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KneteSammler

Entlastungspaket Nr 3 - Auswirkung auf Midijob Grenze - Teilzeit statt Vollzeit?

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KneteSammler
· bearbeitet von KneteSammler
Grammatik

Moin in die Runde,

 

vermutlich betrifft dieser Punkt des dritten Entlastungspakets nur wenige,

 

aber evtl. kann man ja eine Diskussion über die (temporären) Auswirkungen auf den Teilzeit/ "Geringverdiener" Sektor bzw. über die Anpassung der Einkommenssteuer führen.

 

Derzeit ist die Faktenlage wohl noch ziemlich dünn https://www.focus.de/politik/deutschland/ueberblick-drittes-entlastungspaket-diese-punkte-liegen-auf-dem-tisch_id_139862472.html

 

Im Gespräch ist wohl die Midijob Grenze von derzeit 1300€ - bzw. ab Oktober 1600€ - zum Januar hin auf 2000€ zu erhöhen.

 

Ebenso sollen wohl auch die Rentenbeiträge voll steuerlich absetzbar werden https://www.zdf.de/nachrichten/politik/rente-beitraege-steuern-absetzen-100.html
 

Ist Teilzeit in diesem Kontext vielleicht das Neue Vollzeit?  Prozentual "mehr in der Tasche" dank weniger Abgaben?

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/steuer-erhoehungen-fuehren-zu-mehr-teilzeit-laut-studie-18125361.html


ein anderer Betrachtungswinkel aus der Perspektive Work/Life Balance

https://www.derstandard.at/story/2000138765251/generation-teilzeit-ja-denken-die-denn-nicht-an-morgen

 

sollte der Beitrag in einem anderen Teil des Forums besser aufgehoben sein, darf er natürlich gerne verschoben werden - vielen Dank.

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chirlu
vor 1 Stunde von KneteSammler:

Ist Teilzeit in diesem Kontext vielleicht das Neue Vollzeit?  Prozentual "mehr in der Tasche" dank weniger Abgaben?

 

Das ist ja schon immer so, spätestens durch die Steuer. Nur sind Prozente halt nicht alles, und 63% von 4000 Euro ist immer noch deutlich mehr als 80% von 2000 Euro.

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Anja Terchova
vor 9 Stunden von KneteSammler:

Im Gespräch ist wohl die Midijob Grenze von derzeit 1300€ - bzw. ab Oktober 1600€ - zum Januar hin auf 2000€ zu erhöhen.

1.600€ sind aber für einen Midijob mehr als genug!

Gehen wir mal von 14,50€ Stundenlohn aus, dann wären das immerhin 110,3 Stunden bzw. 25,46 Wochenstunden. Das kann man gerade noch als Midijob durchgehen lassen.

Aber bei 2.000€ wäre man dann schon bei 137,9 Stunden bzw. 31,83 Wochenstunden. In dem Umfang kann man doch nicht mehr von Midijob sprechen, sondern das ist dann schon eine 80-85% Anstellung.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 21 Minuten von Anja Terchova:

In dem Umfang kann man doch nicht mehr von Midijob sprechen

 

Namen sind Schall und Rauch … Übrigens ist Midijob auch gar kein offizieller Begriff, das Gesetz spricht nur vom Übergangsbereich.

 

vor 10 Stunden von KneteSammler:

vermutlich betrifft dieser Punkt des dritten Entlastungspakets nur wenige

 

Würde ich übrigens nicht sagen, denn auch für diejenigen, die bisher schon im Übergangsbereich liegen, verändert sich ihr genauer Beitragssatz zu den Sozialversicherungszweigen. Die Auswirkungen sind also nicht beschränkt auf Leute, deren Verdienst genau zwischen 1600 und 2000 Euro liegt.

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KneteSammler
vor 11 Stunden von Anja Terchova:

1.600€ sind aber für einen Midijob mehr als genug!

Gehen wir mal von 14,50€ Stundenlohn aus, dann wären das immerhin 110,3 Stunden bzw. 25,46 Wochenstunden. Das kann man gerade noch als Midijob durchgehen lassen.

Aber bei 2.000€ wäre man dann schon bei 137,9 Stunden bzw. 31,83 Wochenstunden. In dem Umfang kann man doch nicht mehr von Midijob sprechen, sondern das ist dann schon eine 80-85% Anstellung.

Die Stundenanzahl variiert natürlich mit dem Stundenlohn - je höher dieser ist, desto weniger Stunden benötigt man um die 2000€ Grenze auszuschöpfen.


Vermutlich erhofft man sich durch diese überpropotionale Anhebung des Übergangsbereichs eine "Attraktivitätssteigerung" als Teilzeitkraft mehr zu arbeiten / evtl. neue Teilzeitstellen zu schaffen und spekuliert so auf steuerliche Mehreinnahmen.

(Anmerkung; ich bezweilfe natürlich stark, dass jmd in der aktuellen Situation Luftsprünge macht wenn er ab 2023 vllt. 50-150€ mehr in der Tasche hat - wenn er sich die Abschlagszahlung von Strom und Gas von 500€ trotzdem nicht leisten kann)

Ich bin auch mal gespannt wie sich diese Entwicklung auf die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner auswirkt.

Was man bei den Midijobs auch nicht vergessen sollte: https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/lesen/warum-sich-ein-midijob-fuer-die-rente-besonders-lohnt.html

so könnte man noch ein paar Rentenpunkte /Beitragsjahre sammeln, ohne 40Std / Woche buckeln zu müssen.

vor 11 Stunden von chirlu:

 

Würde ich übrigens nicht sagen, denn auch für diejenigen, die bisher schon im Übergangsbereich liegen, verändert sich ihr genauer Beitragssatz zu den Sozialversicherungszweigen. Die Auswirkungen sind also nicht beschränkt auf Leute, deren Verdienst genau zwischen 1600 und 2000 Euro liegt.


Ich bezog mich mit meiner Aussage mehr auf die Mitleser bzw. Foren-Teilnehmer, wo die meisten vermutlich Vollzeit arbeiten bzw. mehr als 2000€ brutto verdienen. Ansonsten hast du natürlich Recht.
 

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Bolanger

Ich bezweifel oft, dass die Förderung der Mini-/Midijobs überhaupt noch den ursprünglichen Zweck erfüllt. Ich habe es so verstanden, dass die Minijobs eingeführt wurden, um die typischen Hilfsjobs aus der Schwarzarbeit herauszubekommen. das mag im privaten Bereich auch mit diesem Konstrukt und der einfachen Anmeldung bei der Minijobzentrale sinnvoll sein. Dass dann auch gewerbliche Arbeitgeber, die durchaus die Fähigkeiten zur Erstellung einer regulären Lohnabrechnung haben, auf den Zug aufgesprungen sind, war wohl nicht so ganz gewollt. Wozu hat man dann die Midijobs eingeführt?

 

Ich blicke mal weit in die Zukunft und male folgendes Bild: Die Politik erkennt, dass viele Arbeitnehmer über das Konstrukt der Minijobs in diesen Hilfsjobs ausgebeutet werden und nur schwerlich aus dieser Jobkategorie heraus kommen. Ich möchte dabei die Minijobber nicht diskreditieren. Auch sie leisten wichtige Dienste für die Gesellschaft. Nur sind diese Arbeiten oft ohne hohe Qualifikationsanforderungen leistbar. Der Anreiz mehr zu arbeiten konnte auch über die Midijobs nicht ausreichend gegeben werden. Der Fachkräftemangel erfordert es allerdings, mehr Menschen in echte Vollzeitstellen zu bringen.

Mini-/Midijobs werden daher abgeschafft. Dadurch entfällt die finanzielle Förderung von geringfügigen Tätigkeiten und im Rahmen der Steuerprogression lohnt sich jede zusätzlich geleistete Arbeitsstunde proportional mehr als es bei den Minijobs der Fall ist. Damit wird auch für Teilzeitkräfte ein Anreiz geschaffen, mehr zu arbeiten. Parallel dazu wird das Rentenalter auf 70 Jahre heraufgesetzt. Die Möglichkeit mit Abschlägen früher in Rente zu gehen bleibt erhalten. Ein Konstrukt ähnlich zum Minijob steht dann nur noch Arbeitnehmern im gehobenen Alter offen, die dann nämlich über diesen Alters-Minijob ihre Rentenabschläge ausgleichen können. Nach dem Motto "Der Dachdecker springt mit 69 Jahren nicht mehr auf dem Dach rum, kann aber durchaus ab 60 noch einen Job als Pförtner annehmen".       

 

 

 

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KneteSammler
· bearbeitet von KneteSammler
falscher Link

Interessanter Ansatz.
Ich denke auch das früher oder später eine Änderung erfolgen MUSS - allerdings wird jetzt erstmal die Soziale Hängematte weiter ausgebaut.
Und Solange sich zuhause bleiben mehr lohnt als im Niedriglohnsektor zu arbeiten...

finde leider nicht den passenden Artikel bei der SVZ

https://twitter.com/Vinzent_Ve/status/1570306669929791488/photo/1

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