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cfbdsir

Risikobegrenzung Branchendiversifikation

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir

Wie handhabt ihr die Diversifikation von Branchen bei Einzelanlage in Aktien wenn ihr von einer besonders ausgeprägten Fehlbewertung überzeugt seid?

 

Ich habe bisher früher immer eine willkürliche prozentuale Obergrenze gesetzt. Dann bin ich dazu übergegangen die volatilitätsabhängig zu flexibilisieren. Wobei mich nie die Kursvolalatilitat interessiert, sondern die der Gewinne, da die Kursvolatilität Teil der Fehlbewertung sein kann. Alternativ könnte eine relative Gewichtungsobergrenze zu einem Weltindex noch sinnvoll sein.

 

Hier habe ich dann Einordnungsfkexibilitat, die zu risikobehafteten Verhalten führt.

 

Z.b. Tabak:

 

Die Tabakindustrie ist im Verhältnis zur Weltkapitalisierung winzig. Behandle ich Tabak isoliert dann wäre ich bei einer sehr hohen Übergewichtung relativ zum MSCI World T(obacco hat eine Kapitalisierung von ca 320 Mrd USD https://www.msci.com/www/fact-sheet/msci-world-tobacco-index/023328508) :

 MSCI World liegt bei ca 58 Bio. USD. Auf Tabak entfällt nur ca 0,55 % der Kapitalisierung. 

 

Ich gewichte die Tabakindustrie  knapp 1000% starker als derWelt- Index. 

 

Lasse ich aber Tabak unter Nahrungs- und Genussmittel laufen dann liegt die Kapitalisierung bei 2 Bio USD(MSCI World Food Beverage Tobacco) bzw 3,4% des MSCI World. Dann läge die Übergewichtung nur noch bei erträglichen 50%.

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von cfbdsir:

Wie handhabt ihr die Diversifikation von Branchen bei Einzelanlage in Aktien wenn ihr von einer besonders ausgeprägten Fehlbewertung überzeugt seid?

Konzentration ist das Gegenteil von Diversifikation. Um vermeintliche Fehlbewertungen im Sinne eines Alphas gegenüber der Marktrendite auszunutzen, muss zwangsläufig ein Konzentrationsrisiko gegenüber der Marktallokation eingegangen werden. Ich würde dieses als aktiver Anleger allerdings immer auch unabhängig innerhalb des Gesamtportfolios durch die Asset Allokation betrachten und nicht nur gegenüber (beliebigen) externen Benchmarks (schließlich bringt es für das Erreichen der Anlageziele am Ende wenig bis nichts, schlecht laufende Benchmarks zu outperformen).

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Yamiko
· bearbeitet von Yamiko
vor 1 Stunde von cfbdsir:

Wie handhabt ihr die Diversifikation von Branchen bei Einzelanlage in Aktien wenn ihr von einer besonders ausgeprägten Fehlbewertung überzeugt seid?

 

Diversifikation / Positionsgrößen ist / sind Teil des Risiko- und Moneymanagements. Durch die "besonders ausgeprägte Fehlbewertung" zeigt Dir der Markt ein erhöhtes Risiko an. Nun stellt sich die Frage: Ist das der Moment, wo man sein Risikomanagement/-controlling über Bord werfen sollte?

 

Die Antwort die ich für mich gefunden habe ist "nein". Ich agiere nach den gleichen Regeln, wie ich es immer tue.

 

Protecting your capital is much more important than making money. Basically because if you lose your capital, making money is much harder.
"Missing the train" vs. "losing your money". There are a lot of trains, but if your money is gone, it's over.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Es sei denn, man ist eines der "Naturtalente", die im Voraus wissen, welche Aktien oder Branchen sich gut entwickeln werden. Hier im Forum soll ja ein paar davon geben. Wenn man zu denen gehört, sollte man natürlich nicht diversifizieren, sondern genau die Wertpapiere kaufen, die sich gut entwickeln werden.

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cfbdsir
vor 14 Minuten von Yamiko:

Durch die "besonders ausgeprägte Fehlbewertung" zeigt Dir der Markt ein erhöhtes Risiko an.

Nach meiner Erfahrung emwurde das hohe Risiko, jedenfalls des Kursverfalls, würde durch sehr hohe Bewertungen angezeigt. 

 

Sehr hohe Bewertungen sehe ich eher als Resultat der Ignoranz des Marktes ggü. Risiken.

vor 10 Minuten von stagflation:

Es sei denn natürlich, man ist eines von den "Naturtalenten", die im Voraus wissen, welche Aktien oder Branchen sich gut entwickeln werden

Nicht der Preise. Die konnte ich nie vorhersehen. Die Gewinnentwicklung und Dividendenentwicklung ist halbwegs gut vorhersehbar. Die Zyklizität ist es auch und wird vom Markt stets auf neue ignoriert. Schönes aktuelles  Beispiel ist der Teil der Chipindustrie, der Chips für massiv parallele FP-Opeationen anbietet, die man die für Grafikanwendungen, Hash-Wert-erraten und generative KI benötigt. 

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cfbdsir
vor 18 Minuten von stagflation:

Wenn man zu denen gehört, sollte man natürlich nicht diversifizieren, sondern genau die Wertpapiere kaufen, die sich gut entwickeln werden.

Wenn die Schätzung nicht unsicherheitsbehaftet wäre. Das würde den immanente Risiko der Anlage in jedwedes Wertpapier nicht gerecht. Das wäre dann eher Glücksspiel. Es soll Menschen geben, die Lotto spielen und sechs Richtige tippen.

vor 27 Minuten von Yamiko:

Protecting your capital is much more important than making money. Basically because if you lose your capital, making money is much harder.
"Missing the train" vs. "losing your money". There are a lot of trains, but if your money is gone, it's over.

Müsste man dann nicht alle Anlagen zu meiden, die nur nach dem Prinzip Hoffnung oder Trendfortsetzung funktionieren?

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Jennerwein
vor 35 Minuten von cfbdsir:

Nach meiner Erfahrung emwurde das hohe Risiko, jedenfalls des Kursverfalls, würde durch sehr hohe Bewertungen angezeigt. 

 

Sehr hohe Bewertungen sehe ich eher als Resultat der Ignoranz des Marktes ggü. Risiken.

Es ist mm kein Zufall, das sehr viele erfahrene Investoren irgendwann bei kostengünstig, global, passiv, prognosefrei,  stur und stetig landen. 

 

 

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Yamiko
vor 34 Minuten von cfbdsir:
vor einer Stunde von Yamiko:

Protecting your capital is much more important than making money. Basically because if you lose your capital, making money is much harder.
"Missing the train" vs. "losing your money". There are a lot of trains, but if your money is gone, it's over.

Müsste man dann nicht alle Anlagen zu meiden, die nur nach dem Prinzip Hoffnung oder Trendfortsetzung funktionieren?

 

Wenn man das Zitat ernst nimmt, dann ja.

 

Wobei es nicht so schwarz/weiß ist, wie es auf den ersten Blick aussieht. Ein Teil der Kursentwicklung ist sicher Phantasie / Momentum, ein anderer Teil die fundamentale Entwicklung. Letztlich entscheidend ist die Aufteilung. 90% Phantasie und 10% fundamentale Entwicklung würden es nicht in mein Depot schaffen, 10% Phantasie und 90% fundamentale Entwicklung hingegen schon.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 48 Minuten von Jennerwein:

Es ist mm kein Zufall, das sehr viele erfahrene Investoren irgendwann bei kostengünstig, global, passiv, prognosefrei,  stur und stetig landen.

Warum wohl bei wissenschaftlichen Erkenntnissen wie diesen (siehe für eine gute Zusammenfassung Ibbotson/Kaplan 2000):

Zitat

Über 90% der Rendite und etwa 90% des Risikos (das heißt der Wertschwankungen) eines Aktienportfolios werden von den in ihm enthaltenen Asset-Klassen bestimmt. Weniger als 10% der Rendite und des Risikos gehen auf die innerhalb der einzelnen Asset-Klassen enthaltenen konkreten Wertpapiere zurück.

Gerd Kommer - Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen

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cfbdsir

Ich will die Überlegenheit des passiven Ansatzes im Normalfall nicht in Frage stellen. 

 

Meine Frage dreht sich wenig um ETF versus Einzelaktien, sondern um die Methodik, Regelhaftigkeit der Risikobegrenzung durch selbstauferlegte Anlageschranken. Ich habe mir z.b. nach Einführung der Steuerpflicht von realisierten Kursgewinnen abgewöhnt zu verkaufen. Nur wenn es aus meiner Perspektive hoffnungslos ist verkaufe ich wieder und wenn durch zu großem Anlageerfolg der Portfolioanteil bezogen auf die ihm von mir zugemessen Risiken zu groß wird und mir die Bewertung sehr deutlich unangemessen hoch zu sein scheint. Z.B. BYD während des Höhepunktes des Techbooms oder ProSieben auf dem Höhepunkt des Medienhypes.

 

So nähert sich mein Portfolio in der Tendenz einem  marktnahen Portfolio im Zeitablauf  an. 

 

 

vor 4 Stunden von Jennerwein:

Es ist mm kein Zufall, das sehr viele erfahrene Investoren irgendwann bei kostengünstig, global, passiv, prognosefrei,  stur und stetig landen.  

 

 

So global ist ein Fonds wie der MSCI ACWI nicht. Die Aktienmärkte werden nicht nach BIP, sondern nach Kapitalisierung gewichtet. Ich orientiere mich eher an der Wirtschaftsleistung.

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cfbdsir

Ganz grob orientiere ich mich branchenmäßig am MSCI World. Wobei ich im Bereich Materials und Pharma noch deutlich ausbauen sollte. Da fehlen mir allerdings seit geraumer Zeit die Schnäppchen. Im Bereich Materials werde ich wohl erst wieder fündig (in der Coronakrise gab es gute Schnäppchen) wenn die Rohstoffpreise mal wieder breit verfallen. Wann das passieren wird wissen wohl nur die Börsengötter.

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No.Skill
Am 13.11.2023 um 23:54 von cfbdsir:

Ganz grob orientiere ich mich branchenmäßig am MSCI World.

Warum nicht einfach am MSCI World orientieren also ganz genau und einen ETF kaufen und fertig.

Diese umher "Gesuche" nach der besten "Risikobegrenzung Branchendiversifikation" wenn es nicht gerade dein Hobby ist.

 

Ich hab auch noch ein paar einzel werte der kern bildet mehr und mehr ein ETF.

 

Viel erfolg weiterhin, grüße No.Skill

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lowcut

Ich versuche mich an den GICS Sektoreneinteilung zu orientieren. Ich habe im letzten Jahr versucht die Gewichtung zum S&P anzugleichen und bin reumütig wieder an die Gleichgewichtung der Sektoren zurückgekehrt. Die Unterzweige versuche ich bei der Gewichtung zu berücksichtigen, aber das ist nicht immer möglich.

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cfbdsir
Am 26.11.2023 um 17:03 von lowcut:

Ich versuche mich an den GICS Sektoreneinteilung zu orientieren. Ich habe im letzten Jahr versucht die Gewichtung zum S&P anzugleichen und bin reumütig wieder an die Gleichgewichtung der Sektoren zurückgekehrt. Die Unterzweige versuche ich bei der Gewichtung zu berücksichtigen, aber das ist nicht immer möglich.

Kaufst du dann aus 69 Industrien Einzeltitel?

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lowcut
vor 49 Minuten von cfbdsir:

Kaufst du dann aus 69 Industrien Einzeltitel?

ja

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