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LarsAC

Warum so zögerlich bei EM ?

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LarsAC

Hallo,

 

die meisten hier halten es (nach den meisten Kommentaren zu den vielen Depotfragen) wohl wie ich -- Emerging Markets (BRIC, Osteuropa, Tiger, China, ...) im Depot nicht zu hoch gewichten, 10-20% werden hier meist genannt. Vor dem Hintergrund der üblichen Schwankungsbreite sicher richtig.

 

Andererseits geht es ja um Geld was auf längere Sicht nicht benötigt wird. In den genannten Gebieten reichen die Arbeitskräfte kaum aus während sie hier (EU) in Mengen auf die Strasse gesetzt werden. Die Gehälter dort steigen in rasantem Maße, hier kaum. In D diskutiert man um 1% oder 2% Wirtschaftswachstum, in anderen Ländern um 5-10%.

 

Da frage ich mich oft, ob die Zurückhaltung gegenüber diesen Märkten auf einen Zeitraum von sagen wir 20 Jahren wirklich gerechtfertigt ist. Oder ist das nur unsere Überheblichkeit nicht zu glauben, dass aus denen mal was wird? Natürlich sind viele Länder politisch brisant, siehe Russland. Aber man nehme mal das Russland von 1986 zum Vergleich.

 

Wie denkt Ihr über eine Gewichtung von Schwellenländern von sagen wir 15% Osteuropa, 15% Südamerika, 20% Tiger (und Nachbarn) und 10% China ?

 

Lars

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Grumel

Es geht immer ums Risiko. Darum oft die 20% Empfehlung. Russland ist dafür ein gutes Beispiel. Vor 20 Jahren hätte Russland wohl niemand als Emerging Market bezeichnet.

 

Hättest du vor 20 Jahren in hypotetische russische Aktien investiert, hättest du höchstwahrscheinlich jeden Aktienmarkt underperformed. Russland war mal ein reiches Land, heute ist es eine Ansammlung von Wodka Leichen.

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Skeptiker

Übliches Missverständnis: Es geht bei Fonds nicht darum, wo die Leute arbeiten, sondern an welchen Börsen die Firmen notiert sind, die das Geld abschöpfen.

 

Wenn in Südostasien Sportschuhe hergestellt werden - die Sportartikelunternehmen sind dann immer noch in den USA und Europa notiert und lassen DAX und Co steigen.

 

Und wenn es inländische, z.B. chinesische Firmen sind, die dran verdienen, ist immer noch nicht gesagt, dass du bzw. der Fonds sie kaufen kann - Rußland oder China lassen auch gerne den Staat daran verdienen.

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Hubert

Die Zurückhaltung bei EM hat wirklich etwas mit Unverständnis zu tun. Natürlich ist es sinnvoll, die EM höher zu gewichten wenn man sich der dortigen Schwankungen bewußt ist.

Schwankungen in den EM-Kursen resultieren jedoch meist nicht in diesen Ländern, sondern im Zu- und Abfluß des vagabundierenden Kapitals aus dem Westen. Meist wird im den EM zuletzt investiert und zuerst abgezogen.

Also rund 50 % in Asien, 20 % in anderen EM und nur der Rest in den etablierten Märkten - so wird was werden.

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Tulpenblase
· bearbeitet von Tulpenblase

.

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Grumel

Mir ist gerade wieder beim Fondkauf ein anderer Punkt vor Augen geführt worden der gegen Emerging Markets spricht.

 

Das sind die Transaktionskosten. Mein emerging Markets etf verlangt 0,75 % im Jahr. Dax oder s&p gibts für 0,2% und weniger Spread.

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LarsAC

Die Kosten sind doch egal, wenn das Ergebnis stimmt. Wenn einer jedes Jahr mein Geld verdoppelt kann der auch vorher nochmal dasselbe abziehen -- na und? Aber hier geht es ja nicht um 0.5% pro Jahr, sondern um die Frage, ob bei den EMs Länder bei sind, die den etablierten Industriestaaten (zumindest auf gewissen Gebieten) das Wasser abgraben können.

 

Natürlich sind es im Moment noch die hiesigen Firmen, die dort fertigen lassen, aber auch damit wird ja auf Dauer ein gewisses Know-How übertragen. Bis eben in diesen Ländern jemand auf die Idee kommt, dass man denselben Sportschuh auch unter eigenem Label selber produzieren kann.

 

Und plötzlich ist Deutschland halt ein Markt einer chinesischen Marke -- und nicht umgekehrt. Im Bereich Computer-Hardware ist es doch de facto schon so.

 

Aber man muss sicher auch sehen, dass nur wenige Länder wirklich großes Potenzial haben -- Indien und China vielleicht. Die anderen können sicher schon politisch nicht zu wirklichen Schwergewichten werden und ich denke, dass das auch Auswirkungen auf den Erfolg der Wirtschaft im Welthandel hat.

 

Lars

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Grumel

Die langfristigen Renditen am Aktienmarkt sind aber nunmal nicht 100%. Ich würde an deiner Stelle eher mit 6% rechnen. In dem Fall müssten die emerging Markets den dax/S&P schon um 8% outperformen, alleine um die Gebühren hereinzubringen.

 

Wer nun die Computereinzelteile Zusammenschraubt, ob der Grumel selbst in unmotivierter Heimarbeit oder ein emsiger Chinese ist übrigens ziemlich egal. Die Gewinnmargen und die qualifzierten und damit auch gut bezahlten Jobs sind immernoch fast alle in den USA.

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eurofetischist

wer EM relativ hoch gewichtet sollte sich halt der risiken bewusst sein und dann eben nicht jammern wenn die werte natürlich auch überpropotional schnell fallen.

 

bei einer kurskorrektur wie im mai 2006 liest man aber wieder in allen foren das gejammer: osteuropa am ende, was soll ich nur mit meinen EMfonds tun, 25% im minus usw. das risoko zu steigern ist schon ok. aber man sollte es dann halt auch durchhalten.

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Skeptiker

Kinder, Kinder, ihr schlußfolgert dass aus einem Wirtschaftswachstum dort auch eure Fonds zulegen. Kann sein, muss aber nicht. Schluß ungültig.

 

1. Steigert Wirtschaftswachstum dort die Umsätze und Gewinne der dortigen Unternehmen?

Nicht unbedingt, westliche Unternehmen könnten die Profite einstreichen, indem sie da produzieren lassen.

 

2. Wenn doch die dortigen Unternehmen wachsen, spiegelt sich das in der Marktkapitalisierung der in den dortigen Indizes vertretenden Unternehmen wieder?

Nicht unbedingt, die Unternehmen können auch in Staats- oder Privathand sein und nicht an der Börse gehandelt werden.

 

3. Wenn die Marktkapitalisierung der im Index vertretenden Unternehmen steigt - können eure Fonds davon profitieren?

Nicht unbedingt, zB. wurde gerade die Bank of China an die Börse gebracht, wodurch die Marktkapitalisierung gestiegen ist und der chinesische Staat Geld gemacht hat. Wenn das Unternehmen nun so wächst wie westliche, ist nix gewonnen.

 

Und zu guter letzt: Die Chinesen haben doch Devisen satt. Sind die auf euch angewiesen? Wenn ihr schon erkennt, dass westliche Unternehmen über den Tisch gezogen werden, meint ihr trotzdem davor gefeit zu sein?

 

Mit skeptischen Grüßen

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wolf

Prognosen sind ja bekanntlich immer riskant, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Deswegen verfolge ich bei meiner Asset-Allokation ein stumpfnickliges, langweiliges Verfahren, dass sich am Anteil der jeweiligen Regionen am Weltbruttoinlandsprodukt ausrichtet (nicht am Anteil an der weltweiten Marktkapitalisierung, denn dabei lässt man sich immer wieder zu sehr auf Hypes ein, statt sich an der Wirtschaftskraft zu orientieren). Nach dieser Verfahrensweise kommt man auf 25-30% EMs im Depot.

 

Grüße,

Wolf

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maximale

Letzte Umfrage von ML bei Fondsmanagern der namhaften Gesellschaften zeigt, dass generell weltweit investierende Fonds gerade nicht unerhebliche Depotpositionen aus EM Markets abziehen.

 

mfg

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