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TriTrop

Multimillionär & keine Ahnung von Anlagen - Hilfe

Empfohlene Beiträge

TriTrop

Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier und habe mich bis jetzt vor dem Thema ganz gut drücken können, aber je älter man wird, umso größer wird doch der Wunsch nach einer vernünftigen Portfolio-Aufstellung.

 

Die Frage ist, schaffe ich das alleine oder macht es Sinn, sich hier Hilfe zu suchen?

 

Kurz zum Hintergrund:

 

Ich bin aktuell 29 Jahre alt, Privatier und habe keine Rentenpunkte. Von nennenswerten Erbschaften gehe ich derzeit ebenfalls nicht aus.

 

2013 bin ich in den Besitz von Bitcoin gekommen, welche ich zum Großteil bis heute noch halte. Vielleicht auch aus dem Mangel an Wissen über andere Anlageklassen und Strategien.

Ich habe bis jetzt also einfach jede Marktphase ausgesessen und habe tiefes Vertrauen in Bitcoin entwickelt. Mein Portfolio Wert schwankt also enorm.

 

95% meiner Werte liegen in Krypto, was aktuell ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag ist.

 

Derzeit lebe ich ausschließlich aus diesem Vermögen und verzehre es.

Da ich sehr minimalistisch lebe, könnte ich das so wahrscheinlich auch noch bis zu meinem Lebensende tun. Vorausgesetzt natürlich, die Anlageklasse stürzt nicht komplett ab.

 

Nun habe ich mir aber für diesen Zyklus fest vorgenommen, einen Teil meiner Coins zu verkaufen und etwas konservativer anzulegen.
Vorgenommen habe ich mir vorerst ca. eine Million. Der Rest bleibt drin!

 

Etwas habe ich mich dann doch mit der Materie beschäftigt und folgende Sachen für mich herausgefunden.

 

- Immobilien sind nichts für mich. Keine Lust auf den Arbeitsaufwand, stark gebundenes Kapital, Instandhaltung, immer steuerpflichtig in Deutschland.

- Thema Anleihen, Geldmärkte, Bonds übersteigt mein derzeitiges Wissen, traue ich mich alleine nicht ran.

- Einzelaktien können risikoreich sein, setzt viel Recherche und Wissen voraus.

- Ein breit gestreuter ETF ist wohl am Anfänger freundlichsten und damit macht man nicht viel falsch? Ist es so "einfach"?

 

Die andere Frage, die sich mir derzeit stellt, lebe ich weiterhin aus meinem Krypto Portfolio (das müsste ich dann aber auch während den schlechten Phasen tun),
oder versuche ich fortan aus dem angelegten Geld zu leben. Stichwort Entnahmeplan. Oder ein Mix aus beidem?

 

Zum Thema Entnahmeplan habe ich bereits viel gelesen, unter anderem hier:

https://frugalisten.de/von-den-zinsen-leben-entnahmestrategien/

 

Einen richtigen Plan für die Umsetzung konnte ich mir dennoch nicht machen.

 

Vor einiger Zeit habe ich einen Honorar-Finanzanlagenberater nach §34h besucht, in der Hoffnung, er könnte mich dabei unterstützen, einen Plan zu erstellen, welchen ich dann selbst umsetzen und verwalten könnte.

Im Endeffekt war das Angebot dann jedoch eine Vermögensverwaltung für knapp 1 % p.a. - was aber vielleicht ja auch keine falsche oder schlechte Option wäre?

 

Ich habe die Befürchtung, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen kann und am Ende, auch vor der Angst etwas falsch machen zu können, nichts tun werde.

Sollte ich mir einen fähigen Berater suchen oder die Sache einfach halten und in einen World ETF investieren?

Sehr viel komplexere Konstrukte traue ich mir mit meinem derzeitigen Wissensstand noch nicht zu. Ich könnte natürlich Zeit, Energie und Ressourcen dahingehend investieren und versuchen, mich in diesem Gebiet weiterzubilden.

 

Vielleicht hat jemand hilfreiche Tipps, wie ich die Sache angehen kann?
Ich bedanke mich.

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Richie_Rich

So ganz viel Entschlossenheit von A nach B zu kommen, lese ich da noch nicht heraus ;)

 

27 minutes ago, TriTrop said:

je älter man wird, umso größer wird doch der Wunsch nach einer vernünftigen Portfolio-Aufstellung.

 

28 minutes ago, TriTrop said:

Vorgenommen habe ich mir vorerst ca. eine Million. Der Rest bleibt drin!

 

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Bast
vor 42 Minuten von TriTrop:

Vielleicht hat jemand hilfreiche Tipps, wie ich die Sache angehen kann?

Das hier lesen:

 

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hquw
vor 1 Stunde von TriTrop:

Sollte ich mir einen fähigen Berater suchen oder die Sache einfach halten und in einen World ETF investieren?

Sehr viel komplexere Konstrukte traue ich mir mit meinem derzeitigen Wissensstand noch nicht zu. Ich könnte natürlich Zeit, Energie und Ressourcen dahingehend investieren und versuchen, mich in diesem Gebiet weiterzubilden.

Eine Feststellung: Du scheinst eine relativ hohe Risikotragfähigkeit zu haben. Eigentlich ist den meisten Leuten hier schon 90% bis 100% Aktien in ihrer Asset Allocation zu viel und man möchte risikoadjustiert eine gute Rendite, aber das sind ja bei dir alles schon eher Feinheiten, die bei dir erst einmal so gar keine Rolle spielen.

 

Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber ja, du könntest einfach einen breit diversifizierten Aktien-ETF nehmen und das würde in deinem Fall ja sogar Risiko aus dem Portfolio rausnehmen!

 

Lies dich auch einmal ein bisschen über Geldmartkfonds und Geldmarkt-ETFs ein. Die kannst du als sichere, tagesgeldähnliche Anlage nutzen, damit du nicht die Einlagensicherung von 100k Euro sprengst, falls du doch einmal einen größeren Betrag irgendwo sicher rumliegen haben möchtest. Das kann in deinem Fall wahrscheinlich sehr praktisch sein.

 

Ansonsten ist das aber kein Betrag, für den man spezielles Wissen braucht. Nur weil irgendwelche Vermögensberater aus allen Ecken kommen, weil sie hier das große Provisionsgeschäft wittern, muss man kein komplexes Portfolio haben, um so einen Betrag zu managen.

 

Alles andere kann man doch hier gut im Forum nachlesen.

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Sapine

Sofern Du dauerhaft ausschließlich von Vermögen leben willst, solltest Du tatsächlich Risiko rausnehmen. Mit 50 dürfte es schwierig werden noch eine berufliche Zukunft aufzubauen falls Bitcoin doch nicht dauerhaft läuft. Mein erster Gedanke wäre, soviel Geld rausnehmen, dass man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Ich vermute das wären eher 1,5 Mio. aber es hängt nicht zuletzt davon ab, wie viel Geld Du brauchst für ein Leben nach Deinen Vorstellungen. 

 

Es gibt auch Honorarberater die eine Art von Coaching anbieten, was deutlich günstiger sein wird als die 1 %. Das Problem wird sein einen entsprechenden zu finden. Tatsächlich ist ein solides Aktiendepot keine Raketenwissenschaft. Nimm dir die Zeit für ein zwei gute Bücher damit Du weißt wo der Hase lang läuft. 

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PrivateBanker

Wieviele Euros benötigst du denn Summa Sumarum im Monat, mit allem drum und dran?

Immobilie zur Selbstnutzung vorhanden oder geplant?

 

Eines ist sicher:

1. ohne regelmäßige Einnahmen die Lebensplanung auf einer hochrisikoreichen Assetklasse aufzubauen ist hochgefährlich und sträflich !!!

2. Diversifikation ist dringend erforderlich

3. Denkansatz: 5 Mio bringen auf 71 Jahre bei einer 4 % Dynymik p.a. (Inflationsschutz der LHK)ca. 1100 € Entnahmemöglichkeit bei 0 % Zins - dgl. bei 4% pa. und Steuer ca. 4000 € aktuell

 

4. Werde dir klar über deine Risikotragfähigkeit "Kann ich z.B. 50 %Kursverlust verkraften und dann immer noch verkaufen müssen ???

5. Ist der "Privatier" in Stein gemeiselt oder gehe ich irgendwann einer Tätigkeit (Angestellt oder Unternehmer)  nach um Einnahmen zu generieren?

 

6. Die Strategie folgt den subjektiven Plänen/Empfindungen, die Portfolios- bzw. Vermögenstuktur folgt der Strategie

 

 

 

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Fondsanleger1966

Herzlich willkommen im Forum!

 

vor 2 Stunden von TriTrop:

Ich habe die Befürchtung, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen kann und am Ende, auch vor der Angst etwas falsch machen zu können, nichts tun werde.

Das finde ich durchaus nachvollziehbar.

 

Zunächst einmal zur Einordnung: Jemand in Deinem Alter, oder vielleicht ein paar Jahre älter, der eine gute Ausbildung in einem Beruf gemacht hat, der am Arbeitsmarkt begehrt oder sehr begehrt ist, besitzt ein (potentielles) Humankapital von 2, 3 oder vielleicht sogar 4 Millionen Euro (= Jahre bis zum regulären Renteneintritt x Jahreseinkommen). Das ist - je nach Bitcoin-Kurs - gar nicht so weit von Deinem aktuellen Vermögen entfernt.

 

Als Angestellter entspricht dieses Humankapital - wenn es ordentlich abgesichert (BU) und geschützt wird (Fortbildung, Engagement, Work-Life-Balance unterhalb des Raubbaus an den eigenen Kräften, ...) - dem Charakter einer Unternehmensanleihe. Als Beamter - dann eher mit 1,5-2,5 Mio. Euro Humankapital - dem einer Staatsanleihe. Selbstständige werden oft mit einer (Microcap-)Aktie verglichen. Du baust derzeit kein Humankapital auf, sondern setzt auf Deine Bitcoins. Wo siehst Du Dich auf dieser Risikoskala?

 

Als zweites: Wie weit kommst Du mit 1 Mio Euro, wenn das Geld *sicher* bis zum Lebensende reichen soll? Nehmen wir zunächst einmal an, Du kannst das Geld so anlegen, dass sich ein Inflationsausgleich ergibt. Johannes Heesters ist 108 Jahre alt geworden. Das wären jetzt noch 79 Jahre. In dieser Zeit könnte die Medizin noch mehrere Quantensprünge machen. Aber rechnen wir nur einmal mit den 79 Jahren und vollständigem Kapitalverzehr: 1 Mio € / 79 Jahre = 12.658 € / Jahr brutto vor Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung. Das liegt netto vermutlich unter Hartz IV/Grundsicherung.

 

Und es ist gar nicht so einfach, mit einem breit diversifiziertem Portfolio immer die Inflation auszugleichen. Das kann auch mal 1 oder 2 Jahrzehnte nicht gelingen, wenn man sich am Marktportfolio orientiert und z.B. gerade Financial Repression herrscht (oder Deleveraging oder Asset Meltdown, ...).

 

vor 3 Stunden von TriTrop:

Vielleicht hat jemand hilfreiche Tipps, wie ich die Sache angehen kann?

Ich würde erst einmal ein bißchen herumrechnen, was ich als finanzielle Grundlage für ein gutes Leben brauche. Wenn das z.B. mit ein paar Puffern und "Alterungszuschlägen" im Durchschnitt des Lebens ca. 2.500 Euro brutto in heutigen Preisen sein sollten, beträgt das benötigte Kapital bei Inflationsausgleich: 2.500 Euro x 12 Monate x 80 Jahre = 2,4 Mio Euro.

 

Als nächstes steht dann die Überlegung an, wie man mit Zeiten einer negativen Realrendite umgehen will. Setzt man von Anfang auf eine hohe Aktienquote, weil man sowohl die Schwankungsrisiken als auch die Deep Risks auf Dauer aushält, oder doch lieber passiv auf ein Marktportfolio, was dann "nur" etwa 1/3 Aktien entspräche. Bei Letzterem bräuchte man vermutlich Kapitalpuffer für Zeiten mit niedrigen oder negativen Realrenditen und müsste das "klassische" Anlagekapital jenseits der Kryptos entsprechend erhöhen.

 

So arbeitet man sich Schritt für Schritt durch die Materie. Am besten mithilfe eines Finanzcoachs und alten Hasens, der schon viel gesehen hat und nicht nur die goldgerändeten vergangenen 15 Jahre am Aktienmarkt.

 

Gutes Gelingen!

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Lazaros
vor einer Stunde von Sapine:

Nimm dir die Zeit für ein zwei gute Bücher damit Du weißt wo der Hase lang läuft. 

Und das muss nicht die Kommer-Bibel sein, sehr gut finde ich:

- Über die Psychologie des Geldes: Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück von Morgan Housel  

   https://www.amazon.de/Über-die-Psychologie-Geldes-Lektionen-ebook/dp/B08NC5FLKV

- 5 einfache Schritte zur optimalen Geldanlage  von Peter Mallouk

   https://www.amazon.de/einfache-Schritte-zur-optimalen-Geldanlage-ebook/dp/B07RS2L78J/ref=tmm_kin_swatch_0?_encoding=UTF8&dib_tag=se&dib=eyJ2IjoiMSJ9.MvERYvSJtb5yQfgqgMgbL-IdjZbuQx3_KC43nhZFvuqoLNDmvjBuDVrKdmhCEvxPU9nBfbX6B1dO60PVQJwru5YA69UWrBIMX9N9TEpESIk.Fm3cyWJkUqU_4QvCRfTAOMbqa2_TiiG9CAD2QSnX1uM&qid=1716573474&sr=1-2

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TriTrop
· bearbeitet von TriTrop
vor 3 Stunden von Richie_Rich:

So ganz viel Entschlossenheit von A nach B zu kommen, lese ich da noch nicht heraus ;)

Das ist korrekt ;). Die letzten 11 Jahre waren Wild, haben aber auch zusammengeschweißt.
Ein vollständiger Ausstieg würde für mich nicht in Frage kommen, dafür bin ich zu sehr verliebt...

 

vor 2 Stunden von hquw:

Eine Feststellung: Du scheinst eine relativ hohe Risikotragfähigkeit zu haben.

 

Lies dich auch einmal ein bisschen über Geldmartkfonds und Geldmarkt-ETFs ein. Die kannst du als sichere, tagesgeldähnliche Anlage nutzen, damit du nicht die Einlagensicherung von 100k Euro sprengst, falls du doch einmal einen größeren Betrag irgendwo sicher rumliegen haben möchtest. Das kann in deinem Fall wahrscheinlich sehr praktisch sein.

Das Stimmt, durch die Schwankungen der letzten Jahre bin ich gewohnt einige auszuhalten.

In Zukunft wäre etwas mehr Sicherheit aber auch nicht verkehrt ;)

 

Das werde ich einmal tun, vielen Dank dafür.

 

vor 1 Stunde von Sapine:

Es gibt auch Honorarberater die eine Art von Coaching anbieten, was deutlich günstiger sein wird als die 1 %. Das Problem wird sein einen entsprechenden zu finden. Tatsächlich ist ein solides Aktiendepot keine Raketenwissenschaft. Nimm dir die Zeit für ein zwei gute Bücher damit Du weißt wo der Hase lang läuft. 

Das ist das Problem.

Angebote gibt es ja genug und auf YouTube & Co. auch genug selbsternannte Finanzexperten und Berater.
Also wie in dieser Masse einen fähigen finden?

 

Hast du evtl. auch ein paar Buchempfehlungen?

 

vor einer Stunde von PrivateBanker:

Wieviele Euros benötigst du denn Summa Sumarum im Monat, mit allem drum und dran?

Immobilie zur Selbstnutzung vorhanden oder geplant?

 

Eines ist sicher:

1. ohne regelmäßige Einnahmen die Lebensplanung auf einer hochrisikoreichen Assetklasse aufzubauen ist hochgefährlich und sträflich !!!

2. Diversifikation ist dringend erforderlich

3. Denkansatz: 5 Mio bringen auf 71 Jahre bei einer 4 % Dynymik p.a. (Inflationsschutz der LHK)ca. 1100 € Entnahmemöglichkeit bei 0 % Zins - dgl. bei 4% pa. und Steuer ca. 4000 € aktuell

 

4. Werde dir klar über deine Risikotragfähigkeit "Kann ich z.B. 50 %Kursverlust verkraften und dann immer noch verkaufen müssen ???

5. Ist der "Privatier" in Stein gemeiselt oder gehe ich irgendwann einer Tätigkeit (Angestellt oder Unternehmer)  nach um Einnahmen zu generieren?

 

6. Die Strategie folgt den subjektiven Plänen/Empfindungen, die Portfolios- bzw. Vermögenstuktur folgt der Strategie

 

 

 

 

Das kann ich aktuell selber schwer beurteilen.
Ich lebe aktuell in einer WG und habe Fixkosten von knapp 1.300€. Wenn ich jetzt noch Spaß und Lifestyle einrechne, komme ich auf maximal 2.500€ pro Monat.
Im "Luxus" leben wären bei mir vielleicht 4.000€?! Da müsste ich mich dann aber schon sehr anstrengen für.

 

Nein, keine Immobilien vorhanden und wie schon geschrieben, auch kein Fan von.

 

1. Da gebe ich dir recht, daher bin ich her ;)

2. Ja, aber nur ein bisschen

3. Dem kann ich leider nicht folgen. Du gehst von einer 4% Verzinsung aus? Und von den Zinsen dann leben? Das wären doch knapp 16.000 im Monat und nicht 4.000. Vielleicht verstehe ich es aber auch nicht.

4. Was muss ich bei 50% Kursverlust verkaufen und warum? Bis dato entnehme ich einfach Geld. Egal zu welcher Marktphase. Einen großen Teil verkaufe würde ich vorzugsweise natürlich nur bei guten Kursen. In schlechten Zeiten wäre es natürlich wünschenswert wenn kein Kapitalverzehr erfolgt und die Dividenden oder Zinsen zum Leben reichen.

5. Ich Stein gemeißelt ist das natürlich nicht. Ich möchte aber nicht mehr für Geld arbeiten müssen. Also vielleicht wird es etwas aus Leidenschaft oder Hobby nebenbei, aber nichts auf das ich angewiesen sein sollte.

 

 

vor 39 Minuten von Fondsanleger1966:

Zunächst einmal zur Einordnung: Jemand in Deinem Alter, oder vielleicht ein paar Jahre älter, der eine gute Ausbildung in einem Beruf gemacht hat, der am Arbeitsmarkt begehrt oder sehr begehrt ist, besitzt ein (potentielles) Humankapital von 2, 3 oder vielleicht sogar 4 Millionen Euro (= Jahre bis zum regulären Renteneintritt x Jahreseinkommen). Das ist - je nach Bitcoin-Kurs - gar nicht so weit von Deinem aktuellen Vermögen entfernt.

 

Als Angestellter entspricht dieses Humankapital - wenn es ordentlich abgesichert (BU) und geschützt wird (Fortbildung, Engagement, Work-Life-Balance unterhalb des Raubbaus an den eigenen Kräften, ...) - dem Charakter einer Unternehmensanleihe. Als Beamter - dann eher mit 1,5-2,5 Mio. Euro Humankapital - dem einer Staatsanleihe. Selbstständige werden oft mit einer (Microcap-)Aktie verglichen. Du baust derzeit kein Humankapital auf, sondern setzt auf Deine Bitcoins. Wo siehst Du Dich auf dieser Risikoskala?

 

 

Ähm, bis jetzt lief es ganz gut. Ich würde sagen, ich war auf dem Weg eine Unternehmensanleihe zu werden bin dann aber falsch abgebogen und bei den Staatsanleihen rausgekommen.

Ne wirklich, keine Ahnung was genau du mir damit sagen willst.

 

Zitat

Als zweites: Wie weit kommst Du mit 1 Mio Euro, wenn das Geld *sicher* bis zum Lebensende reichen soll? Nehmen wir zunächst einmal an, Du kannst das Geld so anlegen, dass sich ein Inflationsausgleich ergibt. Johannes Heesters ist 108 Jahre alt geworden. Das wären jetzt noch 79 Jahre. In dieser Zeit könnte die Medizin noch mehrere Quantensprünge machen. Aber rechnen wir nur einmal mit den 79 Jahren und vollständigem Kapitalverzehr: 1 Mio € / 79 Jahre = 12.658 € / Jahr brutto vor Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung. Das liegt netto vermutlich unter Hartz IV/Grundsicherung.

 

Und es ist gar nicht so einfach, mit einem breit diversifiziertem Portfolio immer die Inflation auszugleichen. Das kann auch mal 1 oder 2 Jahrzehnte nicht gelingen, wenn man sich am Marktportfolio orientiert und z.B. gerade Financial Repression herrscht (oder Deleveraging oder Asset Meltdown, ...).

 

Ich würde erst einmal ein bißchen herumrechnen, was ich als finanzielle Grundlage für ein gutes Leben brauche. Wenn das z.B. mit ein paar Puffern und "Alterungszuschlägen" im Durchschnitt des Lebens ca. 2.500 Euro brutto in heutigen Preisen sein sollten, beträgt das benötigte Kapital bei Inflationsausgleich: 2.500 Euro x 12 Monate x 80 Jahre = 2,4 Mio Euro.

 

Als nächstes steht dann die Überlegung an, wie man mit Zeiten einer negativen Realrendite umgehen will. Setzt man von Anfang auf eine hohe Aktienquote, weil man sowohl die Schwankungsrisiken als auch die Deep Risks auf Dauer aushält, oder doch lieber passiv auf ein Marktportfolio, was dann "nur" etwa 1/3 Aktien entspräche. Bei Letzterem bräuchte man vermutlich Kapitalpuffer für Zeiten mit niedrigen oder negativen Realrenditen und müsste das "klassische" Anlagekapital jenseits der Kryptos entsprechend erhöhen.

Vielen Dank für die vielen Infos :)

 

Zitat

So arbeitet man sich Schritt für Schritt durch die Materie. Am besten mithilfe eines Finanzcoachs und alten Hasens, der schon viel gesehen hat und nicht nur die goldgerändeten vergangenen 15 Jahre am Aktienmarkt.

Und wo finde ich die Hasen und Coachs? Aktuell arbeite ich alleine ;).

 

vor 20 Minuten von Lazaros:


Danke!

 

Ebenfalls eine Dankeschön an alle anderen Beiträge.

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Peter127

Liegen die BTC schon auf einer Börse mit entsprechend einfacher IBAN Anbindung bzw direkt Aktienmarkt (Bison etc)? Bei so großen Summen kann der Mittelherkunftsnachweis ggf ziemlich sportlich werden. Könnte vermuten, dass einige Banken da schnell den Stecker ziehen. Das solltest du bei der Umschichtungsplanung im Hinterkopf behalten - falls nicht schon passiert.

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Covacoro

Ich würde Dich bestärken wollen, nach einer Anlage-Strategie für Dich persönlich zu suchen und nix von der Stange zu verwenden oder zu sehr zu vereinfachen.
Vielleicht helfen beim Nachdenken darüber ja diese 3 einfachen Fragen: https://www.covacoro.de/2019/07/21/drei-einfache-fragen/    In Summe: Wie man selbst tickt und wieviel Disziplin man besitzt, muß man realistisch einschätzen.

 

Covacoro

 

 

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PrivateBanker

@TriTrop. Hier die Berechnungen zu meiner Aussage des mtl. Kapitalverzehrs. Ich habe die Dynamik von 4 % als Inflationsschutz/Kaufkrafterhalt und einen kompletten Kapitalverzehr angenommen

 

https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php?paramid=vjfiykkhpj

 

https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php?paramid=5qhriuf840

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chirlu

Vergleichbarer Fall:

 

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Bast
vor 11 Stunden von TriTrop:

Ein vollständiger Ausstieg würde für mich nicht in Frage kommen, dafür bin ich zu sehr verliebt...

Sind Emotionen bei der Geldanlage ein guter Ratgeber? Gewinne bei der Geldanlage führen zur Ausschüttung von Glückshormonen im Gehirn. Dies hilft nicht unbedingt bei einer rationalen Anlagestrategie. Dringende Leseempfehlung: 

vor 12 Stunden von Lazaros:

Über die Psychologie des Geldes: Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück von Morgan Housel  

   https://www.amazon.de/Über-die-Psychologie-Geldes-Lektionen-ebook/dp/B08NC5FLKV

und 

Jason Zweig Your Money and Your Brain: How the New Science of Neuroeconomics Can Help Make You Rich

vor 12 Stunden von TriTrop:

Ich lebe aktuell in einer WG und habe Fixkosten von knapp 1.300€. Wenn ich jetzt noch Spaß und Lifestyle einrechne, komme ich auf maximal 2.500€ pro Monat.
Im "Luxus" leben wären bei mir vielleicht 4.000€?! Da müsste ich mich dann aber schon sehr anstrengen für.

Dein Lebensstandard passt vermutlich aktuell zu Deiner „peer group“. Wenn Dein soziales Umfeld mit zunehmenden  Einkommen Geld ausgibt, wirst Du dies vielleicht auch wollen. 

vor 12 Stunden von TriTrop:

Ähm, bis jetzt lief es ganz gut. Ich würde sagen, ich war auf dem Weg eine Unternehmensanleihe zu werden bin dann aber falsch abgebogen und bei den Staatsanleihen rausgekommen.

Ne wirklich, keine Ahnung was genau du mir damit sagen willst.

Wenn ich @Fondsanleger1966 richtig verstanden habe, möchte er Dir verdeutlichen, dass Dein Humankapital wesentlicher Teil des Vermögens ist. Du bist in der beneidenswerten Situation, Dich hier ohne äussere Zwänge fortzubilden zu können. Aktuell besteht Dein Vermögen aus Bitcoin. Wenn dieses Asset durch ein wie auch immer geartetes „black swan“-event kollabiert, ist Dein Vermögen vernichtet. 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor einer Stunde von Bast:

Sind Emotionen bei der Geldanlage ein guter Ratgeber? Gewinne bei der Geldanlage führen zur Ausschüttung von Glückshormonen im Gehirn. Dies hilft nicht unbedingt bei einer rationalen Anlagestrategie. ...

Aktuell besteht Dein Vermögen aus Bitcoin. Wenn dieses Asset durch ein wie auch immer geartetes „black swan“-event kollabiert, ist Dein Vermögen vernichtet. 

-> https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-nelson-bunker-hunt-mit-einem-wahnsinnsplan-den-silbermarkt-eroberte-31108380.html 

Zitat

Wie Nelson Bunker Hunt den Silbermarkt unter seine Kontrolle brachte

 

Aus zeitweise 5 Mrd. Dollar Papiergewinnen waren für Hunt aufgrund der Kredithebel nach Verkauf der physischen Bestände rund 1,5 Mrd. Dollar Schulden geworden

=> Stop Playing When You Win The Game  https://www.physicianonfire.com/win-the-game/

 

Noch was:

Am 18.5.2024 um 07:44 von Lazaros:

Interessante Sichtweisen, die mich zum Nachdenken anregten, wenn ich auch nicht in jedem Punkt übereinstimme:  https://www.vpi-schweiz.ch/ZuerichAxiome.pdf 

Zitat

Die «Zürich-Axiome» zeigen zwölf alternative Regeln für das Agieren an der Börse auf

 

Dabei handelt es sich um zwölf abstrakte Regeln (Axiome) für Investitionen und Spekulationen am Aktienmarkt. Die Ideen entwickelte eine Gruppe von Schweizer Aktien- und Rohstoff-Spekulanten, die an der Wall Street arbeiteten. Die Männer und Frauen trafen sich in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren in unregelmässigen Abständen in «Oscar's Delmonico» und anderen Bars im New Yorker Finanzdistrikt für Gespräche über Geldanlage, hauptsächlich diskutierten sie über Risiken.

 

1. Risiko: Besorgnis ist keine Krankheit, sondern ein Zeichen von Gesundheit. Wer sich keine Sorgen macht, riskiert nicht genug.

2. Gier: Nehmen Sie Gewinne immer zu früh mit.

3. Hoffnung: Wenn das Schiff zu sinken beginnt, sollten Sie nicht beten, sondern abspringen.

4. Prognosen: Menschliches Verhalten ist nicht prognostizierbar. Misstrauen Sie jedem, der behauptet, die Zukunft zu kennen.

5. Muster: Das Chaos ist ungefährlich, solange es nicht beginnt, geordnet auszusehen.

6. Mobilität: Schlagen Sie keine Wurzeln, denn diese schränken Ihre Bewegungsfreiheit ein.

7. Intuition: Man darf auf eine Ahnung vertrauen, wenn man sie erklären kann.

8. Religion und Okkultes: Es ist unwahrscheinlich, dass Gottes Plan für das Universum vorsieht, Sie reich zu machen.

9. Optimismus und Pessimismus: Optimismus bedeutet, das Beste zu erwarten. Zuversicht bedeutet das Wissen, dass man auch mit dem Schlechtesten umgehen kann. Gehen Sie nie ein Engagement ein, weil Sie optimistisch sind.

10. Konsens: Missachten Sie die Meinung der Mehrheit. Sie ist meistens falsch.

11. Sturheit: Wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert, vergessen Sie es.

12. Planung: Langfristige Pläne führen zu dem gefährlichen Glauben, die Zukunft sei unter Kontrolle. Es ist wichtig, langfristige Pläne niemals ernst zu nehmen.

 

 Und noch ein Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Lauriston_Livermore

Zitat

Jesse Lauriston Livermore

Er wurde berühmt, als er während der Zusammenbrüche des Börsenmarktes 1907 und 1929 Multi-Millionen-Dollar-Vermögen aufbaute und verlor.

 

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Chamcham

Die Axiome fande ich sehr interessant zu lesen! Danke!

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Nostradamus
vor 18 Stunden von TriTrop:

Sollte ich mir einen fähigen Berater suchen oder die Sache einfach halten und in einen World ETF investieren?

Sehr viel komplexere Konstrukte traue ich mir mit meinem derzeitigen Wissensstand noch nicht zu. Ich könnte natürlich Zeit, Energie und Ressourcen dahingehend investieren und versuchen, mich in diesem Gebiet weiterzubilden.

Zeit, Energie und Ressourcen darf man ja mal investieren, wenn es um ein paar Millionen geht. Möglicherweise wirst du ja drauf kommen, dass "sehr viel komplexere Konstrukte" weder nötig noch besser sind.

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albr
vor 2 Stunden von chirlu:

Vergleichbarer Fall:

 

na, hätte er mal seine Cryptos nicht verkauft :rolleyes:

 

auf jeden Fall verkaufe ich meine BTC auf keinen Fall :-*

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chirlu
vor 2 Minuten von albr:

na, hätte er mal seine Cryptos nicht verkauft :rolleyes:

 

Was wäre denn dann?

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Barqu
17 hours ago, Bast said:

Das hier lesen:

 

Einer der sinnvollsten Posts in diesem Thread, aber leider ohne Beachtung geblieben.

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albr
vor 13 Minuten von chirlu:

 

Was wäre denn dann?

reicher :P

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chirlu
Gerade eben von albr:

reicher :P

 

Und hätte er davon einen praktischen Nutzen? Irgendwann ist man halt auch „reich genug“.

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joker11

"Das ist korrekt . Die letzten 11 Jahre waren Wild, haben aber auch zusammengeschweißt.
Ein vollständiger Ausstieg würde für mich nicht in Frage kommen, dafür bin ich zu sehr verliebt..."

 

Das ist wohl dann Karma, denn es spricht viel dafür, dass dich dieses mindset wieder dahin führt, wo es startete.

Anlageregel Nr.1: Verliebe dich nie in eine Aktie (etc.). Gefühle jedweder Art haben bei Anlagen null verloren.

Damit hat der Thread sich für dich schon gelohnt, eine elementare Regel gelernt.

 

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albr
vor 1 Minute von chirlu:

 

Und hätte er davon einen praktischen Nutzen? Irgendwann ist man halt auch „reich genug“.

das weiss ich nicht, ob er einen praktischen Nutzen hat/hätte, ich kennen ihn nicht :thumbsup:

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hquw
vor 8 Minuten von Barqu:

Einer der sinnvollsten Posts in diesem Thread, aber leider ohne Beachtung geblieben.

Für dich und mich ist es rückwirkend klar, dass man sich eigentlich nur diese Posts durchlesen muss und dann automatisch schon mit seiner Vermögensplanung auf den richtigen Weg zusteuert (mit sehr minimalem Zeitaufwand). Ich kann man mir aber vorstellen, dass das für den TE nicht so offensichtlich ist. Man muss eigentlich schon das richtige "Mindset" haben, aber woher bekommt man das? Vor allem wenn man astronomische Renditen, Volatilität und einen riesigen Vermögenssprung mit einer einzigen Assetklasse gewohnt ist. Das Konzept eines Klumpenrisikos muss man dann auch erst einmal verdauen.

 

Dieses Interview mit Kommer fand ich in dem Zusammenhang ganz interessant:

 

 

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