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Vogelhaus

In Deutschland angestellt, theoretisch dauerhaft im Ausland

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Churgast
vor 14 Minuten von Vogelhaus:

Als weitere absurde Idee gäbe es ...

Das sind alles Sachen, über die andere schon vor Jahrzehnten nachgedacht haben. Sieze z.B. https://staatenlos.ch/

Auch für Deinen Fall "Bulgarien" gibt es sicherlich schon Auswandererforen etc. im Netz. Einfach mal googlen. Eventuell musst Du mit Wohnsitzland Bulgarien auch gar nicht zwingend "angestellt" sein. "Scheinselbständigkeit" ist ja ein sehr deutsches Thema. Falls es in Bulgarien keine "Ausnahmen" für Selbstständige gibt, gibt es vielleicht auch keinen Straftatbestand der "Scheinselbständigkeit".

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slowandsteady

 

vor 15 Stunden von Vogelhaus:

Was wäre eigentlich, wenn ich z.B. meinen dauerhaften Wohnsitz ins Ausland verlagern würde. Beispielsweise Sofia Bulgarien.

Zahlt man dann bulgarische Steuern/Sozialabgaben oder deutsche? Der Arbeitgeber führt das ja ab. Ist es ihm zuzumuten? Vermutlich nicht ;)

Bei uns gab es während Corona-Zeiten eine Anweisung, dass man aus Steuer- und Sozialversicherungsgründen nicht aus dem Ausland arbeiten darf ohne vorherige Genehmigung und eine derartige Genehmigung gerne mal für 2-3 Wochen pro Jahr erteilt wird, aber auf keinen Fall für 6 Monate usw. Gründe wurden schon oben genannt - mein Arbeitgeber hat einfach keine Lust auf komplexe Sozialversicherungs- bzw. Steuerprobleme.

vor 10 Stunden von Vogelhaus:

Niederlassungsfreiheit hat man doch als EU-Bürger verbrieft

Niederlassungsfreiheit heißt: Du darfst dich in Bulgarien niederlassen. Allerdings mit allen Konsequenzen, d.h. du musst dann wie ein bulgarischer Staatsbürger in Bulgarien auch die dortigen Steuern bezahlen bzw. dein Arbeitgeber die korrekt abführen. Ansonsten begehst du (oder dein Arbeitgeber) Steuerhinterziehung / Sozialversicherungsbetrug.

vor 20 Minuten von Vogelhaus:

Als weitere absurde Idee gäbe es den "immerwährenden Reisenden".  Man ist in jedem Land unter sagen wir 120Tage.

Das ist eine alte Idee und viele Travel-Blogger machen das auch so. Ob es legal ist, ist die Frage und sehr stark abhängig davon, in welchem Land man gerade lebt. Es gibt auch Staaten, in denen man sofort steuerpflichtig bzw. zumindest steuererklärungspflichtig wird, auch wenn man nur einen Tag arbeitet. Auch als Selbstständiger mit Unternehmen in Deutschland ist es kompliziert, denn du "arbeitest" dann ja für ein Unternehmen in Deutschland. Für den Normalbürger dürfte es ziemlich kompliziert werden, alle Regeln zu überblicken.

 

Der Best Case ist: Niemand erfährt es je.

Der Worst Case ist:

  • Du hast über mehrere Jahre Steuerhinterziehung bzw. Sozialversicherungsbetrug begangen (ab 50.000€ ist in D Gefängnisstrafe üblich)
  • du musst im anderen Land Sozialversicherung / Steuern nachzahlen
  • du erhältst eine fristlose Kündigung vom Arbeitgeber.

 

PS: Nur mal zur Verdeutlichung: Wohnung in Deutschland behalten bei Umzug ins Ausland (wohnsitzausland.com)

Zitat

Ein Beispiel verdeutlich den Sachverhalt: Ihre Eltern haben in ihrem Haus ein Gästezimmer mit kleiner Kochnische. Sie bringen einige Sachen dort unter, die Sie bei Aufenthalten in Deutschland nutzen und nicht mit ins Ausland nehmen möchten. Ihre Eltern geben Ihnen den Schlüssel für das Gästezimmer, damit Sie jederzeit Zugang haben und es bequem nutzen können, wenn Sie zu in den Ferien regelmäßig nach Deutschland kommen.

Das zählt schon als Wohnsitz und du bist damit weiterhin unbeschränkt steuerpflichtig, auch wenn du mal ein Jahr gar nicht in Deutschland warst.

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ToTheTop
vor 41 Minuten von slowandsteady:

Das zählt schon als Wohnsitz und du bist damit weiterhin unbeschränkt steuerpflichtig, auch wenn du mal ein Jahr gar nicht in Deutschland warst.

Deutsche Finanzämter sind definitiv ziemlich pushy im Gegensatz zum Rest der Welt. Ob oben genanntes Beispiel zum Auslösen einer Steuerpflicht in D vor einem Gericht Bestand hätte, darf man aber zumindest mal in Frage stellen. Ich halte das eher für eine urban legend.

 

Wäre aber natürlich mit viel Stress verbunden, von daher ganz einfach alle Abos/Versicherungen/etc kündigen sobald man das Land verlässt.

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Churgast
vor 44 Minuten von ToTheTop:

Ob oben genanntes Beispiel zum Auslösen einer Steuerpflicht in D vor einem Gericht Bestand hätte, darf man aber zumindest mal in Frage stellen.

Das ist geltendes Recht und wurde mehrfach vor Gericht verhandelt. Die gravierendsten Folgen hat es für Expatriates in Ländern wie Saudi Arabien, wo man kaum Steuern zahlt und es kein DBA mit Deutschland gibt. Mir sind Fälle bekannt, wo ein leer stehendes Haus in Deutschland für den Eigentümer Millionen an  Steuernachzahlungen zur Folge hatte.

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ToTheTop
· bearbeitet von ToTheTop
vor 23 Minuten von Churgast:

Das ist geltendes Recht und wurde mehrfach vor Gericht verhandelt.

Es gibt kein Gesetz, dass konkret aussagt, wenn man theoretisch Zugriff auf ein Gästezimmer der Eltern hat und dort private Sachen eingelagert werden, dass man dann automatisch unbeschränkt steuerpflichtig wäre. Das ist im Einzelfall immer Auslegungssache des jeweiligen Gerichts. Und dann kommt es halt auf die genauen Umstände an. Wie oft man tatsächlich noch in Deutschland ist zum Beispiel. Das ist ein Graubereich und man kann nicht sagen, das ist definitiv so oder so.

 

Da wird auch nur in Deutschland so ein Wirbel drum gemacht. Sich überhaupt

nicht im Land aufhalten, aber eine unbeschränkte Steuerpflicht konstruieren wollen - das kann man sich auch nur in Deutschland ausdenken.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 23 Minuten von ToTheTop:

nicht im Land aufhalten, aber eine unbeschränkte Steuerpflicht konstruieren wollen - das kann man sich auch nur in Deutschland ausdenken.

Kennst du FATCA? Nur aufgrund der US-Staatsbürgerschaft musst du jedes Jahr eine US-Steuererklärung abgeben, selbst wenn du schon Jahrzehnte nicht die USA betreten hast (zB weil du in den USA als Kind von deutschen Expat-Eltern geboren bist, die dann als du 1 Jahr alt warst wieder zurück nach D sind). Das führt dann auch zu so lustigen Dingen wie das dich viele Banken in Deutschland nicht als Kunde nehmen - du nervst nur mit deiner US-Steuerpflicht.

 

Will sagen: Viele Länder haben mindestens so restriktive Regelungen wie Deutschland. Steuern freiwillig verschenken will kein Land...

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Cai Shen
vor 18 Minuten von ToTheTop:

Da wird auch nur in Deutschland so ein Wirbel drum gemacht. Sich überhaupt

nicht im Land aufhalten, aber eine unbeschränkte Steuerpflicht konstruieren wollen

Falsch, dann informiere dich doch mal, welche Konstruktionen z.B. eine US amerikanische Staatsbürgerchaft so auslösen (oder vereiteln) kann.

Dafür reicht es schon, auf US Territorium geboren zu sein.

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ToTheTop
· bearbeitet von ToTheTop

Vielleicht habt ihr noch mehr zielführende Äpfel-Birnen-Vergleiche?

 

Oder ist die deutsche Steuerpflicht mittlerweile auch an die Staatsbürgerschaft gekoppelt? Also danke für die Info, ist mir bekannt mit den USA, ist aber ein völlig anderer Sachverhalt.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 1 Stunde von ToTheTop:

Deutsche Finanzämter sind definitiv ziemlich pushy im Gegensatz zum Rest der Welt.

Das war ein Gegenbeispiel zu deiner Aussage hier. Das IRS ist auch nicht gerade zimperlich. Und viele andere Länder auch nicht.

 

Zur eigentlichen Fragestellung: Man kann keine generelle Aussage treffen, denn es hängt immer von der Gesetzgebung aller involvierten Länder ab. Und das Vermeiden von 183 Tage im gleichen Land führt nicht zur "Steuerfreiheit".

Zitat

Unter Digital Nomaden ist der Mythos der 183-Tage Regelungen weit verbreitet. Aber die Regel besagt lediglich, dass Sie auf jeden Fall in einem Land steuerpflichtig werden, wenn Sie sich mehr als 183 Tage dort aufhalten.

Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass Sie bei einem kürzeren Aufenthalt NICHT steuerpflichtig werden. Es reicht schon aus sich nur 40 Tage in einem Land aufzuhalten und dort eine Steuerpflicht auszulösen. 

Denn steuerpflichtig sind Sie mit ihrem Welteinkommen grundsätzlich dort, wo auch ihr Lebensmittelpunkt ist. Der Lebensmittelpunkt wird danach definiert, wo Sie eine Wohnung und Verbraucherrechnungen haben und wo sie die meisten beruflichen und sozialen Kontakte pflegen. Falls Sie verheiratet sind, könnte es auch das Land sein, wo ihr Ehepartner und die Kinder leben.

Ein Kollege von mir musste (als Angestellter ohne amerikanische Staatsbürgerschaft) mal eine US-Steuererklärung abgeben weil er in einem Jahr mehr als 10 Tage geschäftlich in Kalifornien war (2 Dienstreisen) und das in Kalifornien sofort Erklärungspflicht auslöst. Details weiß ich nicht mehr, aber er hat ziemlich geflucht. Müsste ihn mal fragen warum genau ;) 

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ToTheTop
vor 8 Minuten von slowandsteady:

Das war ein Gegenbeispiel zu deiner Aussage hier. Das IRS ist auch nicht gerade zimperlich. Und viele andere Länder auch nicht.

Ja, alles gut. Ich wollte in dem Post sogar schreiben, dass das Thema Steuerpflicht fast USA-gleiche Züge annimmt. Kann man ja nicht ahnen, dass sich da gleich alle drauf stürzen.

Sollte trotzdem klar sein, dass der USA Vergleich keinen Sinn macht, weil unbeschränkte Steuerpflicht in D vom gewöhnlichen Aufenthalt abhängt, nicht von der Staatsbürgerschaft.

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