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Blueprints AV Depot mit aktiven Fonds - Cleanshares + SPDR ACWI IMI als Parkplatz

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Hallo Zusammen,

 

hier möchte ich einen Einblick in eines meiner Depots geben.

Ziel des hier vorgestellten Depots ist der längerfristige Kapitalaufbau für den zeitigen Ruhestand.

 

Start war ursprünglich irgendwann in 2011, für diesen Thread habe ich es mit Stand gestern (Einstandskurse von Freitag 26.05.2023) als Musterdepot auf Onvista erstellt.

 

Für die bessere Übersicht und Nachvollziehbarkeit habe ich die Depotanteile der jeweiligen Fonds auf ein Depotvolumen von fiktiven 100000 Euro zurechtgerechnet.

 

Geplante Restlaufzeit dieses Depots sind 10 bis 20 Jahre, je nach dem, wie es sich entwickelt. Der Endzeitpunkt ist also variabel - dies ermöglicht es, sehr lange zu 100% in Aktienfonds und Fonds ähnlicher Risikoklasse investiert zu sein.

In Prozenten ausgedrückt ist der Endzeitpunkt etwa dann erreicht, wenn dieses Depot vom heutigen Stand zwischen 150 bis 200% zugelegt hat - in Abhängigkeit von der jährlichen Inflationsrate, die sich bis dahin in Deutschland etabliert hat.

 

Es finden keine weiteren Einzahlungen auf dieses Depot statt.

Anpassungen und Umschichtungen finden in der Regel 2 bis 4 mal jährlich statt.

Gründe dafür können z.B. sein, dass einzelne Fonds nicht mehr die bisherige Leistung bringen, oder dass sich Opportunitäten bei aktiven Fonds ergeben.

 

Es wird kein Markettiming betrieben - 'freie Mittel' werden immer im SPDR ACWI IMI geparkt, bis sich wieder attraktiver wirkende Chancen bei aktiven Fonds ergeben.

 

 

Ich bitte höflich darum, diesen Thread nicht mit der ewigen Diskussion aktiv vs. passiv zu vermüllen. Die Diskussion ist bekannt und wurde an mehr als ausreichend vielen Stellen geführt.

 

Ziel des Depots ist natürlich auch einen einfachen ETF zu schlagen, das ist bisher gelungen, wir können verfolgen, was die Zukunft bringt- als Benchmark habe ich 1 Anteil des iShares MSCI ACWI als erste Position ins Depot aufgenommen, diese Position wird nie verkauft, es findet natürlich auch kein Zukauf statt.

Screenshot (3).png

Screenshot (4).png

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 52 Minuten von blueprint:

als Benchmark habe ich 1 Anteil des iShares MSCI ACWI als erste Position ins Depot

Ist doch eigentlich unnötig, wenn Du eh den SPDR ACWI IMI im Depot hast. Der kann auch als Benchmark genutzt werden oder?

 

Ansonsten könnte Dein Faden nett zu beobachten sein, weil man wie so oft die Entwicklung der ganzen aktiven Fonds gegen den Benchmark gut übersichtlich beobachten kann. Ich werde da hin und wieder einen Blick reinwerfen. Danke also für die ´Unterhaltung´.

 

PS, weil ich mir den leider nicht verkneifen kann:

vor 52 Minuten von blueprint:

Es wird kein Markettiming betrieben - 'freie Mittel' werden immer im SPDR ACWI IMI geparkt, bis sich wieder attraktiver wirkende Chancen bei aktiven Fonds ergeben.

Genau das ist aber auch Market Timing :-)))

Trotzdem bin ich gespannt, wie (erfolgreich) Du das hinbekommst.

 

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blueprint
vor 2 Minuten von Hicks&Hudson:

Ist doch eigentlich unnötig, wenn du eh den SPDR ACWI IMI im Depot hast. Der kann auch als Benchmark genutzt werden oder?

 

Ansonsten könnte dein Faden nett zu beobachten sein, weil man wie so oft die Entwicklung der ganzen aktiven Fonds gegen den Benchmark gut übersichtlich beobachten kann. Ich werde da hin und wieder einen Blick reinwerfen. Danke also für die ´Unterhaltung´.

 

PS, weil ich mir den leider nicht verkneifen kann:

 

 

Genau das ist aber auch Market Timing :-)))

 

Nein, beim SPDR finden immer mal wieder Käufe und Verkäufe statt wodurch sich der durchschnittliche Einstandskurs verändert, dass wäre nach einiger Zeit nicht mehr transparent.

 

Das ein 100% Aktienfonds Depot dauerthaft 100% in Aktienfonds investiert ist, ist Markettiming? Da sind wir unterschiedlicher Meinung ;-)

 

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 5 Minuten von blueprint:

Nein, beim SPDR finden immer mal wieder Käufe und Verkäufe statt wodurch sich der durchschnittliche Einstandskurs verändert, dass wäre nach einiger Zeit nicht mehr transparent.

Völlig richtig. Sorry, mein Fehler!

 

vor 5 Minuten von blueprint:

Dass ein 100% Aktienfonds Depot dauerthaft 100% in Aktienfonds investiert ist, ist Markettiming?

Na klar ist es auch Market Timing, wenn ich im Januar zu 100% im MSCI World investiert bin, im Februar komplett in 100% MSCI Emerging Markets umschichte, im März zu 50% in MSCI Europe Momentum umschichte und im April mit 20% davon in den aktiven Fonds Megaworld Invest Low Volatility High Dividend ESG Premium investiere.

Du könntest genauso gut vom SPDR ACWI IMI je nach Deiner Einschätzung in Einzelaktien wechseln. Das wäre das Gleiche wie Dein Vorhaben, nur dass Du einen sehr großen Teil Deiner Entscheidungen den Fondsmanagern überlässt.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 38 Minuten von Hicks&Hudson:

Genau das ist aber auch Market Timing :-)))

Es ist meiner Meinung nach sogar eine besonders zweifelhafte Form von Market Timing.

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blueprint
· bearbeitet von blueprint
vor 27 Minuten von Hicks&Hudson:

Völlig richtig. Sorry, mein Fehler!

 

Na klar ist es auch Market Timing, wenn ich im Januar zu 100% im MSCI World investiert bin, im Februar komplett in 100% MSCI Emerging Markets umschichte, im März zu 50% in MSCI Europe Momentum umschichte und im April mit 20% davon in den aktiven Fonds Megaworld Invest Low Volatility High Dividend ESG Premium investiere.

Du könntest genauso gut vom SPDR ACWI IMI je nach Deiner Einschätzung in Einzelaktien wechseln. Das wäre das Gleiche wie Dein Vorhaben, nur dass Du einen sehr großen Teil Deiner Entscheidungen den Fondsmanagern überlässt.

 

Ah okay, jetzt verstehe ich Deinen Ansatz. Bei der Auswahl ist das auch vollkommen richtig.

 

Ich arbeite allerdings schon immer nur mit global anlegenden Aktienfonds, nehme also keine Einteilung z.B. in Europa, Emerging oder Asien usw. vor.

Innerhalb der Kategorie Aktienfonds Global schaue ich in mittleren Zeitebenen, beginnend von 6 Monaten bis zu 1,5 Jahren, ob einer nicht mehr die gewünschte Leistung bringt. Es handelt sich dabei um einen eigenen Ansatz mit eigenen Parametern, mit denen das Screening durchgeführt wird. 

 

 

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Hicks&Hudson
Gerade eben von blueprint:

Innerhalb der Kategorie Aktienfonds Global schaue ich in mittleren Zeitebenen, beginnend von einigen 6 Monaten bis zu 1,5 Jahren, ob einer nicht mehr die gewünschte Leistung bringt. Es handelt sich dabei um einen eigenen Ansatz mit eigenen Parametern, mit denen das Screening durchgeführt wird

Hm, jetzt musst Du entscheiden, ob wir an dem Punkt weitermachen über das Thema oder nicht, denn wir werden dann unvermeidlich bei dem hier landen:

vor einer Stunde von blueprint:

Ich bitte höflich darum, diesen Thread nicht mit der ewigen Diskussion aktiv vs. passiv zu vermüllen. Die Diskussion ist bekannt und wurde an mehr als ausreichend vielen Stellen geführt.

Daher nur ein Satz von mir vorerst: Ich glaube nicht, dass Dein Ansatz (ohne ihn zu kennen!) dauerhaft funktionieren wird. 

Aber dafür ist der Faden ja dann irgendwie auch da, um das festzustellen oder?

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Interessant wäre eine Diskussion über den konkreten Ansatz des Timing-Versuchs mit eigenen Parameter und warum du glaubst, dass diese für eine Outerperformance des Marktes geeignet sind.

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Euronensammler

Interessant wären auch die Gründe für die Auswahl der spezifischen aktiven Fonds. Sind sie besonders volatil mit einer (Aktien-relativ) gringen Korellation zum ACWI? Ist es ein 40/60 Ansatz mit ACWI IMI vs. Aktive Fonds?

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blueprint
vor 23 Minuten von Hicks&Hudson:

Hm, jetzt musst Du entscheiden, ob wir an dem Punkt weitermachen über das Thema oder nicht, denn wir werden dann unvermeidlich bei dem hier landen:

Daher nur ein Satz von mir vorerst: Ich glaube nicht, dass Dein Ansatz (ohne ihn zu kennen!) dauerhaft funktionieren wird. 

Aber dafür ist der Faden ja dann irgendwie auch da, um das festzustellen oder?

 

Nein, bitte kein aktiv vs. passiv ;-)

Der Ansatz funktioniert bisher sehr gut - lass uns das Ergebnis in 3/5 und 10 Jahren einfach anschauen - der Startzeitpunkt und die Ausgangsdaten mit Einstand letzten Freitag wurden dazu veröffentlicht.

 

vor 22 Minuten von Glory_Days:

Interessant wäre eine Diskussion über den konkreten Ansatz des Timing-Versuchs mit eigenen Parameter und warum du glaubst, dass diese für eine Outerperformance des Marktes geeignet sind.

Genau möchte ich den Ansatz nicht offenlegen - es werden im ersten Schritt z.B. die Parameter Rating von 3 Ratinggesellschaften der aktiven Fonds und Mittel Zu- und Abflüsse der Vergangenheit herangezogen.

Der Glaube an die Outperformance kommt von den Ergebnissen der Vergangenheit. Diese könnte man hier posten, würden aber ohnehin sofort angezweifelt (ich würde es nicht anders machen), also schlage ich vor, diese Exkursion einzusparen und die Entwicklung in der Zukunft zu betrachten.

vor 21 Minuten von Euronensammler:

Interessant wären auch die Gründe für die Auswahl der spezifischen aktiven Fonds. Sind sie besonders volatil mit einer (Aktien-relativ) gringen Korellation zum ACWI? Ist es ein 40/60 Ansatz mit ACWI IMI vs. Aktive Fonds?

Auswahl grob angerissen siehe eins oben drüber.

Nein, der Anteil des SPDR ACWI IMI könnte auch auf 100 oder 0% gehen, wobei ich das bisher noch nicht hatte.

 

 

Nebenbei, falls Berkshire für Verwirrung sorgt: das ist eine prozentual zu vernachlässigende Position, die einer Bonusaktion für einen Depotumzug entstammt. Es ist für mich aber übersichtlicher und es war einfacher alles auf 100000 zu rechnen, wenn ich diese Position einfach mit übernehme - ist ja im Grunde auch ein aktiver Fonds...

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 58 Minuten von blueprint:

Nein, bitte kein aktiv vs. passiv ;-)

Ok.

 

 

vor 58 Minuten von blueprint:

Der Ansatz funktioniert bisher sehr gut

´Bisher´ bedeutet seit 2011 oder?

 

 

vor 58 Minuten von blueprint:

Der Glaube an die Outperformance kommt von den Ergebnissen der Vergangenheit.

Also der Klassiker bei Aktivfondsdepots. Was mir zumindest positiv aufgefallen ist bei Deinen aktiven Fonds. Sie haben zumindest alle eine TER unter 1%. Das ist denke ich/hoffe ich bewusst so oder?

Da es alles reine Aktienfonds ohne katastrophale Nischenwetten mit schlechter Diversifizierung sind (und damit im Schnitt eine vernünftige Renditeerwartung vorhanden ist) und keine (chaotischen) Mischfonds mit ´wir passen uns jeder Marktlage perfekt an´-Marketing-Bödsinn, ist zumindest das Verhältnis Renditemöglichkeit/Kosten noch einigermaßen im Rahmen.

 

 

vor 58 Minuten von blueprint:

Genau möchte ich den Ansatz nicht offenlegen

Schade, weil dies hier genau das ist, was uns alle interessiert hätte, aber ok, ist Dein Ding. 

Die Kernstrategie ist aber nichts Neues (aktive, breit gestreute, weltweite Fonds nutzen mit Hopping, um den Markt zu schlagen). Risiken wie immer in mehreren Ebenen: 

1. Ebene: Das richtige Timing, welches auf Deinem Analysesystem basiert, welcher wiederum auf Daten anderer (Fondsratings etc) basiert

2. Ebene: Die internen und nicht einsehbaren Entscheidungen/Änderungen des Fondsmanagements.

 

Aber wie gesagt, ich bin dabei und beobachte das sehr gerne :-)

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blueprint
vor 36 Minuten von Hicks&Hudson:

Ok.

 

 

´Bisher´ bedeutet seit 2011 oder?

 

 

Also der Klassiker bei Aktivfondsdepots. Was mir zumindest positiv aufgefallen ist bei Deinen aktiven Fonds. Sie haben zumindest alle eine TER unter 1%. Das ist denke ich/hoffe ich bewusst so oder?

Da es alles reine Aktienfonds ohne katastrophale Nischenwetten mit schlechter Diversifizierung sind (und damit im Schnitt eine vernünftige Renditeerwartung vorhanden ist) und keine (chaotischen) Mischfonds mit ´wir passen uns jeder Marktlage perfekt an´-Marketing-Bödsinn, ist zumindest das Verhältnis Renditemöglichkeit/Kosten noch einigermaßen im Rahmen.

 

 

Schade, weil dies hier genau das ist, was uns alle interessiert hätte, aber ok, ist Dein Ding. 

Die Kernstrategie ist aber nichts Neues (aktive, breit gestreute, weltweite Fonds nutzen mit Hopping, um den Markt zu schlagen). Risiken wie immer in mehreren Ebenen: 

1. Ebene: Das richtige Timing, welches auf Deinem Analysesystem basiert, welcher wiederum auf Daten anderer (Fondsratings etc) basiert

2. Ebene: Die internen und nicht einsehbaren Entscheidungen/Änderungen des Fondsmanagements.

 

Aber wie gesagt, ich bin dabei und beobachte das sehr gerne :-)

Richtig, das jetzige Screening verwende ich seit 2011.

 

Natürlich, die niedrige TER ist Absicht - siehe Titel 'Cleanshares'. Ich möchte hier nebenbei ein wenig auf diese Aufmerksam machen, da immer noch sehr viele die 'Tranchen für Dumme' ;-) kaufen. Sehr schön ist das z.B. beim Robeco zu sehen, er weist die Größen der verschiedenen Tranchen einzeln aus, die F, die ich verwende ist eine der kleinsten. Viele wenden dann gern ein, dass sie die Cleanshares nicht kaufen können - die F von Robeco beispielsweise ist sogar an der Börse handelbar. 

 

Bei der Diversifikation bringen der Datini und der Fast Global deutliche Verbesserungen gegenüber einem reinen Welt ETF Depot, beide laufen zeitweise marktunabhängig.

 

Wenn man sich die Top 10 Werte eines MSCI ACWI anschaut, so ist im Vergleich auch in dem Bereich die Diversifikation des aktuellen Depots besser.

 

Ich werde da bei Gelegenheit auch Übersichten einstellen, dazu brauche ich aber Ruhe und Zeit, wollte über dieses lange Wochenende erstmal den Start machen.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 23 Minuten von blueprint:

Natürlich, die niedrige TER ist Absicht - siehe Titel 'Cleanshares'.

Yes, ich erinnere mich an diese Fondstranchen. Das sind die ohne den ganzen Kickback u. Co Schrott.

Das begrüße ich. Da setzt Du im Gegensatz zu anderen schon einmal an der Basis richtig an. Ich finde die meisten aktiven Clean Shares zwar trotzdem noch zu teuer, aber das ist trotzdem ein großer Schritt im Vergleich zu den teuren Retail Tranchen.

 

Damit Du noch etwas besser einschätzen kannst, wie ich das alles sehe (ich bin kein klassischer Passiv-Jünger), hier noch ein Post von mir, der nicht lange her ist:

Am 23.5.2023 um 09:39 von Hicks&Hudson:

Ein Danke auch von mir. Das Video sollte sich jeder Streithahn hier im Forum mal zu Gemüte führen.

 

Im Video wurde es auch angesprochen, aber ich möchte darauf nochmal eingehen.

Morningstar hat dazu mal einen guten Artikel geschrieben:

https://www.morningstar.de/de/news/161793/aktiv-oder-passiv-richtige-antworten-auf-eine-falsche-frage.aspx

https://www.cash-online.de/a/morningstar-teuer-guenstig-436181/

 

Aktive Fonds werden hier im Forum ziemlich zerrissen, von mir auch, aber der Grund sollte nicht falsch gewählt werden. Wie in den Links gut erklärt, liegt der Grund der schlechteren Qualität nicht darin begründet, weil das Management mies ist, sondern weil die laufenden Kosten einfach bei den meisten aktiven Fonds viel zu hoch sind, vor allem bei Misch- und Rentenfonds, bei denen man für die geringere Renditeerwartung (im Vergleich zu Aktienfonds) hebel-bereinigt noch viel mehr Geld bezahlen muss. Auch die Tatsache, dass die laufenden Kosten TÄGLICH (und nicht jährlich) vom NAV abgezogen werden, führt dazu, dass sehr teure Fonds mit hoher TER zusätzlich noch einen kleinen, negativen Zinseszinseffekt erfahren. Beim Anleger kommt über eine sehr lange Laufzeit nicht mehr viel an kann man feststellen.

Würde man alle aktiven Fonds auf laufende Kosten von z.B. 0,2% p.a. stutzen, dann würde manch einer sich wundern, wie sich das Bild ändern würde. Dann würde man nämlich erkennen, dass das Stock Picking oder Market Timing der Fondsmanager und quantitativen Systeme nicht so schlecht ist, wie es manchmal scheint. Wenn man mal genau überlegt, ist das auch logisch. Warum? Weil ein ´passiver´ ETF Investor, der sich beispielsweise selbst ein Portfolio aus mehreren ETFs zusammenstellt samt z.B. eigens gewählter Regionen-Gewichtung (BIP oder 40/30/20/10 etc) auch nicht sicher besser oder schlechter abschneiden wird als ein einziger ETF, der nur nach Marktkapitalisierung gewichtet. Solange man ausreichend diversifiziert ist (und das ist sowohl der ETF Anleger, als auch ein Großteil der aktiven Fondsmanager), ist es purer Zufall, welche Aktiengewichtung, welche Auswahl der Aktien usw. ex ante am erfolgreichsten performen wird. In dem Zusammenhang sollte man dann auch nochmal klarstellen, dass für eine ausreichend gute Diversifikation bei Aktien z.B. keine 2000 oder gar 8000 Aktien benötigt werden, sondern es reichen tatsächlich um die 100 aus, sofern diese gut über Sektoren/Branchen und Regionen gestreut sind. Man kann das auch erkennen, wenn man entsprechend ausreichend gut diversifizierte, teure aktive Aktienfonds betrachtet:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008491051,DE0008474024,IE00B6R52259

Die beiden Aktiven halten tatsächlich nur immer zwischen 80 und 130 Aktien. Trotzdem haben sie nicht mehr Risiko als der viel breitere ETF und auch die Performance kann mithalten. Zieht man die hohen laufenden Kosten von ca. 1,5% p.a. ab, ist klar, dass keiner klar vorhersagen kann, ob ex ante die aktiven oder der passive Fonds besser performen wird. Übrig bleibt dann nur noch ein Vergleich wie hier oft unter reinen ETF Anlegern gemacht wird, nämlich, ob z.B. die Gewichtung nach Marktkapitalisierung, nach BIP, inkl. Sektor Wetten oder oder oder besser läuft oder gelaufen ist.

Ich finde diese Erkenntnis sehr wichtig für alle Privatanleger. Gebühren niedrig halten ist das A und O für Privatanleger und zwar nicht nur ein wenig, sondern wirklich, so gut es geht. Im Klartext: Ich halte z.B. viele recht beliebte (teil)passive (Misch)Fonds mit Kosten von teilweise deutlich unter 1% p.a. hebel-bereinigt für immer noch zu teuer, als dass sich diese für Privatanleger lohnen als Alternative zu einem extrem günstigen Eigenkonstrukt mit sehr günstigen ETFs. So ein Eigenkonstrukt muss nicht viele Bauteile haben, es reicht ganz am Ende der Stange ein MSCI World ETF für 0,12% TER, super TD, den man mit Tages- oder Festgeld ausbalanciert zum geeigneten Risiko. Beachtet man diesen so wichtigen Kostenpunkt, hat man schon viel gewonnen. Gerd Kommer hat es daher im Video richtigerweise angesprochen: Wenn günstige, aktive ETFs bei uns großflächig erhältlich sein werden, dürfte dies den ganzen Markt samt aktiv vs. passiv nochmal gehörig durchwirbeln und einige Ansichten festgefahrener Passiv Jünger ins Wanken bringen.

 

Jetzt könnte man denken, dass Stock Picking mit Einzelaktien auch eine feine Sache wäre, weil dort die laufenden Kosten ja sozusagen gar nicht existieren. Leider trifft das für den Privatanleger aber nicht so einfach zu. Ja, es mag (auch hier im Forum) Anleger geben, die ein Händchen, sehr viel Zeit (und hoffentlich auch sehr gute Info Quellen) und ein Quäntchen Glück haben als Stock Picker. Ich will da keinen schlecht reden, weil das wirklich auch langfristig funktionieren kann. Man muss sich aber wirklich im Klaren sein, dass das Research von zuhause aus im Vergleich zu professionellen Fondsmanagern einfach sehr eingeschränkt und oftmals einfach auch viel zu langsam ist. Hohe Handelskosten, die meist durch einen hohen Umschlag anfallen, sollte man aber tunlichst vermeiden, weil auch dies das pure Gift ist für Stock Picker (dürfte nicht verwundern).

 

Jedenfalls wäre es schön, wenn alle User hier im WPF endlich folgende Dinge akzeptieren würden.


1. Es gibt kein 100% passiv komplett ohne irgendeine aktive Entscheidung für irgendetwas.

2. Aktiv ist nicht automatisch schlechter als passiv, sondern es ist meist deshalb schlechter, weil es höhere Kosten fabriziert, welche die Rendite zu sehr stutzen

=> 3. Streitereien sind überflüssig, weil es die perfekte Strategie, Gewichtung, Asset Allokation etc. ex ante für keinen von uns als individuelles, perfektes Standardwerk gibt.

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 8 Stunden von blueprint:

Der Glaube an die Outperformance kommt von den Ergebnissen der Vergangenheit. Diese könnte man hier posten, würden aber ohnehin sofort angezweifelt (ich würde es nicht anders machen), also schlage ich vor, diese Exkursion einzusparen und die Entwicklung in der Zukunft zu betrachten

Ich glaube nicht, dass die Ergebnisse der Vergangenheit angezweifelt werden würden (da vertrauen wir deinen Fähigkeiten bzw. deiner Integrität), sondern eher deren Aussagekraft/Nutzen hinsichtlich Zukunft.

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blueprint
vor 21 Stunden von Hicks&Hudson:

Yes, ich erinnere mich an diese Fondstranchen. Das sind die ohne den ganzen Kickback u. Co Schrott.

Das begrüße ich. Da setzt Du im Gegensatz zu anderen schon einmal an der Basis richtig an. Ich finde die meisten aktiven Clean Shares zwar trotzdem noch zu teuer, aber das ist trotzdem ein großer Schritt im Vergleich zu den teuren Retail Tranchen.

 

Damit Du noch etwas besser einschätzen kannst, wie ich das alles sehe (ich bin kein klassischer Passiv-Jünger), hier noch ein Post von mir, der nicht lange her ist:

 

Den Beitrag hatte ich glaube schon gelesen und für gut befunden.

 

vor 14 Stunden von Glory_Days:

Ich glaube nicht, dass die Ergebnisse der Vergangenheit angezweifelt werden würden (da vertrauen wir deinen Fähigkeiten bzw. deiner Integrität), sondern eher deren Aussagekraft/Nutzen hinsichtlich Zukunft.

Schön, dass Du da so zuversichtlich bist. An was genau gezweifelt werden würde ist mir völlig egal - es würde gezweifelt werden.

Dem gehen wir doch aber ganz bequem und nachweisbar aus dem Weg, indem wir einfach schauen, was mein Ansatz nun bringt:news:

 

Einverstanden?

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von blueprint:

Schön, dass Du da so zuversichtlich bist. An was genau gezweifelt werden würde ist mir völlig egal - es würde gezweifelt werden.

Dem gehen wir doch aber ganz bequem und nachweisbar aus dem Weg, indem wir einfach schauen, was mein Ansatz nun bringt:news:

Ich habe damit kein Problem, out-of-sample ist ein guter Ansatz, da man u.a. auch so etwas wie Spreadkosten, Steuern o.Ä. beim Umschichten vorwärtsgerichtet explizit berücksichtigen kann. Der einzige Nachteil ist, dass es Zeit braucht, bis man lange Zeitspannen erreicht und noch viel mehr Zeit braucht, wenn man mehrere Perioden langer Zeitspannen haben möchte (im Sinne einer belastbaren Statistik) - aber gut Ding will Weile haben.

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Hicks&Hudson
vor 1 Stunde von blueprint:

Dem gehen wir doch aber ganz bequem und nachweisbar aus dem Weg, indem wir einfach schauen, was mein Ansatz nun bringt:news:

 

Einverstanden?

Von meiner Seite aus (vorerst) schon. Dauert halt seine Jahre, bis man einigermaßen ne Tendenz erkennen kann.

 

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blueprint

Ich weis ja schon, was mein Ansatz bisher gebracht hat.

 

Deswegen habe ich mich entschieden, seine möglichen, weiteren Ergebnisse nun hier -  mit Start letzten Freitag-  zukünftig zu präsentieren.

 

Öffentlich einsehbar- transparent- nachvollziehbar und vergleichbar.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von blueprint:

Öffentlich einsehbar- transparent- nachvollziehbar und vergleichbar.

Ein direkter Nutzen für andere wäre nur dann vorhanden, wenn deine Methodik für diese anderen auch replizierbar wäre. Da du die genaue Methodik nicht veröffentlichen möchtest, ist es für Außenstehende ein rein informatorischer Vergleich. Das trifft aber natürlich auf viele (nicht auf alle!) Musterdepots hier im WPF zu.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich sehe, dass die Kurse der Fonds in Onvista mit unterschiedlichen Handelsplätzen angegeben werden.

Das ist z.B. eine Sache, die Du erstmal auf Einheitlichkeit korrigieren solltest, weil sonst kein vernünftiger Vergleich möglich ist. Ich würde KVG vorschlagen für alle Fonds. Einzig Berkshire musst Du natürlich mit einer Börse angeben. Dort würde ich Xetra verwenden.

 

Korrigiere das doch einfach mal (auch die Einstandskurse vom letzten Freitag) und schaue danach mal, ob Du einen einzigen sauberen, übersichtlichen Screenshot des ganzen Musterdepots bei Onvista hinbekommst ohne den Ishares ACWI. Den würde ich gesondert beobachten in einem weiteren Onvista Musterdepot, ebenfalls mit 100.000 Euro Startkapital samt KVG Kurs vom 26.05.2023.

 

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blueprint
Am 30.5.2023 um 22:04 von Hicks&Hudson:

Ich sehe, dass die Kurse der Fonds in Onvista mit unterschiedlichen Handelsplätzen angegeben werden.

Das ist z.B. eine Sache, die Du erstmal auf Einheitlichkeit korrigieren solltest, weil sonst kein vernünftiger Vergleich möglich ist. Ich würde KVG vorschlagen für alle Fonds. Einzig Berkshire musst Du natürlich mit einer Börse angeben. Dort würde ich Xetra verwenden.

 

Korrigiere das doch einfach mal (auch die Einstandskurse vom letzten Freitag) und schaue danach mal, ob Du einen einzigen sauberen, übersichtlichen Screenshot des ganzen Musterdepots bei Onvista hinbekommst ohne den Ishares ACWI. Den würde ich gesondert beobachten in einem weiteren Onvista Musterdepot, ebenfalls mit 100.000 Euro Startkapital samt KVG Kurs vom 26.05.2023.

 

Wenn es Dich so sehr interessiert und Du großen Wert auf 2 unterschiedliche Musterdepots mit bestimmter Kursstellung legst:

Dann leg Dir die Musterdepots einfach selbst an, dann kannst Du es machen, wie Du es gern möchtest und dann kannst Du in Deinen Musterdepots 'korrigieren' was Du korrigieren möchtest.

 

Ich mache es einfach, wie es für mich einfach ist.:thumbsup:

Ob ein einzelner x-beliebiger User damit zurecht kommt oder es versteht kann ich leider nicht berücksichtigen.

 

Vielen Dank für Dein Verständnis.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Sorry, aber wenn Du so einen Vergleich machen willst für die Öffentlichkeit, dann halte ich es für sinnvoll, zumindest einheitliche Handelsplätze zu wählen für all Deine Fonds und nicht das Chaos, welches Onvista mit dem Setting ´Börse der letzten Kursfeststellung´ fabriziert durch etliche, verschiedene, (Exoten) Handelsplätze, die weit in die Nacht hineingehen oder mit oftmaligen Extrem-Spreads aufgrund Illiquidität Deiner aktiven Fonds. Das verwässert doch den ganzen Vergleich unnötig. Zudem ist damit mehr Transparenz vorhanden, weil Dir im Falle des Falles weniger vorgeworfen werden könnte, bestimmte Fonds zu ´gerade noch günstigen´ Kursen an dieser oder jenen Exoten Börse gewechselt zu haben. WPF Mitglieder sind da sehr empfindlich und werden Dir jedes Manko, dass sie finden, an den Kopf werfen, jede Wette. Ich würde das von vornherein im Keim ersticken. Ist einfach ein Rat von mir.

Außerdem ist das ja nun auch wirklich kein großer Aufwand, sondern nur ein paar Klicks.

Wenn Du den nicht umsetzen willst, dann ist das natürlich Deine Entscheidung. Ich bin dann aber sehr wahrscheinlich auch hier raus, weil auch ich ein gewisses Maß an angestrebter Genauigkeit und auch Transparenz erwarte bei solchen Sachen und diese Dinge sind mit Deinem bisherigem Setting im Onvista Musterdepot nicht gegeben. @ghost_69 betont daher zurecht regelmäßig in seinen Fondscontests, dass nur KVG Kurse benutzt werden sollten, um Einheitlichkeit zu wahren.

 

PS:

So würde das dann aussehen:

 

Benchmark Depot:

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blueprint´s Depot:

 

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Dass der JOHCM Global Opportunities ein Ausschütter ist mit aktuell ca. 2% p.a., sollte man im Auge behalten.

 

 

Wenn einen zwei Depots nerven u. man alles auf einem Blick haben will, kann man den Ishares ACWI auch direkt ohne Betrag einfügen mit 0,000001 Stück. Dann kann man die prozentuale Entwicklung von Benchmark und Aktivdepot z.B. ganz unten schön verfolgen in den letzten beiden Zeilen.

 

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Senna

Wie sieht es mit dem Franklin Income Fonds (926095) aus, den du im entsprechenden Faden erwähnt hast, das er einen großen Anteil in deinem Depot ausmacht und Ruhe in dein Depot bringt?

Verkauft oder betrachtest du den separat?

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blueprint
vor 11 Stunden von Senna:

Wie sieht es mit dem Franklin Income Fonds (926095) aus, den du im entsprechenden Faden erwähnt hast, das er einen großen Anteil in deinem Depot ausmacht und Ruhe in dein Depot bringt?

Verkauft oder betrachtest du den separat?

Der befindet sich in einem anderen Depot, welches nicht den hier zu zeigenden Ansatz verfolgt.

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McScrooge
Am 1.6.2023 um 19:29 von Senna:

Wie sieht es mit dem Franklin Income Fonds (926095) aus

Als Beimischung finde ich den durchaus interessant.

Am 2.6.2023 um 06:35 von blueprint:

Der befindet sich in einem anderen Depot, welches nicht den hier zu zeigenden Ansatz verfolgt.

Um das zu verstehen: Wieviele Depots führst du mit wievielen Ansätzen?

Ein Depot sollte doch eine gesamte Strategie verfolgen?

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