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Der_Patrizier2

Ausschüttungsrendite von Geldmarkt-ETFs

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Der_Patrizier2

Hallo zusammen,

 

Zunächst: da es mir nicht um konkrete Investitionsempfehlungen geht, sondern ich eine allgemeine Frage habe, beantworte ich den obligatorischen Fragebogen jetzt erstmal nicht (kann das aber gerne nachholen, wenn nötig).

 

Zur Sache: ich bin Neuling in Sachen Börsen und Finanzprodukte und lese mich gerade in die Materie so gut es geht ein; mit dem Ziel, ein ETF-Portfolio für die Altersvorsorge aufzubauen. Parallel überlege ich, als Ersatz für das auf Dauer nervige Tagesgeldhopping in einen Geldmarkt-ETF zu investieren. Zumindest, solange die Zinsen wie aktuell recht ordentlich sind. Mir geht es dabei weniger um Wertsteigerungen des ETF-Kurses, um durch Kauf/Verkauf Rendite zu erzielen - mir geht's eher um die Ausschüttungsrendite. Mit anderen Worten ich will die (momentan ja wieder gute) Verzinsung ausnutzen. Und da ist mir eine Sache nicht ganz klar (bzw. ich bin mir nicht sicher): aktuell ist der €STR bei ca. 3,9%. Wenn ich mir dagegen die Ausschüttung eines entspr. ETFs, z.B. LU0335044896 anschaue, dann ist die p.a. Rendite (nur Ausschüttungen) bei ca. 1,9% dieses Jahr - also deutlich drunter. Ich hab mir das so erklärt, dass - laienhaft ausgedrückt - es einfach etwas dauert, bis die Anleihen, aus denen sich der Kurs des ETF ja letztlich berechnet, das gestiegene Niveau auch abbilden. Also so ähnlich wie bei "normalen" Anleihe-ETFs auch. Andererseits sollte der genannte ETF ja den €STR direkt abbilden, warum also ist die Ausschüttung dann so deutlich niedriger?
Sorry für die etwas dämliche Fragerei, und danke schonmal für eure Hilfe, mir raucht nach all der Recherche langsam der Schädel...

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mcw

Die Ausschüttungsrendite ist der prozentuale Anteil der Ausschüttungen der letzten 12 Monate im Vergleich zum aktuellen NAV. Sie beschreibt damit die Vergangenheit. Der €STR war aber über die letzten 12 Monate im Schnitt deutlich niedriger als 3,9%.

 

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ein_johannes
vor 54 Minuten von Der_Patrizier2:

...Und da ist mir eine Sache nicht ganz klar (bzw. ich bin mir nicht sicher): aktuell ist der €STR bei ca. 3,9%. Wenn ich mir dagegen die Ausschüttung eines entspr. ETFs, z.B. LU0335044896 anschaue, dann ist die p.a. Rendite (nur Ausschüttungen) bei ca. 1,9% dieses Jahr - also deutlich drunter.

Dieses Jahr schließt auch sehr viele Monate mit deutlich niedrigerem €STR ein.

Hier findest du das Factsheet mit stand 31.August. Darin ist angegeben:

"€STR 1 Jahres Durchschnitt 2,25%"

kumulierten Wertentwicklung der Anteilsklasse im letzten Jahr wird wiederum mit 2,28% angegeben...

 

 

 

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mcw
vor einer Stunde von Der_Patrizier2:

Mir geht es dabei weniger um Wertsteigerungen des ETF-Kurses, um durch Kauf/Verkauf Rendite zu erzielen - mir geht's eher um die Ausschüttungsrendite. Mit anderen Worten ich will die (momentan ja wieder gute) Verzinsung ausnutzen.

Du nutzt übrigens die "gute Verzinsung" auch mit einem thesaurierenden Fonds aus. Dazu brauchst du keine Ausschüttungen.

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PKW

 

vor 3 Stunden von Der_Patrizier2:

Ich hab mir das so erklärt, dass - laienhaft ausgedrückt - es einfach etwas dauert, bis die Anleihen, aus denen sich der Kurs des ETF ja letztlich berechnet, das gestiegene Niveau auch abbilden.

Ich weiß nicht mehr wo ich es aufgeschnappt habe, aber irgendwer hat mal geschrieben dass der DWS  (LU0225880524) die Ausschüttung so bemessen hat, dass keine Vorabpauschale anfällt. Wenn das Xtrackers genauso handhabt, dann ist das Ziel der Ausschüttung ein steuerliches und weniger, einen Cashflow für den Anleger zu generieren.
Es ist einfach und oft sogar kostenlos einen GMF an die Fondsgesellschaft zurückzugeben; Den Cashflow kann man so auch ohne Ausschüttung realisieren.

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Tenno
Am 23.6.2023 um 16:04 von Tenno:

Der LU0225880524 DWS ESG Euro Money Market Fund hat immerhin 1,78 € ausgeschüttet. Er hat damit den erforderlichen Betrag ausgekehrt, um nicht eine Vorabpauschale im nächsten Jahr zu zahlen.

Finde ich ganz clever. Die Ausschüttungen orientieren sich am Basiszinz.

 

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PKW

Ha,
also nicht irgendwo sondern hier
und nicht von irgendwem, sondern vom Tenno
B-)

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Der_Patrizier2

Danke euch für die Aufklärung ;-)
Jetzt hätte ich noch eine weitere Frage: wenn die Zinsen stagnieren, also längere Zeit auf demselben Niveau bleiben, dann ist ja die Wertentwicklung des ETFs ebenfalls seitwärts, oder? Bei einem thesaurierenden ETF sollten aber aufgrund der Reinvestition der Zinsen die gehaltenen Anteile allmählich steigen und der ETF damit trotzdem Gewinn abwerfen, oder?
Warum ich frage: beispielsweise in der App von Scalable Capital sehe ich unter "Ihre Position" nur den aktuellen Wert der Anteile, sowie die (ganzen) Anteile, die ich habe. Nehmen wir an, meine Anteile hätten einen Wert von 1.000€ es gäbe jetzt ein Jahr lang (und davor) konstant 4% Zinsen. Dann bliebe der Kurs des ETF doch unverändert, aber ich müsste am Jahresende trotzdem mehr Anteile und damit mehr Wert haben... Das spiegelt sich in der Angabe nämlich nicht unbedingt wider.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 40 Minuten von Der_Patrizier2:

[...] aber ich müsste am Jahresende trotzdem mehr Anteile und damit mehr Wert haben... Das spiegelt sich in der Angabe nämlich nicht unbedingt wider.

 

Ne, die Anteile bleiben immer genauso viele, wie du gekauft hast. Das kannst du dir quasi für alle Finanzinstrumente pauschal merken. Es gibt zwei grundsätzliche Arten von Rendite:

  1. Kursrendite (deine Anteile werden mehr wert).
  2. Ausschüttungsrendite (es wird pro Anteil ein gewisser Geldbetrag ausgeschüttet und (nach Steuerabzug) deinem Verrechnungskonto gut geschrieben).

 

Thesaurierende Produkte wandeln einfach nur Ausschüttungsrendite in Kursrendite um - d.h. im von dir beschriebenen Beispiel würde der Kurs steigen.

 

Ausnahmen davon gibt es nur wenn du einzelne Aktien von Unternehmen hältst bei bestimmten Kapitalmaßnahmen (z.B. Stockdividende - dann kriegst du tatsächlich Anteile "geschenkt") und vielleicht noch bei anderen sehr abstrusen Einzelfällen mit komplexen Finanzinstrumenten ...

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Der_Patrizier2
· bearbeitet von Der_Patrizier2
vor 38 Minuten von s1lv3r:

Thesaurierende Produkte wandeln einfach nur Ausschüttungsrendite in Kursrendite um - d.h. im von dir beschriebenen Beispiel würde der Kurs steigen.

Oh, das hatte ich dann wohl grundlegend missverstanden. Vielen Dank für die Info, sehr wichtig.

vor 38 Minuten von s1lv3r:

Ausnahmen davon gibt es nur wenn du einzelne Aktien von Unternehmen hältst bei bestimmten Kapitalmaßnahmen (z.B. Stockdividende - dann kriegst du tatsächlich Anteile "geschenkt") und vielleicht noch bei anderen sehr abstrusen Einzelfällen mit komplexen Finanzinstrumenten ...

Oder bei Splits, richtig? Wobei das keine Dividende wäre, sondern wieder ein Sonderfall...

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McProfit

Sonntag 19.11.2023

Hallo liebe Forumsfreunde

Vorab:

ich bin seit vielen Jahren Anleger in Einzelaktien, bevorzugt mit Dividende, da ich als Privatier von den Dividenden lebe.

Bei thessaurierenden Anlagen kann man wohl auch Teilverkäufe machen das ist mir aber zu umständlich.

Dividenden kommen automatisch, so wie Mietern bei vermieteten Immobilien und sind auch noch versteuert.

Jetzt aber zu meiner Frage.

Ich habe durch Immobilienverkauf einen hohen 6-stelligen Betrag frei, mit dem ich altersbedingt nicht weiter meine Aktien aufstocken will. Entsprechend den allgemeinen Empfehlung der Presse wäre für solchen Zweck ein Geldmarktfonds interessant.

Jetzt habe ich mir mal eine Empfehlung - ich glaube von Finanztest - rausgesucht und mal probeweise 1.000 Stück gekauft um ein Gefühl dafür zu bekommen. Warum der Name so kompliziert ist verstehe ich nicht hier ist er

LU0335044896   ( XTR.II.EUR.OV.RATE.SW.1D )

Meine Frage an Euch:

Obwohl Ihr die Frage schon so ählich beantwortet habt, habe ich das nicht verstanden.

Wie bekomme ich meine Rendite auf das Giro-KONTO?

Es geht dabei nicht darum ob ich 2% oder 3% oder aktuell noch höher  erhalte -

sondern wird diese Rendite WIE bei der Dividende bzw. diese Zins bzw. Ertrag regelmäßig auf mein Konto gutgeschrieben?

Und wenn ja, Wie oft erfolgen diese Auszahlungen?

Ist es richtig, wenn ich am Jahresende ALLE Auszahlungen zusammenzähle und in Relation zur Anlagesumme setze dann habe ich meine persönliche Rendite?

Was hat es dann mit dem KURS-Verlauf auf sich?

Ist das wie bei der Aktie eine zusätzliche Chance bzw. Risiko wenn sich der Kurs verändert?

Hat also der Kurs NICHTS mit der Ausschüttung zu tun?

Vielen Dank für eine verständliche Aufklärung.

Viele Grüße aus Stuttgart McProfit (Ü75)

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Sapine

Bei diesem ETF scheinen die Ausschüttungen eher unregelmäßig zu kommen. 2023 gab es drei Zahltermine, der letzte kommt jetzt Ende November. 2022 ebenso wie 2020 und früher einige Jahre gar keine. Die Details findest du hier: 

https://etf.dws.com/de-de/LU0335044896-eur-overnight-rate-swap-ucits-etf-1d/

 

Bei Geldmarktfonds kann man Ausschüttungen tatsächlich gut im Kursverlauf erkennen. 

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McProfit

Vielen Dank für den Hinweis

ich habe mich jetzt für den thessaurierenden Fonds entschieden da dort sozusagen täglich der Zins zum Kurs hinzugebucht wird und daher eine gleichmäßigere Entwicklung hat. Anstelle der Zinsauszahlung muss man eben bei Bedarf einen Teilverkauf machen. Es ist schade dass ich nicht früher auf diese Fonds aufmerksam wurde. Ich habe immerhin 6-stellige Beträge auf dem Girokonto geparkt die für mögliche Schenkungsssteuernachzahlungen wegen Überschreiten der Steuerklassen zahlen muss. Ich warte schon 9 Monate auf den Schenkungssteuerbescheid obwohl ich die Steuererklärung korrekt ausgefüllt habe. Das FA ist wegen Grundsteuerreform total überlastet. Gruss McProfit

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Mario

Hallo liebe Community,

ich bin neu hier und will mich kurz vorstellen:


Auch ich investiere seit Jahren in Einzelaktien. Bisher betrieb ich daneben wechselnde Tagesgeldkonten, um immer einen möglichst guten Zins für das dort geparkte Geld zu bekommen (Aktionen; i.d.R. befristet auf 6 Monate). 
Da ich nun nicht mehr ständig das Tagesgeldkonto wechseln möchte, habe auch ich vor dieses Geld in den von McProfit erwähnten Geldmarkt ETF zu investieren. Dabei sind mir jedoch noch Dinge unklar.

 

Betrachten wir den Kurs des Ausschütters, den McProfit erwähnte (LU0335044896 / XTR.II.EUR.OV.RATE.SW.1D):

  • Am Tag vor der letzten Ausschüttung, den 14.11.2023, lag der Kurs pro Stück bei 127,43 Euro.
  • Am 15.11.2023 kam es zu einer Ausschüttung in Höhe von 1,12 Euro pro Stück. Danach lag der Kurs entsprechend bei 126,32 Euro pro Stück. 

Die Werte stammen von justETF.

 

Nun zu meinem Problem:
Wenn man nun am 14.11.2023 oder einige Tage vorher in den ETF investiert hätte, wäre dies dann ähnlich zu betrachten wie ein Aktienkauf kurz vor dem Ex-Dividende-Tag?
Das Problem ist dann nämlich, dass Steuern auf die Ausschüttung anfallen und man davon überhaupt nichts hat, da der Kurs entsprechend sinkt.

Würde man nach der Ausschüttung direkt verkaufen, hätte man Steuern für "nichts" bezahlt und somit Verlust gemacht.

Lassen wir Verluste durch Spread und sonstige Gebühren der Einfachheit halber mal außen vor.

 

Verstehe ich das grundsätzlich so richtig und ist dies daher mit dem Kauf kurz vor Ex-Dividende bei Aktien zu vergleichen?

In dem Fall könnte auch verständlich sein, warum die thesaurierende Variante des ETFs so viel größer ist als  die ausschüttende Variante. Das ist aber nur eine Vermutung.

Falls jemand hier Input für mich hat wäre ich sehr dankbar!

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stagflation
vor 5 Minuten von Mario:

Verstehe ich das grundsätzlich so richtig und ist dies daher mit dem Kauf kurz vor Ex-Dividende bei Aktien zu vergleichen?

 

Sowohl bei Aktien, als auch bei Fonds fällt der Kurs in der Nacht vor dem Ex-Tag um die Dividende bzw. um die Ausschüttung.

 

Dass muss auch so sein - denn ansonsten könnte man ja am Tag vor dem Ex-Tag kaufen und am Ex-Tag verkaufen - und dadurch einen Extra-Gewinn erzielen.

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chirlu
vor 7 Minuten von Mario:

Verstehe ich das grundsätzlich so richtig und ist dies daher mit dem Kauf kurz vor Ex-Dividende bei Aktien zu vergleichen?

 

Ja, das ist dasselbe. Zu bedenken allerdings: Anders als bei Einzelaktien gibt es bei Fonds die Vorabpauschale, so dass auch bei Thesaurierern Steuern während der Haltedauer anfallen (maximal so viel wie beim Ausschütter, oft weniger).

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Mario
vor 4 Minuten von chirlu:

 

Ja, das ist dasselbe. Zu bedenken allerdings: Anders als bei Einzelaktien gibt es bei Fonds die Vorabpauschale, so dass auch bei Thesaurierern Steuern während der Haltedauer anfallen (maximal so viel wie beim Ausschütter, oft weniger).

Alles klar. Dann lag ich ja grundsätzlich richtig und es würde momentan nicht viel Sinn machen in den Ausschütter zu investieren, da die Ausschüttung wohl wieder kurz bevor steht. Hatte da irgendwas von Februar gelesen. Dann wird es bei mir wohl auch der Thesaurierer. Danke euch!

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