherung dann letztlich doch die Arbeitgeber einspringen.

 

Ich wuerde mal stark davon ausgehen dass es den meisten AG egal ist was an Kosten anfaellt. Die muessen eine bAV anbieten und gehen den Weg des geringsten Widerstands, mit dem "renommierten Branchenprimus Allianz". Ist halt mal wieder typisch deutsch, Versicherungen foerdern um jeden Preis, auch wenn sie voellig ueberteuert sind. 

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Beamter48

Ja das ist auch ein großes Problem. Viele AG werben in ihren Stellenangeboten mot einer bAV. Aber ob es sich für den AN lohnt ist eigentlich irrelevant. Und die meisten AN verstehen (nachvollziehbar aufgrund der Intransparenz) nicht ob sich das Konstrukt lohnt.

 

 

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hilflos
vor 15 Stunden von slowandsteady:

 

1) Was passiert wenn ich den Arbeitgeber wechsele? Hat der neue AG dann wirklich Lust das zu übernehmen, oder muss ich (teuer) kündigen. 

Man kann normalerweise eine betriebl. Altersvorsorge nicht kündigen, sondern nur beitragsfrei stellen.  wenn du aber bei der Allianz bist, besteht die  Chance, dass der neue Arbeitgeber weitermacht

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hilflos
vor 16 Stunden von Bolanger:

Warum tauchen eigentlich die Allianz-Produkte so of in der bAv auf? Sind deren Verkäufer so gut? Oder haben die Arbeitgeber so wenig Vertrauen in andere Versicherungen, dass sie bevorzugt mit der Allianz kooperieren? Schließlich müssen im Falle von zahlungsproblemen der Versicherung dann letztlich doch die Arbeitgeber einspringen.

viele Firmen haben ihre anderen Versicherungen auch bei der Allianz.

viele Firmen haben die alten Betriebsrenten oder Zusatzversorgung der Geschäftsführung bei der Allianz. 

die Betreuung bzw Unterstützung ist relativ gut und es sind wenige Probleme zu erwarten

Beim Arbeitgeberwechsel stehen die Chancen besser, dass der neue Arbeitgeber es übernimmt.

Wenn ich an den Hype um Fairr Riester denke und was daraus geworden ist, würde ich als Personalchef lieber die Allianz nehmen.

Warum fliegen noch Leute Lufthansa und nicht alle Ryanair, Warum fahren Leute Mercedes und nicht Dacia..............

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Chris75
vor 18 Stunden von Peter90:

Vielen lieben Dank für die Beiträge - trotz mehrerer Stunden, die ich jetzt schon in das Thema investiere, finde ich es leider immer noch nicht zu 100% transparent (und meine Excel Datei wird immer größer)

 

Hallo Peter,

 

hier noch Rechner, bei denen Du ganz grob die Situation im Alter abschätzen kannst. Aber natürlich wird sich bis dahin wieder alles geändert haben.

Aber um die jetzige Situation einzuschätzen ganz gut...

 

https://www.finanzrechner.org/sonstige-rechner/rentenbesteuerungsrechner/

https://www.steuerschroeder.de/Steuerrechner/Renten-Steuerrechner.html

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cjdenver
vor 9 Stunden von hilflos:

Warum fliegen noch Leute Lufthansa und nicht alle Ryanair, Warum fahren Leute Mercedes und nicht Dacia..............

 

Genau das - wenn ich nicht selbst dafuer zahlen muss dann nehme ich auch lieber Lufthansa und Mercedes. Und da wohl kein normaler AN das Angebotsdetail an bAV-Optionen als Anstellungsdifferentiator betrachtet, aendert sich da auch nix. Dass z. B. gezillmerte Policen in der bAV ueberhaupt noch angeboten werden duerfen ist ungeheuerlich wenn man bedenkt dass die heutige Betriebszugehoerigkeit deutlich niedriger ist... Aber wen juckts? :D

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Peter90
· bearbeitet von Peter90

Hallo zusammen,

 

ich möchte gerne kurz eine Rückmeldung zu dem Gespräch geben, welches ca. 1h lang ging. Ein Berater der Artus Gruppe (https://artus-gruppe.com/home) hat erklärt, was eine bAV ist und wie sich die beiden Produkte der Allianz unterscheiden. Dann hat er ein Beispiel für mich mit einer Einlagerung von 150€ (125,97€ Brutto + 24,03€ vom AG) durchgerechnet.

 

Obwohl ich mich als "finanzbildungsaffin" beschreiben würde, hatte ich Mühe mitzuhalten. Man hatte nicht das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden, aber der Berater folgte seiner Strategie aus Argumenten, in der es wirklich keine Zeit gab auf einzelne Aussagen einzugehen. Bereits das Wording war ziemlich gewitzt und schwer zu verarbeiten. So beschrieb die Gesamtkostenquote, je nach Zusammenhang, gerne mal etwas anderes.

 

Ich habe Ihm erklärt, dass ich das Produkt wirklich verstehen möchte, bevor ich abschließe - daraufhin erhielt ich das Angebot ein zweites Gespräch zu bekommen, aber dass ein Seminar nun einmal auch nicht möglich sei. Kann ich auch verstehen.

 

Unterm Strich wäre ich wohl auch bei einer 50% Förderung skeptisch, da ich einfach nicht alle Zusammenhänge verstehe. Ich habe mich dementsprechend gegen die bAV entschieden.

 

Ich schaue mal, inwiefern ich die Beratungsunterlagen hier posten darf - ich muss wohl einiges anonymisieren.

 

Ganz viele Grüße

Peter

 

P.S. bei meiner Frage nach einer Garantieverzinsung beim Basisprodukt, hat der Berater gestockt. Nach kurzem Überlegen meinte er dann es gäbe keine, um sich dann mit einer Garantieverzinsung von 0,25% zu korrigieren. Klang irgendwie willkürlich und schriftlich konnte er mir das auch nicht geben. Aber bei 0,25% war das auch nicht nötig :D

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Seraphi

Nicht falsch verstehen. Aber bevor du das Produkt bzw den Tarif verstehen zu versuchst solltest du ganz am anfang anfangen. Nähmlich bei deinem Lohnzettel. 

Entweder war die Beratung so schlecht oder du hast es nicht verstanden, das zwar 150 € in deinem Vertrag landen aber nur ca 60-65 € von deinem Netto abgezogen werden.

Die nachteile der gehaltsumwandlung, sollten in jeder guten Beratungsdoku ersichtlich sein.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75
vor 9 Stunden von Seraphi:

Nicht falsch verstehen. Aber bevor du das Produkt bzw den Tarif verstehen zu versuchst solltest du ganz am anfang anfangen. Nähmlich bei deinem Lohnzettel. 

Entweder war die Beratung so schlecht oder du hast es nicht verstanden, das zwar 150 € in deinem Vertrag landen aber nur ca 60-65 € von deinem Netto abgezogen werden.

Die nachteile der gehaltsumwandlung, sollten in jeder guten Beratungsdoku ersichtlich sein.

Mhh, das ist aber nur die Sicht des Beraters ähm Verkäufers.

 

- Du solltest dann aber auch erwähnen, dass damit gleichzeitg 20% weniger in die Rentenversicherung eingezahlt werden (und die 50% des Arbeitgeberanteils verloren sind). Über die lange Laufzeit geht hier die Schere extrem auf, da das Allianzprodukt keine Inflationsanpassung hat. Die gestetzliche Rente (bis jetzt) schon.

- Du solltest dann aber auch erwähnen, dass später die Leistungen zu versteuern und vor allem mit dem vollen SV-Satz (über dem Freibetrag) belegt werden. D.h. das Netto, dass Du Dir heute sparst, wird Dir später von der Leistung abgezogen. Im Extremfall sogar mehr, da heute der Arbeitgeber 50% des Beitrages übernimmt, bei der bav aber 100% selber trägst.

- Du solltest dann aber auch erwähnen, dass die Gesamtkosten dieses Produktes weit über 1% liegen. Eher 2%.

 

Also entweder die Förderung ist > 50% oder der Verdienst liegt überhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung.

Ich hoffe für Dich, dass in Deinem Fall zumindest eins der beiden erfüllt ist.

 

vor 11 Stunden von Peter90:

Obwohl ich mich als "finanzbildungsaffin" beschreiben würde, hatte ich Mühe mitzuhalten. Man hatte nicht das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden, aber der Berater folgte seiner Strategie aus Argumenten, in der es wirklich keine Zeit gab auf einzelne Aussagen einzugehen. Bereits das Wording war ziemlich gewitzt und schwer zu verarbeiten. So beschrieb die Gesamtkostenquote, je nach Zusammenhang, gerne mal etwas anderes.

 

vor 11 Stunden von Peter90:

P.S. bei meiner Frage nach einer Garantieverzinsung beim Basisprodukt, hat der Berater gestockt. Nach kurzem Überlegen meinte er dann es gäbe keine, um sich dann mit einer Garantieverzinsung von 0,25% zu korrigieren. Klang irgendwie willkürlich und schriftlich konnte er mir das auch nicht geben. Aber bei 0,25% war das auch nicht nötig :D

Ja, der Berater war nicht unabhängig, sondern ist am Abschluss direkt oder indirekt beteiligt.

Du kannst nicht davon ausgehen, dass er die Gesamtzusammenhänge versteht. Er kennt das Produkt und kennt die Strategien, um es Dir zu verkaufen. Mehr muss er von Arbeitgeberseite nicht wissen.

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satgar

@Chris75

 

Kurzer Einwurf mit dem Argument, man spare nur 50% der Sozialabgaben jetzt und zahle diese zu 100% später. Dieses Argument habe ich nie verstanden oder vermute, dass es sich rein auf die Krankenversicherung bezieht. Bedenkt man aber jegliche Sozialabgabenersparnis auf AN Seite jetzt (KV,PV,AV,RV) sowie die Abzüge der Sozialversicherung in der Auszahlungsphase (nur KV und PV), so stimmt diese Aussage nicht. Sie stimmt rein bei der Betrachtung auf KV/PV, aber das ist eine unzulässige Verkürzung mE.

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