losemoremoney Dezember 20, 2008 · bearbeitet Dezember 20, 2008 von losemoremoney Sorry Grumel Du hattest Recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Dezember 21, 2008 · bearbeitet Dezember 21, 2008 von akku5 Ich seh das nicht ganz so krass für China. China hat seit 30 Jahren eine unglaubliche Dynamik im Wirtschaftswachstum. Auch die Asienkrise hat sie praktisch kalt gelassen, obwohl alle Länder um das "Reich der Mitte" mehr oder weniger baden gegangen sind. Außerdem besteht die Wirtschaft schließlich nicht zu 100% aus Export. Wir kriegen vielleicht diesen Eindruck, weil wir bloß über diesen reden, aber es ist natürlich nicht so. Die Exportquote ist bloß halb so hoch wie die der Deutschen. Klar wird die Weltwirtschafskrise auch hier tiefe Spuren hinterlassen. In Europa und Amerika wirds jedoch bestimmt schlimmer. P.S. Sorry, Exportquote stimmt nicht. Bei Wikipedia stand was von "BIP total 6991 Mrd. Dollar". Da stand aber noch hinter :(ppp) :'( Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Dezember 21, 2008 Die tun derzeit alles, um sich unbeliebt zu machen: http://www.ftd.de/politik/international/:F...tor/453573.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 21, 2008 Konsum im Inland. >1 Mrd Leute können ganz schön konsumieren, wenn sie etwas Kohle haben. Habe gehört, dass die chinesische Regierung schon Programme zum Ankurbeln des Inlandkonsums aufgelegt hat. Hast gehört? Kannst es auch lesen. Ein paar Beiträge über Deinem, Nr. 2610, im von mir verlinkten Artikel. Dort geht es genau um diese Aspekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Dezember 22, 2008 Zum Thema China: Ich hab gelesen, dass 50.000 kleine und mittelständische Betriebe aufgrund der Krise dieses Jahr Insolvenz anmelden mussten. Am schlimmsten trifft es dort die Wanderarbeiter. Die Zahl wird auf 175 Mio geschätzt. Von denen wird wohl gut die Hälfte arbeitslos. Das Ganze liefert natürlich sozialen Sprengstoff ohne Ende. Wer will 80 Mio Menschen aufhalten wenn die sowas wie in Griechenland durchziehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jacob F Dezember 22, 2008 Zum Thema China: Ich hab gelesen, dass 50.000 kleine und mittelständische Betriebe aufgrund der Krise dieses Jahr Insolvenz anmelden mussten. Am schlimmsten trifft es dort die Wanderarbeiter. Die Zahl wird auf 175 Mio geschätzt. Von denen wird wohl gut die Hälfte arbeitslos.Das Ganze liefert natürlich sozialen Sprengstoff ohne Ende. Wer will 80 Mio Menschen aufhalten wenn die sowas wie in Griechenland durchziehen? Der begriff Wanderarbeiter impliziert doch quasi, dass sie sich in ständiger Fluktuation zwischen Arbeit und arbeitssuchend bewegen. In diesem Zustand befinden sich die meisten dieser 175 mio aber schon seit Jahren. In einem demokratischen Land wäre es sicherlich schon zu Ausschreitungen gekommen, aber wenn du schon so fragst: eine gute Staatspolizei mit einem harten Durchgreifen wird auch mit 80 Mio fertig... du kannst davon ausgehen, dass unruhen in China nicht so "zimperlich" gehandhabt werden, wie das im Westen Gang und Gebe ist. Beispiele gibt es in der Geschichte zuhauf.. sprichwort Platz des himmlischen Friedens Deinen so Herbeigesehnten Weltuntergang muss ich deswegen leider bis auf unbestimmte Zeit verschieben. Vllt schaust du dich mal in Emo-Foren um.. die sind da ähnlich drauf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Dezember 22, 2008 · bearbeitet Dezember 22, 2008 von DrFaustus Der begriff Wanderarbeiter impliziert doch quasi, dass sie sich in ständiger Fluktuation zwischen Arbeit und arbeitssuchend bewegen. In diesem Zustand befinden sich die meisten dieser 175 mio aber schon seit Jahren. In einem demokratischen Land wäre es sicherlich schon zu Ausschreitungen gekommen, aber wenn du schon so fragst: eine gute Staatspolizei mit einem harten Durchgreifen wird auch mit 80 Mio fertig... du kannst davon ausgehen, dass unruhen in China nicht so "zimperlich" gehandhabt werden, wie das im Westen Gang und Gebe ist. Beispiele gibt es in der Geschichte zuhauf.. sprichwort Platz des himmlischen Friedens Deinen so Herbeigesehnten Weltuntergang muss ich deswegen leider bis auf unbestimmte Zeit verschieben. Vllt schaust du dich mal in Emo-Foren um.. die sind da ähnlich drauf Wie kommst du darauf, dass ich so etwas herbeisehne? Ich bin kein Masochist. Ich hoffe und wünsche, dass alles gut ausgeht. Nur dran glauben kann ich nicht. Und ich lebe auch nicht auf einen Weltuntergang hin, sondern sorge nur für den Fall der Fälle vor. Also kein Grund hier zynisch zu werden Übrigens: So siehts derzeit in Schweden (Malmö) aus. Komisch, dass davon nichts auf N-TV auftaucht... http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/458825 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 22, 2008 · bearbeitet Dezember 22, 2008 von Carlos Wie kommst du darauf, dass ich so etwas herbeisehne? Ich bin kein Masochist. Ich hoffe und wünsche, dass alles gut ausgeht. Nur dran glauben kann ich nicht. Und ich lebe auch nicht auf einen Weltuntergang hin, sondern sorge nur für den Fall der Fälle vor. Also kein Grund hier zynisch zu werden Übrigens: So siehts derzeit in Schweden (Malmö) aus. Komisch, dass davon nichts auf N-TV auftaucht... http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/458825 Das hat aber null mit der Wirtschaftslage zu tun, wie bisher die Rede war! Das sind mal wieder islamische Jugendliche (wie vor Zeiten in Frankreich) wegen der Schliessung einer "Kellermoschee". Mass schon die Spreu vom Weizen trennen. Edit: Obwohl in dem Viertel es eine sehr hohe Anzahl an Arbeitslosen gibt, aber der Grund für die Ausschreitungen ist nicht der, laut Bericht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Dezember 22, 2008 · bearbeitet Dezember 22, 2008 von DrFaustus Das hat aber null mit der Wirtschaftslage zu tun, wie bisher die Rede war! Das sind mal wieder islamische Jugendliche (wie vor Zeiten in Frankreich) wegen der Schliessung einer "Kellermoschee". Mass schon die Spreu vom Weizen trennen. Edit: Obwohl in dem Viertel es eine sehr hohe Anzahl an Arbeitslosen gibt, aber der Grund für die Ausschreitungen ist nicht der, laut Bericht. Ja, die Ausschreitungen in GR haben auch nichts mit der Wirtschaftskrise zu tun, sondern mit einem erschossenen Jugendlichen... Aber man stellt fest, dass es kleine Funken sind, die zur Zeit große Brände hervor rufen. Oder war Griechenland und Schweden schon immer ein Land in dem es "heiß" herging? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IefTina Dezember 22, 2008 China sagt man nach, dass es ganz böse Auswirkungen hat, wenn die Wachstumsrate auf 5,5% (oder in den Bereich) fällt. Schon heute ist es für viele Normal-Chinesen nur schwer und zu extremen Bedingungen möglich durchzukommen. Beispiel einer Verkäuferin: 800,-RMB Einkommen für 40h im Shop stehen. Eine Wohnung (besser gesagt Loch) kostet 300,- RMB Miete (ohne Heizung, Dusche, Küche versteht sich). Mit Essen dürfte man bei rund 10RMB am Tag liegen. Da bleiben heisse 200,-RMB für Energie, Gesundheit, Klamotten und Konsum. Mit anderen Worten leben die wie Tiere, ausser man schliesst sich zusammen, und teilt sich das Loch mit 5 anderen. Wenn nun solchen Leuten der soziale Verband wegbricht, oder einige in der Community Probleme haben sind soziale Unruhen wohl nicht vermeidbar - und anscheinend hängt das an den 5,5% Wachstum. Nun gibt es einige, denen es noch schlechter geht, aber auch welche, denen es besser geht. Ein Lehrer mit 30 Jahren Berufserfahrung hat rund 2500,- Ein Übersetzer mit 3 Jahren Berufserfahrung hat 1400,- Ein Informatiker mit 3 Jahren hat 1600,- Alles nicht berauschend, wenn man bedenkt, dass eine brauchbare Wohnung 600 - 1000 RMB kalt kostet. Es gibt natürlich regionale Unterschiede, aber die Relationen sind in etwa aus meiner Erfahrung die selben. Also Shanghai verdient man mehr, kostet aber auch mehr. Dennoch glaube ich an China, aus einem simplen Grund - der Bedarf. Und es fehlt an faktisch Allem abseits der Vorzeigestädte. Und wenn die Chinesen auch Geld haben, dann brummt die Binnenwirtschaft -- neulich hat mir eine aus der Mittelschicht erzählt, dass sie den Winter nicht so gern hat, weil da kann sie sich für 500 RMB nicht viele Klamotten kaufen. Im Sommer hingegen sind einige Miniröcke und so Zeugs drin. Die Finanzkrise wird sich aber auch in China spürbar auswirken - wollen wir hoffen, dass die 5,5% Wachstum geschafft werden und zwar real, nicht geschönt. Heidelberger Cement hat hier ein Joint Venture, der Finanzchef China hat schon ziemlich das Gesicht verzogen .... vor allem in Südchina ist schon ziemlich meo. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Dezember 23, 2008 http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/kon.../story/14416695 Besonders empört sind viele Chinesen über eine Nachricht, dass sich kürzlich in Guangzhou mehr als 1300 Universitätsabsolventen auf 35 freie Stellen als Metzger beworben haben. «Unglaublich. Warum soll man da noch studieren?», kommentierte ein Student im Internet. Regime befürchtet Unruhen wie 1989 Premier Wen Jiabao hat daher am Wochenende überraschend eine Universität in Peking besucht. «Studenten, seid beruhigt, für uns hat das Problem der Anstellung von Akademikern Priorität», sagte Wen vor jungen Zuhörern in der Universität für Flug- und Weltraumtechnik. «Eure Schwierigkeiten sind meine Schwierigkeiten, und wenn ihr besorgt seid, dann bin ich noch mehr besorgt», fügte er hinzu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 23, 2008 · bearbeitet Dezember 23, 2008 von Carlos Dec. 23 (Bloomberg) -- The accountant who predicted the nation’s largest municipal bankruptcy says as many as 10 insolvencies will roil the $2.7 trillion U.S. market for state, county and city debt next year as public finances worsen amid calls for federal aid to state and local governments. John Moorlach said in 1994 that Orange County, California’s leveraged investing strategy could wreck its finances. The county went bankrupt about six months later after losing $1.6 billion. As many as four cities in the Golden State and six others nationwide may seek court protection from creditors next year under Chapter 9 of the bankruptcy code, the section devoted to municipal governments, Moorlach said in an interview. “The total could be higher,” said Moorlach, 53, now chairman of the Orange County Board of Supervisors. (...) States project a $97 billion shortfall over the next two years, according to the National Conference of State Legislatures. This mounting pressure on public finances gives President-elect Barack Obama’s administration “strong incentives” to provide federal aid, wrote George Friedlander, (...) http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home Hat das gar kein Ende? Heute ist bloomberg voll mit negativen Prognosen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 23, 2008 U.S. Stocks Fall on Carmaker Debt Concern; GM, Ford Slide http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home U.S. Home Resales Fall; Prices Drop by Record 13.2% http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home Frozen Ports in Long Beach, Singapore Mean Bleak 2010 Dec. 23 (Bloomberg) -- Chris Lytle, chief operating officer of the port of Long Beach, California, took in a panorama of the slumping world economy from his rooftop observation deck one day this month. Shipping cranes stood still, truck traffic trickled and a cargo vessel sat idle, moored to a pier. You never see that, Lytle said. Its quiet. Too quiet. Port traffic has slowed from North America to Europe and Asia as a recession erodes consumer demand and the credit crisis chokes off loans to export-dependent companies. International trade is set to fall by more than 2 percent next year, the most since the World Bank began measuring it in 1971. http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hackmeck Dezember 24, 2008 Es gibt auch Unternehmen die profitieren - Red Hat z.B.: http://isht.comdirect.de/html/news/actual/...t_de:1230054309 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Powerboat3000 Dezember 27, 2008 Wenn ich das alles so lese, dann glaube ich, daß man die Hausse, die da gerade vorbereitet wird, noch mitnehmen sollte und danach dann aber ein Einbruch kommt, der noch größer ist als der derzeitige und man deshalb rechtzeitig ein paar Hektar Land und genug Saatgut kauft. Von was für einer Hausse schreibst Du denn? Ich könnte mir eher vorstellen, dass der DAX nächstes Jahr auf 3000 oder darunter fällt. Wenn die Krise schlimmer kommt als 1929 wird das wohl unvermeidbar sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 27, 2008 So viel ist schon sicher: Den entscheidenden Fehler, den die Zentralbanken in der Großen Depression gemacht haben, wiederholen sie in der aktuellen Finanzkrise nicht. Damals führten sie die Liquidität zurück. Diesmal werden die Finanzmärkte regelrecht mit Geld überschwemmt. Die Notenbankzinsen befinden sich geradezu im freien Fall. Die US-Notenbank Fed hat Mitte Dezember ihren Leitzins auf null gesenkt. Die Bank of England (BoE) könnte nach Aussage ihres stellvertretenden Gouverneurs, Charlie Bean, dem amerikanischen Beispiel folgen. Die Bank of Japan (BoJ) hat am Freitag ihren Schlüsselzins auf 0,1 Prozent zurückgenommen. Bei weiterer Verschlechterung der Wirtschaftslage ist möglicherweise auch die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen, ihren Leitzins von derzeit 2,5 Prozent weiter zu senken - selbst Bundesbank-Chef Axel Weber schließt einen Zins von unter zwei Prozent nicht mehr aus. Aber nicht nur in den USA und in Europa versuchen die Notenbanken, sich der Finanzkrise und den Einbrüchen in der Wirtschaft entgegenzustemmen. China lockerte mehrfach die Zinszügel, zuletzt auf 5,31 Prozent. Thailand, Australien und Neuseeland beschlossen ebenfalls drastische Senkungen. Volkswirte äußern sich anerkennend zum Krisenmanagement der Notenbanken. "Sie haben den Zusammenbruch des Finanzsystems verhindert, indem sie ihrer Aufgabe als ,Kreditgeber der letzten Instanz? nachgekommen sind", sagt Thomas Mayer, Chefvolkswirt Europa der Deutschen Bank. "Die Notenbanken haben einen guten Job gemacht", lobt auch Michael Schubert, Notenbankexperte der Commerzbank. "Ohne die Maßnahmen der Notenbanken würde es den Finanzinstituten und der Wirtschaft insgesamt noch viel schlechter gehen." Auch nach Ansicht von Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz und Dresdner Bank, haben die Zentralbanken ihre Sache gut gemacht. "Alle Notenbanken mussten auf Sicht fahren, und das haben sie gut hingekriegt", sagt Heise. Sofern es anfängliche Fehleinschätzungen gegeben habe, seien sie sehr schnell korrigiert worden. Vor allem die BoE war anfänglich davon ausgegangen, dass es nicht nötig sei, den Finanzinstituten mit zusätzlicher Liquidität unter die Arme zu greifen. Die EZB habe lange geglaubt, das von ihr akzeptierte Spektrum notenbankfähiger Sicherheiten reiche aus, sagt Heise. Unter dem Druck der Krise habe sie es dann aber doch erweitert. Für Heise steht fest, dass der Vertrauensschwund an den Märkten ohne die Aktionen der Notenbanken noch größer gewesen wäre, als er ohnehin schon ist. "Aber auch die Notenbanken haben die Ausweitung der Krise von einem Marktsegment auf das nächste nicht verhindern können", schränkt er ein. Überhaupt dürfe man von der Geldpolitik in Krisenzeiten nicht zu viel erwarten. "In einer Finanz- und Bankenkrise ist die Geldpolitik kein besonders scharfes Schwert", befürchtet Heise. Allein könne die Geldpolitik die Wende nicht herbeiführen. Sie schaffe aber günstige Bedingungen für die Finanzpolitik. Und die Kombination aus niedrigen Zinsen und expansiver Fiskalpolitik dürfte nach Ansicht des Ökonomen "kraftvoll wirken". Auch für Mayer wird die Geldpolitik mit Blick auf die Konjunkturbelebung nur wenig ausrichten können. "Ihre Aufgabe ist es, die Finanzstabilität zu wahren", sagt er. Nach Ansicht von Schubert sind die Notenbanken nicht einmal in der Lage, viel gegen die Finanzkrise auszurichten. Insbesondere die Anspannungen am Geldmarkt könnten sie nicht prinzipiell auflösen, nur die Symptome mildern. Es sei auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch nicht sicher, wie groß der Liquiditätsbedarf einzelner Banken tatsächlich sei, erklärt Schubert. Durch die Krise bedingt könne es zu weiteren Ausfällen und Neubewertungen in den Bankbilanzen kommen, die zusätzliche Liquidität erforderten. Auch das sogenannte Gegenparteienrisiko sei nicht geklärt: Banken räumen sich untereinander nur zögerlich Kredite ein, weil sie nicht wissen, ob die Kredite zurückgezahlt werden. "Indem die Notenbanken zusätzliches Geld zur Verfügung stellen, lösen sie diese Probleme nicht", sagt Schubert. Er befürchtet auch, dass die Zinssenkungen der EZB nicht wie sonst üblich innerhalb von rund vier Quartalen wirken. "Wegen der Anspannungen am Geldmarkt könnte das jetzt länger dauern und die Wirkungen könnten schwächer ausfallen", sagt er. Wie es nach dem Jahresende weitergeht, wagt Schubert nicht zu vorauszusagen: "Bisher waren alle Prognosen zu optimistisch." Gleichwohl könnte sich ein Teil der Probleme am Geldmarkt lösen, wenn die Banken erst ihre Jahresabschlüsse hinter sich gebracht haben. Das Jahresende ist traditionell mit einem hohen Liquiditätsbedarf verbunden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer könnte auch sein, dass sich zumindest vorübergehend die Beträge zurückgebildet haben, die die Banken über Nacht in der sogenannten Einlagenfazilität bei der EZB parken. Sie erreichten in den letzten Tagen zwar fast wieder 200 Mrd. Euro, blieben aber dennoch deutlich hinter ihren Höchstständen von fast 300 Mrd. Euro zurück. Positiv auf die Finanzmärkte abstrahlen dürfte auch der niedrigere Ölpreis. Für viele Beobachter besteht aber dennoch überhaupt kein Grund zu Optimismus. Besonders die Mitteilung der Fed vom 16. Dezember gibt Anlass zur Sorge. Mit einer Herabsetzung ihres Leitzinses auf de facto null hat sie nicht nur ihren zinspolitischen Spielraum ausgereizt. Sie hat auch eine notfalls ungehemmte Geldschöpfung angekündigt. Die Fed ist nicht nur zum Ankauf großer Mengen von Hypothekenschulden und durch Hypotheken besicherter Wertpapiere bereit. Anfang nächsten Jahres will sie zudem eine Ausweitung der Kreditgewährung an private Haushalte und kleine Unternehmen sicherstellen. Zudem sondiert sie die Möglichkeiten zum Ankauf längerfristiger Staatsanleihen. Damit wirft die Fed den Rest Zurückhaltung über Bord, die sie bis zur Lehmann-Pleite Mitte September in der Kreditversorgung der Banken geübt hatte. Was sie jetzt ankündigt, knüpft an ihre Politik von 1942 an und ist Geldschöpfung. Damals drückte sie die langfristigen Zinsen durch den Ankauf von Staatstiteln auf historisch niedrige Niveaus. Mit einer Rendite von 2,2 Prozent haben die Zehnjährigen die damalige Rekordmarke von zwei Prozent schon fast erreicht. Unicredit sieht sie auf 1,5 Prozent fallen. Eine Zentralbank kann die Geldmenge aber auch beliebig erhöhen, indem sie direkt Kredite an private Haushalte und Unternehmen vergibt oder Vermögensgegenstände wie Aktien und Devisen aufkauft. "In diese Richtung geht die Fed", sagt Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Deutschland von Barclays Capital. "Sie beschwört damit ungeahnte Inflationsgefahren herauf", befürchtet er. Verglichen damit ist die Politik der EZB immer noch konservativ - auch wenn EZB-Chef Jean-Claude Trichet ständig betont, dass er für die Zukunft nichts ausschließen möchte. Als sich abzeichnete, dass einer Reihe von Finanzinstituten Sicherheiten fehlten, um sich im gewünschten Umfang Zentralbankgeld zu beschaffen, hat der EZB-Rat die Anforderungen an die notenbankfähigen Papiere gesenkt und das Spektrum drastisch ausgeweitet. Seit Mitte Oktober teilt die EZB bei ihrem Offenmarktgeschäften zudem zum geltenden Notenbankzins unbegrenzt Liquidität zu. Ihre Bilanzsumme ist dadurch drastisch angestiegen. Gleichwohl hat sie bis zuletzt Zins- und Liquiditätspolitik säuberlich getrennt. Für Polleit ist die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise nur eine Bereinigung der Exzesse, für die die Geldpolitik der Zentralbanken in den letzten Jahren den Boden bereitet hat. Jetzt versuchen die Zentralbanken und Regierungen, durch alle möglichen Stützungsmaßnahmen die notwendige Bereinigung zu verhindern, erläutert Polleit. "Was sie erreichen: Sie legen die Saat für eine noch größere Krise in der Zukunft." Das Problem sei, dass die Krisen immer rascher aufeinanderfolgten und immer gewaltigere Ausmaße annehmen. Skeptiker sehen auch in weiter Ferne keinen Silberstreifen am Horizont. Sie befürchten, dass sich die Inflation nicht eindämmen lässt, sollten die Volkswirtschaften in ein oder zwei Jahren wieder Fahrt aufnehmen. Sie sagen sogar eine neue Währungsreform voraus. Jean-Claude Trichet - Mann im Dauereinsatz Gezeichneter EZB-Chef So richtig frisch hat Jean-Claude Trichet eigentlich nie ausgesehen, seit er als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) 200 3 nach Frankfurt kam. Seit einigen Monaten macht er aber bei öffentlichen Auftritten nur noch einen blassen, völlig erschöpften Eindruck. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten, die einfach nicht zur Ruhe kommen wollen, haben den EZB-Präsidenten sichtbar gezeichnet. Kein Wunder: Seit sich die Finanzkrise nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September noch einmal bedrohlich verschärft hat, sind nicht nur Politiker, sondern auch viele Notenbankchefs im Dauereinsatz. Und Trichet nimmt offenbar die Verantwortung sehr ernst, die der Vertrag von Maastricht seiner Zentralbank für die Stabilität des Finanzsystems auferlegt. Egal, ob die EU-Staats- und Regierungschefs Anfang Oktober in Paris oder Mitte Oktober in Brüssel zu Gipfeltreffen zusammenkamen, Trichet war mit von der Partie. Mitte November reiste er zum Weltfinanzgipfel nach Washington, um die Politik zu beraten. Fordernder Vorgesetzter Besonders in diesen Wochen und Monaten gilt Trichet intern als fordernder, anspruchsvoller Chef. Seine Mitarbeiter folgen ihm bereitwillig, weil er sich selbst in keiner Weise schont. Ein Beweis dafür, wie reibungslos die EZB unter Trichet funktioniert, sind die inzwischen schon eingespielten koordinierten Maßnahmen mit anderen großen Zentralbanken - der US-Notenbank Fed, der Bank of England und der japanischen Notenbank - zur Stabilisierung der Geldmärkte. Die Nagelprobe Die "Entscheidungsschlacht" für den Franzosen könnte aber erst noch kommen - dann nämlich, wenn jene Volkswirte richtig liegen, die zurzeit ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum 2009 immer weiter nach unten revidieren. Manche sehen den Euro-Leitzins schon auf ein Prozent sinken. Noch schlechtere Prognosen sind nicht auszuschließen. Dann könnte nach der Fed auch die EZB gezwungen sein, in der Geldpolitik Neuland zu betreten. Der EZB-Chef dürfte dann noch genügend Gelegenheit haben, sich zu profilieren. Ben Bernanke - Freund drastischer Maßnahmen Helikopter-Pilot Es ist, als würde ein absurder Witz Realität. Ein Scherz, mit dem US-Notenbank-Chef Ben Bernanke noch als Professor einen lästigen Frager loswerden wollte. Was die Fed denn zur Ankurbelung der Wirtschaft tun werde, sollten die Leitzinsen bereits auf null abgesenkt sein? "Dann könnte man zur Not mit dem Helikopter aufsteigen und Geldbündel abwerfen", antwortete Bernanke im Jahr 2003. Nun ist es so weit: Die Zinsen sind faktisch auf dem Nullpunkt und "Helikopter Ben" - wie er von Kritikern seit Jahren genannt wird - steht an der Luke seines Hubschraubers und flutet die Märkte mit dem Geld, das seine Notenpresse ausspuckt. Konkret geschieht dies zwar weniger spektakulär, indem die Fed Anleihen aufkauft, aber im Ergebnis läuft es auf dasselbe hinaus. Bernanke will - koste es, was es wolle - verhindern, dass aus der Rezession eine Depression wird. Depressions-Experte Bernanke hat als Professor an der Universität in Princeton über die "Große Depression" in den 30er- Jahren des vorigen Jahrhunderts geforscht und gilt als einer der größten Experten auf diesem Gebiet. Daher sind viele Beobachter bereit, ihm einen Vertrauensvorsprung zu geben. Dies hat Bernanke auch geholfen, aus dem Schatten seines lange schier übermächtigen Vorgängers Alan Greenspan herauszutreten. Bernanke profitiert aber auch davon, dass Greenspans "Unfehlbarkeitsnimbus" gelitten hat. Inzwischen sagen viele Experten, dass mit Greenspans Politik des billigen Geldes die Grundlage für die aktuelle Krise gelegt wurde. Die lange umjubelte "Sphinx von Washington", das "Orakel der Kapitalmärkte", muss sich seither heftige Kritik anhören. Klartext-Redner Bernanke dagegen erhält viel Lob dafür, dass er - anders als Greenspan - fast immer Klartext redet. Allerdings werfen Kritiker Bernanke vor, auch er bekämpfe die jetzige Weltrezession mit billigem Geld - und lege so das Fundament für die nächste Krise. Seine Unterstützer hingegen argumentieren, angesichts einer seit eineinhalb Jahren anhaltenden Krise müssten drastische Maßnahmen ergriffen werden. "Die Fed ist schließlich im Krieg", sagte Frederic Mishkin, Ex-Fed Gouverneur und Wirtschaftsprofessor in New York. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 27, 2008 Ich ergänz mal den Link zu dem oben zitierten Artikel - TRL, bitte möglichst keine Vollzitate. Finanzpolitik Die Stunde der Notenbanken aus der Wirtschaftswoche Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jpjg Dezember 27, 2008 Die Wirtschaft macht jetzt schlapp Die deutsche Wirtschaft schrumpft. So viel ist für 2009 absehbar. Die Vorhersagen der Ökonomen und inoffiziell auch die der Bundesregierung liegen bei einem Minus von zwei bis vier Prozent. Selbst der günstigste Fall ist in der Nachkriegszeit ohne Beispiel. Minus zwei Prozent so etwas hat es noch nie gegeben. ...... Diese Vorhersage beruht darauf, dass zur Jahresmitte alles besser wird. Sonst ist sie nicht haltbar, sagt Hüther. Neues Vertrauen entsteht genauso unvorhersehbar, wie urplötzlich Misstrauen aufkommt. Genau darauf hoffen derzeit alle: Mitte 2009 muss die Wende kommen. Wenn die ausbleibt, dann wird es duster und es muss völlig neu gerechnet werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 28, 2008 Ich ergänz mal den Link zu dem oben zitierten Artikel - TRL, bitte möglichst keine Vollzitate. Finanzpolitik Die Stunde der Notenbanken aus der Wirtschaftswoche zur Kenntnis genommen.... Erstmals seit zehn Jahren droht Russland wegen sinkender Rohstofferlöse 2009 ein Haushaltsdefizit in Milliardenhöhe. Der russische Finanzminister Alexej Kudrin erwartet im kommenden Jahr ein Loch im Haushalt von möglicherweise bis zu 2,5 Bio. Rubel (63 Mrd. Euro). 2009 werde für Russland "das schwierigste Jahr der vergangenen neun Jahre", sagte der Minister in einem Interview des Fernsehsenders Westi. Gleichzeitig versicherte er, dass der Staat die Lohnzahlungen für seine Angestellten garantiere. Auch Einschnitte in der Sozialpolitik seien nicht geplant. Nach Darstellung Kudrins muss die Bevölkerung mit einer weiteren Rubelentwertung rechnen sowie mit einer wachsenden Inflation. Geplant sei, das Haushaltsdefizit mit Geld aus dem staatlichen Reservefonds auszugleichen, sagte der Minister. Das von seinen Rohstoffen abhängige Russland hatte seinen Haushalt für 2009 auf Grundlage eines Ölpreises von 95 US-Dollar (68 Euro) je Barrel (159 Liter) berechnet. Derzeit liegt der Barrelpreis jedoch deutlich unter 40 Dollar. Quelle: http://www.n-tv.de/1076671.htmlMan bekommt schneller recht als man manchmal glaubt.... Ich habe immer gesagt, dass BRIC nicht das Allheilmittel ist und dort genügend Gefahren drohen. Jetzt sieht man sie. Indien bekriegt sich fast schon mit Pakistan und Russland kann man oben lesen. Ein solches Szenario wurde von jedem Experten für BRIC kategorisch ausgeschlossen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Dezember 28, 2008 Ein solches Szenario wurde von jedem Experten für BRIC kategorisch ausgeschlossen. Vielleicht hast du in diesem Fall wirklich die falschen Menschen als "Experten" identifiziert. Da stellt sich ein notorischer Querdenker natürlich die Frage: Ist ein "Experte" unter sich selbst als professionelle Marktteilnehmer bezeichnenden Menschen eigentlich ein Know-how-Träger oder ein schlichter Selbstdarsteller? Abseits der Finanzbranche nennt man letztere übrigens auch "Bauernfänger". Es gibt da so eine Geschichte, die sich in Hameln abgespielt haben soll..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 29, 2008 Vielleicht hast du in diesem Fall wirklich die falschen Menschen als "Experten" identifiziert.Da stellt sich ein notorischer Querdenker natürlich die Frage: Ist ein "Experte" unter sich selbst als professionelle Marktteilnehmer bezeichnenden Menschen eigentlich ein Know-how-Träger oder ein schlichter Selbstdarsteller? Abseits der Finanzbranche nennt man letztere übrigens auch "Bauernfänger". Es gibt da so eine Geschichte, die sich in Hameln abgespielt haben soll..... Hameln ist eine sehr schöne Stadt aber wie du sicherlich weißt - und damit back to topic - ist das Thema BRIC und N11 wie eine Seuche über das ganze Land verbreitet worden. Sogar Tageszeitungen haben darüber geschrieben. Internet, TV alles war voll von dem Scheiß... Wenn ich dann wieder so ****** hier im Forum lese die sagen "man muss genau das Gegenteil von dem tun was andere sagen und dann ist man erfolgreich" und dazu aber nicht in der Lage sind (im Rückspiegel betrachtet war die Konjunktur und entsprechende Blasen immer vorhersehbar) dann kriege ich halt meinen kategorischen Anfall wo ich einfach Leute blöd anmachen muss und ihr Gesicht da reinreiben muss. Im übrigen sind das nicht nur Leute hier im Forum sondern Menschen in meinem Umfeld, TV, Internet, Zeitschriften, Tageszeitungen und Magazinen. Manchmal hat man das Gefühl wenn man solche Idioten nicht sehen will, müsse man sich nen Porno reinziehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jpjg Dezember 29, 2008 Finanzpolitiker: 15 Banken haben Eigenkapitalhilfen beantragt. 10 davon machen's immer noch spannend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 4, 2009 · bearbeitet Januar 4, 2009 von Carlos @ Wayne: Ich muss ehrlich eingestehen dass ich auch gespannt war zu sehen wie weit die BRIC-Staaten mit ihren Wirtschaften sein würden, wenn es den USA schlecht gehen sollte, schon deswegen weil es dort mittlerweile viel mehr Konsumenten gibt als vor z.B. einem Jahrzehnt. Es war meiner Ansicht nach nicht so vermessen mit Spannung zu sehen, wie sich die Sache entwickeln würde. Du wirst aber wohl aber auch eingestehen, dass kaum Einer eine so grosse Krise vorausgesehen hat. Wer hätte noch Mitte '08 vorausgesagt, eine Bank wie 'Lehman Brothers' würde Pleite gehen? Dass das Finanzsystem fast zum Stillstand kommen würde? Dies war natürlich ein weltweit greifender "Tsunami", wie damals als der Krakatau explodiert ist... Man sollte immer alles in Perspektive sehen, und dazu gehört auch die erhebliche Weiterentwicklung der sog. Drittweltländer. Bloss ist die Wirtschaft noch zu sehr von dem abhängig was in den US geschieht, und gegen so eine Dimension der Krise kann die restliche Welt nicht ankommen. ------------------------------------ Aber der eigentliche Grund meines postings ist dieser: Obama Says U.S. Must Act Swiftly to Address Economy Jan. 3 (Bloomberg) -- President-elect Barack Obama said that Democrats and Republicans need to act with urgency to address the “great and growing” economic crisis, warning of double-digit unemployment if swift action isn’t taken. “These are America’s problems, and we must come together as Americans to meet them with the urgency this moment demands,” he said today in his weekly radio address. “If we don’t act swiftly and boldly, we could see a much deeper economic downturn that could lead to double-digit unemployment.” (...) The incoming 44th president (...) is working on a package of tax cuts and spending on infrastructure, such as roads, bridges and transit systems, to stimulate growth and create 3 million jobs. Eighty percent of these will be in the private sector, he said. ‘Tough Choices’ “We must make strategic investments that will serve as a down payment on our long-term economic future,” Obama said. Citing a long-term goal of reducing the federal deficit, he said there would be “tough choices” ahead on spending, without being specific. http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home "growth stimulus" mit Sonderprogrammen des Staates, "tax cuts" und "reducing the federal deficit" sind Begriffe die doch nicht miteinander korrelieren. Sparmassnahmen können im Verteidigungssektor gemacht werden, also beim Militär (sprich: u.A. Auszug aus dem Irak), bei den Weltraumaktivitäten und wenig mehr (wenn man das Gesundheitssytem und die Erziehung nicht auch heruntefahren will), und diese Stellen die durch die Sparmassnahmen freiwerden, heben dann ja auch die Arbeitslosenquote, oder hofft Obama dass diese Leute dann im Bau- und Infrastrukturbereich unterkommen? So sehe ich die Aussage der "tough choices" auf der Ausgabenseite, insbesondere wenn der künftige Präsident das " long-term goal of reducing the federal deficit" anstrebt. Man hört doch, die Notenpresse liefe bereits auf Hochtouren... Zwei Bereiche interessieren mich in diesem Zusammenhang: 1. Wenn bei den Militärausgaben gespart wird, wird es einer Unmenge Unternehmen in diesem Bereich schlechter gehen (Northrop, Gruman, Lockheed, Boeing und viele, viele andere mehr) was für die Wirtschaft nicht unbedingt positiv ist. Denn diese beleben ja in gewisser Weise grosse Sektoren derselben. Wird das kompensiert durch den Wachstum des bereits angesprochenen Bereichs der Unternehmen im Bausektor? 2. Sobald die US den Irak verlassen, wie ja schon beschlossen ist, bin ich gespannt ob dann wirklich eintritt was so vorausgesagt wird (Aufbegehren des Irans) und wie dann die EU, Russland und China reagieren werden. Denn ich sehe in Obama's Worten eine erhebliche Minderung der Vormachtstellung der US als Weltmacht. Denn diese verschlingt ja Unsummen an Geld, die er ja für seine inländischen Programme benötigt. Meinungen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Januar 4, 2009 · bearbeitet Januar 4, 2009 von klausk .... "growth stimulus" mit Sonderprogrammen des Staates, "tax cuts" und "reducing the federal deficit" sind Begriffe die doch nicht miteinander korrelieren. Sparmassnahmen können im Verteidigungssektor gemacht werden, also beim Militär (sprich: u.A. Auszug aus dem Irak), bei den Weltraumaktivitäten und wenig mehr (wenn man das Gesundheitssytem und die Erziehung nicht auch heruntefahren will), und diese Stellen die durch die Sparmassnahmen freiwerden, heben dann ja auch die Arbeitslosenquote, oder hofft Obama dass diese Leute dann im Bau- und Infrastrukturbereich unterkommen? So sehe ich die Aussage der "tough choices" auf der Ausgabenseite, insbesondere wenn der künftige Präsident das " long-term goal of reducing the federal deficit" anstrebt. Man hört doch, die Notenpresse liefe bereits auf Hochtouren... Der Widerspruch löst sich auf, wenn man die Zeitachse betrachtet. W. hat in seinen acht Jahren nicht nur den Irakkrieg auf der Basis von Lügen angezettelt, er hat auch blindlings die "Patentrezepte" von Opa Reagan angewendet und verstärkt: * weniger "Staat", also weniger gesetzliche Regelungen, weniger Enforcement (Durchsetzung/Überwachung), u.a. mit dem Ergebnis, dass Fed und SEC völlig überrascht waren, als die Blasen (Immo mit Subprime, "kreative" Finanzprodukte wie CDSs) platzten; * weniger Steuern ("it's your money") plus drastischer Ausweitung des Schuldenmachens mit dem Ergebnis eines unvorstellbaren Defizits. Ebenso hat er den Rechtsstaat beschädigt: Kommunikationsüberwachung ohne richterliche Überprüfung, Folter von Gefangenen und deren Aussperrung vom Justizsystem, königsgleiche Stellung des Präsidentenamts (eine Vorstellung, die Dick Cheney aus seiner Zeit in der Nixon-Administration einbrachte: der Präsident ist keinen Gesetzen und keinem Gericht unterworfen, was er sagt ist Gesetz). Ergebnis: das Ansehen der USA in der Welt ist erbarmenswert; es zu verbessern geht nicht von heute auf morgen. Obama muss sich Aufgaben stellen wie noch keiner seiner Vorgänger. Deshalb die gigantische Schuldenaufnahme, um die wirtschaftliche Existenz des Landes zu retten. Das ist die Priorität; Defizitreduzierung kommt später. Zwei Bereiche interessieren mich in diesem Zusammenhang: 1. Wenn bei den Militärausgaben gespart wird, wird es einer Unmenge Unternehmen in diesem Bereich schlechter gehen (Northrop, Gruman, Lockheed, Boeing und viele, viele andere mehr) was für die Wirtschaft nicht unbedingt positiv ist. Denn diese beleben ja in gewisser Weise grosse Sektoren derselben. Wird das kompensiert durch den Wachstum des bereits angesprochenen Bereichs der Unternehmen im Bausektor? 2. Sobald die US den Irak verlassen, wie ja schon beschlossen ist, bin ich gespannt ob dann wirklich eintritt was so vorausgesagt wird (Aufbegehren des Irans) und wie dann die EU, Russland und China reagieren werden. Denn ich sehe in Obama's Worten eine erhebliche Minderung der Vormachtstellung der US als Weltmacht. Denn diese verschlingt ja Unsummen an Geld, die er ja für seine inländischen Programme benötigt. Meinungen? Obamas Ziel ist bestimmt nicht, den "militärisch-industriellen Komplex" (übrigens eine Wortschöpfung Eisenhowers, der vor dessen Macht warnte) zu päppeln. Ohnehin wird das Konjunkturprogramm (Stimulus) nicht auf einzelne Branchen (Finanz, Auto oder Militär) zugeschnitten sein, vielmehr muss es in die Breite gehen (Beispiele: Restaurierung von Strassen und Brücken, Energieersparnis durch Gebäudeisolation; sowas schafft im ganzen Land Arbeit und stärkt die von Bush bestrafte Mittelschicht -- siehe auch den Fastenal-Thread). Die "Minderung der Vormachtstellung der US als Weltmacht" ist eine Hinterlassenschaft von Bush und den Neocons. Wir müssen uns eben auf niedrigerem Niveau neu einrichten; wieder Partner werden, weg von der Idee "the world's only superpower" zu sein. Verlorenes Vertrauen neu zu gewinnen ist schwer aber nicht unmöglich. Im Juli haben die Deutschen gejubelt, als Obama in Berlin einen Vorgeschmack auf die Nach-Bush-Zeit gab. Jetzt lasst ihn mal machen. Ich hoffe, die Süddeutsche hatte Recht mir ihrem Silvester-Kommentar: Amerika gerät schneller in eine Bredouille als Deutschland, kommt aber auch schneller wieder heraus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag