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Wishmueller

2030 - Aufstand der Alten

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berliner
Wir sind bereits die Verlierer der Globalisierung. Das ist eine schleichende Entwicklung, die nicht erst gestern angefangen hat. Spätestens mit dem Ende des Sozialismus und dem Fall der Mauer ist diese Entwicklung aber deutlich sichbar geworden. Und wir stehen da erst am Anfang....

Als Exportweltmeister sind wir Gewinner der Globalisierung. Auch der Arbeitsplatzexport erlaubt es Unternehmen, in der Mischkalkulation deutsche Arbeitsplätze zu subventionieren und so zu erhalten. Ohne globale Märkte wären wir ein armes, unterentwickeltes Land.

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berliner
Nur wird der Produktivitätszuwachs eben nicht mehr der breiten Masse zuteil.

die breite Masse profitiert am meisten davon. Die Erwerbstätigenquote liegt irgendwo bei 70%, d.h. 30% leben davon, daß andere produktiv sind und einen Überschuß erarbeiten, und in den 70% ist noch der ganze öffentliche Dienst drin.

 

Das Ergebnis ist lediglich, dass auch in Zukunft die Schere zwischen arm & reich weiter auseinanderklafft. Solange der Produktivitätszuwachs nicht für (ich wiederhole mich) zusätzliche Jobs sorgt, hat die Masse da leider nichts von.

Die Arbeitslosenzahl ist von 5 Mio auf 4 Mio zurück gegangen...mal so ganz grob.

 

Wer braucht es denn, dass ihm jemand die Einkaufstaschen füllt? Die oberen Zehntausend vielleicht....

weil die es sich auf Grund der teuren Arbeit als einzige leisten könnten? Also ich würde bei meinem nächsten Umzug gerne die Wohnung renovieren lassen....aber nicht für 1000 / Zimmer, wie vom Handwerker veranschlagt. Es gibt genug andere Dinge, die nicht gemacht werden, weil sie einfach zu teuer sind.

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K0nfuzius
· bearbeitet von Konfuzius

Die Globalisierung ist ein überstrapaziertes Wort und nichts Neues. Genau genommen gab es sie schon im Mittelalter wo verschiedene Handelsstädte unterschiedliche Goldtaler als Zahlungsmittel hatten und sich entschieden gemeinsam auf eine Talerart zu beschränken, was für alle nur Vorteile hatte. Die gemeinsame Währung Euro ist letztendlich nichts anderes. Globalisierung im Mittelalter war genau wenn sich einer aufs Bäckerhandwerk, der andere als Schmid und wieder ein anderer auf die Landwirtschaft spezilisiert hat, wodurch die Produktivität und das BIP stieg.

 

Genaugenommen gab es die Globalisierung auch bei den Neandertalern, wo die einen Fälle zum tragen am besten herstellen konnten und sich andere auf das Herstellen von Speerspitzen spezialisierten, was durch die Spezialierung die Produktivität erhöhte und letztlich für alle gut war.

 

Die zunehmende Produktivität ist der größte Vorteil der Gloablisierung und fürs Gesamt-Welt-BIP positiv. Das leider viele auf der Strecke bleiebn ist das eine verteilungspolische Fragestellung, die letztlich die größten Profiteure nicht interessiert, da sich die stärksten ohnehin mit der größten Brutalität durchsetzen. Der Klimawandel lässt grüssen.

 

Indianisches Sprichwort: "Erst wenn der letzte Fisch gefangen, wird die Menschheit begreifen, dass sie ihr Geld nicht fressen kann!"

 

Auch das ist Globalisierung aber darüber lachen die meisten nur, weil sie einzig und allein ihren eigenen Vorteil sehen und handeln nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut"

 

Übrigens sehr interessant die ganzen Klimamodelle mit verschiedenen Szenarien. Da kommt wahrlich die Sintflut und New York ist in 150 Jahren verschwunden. Aber auch das bestreiten viele und lachen nur drüber, wenn sie von etwas hören das nicht in ihr Weltbild passt.

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berliner
Das ist auch oft der Fehler den Gewerkschaften machen. Sie gehen davon aus, dass die Arbeit im Land begrenzt ist und auf alle verteilt werden muss (weniger Arbeit schafft Arbeitsplätze für alle... falsch. Es vernichtet sie da die Produktivität sinkt und die Wettbewerbsfähigkeit sinkt)...

Leider ist es schwer bis unmöglich, diesen Glaubenssatz aus den Köpfen herauszubekommen. Nachweislich hat ja schon die 35h-Woche Arbeitsplätze vernichtet, weil die Unternehmen auf die Mehrbelastung mit Jobabbau reagiert haben. Mittlerweile reden die Gewerkschafter auch nicht mehr so viel darüber, vor allem da Studien im Auftrag der Gewerkschaften dieses Ergebnis bestätigt haben.

 

Die höhere Arbeitslosigkeit in BRD hat auch andere Gründe, was u.a. auf die falsche Politik nach der Wiedervereinigung zurückzuführen ist.. Dort wurde Geld reingepumpt um Jobs aufzubauen anstatt mit niedrigen Löhnen die Wettbewerbsfähigkeit der DDR zu nutzen.

Daß ich das noch lesen darf... Damals gab es schon schlaue Leute, die wußten, daß eine billige Ostmarkt mit den Binnenmarkt der DDR geschützt hätte. Ostprodukte hätten einen gewaltigen Preisvorteil gehabt. Die Unternhemen hätten auch nicht ihre Märkte in Osteuropa von einem Tag auf den anderen verloren. Viele Pleiten wären erspart geblieben und man hätte diese Unternehmen dann behutsam modernisieren können. Da wäre das Geld besser angelegt gewesen als in Sozialtransfers.

 

Übrigens sehr interessant die ganzen Klimamodelle mit verschiedenen Szenarien. Da kommt wahrlich die Sintflut und New York ist in 150 Jahren verschwunden. Aber auch das bestreiten viele und lachen nur drüber, wenn sie von etwas hören das nicht in ihr Weltbild passt.

Man sollte Industrialisierung nicht mit Globalsierung verwechseln. Die Klima-Katastrophe würde man auch mit lokalen Märkten hinbekommen, indem jeder einfach die fossilen Energien nutzt, die er vor der Haustür findet.

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Wishmueller
oje.. wir haben ja wishi schon in einem anderen Thread eine andere Grundsatzdiskussion gehabt (wo wir aneinander vorbeigeredet haben)

 

Mach ja nix.... hat sich in dem anderen Thread dann ja noch halbwegs aufgeklärt. :)

 

Finde das eigentlich ganz spannend, zumal ich vielleicht auch noch was bei lernen kann.... oder Du.....

 

aber mit dem Produktivitätsthema hast du einfach Unrecht. Ich weiß nicht (und das soll keine Kritik sein) wie groß deine VWL-Kenntnisse sind

 

Also im Rahmen meines BWL-Studiums hatte ich natürlich auch ein bisschen VWL. Liegt nun schon über 10 Jahre zurück, von daher hab' ich auch nicht mehr alles parat. Aber dass VWL die Theorie und BWL die Praxis darstellt, war (wenn ich mich recht erinnere) damals schon unstrittig.

 

aber der Glaube dass eine steigende Produktivität schlecht für die arbeitende Gesellschaft ist ist wirklich falsch. Und das erzählt dir jeder Volkswirt... egal ob diese angebots- oder nachfrageorientiert sind.

 

Bin ich mir nicht sicher, wayne, ob das so ist. Hab' da jetzt mal im Web ein bisschen nach gesucht, und so eindeutig sind die Antworten da nicht. Unterschieden wird z.B. in Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivität. Ich möchte aus dem Thema hier auch keine VWL-Grundsatzdiskussion machen, das bringt (glaube ich) niemandem was.

 

Deutschland ist deshalb Exportweltmeister weil wir eine hohe Qualität liefern und sicherlich auch die Statistik nicht ganz korrekt ist.... und es ist einfach so, daß es unendlich viel Arbeit gibt. Die ist nicht begrenzt sie muss nur einen Nutzen haben und nachgefragt werdne. Das ist auch oft der Fehler den Gewerkschaften machen. Sie gehen davon aus, dass die Arbeit im Land begrenzt ist und auf alle verteilt werden muss (weniger Arbeit schafft Arbeitsplätze für alle... falsch. Es vernichtet sie da die Produktivität sinkt und die Wettbewerbsfähigkeit sinkt)...

 

Bei 4 Mio. Arbeitslosen (ca. 6 Mio. tatsächlich) ist der Ansatz der Gewerkschaften im Sinne der Arbeitnehmer ja nicht mal so falsch. Deine Behauptung, dass es "unendlich viel Arbeit" (in Deutschland!) gibt, müsstest Du dann erst mal beweisen. Wie Du richtig sagst, muss sie einen Nutzen haben und nachgefragt werden. Wo ist diese Arbeit in Deutschland?

 

Theoretisch hast Du vielleicht sogar Recht.... nur es nützt Dir nix, wenn der Lohn dieser Arbeit dann nicht ausreicht, damit da ein Arbeitsplatz draus entsteht, von dem die Leute in diesem Land nicht leben können.

 

es geht hier also nicht um eine Diskussion zwischen zwei Ansichten sondern um (und das klingt dominant aber es ist so) klare Fakten die der wirklich jeder Volkswirt bestätigen kann.

 

Ich nehm's Dir nicht übel.... ;) Wie gesagt, Volkswirte wissen immer, wie es funktioniert..... theoretisch.

 

Die höhere Arbeitslosigkeit in BRD hat auch andere Gründe, was u.a. auf die falsche Politik nach der Wiedervereinigung zurückzuführen ist.. Dort wurde Geld reingepumpt um Jobs aufzubauen anstatt mit niedrigen Löhnen die Wettbewerbsfähigkeit der DDR zu nutzen. Dadurch dass man den schönen Wahlspruch "im Osten sollen die Leute das selbe verdienen wie im Westen" hergenommen hat hat man nur erreicht, dass die Produktivität im Osten schlechter war und dort niemand eingekauft hat bzw. produzieren lies... denn bei selben Kosten aber niedrigerer Produktivität (da Kapitalstock veraltet, Infrastrutkur veraltet usw) war Westdeutschland immer erste Wahl...

 

Hätte man von anfang im Osten eine angebotsorientierte Wifapolitik verfolgt hätte man heute "das Problem" Arbeitslosigkeit im Osten nicht mehr so massiv.

 

In dem Punkt, wayne, bin ich wiederum voll bei Dir! Dass der Faktor "Wiedervereinigung" mit all seinen Folgekosten sich auch immer noch in der Arbeitslosigkeit widerspiegelt, ist unbestritten. Nur ist das eben nur ein (wenn auch gewichtiger Faktor), die kontinuierlich gestiegene Arbeitslosigkeit im Westen bis 1989 beweist aber, dass man es nicht alleine daran festmachen kann.

 

@konfuzius: uneingeschränkte Zustimmung :)

 

@berliner:

 

Die Arbeitslosenzahl ist von 5 Mio auf 4 Mio zurück gegangen...mal so ganz grob.

 

Könnte an der Konjunktur liegen..... gab' mal Zeiten, da herschte bei Hochkonjunktur Vollbeschäftigung.

 

die breite Masse profitiert am meisten davon. Die Erwerbstätigenquote liegt irgendwo bei 70%, d.h. 30% leben davon, daß andere produktiv sind und einen Überschuß erarbeiten, und in den 70% ist noch der ganze öffentliche Dienst drin.

(...)

weil die es sich auf Grund der teuren Arbeit als einzige leisten könnten? Also ich würde bei meinem nächsten Umzug gerne die Wohnung renovieren lassen....aber nicht für 1000 / Zimmer, wie vom Handwerker veranschlagt. Es gibt genug andere Dinge, die nicht gemacht werden, weil sie einfach zu teuer sind.

 

Daran siehst Du doch schon die Krux. Oder meinst Du, der Hanwerker ist so teuer, weil er in Saus & Braus lebt? Ganz offensichtlich profitiert die "breite Masse" nicht am Produktivtätszuwachs - wie anders ist es sonst zu erklären, dass z.B. die Realeinkommen seit Jahren stagnieren?

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Morbo
Übrigens sehr interessant die ganzen Klimamodelle mit verschiedenen Szenarien. Da kommt wahrlich die Sintflut und New York ist in 150 Jahren verschwunden. Aber auch das bestreiten viele und lachen nur drüber, wenn sie von etwas hören das nicht in ihr Weltbild passt.

 

wenns passiert ist, war der Schuld, der die Hochwasserschutzverordnung verfasst hat. ;)

 

Deine These zur Globalisierung ist interessant. Hab ich noch nie so gehoert. Das einzig Neue ist dann wohl "Kollaborieren im globalem Ma{s|ss|ß}stab"? Gibts dazu ein Buch?

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berliner
@berliner:

Könnte an der Konjunktur liegen..... gab' mal Zeiten, da herschte bei Hochkonjunktur Vollbeschäftigung.

Daran siehst Du doch schon die Krux. Oder meinst Du, der Hanwerker ist so teuer, weil er in Saus & Braus lebt? Ganz offensichtlich profitiert die "breite Masse" nicht am Produktivtätszuwachs - wie anders ist es sonst zu erklären, dass z.B. die Realeinkommen seit Jahren stagnieren?

Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung nimmt ab. Da muß man erstmal die unproduktiven mit durchfüttern. Wenn dann noch was übrig bleibt, steigen auch die Realeinkommen. Damit würde ich aber erstmal nicht rechnen.

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RED-BARON

Die Realeinkommen stagnieren weil im Osten so viel verdient werden will wie im Westen.

Nur leider steigen die Einkommen im Osten nicht - daher müssen sie im Westen stagnieren

oder real sinken. Ganz einfach :lol:

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K0nfuzius
· bearbeitet von Konfuzius
Deine Behauptung, dass es "unendlich viel Arbeit" (in Deutschland!) gibt, müsstest Du dann erst mal beweisen.

 

 

@Wishmüller

 

Die Behauptung ist einfach nicht richtig, ich verstehe schon was er meint, aber infolge des unermesslichen Überflusses in der 1. Welt ist die Aussage nicht richtig. Aussage stimmt und stimmt gleichzeitig nicht.

 

 

Interview mit Götz Werner, Vorstand DM Markt, halte sehr viel von dem Mann, kluger Kopf + vor allen Dingen auch ehrlich.

 

Artikel Welt ohne Arbeit, da findet sich manche Wahrheit drin.

 

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564

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Wishmueller

Danke für den Link, konfuzius, sehr lesenswert :)

 

PS: Heute sind alle Bremer im Herzen BVB-Fans :thumbsup: B)

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Morbo
· bearbeitet von Morbo
die "kommen" weil wir Technologien nur nutzen um vorhandene Industriezweige effektiver zu machen. Wir nutzen sie nicht um neue Branchen und Maerkte zu schaffen. Damit werden die weg-rationalisierten Arbeitsplatze nicht ersetzt.

 

NACHTRAG: ein aktuelles Beispiel, wo zwar kein neuer Markt entsteht aber zumindest neue Technik fuer jede Menge richtige Arbeit sorgt. Wer wirklich Arbeitsmarkt Probleme loesen will, sollte sowas nicht nur diskutieren, sondern machen! Nicht Buergerarbeit oder sonstigen Umverteilungskaese...

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