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rosch93

Wie eine Bilanz lesen und verstehen in kurzer Zeit?

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rosch93

In einem anderen Thread habe ich geschrieben, dass ich Aktien habe von Wirecard, Air Berlin, Adlermoden und Europacorp.

Alle diese Unternehmen sind insolvent.

Ich habe mich mit der Bilanz beschäftigt, aber nicht verstanden.

Wie schaffe ich das, so schnell wie möglich eine Bilanz zu lesen und zu verstehen und welche Seite ist gut dafür?

Es gibt genug Finanzseiten, aber alle habe diverse Finanzinformationen.

Was sind die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte und welche Finanzseite ist dafür am Besten?

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migieger
· bearbeitet von migieger

Wenn es Webseiten gäbe, die Unternehmen benennen könnten, die Bilanzbetrug, Pleiten etc. fabrizieren, würde niemand in solche Unternehmen investieren (oder die alle shorten)...
Prinzipiell gilt,  wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, stimmt meist etwas nicht.

 

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Cinquetti
· bearbeitet von Cinquetti

Ein Tip den ich gerne Anfängern gebe ist das Aktienterminal von Traderfox.

Das wird auch von vielen Youtubern verwendet.

 

https://aktie.traderfox.com

 

Der Vorteil ist dass Du hier sofort alle wichtigen Kennzahlen auf einen Blick hast und eine Bewertung bekommst

 

Hier mal ein Screenshot von der Visa-Aktie:

image.thumb.png.d869f6ef05e3773ea3f5933848723268.png

 

Und hier EuropaCorp:

image.thumb.png.ec2502c3fd45921d7a6c65835c7c709e.png

 

Hier sieht man sehr schön, dass das Unternehmen von 2016 bis 2020 Verluste gemacht hat.

 

Als Faustregel für mich gilt, alles was einen Score unter 8 wird nicht für das langfristige Depot gekauft.

 

Andere Alternativen wären noch der Aktienfinder oder FastGraphs (der ist kostenpflichtig).

 

PS: Wenn Du wirklich Stockpicking betreiben willst, dann würde ich Dir den Börsenführerschein von Beate Sanders empfehlen:

https://www.amazon.de/Aktien-Börsenführerschein-Jubiläumsausgabe-Sparbuch-Geldanlegen/dp/3959722796

 

Das war mein allererstes Buch vor etwas über 2 Jahren und das ist sehr gut für Anfänger geeignet.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 29 Minuten von rosch93:

Wie schaffe ich das, so schnell wie möglich eine Bilanz zu lesen und zu verstehen und welche Seite ist gut dafür?

Bei Wirecard hätte Dir Bilanzen lesen nichts genutzt, weil die Bilanz sah perfekt aus. Zu den anderen Aktien kann ich nichts sagen.


Die beste Quelle für die Bilanzen sind die Geschäftsberichte von den Unternehmen selbst. Diese findest Du per Google, wenn du nach dem Firmennamen und  "investor relations" suchst. Dann die Zahlen von möglichst vielen Jahren selbst in eine Excel Tabelle eintippen, um einen guten Überblick zu bekommen. Es gibt natürlich auch Webseiten, aber diese sind nicht so gut wie die eigene Arbeit.

 

Um Bilanzen zu verstehen, finde ich für Anfänger gut geeignet dieses Buch:
https://www.amazon.de/liest-Warren-Buffett-Unternehmenszahlen-Quartalsergebnisse/dp/3864700469

 

 

 

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rosch93
vor 8 Minuten von finisher:

Bei Wirecard hätte Dir Bilanzen lesen nichts genutzt, weil die Bilanz sah perfekt aus. Zu den anderen Aktien kann ich nichts sagen.


Die beste Quelle für die Bilanzen sind die Geschäftsberichte von den Unternehmen selbst. Diese findest Du per Google, wenn du nach dem Firmennamen und  "investor relations" suchst. Dann die Zahlen von möglichst vielen Jahren selbst in eine Excel Tabelle eintippen, um einen guten Überblick zu bekommen. Es gibt natürlich auch Webseiten, aber diese sind nicht so gut wie die eigene Arbeit.

 

Um Bilanzen zu verstehen, finde ich für Anfänger gut geeignet dieses Buch:
https://www.amazon.de/liest-Warren-Buffett-Unternehmenszahlen-Quartalsergebnisse/dp/3864700469

 

 

 

Das finde ich gut, dass Bücher empfohlen werden.

Weil ich bin schon ziemlich alt und halte nichts von YouTube Videos.

 

vor 12 Minuten von Cinquetti:

Ein Tip den ich gerne Anfängern gebe ist das Aktienterminal von Traderfox.

Das wird auch von vielen Youtubern verwendet.

 

https://aktie.traderfox.com

 

Der Vorteil ist dass Du hier sofort alle wichtigen Kennzahlen auf einen Blick hast und eine Bewertung bekommst

 

Hier mal ein Screenshot von der Visa-Aktie:

image.thumb.png.d869f6ef05e3773ea3f5933848723268.png

 

Und hier EuropaCorp:

image.thumb.png.ec2502c3fd45921d7a6c65835c7c709e.png

 

Hier sieht man sehr schön, dass das Unternehmen von 2016 bis 2020 Verluste gemacht hat.

 

Als Faustregel für mich gilt, alles was einen Score unter 8 wird nicht für das langfristige Depot gekauft.

 

Andere Alternativen wären noch der Aktienfinder oder FastGraphs (der ist kostenpflichtig).

 

PS: Wenn Du wirklich Stockpicking betreiben willst, dann würde ich Dir den Börsenführerschein von Beate Sanders empfehlen:

https://www.amazon.de/Aktien-Börsenführerschein-Jubiläumsausgabe-Sparbuch-Geldanlegen/dp/3959722796

 

Das war mein allererstes Buch vor etwas über 2 Jahren und das ist sehr gut für Anfänger geeignet.

Ich kaufe nicht bei Amazon, aber wenn es das Buch noch gibt, bekomme ich das bestimmt im stationären Handel.

vor 14 Minuten von migieger:

Wenn es Webseiten gäbe, die Unternehmen benennen könnten, die Bilanzbetrug, Pleiten etc. fabrizieren, würde niemand in solche Unternehmen investieren (oder die alle shorten)...
Prinzipiell gilt,  wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, stimmt meist etwas nicht.

 

Aber wann ist etwas gut?

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rosch93
vor 24 Minuten von Cinquetti:

Ein Tip den ich gerne Anfängern gebe ist das Aktienterminal von Traderfox.

Das wird auch von vielen Youtubern verwendet.

 

https://aktie.traderfox.com

 

Der Vorteil ist dass Du hier sofort alle wichtigen Kennzahlen auf einen Blick hast und eine Bewertung bekommst

 

Hier mal ein Screenshot von der Visa-Aktie:

image.thumb.png.d869f6ef05e3773ea3f5933848723268.png

 

Und hier EuropaCorp:

image.thumb.png.ec2502c3fd45921d7a6c65835c7c709e.png

 

Hier sieht man sehr schön, dass das Unternehmen von 2016 bis 2020 Verluste gemacht hat.

 

Als Faustregel für mich gilt, alles was einen Score unter 8 wird nicht für das langfristige Depot gekauft.

 

Andere Alternativen wären noch der Aktienfinder oder FastGraphs (der ist kostenpflichtig).

 

PS: Wenn Du wirklich Stockpicking betreiben willst, dann würde ich Dir den Börsenführerschein von Beate Sanders empfehlen:

https://www.amazon.de/Aktien-Börsenführerschein-Jubiläumsausgabe-Sparbuch-Geldanlegen/dp/3959722796

 

Das war mein allererstes Buch vor etwas über 2 Jahren und das ist sehr gut für Anfänger geeignet.

Ist das Einsehen in dieser Form bei Traderfox kostenlos?

Ich sehe das nämlich anders, da ich ein Smartphone nutze.

Vielleicht sollte ich doch einen Computer benutzen.

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Cinquetti
· bearbeitet von Cinquetti

Ja, das ist kostenlos und geht auch auf einem Handy.

Was für ein Smartphone hast Du?

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oktavian
vor 48 Minuten von rosch93:

Ich habe mich mit der Bilanz beschäftigt, aber nicht verstanden.

ich habe über 20 Jahre Börsenerfahrung und u.a. alle 3 CFA Prüfungen auf Anhieb bestanden, dennoch verstehe ich nicht jede Bilanz. Würde nicht investieren, wenn der Geschäftsbericht (wichtig die Fußnoten) so unklar ist, dass man noch viel extern recherchieren muss. Wesentliche Annahmen sollten schon deutlich dargestellt werden. Auch sollte die Rechnungslegung in etwa derer von vergleichbaren Firmen entsprechen (hier braucht man eben Erfahrung oder muss einen Haufen Geschäftsberichte durchlesen, wenn man überhaupt eine peer group definieren kann).

Einfach Kennzahlen aus der Bilanz zu vergleichen, greift zu kurz. Man muss das Ganze schon normalisieren. Z.B. alle Pensionsannahmen angleichen und neu berechnen etc., je nachdem was für die jeweiligen Unternehmen signifikant ist.

vor 58 Minuten von rosch93:

Es gibt genug Finanzseiten, aber alle habe diverse Finanzinformationen.

die Kennzahlen bringen dir alleine nichts, weil sie nicht in die Tiefe gehen. Auch kann es zu restatements kommen.

 

Bei Pleiten würde ich auch auf die cash flows achten. Evtl. mal da das Hauptaugenmerk drauf legen. Wenn eine Firma aber sogar die cash Bestände fälscht, wird der cash flow auch falsch sein. Die deutschen Wirtschaftsprüfer scheinen selbst einfachste Aufgaben wie Saldenbestätigungen nicht sicher durchführen zu können. Daher wäre ein cash Bestand bei unbekannten Banken im Ausland schon ein Risiko usw.

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migieger
vor 47 Minuten von rosch93:

Das finde ich gut, dass Bücher empfohlen werden.

Weil ich bin schon ziemlich alt und halte nichts von YouTube Videos.

 

Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse: Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen Taschenbuch – 30. September 2020

von Nicolas Schmidlin (https://www.amazon.de/dp/3800663449)

 

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migieger

@rosch93, wenn Du investieren willst (statt in Einzeltiteln zu spekulieren), solltest Du die Einführungsthreads hier lesen, besonders die über ETFs...
(Durchschnittliche Erträge werden interessant, wenn man merkt, daß man weder weiß welche Aktien zukünftig performen werden noch wann der richtige Einstiegspunkt für einen Aktienkauf sein wird).

 

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rosch93
vor 35 Minuten von migieger:

@rosch93, wenn Du investieren willst (statt in Einzeltiteln zu spekulieren), solltest Du die Einführungsthreads hier lesen, besonders die über ETFs...
(Durchschnittliche Erträge werden interessant, wenn man merkt, daß man weder weiß welche Aktien zukünftig performen werden noch wann der richtige Einstiegspunkt für einen Aktienkauf sein wird).

 

Ich werde mischen.

Einzeltitel und ETF.

Aber ich möchte trotzdem wissen, wie man eine Bilanz liest.

 

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Dandy

Es gibt ein deutschsprachiges Buch von Hasler Aktien richtig bewerten. Finde ich inhaltlich ganz gut und vom Umfang her ausreichend. Ist aber nichts, was man mal an ein paar Abenden durchliest und dann hat man das drauf. Da muss man tief eintauchen und das Geschriebene auch wirklich verarbeiten, um es in der Praxis anzuwenden.

 

Es dreht sich auch nicht wirklich um die Interpretation von Geschäftsberichten, sondern eher darum, mit den dort zu findenden Daten ein Unternehmen bewerten zu können. Die Theorie dahinter hilft einem, die Zahlen aus den Geschäftsberichten zu entnehmen und zu bereinigen. Im Literaturverzeichnis sind auch etliche weitere Quellen zu finden, viele aber nur auf Englisch. Da seien insbesondere die Bücher von Prof. Damodaran erwähnt, der vielen gängigen Weisheiten bei der Unternehmensanalyse tiefer auf den Grund geht. Damodaran bietet seine Vorlesungen auch kostenlos online an und ist sicher im Bereich Unternehmensbewertung einer der fundiertesten Autoren. Als Amerikaner veröffentlicht er natürlich alles nur in Englisch.

 

Direkt Bücher zu Geschäftsberichten sind mir keine bekannt. Das ist eigentlich eher das Einmaleins der Buchhaltung, welches eher in Lehrbüchern zu dem Thema erklärt wird. Grundlagen zur Struktur einer Bilanz finden sich aber auch in vielen Büchern zur Bewertung von Unternehmen. Am Besten macht man sich damit meiner Erfahrung nach aber vertraut, in dem man einfach viele Geschäftsberichte liest und die dort wiederkehrenden Strukturen verinnerlicht. Sie sind nämlich im Wesentlichen immer gleich aufgebaut, mit allgemeinen Teilen in Prosa zu Geschäftsentwicklung und der (natürlich möglichst positiv aus Sicht des Unternehmens) dargestellten aktuellen Lage, der Entwicklung gegenüber Zahlen der Vergangenheit und Zukunftsaussichten sowie konkrete Prognosen dazu. Dem folgt die Gewinn und Verlustrechnung, die aktuelle Bilanz und die Kapitalflussrechnung. Im Anhang dazu finden sich dann die Erläuterungen zu Details der Bilanz, mal mehr mal weniger ausführlicher dargestellt. In diesen Teilen findet man alle Zahlen, die in der Literatur zur Bewertung des Unternehmens, unter vorhergehender Bereinigung der Zahlen, herangezogen werden können und sollten.

 

Je mehr man die Theorie dahinter versteht, desto klarer wird einem auch, dass in den Geschäftsberichten zentrale Informationen zur ordentlichen Bewertung von Unternehmen tatsächlich fehlen. Darauf geht Hasler auch in einem der letzten Kapitel ein. Zum Beispiel fehlen in der Regel konkrete Informationen über die Höhe der Erhaltungsinvestitionen eines Unternehmens, die nötig wären, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten, ohne das Geschäft weiter auszubauen. Die Differenz zu den gesamten Investitionen wäre in der Theorie notwendig, um den Hebel dieser Wachstumsinvestitionen auf das eingesetzte Kapital im Vergleich zu den geschätzten Kapitalkosten in Relation setzen zu können, um überhaupt feststellen zu können, wie wertsteigernd (oder durchaus auch wertvernichtend) ein Unternehmen wachsen kann. Das ist für die Bewertung von prognostiziertem Wachstum und dem daraus entstehenden Wertanstieg eines Unternehmens maßgebend. Die nötigen Informationen dazu findet man aber wie gesagt in kaum einen Geschäftsbericht.

 

Die gute Nachricht dabei ist, dass alle anderen Marktteilnehmer, wenn es sich nicht gerade um Wirtschaftsprüfer oder Private Equity Gesellschaften handelt, diesen Blick in die Bücher auch nicht vornehmen können. Damit ist die Ausgangsposition für alle wieder gleich, die damit einhergehende Unsicherheit bei der Interpretation der Zahlen aber eben auch.

 

Was die erwähnten Unternehmen angeht, so muss einem klar sein, dass man Betrug an den Zahlen selbst, also bspw. am Umsatz oder Posten der Bilanz, aus Geschäftsberichten in der Regel nicht erkennen kann. Es gibt glaube ich nur sehr wenige Fälle von Bilanzbetrug, die man irgendwie aus einem Geschäftsbericht hätte herauslesen können. Das ist eigentlich Aufgabe von Wirtschaftsprüfern, die im Fall von Wirecard bspw. versagt haben (aufgrund von strukturellen Abhängigkeiten). Als Privatanleger hat man da kaum eine Chance, dem auf die Schliche zu kommen.

 

Ohnehin geht es bei der Analyse von Geschäftsberichten und der Erstellung einer fundierten Bewertung (mit den eigenen Annahmen) auch weniger darum, daraus direkt ein Kauf- oder Verkaufsignal zu generieren. Vielmehr bekommt man damit deutlich mehr Informationen des Unternehmens heraus und kann sich ein Bild der Bilanzgüte machen. Also eher im Sinn von: Wie gut wirtschaftet das Unternehmen, wie gut entwickelt es sich und was preist der Markt davon derzeit ein und wie stehe ich selbst zu dieser Bepreisung. Du wirst dann meist feststellten, dass du für ein grundsolides Unternehmen mit guter Bilanz, gutem Wachstum und guten Margen immer einen höhere Bewertung akzeptieren musst, aber du kannst einschätzen, ob diese dir als sehr hoch, hoch oder akzeptabel vorkommt. Für ein gutes Unternehmen wird man immer auch einen guten Preis zahlen müssen, aber man muss keinen Wucher mitmachen, das ist der Unterschied. Wer wirklich langfristig anlegt, der kann auch für ein grundsolides, interessantes Unternehmen einen fairen Preis bezahlen und warten, bis das Unternehmen in seine etwas hohe Bewertung "reinwächst". So langfristig sind die meisten Marktteilnehmer meiner Erfahrung nach nämlich nicht orientiert.

 

 

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
Am 1.9.2022 um 11:14 von rosch93:

Ich werde mischen.

Einzeltitel und ETF.

Aber ich möchte trotzdem wissen, wie man eine Bilanz liest.

 

Bilanz – Wikipedia

 

Eine Bilanz ist einfach gesagt die Gegenüberstellung des Vermögens eines Unternehmens (Aktivseite) und der Finanzierung dieses Vermögens, also Fremdkapital und Eigenkapital (Passivseite).  Also Mittelverwendung vs. Mittelherkunft.

 

Die Absoluten Zahlen in einer Bilanz sind in der Regel auch relativ bedeutungslos. Interessant sind eher bestimmte Kennzahlen und vor allen Dingen die zeitliche Entwicklung dieser Kennzahlen über mehrere Jahre.

 

Es gibt unzählige Bücher zu Buchführung und Bilanzierung oder Bilanzanalyse auf unterschiedlichstem Niveau und Zielsetzung. Da ist es schwierig, etwas konkretes zu empfehlen.

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oktavian

Man muss dann auch IFRS/HGB/(US)GAAP richtig verstehen, um das ganze einzuordnen. Die Standards gibt es meines Wissens umsonst im Internet. Würde eher Praktiker-Bücher mit Übungsaufgaben und Musterlösungen empfehlen oder auch Skripte. Gibt sicher auch Kurse bei coursera und co auf englisch umsonst.

 

Alleine das ganze Leasingthema macht schon viel aus, wenn man Bilanzen vergleicht. Sind es nur Kosten oder muss man die assets und Verbindlichkeiten auch in die Bilanz stellen? Je langfristiger die Verträge/unkündbarer desto eher sollte es in die Bilanz. Wird die Software gemietet via cloud oder selbst entwickelt und ist schon abgeschrieben usw.? Dann hat man das Problem, dass die Firmen die einzelnen Verträge nicht unbedingt veröffentlichen und daher muss man dann der subjektiven Einschätzung des Managements vertrauen. Die Wirtschaftsprüfer übernehmen das meist unreflektiert solange es noch halbwegs vertretbar ist nach den Standards. Die Bilanz ist schon subjektiv.

 

Volkswagen hat zum Beispiel keine Rückstellungen gehabt, obwohl die Wahrscheinlichkeit irgendwann aufzufliegen mit der Abgasmanipulation größer 50% lag (more likely than not + signifikant= in die Bilanz). Nun sagen sie eben sie wussten es nicht, aber kann man das glauben? Also alles, was man nicht weiß ist natürlich auch nicht in der Bilanz. Muss theoretisch auch kein Betrug durch das höhere Management sein. Bei waren VW die alten Gewinne objektiv falsch, denn die manipulierten Autos waren gar nicht so profitabel. Aber die Gewinne wurden erst nach dem Erkennen des Betrugs gemindert.  Das hat man aber in den alten Bilanzen gar nicht sehen können.

-> Empfehle daher auch case studies zur Wirtschaftshistorie/Bilanzskandalen z.B. zu Enron

 

@Dandyhat ja auch schon erwähnt, dass die GB nicht alle Daten enthalten. Maintenance / growth capex ist eine wichtige Kategorisierung, aber objektiv schwer möglich. Ist Amazon prime z.B. eher für die Kundenbindung oder gewinnt man auch neue Kunden durch z.B. diese 'Ringe der Macht' Verfilmung etc.

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Malvolio

Man muss ja nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen, z.B. was IFRS, HGB oder US-GAAP angeht. Mit sowas ist ein Anfänger restlos überfordert. Viel wichtiger ist es die grundlegende "Mechanik" der doppelten Buchführung verstanden zu haben und zu wissen, wie eine Bilanz und eine Gewinn und Verlustrechnung aufgebaut ist und was sich hinter den wesentlichen Positionen auf den beiden Seiten der Bilanz verbirgt. Wenn man dann später ins Detail geht, kann man sich dann gerne in die Feinheiten einarbeiten, z.B. was Bewertungsmethoden oder Unterschiede zwischen verschiedenen Standards angeht oder eben wann Rückstellungen gebildet werden müssen oder nicht. Das kann man dann beliebig vertiefen .... zumal es in jeder Branche dann auch noch Besonderheiten gibt.

 

 

 

 

 

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Dandy

Die IFRS Regeln glwichen sich international sowieso immer weiter an. Das ist immer weniger ein Problem. Die Operating-Lease Verbindlichkeiten müssen inzwischen übrigens auch bilanziert werden.

 

Wer speziell was zum Thema frisierte Bilanzen lesen möchte, dem sei das Buch Financial Shenenigans empfohlen.

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