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Xetra: Neue Funktionalität für Retail-Orders

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Vorhin habe ich gesehen, dass bei Xetra Ende des Jahres ein neue "Best Execution" Funktionalität für Retail-Orders eingeführt werden soll (Quelle):

Zitat

Ausführung von Xetra Retail-Orders

 

Mit Xetra Release 12.0 wird Xetra (MIC: XETR) eine dedizierte Ausführungsfunktionalität für Xetra Retail-Orders während der Haupthandelszeiten unterstützen. Die neue Funktionalität ist ein Best Execution-Angebot für Retail-Orders. Der neue Service ermöglicht einen im Vergleich zum Kurs im aktuellen Orderbuch verbesserten Ausführungskurs, indem Quotes von speziellen „Retail Liquidity Providern“ (RLP) für die Ausführung von Retail-Orders berücksichtigt werden.

 

Handelsteilnehmer, die als „Retail Member Organisation“ (RMO) registriert sind, erhalten über ihren bestehenden Zugang die Möglichkeit, Retail-Orders einzugeben, einfach, indem sie eine neue Trading-Capacity nutzen, welche die bestehende Agency Trading-Capacity erweitert. Retail-Orders können gegen verbindliche Quotes von registrierten RLP und/oder gegen das normale Orderbuch ausgeführt werden.

 

Das RLP-Konzept ist kompetitiv gestaltet und für alle Handelsteilnehmer der FWB® zugänglich. Dieser kompetitive Ansatz fördert weitere Kursverbesserungen mit dem Ziel, Best Execution für Retail-Orders zu erreichen. Registrierte RLPs können verbindliche Quotes/Orders einfach über ihren bestehenden Zugang eingeben, indem sie eine neue Trading-Capacity nutzen, welche die bestehende Proprietary/Market Making-Trading Capacity erweitert.

 

Da RLP-Quotes nicht mit anderen RLP-Quotes oder anderen Nicht-Retail-Orders interagieren, werden die RLP-Quotes nicht über die T7 Orderbuch-Datenströme, sondern über den Consolidated Exchange Feed (CEF®) verteilt.

 

Um ein hohes Transparenzniveau zu gewährleisten, werden die Kurse der Ausführungen von Retail-Orders gegen Quotes von RLPs als Retail-Kurse gekennzeichnet.

 

Welche Auswirkungen hat das für Privatkunden? Ist das gut oder schlecht?

 

Kennt jemand die Hintergründe für die Einführung der neuen Funktionalität?

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SlowHand7
vor 10 Minuten von stagflation:

Vorhin habe ich gesehen, dass bei Xetra Ende des Jahres ein neuer Order-Typ "Xetra Retail-Order" eingeführt werden soll (Quelle):

 

Welche Auswirkungen hat das für Privatkunden? Ist das gut oder schlecht?

 

Kennt jemand die Hintergründe für die Einführung des neuen Order-Typs?

Ich verstehe da nur Bahnhof.

Aber für Kleinanleger kann jede Änderung eigentlich nur schlecht sein.   :(

Das Ziel ist doch immer nur uns noch mehr abzuzocken.

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Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 1 Stunde von stagflation:

Kennt jemand die Hintergründe für die Einführung des neuen Order-Typs?

Wäre sehr aufschlussreich, welche Interessengruppe hinter diesem neuen Market-Maker-System steckt (wirkt wie ein Zwei-Klassen-System). Ich würde nicht davon ausgehen, dass institutionelle Organisationen, die sich solche komplexen Konstrukte ausdenken, zum Vorteil des kleinen Mannes agieren. 

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SlowHand7
vor 41 Minuten von Metasom:

Wäre sehr aufschlussreich, welche Interessengruppe hinter diesem neuen Market-Maker-System steckt (wirkt wie ein Zwei-Klassen-System). Ich würde nicht davon ausgehen, dass sich institutionelle Organisationen, die sich solche komplexen Konstrukte ausdenken, zum Vorteil des kleinen Mannes sein sollen. 

Natürlich nicht.  :(

Das wird irgend so ein Schwindel sein wie PFOF es ist.

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Ramstein
vor 8 Stunden von SlowHand7:

Ich verstehe da nur Bahnhof.

Aber für Kleinanleger kann jede Änderung eigentlich nur schlecht sein.   :(

Das Ziel ist doch immer nur uns noch mehr abzuzocken.

 

vor 7 Stunden von SlowHand7:

Natürlich nicht.  :(

Das wird irgend so ein Schwindel sein wie PFOF es ist.

Danke für deine Meinung. Jetzt weiss ich ganz klar, wie ich Posts von dir beurteilen musss.

 

 

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west263
vor 8 Stunden von SlowHand7:

Ich verstehe da nur Bahnhof.

so ging es mir auch beim lesen und zeigt damit ganz deutlich,  das ich höchstwahrscheinlich nicht die Zielgruppe für diese Order bin

 

vor 7 Stunden von SlowHand7:

Das wird irgend so ein Schwindel sein wie PFOF es ist.

PfOF kein Schwindel und auch das hier wird rechtlich in Ordnung sein

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chirlu
vor 10 Minuten von Ramstein:

Danke für deine Meinung. Jetzt weiss ich ganz klar, wie ich Posts von dir beurteilen musss.

 

Einfach auf die Ignorierliste, da ist Mr. LOL bei mir schon seit Jahren.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Mal konkret: Ich verstehe das so:

Die neue Version 12.0 erlaubt es registrierten Teilnehmern, zusätzlich zum offiziellen Orderbuch ihre eigenen Orderbücher anzubinden, und bei Best Execution wird dann der beste Preis aus allen Orderbüchern genommen. Also nur zum Vorteil des Anlegers!

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Wn2hp1
vor 35 Minuten von west263:

so ging es mir auch beim lesen und zeigt damit ganz deutlich,  das ich höchstwahrscheinlich nicht die Zielgruppe für diese Order bin

 

Xetra schreibt ja von "Handelsteilnehmer, die als „Retail Member Organisation“ (RMO) registriert sind". In den etwas ausführlicheren Release Notes gibt es diesen Punkt auf S. 12

https://www.xetra.com/resource/blob/3606120/4bd38111885ab80b3bc3e3ddd0931145/data/T7_Release_12.0_-_Preliminary_Release_Notes_Xetra_+_Boerse_Frankfurt_v.1.pdf

Zitat

Trading participants, who will be registered as Retail Member Organization (RMO), will provide orders,
which are marked as retail orders (in short: RMO orders). They are marked by the new Trading
Capacity for Retail Agency (B). As Execution Restrictions, only IOC, BOC and FOK will be allowed.
Retail orders can match against both, an RLP quote, resulting in a retail Price Determination, or
against other non-retail orders within the regular Xetra order book, resulting in a regular Price
Determination.

Jetzt natürlich die Frage wer denn die RMOs sind? Wenn das die Transaktionsabwickler von DKB, ING oder Consors sind kann es ja schon sein, dass unsere Orders als Retail vermerkt werden (können) bzw. irgendwo müssen ja die Retailorders herkommen

 

Zitat

RLP quotes will be fully integrated in the normal matching process. They will not have an advantage in
price over other quotes and orders, but they will have an advantage in time over other quotes

Schlechter als das normale Xetraorderbuch sollte damit ausgeschlossen sein. Wirklich viel mitbekommen sollte man als Zielgruppe Retail dann eigentlich sowieso nicht. Denke mal nicht, dass es beim Broker eine Auswahl darüber geben wird.

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oktavian
vor 49 Minuten von Wn2hp1:

Wirklich viel mitbekommen sollte man als Zielgruppe Retail dann eigentlich sowieso nicht.

es stand doch es wird bei Ausführung vermerkt. Hoffe diese Daten sind dann auch kostenlos. Sonst führt das nur zu Intransparenz. Was soll denn der Vorteil sein gegenüber einfach über das normale Orderbuch zu gehen? Also wieso sollte es jemand machen. Verstehe den Sinn nicht so recht. Manche broker routen die order auch in dark pools usw. (best execution), wo die andere Seite evtl Vorteile hat ihre Karten nicht offen zu legen gegenüber der Börse. Was hier der Vorteil für die Liquiditätsbereitsteller sei, ist mir nicht klar. Evtl. kann der Liquiditätsbereitsteller hier durch die Retailorders ('dumme' counter-aprty) sicher sein, dass kein anderer 'sophisticated' Marktteilnehmer auf seine Kosten arbitrage oder Informationsgewinn erreicht.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 7 Stunden von Ramstein:

Mal konkret: Ich verstehe das so:

Die neue Version 12.0 erlaubt es registrierten Teilnehmern, zusätzlich zum offiziellen Orderbuch ihre eigenen Orderbücher anzubinden, und bei Best Execution wird dann der beste Preis aus allen Orderbüchern genommen.

 

Ich sehe es ähnlich. Wobei es Unterschiede zwischen den Orderbüchern gibt. Aufträge im Haupt-Orderbuch sind verbindlich. Sie werden ausgeführt, sobald das in irgend einer Art und Weise möglich ist. Aufträge in den "Market Maker" Orderbüchern werden nur gegen das Haut-Orderbuch ausgeführt - aber nicht untereinander.

 

Die Frage ist: wem bringt das welchen Vorteil?

 

Meines Erachtens ist das schon recht eng mit der Frage nach dem Vorteil von PFOF für Market Maker verbunden. Warum geht ein Market Maker an einen Direkt-Handelsplatz, wenn er dort etwas bezahlen muss - und der Spread angeblich trotzdem nicht höher ist als am Referenzmarkt? Was ist sein Vorteil?

 

Heute Mittag kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht in die falsche Richtung denke? Wäre es möglich, dass es schlichtweg um Folgendes geht:

  1. Bei XETRA sind mehrere Market Maker unterwegs. Sie machen sich gegenseitig Konkurrenz. Das ist so gewollt und deshalb gibt es kleine Spreads.
  2. Die Kurse sind aber stets in Bewegung. Markt Maker müssen ihre Geld- und Briefkurse deshalb regelmäßig und schnell anpassen.
  3. Wenn sie nicht schnell genug sind, ändern ihre Konkurrenten ihre Geld- und Briefkurse schneller. Und dann kann es zu Ausführungen zwischen Market Makern kommen - was eigentlich keiner will. Market Maker müssen deshalb vorsichtig sein. Sie müssen schauen, was die Konkurrenz macht - und dürfen keine zu engen Spreads anbieten.
  4. Durch die separaten Order-Bücher würden Ausführungen zwischen Market Makern unterbunden.

Ist das der Grund für die Änderung? Dazu müsste man natürlich wissen, ob Market Maker ungewollten Handel zwischen Market Makern als Problem sehen, das sie gerne loswerden wollen. Vielleicht wären sie dann ja sogar bereit, engere Spreads anzubieten? Dann hätte der Privatanleger wirklich etwas davon.

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SlowHand7
vor 19 Minuten von stagflation:

 

Ich sehe es ähnlich. Wobei es Unterschiede zwischen den Orderbüchern gibt. Aufträge im Haupt-Orderbuch sind verbindlich. Sie werden ausgeführt, sobald das in irgend einer Art und Weise möglich ist. Aufträge in den "Market Maker" Orderbüchern werden nur gegen das Haut-Orderbuch ausgeführt - aber nicht untereinander.

 

Die Frage ist: wem bringt das welchen Vorteil?

 

Meines Erachtens ist das schon recht eng mit der Frage nach dem Vorteil von PFOF für Market Maker verbunden. Warum geht ein Market Maker an einen Direkt-Handelsplatz, wenn er dort etwas bezahlen muss - und der Spread angeblich trotzdem nicht höher ist als am Referenzmarkt? Was er sein Vorteil? Der so groß ist, dass er sogar bereit ist, etwas für den Handel zu bezahlen?

 

Wir haben hier wohl noch etwas bessere Verhältnisse als in USA, aber letztlich sind das doch Dinge die Kursmanipulation ermöglichen.

Wie kommt der Broker dazu meine Order nach seinen Wünschen umzuleiten?

Man hat doch gesehen was da mit Aktien wie GME, AMC und jetzt BBBY gemacht wurde.  :(

Kauforder gehen in einen Dark Pool wo die bekannten Parteien Millionen von virtuellen Aktien verkaufen können ohne daß der Kurs steigt.

Verkäufe hingegen landen an der regulären Börse wo es kaum Nachfrage gibt und man kann den Kurs beliebig drücken.

 

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Mangalica

Broker-Portal 24 hat jetzt auch einen Artikel darüber. Und offenbar ist aus "Ende 2023" nun "irgendwann in 2024" geworden.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Mangalica: danke für den Link!

 

Mittlerweile gibt es auch eine Präsentation der Deutschen Börse AG, in der das Produkt vorgestellt wird: Xetra Retail - Best execution for retail order flow

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MonacoFranzl

Ich kann dem auch noch nicht so ganz folgen. 

 

Ist das aber vielleicht im allerweitesten Sinne vergleichbar mit dem Ausführungsplatz ComBest bei der Commerzbank? Hier wird die Order an den Börsenplatz geroutet (nach Prüfung der dortigen Orderbücher), an dem inkl. aller Gebühren das für den Kunden günstigste Gesamtergebnis rauskommt. 

 

Hier könnte es so sein, dass ein Abgleich/Vorkalkulation innerhalb des Börsenplatzes Xetra erfolgt, indem das Xetra-Orderbuch und die hierfür angebundenen Orderbücher geprüft werden. 

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