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Stammer

Depot verschenken?

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Stammer
· bearbeitet von Stammer

Hallo zusammen,

meine Frau und ich werden beruflich für 3 Jahre in die USA ziehen. Anschließend wieder zurück. Da kein Broker ein Depot für Leute mit US-Bezug anbietet, suche ich gerade nach einer Lösung wie ich die Depots am besten weiterlaufen lassen kann. Eine Überlegung ist, dass ich mein Depot an meine Eltern verschenke und meine Eltern anschließend an mich zurück.

Bisher ist das erstmal nur eine Überlegung und wollte mal hier nachfragen, ob das eurer Meinung Sinn macht.

Das Depot ist noch nicht allzugoß, kündigen und erst danach wieder von vorne anfangen möchte ich aber eigentlich nicht. Bis es soweit wäre würde das Depot bei ca 25.000 Euro stehen. Monatlich würde ich gerne auch über die 3 Jahre weiterhin ca 300 Euro monatlich weitersparen wollen.

Der Freibetrag für die Steuer beim verschenken sind 20.000 € pro Elternteil. Heißt meine Eltern müssten hierfür ein Gemeinschaftsdepot eröffnen damit ich das Depot steuerfrei übergeben kann.

Auch durch die monatlich ca 300 (in 3 Jahren ca 10.800 €) würden die Grenze von 40.000 € nicht überschreiten.

Die Freigrenze im Anschluss meiner Eltern an mich zurück liegt bei 400.000 €, was ich in der Zeit nie erreichen kann. Daher sollte es beim zurück keine Probleme geben.

 

Würde so ein vorgehen eurer Meinung nach Sinn machen?

Hat evtl einer von euch Erfahrungen mit dem verschenken eines Depot aufgrund ähnlicher Erfahrungen und Tipps und Hinweise was ich alles beachten müsste?

 

Würde mich auch nochmal professionel beraten lassen, bevor ich mir aber dahingehend Hilfe suche, wollte ich erst einmal hier Fragen um neue Ansichten zu bekommen und damit evtl weitere Fragen aufkommen können die ich klären lassen kann.

 

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Sapine

Das Depot zu verschenken sollte kein Problem sein sofern Ihr es frühzeitig genug veranlasst (Bearbeitungszeit berücksichtigen). Es kann auch gut sein, dass das Depot bereits vor Eurem Umzug aufgelöst sein muss, da sollte der fachkundige Rat helfen können. Schwieriger wird es wenn es eine Verpflichtung gäbe es zurück zu schenken (meine laienhafte Meinung), denn dann wäre es keine echte Schenkung und müsste sicher anders behandelt werden. Die weiteren Sparraten auf das Depot der Eltern sehe ich auch problematisch. Das wäre mir das Risiko nicht wert, mit den US-Steuerbehörden in Clinch zu geraten. Die beste Lösung wäre es aus meiner Sicht, es schlicht zu lassen. Spart die 10k einfach an und investiert sie nach der Rückkehr. 

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Stammer

Danke für die Antwort.

Weshalb meinst du das es mit den monatlichen Sparraten probleme geben könnte?

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chirlu
vor 12 Minuten von Stammer:

Weshalb meinst du das es mit den monatlichen Sparraten probleme geben könnte?

 

Wenn dich das Finanzamt fragt, warum du deinen Eltern regelmäßig Geld zum Sparen schenken solltest, hast du dann eine gute Antwort? Eine andere als „es ist ja eigentlich eh mein Geld, die verwalten es nur für mich“?

 

vor 38 Minuten von Stammer:

Die Freigrenze im Anschluss meiner Eltern an mich zurück liegt bei 400.000 €, was ich in der Zeit nie erreichen kann. Daher sollte es beim zurück keine Probleme geben.

 

Haben deine Eltern auch sonst nicht so viel, was du einmal erben würdest? Die 400000 Euro sind für zehn Jahre, wenn in der Zeit der Erbfall eintritt, wird alles zusammengerechnet.

 

Und übrigens ist es keine Freigrenze, sondern ein Freibetrag.

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Gast240408
Quote

meine Frau und ich werden beruflich für 3 Jahre in die USA ziehen. Anschließend wieder zurück. Da kein Broker ein Depot für Leute mit US-Bezug anbietet

 

Welche Art Probleme sind ueberhaupt zu erwarten? Heisst Wegziehen keinerlei zustellbare Addresse in D mehr (vielleicht bei den Eltern?), kein deutsches Konto fuer die Sparplaene? Ist eine Weile her, aber fuer eine etwas kuerzere Zeit habe ich vor Jahren meine Abwesenheit aus Europa (Neuseeland) gar nicht an die grosse Glocke gehaengt und die Sache einfach weiterlaufen lassen.

 

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chirlu
vor 5 Minuten von myrtle:

Welche Art Probleme sind ueberhaupt zu erwarten?

 

Kündigung der Bankverbindung durch die Bank; Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Finanzamt, falls (nichtamerikanische) Fonds im Depot sind.

 

vor 6 Minuten von myrtle:

fuer eine etwas kuerzere Zeit habe ich vor Jahren meine Abwesenheit aus Europa (Neuseeland) gar nicht an die grosse Glocke gehaengt und die Sache einfach weiterlaufen lassen.

 

„Vor Jahren“ ist nicht jetzt, Neuseeland ist nicht die USA. Es zu verschweigen, würde vertragliche Verpflichtungen gegenüber der Bank verletzen und gesetzliche Verpflichtungen gegenüber dem IRS. Der Ärger (vor allem mit dem IRS) könnte sehr groß sein.

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Stammer
vor 37 Minuten von chirlu:

 

Wenn dich das Finanzamt fragt, warum du deinen Eltern regelmäßig Geld zum Sparen schenken solltest, hast du dann eine gute Antwort? Eine andere als „es ist ja eigentlich eh mein Geld, die verwalten es nur für mich“?

 

Muss jede Schenkung begründet werden?

vor 14 Minuten von chirlu:

 

Kündigung der Bankverbindung durch die Bank; Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Finanzamt, falls (nichtamerikanische) Fonds im Depot sind.

 

Was genau die Probleme sind weiß ich nicht. Aber auf Nachfrage der Banken wird ein laufendes Depot mit US-Bezug gekündigt.

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Ramstein

Denk doch mal nach:

  1. Schenkung an die Eltern ist ein Depotübertrag mit Eigentümerwechsel, also Steuerpflicht auf Kursgewinne.
  2. Schenkung der Eltern dich ist ein Depotübertrag mit Eigentümerwechsel, also Steuerpflicht auf Kursgewinne.
  3. Beide Schenkungen sollten an das Finanzamt gemeldet werden. Ob das misstrauisch wird?
  4. Ob die zwischenzeitliche Verlagerung der Depoterträge unter §42 AO fällt, kann ich nicht beurteilen. Ist aber eher unwahrscheinlich.

Ist es da nicht einfacher und besser, das Depot aufzulösen und das Geld für 3 Jahre un den USA anzulegen?

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chirlu
vor 7 Minuten von Ramstein:

Schenkung an die Eltern ist ein Depotübertrag mit Eigentümerwechsel, also Steuerpflicht auf Kursgewinne.

Schenkung der Eltern dich ist ein Depotübertrag mit Eigentümerwechsel, also Steuerpflicht auf Kursgewinne.

 

Nein, bei Schenkungen (unentgeltlicher Übertrag mit Eigentümerwechsel) werden die Anschaffungsdaten mit übertragen; Kursgewinne werden erst beim späteren Verkauf steuerpflichtig.

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west263
vor 8 Minuten von Ramstein:

Ist es da nicht einfacher und besser, das Depot aufzulösen

ich tippe mal darauf, das das Depot im Minus liegt und sie es deswegen nicht auflösen wollen

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Ramstein

Wenn bei Schenkung wie oben geschrieben die Einstandskurse erhalten bleiben, sehe ich eine höhere Wahrscheinlichkeit für §42 AO.

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Stammer
vor 42 Minuten von west263:

ich tippe mal darauf, das das Depot im Minus liegt und sie es deswegen nicht auflösen wollen

Ja das Depot ist im Minus, aber das ist nicht der Hauptgrund.

Aber da ich in paar Jahren mit voraussichtlich höheren Kursen wieder neu einsteigen müsste, würde ich eben die vorhandenen Anteile gerne behalten. 

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Ramstein

Verkaufen, auflösen, Verlustbescheinigung fürs Finanzamt beantragen?

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west263
vor 4 Minuten von Stammer:

Ja das Depot ist im Minus, aber das ist nicht der Hauptgrund.

Aber da ich in paar Jahren mit voraussichtlich höheren Kursen wieder neu einsteigen müsste, würde ich eben die vorhandenen Anteile gerne behalten. 

dafür könntest Du eine Verlustbescheinigung beantragen und mit der Steuererklärung einreichen.

Wie das dann in den Jahren deiner Abwesenheit mit der Verlustbescheinigung läuft, um dann später bei Rückkehr die "alten" Verluste mit "neuen" Gewinnen verrechnen zu können, das weiß ich nicht.

 

Aber ich tippe mal darauf, das das geht und jemand vorbei kommt, um es zu erklären. ^_^

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Gast240408
1 hour ago, chirlu said:

„Vor Jahren“ ist nicht jetzt, Neuseeland ist nicht die USA.

Ja du know-it-all, deswegen stehen nach meinen Saetzen auch Fragezeichen.

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chirlu

Da möchte wohl jemand meine Ignorierliste auffüllen. :rolleyes:

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Gast240408
· bearbeitet von myrtle

Fuer deine Ignoreliste bist du selbst zustaendig. Ich bin es nur fuer meine, da folge ich aber wohl anderen Prinzipien.

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fgk
vor 47 Minuten von west263:

dafür könntest Du eine Verlustbescheinigung beantragen und mit der Steuererklärung einreichen.

Was passiert denn mit dem Verlustvortrag, wenn man vorübergehend nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig ist?

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Nachdenklich

Hmmm ....

 

mein Bruder lebt seit Jahren in den USA, hat aber weiter Konten in Deutschland.

So ganz unmöglich scheint das also nicht zu sein.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 13 Minuten von Nachdenklich:

mein Bruder lebt seit Jahren in den USA, hat aber weiter Konten in Deutschland.

 

Konten oder Depots?

 

(Ganz unmöglich ist es auch nicht, die Banken haben nur wenig Lust auf die Regulatorik und die Haftungsrisiken.)

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Nachdenklich
vor 1 Minute von chirlu:

Konten oder Depots?

 

Ich bin mir nicht sicher.

 

Konten (Postbank) weiß ich sicher.  Depot wohl eher nicht.

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Stammer
vor 19 Minuten von Nachdenklich:

 

Ich bin mir nicht sicher.

 

Konten (Postbank) weiß ich sicher.  Depot wohl eher nicht.

Girokonten ist kein Problem. Geht den Banken nur um die Depots.

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west263
vor 4 Stunden von fgk:

Was passiert denn mit dem Verlustvortrag, wenn man vorübergehend nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig ist?

Ich habe keine Ahnung und das hatte ich, zu diesem Punkt, schon geschrieben.

Aber die Schwarmintelligenz des Forum wird das schon beantworten ;)

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ETFohneFisch
vor 4 Stunden von Nachdenklich:

mein Bruder lebt seit Jahren in den USA, hat aber weiter Konten in Deutschland.

So ganz unmöglich scheint das also nicht zu sein.

Das Hauptproblem sind ggf. europäische ETF (UCITS) - diese sind aus US-Steuersicht extrem nachteilig.

 

Ich würde hier beim Wegzug alles verkaufen, ggf. Steuern zahlen. Anschließend in den USA Depot eröffnen und VT kaufen. Bei der Rückkehr in die EU dann die US-ETFs wieder verkaufen. Das macht am allerwenigsten Stress, gerade bei einem eher kleinen Depot.

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 18 Stunden von ETFohneFisch:

Das Hauptproblem sind ggf. europäische ETF (UCITS) - diese sind aus US-Steuersicht extrem nachteilig.

Bisher hat der TO den Inhalt der Depots noch nicht genau bezeichnet. Falls die Werte steuerlich unter "problematisch" fallen, würde ich auch verkaufen.

 

Eine noch nicht angesprochene Möglichkeit wäre, das Depot in ähnliche, steuerunproblematische Werte umzuschichten und/oder zu einem Broker zu wechseln, der auch Anlager mit US-Bezug nimmt bzw. da Möglichkeiten hätte.

Beispielsweise könnte man sich erkundigen, ob sich bei IB die Werte ohne Nachteile und Kosten einfach zum US-Sitz übertragen lassen wenn man umzieht und wieder retour, wenn es zurück geht.

Wie das dann steuelich behandelt würde, muss man vorher genauer abklären.

 

 

SG

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