Zum Inhalt springen
Namthip

Aktien Dividenden vs. ETF Ausschüttungen (Steuer)

Empfohlene Beiträge

Namthip

Hallo,

 

wenn ein ETF mit 30% Teilfreistellung 3,5% ausschüttet, dann muss eine Aktie 4,55% ausschütten um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, ist das richtig?

 

Gerechnet habe ich 3,5 x 0.30 = 1.05 und dann 1.05 + 3,5 = 4,55%

 

Jetzt kommen bei manchen Aktien noch Quellensteuern hinzu, diese gehen nochmal extra ab, also muss dann eine Aktie über 4,55% kommen um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, ist das richtig?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 20 Minuten von Namthip:

wenn ein ETF mit 30% Teilfreistellung 3,5% ausschüttet, dann muss eine Aktie 4,55% ausschütten um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, ist das richtig?

 

Nein. Je nachdem, was du mit „gleichem Ergebnis“ meinst, entspricht den 3,5% mit 30% Teilfreistellung entweder 2,45% bei der Aktie (gleicher zu versteuernder Betrag) oder 3,88% (gleicher Auszahlbetrag nach Steuern).

 

vor 20 Minuten von Namthip:

Jetzt kommen bei manchen Aktien noch Quellensteuern hinzu, diese gehen nochmal extra ab

 

Nein, du kannst die Quellensteuer teils erstatten lassen, teils auf die deutsche Steuer anrechnen lassen. Innerhalb des ETFs ist eine Anrechnung des Teils, der nicht erstattet wird, nicht möglich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 25 Minuten von Namthip:

wenn ein ETF mit 30% Teilfreistellung 3,5% ausschüttet, dann muss eine Aktie 4,55% ausschütten um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, ist das richtig?

 

Gerechnet habe ich 3,5 x 0.30 = 1.05 und dann 1.05 + 3,5 = 4,55%

Ich nehme mal an, dass die 3,5% die Brutto-Ausschüttung ist, dann würde ich beim ETF so rechnen (vereinfacht mit 26% Abgeltungssteuer):

 

3,5% - (3,5% * 0,7 * 0,26) = 2,863% Netto-Ausschüttung

 

Und bei Dividendenausschüttungen entspricht 2,863% Netto:

2,863% / 0,74 = 3,869% Brutto-Ausschüttung

 

Die Quellensteuer ist dann, wie @chirlu erwähnt hat, schon in der Abgeltungssteuer enthalten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saek
· bearbeitet von Saek
27 minutes ago, hattifnatt said:

3,5% - (3,5% * 0,7 * 0,26) = 2,863% Netto-Ausschüttung

Wobei hier der ETF typischerweise nicht anrechenbare Quellensteuer gezahlt hat, z.B. im Bereich 10%...15%. Bei 11% Quellensteuer (was ein passender Durchschnittswert für die meisten ETFs mit Domizil Irland ist) wäre die die Dividende einer Aktie 3.5% / 0.89 = 3.933%, um auf eine Netto-Ausschüttung von 2.863% zu kommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor 47 Minuten von Namthip:

wenn ein ETF mit 30% Teilfreistellung 3,5% ausschüttet, dann muss eine Aktie 4,55% ausschütten um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, ist das richtig?

 

Um einmal die dahinter liegende Logik zu erklären, weil es sich ein bisschen so anhört, als würde deine Rechnung daraus resultieren, dass du denkst die 30% Teilfreistellung wären "ein Geschenk" und quasi ein Vorteil des ETF ggü. einer Einzelaktie.

Bis zur Steuerreform 2018 gab es keine TFS. ETF haben die innerhalb des Fonds angefallene anrechenbare ausländische Quellensteuer separat ausgewiesen und der Privatanleger konnte diese sich dann per Beantragung vom jeweiligen Land zurückerstatten lassen. Das war aber kompliziert und daher hat es kaum jemand gemacht. Mit der Steuerreform 2018 ist diese Möglichkeit weggefallen: Die innerhalb des ETF angefallene Quellensteuer verfällt jetzt quasi einfach. Als Ausgleich für diesen Nachteil wurde die Teilfreistellung eingeführt.

 

Im Endeffekt sollte es also im Großen und Ganzen trotz der 30% TFS keinen allzu großen Unterschied zwischen dem ETF und der Einzelaktie geben. Auch wenn man erst einmal denken sollte, dass der ETF durch die 30% TFS ggü. der Einzelaktie im Vorteil wäre.

 

(Der Vollständigkeit halber: Bei ganz bestimmten ETF kann es sein, dass die TFS den Effekt der nicht anrechenbaren Quellensteuer überkompensiert also der ETF daher doch einen kleinen Vorteil ggü. der Einzelaktie hätte. Dieser Effekt wird aber regelmäßig zu vernachlässigen sein.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saek
1 minute ago, s1lv3r said:

Bei ganz bestimmten ETF kann es sein, dass die TFS den Effekt der nicht anrechenbaren Quellensteuer überkompensiert also der ETF daher doch einen kleinen Vorteil ggü. der Einzelaktie hätte. Dieser Effekt wird aber regelmäßig zu vernachlässigen sein.

Wie man am Beispiel oben sieht, ist der Steuersatz auf Aktien-Dividenden ca. 26%, und über den Umweg ETF ca. 1 - (1 - 11%) * (1 - 26% * 0.7) = 27.198%. Der Steuersatz auf Ausschüttungen ist also fast identisch.

Der Vorteil für den ETF dürfte dann recht deutlich sein, weil die TFS auch für Kursgewinne gilt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 29 Minuten von Saek:

Der Steuersatz auf Ausschüttungen ist also fast identisch.

 

Die Information die da fehlt, ist halt wie viel Quellensteuer genau innerhalb des ETF anfällt, die nicht mehr anrechenbar ist.

 

Das kommt halt wie du schon schreibst auf sehr viele Variablen an (Fonds-Domizil, Anlagestil des ETF, vorhandene DBA zwischen Fonds-Domizil und Anlageland). Für einen breiten Welt ETF kann man meines Erachtens nach aber schon von einem Rendite-Nachteil von ca. 0,5% p.a. ausgehen.

 

Das die TFS auch für Kursgewinne gilt, ist schon kein bloßer Unfall sondern absichtlich so vom Gesetzgeber gewählt, damit in der Gesamtrenditebetrachtung der Fonds der Einzelaktie ungefähr gleichgestellt ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saek
5 minutes ago, s1lv3r said:

Die Information die da fehlt, ist halt wie viel Quellensteuer innerhalb des ETF anfällt, die nicht mehr anrechenbar ist.

Wie ich oben geschrieben habe, für ETF-Domizil Irland sind es für US-Aktien 15% und World/ACWI/EM typ. 10%...12%. Die Quellensteuer von 11% war mMn sinnvoll gewählt.

 

Ein paar echte Zahlen

Vanguard EM, Jahresbericht vom Juni 2022 10.27% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.34%. Jahresbericht vom Juni 2021 10.86% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.25%. Jahresbericht vom Juni 2020 10.51% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.29%.

Vanguard All-World, Jahresbericht vom Juni 2022 10.84% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.24%. Jahresbericht vom Juni 2021 11.84% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.24%. Jahresbericht vom Juni 2020 12.38% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.29%.

 

Die „Kosten“ bzw. der Rendite-Nachteil hängen davon ab, wie hoch die Ausschüttungsquote ist. Die Quellensteuersätze sind für weltweite ETFs (mit Domizil Irland) immer ähnlich. Bei High-Dividend-Fonds wird der Rendite-Nachteil natürlich größer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 27 Minuten von Saek:

über den Umweg ETF ca. 1 - (1 - 11%) * (1 - 26% * 0.7) = 27.198%

 

11% erscheint mir ein etwas ungewöhnlicher Quellensteuersatz (typisch eher 15%), aber sei’s drum …

 

vor 12 Minuten von s1lv3r:

Das die TFS auch für Kursgewinne gilt, ist schon kein bloßer Unfall sondern absichtlich so vom Gesetzgeber gewählt, damit in der Gesamtbetrachtung der Fonds der Einzelaktie ungefähr gleichgestellt ist.

 

Und vor allem, damit man nicht in den Fonds hineinschauen muss, welcher Anteil der Wertentwicklung nun auf Dividenden zurückgeht.

 

vor 14 Minuten von s1lv3r:

Für einen breiten Welt ETF kann man meines Erachtens nach aber schon von einem Rendite-Nachteil von ca. 0,5% p.a. ausgehen.

 

Ich sehe eher einen Renditevorteil für den Fonds. Ganz sicher bei Swappern oder irischen Fonds.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saek
2 minutes ago, chirlu said:

11% erscheint mir ein etwas ungewöhnlicher Quellensteuersatz (typisch eher 15%), aber sei’s drum …

Das ist die Mischung, die sich z.B. mit ca. 2/3 USA (15%) ergibt. Siehe Zahlen aus Jahresberichten im Post davor.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom

Bei 15% anrechenbarer Quellensteuer bei US-Titeln bin ich bei 25,55% Steuerbelastung durch den damit verringerten Soli. Somit sind Dividendenauszahlungen vorteilhafter als Kursgewinne. Zuzüglich bezahlt man auf die Dividende keinen Spread, aber einen Kursauf- bzw. abschlag bezüglich der Währungskonversion bei der jeweiligen depotführenden Bank. 

 

Somit ist die Dividende um 0,825% steuerfreier als ein Kursgewinn.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
B3n

Auf was soll die Frage genau abzielen? Ob ein Dividendenbezug steuerlich besser über Einzelwerte oder Fonds erfolgt? 

Da sind Einzeltitel steuerlich, bis auf wenige Spezialfälle, vorteilhaft. 

 

Seit 01.01.2018 erfolgt auch bei Fonds für bestimmte Erträge u.a. inländischen Dividenden ein Abzug von Körperschaftssteuer und zwar 15%. 

Bei ausländischen Aktien wird Quellensteuer fällig. Hier ist der Regelsatz ( entsprechend WTO Regelungen für DBAs) 15% an nicht rückforderbarer Quellensteuer.

 

Der Fonds erhält daher von 100 EUR Dividenden nur 85 EUR. 

Diese 85 EUR könnten jetzt ausgeschüttet werden. Auf diese wird die TF berücksichtigt. Es verbleiben also 59,5 EUR als Steuerpflichtiger Ertrag auf die KapSt+ Soli anfallen 15,69 EUR.

Netto verbleibt bei der Fondsausschüttung von einer ausl. Dividende daher nur 69,31 EUR.

 

Bei der Einzelaktie wären es 74,45 EUR ( 100 - 15 Quest - 10,55 KapSt + Soli ( (100-15*4)*0,26375) ).

 

Fonds die überwiegend Dividendenerträge erwirtschaften sind daher steuerlich nachteilig. 

Fonds die dagegen überwiegend Kursgewinne erwirtschaften sind dafür etwas vorteilhafter. 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor einer Stunde von Saek:

Wie ich oben geschrieben habe, für ETF-Domizil Irland sind es für US-Aktien 15% und World/ACWI/EM typ. 10%...12%. Die Quellensteuer von 11% war mMn sinnvoll gewählt.

 

Ein paar echte Zahlen

Vanguard EM, Jahresbericht vom Juni 2022 10.27% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.34%. Jahresbericht vom Juni 2021 10.86% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.25%. Jahresbericht vom Juni 2020 10.51% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.29%.

Vanguard All-World, Jahresbericht vom Juni 2022 10.84% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.24%. Jahresbericht vom Juni 2021 11.84% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.24%. Jahresbericht vom Juni 2020 12.38% Quellensteuer, „Kosten“ ca. 0.29%.

 

hmmmm ... klingt plausibel. Die 0,5% hatte ich glaube ich aus folgendem Thread noch im Kopf. Sind aber auch keine ganz aktuellen Zahlen. Kann sein, dass es jetzt weniger ist.

  

Am 13.9.2022 um 12:07 von s1lv3r:

image0.thumb.jpeg.7b06d87958b09c7060c3c69693c2d5f8.jpeg

Quelle: Die Optimierung von Quellensteuerbelastungen bei Aktienindexfonds aus Sicht eines Privatanlegers in Deutschland - Gerd Kommer

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Saek
· bearbeitet von Saek
10 hours ago, s1lv3r said:

Die 0,5% hatte ich glaube ich aus folgendem Thread noch im Kopf. Sind aber auch keine ganz aktuellen Zahlen. Kann sein, dass es jetzt weniger ist.

Nachdem in dem Bild Non-DBA-Quellensteuerkosten steht, gehe ich von 30% Quellensteuer in den USA aus. Dann sind es  aktuell immer noch ~0.5%. (Bei einem World ETF im Schnitt ca. knapp 20% Quellensteuerbelastung statt ~12%)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation

@Namthip: worum geht es Dir denn wirklich? Willst Du wissen, ob man mit Einzelaktien eine höhere Rendite als mit einem Aktien-ETF erzielen kann?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Namthip
vor 20 Stunden von stagflation:

@Namthip: worum geht es Dir denn wirklich? Willst Du wissen, ob man mit Einzelaktien eine höhere Rendite als mit einem Aktien-ETF erzielen kann?

Aktuell habe ich diesen ETF ins Auge gefasst

 

https://www.justetf.com/en/etf-profile.html?isin=IE00B8GKDB10#dividends

 

Aktuell hat er eine Ausschüttung von 3.60%

 

Jetzt wollte ich Aktien damit vergleichen zB. die Allianz welche aktuell 4.90% ausschüttet

 

Und dort suche ich nach einem schnellen und einfachen Weg zu errechnen was unterm Strich mehr abwirft natürlich unter Berücksichtigung von Teilfreistellung, Quellsteuer und ggf. noch anderen Dingen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Namthip: die Rendite eines Aktionärs besteht aus Dividende (Ausschüttungen) UND aus Kurssteigerungen. Man muss immer beides ZUSAMMEN betrachten.

 

Nimm Aktien wie Microsoft, Apple, Amazon u.a. Die haben jahrelang KEINE Dividende ausgeschüttet. Die Aktionäre sind trotzdem reich geworden. Wegen der exorbitanten Kursgewinne.

 

Wenn Du schlau bist, konzentrierst Du Dich also nicht auf die Dividenden, sondern auf die Wertentwicklung. Diese besteht aus Dividenden (Ausschüttungen) und aus Kursgewinnen.

 

Schau Dir hierzu den Vergleich zwischen dem Vanguard FTSE All World ETF und dem Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS an:

 

image.png.d2399c24b16bf9181ca122110d8d8a0b.png

 

Welcher ETF wäre in den letzten 10 Jahren wohl besser gewesen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 56 Minuten von stagflation:

@Namthip: die Rendite eines Aktionärs besteht aus Dividende (Ausschüttungen) UND aus Kurssteigerungen. Man muss immer beides ZUSAMMEN betrachten.

 

Nimm Aktien wie Microsoft, Apple, Amazon u.a. Die haben jahrelang KEINE Dividende ausgeschüttet. Die Aktionäre sind trotzdem reich geworden. Wegen der exorbitanten Kursgewinne.

 

Wenn Du schlau bist, konzentrierst Du Dich also nicht auf die Dividenden, sondern auf die Wertentwicklung. Diese besteht aus Dividenden (Ausschüttungen) und aus Kursgewinnen.

 

Schau Dir hierzu den Vergleich zwischen dem Vanguard FTSE All World ETF und dem Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS an:

 

image.png.d2399c24b16bf9181ca122110d8d8a0b.png

 

Welcher ETF wäre in den letzten 10 Jahren wohl besser gewesen?

Und welcher wäre in den letzten 30 Jahren besser gewesen? Hier mal ein Vergleich innerhalb des S&P500:

image.png

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
· bearbeitet von finisher
vor 2 Stunden von Kai_Eric:

Und welcher wäre in den letzten 30 Jahren besser gewesen? Hier mal ein Vergleich innerhalb des S&P500:

image.png

 

Konnte man in diesen S&P Dividend Aristocrats Index vor 30 Jahren überhaupt investieren?
Der S&P Dividend Aristocrats enthält Aktien, die „ihre Dividenden in jedem der letzten 25 Jahre gesteigert haben“ und S&P hat diesen Index erst 2005 aufgelegt, genau zu einem Zeitpunkt, wo eine Überperformance gegenüber dem Standard S&P 500 das erste Mal ausreichend lange "messbar" war.
Investierbar war dieser Index aber erst seit 2013 über den Proshares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF und ab da ist es dann plötzlich vorbei mit der Mehrrendite (wie so oft, wenn eine überlegene Strategie für die Masse investierbar wird). 


Und für Stockpicker gab es 1989 keine Möglichkeit zu wissen, dass diese Aktien tatsächlich "ihre Dividenden in jedem der nächsten 25 Jahre erhöhen würden".
1989 konnte man diese Aktien also nicht im Voraus auswählen.

Über die Problematik, welche die Umsetzung der Dividend-Aristokraten Strategie für Stockpicker vor 30 Jahren brachte, gibt es hier einen meiner Meinung guten Artikel. Hier die maschinenübersetze Version in deutsch:
The Fate Of These 49 'Dividend Aristocrats' Of The Early 1990s May Give You Nightmares Seeking Alpha (1).pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
kr@utg

Vielen Dank für deinen Beitrag, finisher! 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 2 Stunden von finisher:

Über die Problematik, welche die Umsetzung der Dividend-Aristokraten Strategie für Stockpicker vor 30 Jahren brachte, gibt es hier einen meiner Meinung guten Artikel. Hier die maschinenübersetze Version in deutsch:
The Fate Of These 49 'Dividend Aristocrats' Of The Early 1990s May Give You Nightmares Seeking Alpha (1).pdf

Der Artikel spiegelt aber nicht wieder, wie die Dynamik in einem Index tatschlich abläuft. Die geschilderte "Problematik" ist auch nicht spezifisch für diese Aktien. Denn in ähnlicher Weise könnte man die 1990er Liste jedes Index zerpflücken und herleiten, wie wenige der Unternehmen heute noch erfolgreich sind, fusionierten oder untergingen. 

Investieren konnte man in einen solchen Index 1990 meines Wissens nicht, aber es gibt Listen, welche Unternehmen zum jeweiligen Jahr die Kriterien erfüllten, die man an einen Dividendenaristokraten anlegt (Quelle). Ich erinnere auch Ableitungen der durchaus bemerkenswerten Kursentwicklung eines so zusammengesetzten (hypothetischen) Index. Ich suche das heraus.

vor 2 Stunden von finisher:

Und für Stockpicker gab es 1989 keine Möglichkeit zu wissen, dass diese Aktien tatsächlich "ihre Dividenden in jedem der nächsten 25 Jahre erhöhen würden".
1989 konnte man diese Aktien also nicht im Voraus auswählen.

Wieso in jedem der nächsten 25 Jahre? Es geht um Werte, die in der Vergangenheit eine lange Zeit ausschütteten. Die hätte man natürlich heraussuchen können und dann entsprechend umschichten können, wenn Kriterien nicht mehr erfüllt und/oder durch andere Unternehmen neu erfüllt wurden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 2 Stunden von finisher:

Investierbar war dieser Index aber erst seit 2013 über den Proshares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF und ab da ist es dann plötzlich vorbei mit der Mehrrendite (wie so oft, wenn eine überlegene Strategie für die Masse investierbar wird). 

Die Mehrrendite war ab etwa diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben, weil Techwerte, die kaum oder keine Dividende ausschütteten begannen, die Indices zu dominieren. Kausal steht das ziemlich offensichtlich in keinem Zusammenhang mit der Tatsache, dass man in diesen ETF investieren konnte. Und daher ist es auch eine recht einseitige Betrachtung, wenn man nur die letzten 10 Jahre betrachtet. OK, dann weiss man, was in einer Techwert Hausse in einer speziellen gesamtwirtschaftlichen Situation gut gelaufen wäre/ist. Blickst du 20/30 oder mehr Jahre zurück in die Vergangenheit sieht das aber durchaus anders aus. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
vor 57 Minuten von Kai_Eric:

Der Artikel spiegelt aber nicht wieder, wie die Dynamik in einem Index tatschlich abläuft. Die geschilderte "Problematik" ist auch nicht spezifisch für diese Aktien. Denn in ähnlicher Weise könnte man die 1990er Liste jedes Index zerpflücken und herleiten, wie wenige der Unternehmen heute noch erfolgreich sind, fusionierten oder untergingen. 

Mit diesem Einwand hast Du recht. Ich hatte mich unklar ausgedrückt und wollte auf die im Artikel beschriebenen Bedingungen vor 30 Jahren hinweisen, wo wegen der hohen Inflation und den sehr hohen Zinsen für sichere Staatsanleihen, solche Dividendenaktien eher unpopulär waren und es somit extrem unwahrscheinlich war, dass jemand diese Strategie damals verfolgt hat.
 

vor 57 Minuten von Kai_Eric:

Investieren konnte man in einen solchen Index 1990 meines Wissens nicht, aber es gibt Listen, welche Unternehmen zum jeweiligen Jahr die Kriterien erfüllten, die man an einen Dividendenaristokraten anlegt (Quelle). Ich erinnere auch Ableitungen der durchaus bemerkenswerten Kursentwicklung eines so zusammengesetzten (hypothetischen) Index. Ich suche das heraus.

Das Problem ist, dass solche hypothetischen Indexe für mich nicht zählen, solange sie nicht bekannt und investierbar sind. Solche Anlagestrategien sehen rückwärts konstruiert immer gut aus. Interessant wird es aber erst, wenn die Methodik bekannt und für die Masse investierbar wird. Das sind dann Bedingungen, welche auch gelten, wenn ich heute in solch einen Index investiere.
S&P warnt auch selbst davor:

The index Launch Date is May 02, 2005. All information for an index prior to its Launch Date is hypothetical back-tested, not actual performance, based on the index methodology in effect on the Launch Date. Back-tested performance reflects application of an index methodology and selection of index constituents with the benefit of hindsight and knowledge of factors that may have positively affected its performance, cannot account for all financial risk that may affect results and may be considered to reflect survivor/look ahead bias. Actual returns may differ significantly from, and be lower than, back-tested returns. Past performance is not an indication or guarantee of future results. This back-tested data may have been created using a “Backward Data Assumption”.

 

vor 57 Minuten von Kai_Eric:

Die hätte man natürlich heraussuchen können und dann entsprechend umschichten können, wenn Kriterien nicht mehr erfüllt und/oder durch andere Unternehmen neu erfüllt wurden.

Ja, aber das ist wieder hypothetisch. Auch hätte man die Aktien wie der Index jedes Quartal gleichgewichten müssen.

vor 1 Stunde von Kai_Eric:

Die Mehrrendite war ab etwa diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben, weil Techwerte, die kaum oder keine Dividende ausschütteten begannen, die Indices zu dominieren. Kausal steht das ziemlich offensichtlich in keinem Zusammenhang mit der Tatsache, dass man in diesen ETF investieren konnte. Und daher ist es auch eine recht einseitige Betrachtung, wenn man nur die letzten 10 Jahre betrachtet. OK, dann weiss man, was in einer Techwert Hausse in einer speziellen gesamtwirtschaftlichen Situation gut gelaufen wäre/ist. Blickst du 20/30 oder mehr Jahre zurück in die Vergangenheit sieht das aber durchaus anders aus. 

Ich sehe es als ausreichend kausal an, wenn genau ab dem Zeitpunkt, wo dieser Dividenen-Aristokraten-Equal-Weight-Faktor investierbar war, keine Outperformance mehr erzielt werden konnte. Es gibt auch Studien, die zeigen, dass nach dem Bekanntwerden eines Faktors die Outperformance nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit war. 
Aber man kann natürlich immer einen anderen Grund finden, wie z.B.. die Techdominanz der letzten Jahre und diese als Ausnahmeerscheinung deklarieren. Auf der Argumentationsebene darf ich dann aber auch behaupten, dass der Aristokraten Index die letzten 30 Jahre nur wegen zwei Ausnahmeerscheinungen besser als der Markt performed hat. Die Erste war der Zusammenbruch der Dot-Com Blase und die Zweite war die Finanzkrise.

image.thumb.png.82c1dea50eccd71a5bf2c0fd8d8625dc.png


Aber vielleicht hast Du Recht, dass Dividenden-Aristokraten auch in Zukunft immer eine gute Wahl sein werden. 
Ich glaube nicht daran.
Ich setze lieber auf das komplexes adaptive System, welches ich mit dem Aktienmarkt nach Marktkapitalisierung immer bekomme. 
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 3 Stunden von finisher:

Ja, aber das ist wieder hypothetisch. Auch hätte man die Aktien wie der Index jedes Quartal gleichgewichten müssen.

Der Index ist nicht gleichgewichtet. Wenn schon dann bitte korrekt. 

vor 3 Stunden von finisher:

Aber man kann natürlich immer einen anderen Grund finden, wie z.B.. die Techdominanz der letzten Jahre und diese als Ausnahmeerscheinung deklarieren. Auf der Argumentationsebene darf ich dann aber auch behaupten, dass der Aristokraten Index die letzten 30 Jahre nur wegen zwei Ausnahmeerscheinungen besser als der Markt performed hat. Die Erste war der Zusammenbruch der Dot-Com Blase und die Zweite war die Finanzkrise.

Schon mal auf die Idee gekommen, dass dies ein wundervolles Argument sein könnte, warum sich eine Dividendenstrategie in Krisenzeiten bewährt? Auweh - geht nicht - darf nicht - kann nicht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 4 Stunden von finisher:

Das Problem ist, dass solche hypothetischen Indexe für mich nicht zählen, solange sie nicht bekannt und investierbar sind. Solche Anlagestrategien sehen rückwärts konstruiert immer gut aus. Interessant wird es aber erst, wenn die Methodik bekannt und für die Masse investierbar wird. Das sind dann Bedingungen, welche auch gelten, wenn ich heute in solch einen Index investiere.
 

Für mich schon. Ich will ja herausfinden, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat und einen Ansatz nicht nur aus dem Grund nicht verfolgen, dass es keinen index oder ETF gab. Mein Vater hat so ewas schon seit den 70ern "vorwärts konstruiert" und ist echt gut damit gefahren. Er stellte besonders den Aspekt als positiv dar, den du selbst bescheibst:

vor 4 Stunden von finisher:

Auf der Argumentationsebene darf ich dann aber auch behaupten, dass der Aristokraten Index die letzten 30 Jahre nur wegen zwei Ausnahmeerscheinungen besser als der Markt performed hat. Die Erste war der Zusammenbruch der Dot-Com Blase und die Zweite war die Finanzkrise.

image.thumb.png.82c1dea50eccd71a5bf2c0fd8d8625dc.png
 

Etwas, das in Krisen besser funktioniert als der Markt und in normalen Zeit zumindest annähernd genausogut, ist doch ganz phantastisch! Wobei ich mich frage, warum du so eine Abbildung bemühst, in der ein Dividendenaristokrat-Index seit den 90er dargestellt wird, den es damals gar nicht gab, exakt das aber kritisiert hast, als ich das gemacht habe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...