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Konjunktur: Daten, Entwicklung, Prognosen etc.

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Sapine

Traue nur der Statistik ...

Exklusiv Regierung frisiert Statistik für Arbeitslose

Offenbar braucht die Bundesregierung mehr positive Nachrichten im Wahljahr 2009. Sie will die Zahl der Arbeitslosen herunterrechnen - mit einem neuen Gesetz.

Nach einem Gesetzentwurf zur Neuregelung von Arbeitsmarktinstrumenten sollen künftig alle Arbeitslosen, die durch private Träger betreut werden, nicht mehr als arbeitslos gezählt werden. Im Oktober fielen darunter noch rund 149.000 Arbeitslose, insgesamt waren es 2008 rund 300.000 Erwerbslose.

Quelle Financial Times Deutschland

 

Ich hoffe mal, dass sie mit diesem Vorschlag nicht durchkommen, andernfalls sinkt die Chance auf einen vernünftigen Umgang mit Arbeitslosen weiter.

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Edgar

Für die meisten Leute sind Arbeitslose eh Menschen 2. Klasse.Für unsere Politiker sowieso.

Leider.

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zocker
Es gibt da konkrete Vorschläge,....

 

 

 

...ist doch ganz einfach - die Margins müssen hoch und zwar drastisch, das löst alle Probleme...

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Carlos
· bearbeitet von Carlos

Vom Himmel hoch, da komm ich her

und bring Euch eine schöne Mär:

 

Stocks to Rise in ’09, UBS Says; S&P 500 May Gain 53%

 

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home

 

Schöne, friedfertige Adventszeit! Einige Monate stillhalten, dann wird's wieder gut...

 

Edit: Begründung für diese Analyse ist, dass bereits jetzt die Börsennotierungen die sehr schlechten Ergebnisse für 2009 einpreisen.

 

“The macroeconomic and corporate profit outlook for 2009 is horrible,” Nelson’s team wrote. “But share prices have moved well ahead of this and are now pricing in a multi-year recession/depression.”

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insanetrader

Das glauben die doch selber nicht, dass die derzeitigen Kurse eine "multiyear recession/depression" eingepreist haben. Ich denke auch, dass eine

moderate Rezession eingepreist ist, aber bestimmt nicht eine, die mehrere Jahre dauert.

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tibesti
· bearbeitet von tibesti

Deflation, die heimliche Gefahr

 

 

Von Jochen Steffens

 

Als Begründung für die starken Kursverluste in den USA im gestrigen Handelsverlauf wurden offiziell die Äußerungen von Ben Bernanke und des noch amtierenden Finanzministers Henry Paulson herangezogen. Beide erklärten gestern, dass es in den USA weiterhin noch Risiken für die Wirtschaft gäbe und forderten weitere Maßnahmen.

Aber auch der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes wurde angeführt. Dieser sank schließlich auf den tiefsten Stand seit Mai 1982 und ist somit ein Beleg für die Stärke der aktuellen Rezession in den USA.

 

Offiziell genannte Gründe reichen als Ursache nicht aus

Sicherlich, sowohl Bernanke als auch Paulson wählten drastische Worte, um die Situation zu beschreiben. Das dürfte einige Anleger verschreckt haben. Gleichzeitig machte jedoch gerade Ben Bernanke deutlich, dass die Fed auch zu unkonventionellen Maßnahmen bereit ist, wie zum Beispiel den Erwerb von US-Staatsanleihen durch die Fed. Auch weitere Zinssenkungen wurden in Aussicht gestellt. Ob also diese Äußerungen wirklich der Grund für die starken Kursverluste waren? Auch der ISM-Index kann dafür allein nicht herhalten, denn Analysten hatten bereits mit einem derart schlechten Niveau gerechnet. Zudem zeigte sich der Markt in den letzten Wochen vergleichsweise stabil gegenüber rekordverdächtig schlechten Konjunkturdaten, die auf eine Rezession in den USA hingewiesen haben.

 

 

Ein wesentlicher Punkt wird kaum diskutiert

Meiner Meinung nach war es eine andere Zahl, die alle Alarmglocken hat schrillen lassen, auch wenn das in den Medien fast nirgendwo thematisiert wurde. Einer der Unterindizes des ISM-Index, nämlich der Preisindex, sank mit 25,5 Punkten auf das tiefste Niveau seit Juni 1949!

 

081202ISM.gif

 

 

 

 

Deutlich erkennt man, dass das aktuelle Niveau des Preisindex unter allen Tiefs der letzten 57 Jahre notiert. Selbst die Tiefs aus den Jahren 1998 und 2001 wurden unterschritten. Waren es bis vor Kurzem noch Inflationsgefahren, so enttarnt sich demnach zurzeit eine manifeste Deflation.

 

Die Frage ist, wie dieser schnelle Wechsel zwischen Inflation und Deflation möglich gewesen ist. Ich hatte bereits während der Inflationsphase an anderer Stelle mehrfach darauf hingewiesen, dass die Inflation in den USA die eigentliche Deflation nur verdeckt. Dieser Umstand war angesichts der eindeutigen Inflationsdaten schwer zu vermitteln, da die mögliche Deflation durch die hohen Energie- und Rohstoffpreise überkompensiert wurde.

 

Hauptursache dieser verdeckten Deflation war meiner Meinung nach die Immobilienkrise. Diese führte dazu, dass den Konsumenten in den USA insgesamt erheblich weniger Geld zur Verfügung stand. Aus zwei Gründen: einerseits weil die Gewinne aus dieser Krise nicht mehr zum Erwerb von Waren auch im Zusammenhang mit den Immobilien genutzt werden konnten, andererseits weil die Baubranche und andere Subbranchen, die direkt oder indirekt von der Immobilienblase profitiert hatten, erhebliche Gewinnrückgänge zu verzeichnen hatten. Dadurch kam es zu sinkenden Löhnen, Insolvenzen und insbesondere zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Die steigenden Arbeitslosenzahlen wirkten sich belastend auf den Konsum aus und erhöhen den Preiskampf unter den Unternehmen (siehe US-Automobilbranche).

 

Durch die aktuelle Banken- und Wirtschaftskrise wird dieser deflationäre Effekt natürlich noch erheblich verstärkt. Zusätzlich kommt es, wie sich in den letzten Arbeitsmarktdaten zeigte, zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA.

 

Da gleichzeitig die Energie- und Rohstoffpreise im Zuge einer möglichen weltweiten Rezession, wie auch durch massive Mittelabflüsse, in sich zusammenbrachen, musste das hässliche Gesicht der Deflation wieder zutage kommen und genau das erleben wir zurzeit. Alles andere wäre auch ungewöhnlich. Eine derart starke Rezession, wie sie in den USA erwartet wird, kann logischerweise nur mit einer Deflation zusammenfallen.

 

Wird die USA das gleiche Schicksal wie Japan erleiden?

Die entscheidende Frage, die sich nun mit diesen neuen Daten in den Vordergrund drängt, ist: Wird die USA in eine ähnliche Situation wie Japan nach dem Börseneinbruch 1990 geraten?

 

Die äußerlichen Umstände sind zumindest sehr ähnlich. Bis 1990 kam es in Japan zu einem Aktien- und ganz besonders zu einem exzessiven Immobilienboom. Noch heute ist der Vergleich bekannt, dass der Kaiserpalast in Tokio auf dem Hoch des Immobilienbooms mehr wert gewesen sein soll als ganz Kalifornien. Die überteuerten Grundstücke wurden als Sicherheit für eine sich ausweitende Kreditvergabe akzeptiert. Das Platzen dieser Immobilienblase führte letztlich dazu, dass viele dieser Kredite nicht mehr durch einen realen Wert gedeckt waren.

 

Das Gesicht musste gewahrt bleiben

Das Problem, das allgemein als eine der Ursachen für die lange Phase der Deflation in Japan angeführt wird, ist, dass japanische Banken damals nicht die Rückzahlung der Kredite forderten und somit viele Unternehmen künstlich am Leben erhalten wurden. Dafür waren schlichtweg kulturelle Gründe verantwortlich. Um es vereinfacht auszudrücken: Es war in Japan nahezu unmöglich, Maßnahmen zu beschließen, durch die andere das Gesicht verloren hätten, also durch die Geschäftspartner in den Bankrott getrieben worden wären.

 

Schaut man sich die aktuelle Entwicklung in den USA an, wird auch hier mittlerweile auf allen Ebenen ein Bankrott von großen Unternehmen verhindert. Natürlich ist die Argumentation eine andere: Das Totschlagargument in den USA lautet: To big to fail. Die Unternehmen werden gerettet, weil befürchtet wird, dass ein Konkurs der US-Wirtschaft den Rest geben würde.

 

Aus diesem Grund wird die Bankenbranche gestützt, sogar die schon seit Jahren marode US-Automobilbranche soll unter Umständen Hilfen vom Staat erhalten. Direkt dahinter stehen wahrscheinlich schon die US-Fluglinien, um ihre Hände aufzuhalten. Aber selbst die vielen kleinen Hypothekenschuldner und kleineren Banken sollen, geht es nach den Plänen mancher Politiker, auch gerettet werden.

 

Wo ist also der der Unterschied zwischen Japan und den USA?

 

Ich möchte dazu Alan Greenspan zitieren: Die Japaner hatten eine enorme wirtschaftliche Stagnation hingenommen, um zahlreichen Unternehmen und Einzelpersonen den Gesichtsverlust zu ersparen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Wirtschaftspolitik in den USA möglich wäre. (Quelle: Alan Greenspan: Mein Leben für die Wirtschaft)

 

 

Aber genau das, also die Unmöglichkeit das System zusammenbrechen zu lassen und damit sozusagen auf Reset zu drücken, beinhaltet die Gefahr, dass auch in den USA die Dauer der aktuellen Krise ganz erheblich verlängert wird. Es kann auch dazu führen, dass die USA in eine massive Deflation abrutschten und ähnliche Probleme haben werden, aus dieser herauszufinden, wie Japan.

 

081202Chart.gif

 

 

 

 

 

Eine gewisse Ähnlichkeit der Kursentwicklung zwischen dem Platzen der Blase in Japan 1990 und den USA 2008 ist bereits zu erkennen. Zunächst kam es in beiden Fällen zu einem starken Anstieg, dem ein erster, kleiner Rutsch folgte. Die daraufhin einsetzende Gegenbewegung war nicht nachhaltig und es folgte ein massiver Kursrückgang. Allerdings ist dieser in den USA bereit jetzt wesentlich dynamischer als 1990 in Japan.

 

 

Fed wird alles tun, um eine Deflation zu verhindern

Oft ist zu lesen, dass die Bank of Japan damals zu langsam reagiert habe. Sie hätte aggressiver die Zinsen senken müssen und das System stärker und insbesondere schneller mit Geld überfluten sollen, um die Deflation zu bekämpfen so die vorherrschende Meinung vieler Ökonomen. Die Fed wird also alles versuchen, möglichst schnell und aggressiv zu handeln. Die Konjunktur- und Rettungsprogramme, wie auch die niedrigen Zinsen weisen in diese Richtung.

 

Ein Problem ist nur, dass niemand wirklich weiß, ob dieses Vorgehen auch tatsächlich funktioniert. Es ist bisher eben nichts weiter als eine Theorie. Sicher ist jedoch, dass eine Deflation allgemein sehr schwierig zu bekämpfen ist, besonders dann, wenn sie sich erst einmal etabliert hat.

 

Das andere Problem: Sollte es der Fed und der US-Regierung tatsächlich gelingen, die Deflation durch eine aggressive Ausweitung der Geldmenge zu bekämpfen, steigt das Risiko, dass die USA dann auf eine massive Inflation zusteuern.

 

Fazit

Es gibt demnach zwei potenzielle Szenarien:

 

1) Der Fed gelingt es nicht, die Deflation zu bekämpfen und diese etabliert sich und wird das dominierende Thema der nächsten fünf bis zehn Jahre. In diesem Fall müssen wir für die Börsen mit einem ähnlichen Szenario wie in Japan rechnen. Wobei zu beachten ist, dass die Weltwirtschaft in den Jahren 1993-2000 boomte und somit auch die Wirtschaft in Japan unterstützte.

 

Wahrscheinlich ist also, dass die Dynamik der Kursabschläge in den USA ähnlich wie in Japan bald nachlassen wird. Die folgende breite Abwärtsbewegung sollte jedoch etwas dynamischer ausfallen, als die Bewegung in Japan, die eher als Seitwärtsbewegung einzustufen ist (siehe rote Prognoselinie im Chart). Aufgrund der besseren Altersstruktur in den USA ist davon auszugehen, dass die Krise aber insgesamt nicht so lange andauert wie in Japan.

 

2) Der Fed gelingt es, die Deflation zu bekämpfen. Das sollte dazu führen, dass das US-Wirtschaftswachstum für kurze Zeit (evtl. Bereits Ende 2009) wieder anzieht. Angesichts der sich ausweitenden Geldmenge würde das jedoch sofort zu einem massiven Anziehen der Inflation führen, auch weil die Rohstoffpreise sofort wieder explodieren. Trotzdem könnten die Börsenkurse zunächst stark zulegen und auch noch dann eine Weile weiter steigen, wenn die Inflation bereits zu erkennen ist. Die Kurse im S&P500 könnten sogar die alten Hochs wieder erreichen, die aber nicht nachhaltig überwunden werden sollten. Diese Entwicklung entspricht einer großen Seitwärtsbewegung, wie wir sie in den 1960-80 Jahren in den USA erlebt haben (siehe blaue Prognoselinie im Chart).

 

Ihr

 

Jochen Steffens

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Sapine

@tibesti,

bitte keine so langen Zitate kopieren und immer die Quelle angeben - Danke!

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Elvis77

Eine Sauerei ist auch, das sich die Banken jetzt anfangen sich auch an solventen Schuldnern zu bereichern. Aus dem einfachem Grunde weil die auch mehr Zinslast vertragen können. Da funktioniert der Wettbewerb nicht mehr.

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Carlos
Eine Sauerei ist auch, das sich die Banken jetzt anfangen sich auch an solventen Schuldnern zu bereichern. Aus dem einfachem Grunde weil die auch mehr Zinslast vertragen können. Da funktioniert der Wettbewerb nicht mehr.

 

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diese plötzlich eingetretene Eiszeit nicht verstehe. Chronologisch kann ich nachvollziehen wie es zu dem gekommen ist, was wir erleben, aber etwas von weiter aussen betrachtet ist es schon grotesk.

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Toni
· bearbeitet von Toni

Fed zeichnet düsteres Bild der US-Wirtschaft

 

Nach Ansicht der Notenbanker befinden sich die USA in der schlimmsten Rezession seit den 30er Jahren.

http://www.handelsblatt.com/politik/konjun...tschaft;2102779

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H.B.

Also, das kann nicht unkommentiert stehen bleiben.

Deflation, die heimliche Gefahr

 

 

Von Jochen Steffens

(...)

Die Frage ist, wie dieser schnelle Wechsel zwischen Inflation und Deflation möglich gewesen ist. Ich hatte bereits während der Inflationsphase an anderer Stelle mehrfach darauf hingewiesen, dass die Inflation in den USA die eigentliche Deflation nur verdeckt. Dieser Umstand war angesichts der eindeutigen Inflationsdaten schwer zu vermitteln, da die mögliche Deflation durch die hohen Energie- und Rohstoffpreise überkompensiert wurde.

Was will uns der Autor hier sagen:

1. Er hat klar erkannt, dass eine hohe intrinsische Inflation bereits eine Deflationskomponente enthält

2. Energie- und Rohstoffpreise sind die eigentlichen Übeltäter

 

Was er nicht sagt, und vermutlich auch nicht verstanden hat: Komplexe Systeme, wie Finanzmärkte, die weit vom Gleichgewicht entfernt sind (was sich in Inflation äußert) neigen zu unvorhersehbaren, plötzlichen Systemänderungen.

Da er diese Wahrheit weder kennt noch seinen Lesern vermitteln mag, verhebt er sich in scheinbar offensichtlichen, beim genaueren Hinsehen jedoch haltslosen Kausalketten.

 

Jetzt gehts los:

Hauptursache dieser verdeckten Deflation war meiner Meinung nach die Immobilienkrise. Diese führte dazu, dass den Konsumenten in den USA insgesamt erheblich weniger Geld zur Verfügung stand. Aus zwei Gründen: einerseits weil die Gewinne aus dieser Krise nicht mehr zum Erwerb von Waren auch im Zusammenhang mit den Immobilien genutzt werden konnten, andererseits weil die Baubranche und andere Subbranchen, die direkt oder indirekt von der Immobilienblase profitiert hatten, erhebliche Gewinnrückgänge zu verzeichnen hatten. Dadurch kam es zu sinkenden Löhnen, Insolvenzen und insbesondere zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Die steigenden Arbeitslosenzahlen wirkten sich belastend auf den Konsum aus und erhöhen den Preiskampf unter den Unternehmen (siehe US-Automobilbranche).

 

Durch die aktuelle Banken- und Wirtschaftskrise wird dieser deflationäre Effekt natürlich noch erheblich verstärkt. Zusätzlich kommt es, wie sich in den letzten Arbeitsmarktdaten zeigte, zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA.

 

Da gleichzeitig die Energie- und Rohstoffpreise im Zuge einer möglichen weltweiten Rezession, wie auch durch massive Mittelabflüsse, in sich zusammenbrachen, musste das hässliche Gesicht der Deflation wieder zutage kommen und genau das erleben wir zurzeit. Alles andere wäre auch ungewöhnlich. Eine derart starke Rezession, wie sie in den USA erwartet wird, kann logischerweise nur mit einer Deflation zusammenfallen.

Klingt doch logisch, oder?

Und ist so falsch.

 

Wenn man schon für unbedarfte Leser eine offensichtliche Ursache benennen muss, dann bitte der "Deflationäre Schock" der Lehman-Pleite. Der hat im System den Regimwechsel ausgelöst.

Alles weitere sind mehr oder weniger logische Folgeerscheinungen.

 

 

Nun wird ganz toll. Wir kommen vom "Analyseteil" zur "Prognose"

Wird die USA das gleiche Schicksal wie Japan erleiden?

Die entscheidende Frage, die sich nun mit diesen neuen Daten in den Vordergrund drängt, ist: Wird die USA in eine ähnliche Situation wie Japan nach dem Börseneinbruch 1990 geraten?

 

(...)

Wo ist also der der Unterschied zwischen Japan und den USA?

 

Ich möchte dazu Alan Greenspan zitieren: Die Japaner hatten eine enorme wirtschaftliche Stagnation hingenommen, um zahlreichen Unternehmen und Einzelpersonen den Gesichtsverlust zu ersparen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Wirtschaftspolitik in den USA möglich wäre. (Quelle: Alan Greenspan: Mein Leben für die Wirtschaft)

 

 

Aber genau das, also die Unmöglichkeit das System zusammenbrechen zu lassen und damit sozusagen auf Reset zu drücken, beinhaltet die Gefahr, dass auch in den USA die Dauer der aktuellen Krise ganz erheblich verlängert wird. Es kann auch dazu führen, dass die USA in eine massive Deflation abrutschten und ähnliche Probleme haben werden, aus dieser herauszufinden, wie Japan.

 

(...)

Eine gewisse Ähnlichkeit der Kursentwicklung zwischen dem Platzen der Blase in Japan 1990 und den USA 2008 ist bereits zu erkennen. Zunächst kam es in beiden Fällen zu einem starken Anstieg, dem ein erster, kleiner Rutsch folgte. Die daraufhin einsetzende Gegenbewegung war nicht nachhaltig und es folgte ein massiver Kursrückgang. Allerdings ist dieser in den USA bereit jetzt wesentlich dynamischer als 1990 in Japan.

 

 

Fed wird alles tun, um eine Deflation zu verhindern

Oft ist zu lesen, dass die Bank of Japan damals zu langsam reagiert habe. Sie hätte aggressiver die Zinsen senken müssen und das System stärker und insbesondere schneller mit Geld überfluten sollen, um die Deflation zu bekämpfen so die vorherrschende Meinung vieler Ökonomen. Die Fed wird also alles versuchen, möglichst schnell und aggressiv zu handeln. Die Konjunktur- und Rettungsprogramme, wie auch die niedrigen Zinsen weisen in diese Richtung.

 

(..)

Das andere Problem: Sollte es der Fed und der US-Regierung tatsächlich gelingen, die Deflation durch eine aggressive Ausweitung der Geldmenge zu bekämpfen, steigt das Risiko, dass die USA dann auf eine massive Inflation zusteuern.

 

AHA.

Also doch keine Prognose, sondern wieder nur eine Auflistung lustlos zusammengesuchter Fakten-Schnipsel, die man irgendwie schon in einen sachlichen Zusammenhang zueinander stellen kann.

 

Vielleicht lüftet er das Geheimnis ja jetzt im Fazit:

Fazit

Es gibt demnach zwei potenzielle Szenarien:

 

1) Der Fed gelingt es nicht, die Deflation zu bekämpfen und diese etabliert sich und wird das dominierende Thema der nächsten fünf bis zehn Jahre. In diesem Fall müssen wir für die Börsen mit einem ähnlichen Szenario wie in Japan rechnen. Wobei zu beachten ist, dass die Weltwirtschaft in den Jahren 1993-2000 boomte und somit auch die Wirtschaft in Japan unterstützte.

 

Wahrscheinlich ist also, dass die Dynamik der Kursabschläge in den USA ähnlich wie in Japan bald nachlassen wird. Die folgende breite Abwärtsbewegung sollte jedoch etwas dynamischer ausfallen, als die Bewegung in Japan, die eher als Seitwärtsbewegung einzustufen ist (siehe rote Prognoselinie im Chart). Aufgrund der besseren Altersstruktur in den USA ist davon auszugehen, dass die Krise aber insgesamt nicht so lange andauert wie in Japan.

 

2) Der Fed gelingt es, die Deflation zu bekämpfen. Das sollte dazu führen, dass das US-Wirtschaftswachstum für kurze Zeit (evtl. Bereits Ende 2009) wieder anzieht. Angesichts der sich ausweitenden Geldmenge würde das jedoch sofort zu einem massiven Anziehen der Inflation führen, auch weil die Rohstoffpreise sofort wieder explodieren. Trotzdem könnten die Börsenkurse zunächst stark zulegen und auch noch dann eine Weile weiter steigen, wenn die Inflation bereits zu erkennen ist. Die Kurse im S&P500 könnten sogar die alten Hochs wieder erreichen, die aber nicht nachhaltig überwunden werden sollten. Diese Entwicklung entspricht einer großen Seitwärtsbewegung, wie wir sie in den 1960-80 Jahren in den USA erlebt haben (siehe blaue Prognoselinie im Chart).

 

Ihr

 

Jochen Steffens

 

Das sieht erstmal gut aus: es gibt zwei Szenarien.

1. Die Deflation etabliert sich, 2. Die Deflation wird abgewendet.

 

Nun staunt der Fachmann und der Laie wundert sich: Beide Szenarien führen (in der Beschreibung) zu einer nur graduell unterschiedlichen Marktentwicklung, die im Chartbild völlig anders umgesetzt wird.

Und dann stolpert man schnell über offensichtliche Widersprüche, die zur Annahme leiten, das am Anfang die Chartbilder waren und die "Story" irgendwie um die Bilder herum gedichtet wurde.

 

Völlig korrekt ist z.b. seine Aussage, dass die 20-jährige Entwicklung in Japan aufgrund der Globalisierung in einem insgesamt positiven wirtschaftlichen Umfeld statt fand - und trotzdem in einem 80%igen Rückgang der Aktienmärkte mündete. Nun muss der Unterschied der demographischen Entwicklung zwischen Japan und den USA herhalten, um das ökonomische Umfeld der 90er und 00er-Jahre zu überkompensieren. Und - ein lokales Phänomen soll geringere Auswirkungen haben, als ein globales.

Wer heute die Zeitung aufschlägt liest über Unruhen in Thailand, Graswurzel-Demonstrationen in China, Terror in Indien, etc. etc. ,

Trotzdem sind weitere Kursabschläge ausgeschlossen ...

ach ja, wenn alles möglich wäre (abwärts, seitwärts und aufwärts), dann könnte man sich ja die Analyse sparen... also blendet man einfach nicht ins Konzept passende Dinge aus und schon hat man eine Begründung selbst den sinnlosesten Quatsch in die Welt zu setzen.

 

Grüße

 

Hartmut.

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Gallo

Na, du traust Dich ja was - an Jochen Steffens Denkmalsockel zu pinkeln... ;)

 

Finde ich aber gut, dass du Dir die Mühe gemacht und den Artikel mal in seine wirklichen Aussagen zerpflückt hast. :thumbsup:

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skeletor

Die Leitzinssenkung der EZB heute auf 2,5% war eigentlich nicht nötig. Es liegt nicht daran das keine frisches Geld im markt ist sondern das das Geld von jedem gebunkert wird.

 

skeletor

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Boersifant

Schreib das der EZB, vielleicht überlegen sie es sich nochmal.

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tibesti
Völlig korrekt ist z.b. seine Aussage, dass die 20-jährige Entwicklung in Japan aufgrund der Globalisierung in einem insgesamt positiven wirtschaftlichen Umfeld statt fand - und trotzdem in einem 80%igen Rückgang der Aktienmärkte mündete. Nun muss der Unterschied der demographischen Entwicklung zwischen Japan und den USA herhalten, um das ökonomische Umfeld der 90er und 00er-Jahre zu überkompensieren. Und - ein lokales Phänomen soll geringere Auswirkungen haben, als ein globales.

Wer heute die Zeitung aufschlägt liest über Unruhen in Thailand, Graswurzel-Demonstrationen in China, Terror in Indien, etc. etc. ,

Trotzdem sind weitere Kursabschläge ausgeschlossen ...

ach ja, wenn alles möglich wäre (abwärts, seitwärts und aufwärts), dann könnte man sich ja die Analyse sparen... also blendet man einfach nicht ins Konzept passende Dinge aus und schon hat man eine Begründung selbst den sinnlosesten Quatsch in die Welt zu setzen.

 

Grüße

 

Hartmut.

 

Soory, aber das was du da als "kritische Analyse" zusammenbrabbelst, ist leider noch viel Schlimmer....

Wenn schon Kritik, dann bittschön fundiert und nicht in Worthülsen

 

Mich kannst damit nicht beeindrucken

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H.B.
Soory, aber das was du da als "kritische Analyse" zusammenbrabbelst, ist leider noch viel Schlimmer....

Wenn schon Kritik, dann bittschön fundiert und nicht in Worthülsen

 

Mich kannst damit nicht beeindrucken

 

Wenn ich ein wenig kritisches Hinterfragen gesäät habe, ist schon viel erreicht.

Ich weiss nicht, wie man sonst vor solchen "Rattenfängern" warnen soll. Sag es mir.

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Emilian

Ich fand ficoachs Rezension ganz interessant. Könnte es ruhig öfter geben.

 

Gruß Emilian.

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edan

So oder so, Herr Steffens hält sich alles offen.

 

Da bevorzuge ich doch eher Schreiber, die klar Stellung beziehen und

dazu auch noch nach einer Fehleinschätzung stehen.

 

Gruß,

Edan

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Grumel
· bearbeitet von Grumel
So oder so, Herr Steffens hält sich alles offen.

 

Da bevorzuge ich doch eher Schreiber, die klar Stellung beziehen und

dazu auch noch nach einer Fehleinschätzung stehen.

 

Gruß,

Edan

 

Ist Stefens nicht dieser Zockerbörsenbrief Autor? Wenn ja ist es sowieso völlig egal was er sagt.

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Boersifant
Deutsche Bank warnt vor Superrezession

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594566,00.html

 

Nur zur Erinnerung: Das sind die, die noch letztes Jahr stabiles Weltwirtschaftswachstum bis 2020 prognostiziert haben. :dumb:

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Bonny

... und einen DAX von 8000 -8500 zum Jahresende. Kann ja noch werden. ;)

 

Bonny

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