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Peter90

Wie herausfinden, ob BU überhaupt notwendig ist?

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Sapine
vor 3 Minuten von satgar:

Dem würde ich so halt nicht zustimmen. Die die gleichmäßig berechnete BU des IT Studenten kostet für 2000€ Rente vielleicht nur 50€, mit dem er sein BU Risiko absichern kann, aber Vermögen in nennenswertem Umfang mit diesen 50€ nicht zu machen ist.

Ein Student ist sicher kein durchschnittlicher Arbeitnehmer. Wie man die Prioritäten setzt hängt vom Einzelfall ab. 

 

Wie hoch ist die Prämie für einen handwerklichen Ausbildungsberuf bei gleicher Rentenhöhe als Beispiel?

 

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut für eine BU-Absicherung. Wenn wir aber von breiten Bevölkerungsschichten reden, dann müssen wir die Realität beachten, dass das für weite Teile nicht möglich oder unverhältnismäßig teuer wäre. 

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Pfennigfuchser
vor 1 Minute von satgar:

Die die gleichmäßig berechnete BU des IT Studenten kostet für 2000€ Rente vielleicht nur 50€,

Etwas höher würde ich es aus dem Berechnungsbeispiel schon ansetzen, aber ich war auch überrascht, wie günstig die ist. Da wurden vor 20 Jahren ganz andere Preise aufgerufen.

 

Aber gut, der hat halt auch wenig Risiko. Beim Gerüstbauer dürfte die Rechnung anders aussehen.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 3 Minuten von Pfennigfuchser:

. Da wurden vor 20 Jahren ganz andere Preise aufgerufen.

Das ist die von Herrn Helberg angesprochene, immer größere Ausdifferenzierung der Berufe durch die Versicherer. Das macht es für wenig gefährdete Berufe und Akademiker immer billiger, und für die anderen Berufe immer teurer.

 

Problem dabei: die erste Gruppe hätte das Geld, das zu bezahlen, tut es aber nicht und muss es nicht. Die andere Gruppe hat das größere Risiko, die deutlich höheren Beiträge und das schlechtere Gehalt, wovon das nicht bezahlt werden kann. Ein wirklich großes Problem, wie ich finde.

vor 8 Minuten von Sapine:

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut für eine BU-Absicherung. Wenn wir aber von breiten Bevölkerungsschichten reden, dann müssen wir die Realität beachten, dass das für weite Teile nicht möglich oder unverhältnismäßig teuer wäre.

Und auch hier stimme ich nicht zu. Das Handwerk gehört zum sekundären Wirtschaftssektor. In dem Sektor arbeiteten 23,5% der Menschen im Jahr 2023. 75,3% im tertiären Sektor, also Dienstleistung.

 

Das es für Handwerker teuer ist, geschenkt. Stimmt. Absolut kritikwürdig. Ist das aber die Masse an Arbeitnehmern in Deutschland, die so arbeitet? Klares Nein.

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Sapine

Im Pflegebereich dürften die Tarife auch nicht geschenkt sein und davon abgesehen finde ich 23,5 % schon eine erhebliche Zahl und deckt sich mit meinem Verständnis von "weiten Teilen". Dann rechne noch all diejenigen dazu die wegen gesundheitlicher Probleme keinen oder nur einen sehr teuren Schutz bekommen. Weiter oben hatte ich Zahlen für Adipositas und Psychotherapie genannt. 

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satgar
Gerade eben von Sapine:

Im Pflegebereich dürften die Tarife auch nicht geschenkt sein und davon abgesehen finde ich 23,5 % schon eine erhebliche Zahl und deckt sich mit meinem Verständnis von "weiten Teilen".

Da haben wir beide wohl beide eine andere Definition von „in weiten Teilen“ bei 1/4. da tut es mir leid ^^. Bei Pflege und gewissen anderen Dienstleistungsberufen hast du natürlich recht. 

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Sapine

Naja. Du nennst 23,5 % im Handwerk. Google sagt 29 % in der Pflege, jetzt noch rund 20 % mit gesundheitlichen Vorerkrankungen. Dann sind wir satt über die 50 % hinaus auch mit Überschneidungen. 

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MatthiasHelberg

Ich hole diesen Thread nochmal hoch, weil @Peter90 ja ziemlich am Anfang nach einem Entscheidungsbaum oder einem Tool gefragt hat, das einem bei der Entscheidung hilft, ob man nun eine BU braucht oder nicht.

 

Nun ja: Wir haben da mal etwas überlegt, ausgedacht und vorbereitet: So, dass man ohne Angabe von Einkommen oder Vermögen zumindest mal ein paar Tipps und Hinweise bekommt. Das Ganze funktioniert anonym, oder man gibt am Ende Namen und E-Mailadresse her und bekommt das Ganze als Mail mit ein paar Links, die für den einen oder anderen nützlich sein könnten. An den Links in der Mail arbeiten wir noch, weil da noch ein Rechner programmiert werden muss.

 

Falls jemand von Euch das mal testen möchte: Gern :-)  Bitte dann PN an mich, kommt ja wohl nicht so gut, wenn ich das Tool auf unserer Ausprobierseite hier verlinke ...

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 2 Stunden von MatthiasHelberg:

Ich hole diesen Thread nochmal hoch, weil @Peter90 ja ziemlich am Anfang nach einem Entscheidungsbaum oder einem Tool gefragt hat, das einem bei der Entscheidung hilft, ob man nun eine BU braucht oder nicht.

 

Nun ja: Wir haben da mal etwas überlegt, ausgedacht und vorbereitet: So, dass man ohne Angabe von Einkommen oder Vermögen zumindest mal ein paar Tipps und Hinweise bekommt. Das Ganze funktioniert anonym, oder man gibt am Ende Namen und E-Mailadresse her und bekommt das Ganze als Mail mit ein paar Links, die für den einen oder anderen nützlich sein könnten. An den Links in der Mail arbeiten wir noch, weil da noch ein Rechner programmiert werden muss.

 

Falls jemand von Euch das mal testen möchte: Gern :-)  Bitte dann PN an mich, kommt ja wohl nicht so gut, wenn ich das Tool auf unserer Ausprobierseite hier verlinke ...

Sehr schön, dass Ihr so etwas entwickelt! Das vorsichtige Vorgehen beim Linkverbreiten ist angesichts der bedauerlichen Versicherungs-Phobie in diesem Forum wohl leider nicht zu vermeiden.

Am 16.4.2024 um 16:42 von Luftschloss:

Bei uns kleinere BU Rente über AG, seit Anfang 23 Brutto 750 = Netto 550 € - Hauptverdiener bald 61 Jahre, ausgesteuert seit Ende 23, nun in der "Grauzone" ALG1, obwohl ungekündigt.

(...)

Aber auch wenn nicht, durch Eigentum, zusätzliche Einnahmen (PV, geringe Mieteinnahmen) können wir unsere monatliche Sparquote fast immer noch halten. Auch wenn das ALG1 ausläuft und er nix mehr machen sollte geht die KV über die Frau.

 

Wie das? Eine Familienversicherung dürfte an den 750 € BU-Rente (=Versorgungsbezüge) + PV-/Mieteinnahmen scheitern.

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odensee
vor 36 Minuten von Fondsanleger1966:

Sehr schön, dass Ihr so etwas entwickelt! Das vorsichtige Vorgehen beim Linkverbreiten ist angesichts der bedauerlichen Versicherungs-Phobie in diesem Forum wohl leider nicht zu vermeiden.

+1

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 15.4.2024 um 13:54 von Pfennigfuchser:

Für eine BU im Büro, die nicht auch EU ist?

Bei einer privaten Berufsunfähigkeits(BU)police muss ich überzeugend nachweisen, dass ich meinen Beruf, so wie ich ihn gesund zuletzt ausgeübt habe, aus gesundheitlichen Gründen (genauer Wortlaut siehe Gesetzestext) nicht mehr ausüben kann.

 

Das ist

1.) eine ganz konkrete Frage, die ich

2.) leicht und gut beantworten kann, wenn ich wirklich ernsthafte Einschränkungen bei Ausüben dieses Berufes habe.

 

Viele Betroffene brauchen beim Formulieren dieses Nachweises Hilfe durch Versicherungsexperten (BU-Makler, gerichtlich zugelassene Versicherungsberater, die gegen Honorar helfen), damit die Sachbearbeiter der Versicherung diesen Sachverhalt auch nachvollziehen können.

 

Bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente (EMR) geht es dagegen um die Frage, ob ich den einfachsten, leichtesten Job, den man sich überhaupt grundsätzlich vorstellen kann, theoretisch noch so gerade eben übernehmen könnte, wenn ich ihn denn angeboten bekäme (was natürlich nicht der Fall ist).

 

Das ist

1.) eine abstrakte, theoretische Frage, in der ich mich

2.) nicht gut/überhaupt nicht auskenne und 

3.) deren Beantwortung mich - je nach Art der gesundheitlichen Beeinträchtigung - bereits überfordern kann.

 

Diese einfachste, leichteste Tätigkeit, die man sich überhaupt grundsätzlich vorstellen kann, dürfte in vielen Fällen nicht im Büro sein.

 

Das EMR-Überprüfungsverfahren ist für Betroffene dadurch sehr viel schwieriger als ein Antrag auf BU. Deshalb ist die EMR-Ablehnungsquote im 1. Anlauf auch so viel höher.

 

Ich habe nach dem Lesen dieses Threads immer noch den Eindruck, dass viele Mitforisten - selbst sonst recht verständige - immer noch nicht realisiert haben, dass es unterhalb einer BU-Absicherung gar nicht so leicht ist, eine berechtigte Absicherungsleistung, für die man ggf. sehr lange Beiträge gezahlt hat, zu erhalten. Nur weil jemand im allgemeinen Verständnis dauerhaft arbeits- und erwerbsunfähig ist, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie eine EMR erhält.

 

Das hat auch System. Wie soll denn ein Gutachter z.B. bei einer ausgeprägten COPD entscheiden, ob dieser Mensch theoretisch/grundsätzlich noch leichteste Arbeiten verrichten kann, wenn es nicht einmal einen konkreten Arbeitsplatz gibt, für den man durchgehen kann, ob der COPD-Betroffene dafür noch genug Luft bekommt?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 24 Minuten von Fondsanleger1966:

Ich habe nach dem Lesen dieses Threads immer noch den Eindruck, dass viele Mitforisten - selbst sonst recht verständige - immer noch nicht realisiert haben, dass es unterhalb einer BU-Absicherung gar nicht so leicht ist, eine berechtigte Absicherungsleistung, für die man ggf. sehr lange Beiträge gezahlt hat, zu erhalten. Nur weil jemand im allgemeinen Verständnis dauerhaft arbeits- und erwerbsunfähig ist, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie eine EMR erhält.

+1

Ich wuensche den ganzen "BU braucht man nicht"-Leuten, dass sie nie in ihrem Leben EMR beantragen muessen. Ich habe es als "inoffizieller Betreuer" (=man hilft bei der Buerokratie) in der Verwandtschaft schon inkl. Ablehnung durchgespielt. Die Person hatte beim Antrag Pflegegrad 1, kurz nach Antrag auf EMR wurde dann Pflegegrad 2 erhoeht. Einen zweiten Antrag auf EMR nach der ersten Ablehnung brauchte die Person nicht stellen, weil die Krankheit sich dann so schnell weiter verschlechtert hat, dass sie verstorben ist. Aber selbst beim ersten Antrag konnte die Person nur noch mit Mueh und Not Treppen steigen oder weiter als 100m laufen, also quasi unmoeglich so selbststaendig zu einer Arbeit zu kommen.

Ich bin jedenfalls froh um meine BU und auch dass ich bald aus den 10 Jahren vorvertragliche Anzeigepflicht raus bin (habe vor 8 Jahren Erhoehungsoption gezogen, Abschluss war schon >10 Jahre). Ja, die 1500 Euro pro Jahr sind eine stolze Summe, aber man goennt sich ja sonst nichts und ich bin Familienvater, da verzichte ich lieber aufs dicke Auto statt auf meine BU.

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Cauchykriterium
vor 24 Minuten von Fondsanleger1966:

Bei einer privaten Berufsunfähigkeits(BU)police muss ich überzeugend nachweisen, dass ich meinen Beruf, so wie ich ihn gesund zuletzt ausgeübt habe, aus gesundheitlichen Gründen (genauer Wortlaut siehe Gesetzestext) nicht mehr ausüben kann.

Warum nicht: genauer Wortlaut siehe AVB des gewählten Tarifs?

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 14.4.2024 um 21:59 von Pfennigfuchser:

Ich denke, darin liegt der Grund für unsere unterschiedliche Beurteilung der Lage: als wir die Entscheidung für oder gegen die BU Versicherung getroffen haben, sind wir mit unter 1000€ (pro Person) im Monat ausgekommen. Wir haben dann die gemeinsame BU Wahrscheinlichkeit ausgerechnet und die war so klein, dass wir entschlossen haben, es nicht abzusichern. Einer hätte den anderen durchfüttern können. Und jeder hätte persönliche Gründe, sich nicht einzeln für den Trennungsfall abzusichern. 

 

Ob man eine BU Versicherung benötigt, ist unglaublich individuell, da kann man schwer pauschal urteilen. 

 

Wer seinen Lebensstandard behalten will, sollte sich absichern. Auch die nicht verdienende Ehefrau, denn Haushälterinnen sind teuer. Wer jedoch abschätzen kann, dass er mit dem Ausfall eines Verdienstes klar käme, der muss sich halt überlegen, ob er nicht existenzgefährdende Risiken absichern will.

Ich verstehe, dass Du in manchen Punkten andere Sichtweisen hast.

 

Dennoch: So romantisch die Bereitschaft, einander im Falle eines Falles "durchzufüttern" auch ist (und Du hast vermutlich schon durch mein Filmzitat aus "Notting Hill" mitbekommen, dass ich durchaus eine romantische Ader habe ;-) ) - in manchen BU-Fällen reicht das leider nicht aus.

 

Ich schrieb ja schon, dass BU sehr Unterschiedliches bedeuten kann - von eher leichten gesundheitlichen Einschränkungen wie in dem von @MatthiasHelberg genannten Beispiel, bei dem die Augen die lange Bildschirmarbeit nicht mehr mitmachen, über mittlere Formen wie etwa einer Querschnittlähmung hin zu schweren Pflegefällen etwa bei (fortgeschrittener) MS.

 

Bei einem befreundeten Ehepaar bedeutete dies, dass der Mann über etliche Jahre hinweg fast eine 24/7-Betreuung/-Pflege der an MS erkrankten Frau leistete und das Ehepaar von der Absicherung der Frau - vor der Erkrankung eine hochbegabte Juristin - lebte. Nebenbei noch arbeiten zu gehen und darüber den anderen durchfüttern, war dort überhaupt nicht möglich.

 

Das vielleicht als Hinweis und reales Beispiel aus dem Leben für die jungen Leute, die über den Abschluss einer BU-Police nachdenken. Manchmal läuft es im Leben etwas härter und man ist froh, auch für so etwas Vorsorge getroffen zu haben.

 

 

vor 22 Minuten von Cauchykriterium:

Warum nicht: genauer Wortlaut siehe AVB des gewählten Tarifs?

Weil das gesetzlich festgelegt ist? VVG § 172 (2): https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__172.html

 

Zitat

(2) Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.

 

Die AVB können m.W.n. nur weitere Dinge regeln wie Prognosezeitraum usw.

 

Aber alles unter Vorbehalt. Ich bin kein Jurist.

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Fondsanleger1966
vor 42 Minuten von Fondsanleger1966:

Ich habe nach dem Lesen dieses Threads immer noch den Eindruck, dass viele Mitforisten - selbst sonst recht verständige - immer noch nicht realisiert haben, dass es unterhalb einer BU-Absicherung gar nicht so leicht ist, eine berechtigte Absicherungsleistung, für die man ggf. sehr lange Beiträge gezahlt hat, zu erhalten. Nur weil jemand im allgemeinen Verständnis dauerhaft arbeits- und erwerbsunfähig ist, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie eine EMR erhält.

 

vor 20 Minuten von slowandsteady:

+1

Ich wuensche den ganzen "BU braucht man nicht"-Leuten, dass sie nie in ihrem Leben EMR beantragen muessen. Ich habe es als "inoffizieller Betreuer" (=man hilft bei der Buerokratie) in der Verwandtschaft schon inkl. Ablehnung durchgespielt. Die Person hatte beim Antrag Pflegegrad 1, kurz nach Antrag auf EMR wurde dann Pflegegrad 2 erhoeht. Einen zweiten Antrag auf EMR nach der ersten Ablehnung brauchte die Person nicht stellen, weil die Krankheit sich dann so schnell weiter verschlechtert hat, dass sie verstorben ist. Aber selbst beim ersten Antrag konnte die Person nur noch mit Mueh und Not Treppen steigen oder weiter als 100m laufen, also quasi unmoeglich so selbststaendig zu einer Arbeit zu kommen.

Danke für diesen Erfahrungsbericht aus der Praxis!

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Cauchykriterium
vor 29 Minuten von Fondsanleger1966:

Weil das gesetzlich festgelegt ist? VVG § 172 (2): https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__172.html

Das ist eine Minimaldefinition. Manche BU-Leistungen werden schon durch lange anhaltende AU-Bescheinigungen ausgelöst. Das steht dann nicht im Gesetz, sondern in den Bedingungen. Aber Dir das zu erzählen, heißt ja, Eulen nach Athen zu tragen ...

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Fondsanleger1966
vor 3 Minuten von Cauchykriterium:

Das ist eine Minimaldefinition. Manche BU-Leistungen werden schon durch lange anhaltende AU-Bescheinigungen ausgelöst. Das steht dann nicht im Gesetz, sondern in den Bedingungen. Aber Dir das zu erzählen, heißt ja, Eulen nach Athen zu tragen ...

Die AU-Regelung gab es m.W.n. noch nicht, als ich meinen BU-Vertrag in den 1990er abschloss. Was ich davon bisher (oberflächlich) gehört habe, fand ich aber sehr interessant. Deshalb finde ich es sehr gut, dass Du sie hier in einem Einsteiger-Thread zum BU-Abschluss erwähnst/hervorhebst! :thumbsup:

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Luftschloss
vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Wie das? Eine Familienversicherung dürfte an den 750 € BU-Rente (=Versorgungsbezüge) + PV-/Mieteinnahmen scheitern.

Ok, ich gebe zu das noch nicht recherchiert zu haben, auch weil es ja noch lang nicht spruchreif ist.

Dann fällt die Option wohl weg. Aber das sehen wir uns genauer an, wenn es in die Richtung laufen sollte.

Noch ist der Plan ja, nach der Genesung der nächsten OP, eine Wiedereingliederung bei seiner Firma zu machen.

 

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MatthiasHelberg
· bearbeitet von MatthiasHelberg

Ich sehe das Thema Deutsche Rentenversicherung, Erwerbsminderungsrente und vor allem Reha differenzierter.

 

Auch bei der Deutschen Rentenversicherung machen psychische Erkrankungen inzwischen > 40% der Ursachen für anerkannte Erwerbsminderungsrenten aus.

Es ist also eben nicht so, dass quasi der Kopf schon ab sein muss, bevor man eine EMR bekommen kann.

Trotzdem kommt nur etwa die Hälfte der Antragsteller durch.

 

Wir haben durchaus Kundinnen und Kunden, die zumindest anfangs beides bekommen: Erwerbsminderungsrente + BU-Rente. Da die EMR in den allermeisten Fällen nur befristet gewährt wird und der eine oder andere nach ein paar Jahren wieder ein bisschen mehr machen kann, entfällt dann oft die EMR. Aber die BU zahlt meistens weiter.

 

Vor allem sind aber die von der Deutschen Rentenversicherung genehmigten Reha-Maßnahmen auch für BU-Leistungsfälle absolut nützlich. Weil es immer auch um den beruflichen Status bei Beginn und Ende der Reha geht (AU, nicht AU, Restleistungsvermögen). Und das Rest-Leistungsvermögen wird differenziert nach letzter Tätigkeit (sowas wie BU) und allgemeinem Arbeitsmarkt (erwerbsunfähig / erwerbsgemindert).

 

Meiner Meinung nach ist der Knackpunkt also nicht, dass das System überhaupt nicht funktioniert. Sondern einige fallen durch die Maschen, weil sie schon die Voraussetzungen auf eine EMR nicht erfüllen. Andere können berufsunfähig sein, gelten aber eben nicht als erwerbsgemindert. Und wer dann doch seine EM-Rente bekommt, bekommt ungefähr noch die Hälfte vom Netto aufs Konto.

 

Auch das macht es alles andere als einfach, sich wegen einer sinnvollen Höhe der BU-Rente zu entscheiden. Alles kann eintreten: Nur BU, nur halbe oder volle Erwerbsminderungsrente, oder halbe oder volle Erwerbsminderungsrente plus BU-Rente.

 

(Habe EMR korrigiert, Danke für den Hinweis).

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Pfennigfuchser
vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

So romantisch die Bereitschaft, einander im Falle eines Falles "durchzufüttern" auch ist

Ne, mit Romantik hatte das wenig zu tun. Wir sind da eher von der nüchtern rechnenden Fraktion. Weshalb wir nie auf die zugegeben sehr grusligen Einzelfälle geschaut haben, sondern die gesamte Statistik betrachtet haben.

 

Die von Dir beschriebenen Fälle gibt es, ja. Und da sieht man ohne gute (!) Absicherung schnell alt aus (denn die 1000,- Police hilft da ja kaum weiter, die bringt nur dann etwas, wenn einer weiterarbeiten kann). Das ist dann einfach die Abwägung: wie wahrscheinlich ist, es, dass mich/und so etwas trifft? Diese Abwägung muss ich nicht nur in Bezug auf das BU Risiko, sondern eben auch für viele andere Fälle treffen. Einzelne Katastrophen können passieren, man kann sie absichern, man muss das wollen/bezahlen können. Wir haben für uns beschlossen, dass wir diese Sorte Katastrophe nicht absichern wollen und für die milderen Fälle (= nur einer von beiden kann nicht mehr arbeiten) gut genug abgesichert sind. Diese Einschätzung ist unsere persönliche, von unserer Gesundheits- und Familienhistorie getriebene, die für andere völlig anders aussehen kann, ja muss.

 

Im realen Leben gehört die BU im übrigen, gleich nach der Privathaftpflichtversicherung, zu den Versicherungen, die ich sofort anrate. Da ich eben nicht riskieren möchte, dass jemand auf meinen Ratschlag hin auf diese Absicherung verzichtet und in sein Unglück rennt.

 

Hier im Forum denke ich, darf man das ruhig etwas differenzierter betrachten und sich zumindest genaustens überlegen, was man absichern will und was nicht, was aus anderen Quellen abgesichert ist (Vermögen, Partner, EWR), was nicht, wie sich BU Wahrscheinlichkeit und Absicherungsnotwendigkeit im Laufe des Arbeitslebens entwickeln und die Absicherung daher zu wählen ist.

 

Hätte man mir vor 20 Jahren die Möglichkeit gegeben, aus einer einjährig kalkulierten BU, wie sie vor ein paar Seiten verlinkt wurde, quasi die Jahre abzuschließen, die für mich wichtig sind, so hätte ich das (auch noch günstige) Angebot angenommen. Damals war das, was ich angeboten bekommen habe aber teures starres Zeug. Wenn man gesagt hat: das ist aber teuer, hat der Verkäufer hinten ein paar Jahre rausgenommen und die Absicherung wurde billiger, das war's. Wenn die Produkte heute flexibler sind, so freut mich das, weil dann eine passgenauere Absicherung möglich ist. (was allerdings gleichbedeutend damit sein dürfte, dass die Kosten für die schlechten Risiken steigen, gesamtgesellschaftlich ist das schwierig). 

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Pfennigfuchser
vor 48 Minuten von MatthiasHelberg:

Sondern einige fallen durch die Maschen, weil sie schon die Voraussetzungen auf eine EWR nicht erfüllen. Andere können berufsunfähig sein, gelten aber eben nicht als erwerbsgemindert.

Wobei ich kürzlich irgendwo gehört (leider, ich finde es nicht mehr wieder) habe, dass man die hohen Ablehnungszahlen der EWR auch etwas mit Vorsicht genießen muss. Da wurde berichtet, dass grob ein Drittel der Ablehnungen daher käme, dass keine Unterlagen beigebracht wurde, Termine bei Arzt nicht wahrgenommen wurden oder simpel und einfach die Antragsteller noch gar nicht lange genug versichert waren. 

 

Zitat

Und wer dann doch seine EW-Rente bekommt, bekommt ungefähr noch die Hälfte vom Netto aufs Konto.

 

So viel? Die letzte Renteninformation, die ich in der Hand hatte, sah da aber anders aus. 

 

Zitat

Auch das macht es alles andere als einfach, sich wegen einer sinnvollen Höhe der BU-Rente zu entscheiden. Alles kann eintreten: Nur BU, nur halbe oder volle Erwerbsminderungsrente, oder halbe oder volle Erwerbsminderungsrente plus BU-Rente.

Exakt. 

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MatthiasHelberg
vor 50 Minuten von Pfennigfuchser:

So viel? Die letzte Renteninformation, die ich in der Hand hatte, sah da aber anders aus.

Ja kann sein, sieht bei jedem anders aus. Es macht auch eigentlich keinen Sinn, die EWR in Bezug aufs Netto zu setzen, weil sich Netto immer unterscheidet (Steuerklasse, Kirchensteuer, Bundesland...). Habe ich nicht gut formuliert, sorry.

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Nostradamus
vor einer Stunde von Pfennigfuchser:

Das ist dann einfach die Abwägung: wie wahrscheinlich ist, es, dass mich/und so etwas trifft?

Ich glaube, bei der Frage haben sich viele schon vertan. Für wie wahrscheinlich hält man es wohl, dass man z. B. einmal wegen "der Psyche" berufsunfähig werden könnte, wenn man bisher gefühlt gar keine Probleme mit der Psyche hatte? Die Selbsteinschätzung liegt da wahrscheinlich bei nahezu 0.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Pfennigfuchser:

dass man die hohen Ablehnungszahlen der EWR auch etwas mit Vorsicht genießen muss. Da wurde berichtet, dass grob ein Drittel der Ablehnungen daher käme, dass keine Unterlagen beigebracht wurde, Termine bei Arzt nicht wahrgenommen wurden oder simpel und einfach die Antragsteller noch gar nicht lange genug versichert waren.

Das hatte ich hier im Thread verlinkt.

 

Das ist übrigens bei den BU Ablehnungen genauso. Eine große Zahl an Personen wirkt nicht mehr mit oder meldet sich nicht mehr. Warum das so ist, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht erkennt man, dass man ohnehin den Grad der Einschränkung nicht erreicht oder aber auch, man ist von der Vielzahl der geforderten Unterlagen und Informationen derart überfordert oder eingeschüchtert, dass man es nicht weiter verfolgt. Letzteres wäre schade und bitter. https://www.finanzberatung-bierl.de/leistungen/berufsunfaehigkeit/prozess-leistungsquote-wirklich-wichtig/

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser
vor 12 Minuten von Nostradamus:

Ich glaube, bei der Frage haben sich viele schon vertan. Für wie wahrscheinlich hält man es wohl, dass man z. B. einmal wegen "der Psyche" berufsunfähig werden könnte, wenn man bisher gefühlt gar keine Probleme mit der Psyche hatte? Die Selbsteinschätzung liegt da wahrscheinlich bei nahezu 0.

Naja, an der Selbsteinschätzung kann man es wohl kaum festmachen. Aber ich kann mir Statistiken anschauen, wie wahrscheinlich psychische Erkrankungen in welchem Lebensalter sind, welcher Art die sind, wie es in der weitere Familie mit Neigung zu solchen Erkrankungen aussieht, wir sehr mein Job oder meine Arbeit in der Familie darunter leidet, wie die Reaktivierungswahrscheinlichkeiten sind, welche Präventionsmöglichkeiten es gibt. Damit schließe ich eine psychische Erkrankung nicht aus. Aber ich leite für mich persönlich eine Wahrscheinlichkeit ab, zum einen daran zu erkranken, zum anderen mit der Krankheit gut oder schlecht zurechtzukommen. Und dann entscheide ich, ob ich das Risiko absichern möchte oder nicht.

 

Meine Selbsteinschätzung liegt nicht bei Null. Gerade für Frauen in meinem Alter macht die Psyche fast 50% der BU Fälle aus, wie sollte ich da eine Null einschätzen? 

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Cauchykriterium
vor 29 Minuten von Nostradamus:

Die Selbsteinschätzung liegt da wahrscheinlich bei nahezu 0.

Gemeint ist wohl, @Pfennigfuchser, die Korrektheit der Selbsteinschätzung.

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