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xshishax1

Verständnisfrage - Expected Move

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xshishax1
· bearbeitet von xshishax1

Hallo Zusammen,

Wie berechne ich den Expected Move?

Nehmen wir an, wir haben 6 Daten mit Earning-Veränderungen am nächsten Tag in Prozent:

 

Earning Date | Next Day Price Change (%)              

02.09.2023    | -36.44%

11/07/2022   | -22.91%

08/04/2022   | 16.62%

05/03/2022   | -29.91%

02/08/2022   | 6.80%

11/02/2021   | 8.19%

 

Dann rechnet man doch einfach die Prozente zusammen und geteilt durch 6, oder? -9.61%

Wie könnte man die Berechnung mit der Normalverteilung (Wahrscheinlich) ergänzen?

Danke!

 

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DancingWombat

Ich würde das über die Optionsmärkte ableiten und nicht auf die historie schauen. Wenn du die Historie nehmen möchtest, könntest du z.B. die mittlere Bewegung ggf. in Kombination weiteren Verteilungsparametern nehmen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich habe überhaupt keine Ahnung worum es geht. Aber prozentuale Veränderungen einer Zeitreihe zu addieren, hört sich verkehrt an. Beispiel: wenn man in einem Step -50% hat und danach +50%, dann landet man bei -25% - und nicht bei 0%. Aber wie gesagt: ich weiß nicht, was ein "Expected Move" ist und was berechnet werden soll.

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Cai Shen
vor 4 Stunden von xshishax1:

Wie berechne ich den Expected Move?

Hab ich noch nie gelesen, daher zunächst Eigenrecherche, erster Treffer Google (nicht böse gemeint):

https://support.tastyworks.com/support/solutions/articles/43000435415-expected-move

Tastyworks hat bei Optionshändlern einen guten Ruf, von daher eine gute Quelle für erste Inspirationen.

 

Leitet sich dann tatsächlich von den Optionspreisen und Griechen ab.

Berechnen klingt in meinen Ohren auch so absolut, ich würde mich bei möglichen Preisschwankungen in der Zukunft eher bei verschiedenen Methoden bedienen, die Wahrscheinlichkeiten und mögliche Min/Max zu schätzen.

Spontan wäre sicher die Standardabweichung der Kursschwankungen (Bollinger Bänder) ebenfalls ein probates Mittel, um mögliche Kursschwankungen grob vorherzusagen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Nehmen wir diese Definition: https://www.projectfinance.com/expected-move

 

Dann ist der Expected Move:

image.png.fc64ce9ea299bb4b6ffc85832d9abff7.png

(Quelle: https://www.projectfinance.com/expected-move)

 

Man sollte sich klar machen sollte, dass die Änderung des "Stock Price" nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 68% in dem 1σ Bereich  [ Stock Price - Expected Move .. Stock Price + Expected Move ] liegen wird. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 32% wird sie größer sein.

 

image.png.9f718fe928394c8282fb845b94242ced.png

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_deviation)

 

Außerdem gilt die Formel nur für kurze Zeiträume (Tage bis wenige Monate).

 

Jetzt ist die Frage, wie man die implizite Volatilität berechnet. Man könnte sie aus den Tagesrenditen der Aktie der letzten Tage berechnen - nach der allseits bekannten Formel:

 

image.png.b8963c4003d1a7ff4a981aa3e0e8848a.png

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_deviation)

 

Das Problem ist hier, dass sich die Volatilität bei Aktien ändern kann. Deshalb darf man keine Daten verwenden, die zu weit zurückliegen - und man muss hoffen, dass die so berechnete Volatilität auch für die Zukunft gilt.

 

Vermutlich kann man die Volatilität auch aus anderen Zahlen berechnen oder abschätzen. Der TO hat oben "Earning-Veränderungen am nächsten Tag" gepostet. Ich weiß leider nicht, was das ist und wie man damit rechnet - und ob man daraus überhaupt die implizite Volatilität berechnen kann. Sorry.

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DancingWombat
vor 42 Minuten von stagflation:

 

 

Das Problem ist hier, dass sich die Volatilität bei Aktien ändern kann. Deshalb darf man keine Daten verwenden, die zu weit zurückliegen - und man muss hoffen, dass die so berechnete Volatilität auch für die Zukunft gilt.

Deswegen steht in der Formel auch Implied Volatility welche sich aus den Optiobsmärkten ableiten. 

 

vor 42 Minuten von stagflation:

Vermutlich kann man die Volatilität auch aus anderen Zahlen berechnen oder abschätzen. Der TO hat oben "Earning-Veränderungen am nächsten Tag" gepostet. Ich weiß leider nicht, was das ist und wie man damit rechnet - und ob man daraus überhaupt die implizite Volatilität berechnen kann. Sorry.

Siehe oben. 

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 12 Minuten von DancingWombat:

Deswegen steht in der Formel auch Implied Volatility welche sich aus den Optiobsmärkten ableiten.

 

Na, dann kläre uns mal auf, wie das geht - und wie man aus den im Eingangspost genannten "Earning-Veränderungen am nächsten Tag" die implizite Volatilität berechnet.

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DancingWombat
vor 15 Minuten von stagflation:

 

Na, dann kläre uns mal auf, wie das geht - und wie man aus den im Eingangspost genannten "Earning-Veränderungen am nächsten Tag" die implizite Volatilität berechnet.

Earnings werden üblicherweise nach Börsenschluss oder vor Börsenöffnung herausgegeben. Um die vom Markt erwartete Bewegung zu ermitteln nimmt man sich die Preise eines ATM Puts und eines ATM zum nächstmöglichen Verfall nach den Earnings. Man addiert die Werte und hat die erwartete Bewegung.

Beispiel: Der Call und der Put kosten jeweils 5$ kurz vor Börsenschluss bevor die Earnings bekannt gegeben werden. Die Aktie kostet aktuell 100$. Die erwartete Bewegung ist 10$, d.h. der Markt rechnet mit einer Eröffnung zwischen 90 und 110$ für die Aktie.

Über die oben gepostete Formel sollte das gleiche rauskommen. Man würde sich dann die Implied Volatility der ATM Optionen nehmen und damit rechnen.

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Cai Shen
vor 23 Minuten von stagflation:

Na, dann kläre uns mal auf, wie das geht

Na eben gar nicht aus den letzten earnings dates, schon weil man allein an den vergangenen Preisschwüngen nicht sieht, wie weit die Zahlen von den (vorher) eingepreisten Erwartungen entfernt waren, wie die allgemeine Börsenstimmung so war und ob andere kursrelevante "Sonderereignisse" verkündet wurden.
Optionsmärkte sind schon ein probates Mittel um die aktuelle Stimmung an der Börse einzufangen und daraus mögliche Entwicklungen abzuleiten.

(Am Ende ist das alles ziemliche Kaffeesatzleserei und ich handele äußerst gern nach den Zahlen. :-*)

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Wenn ich Euch richtig verstehe, gibt es zwei unterschiedliche Effekte:

  1. Der erste Effekt ist ein "Expected Move", der aus den täglichen Kursschwankungen entsteht.
  2. Der zweite Effekt ist ein "Expected Move", der immer am Tag der "Earnings Veröffentlichung" entsteht.

Dem Themeneröffner geht es um den zweiten Effekt. Er möchte abschätzen, wie groß die Kursveränderung bei der nächsten "Earnings Veröffentlichung" sein wird.

 

Zunächst mal bin ich bei @Cai Shen, dass das ziemlich schwierig ist. Und das zeigen ja auch die im ersten Post veröffentlichten Zahlen. Sie sind sehr unterschiedlich.

 

Nichtsdestotrotz könnte man einen Durchschnitt berechnen. Aber bitte nicht aus den Zahlen selber, sondern aus den Absolutwerten. Man würde also auf ungefähr 20 kommen, nicht auf 9,6. Und das wäre dann der durchschnittliche 1-Tages-Move für die letzten "Earnings Veröffentlichungen". Die Prognosekraft für die Zukunft dürfte allerdings nicht sehr hoch sein.

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oktavian

Historische Daten zu nehmen macht keinen Sinn. Ich kann das einfach an einem Beispiel erklären: Nehmen wir an historisch kam es zu Überraschungen, da die Modelle der Analysten schlecht waren und es wenig/keine Analysten gab. Inzwischen sie das Unternehmen etablierter und die Margen und Umsätze haben geringere Standardabweichungen. Zudem gibt es Unternehmen seit neuestem Quartalsweise eine Guidance raus und per ad hoc updates, wenn signifikant von der Guidance abgewichen wird. Dann ist doch klar, dass die Vergangenheitsdaten wenig Sinn machen. Anderes Beispiel wäre, wenn die Firma ein komplett anderes Geschäftsmodell als früher verfolgt im Extremfall ein SPAC pre- und post despacing.

 

Der Optionsmarkt ist zukunftsgerichtet und daher die richtige Quelle, denn er spiegelt auch die Markterwartung wider. Interessiert wird es, wenn am Optionsmarkt andere Erwartungen als am Aktienmarkt vorherrschen. Oder auch die Anleihen bzw. weiteren Wertpapiere des Unternehmens inkonsistent bepreist werden. Es ist schwer solche Anomalien zu finden und auszunutzen.

 

vor 21 Stunden von stagflation:

Jetzt ist die Frage, wie man die implizite Volatilität berechnet. Man könnte sie aus den Tagesrenditen der Aktie der letzten Tage berechnen - nach der allseits bekannten Formel:

die realisierte Volatilität ist ungleich der implizierten Volatilität. Aus den Vergangenheitsdaten kann man die realisierte Volatilität berechnen.

 

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DancingWombat
vor 3 Stunden von oktavian:

die realisierte Volatilität ist ungleich der implizierten Volatilität. Aus den Vergangenheitsdaten kann man die realisierte Volatilität berechnen.

 

Korrekt. Da die implizite Volatilität die einzige Variable in der Black-Scholes Formel ist die unbekannt ist, lässt sich die Vola aus den tatsächlichen, am Markt beobachteten Preisen berechnen.

Genau darüber berechnet professionelle Marktteilnehmer auch den Expected Move. Siehe z.B. hier eine Nachricht meines Brokers zu Ergebniszahlen zu einer Aktie die ich halte:
grafik.png.06cdf4fbb8f40dc0bff983fd936a7351.png

 

Schauen wir uns nun die Option Chain dazu an:

grafik.thumb.png.899a8b8bb5fbb46b605e508a1a7532ee.png

 

Man erkennt, dass die IV 72,1% beträgt. Das ist abgeleitet aus den tatsächlichen Optionspreisen. Wie ich oben beschrieben habe, kann man den expected ziemlich gut über die ATM Call und Put Preise ermitteln. Hier kostet der 50er Call ca. 1,6$, der Put ca. 1,4$, zusammen also rund 3$. Bezogen auf einen Aktienpreis von 50,41$ macht das ca. 5,9% was in etwa dem entspricht was auch oben abgegeben wurde. (Hinweis: Die Werte stimmen nicht exakt, da die CRSP Optionen nicht sehr liquide sind und daher relativ große Spreads haben. Zudem wurden die Werte nicht zur gleichen Zeit berechnet).

 

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