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hierbinich
3 hours ago, Peter Wolnitza said:

wenn du glaubst, dass es dem in der GKV vom Aufwand her besser geht .. dann lausche mal in einer Apotheke den frustrierten genervten Mitarbeitern, die einer 90 jährigen Oma erklären dürfen, warum sie plötzlich keine gelben Pillen mehr bekommt, weil Ihre Kasse nur die lila Pillen bezahlt und warum sie, wenn sie trotzdem die gelben haben will, nicht nur zuzahlen muss, sondern gar keinen Kassenanteil mehr bekommt.

 

Die Probleme existieren genauso - werden nur ganz geschickt auf andere Teilnehmer in dem ganzen System verteilt...

 

Oder lass Dir von einem Dermatologen mal erklären, weshalb er seinem Patienten die (unter Umständen) wesentlich bessere Behandlung mit Biologics nicht verordnet, sondern statt dessen konventionell mit Cortison-Creme X behandelt...

Ich zweifle nicht an, dass die gesundheitliche Versorgung in der PKV im Durchschnitt besser ist als in GKV.

Man "erkauft" sich diese bessere Versorgung durch Unsicherheit/Risiko: "werde ich in X Jahren in der Lage sein mir eine PKV zu leisten oder nicht".  Und man "erkauft" sich das durch den bürokratischen Aufwand den man auf sich nimmt. Das merkt man in den jungen Jahren in der Regel weniger, später schon eher.

 

 

3 hours ago, Peter Wolnitza said:

Was an der Stelle leider auch gerne übersehen wird: Nehmen wir meinen Kunden, Bj. 41, der zahlt keine 900.- € - der zahlt 900.- € minus die Erträge, die er aus den in der Zwischenzeit ersparten Beiträgen erzielt.

Es ist richtig, dass man in der Regel in den jungen Jahren ganz gut mit PKV sparen kann. Dann sollte man am besten gleich sterben. Nach den jungen Jahren.

Weil diese sparsame Glücksträne endet bei den meisten PKV-Versicherten irgendwann. So mit 50 Jahren. Oder mit 60. Es kommt irgendwann ein Tag an dem man eine Beitragsrechnung fürs neue Jahr bekommt. 9% Beitragserhöhung oder 12% oder 16%...

Und dann stellt man fest, dass man einen Tausenden monatlich zahlen soll (oder in deinen Begriffen zehn mal Hunni :)) und dann fängt man an zu grübeln: will man einen anderen billigeren Tarif mit etwas weniger Leistung oder nicht. Oder will man die Selbstbeteiligung erhöhen... huch... was wenn ich irgendwann alt und arm werde, kann ich die hohe Selbstbeteiligung noch stemmen...

 

Ich behaupte nicht, dass die PKV schlecht und GKV gut ist.

Ich behaupte nicht, dass die GKV schlecht und PKV gut ist.

Ich behaupte nur, dass GKV weniger riskant ist. In unserem aktuellen normalen durchschnittlichen Leben. 

 

Das Wort "Versicherung" bedeutet für mich: wenn es mir schlecht geht, hilft sie mir.

Wenn es mir schlecht geht und eine PKV vor der Tür steht und von mir weiterhin hohe Beiträge fordert, dann ist es keine Hilfe.

 

So ist meine aktuelle Einstellung. Nach 20 Jahren in PKV. Aktuell in GKV wegen zu hohen PKV Beiträgen und "Zukunftsängsten" wenn du so willst. Ich kann mir PKV finanziell leisten, aber ich habe ungutes Gefühl für die Zukunft.

Vielleicht werde ich in ein paar Jahren meine Meinung wieder ändern, mal sehen.

 

Alternative zu berücksichtigen: GKV+priv.Zusatzversicherung. Nicht unbedingt ein Sparmodel, bietet aber mehr Sicherheit an.

 

 

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satgar
vor 6 Minuten von hierbinich:

Nach 20 Jahren in PKV. Aktuell in GKV wegen zu hohen PKV Beiträgen und "Zukunftsängsten" wenn du so willst. Ich kann mir PKV finanziell leisten, aber ich habe ungutes Gefühl für die Zukunft

Ich hoffe du hattest bei deinem Wechsel von PKV>GKV das Thema Kvdr im Blick. ME ist das mit eines der entscheidenden Themen, ob man das später nochmal machen sollte.

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Caroticus

Das Problem der hohen PKV-Beiträge im Alter bzw. ab der Rente werden ja immer wieder thematisiert. Meine Frage: Wenn ich weiß, dass die KVDR für mich nicht erreichbar ist und ich mir sicher bin, dass ich immer den GKV-Maximalbeitrag aufgrund meiner Einkünfte leisten muss, gibt es überhaupt ein Szenario, in welchem die GKV im Alter günstiger ist? Oder anders gefragt: Gibt es aktuell Rentner, die in der PKV sind und mehr als den GKV-Maximalbetrag (also knapp 1200€) zahlen? Wenn ich nach Beitragszahlen für Rentner/ältere Personen suche oder auch bei Bekannten nachfrage (die sich z.T. sogar massiv über die hohen PKV-Beiträge m Alter beschweren und mir von der PKV abraten!) kommen meist Beträge zwischen 700 bis maximal 1000€ raus...

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satgar

Ich finde, wenn man sich drauf einstellt was kommt, und durch eigene Sparvorgänge und Vorsorge den Beitragssteigerungen begegnet, ist das auch alles kein Problem und wird heißer gekocht, als es dann zu essen ist.

 

Die Leute, die am stärksten von Problemen in diesem Bereich betroffen sind, sind Menschen, die mit absoluten Billigtarifen versuchen, in jungen Jahren möglichst wenig zu bezahlen und die Ersparnis im Vergleich zu höheren GKV Beiträgen schlicht verleben. Oder auch selbständige, die aufgrund niedriger Einkommen gar nicht in die PKV gehören. Es gibt also schlicht planungsfehler und auch Naivität dem Thema gegenüber.

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hierbinich
54 minutes ago, Caroticus said:

GKV-Maximalbetrag (also knapp 1200€)

 

Maximalbeitrag in GKV liegt bei 942,64 €

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege.html

plus Pflegeversicherung

 

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yuser
· bearbeitet von yuser
vor 2 Stunden von hierbinich:

GKV+priv.Zusatzversicherung. Nicht unbedingt ein Sparmodel, bietet aber mehr Sicherheit an.

Richtig. Wie immer mein Hinweis auf das Kostenerstattungsverfahren in der GKV, mit dem man sich ambulant aus der Budgetierung rauskauft und das momentan wohl schwierigste Problem vieler GKV-Versicherter umgeht: Termine bekommen (Fachärzte und Hausärzte) bzw. Vorgelassen werden. Kostet halt, wie immer. 
 

Aber die letzten 15+ Jahre bin ich damit gut gefahren, Termine ambulant „wie als Privatpatient“, da ich im Kostenerstattungsverfahren genau so auftrete. 
 

Bei allem was kommt, die GKV bleibt leider der ungewisse Spielball und die Frage wird sein, ob alles so weiterhin funktioniert wie bisher. Voll-PKV skaliert eben bei verschiedenen Lebensverläufen bzgl. Beitrag nicht mit, dafür hast Du garantierte Leistungen vertraglich abgesichert. Wir werden sehen was kommt…

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 9 Minuten von hierbinich:

plus Pflegeversicherung

Und dann kommt man auf welchen Gesamtbeitrag ca…….?

 

Das meinen die Leute damit, wenn sie den Höchstbeitrag meinen.

 

KI : „Der Höchstbeitrag in der GKV (gesetzlichen Krankenversicherung) für 2025 ist 1.174,16 Euro pro Monat, inklusive Pflegeversicherung.“

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missionE
· bearbeitet von missionE
vor 3 Stunden von Caroticus:

Meine Frage: Wenn ich weiß, dass die KVDR für mich nicht erreichbar ist und ich mir sicher bin, dass ich immer den GKV-Maximalbeitrag aufgrund meiner Einkünfte leisten muss, gibt es überhaupt ein Szenario, in welchem die GKV im Alter günstiger ist?

Warum weißt Du das? Du hast schon zwei Kinder (nach 1992 sind das je 36 Beitragsmonate) und evtl. kommt noch ein drittes oder viertes oder Du zahlst den Mindestbeitrag nach für fehlende Monate. Da sind die 60 Monate fix beisammen.

 

"Eine Rente von der DRV erhält jedoch nur, wer die so genannte allgemeine Wartezeit, eine Mindestversicherungszeit, erfüllt hat. Hierfür müssen mindestens 60 Beitragsmonate verbucht sein. Wer zwei vor 1992 geborene Kinder erzogen hat – und dafür 60 Beitragsmonate gutgeschrieben bekommt – hat somit bereits einen Rentenanspruch bei der DRV erworben. Bei Erziehung von einem Kind reichen die dafür angerechneten 30 Monate nicht aus, um die Wartezeit zu erfüllen. Kann diese auch nicht durch anderweitige Versicherungszeiten in der DRV erfüllt werden, so können die fehlenden Monate aber durch freiwillige Beitragsleistungen ausgeglichen werden. Dafür ist der zu dem jeweiligen Zeitpunkt geltende Mindestbeitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung ausreichend, aktuell beträgt dieser 83,70 Euro je Monat."

https://www.bayerische-aerzteversorgung.de/Portals/6/Media/Dokumente/Presse_Fachbeiträge/2019/Jahresbericht_zur_BAEV_Bayerisches_Zahnaerzteblatt_12-2019.pdf?ver=0cghz1oN0nlYqqz6OwKE4A%3d%3d

 

Das wäre doch wohl machbar?

 

Aber auch darüber hinaus ist dieses "Wissen" eine Selbstüberschätzung.  Bis zur Rente kann viel passieren. Allein 20% der Männer versterben bereits vor Erreichen der Rente, aber auch sonst sind Krankheit und soziale Verwerfungen nicht ausgeschlossen.

Ich kann das von meinen Eltern und Großeltern berichten.

Mein Vater war Arzt und seit ca. 10 Jahren Rentner und er ist bei der Allianz versichert. Er zahlt aktuell mit 75 knapp 977 EUR (800 EUR Selbstbeteiligungen für Medikamente kommen noch dazu und werden auch jedes Jahr ausgeschöpft)  inkl. Pflegeversicherung und hat rund 3.223 EUR aus dem Versorgungswerk, die ihm zum Leben bleiben ohne Kapitalanlage. Er zahlt also etwas unter 30% seines Einkommens für die PKV. Er hat auch noch VBL und etwas mehr vom Versorgungswerk, aber das muss er an Unterhalt zahlen an seine geschiedene Frau.

 

Das geht, ist aber schon etwas teurer als die KVdR. Bei einigen Kollegen war die Ehefrau (wie auch bei meinen Großeltern) nicht oder kaum erwerbstätig und dann kommt halt derselbe Betrag nochmal für die Ehefrau hinzu und man liegt bei rund 2000 EUR und die Rente ist ja kaum höher.  Dann gehen halt schon mal schnell 30% - 40% der Rente für die PKV drauf. Deshalb jammern so viele PKVler. Für eine Person, die hingegen nur sich versichert hat und das leben lang gearbeitet hat, ist die GKV nicht günstiger. Wenn bei Dir alles so bleibt und Ihre beide ein Leben lang fleißig arbeitet, ist die PKV in jedem Fall leistbar.

 

Zu Belastungen aufgrund von Schicksalsschlägen kann es jedoch schnell kommen, wenn man sich irgendwann evtl. doch scheiden lässt oder sich die Partnerin scheiden lässt und eine neue Frau evtl. nicht arbeitet. Schon müsste man für die PKV aufkommen. Andere Fälle wären BU, längere Auszeiten etc. oder die katastrophale Entwicklung der Versorgungswerke, die die PKV im Alter teuer werden lassen können.

 

Während der PKV Beitrag von z.B. von 800 EUR heute bei 4% Inflation auf rund 2.400 EUR pro Monat steigen wird (so war es bisher und wird es weiter sein), wird die Rente im Versorgungswerk kaum steigen. Bei meinem Vater in der bayrischen Ärzteversorgung  rund 10 Jahren jährlich um rund 1-2 % gestiegen. Die PKV ist 3mal so schnell gestiegen trotz Altersentlastung. Während sich die PKV also sehr stark "dynamisiert" , ist das bei der Versorgungswerksrente nicht zu erwarten.

 

"Das System des Versorgungswerkes setzt damit stärker als in der DRV auf höhere Ausgangsrenten und weniger stark auf Dynamisierung. Der Fokus auf eine höhere Ausgangsrente ermöglicht den Mitgliedern der Ärzteversorgung eine bessere Planbarkeit als Systeme,..."

 

Ich bin dennoch ein großer PKV Fan, weil sie charakterlich das Beste im Menschen fördert und zur Eigenverantwortung erzieht. Die PKV ist hervorragend leistbar und auch günstiger als die GKV, wenn man ein Leben lang fleißig arbeitet und stabile, soziale Beziehungen pflegt. Wer sich zwischendurch weniger anstrengt (Teilzeit, Auszeit und damit weniger Rente bekommt), das Einkommen verprasst oder soziale Kapriolen schlägt oder aber Schicksalsschläge erlebt, die nicht durch eine hervorragende BU (muss den PKV Beitrag + Ärzteversorgung abdecken = schon mal rund 2.500 EUR im Monat  pro Person nur dafür), für den ist die PKV im Alter ggf. teurer.

 

Nur ist die GKV keine echte Alternative, allein schon moralisch nicht, weil sie verkommen ist und zur asozialen "Systemausnutzung" verleitet und das reicht eben von Auszeit, Teilzeit, Schnäppchenbeitrag in der Rente, früher in Rente (schon mit 60 usw.) bis hin zu 10 Kindern, die man sich evtl. nicht leisten kann, auch wenn Kinder die Grundlage der Gesellschaft sind. All diese persönlichen Wünsche gehen zu Laster der GKV, weil der Beitrag automatisch sinkt, wenn ich mit 60 in Rente gehe, aber natürlich nicht die Gesundheitskosten. Ein PKVler würde das daher nie machen.

 

In der PKV kann man all das (Teilzeit, Auszeit, FIRE, unzählige Kinder, frühe Rente) genauso haben, muss aber für den eigenen Lebensstil auch selbst aufkommen und kann nicht andere dafür arbeiten lassen, denn die Kosten sind immer gleich. Wer in der GKV Teilzeit arbeitet oder eine Auszeit nimmt und später geringere Rente hat, der weiß, dass dafür andere aufkommen müssen und das ist unsozial.  Die PKV ist daher ein absolut vorbildhaftes System und es funktioniert. Die PKVler leben im Schnitt gesünder und ich sag mal altmodisch "gottgefälliger" (in einem calvinistischen Sinn) und halten damit sowohl sich wie auch die Gesellschaft überdurchschnittlich am Funktionieren. Am Ende leben PKVler dadurch sogar 4-8 Jahre länger als der Schnitt. Da spielt sicher auch das Einkommen mit rein, aber eben auch die Lebensart (arbeitsreich und ohne "Sperenzien") zu der ein PKVler "gezwungen" wird. 

 

 

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Caroticus

Danke für die ausführliche Antwort! Bisher war ich davon ausgegangen, dass die KVDR durch die fehlende Einzahlung in die Rentenkasse eh ausgeschlossen ist. Wenn das doch relativ einfach möglich wäre, dann wäre das natürlich ein wichtiges und vermutlich das Hauptargument für die GKV. Die Frage ist natürlich, ob diese Regelung auch noch in 30 Jahren gilt, oder ob auch hier im Verlauf die Spielregeln geändert werden...

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hierbinich
13 hours ago, missionE said:

...GKV keine echte Alternative, allein schon moralisch nicht, weil sie verkommen ist und zur asozialen "Systemausnutzung" verleitet und das reicht eben von Auszeit, Teilzeit, Schnäppchenbeitrag in der Rente, früher in Rente (schon mit 60 usw.) bis hin zu 10 Kindern...

 

Es gibt genug Leute, die der Meinung sind, dass genau die PKV amoralisch und GKV moralischer ist: starke Schulter sollen die schwachen unterstützen und so, die armen und kranken dürfen nicht noch durch die hohen Beitragskosten extra bestraft werden, usw.

Ich kann nur schmunzeln, wenn es beim Thema GKV/PKV plötzlich um die Moral geht.

 

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satgar
vor 2 Minuten von hierbinich:

 

Es gibt genug Leute, die der Meinung sind, dass genau die PKV amoralisch und GKV moralischer ist: starke Schulter sollen die schwachen unterstützen und so, die armen und kranken dürfen nicht noch durch die hohen Beitragskosten extra bestraft werden, usw.

Ich kann nur schmunzeln, wenn es beim Thema GKV/PKV plötzlich um die Moral geht.

 

Ich glaube, manche Leute nervt einfach nur, dass man versucht in jeden Lebensbereich das Thema „stark stützt schwach“ zu integrieren, obwohl das Thema wahrscheinlich isoliert bei der Steuer am besten aufgehoben wäre.

 

Also Umverteilung JA, aber dann bitte transparent über das Steuersystem. Und nicht im Gesundheitsbereich hier, beim wohnen dort, oder oder oder…

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Peter Wolnitza
vor 59 Minuten von hierbinich:

 

Es gibt genug Leute, die der Meinung sind, dass genau die PKV amoralisch und GKV moralischer ist: starke Schulter sollen die schwachen unterstützen und so, die armen und kranken dürfen nicht noch durch die hohen Beitragskosten extra bestraft werden, usw.

Ich kann nur schmunzeln, wenn es beim Thema GKV/PKV plötzlich um die Moral geht.

 

Naja, dann schau Dir mal die Anzahl der kostenlos mitversicherten Personen in der GKV an .. unterteilt in Pflichversicherte und freiwillig Versicherte...

Dann schau Dir des weiteren mal an, wieviel Eigenleistung (=Selbstbeteiligung) ins GKV System fliessen. Trifft doch genau wen?

 

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missionE
vor 10 Stunden von Caroticus:

Danke für die ausführliche Antwort! Bisher war ich davon ausgegangen, dass die KVDR durch die fehlende Einzahlung in die Rentenkasse eh ausgeschlossen ist. Wenn das doch relativ einfach möglich wäre, dann wäre das natürlich ein wichtiges und vermutlich das Hauptargument für die GKV.

Wenn Du in der GKV bleibst, was schade wäre, dann solltest Du das jedenfalls machen. Ansonsten sehe ich das Versorgungswerk und Schicksalsschläge eher als "Hauptgrund" für die GKV, wenn man nicht entsprechend abgesichert ist-

vor 5 Stunden von hierbinich:

Es gibt genug Leute, die der Meinung sind, dass genau die PKV amoralisch und GKV moralischer ist: starke Schulter sollen die schwachen unterstützen und so, die armen und kranken dürfen nicht noch durch die hohen Beitragskosten extra bestraft werden, usw.

Das ist keine Meinung. Ich habe Fakten aufgezählt und die kann man endlos weiterführen.

Das Thema "starke Schultern" sollen in der GKV schwache unterstützen ist ein "Verdummungsnarativ", das in einer Versicherung nichts zu suchen hat. Wir werden doch wohl alle einer Meinung sein, dass die Unterstützung der Schwachen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und nicht nur einer Gruppe, der GKV Patienten. Beispiel Arbeitslose, Flüchtlinge, Hartz-IV etc. deren Beiträge muss doch wohl vollumfänglich der Steuerzahler übernehmen und nicht der GKV Angehörige und der PKV Angehörige oder Beamte macht sich einen schlanken Fuss.

 

Welche Schultern sind Stärker?

Angestellter Arzt, Ehefrau als Hausfrau zuhause, 2 Kinder, Einkommen 110.000 EUR, GKV Beitrag 1.200 EUR monatlich

Erfahrener Intensivpfleger, und Ehefrau als Pflegerin, beide mit rund 55.000 EUR jährlich also in Summe 110.000 EUR, 2 Kinder, GKV: 1.925 EUR

Wo unterstützen starke Schultern hier schwache? Mit einem Prämiensystem (z.B. 500 pro Erwachsenen und 100 EUR pro Kind, würden beide gleich viel bezahlen, wäre das nicht fairer?

 

Thema Frugalisten bzw. Teilzeitfanatiker:

Ein sehr bekannter Frugalist ist Oliver, der mittlerweile 2 Kinder hat, verheiratet ist und ausweislich des Blogs toller Familienvater ist. Er hat ein Depot von über 200 kEUR und will nur 24 Stunden arbeiten. Er ist intelligent, als Softwareentwickler gut ausgebildet und könnte locker 70-100 kEUR verdienen. Er ist stark, aber er beteiligt sich halt bewusst wenig an der Finanzierung des Allgemeinwohl und hat für sich die Ausgaben minimiert. 

Ich möchte das gar nicht kritisieren, aber ein Gemeinwesen und eine GKV können so halt nicht funktionieren. Wenn das jeder machte, gäbe es die GKV in der Form nicht, weil einfach die Kosten viel höher sind als das was an Beiträgen reinkommt. Warum kann er nicht einen fairen Beitrag von z.B. 1.200 EUR für die Familie als Krankenversicherung zahlen? Er könnte das locker, aber in der GKV lässt er lieber andere (m.E. die wirklich Schwachen) für sich zahlen.

https://frugalisten.de/jahresbericht-2023-vanlife-kinderzimmer-200k/

 

Er gibt dann noch Tipps wie Millionärs-Privatiers bei der GKV sparen können:

Als Privatier 200 € im Monat für die Krankenversicherung zu bezahlen, ist ja schon nicht schlecht. Aber bestimmt fragen sich einige von euch, ob das nicht irgendwie noch günstiger geht.

Einen Midi-Job ausüben. Wer eigentlich nichts dagegen hat, ein paar Stunden im Monat angestellt zu arbeiten, kann so die GKV-Beiträge senken und noch etwas nebenbei verdienen. Da Midi-Jobber in der GKV pflichtversichert sind, zahlen sie keine GKV-Beiträge auf Kapitaleinkommen oder Mieteinnahmen. Lässt sich der Chef für 451 € im Monat (mittlerweile 557 EUR) auf eine Art „Beratervertrag“ ohne feste Arbeitszeiten ein, könnte das Angestelltendasein sogar ganz erträglich sein.

https://frugalisten.de/krankenversichert-als-privatier/#comment-341152

 

Ist es richtig, dass ein Mindestlohnempfänger in der GKV rund 400 EUR Beitrag zahlt und ein Privatier mit Minijob mit 100 EUR auskommt?

 

Unterstützen hier die "Starken"  den Schwachen? Ach ja, das Thema ist gar nicht so selten, sondern ich habe das schon häufiger umgesetzt nämlich bei Selbständigen mit der mitarbeitenden Ehefrau, bis hin zu mitarbeitenden Kindern, die dann nicht in die PKV müssen.

 

Thema Rente (wirklich ein alltägliches Beispiel wie ich es unzählige Male schon erlebt habe), nämlich die Diskussion, wann gehe ich endlich in Rente. Das wird in den Büros rauf und runtergerechnet und ist auch hier im Forum immer wieder ein beliebtes Thema:

 

Beide Rentner haben gleich gut verdient, aber der eine hat in der Anlage etwas mehr Glück gehabt, weil er den "Kommer" gelesen hat und damit das ein oder andere Fettnäpfchen ausgelassen hat. Er hat daher rund 300 kEUR zum 62 ten angespart, während unser zweiter Rentner nur 50.000 kEUR in Lebensversicherungen zur Verfügung hat oder noch weniger.

Nun blicken Sie in ihre Rentenprognose vom Versorgungswerk. Ab 62 geht sich für den ersten Fall die Rente mit 62 seiner Meinung nach aus. Für den zweiten Fall wird das evtl. mit laufenden Kosten knapper. Er muss sich weiter kaputt ackern und macht bis 67. In der Rente zahlt er dann gut 260 EUR mehr monatlich an gesetzlicher KV. In den 5 Jahren vor der Rente zahlt er bis zu 700 EUR mehr pro Monat für die GKV als der andere Rentner.

image.thumb.png.fb6ab518ed10229944fc78e194d8bb39.png

 

Wer ist denn hier der die starke Schulter, die die Schwache Schulter unterstützen muss?

Wäre es nicht fairer beide würden z.B. 750 EUR monatlich zahlen für ein gutes und faires Gesundheitswesen? 

 

Die Liste der Absurditäten in der GKV kann man endlos fortsetzen und wenn selbst ein Mindestlohnempfänger mit rund 400 EUR einen fast kostendeckenden Beitrag leisten kann und mehr oder weniger schon zu den "starken Schultern" gehört, dann passt doch was nicht.

 

Bei den Beamten gibt es übrigens die Beihilfe, die im unverheirateten Fall 50% des Beitrags übernimmt und zwar für den einfachen Beamten wie für den Staatssekretär. Da wird auch nicht nach Einkommen differenziert und niemand beschwert sich, obwohl es für den einfachen Beamten relativ teurer im Vergleich zum Staatssekretär ist. Es gibt allerdings Härtefälle (wenn ein Beamter z.B. xx Kinder hat und die Beiträge enorm würden).

 

Wenn jeder (der es kann) einen fairen Beitrag zahlt z.B. 500 EUR pro Person und Unterstützung erhält wie Wohngeld (aber einfacher in der Beantragung und weitgehend automatisiert) ist das viel, viel einfacher, gerechter und zielgenauer, da derjenige unterstützt wird, der es braucht und das sind die wirklich schwachen und Kranken und das machen dann alle Steuerzahler und nicht nur die GKV Versicherten.

Außerdem würde ein Wettbewerb mit der PKV entstehen, da die Prämien vergleichbarer sind.

@hierbinich Ich bin nicht dagegen, dass Starke, Schwache unterstützen, sondern das sollte sogar so sein, aber jeder der sich mit dem System der GKV mal beschäftigt, dass es hier viel Umverteilung gibt, aber sicherlich wenig von "starken zu schwachen". Bei den Rentner würde ich es sogar so sehen, dass jeder, der es sich leisten kann (also eigentlich Stark ist) gern früher in Rente geht und derjenige, der es sich nicht leisten kann, bis 67 durchackern muss und dafür dann auch noch höhere GKV Beiträge zahlen muss.

 

Ja, es gibt auch welche, die gehen früh in Rente, weil sie nicht mehr können, aber die würden auch im direkten Unterstützungssystem einen Teil des Beitrags erlassen bekommen, aber diejenigen, die früh in Rente gehen, weil sie sonstige Rücklagen haben, die andere nicht haben, und es sich daher leisten können früher in Rente gehen zu können, die würden wie in der Privaten KV eben den fairen Beitrag zahlen und würden nicht noch zusätzlich wie in der GKV einen niedrigeren Beitrag zahlen.

 

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Mkoll
· bearbeitet von Mkoll
vor 7 Stunden von hierbinich:

 

 starke Schulter sollen die schwachen unterstützen und so, die armen und kranken dürfen nicht noch durch die hohen Beitragskosten extra bestraft werden, usw.

Ich kann nur schmunzeln, wenn es beim Thema GKV/PKV plötzlich um die Moral geht.

 

 

Inzwischen doch eher: Alle Beitragszahler stützen Gruppen die nie eingezahlt haben oder je werden. 

TK Chef im Interview: Wir Krankenkassen schultern Kosten, die nicht unsere Aufgabe sind. Klassisches Beispiel: Der Staat zahlt seit Jahren zu geringe Beiträge für Bürgergeldempfänger/Flüchtlinge. So entsteht eine Lücke von jährlich über neun Milliarden Euro.

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fgk

Für Bürgergeldempfänger werden ja Beiträge gezahlt. Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus sind erstmal überhaupt nicht versichert, dort sind zunächst die Kreise und Städte Kostenträger.

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Ramstein
vor 1 Stunde von Mkoll:

Inzwischen doch eher: Alle Beitragszahler stützen Gruppen die nie eingezahlt haben oder je werden. 

Und natürlich: Die Besserverdienenden stützen über ihre Steuern die GKVler.

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Datenwurm

Interessante Grundsatzdiskussion hier. Das Argument das vorsätzlichen Missbrauchs der GKV Mittel durch Einige zu Laster aller Einzahler würde auch noch nicht angeführt. Ich empfehle hierzu die Basisarbeit in einem Blaulichtberuf. Das hilft gegen die Sozialismusfantasien von vermeintlicher Solidarität zu Lasten der Leistungsgerechtigkeit.

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fgk
· bearbeitet von fgk
vor 10 Minuten von Datenwurm:

vorsätzlichen Missbrauchs der GKV Mittel durch Einige zu Laster aller Einzahler

Was ist denn damit gemeint?  Bei Selbstverschulden haftet der Versicherte ja mit (würde mich mal interessieren, was da in der Praxis tatsächlich üblich ist - ich habe zumindest bisher noch nie von irgendwelchen Schadensersatzforderungen der GKV gegen Versicherte gehört).

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Klauss
vor 11 Stunden von missionE:

Thema Frugalisten bzw. Teilzeitfanatiker:

Ein sehr bekannter Frugalist ist Oliver, der mittlerweile 2 Kinder hat, verheiratet ist und ausweislich des Blogs toller Familienvater ist. Er hat ein Depot von über 200 kEUR und will nur 24 Stunden arbeiten. Er ist intelligent, als Softwareentwickler gut ausgebildet und könnte locker 70-100 kEUR verdienen. Er ist stark, aber er beteiligt sich halt bewusst wenig an der Finanzierung des Allgemeinwohl und hat für sich die Ausgaben minimiert. 

Ich möchte das gar nicht kritisieren, aber ein Gemeinwesen und eine GKV können so halt nicht funktionieren. Wenn das jeder machte, gäbe es die GKV in der Form nicht, weil einfach die Kosten viel höher sind als das was an Beiträgen reinkommt. Warum kann er nicht einen fairen Beitrag von z.B. 1.200 EUR für die Familie als Krankenversicherung zahlen? Er könnte das locker, aber in der GKV lässt er lieber andere (m.E. die wirklich Schwachen) für sich zahlen.

https://frugalisten.de/jahresbericht-2023-vanlife-kinderzimmer-200k/

Interessante Denkanstöße, danke für den Beitrag. 

 

Der Abschnitt mit der Teilzeit ist jedoch etwas plakativ dargestellt. Ja, heutzutage gibt es mehr Teilzeiten. Aber auch mehr Menschen, die in Erwerbstätigkeit sind als je zuvor. Liegt ganz einfach daran, dass früher oft nur eine Person im Haushalt gearbeitet hat, und die andere somit familienversichert war.

 

Ich kann dir auch sagen, dass viele Menschen lieber mehr arbeiten, um noch mehr Geld zu verdienen. Sie haben dann zwar keine Zeit mehr für Freizeitaktivitäten/Familie, aber egal.

 

Abgesehen davon: Wenn jemand auf Teilzeit geht, muss er/sie entweder die angefallene Arbeit in kürzer Zeit erledigen (effizienter für die Firma), oder aber es werden weitere Stellen geschaffen, die das wieder ausgleichen (mehr Jobs).

 

Ansonsten gebe ich dir Recht, dass die GKV gerade bei Privatiers mit Midijobs ausgenutzt wird. 

 

VG

Klaus

 

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Caveman8
· bearbeitet von Caveman8
vor 41 Minuten von Klauss:

Ich kann dir auch sagen, dass viele Menschen lieber mehr arbeiten, um noch mehr Geld zu verdienen. Sie haben dann zwar keine Zeit mehr für Freizeitaktivitäten/Familie, aber egal.

Von welcher Altersgruppe sprichst du? Ich beschäftige in meiner Position etwa 100 Mitarbeiter ohne Hochschulabschluss. Die Löhne dafür sind sehr gut. Die Anzahl derer, die freiwillig nur Teilzeit arbeiten ist erschreckend. 
Begründung meist: „Mehr brauche ich nicht und ich will auch noch Zeit für mich“. 
Auch im Familienkreis habe ich mehrere solcher Beispiele. 
Das kostet die GKV Milliarden…
 

Der Trend ist da sehr klar und würde für einen stärkeren Anstieg der GKV im Vergleich zur PKV sprechen (um noch was zum Thema beizutragen). 

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missionE
vor 11 Stunden von Mkoll:

TK Chef im Interview: Wir Krankenkassen schultern Kosten, die nicht unsere Aufgabe sind. Klassisches Beispiel: Der Staat zahlt seit Jahren zu geringe Beiträge für Bürgergeldempfänger/Flüchtlinge.

https://www.bkk-dachverband.de/finanzierung/gkv-finanzierung/hoher-discount-fuer-bund-bei-versicherungsbeitraegen-von-buergergeldempfaengern

Es ist deutlich zu wenig. Eigentlich müsste man das sowieso wie bei jedem anderen GKV Mitglied auch an den Brutto-Gehalt festmachen, dass notwendig ist für die Leistung und da wäre man oft schnell über Mindestlohnniveau. Dennoch: M.E. ist das nicht das Hauptthema bei der GKV. Kein System ist perfekt und Bürgergeldempfänger können oder wollen nicht arbeiten und müssen daher von den Starken unterstützt werden. Auch bei einer solidarischen Gesundheitsprämie, wäre das der Fall.

 

Das Hauptproblem in der GKV sind die eigentlich Starken, die zu Lasten der Schwachen Ihre Beiträge senken können. Das Rentenbeispiel und ich kann es noch krasser machen: 

Zwei Arbeitnehmer (beide 32 Jahre alt): Der eine a) hat ein Gehalt von 55.000 EUR, der andere b) hat ein Gehalt von 45.000 EUR, die gerade so zum Leben reichen. Der a) legt von der Differenz monatlich 350 EUR über 30 Jahre an und hat dann nach Steuer zu 5,5% rund 270.000 EUR auf der hohen Kante. Damit kann er eher in Rente er locker ein paar Jahre eher in Rente (z.B. schon mit 56 und zahlt ein paar Jahre nur den Mindestbeitrag oder eben früher in Rente. Die Gesundheitskosten sind für beide statistisch im Alter gleich, doch der mit 45.000 EUR wird deutlich mehr GKV Beitrag zahlen, weil er länger arbeiten muss. Auch hier gibt es genug Leute, die als a) trotzdem voll weiterarbeiten, aber dennoch.

 

Und Hand aufs Herz:  Hier im Forum (und ich nehme mich da nicht aus) und selbst beim TE spielt es eine Rolle, ist der geringe Beitrag zur GKV in der Rente ein Argument für die Rente. Ich plane auch mit 62 in Rente zu gehen und meine dafür ausreichend Rücklagen zu haben. Bei der Rente wird das fair mit Abschlägen bepreist, in der GKV hingegen sinkt sogar der Beitrag, obwohl es sich oftmals um die "Starken" handelt, die eben auf die Rente nicht angewiesen sind und daher früh in Rente gehen. 

 

Allein die Vermögensverteilung ist in Dtl. so, dass man sagen muss je älter, je reicher (bzw. Vermögender) und die Krankheitskosten sind auch höher je älter und dennoch ist der GKV Beitrag viel niedriger als beim Arbeitnehmer. Und nochmal: Es soll jeder in Rente gehen, wann er will, wenn er so stark ist und sich das mit allen Kosten leisten kann und dazu gehören auch die Gesundheitskosten und um die käme er mit einem Prämiensystem z.B. 600 EUR für Ü 60 Jährige nicht herum, es sei denn er hat nicht genügend Vermögen.

 

Fazit: Das Problem an der GKV ist ein perverses Anreizsystem. Man hat den Anreiz, wenig zu arbeiten und möglichst früh in Rente zu gehen, weil man dadurch seine GKV Beiträge senken kann, obwohl die Kosten im Fall der Rente sogar noch steigen und man froh sein sollte, das Rentenalter überhaupt erreicht zu haben, was ja nicht jeder schafft (bei Männern nur 80% überhaupt),

 

In einem System mit einer solidarischen Gesundheitsprämie, muss diese jeder Tragen solange er nicht bedürftig ist, d.h. ob jemand nun einen 557 EUR Job hat und 1 Mio. EUR auf dem Konto oder 7000 EUR Brutto verdient und "0 "EUR" hat ist egal.

Wenn allerdings jemand nur 2000 EUR Mindestlohn verdient, bekäme er 200 EUR vom Steuerzahler als Zuschuss.  Bzw. wie die Prämien dann sind. Man könnte die z.B. auch Staffeln bis 30 Jahre 300 EUR ab 35 450 ab 45 600 und ab 55 700 EUR oder so. Da kann sich jeder drauf einstellen und typischer Weise steigt man mit geringem Gehalt ein, was dann durch Aus-und Weiterbildung ansteigt im Bestfall bis zur Rente.  In der PKV oder beim Beamten ist das ähnlich und in der Regel kein Problem, da eben das Gehalt im Zeitablauf steigt und man sich bis zur Rente darauf einstellen kann. Zudem entsteht ein Anreiz für "Mehrarbeit", da nicht jeder Euro mehr mit GKV Beitrag belegt ist und das schon bei geringem Einkommen ab rund 2.400 EUR (Vollzeit). Bei Teilzeit wäre es auch so, dass nur derjenige eine Prämienunterstützung bekommt, der nicht genügend Vermögen etc. hat.

 

 

 

vor 19 Minuten von Caveman8:

Begründung meist: „Mehr brauche ich nicht und ich will auch noch Zeit für mich“. 
Auch im Familienkreis habe ich mehrere solcher Beispiele. 
Das kostet die GKV Milliarden…

1+ Genau das erlebe ich auch und das geht auch, wenn der Ehepartner gut verdient oder man schon etwas geerbt hat oder mietfrei wohnt. Der Nettolohn pro Stunde wird sogar besser! Die 4 Tage Woche ist oft schon Realität und das auch schon bei der Jugend ohne Kind und ich finde, wenn jemand das Glück hat, soll er es genießen und in der Rente bekommt er halt auch einen entsprechenden Abschlag, weil er weniger verdient, nur in der GKV kostet er genauso viel wie andere, beteiligt sich aber einfach nicht an den Kosten. 

Und: Wer Teilzeit arbeitet, weil er nichts anderes findet, der würde in der solidarischen Gesundheitsprämie wie jetzt unterstützt werden und der bekommt vermutlich auch heute schon Wohngeld etc. . Wer aber über einen Partner, Erbe, Lotto, Wohneigentum etc. genug hat und aus Lifestyle Teilzeit macht, der muss halt seine Gesundheitsprämie, die fair an den durchschnittlichen Kosten kalkuliert ist zahlen und das ist dann auch nicht zu teuer, immerhin bekommt er dafür auch ein gutes Gesundheitssystem, das allen etwas wert sein sollte.

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Snoop90
vor 26 Minuten von Caveman8:

Von welcher Altersgruppe sprichst du? Ich beschäftige in meiner Position etwa 100 Mitarbeiter ohne Hochschulabschluss. Die Löhne dafür sind sehr gut. Die Anzahl derer, die freiwillig nur Teilzeit arbeiten ist erschreckend. 
Begründung meist: „Mehr brauche ich nicht und ich will auch noch Zeit für mich“. 
Auch im Familienkreis habe ich mehrere solcher Beispiele. 
Das kostet die GKV Milliarden…
 

Der Trend ist da sehr klar und würde für einen stärkeren Anstieg der GKV im Vergleich zur PKV sprechen (um noch was zum Thema beizutragen). 

Und früher blieb Mutti 100% Zuhause um sich um Haus, Hof, Kinder und die betagten Großeltern oder Onkeln zu kümmern. Mann Vollzeit 50-60h. Jetzt arbeitet der Mann insgesamt weniger und die Frau ebenfalls Teilzeit mit je 30h. Anteil für GKV exakt gleich.

 

Für den Arbeitgeber sind 60h Tiere halt schöner. Dann kann er sich den guten raussuchen und die schlechtere,  2. Person bleibt arbeitslos. Jetzt muss er beide einstellen.

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Caveman8
vor 6 Minuten von Snoop90:

Und früher blieb Mutti 100% Zuhause um sich um Haus, Hof, Kinder und die betagten Großeltern oder Onkeln zu kümmern. Mann Vollzeit 50-60h. Jetzt arbeitet der Mann insgesamt weniger und die Frau ebenfalls Teilzeit mit je 30h. Anteil für GKV exakt gleich.

 

Für den Arbeitgeber sind 60h Tiere halt schöner. Dann kann er sich den guten raussuchen und die schlechtere,  2. Person bleibt arbeitslos. Jetzt muss er beide einstellen.

Das wäre ja die Idealvorstellung und damit i.o. 
 

Ich spreche aber von Müttern/Vätern die nur als GfB arbeitet anstatt eine 50-75% Stelle anzunehmen oder auch von jungen Erwachsenen (20-35 Jahre) ohne Kinder und Ehepartner. 

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missionE
· bearbeitet von missionE
vor 12 Minuten von Snoop90:

Und früher blieb Mutti 100% Zuhause um sich um Haus, Hof, Kinder und die betagten Großeltern oder Onkeln zu kümmern. Mann Vollzeit 50-60h. Jetzt arbeitet der Mann insgesamt weniger und die Frau ebenfalls Teilzeit mit je 30h. Anteil für GKV exakt gleich.

Das ist richtig, für beide ginge aber auch eine solidarische Gesundheitsprämie. Der Punkt ist doch: Wir verwandeln uns zu einer Gesellschaft, in der Arbeit in vielen Fällen reduziert werden kann, weil man das Geld nicht benötigt (Privatier, Erbe, Rentner usw.). Das ist fair und m.E. sogar positiv, nur sind die Leute nicht "schwach",  wenn sie für Ihre Interessen mehr Zeit haben. Falsch ist es dann die Gesundheitskosten in einer solchen Gesellschaft ausschließlich am Einkommen zu bemessen. Mit einer Gesundheitsprämie wird jeder einbezogen, der es sich leisten kann und woher er die Mittel hat (Arbeit, Kapitaleinkünfte, Erbe, Rente, Partnerunterstützung usw.) ist einfach egal. Er beteiligt sich immer fair an den Kosten des System, aus dem er Leistungen in Anspruch nimmt wie jeder andere auch.

 

Ein schönes Beispiel als pars pro toto ist "Anna Anderswo": Sie arbeitet gerne in Ihrem Job, sieht einen Sinn darin, aber Vollzeit wäre ihr zuviel. Ich sage: Das soll jeder entscheiden wie er will, aber warum soll er sich aus der freien Entscheidung heraus weniger an den Gesundheitskosten beteiligen als andere, die evtl. Vollzeit arbeiten und das Geld brauchen. Am Ende braucht jeder das Gesundheitssystem und bei jedem Gut (Brot, Auto, Urlaub, Wohnung usw.) muss jeder denselben, fairen Preis zahlen, wenn er die Güter konsumieren möchte. Es ist nicht einzusehen, dass Anna für das Gesundheitssystem, das sie in Anspruch nimmt, einen geringeren Preis bekommt als andere, wenn sie nicht bedürftig ist. In der PKV oder einem Prämiensystem könnte Sie genauso Teilzeit machen, müsste aber halt wie für Ihr Brot und ihre Wohnung auch den vollen Preis für Ihre Krankenversicherung zahlen. Ich kann in einem solidarischen (d.h. derjenige, der es sich nicht leisten kann, wird unterstützt) nur positives sehen, da die Prämie zur Leistung immer fair ist.

 

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Cando
· bearbeitet von Cando
Am 9.6.2025 um 06:26 von Caroticus:

Danke für die ausführliche Antwort! Bisher war ich davon ausgegangen, dass die KVDR durch die fehlende Einzahlung in die Rentenkasse eh ausgeschlossen ist. Wenn das doch relativ einfach möglich wäre, dann wäre das natürlich ein wichtiges und vermutlich das Hauptargument für die GKV. Die Frage ist natürlich, ob diese Regelung auch noch in 30 Jahren gilt, oder ob auch hier im Verlauf die Spielregeln geändert werden...

Die Grundsatzdiskussion finde ich sehr spannend, versuche aber das hier nochmal aufzugreifen: Ich bin ebenfalls Mitglied eines Versorgungswerks, in der PKV und fühle mich mit der Entscheidung trotz der hier genannten Unwägbarkeit sehr wohl. Denn für mich erzeugt die Demographie und der Unwillen der Politik, dieses Thema für die Sozialversicherung auch nur irgendwie anzugehen, eine umso größere Unwägbarkeit. Die finanziellen Lasten der PKV im Alter erscheinen mir dagegen transparenter, auch wenn sie sich schwer kalkulieren lassen.
 

Dennoch habe ich durch freiwillige Beiträge einen GRV Rentenanspruch erworben. Nach meiner Planung werde ich den zwar nicht für die KVdR brauchen, aber man weiß ja nie was kommt? Vielleicht schafft die Politik die KVdR für „die Reichen“ ohnehin irgendwann ab? Vielleicht macht sie aber auch andere Dinge vom Bezug einer GRV Rente abhängig. Sowas lässt sich über Jahrzehnte einfach nicht vorhersehen. Insofern würde ich Dir sogar raten, dass Du und Deine Frau Euch einfach mal eine Kontenklärung in der GRV durchführt. Mit Schulzeit, Studium, Studentenjobs, Kindererziehungszeiten, usw. kommt normalerweise ein bisschen was zusammen. Oft sind es dann wenige Monate, für die man noch freiwillig einen Mindestbeitrag einzahlen kann, um die 60 Monate vollzumachen. Bei mir war es sogar nur ein einziger Monat, den ich noch brauchte. Das Geld halte ich für gut investiert. 

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