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Warner Bros. Discovery, Inc. (WBD)

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vor 3 Minuten von Cai Shen:

[Kurze Copy&Paste Einleitung, um den folgenden lesenswerten Beiträgen aus einem anderen Faden den richtigen Rahmen zu geben]

 

Warner Bros. Discovery, Inc. (ehemals Discovery, Inc.) ist ein US-amerikanisches, weltweit arbeitendes Medien- und Unterhaltungsunternehmen, das 1985 zunächst mit einem einzigen Sender, dem Discovery Channel an den Start ging.

Das Unternehmen bietet seinen Zuschauern heute ein differenziertes und umfassendes Portfolio an Inhalten, Marken und Franchises in den Bereichen Fernsehen, Film, Streaming und Spiele.

Die Programme können in bis zu 220 Ländern empfangen werden. Zuletzt übernahm das Unternehmen 2018 Scripps Networks Interactive, Inc., 2022 erfolgte die Fusion mit WarnerMedia und seither firmiert das Unternehmen als Warner Bros. Discovery, Inc.

Das Angebot konzentriert sich vornehmlich auf Dokumentationen und Shows aus den Bereichen Natur, Umwelt, Technologie, Anthropologie, Gesundheit und Wellness wie auch Lifestyle und Abenteuer oder aktuelle Ereignisse, inzwischen zählen auch zahlreiche Pay-TV-Sender zum Portfolio.

Das Unternehmen unterhält sein Publikum weltweit in 50 Sprachen mit seinen Marken und Produkten wie Discovery Channel, discovery+, CNN, CNN+, DC, Eurosport, HBO, HBO Max, HGTV, Food Network, OWN, Investigation Discovery, TLC, TNT, TBS, truTV, Travel Channel, Magnolia Network, MotorTrend, Animal Planet, Science Channel, Warner Bros. Pictures, New Line Cinema, Cartoonito, Turner Classic Movies, Boomerang, OhK TV Asia, TABI Channel, Turner Sports, Tooncast, CNN Sans, Boing TV, Cooking Channel, TNT Rooster Teeth, CINEMAX GO, Bleacher Report, Cartoon Network, Adult Swim, Turner Classic vies und andere.

 

 

 

Am 12.5.2023 um 18:15 von Marfir:

Warum WBD? Die Verschuldung ist heftig hoch und die Margen winzig. Bleiben die Zinsen länger hoch bekommt die Firma ein Problem. Dann muss man die Investitionen kürzen, damit vergrault man (Streaming)Kunden und hat dann weniger Umsatz etc.

Das hat viele Gründe. Ja, die Verschuldung ist hoch, allerdings sind die Laufzeiten recht lang (ich glaube, jetzt sind es über alle Anleihen hinweg im Durchschnitt 13 Jahre, bis sie diese zurückbezahlt werden müssen). Hier sehe ich also kein Problem. Die Zinsen sind auch nicht weiter problematisch, da nur 6% der Schulden variabel verzinst ist, sodass WBD von den aktuell hohen Zinsen nicht wirklich betroffen ist. Weiterhin schaffen sie es, recht gute FCFs zu erwirtschaften, 3 Mrd USD im letzten Jahr, obwohl sie in 2022 das Unternehmen größtenteils aufgeräumt haben und der Fokus nicht wirklich auf der kurzfristigen Profitabilität des Geschäfts lag. Diese 3 Mrd fließen in die Schuldentilgung, zusätzlich zu den 10 Mrd, welche sie in 2022 getilgt haben. Klar, diese Geschwindigkeit können sie mit den erwirtschafteten FCFs nicht aufrechterhalten, aber es zeigt ganz klar die Priorität des Managements. Bis zum Ende des Jahres soll die Nettoverschuldung 4x des (Adjusted) EBITDA betragen, bis Ende 2024 nur noch 3x. Dies soll vor allem durch einen Anstieg des EBITDA gelingen, gleichzeitig wird eine FCF-Conversion Rate von ca. 60% prognostiziert (was ungefähr 6-7 Mrd USD entsprechen sollte. Aktuell beträgt der EV 78 Mrd USD, somit kauft man das Unternehmen aktuell für eine FCF-Yield in 2024 von 8-9%). Es besteht hier ein klarer Plan, um den Investmentgrad zu erreichen, sodass eine mögliche Anschlussfinanzierung kein Problem darstellen sollte.

 

Weiterhin hat WBD im letzten Quartal erstmals profitabel im Bereich D2C, also im Streaming, gewirtschaftet. Dies ist u.a. dadurch möglich gewesen, dass man sich, im Gegensatz zur Konkurrenz, auf Qualität statt auf Quantität fokussiert hat. Dass der Ansatz von WBD der richtige zu sein scheint, zeigt auch Bob Iger, der CEO von Disney, der diesen Weg nun ebenfalls wählt. Netflix beispielsweise ist ja bekannt dafür, viel zu produzieren, um dann unter den vielen Filmen und Serien einen Hit zu landen. Netflix muss diesen Weg aber mehr oder weniger gehen, da ihnen die IP fehlt. Diese hat WBD und auch hier legt das Management den Fokus drauf. Zaslav und Co. wollen Harry Potter und DC wieder zum Leben erwecken, indem sie die verstaubten Franchises wieder in den Mittelpunkt rücken. Natürlich ist hierbei fraglich, inwiefern die Filme und Serien erfolgreich werden, aber dies ist das typische Branchenrisiko und hier vertraue ich dem Management, da es genug Erfahrung mitbringt. Zudem ist der Streaming-Dienst von WBD noch nicht in allen Ländern erhältlich, was sich jedoch in den nächsten Jahren ändern soll, sodass die Abo-Zahlen steigen sollten.

 

Auch das Angebot von WBD finde ich einzigartig. Es sind eben nicht nur die hochklassigen Filme und Serien von HBO und Time Warner. Wenig Beachtung findet der Discovery-Content, welcher kostengünstig produziert wird, dafür aber sehr rentabel ist. Der Content besteht aus Kochserien, Comedy, Survival-Sendungen etc. Jedoch ist dies eben ein entscheidender Unterschied, den andere Streaming-Dienste nicht anbieten. Nach einem langen Tag hat nicht jeder Lust, anspruchsvollen Content zu schauen, sondern will auch mal runterkommen oder z.B. einfach während Kochens am Abend nebenbei etwas anschauen/anhören. Dies geht mit den Discovery-Inhalten sehr gut, da sie weniger Aufmerksamkeit voraussetzen.

 

Das Management hat auch 'skin in the game', vor allem dann, wenn die Aktienperformance bis dahin stimmt. Zaslav, der CEO, erhielt in 2021 eine Gesamtvergütung von über 200 Mio. Ja, das war sehr viel, aber diese bestand zu einem großen Teil aus Aktienoptionen, deren Ausübung sich erst ab einem Preis von über 30 USD lohnt. Somit wird der CEO alles tun, damit dies auch der Fall sein wird. Zudem wird das Management von John Malone beraten und unterstützt, welcher die Übernahme von Time Warner erst ermöglicht gemacht hat, indem er selbst Einbußen in Kauf genommen hat (er hat seine Discovery-Aktien mit zehnfachen Stimmrecht im gleichen Verhältnis wie die normalen Discovery-Aktien getauscht).

 

Alles in allem finde ich das Unternehmen sehr gut aufgestellt, aber natürlich braucht es noch einige Zeit. Der CFO sagte im letzten Earnings Call, dass der Großteil der Restrukturierungen abgeschlossen ist, somit ist Licht am Ende des Tunnels. Meiner Meinung nach ist der Aktienkurs im Vergleich zum wahren Wert sehr günstig, was zum Teil auf die AT&T-Dividendeninvestoren zurückzuführen ist, die nach der Zuteilung nichts mit der Aktie anzufangen wissen.

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Marfir
vor einer Stunde von gp2501:

Das hat viele Gründe. Ja, die Verschuldung ist hoch, allerdings sind die Laufzeiten recht lang (ich glaube, jetzt sind es über alle Anleihen hinweg im Durchschnitt 13 Jahre, bis sie diese zurückbezahlt werden müssen). Hier sehe ich also kein Problem. Die Zinsen sind auch nicht weiter problematisch, da nur 6% der Schulden variabel verzinst ist, sodass WBD von den aktuell hohen Zinsen nicht wirklich betroffen ist. Weiterhin schaffen sie es, recht gute FCFs zu erwirtschaften, 3 Mrd USD im letzten Jahr, obwohl sie in 2022 das Unternehmen größtenteils aufgeräumt haben und der Fokus nicht wirklich auf der kurzfristigen Profitabilität des Geschäfts lag. Diese 3 Mrd fließen in die Schuldentilgung, zusätzlich zu den 10 Mrd, welche sie in 2022 getilgt haben. Klar, diese Geschwindigkeit können sie mit den erwirtschafteten FCFs nicht aufrechterhalten, aber es zeigt ganz klar die Priorität des Managements. Bis zum Ende des Jahres soll die Nettoverschuldung 4x des (Adjusted) EBITDA betragen, bis Ende 2024 nur noch 3x. Dies soll vor allem durch einen Anstieg des EBITDA gelingen, gleichzeitig wird eine FCF-Conversion Rate von ca. 60% prognostiziert (was ungefähr 6-7 Mrd USD entsprechen sollte. Aktuell beträgt der EV 78 Mrd USD, somit kauft man das Unternehmen aktuell für eine FCF-Yield in 2024 von 8-9%). Es besteht hier ein klarer Plan, um den Investmentgrad zu erreichen, sodass eine mögliche Anschlussfinanzierung kein Problem darstellen sollte.

 

Weiterhin hat WBD im letzten Quartal erstmals profitabel im Bereich D2C, also im Streaming, gewirtschaftet. Dies ist u.a. dadurch möglich gewesen, dass man sich, im Gegensatz zur Konkurrenz, auf Qualität statt auf Quantität fokussiert hat. Dass der Ansatz von WBD der richtige zu sein scheint, zeigt auch Bob Iger, der CEO von Disney, der diesen Weg nun ebenfalls wählt. Netflix beispielsweise ist ja bekannt dafür, viel zu produzieren, um dann unter den vielen Filmen und Serien einen Hit zu landen. Netflix muss diesen Weg aber mehr oder weniger gehen, da ihnen die IP fehlt. Diese hat WBD und auch hier legt das Management den Fokus drauf. Zaslav und Co. wollen Harry Potter und DC wieder zum Leben erwecken, indem sie die verstaubten Franchises wieder in den Mittelpunkt rücken. Natürlich ist hierbei fraglich, inwiefern die Filme und Serien erfolgreich werden, aber dies ist das typische Branchenrisiko und hier vertraue ich dem Management, da es genug Erfahrung mitbringt. Zudem ist der Streaming-Dienst von WBD noch nicht in allen Ländern erhältlich, was sich jedoch in den nächsten Jahren ändern soll, sodass die Abo-Zahlen steigen sollten.

 

Auch das Angebot von WBD finde ich einzigartig. Es sind eben nicht nur die hochklassigen Filme und Serien von HBO und Time Warner. Wenig Beachtung findet der Discovery-Content, welcher kostengünstig produziert wird, dafür aber sehr rentabel ist. Der Content besteht aus Kochserien, Comedy, Survival-Sendungen etc. Jedoch ist dies eben ein entscheidender Unterschied, den andere Streaming-Dienste nicht anbieten. Nach einem langen Tag hat nicht jeder Lust, anspruchsvollen Content zu schauen, sondern will auch mal runterkommen oder z.B. einfach während Kochens am Abend nebenbei etwas anschauen/anhören. Dies geht mit den Discovery-Inhalten sehr gut, da sie weniger Aufmerksamkeit voraussetzen.

 

Das Management hat auch 'skin in the game', vor allem dann, wenn die Aktienperformance bis dahin stimmt. Zaslav, der CEO, erhielt in 2021 eine Gesamtvergütung von über 200 Mio. Ja, das war sehr viel, aber diese bestand zu einem großen Teil aus Aktienoptionen, deren Ausübung sich erst ab einem Preis von über 30 USD lohnt. Somit wird der CEO alles tun, damit dies auch der Fall sein wird. Zudem wird das Management von John Malone beraten und unterstützt, welcher die Übernahme von Time Warner erst ermöglicht gemacht hat, indem er selbst Einbußen in Kauf genommen hat (er hat seine Discovery-Aktien mit zehnfachen Stimmrecht im gleichen Verhältnis wie die normalen Discovery-Aktien getauscht).

 

Alles in allem finde ich das Unternehmen sehr gut aufgestellt, aber natürlich braucht es noch einige Zeit. Der CFO sagte im letzten Earnings Call, dass der Großteil der Restrukturierungen abgeschlossen ist, somit ist Licht am Ende des Tunnels. Meiner Meinung nach ist der Aktienkurs im Vergleich zum wahren Wert sehr günstig, was zum Teil auf die AT&T-Dividendeninvestoren zurückzuführen ist, die nach der Zuteilung nichts mit der Aktie anzufangen wissen.

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich finde es super dass du dich intensiv mit deinem Investment beschäftigt hast. Ich habe mal in den Q1 Bericht geschaut:

Zitat

As of March 31, 2023, the average duration of the Company's outstanding debt was 14.2 years, with an average cost of debt of 4.6%.

Ist also noch etwas besser als du es in Erinnerung hast.

 

Der Plan das EBITDA in weniger als 2 Jahren zu verdreifachen und trotzdem die riesigen Streaming-Investitionen zu stemmen klingt abgefahren. Und in weniger als 2 Jahren will man mehr als doppelt so viel FCF einfahren wie Netflix, mit halb so vielen Abos die außerdem nur die Hälfte dessen einbringen was Netflix pro User verdient? Es ist zwar gut wenn ein Management ambitionierte Ziele hat aber wie realistisch sind diese?

 

Was die IP angeht so stimme ich zu. Einige Discovery-Channel Formate kenne ich sogar über werbe-finanzierte Drittkanäle. Allerdings hat W. Buffett (hält Anteile an Paramount) es letztens treffend beschrieben:

Zitat

“The streaming business is extremely interesting to watch, because people love to use their eyeballs being entertained on a screen in front of them or a phone, whatever it may be, but there is a lot of companies doing it, and you need fewer companies or you need higher prices, or it doesn’t work,” Buffett said.

Hat WBD denn angekündet die Preise anheben zu wollen? Ansonsten kann ich mir nur schwer vorstellen wie das dauerhaft funktionieren soll bzw. diese FCF Ziele erreicht werden sollen.

Interessant war das Netflix und Disney ihre user abos in Q1 nicht weiter steigern konnten. Paramount hingegen schon ordentlich. WBD mit 1,6% ist da nicht nennenswert, aber immerhin im Plus.

Wenn WBD und Paramount fusionieren würden hätten beide einen guten Burggraben. Nicht nur bei der IP. Die Umsätze beider Firmen sind etwa gleich, zusammen aber deutlich über Netflix. Mit der kombinierten Abo Anzahl wäre man auch über Netflix. Die hohen TV-/Streaming-Investitionen stemmen und trotzdem profitabel sein wäre dann ein leichtes.

 

Ja das WBD Management hat letztes Jahr zwischen 14$ und 20$ gekauft. Alle stehen jetzt in den miesen.

 

Hast du dir auch die anderen Streaming-Aktien angeschaut und WBD war für dich die Rosine? Grundsätzlich haben Disney und Paramount auch viel Potiential. Beide haben ähnlich niedrige Abo Einahmen pro User wie WBD, sind stark gewachsen und rechnen ebenfalls damit in 2023/24 im Streaming-Bereich profitabel zu werden.

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gp2501
vor 15 Stunden von Marfir:

Der Plan das EBITDA in weniger als 2 Jahren zu verdreifachen und trotzdem die riesigen Streaming-Investitionen zu stemmen klingt abgefahren. Und in weniger als 2 Jahren will man mehr als doppelt so viel FCF einfahren wie Netflix, mit halb so vielen Abos die außerdem nur die Hälfte dessen einbringen was Netflix pro User verdient? Es ist zwar gut wenn ein Management ambitionierte Ziele hat aber wie realistisch sind diese?

Was die IP angeht so stimme ich zu. Einige Discovery-Channel Formate kenne ich sogar über werbe-finanzierte Drittkanäle. Allerdings hat W. Buffett (hält Anteile an Paramount) es letztens treffend beschrieben:

Hat WBD denn angekündet die Preise anheben zu wollen? Ansonsten kann ich mir nur schwer vorstellen wie das dauerhaft funktionieren soll bzw. diese FCF Ziele erreicht werden sollen.

Nach meiner Rechnung muss sich das EBITDA "nur" um 50% erhöhen, damit der Zielverschuldungsgrad erreicht wird (zurzeit 49,5 Mrd Bruttoverschuldung, konservativ geplante Rückzahlung von 3 Mrd pro Jahr, 2024 soll der Verschuldungsgrad bei höchstens 3,0 liegen (49,5-2*3)/3 = 14,5 Mrd EBITDA; in 2022 betrug das EBITDA 9,2 Mrd). Dieses Jahr wird ein EBITDA-Anstieg von mindestens 20% prognostiziert, was u.a. im Hinblick auf die Synergien (anfangs waren 3 Mrd geplant, nun sind es schon 4 Mrd) auch machbar sein sollte. Somit ist das Ziel des Managements in meinen Augen schon recht realistisch, im Januar wurden die Preise für einige HBO-Abos um 1$ erhöht (https://edition.cnn.com/2023/01/12/media/hbo-max-price-hikes/index.html#:~:text=Effective immediately%2C the ad-free,same at %249.99 per month.). Zudem ist WBD nicht nur vom Streaming abhängig, sondern hat auch noch die Geschäftsbereiche Studios und Networks, wobei letzterer ist die Cash Cow des Konzerns. Zwar ist das Kabelgeschäft rückläufig, allerdings beträgt die EBITDA-Marge 40-45% und der Werbemarkt erholt sich wieder. Hier erwartet der CFO laut Earnings Call besonders in der zweiten Jahreshälfte eine Verbesserung des Marktes. Außerdem besitzt WBD bereits die notwendige Infrastruktur in Form von Studios etc., welche sich Netflix nach und nach erst aufbauen muss.

vor 15 Stunden von Marfir:

Interessant war das Netflix und Disney ihre user abos in Q1 nicht weiter steigern konnten. Paramount hingegen schon ordentlich. WBD mit 1,6% ist da nicht nennenswert, aber immerhin im Plus.

Wobei man hier anmerken muss, dass Netflix, Disney und Paramount international größtenteils vertreten sind, während WBD aufgrund des Deals mit Sky/Comcast bis 2025 nicht direkt in der gesamten EU vertreten ist. Hier sieht das Management Nachholbedarf und Wachstumsmöglichkeiten. Inwiefern WBD die aktuellen Abonnenten in der Subscriberzahl berücksichtigt, was ich ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich werden sie miteingerechnet, da die Zahl dann besser aussieht.

vor 15 Stunden von Marfir:

Wenn WBD und Paramount fusionieren würden hätten beide einen guten Burggraben. Nicht nur bei der IP. Die Umsätze beider Firmen sind etwa gleich, zusammen aber deutlich über Netflix. Mit der kombinierten Abo Anzahl wäre man auch über Netflix. Die hohen TV-/Streaming-Investitionen stemmen und trotzdem profitabel sein wäre dann ein leichtes.

Hierzu wird ja auch spekuliert, dass insbesondere Paramount ein Übernahmekandidat für einen großen Konzern (v.a. Apple und Amazon) sein könnte. Dies scheint auch der Grund zu sein, weshalb Onkel Warren die Aktie überhaupt gekauft hat. Gleiches gilt übrigens auch für WBD, wobei hier erstmal die Restrukturierung Früchte tragen muss, damit das Unternehmen überhaupt interessant ist.

vor 15 Stunden von Marfir:

Hast du dir auch die anderen Streaming-Aktien angeschaut und WBD war für dich die Rosine? Grundsätzlich haben Disney und Paramount auch viel Potiential. Beide haben ähnlich niedrige Abo Einahmen pro User wie WBD, sind stark gewachsen und rechnen ebenfalls damit in 2023/24 im Streaming-Bereich profitabel zu werden.

Ich war schon vor dem Merger in Discovery investiert, sodass WBD nach dem Preisrückgang für mich noch attraktiver wurde.

Bei Disney und Paramount überzeugt mich das Management hingegen nicht. Disney mit Iger versucht jetzt den gleichen Weg zu gehen, den WBD bereits eingeschlagen hat, Chapek war eher am Userwachstum interessiert. Deswegen sehe ich keinen Grund für eine Investition in einen Nachzügler wie Disney, zumal die IP auch nicht unbedingt besser ist. Da investiere ich lieber in den First-Mover, der einen Schritt voraus ist. Paramount hingegen hatte in meinen Augen durch die Dividende eine falsche Kapitalallokation, in manchen Jahren ging fast der gesamte FCF für die Dividende drauf. Ich will damit nicht sagen, dass ich Dividenden und Rückkäufe insgesamt schlecht finde, aber zu der Zeit, wo alle auf Streaming umschwenken und der Wettbewerb steigt, waren sie einfach unangemessen. Nicht ohne Grund hat Disney seine Dividende gestrichen und weder Netflix, noch WBD überhaupt eine gezahlt. Das Kapital fehlt dann einfach.

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Marfir
vor 22 Stunden von gp2501:

Nach meiner Rechnung muss sich das EBITDA "nur" um 50% erhöhen, damit der Zielverschuldungsgrad erreicht wird (zurzeit 49,5 Mrd Bruttoverschuldung, konservativ geplante Rückzahlung von 3 Mrd pro Jahr, 2024 soll der Verschuldungsgrad bei höchstens 3,0 liegen (49,5-2*3)/3 = 14,5 Mrd EBITDA; in 2022 betrug das EBITDA 9,2 Mrd). Dieses Jahr wird ein EBITDA-Anstieg von mindestens 20% prognostiziert, was u.a. im Hinblick auf die Synergien (anfangs waren 3 Mrd geplant, nun sind es schon 4 Mrd) auch machbar sein sollte. Somit ist das Ziel des Managements in meinen Augen schon recht realistisch, im Januar wurden die Preise für einige HBO-Abos um 1$ erhöht (https://edition.cnn.com/2023/01/12/media/hbo-max-price-hikes/index.html#:~:text=Effective immediately%2C the ad-free,same at %249.99 per month.). Zudem ist WBD nicht nur vom Streaming abhängig, sondern hat auch noch die Geschäftsbereiche Studios und Networks, wobei letzterer ist die Cash Cow des Konzerns. Zwar ist das Kabelgeschäft rückläufig, allerdings beträgt die EBITDA-Marge 40-45% und der Werbemarkt erholt sich wieder. Hier erwartet der CFO laut Earnings Call besonders in der zweiten Jahreshälfte eine Verbesserung des Marktes. Außerdem besitzt WBD bereits die notwendige Infrastruktur in Form von Studios etc., welche sich Netflix nach und nach erst aufbauen muss.

Wobei man hier anmerken muss, dass Netflix, Disney und Paramount international größtenteils vertreten sind, während WBD aufgrund des Deals mit Sky/Comcast bis 2025 nicht direkt in der gesamten EU vertreten ist. Hier sieht das Management Nachholbedarf und Wachstumsmöglichkeiten. Inwiefern WBD die aktuellen Abonnenten in der Subscriberzahl berücksichtigt, was ich ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich werden sie miteingerechnet, da die Zahl dann besser aussieht.

Hierzu wird ja auch spekuliert, dass insbesondere Paramount ein Übernahmekandidat für einen großen Konzern (v.a. Apple und Amazon) sein könnte. Dies scheint auch der Grund zu sein, weshalb Onkel Warren die Aktie überhaupt gekauft hat. Gleiches gilt übrigens auch für WBD, wobei hier erstmal die Restrukturierung Früchte tragen muss, damit das Unternehmen überhaupt interessant ist.

Ich war schon vor dem Merger in Discovery investiert, sodass WBD nach dem Preisrückgang für mich noch attraktiver wurde.

Bei Disney und Paramount überzeugt mich das Management hingegen nicht. Disney mit Iger versucht jetzt den gleichen Weg zu gehen, den WBD bereits eingeschlagen hat, Chapek war eher am Userwachstum interessiert. Deswegen sehe ich keinen Grund für eine Investition in einen Nachzügler wie Disney, zumal die IP auch nicht unbedingt besser ist. Da investiere ich lieber in den First-Mover, der einen Schritt voraus ist. Paramount hingegen hatte in meinen Augen durch die Dividende eine falsche Kapitalallokation, in manchen Jahren ging fast der gesamte FCF für die Dividende drauf. Ich will damit nicht sagen, dass ich Dividenden und Rückkäufe insgesamt schlecht finde, aber zu der Zeit, wo alle auf Streaming umschwenken und der Wettbewerb steigt, waren sie einfach unangemessen. Nicht ohne Grund hat Disney seine Dividende gestrichen und weder Netflix, noch WBD überhaupt eine gezahlt. Das Kapital fehlt dann einfach.

Laut https://www.dataroma.com/m/stock.php?sym=WBD betrug das EBITDA 5,57 Mrd. $ und wenn ich im 10k Bericht schaue dann wird das bereinigte EBITDA mit 7,7 Mrd. ausgewiesen. Wie man dann auf 5x debt/EBITDA kommt ist mir schleierhaft. Aber vermutlich waren das dann schön gerechnete 9,9 Mrd. EBITDA durch irgend welche Sondereffekte. HBO Max hatte 96 Mio. User Ende '22. Bei 1 $ mehr und selbst wenn der effektiv für alle User werden würde wären das max. 1,152 Mrd. $ mehr pro Jahr. Das sind dann 13% mehr EBITDA (mit 7,7 Mrd. in 2022 gerechnet).

Die Werbeeinnahmen waren zuletzt überall schlecht. Da könnte es eine Erholung geben die das EBITDA spürbar voran bringt. Mit Werbung hat man 9,9 Mrd. Umsatz in 2022 gemacht. 20% mehr EBITDA in 2023 erscheint mir jetzt auch plausibel.

 

Also Disney+ und Paramount+ sind noch recht neu. Die waren auch nicht von Anfang an in allen Ländern freigeschaltet. Peacock und Discovery+ sind auch recht jung. Die Zuwachsraten sind aber sehr unterschiedlich. Disney+ hat hier klar neue Maßstäbe gesetzt. International sind die Wachstumsmöglichkeiten auch sehr unterschiedlich. Für eine Firma in den USA braucht man für 1 US User 1,5 Westeuropäische oder 4x? User in ärmeren Ländern um auf einen ähnlichen Umsatz zu kommen. Man kann sicherlich die Nutzeranzahl steigern aber bis die Umsätze auch so kräftig steigen muss erst mal der Wohlstand im Rest der Welt noch mehr anziehen/angleichen.

Das WBD wegen dieses Vertrages nicht in der EU vertreten ist sehe ich als großen Nachteil. Zum Glück für WBD ist 2025 nicht mehr lange hin.

BTW: Die meisten sagen mir in Gesprächen dass sie keine Lust haben duzende Streamer zu bezahlen nur um das zu sehen was sie lieben. WBD könnte Pech haben als einer der letzten Streamer die international einsteigen. Wem auf Netflix langweilig geworden ist hat immerhin die Auswahl zwischen 9+ anderen Anbietern (werbefinanziert & Bezahlmodell zusammen genommen). Wozu noch einen mehr?

 

Wieso Buffett Paramount gekauft hat ist unklar. Als Übernahmespekulation erscheint es mir aber unwahrscheinlich. Dafür ist es 1. nicht Buffetts typisches Verhalten und 2. hat er nur eine mini-Position wo er kein Mitspracherecht hat. Die beiden größten Aktionäre haben 4% und 10% der Firmenanteile. Es ist außerdem sehr unwahrscheinlich dass ein weißer Ritter kommt und 100% Aufschlag auf den aktuellen Kurs als Übernahmeangebot bietet. Denn nur so käme der Großaktionär mit einem blauen Auge davon (32$ Kauf vs 15$ aktueller Preis).

Es ist auch nicht Buffetts Art eine Turnaround-Spekulation anzustellen, was es ist angesichts negativen OCF und ordentlich Schulden. Dafür ist die Bewertung niedriger als bei WBD und vermutlich die niedrigste im Sektor.

 

Disney+ ist im Vergleich zu Netflix zwar ein nachzügler, aber hat gezeigt dass man deshalb keinen Nachteil hat. Das Abo Wachstum war in 3 Jahren gewaltig. Kein anderer Streamer hat das geschafft. Content is king. First mover war aber Netflix, nicht WBD. Wenn das der Grund war hast du die falsche Firma gekauft. ;-)

Netflix hat genug FCF um eine Divi zu zahlen und Disney will dieses Jahr wieder damit anfangen. Wenn deine Prognose mit 6-7 Mrd. FCF in einigen Jahren eintritt und noch ein paar Jahre mit Schuldentilgung vergehen dann wäre es für WBD auch irgend wann möglich eine Divi zu zahlen.

Wenn die Streamer das Kapital zu 100% im Geschäft brauchen und ihren Anteilseignern nichts ausschütten können, dann spricht das ebenfalls für eine weitere Branchenkonsolidierung.

 

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