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Onassis

Die Privatbilanz

Empfohlene Beiträge

Onassis

Hi Leute,

 

ich habe in mehreren Beiträgen gelesen, das viele ein Hilfe wünschen,

wie sie sich bei ihrer Finanzplanung, mögliche Entschuldung etc. verhalten sollen.

 

Es gibt ein Buch, welches den Bürger auffordert, sein Vermögen in einer Privatbilanz darzustellen.

Warum sollen sich nur Unternehmen bewerten, Privatpersonen können sich doch auch bewerten.

 

Die Bilanz teilt sich auf in Aktiva (Guthaben) und Passiva (Schulden).

Diese Bilanz kann man jährlich fortschreiben oder auch monatlich, je nach Gutdünken.

 

Hier kann man nun sehr gut erkennen, wo das Vermögen sitzt, ob sich die Schulden verringern,

wo das Geld hingeflossen ist und vieles mehr.

Interessant ist auch das Eigenkapital - wieviel besitzte ich eigentlich?

 

Ich stelle hier für alle ein Muster einer Privatbilanz zum download zur Verfügung, die Zahlen sind nur Beispiele!

Würde mich freuen, wenn es dem einen oder anderen hilft, sein Vermögen und den Vermögensfluss zu erkennen.

 

Privatbilanz.xls

 

Onassis

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harryguenter

Ich für meinen Teil reduziere das aber lieber auf die Aufstellung des Geldvermögens (Wertapiere, Bankkonten, ...) auf der Aktiva-Seite und mache mir auf der Passivaseite Gedanken über die Verwendung des Geldvermögens (Altersvorsorge/Vermögensaufbau und Rückstellungen (Notgroschen, Auto, Urlaub, ...)).

Die Fokussierung hierauf scheint mir sinnvoller (zusammen mit einem Haushaltsbuch)

 

Ansonsten interessiert mich der Wert des Anlagevermögens meistens nicht wirklich und ich sehe da keinen echten Nutzen zum Aufwand. Den Wert meines Hauses und das zugehörige Restdarlehn kenne ich auch so in etwa. Der aktuelle Wert meines Hausstands, Auto usw. interessiert mich in nicht - höchstens punktuell wenn ich etwas davon verkaufen möchte.

 

Allerdings mag diese Aufstellung für diejenigen interessant sein, die Kredite oder Konsumschulden haben.

Vielleicht ergibt die Aufstellung wenigstens noch das gute Gefühl ein positives Eigenkapital zu haben wenn man die Konsumprodukte und Ihren Restwert einbezieht.

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teffi

Hallo,

ich führe seit etwa anderthalb Jahren Buch und Nutze dazu Gnucash. Ich trage so grob meine Ausgaben und relativ genau meine Einnahmen ein, die Bilanz und vieles mehr kommt dann automatisch raus. Finde ich ganz praktisch, weil ich Einnahmen und Ausgaben in die Gruppen Privat, Beruf und "Geldanlage" getrennt habe. Zum Jahreswechsel rechne ich dann ab und sehe, ob was dazugekommen ist:o). Immobilien und Gegenstände (Auto/Fahrrad/Schuhe) habe ich dort aber nicht eingetragen, weil die dinge irgendwie keinen richtigen Wert haben.

Viele Grüße,

teffi

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Sladdi

Hi,

in der Musterbilanz fehlen auch noch mögliche Rentenansprüche, die ja auch einen (abgezinsten) Wert haben. Wenn man diese Ansprüche einkalkuliert, dürfte bei vielen das EK noch positiv sein.

 

Gruß

Sladdi

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schinderhannes

Was passiert denn mit dem "Anlagevermögen" wie Immobilien, Autos etc. ?

Findet da eine Abschreibung statt ?

Ich meine ich kann meinen 10 Jahre alten schrottreifen Klapperkastenwagen auch mit dem Kaufpreis von 25000 EUR ansetzen.

Sinnvoll ist das nicht.

 

Ich nutze auch seit einiger Zeit eine selbstgebastelte Tabelle als Vermögensübersicht,allerdings nur die Finanzen betreffend.

Meine Wertpapiere setze ich darin z.B. auch nicht zu 100% an.

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SumSum
· bearbeitet von SumSum

Wenn schon analog dem HGB aufgebaut, dann bitte mit RAP´s, die fehlen nämlich :-

(z. B. anteilig geleistete Versicherungsbeiträge für das Folgejahr und so einen Krempel)

 

So,

mal ernsthaft. Wenn das viele so könnten, gäbe es vermutlich solche Sendungen nicht, bei denen wie Leichenbestatter bekleidete Personen andere nicht begraben, sondern finanziell erretten möchten....

 

 

Ich mach das auch so: Einige Problembereiche habe ich festgestellt.

 

Kapitalanlagen:

Tjo, nach HGB nimmst den Anschaffungswert bzw. den Niedrigstwert. Dem HGB nach bleiben die Dinger dann auch in der Regel bis zum Verkauf mit dem Wert in der Bilanz. Führt aber irgendwann meist zu stillen Reserven. M. a. W.: so 100% genau geht das nie. Ich zieh hier eine Kompromisslösung durch: Am Ende des Jahres stelle ich den Ist Wert fest und ziehe davon ein paar Prozent ab. Und zwar wie folgt: Geld und Immos 0%, Renten -5%, Aktien (fonds) -10%. Entspricht zwar nicht dem HGB, aber nach meiner Erfahrung sind die Ergebnisse in der Regel relativ sachgerecht. Der Puffer reicht auf der einen Seite in aller Regel bei Verlusten aus, auf der anderen Seite bekommt man aber auch nicht das Problem, dass da irgendwann z. B. 100% stille Reserven drin sind...

 

> Sachwerte / Sachanlagen:

Sind auch ein fettes Problem. Man kann das zwar nach AfA Tabellen machen, aber die Werte stimmen nicht. Beispiel: ein Auto: wenn es nach AfA (hier mal fiktiv) über 10 Jahre abzuschreiben ist, dann sind das bei linearer Abschreibung pro Jahr 10%. Dummerweise verlieren die meisten Autos im ersten Jahr um die 20+x%. Also auch hier: einen realistischen Wiederverkaufswert ansetzen.

 

Versicherungen etc. :

Würde ich immer mit dem RKW ansetzen und nicht mit dem eingezahlten Kapital. Muss man kündigen, kommt am Ende eh nur der RKW heraus. Gilt übrigens auch für Direktversicherungen, betriebliche Anwartschaften etc.

 

 

@ Staddi

Rentenansprüche, vor allem GKV sind schwer. Da es ja keine eigene Verpflichtung begründet, muss man die auf die Aktivseite bringen. Nur wie ?. Das Problem ist nämlich folgendes: Vermögen in dem Sinne ist es ja nicht, weil man an die Kohle nicht (hier "niemals") dran kommt. Genau genommen sind es nur erworbene Anwartschaften auf zukünftige Leistungen. Daher würde ich diese Werte

(a:) entweder gar nicht bilanzieren bzw. wenn dann

(b:) auf der Aktivseite irgeneinen Sonderposten bilden und den auf der Passivseite entsprechend gegen buchen. z. B. wie folgt

Aktivseite: "GKV Ansprüche ab Jahr xxxx gem. Bescheid": 250,25 Euro

Passivseite: "GKV Anwartschaften.....": 250,25 Euro

 

> Hat den Vorteil, dass so eine Buchung am Eigenkapital nichts ändert. Darf es eigentlich auch nicht, weil (s. o.) man diese Kohle ja niemals realisieren kann. Ich persönlich lass die GKV draußen. Später wenn ich sabbernd im Stuhl sitze, buche ich das über die GuV (als Einnahmen) in die Bilanz ein

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culo
· bearbeitet von culo

das gebrauchsvermögen ist aber sehr unvollständig.

 

da fehlen z.b. noch die schuhe der ehefrau

 

und was soll da das eigenkapital aussagen?ich habe die schuhe meiner frau mit eigenkapital finaziert, bin aber deswegen trotzdem arm.

 

das eigenkapital ist jetzt in schuhen investiert,

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Onassis

@sumsum:

Beim "Anlagevermögen" würde ich ganz normal linear abschreiben.

Degressive Abschreibung ist zwar beim Auto passender, aber ich will ja auch nichts verkomplizieren.

Beim Haus dagegen (müsste) man eine kleine Wertsteigerung mit aufnehmen.

Ansonsten entstehen die bekannten stillen Reserven, die einen bei einem Hausverkauf natürlich positiv überraschen würden.

 

Ich meine als Buchhalter macht es Sapß, nach HGB, US-Gaap etc zu bilanzieren.

Aber das ist für normale Menschen unmöglich, weil sie sich nicht auskennen.

Also muss sich jeder überlegen, wie weit er es treibt (sowit bis es zu Ernst wird :D )

 

 

@culo:

Das EK ist das Nettovermögen.

Also "Kapital + Anlagevermögen - Schulden"

 

Du hast 100 EUR auf der Bank und keine Schulden ~ EK = 100 EUR.

Du kaufst nun Schuhe, dann ist Bank (0 EUR), Anlagevermögen (100 EUR Schuhe) ~ EK = 100 EUR.

Da die Schuhe an Wert verlieren, (z.B: 25% p.a.) ist nach 1 Jahr: Bank (0) , Alange vermögen (75 EUR) ~ EK = 75 EUr.

 

Das EK sagt schon einiges aus, keine Frage!

 

Onassis

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Kristian
Es gibt ein Buch, welches den Bürger auffordert, sein Vermögen in einer Privatbilanz darzustellen.

Warum sollen sich nur Unternehmen bewerten, Privatpersonen können sich doch auch bewerten.

 

Hallo Onassis !

 

Wie heißt das Buch bzw. der Autor? Hört sich irgendwie interessant an.

 

Gruß , Kristian

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Onassis
Hallo Onassis !

 

Wie heißt das Buch bzw. der Autor? Hört sich irgendwie interessant an.

 

Gruß , Kristian

Das Buch hatte (wenn ich es richtig im Kopf habe) "die Privatbilanz" geheißen.

Es war das einzigste Buch in dieser Art.

Allerdings kann ich es nirgendswo finden.

Bei amazon nicht mehr, in der badischen Landesbibliothek nicht, im Antiquariat auch nicht.

 

Ich selbst hatte es mir damals (vor gut 10-12 Jahren) mal aus einer Bibliothek ausgeliehen.

Jetzt finde ich es nirgendswo mehr, leider!

 

Onassis

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StinkeBär

Was ich als nicht BWLer immer nicht verstehe ist, dass bei Schulden lediglich der Schuldbetrag angesetzt wird, da man ja in Laufe der Jahre doch manchmal das doppelte im Endeffekt bezahlt.

 

Zumindest mental ist einen meist sonst nicht der gesamt zu zahlende Betrag im Bewusstsein, vielleicht auch besser so :unsure:

 

 

Im Allgemeinen dürfte es für den Durchschnittsbürger ausreichen im Kopf zu bilanzieren und für die Statistikfreunde und Zahlenfetichisten reicht ein Kassen- oder Haushaltsbuch, nur die waren Freaks betreiben private Bilanzierung.

 

Die Härtesten unter Ihnen lassen diese womöglich noch von einen Steuerberater prüfen und auf Richtigkeit hin attestieren.

 

Sorry, doch wer mit einer Frau zusammen lebt ist schon froh, wenn durchgängig ein Haushaltsbuch geführt werden kann.

 

Ich warne alle vor gemeinsamer Kontoführung. :cry:

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ghost
· bearbeitet von ghost

Eine Privatbilanz ist für die meisten Nutzer einfach zu kompliziert. Es reicht eine einfache Gegenüberstellung:

Sachwerte + Konten, Depots gegenüber Verbindlichkeiten.

Zusätzlich ist ein Haushaltsbuch das beste Mittel um den Überblick über die Einnahmen / Ausgaben zu behalten. Alternativ kann ich auch das Haushaltsbuch von Börse - Online empfehlen, das noch etwas tiefgreifender ist.

 

Bei einer Bilanz gilt für fast alle Anlagen des Umlaufvermögens das Niederstwertprinzip. (Grundsatz der Vorsicht )

Für alle Verbindlichkeiten (Passiva) gilt das Höchstwertprinzip.

D.h im Klartext : Besitze ich eine Aktie X, die im Jahr 2001 auf 10 gefallen ist, jetzt aber bei 99 steht, so bleibt die Aktie trotzdem mit 10 in der Bilanz. Das Problem der Afa bei Eigenheimen wurde ja auch schon angesprochen. Für Privatpersonen ist das einfach unbrauchbar. Außerdem werden sich die meisten Nutzer nicht mit der Doppik auskennen. :lol:

 

Ein weiteres Problem ist die Bewertung von Kleinstgütern z.B. der Wohnungseinrichtung.

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StockJunky

Für Privatpersonen dürfte wohl im Normalfall eine einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung genügen. Damit weiß man am Monatsende, ob man mehr ausgegeben als eingenommen hat. Mach ich selbst so seit 2 Jahren und fahre damit überaus gut, zumal man bei ordentlicher Führung auch gut herausfindet, wie hoch welche Kosten ausfallen und wieviel man im Leben so "verprasst". Finde da KMyMoney perfekt. Nicht überladen und sehr übersichtlich. :)

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culo

durch ausgabenreduzierung ist noch niemand reich geworden.

selbst wenn man seine ausgaben auf 9 bringt 8das theoretische optimum) ist man durch die einnahmen begrenzt.

 

also: man muss an den einnahmen was tun. die sind nahezu unbegrenzt steigerbar. leute, die nur auf ihre ausgaben schielen, setzen die falschen schwerpunkte. sie werden nie aus ihrem karo herauskommen.

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StockJunky
durch ausgabenreduzierung ist noch niemand reich geworden.

selbst wenn man seine ausgaben auf 9 bringt 8das theoretische optimum) ist man durch die einnahmen begrenzt.

 

also: man muss an den einnahmen was tun. die sind nahezu unbegrenzt steigerbar. leute, die nur auf ihre ausgaben schielen, setzen die falschen schwerpunkte. sie werden nie aus ihrem karo herauskommen.

 

Aber ohne seine Ausgaben im Griff zu haben, kannst du niemals so effektiv sparen, wie, wenn du schwarz auf weiß siehst, was du monatlich zur Verfügung hast. Natürlich kann "mehr" nur durch "mehr" am Eingang erreicht werden. Aber man kann verhindern, dass man mehr ausgibt, als man einnimmt. Und wenn man das im Griff hat, kann man von seinen Einnahmen auch gut etwas zurücklegen zum Sparen ;)

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culo
Aber ohne seine Ausgaben im Griff zu haben, kannst du niemals so effektiv sparen, wie, wenn du schwarz auf weiß siehst, was du monatlich zur Verfügung hast. Natürlich kann "mehr" nur durch "mehr" am Eingang erreicht werden. Aber man kann verhindern, dass man mehr ausgibt, als man einnimmt. Und wenn man das im Griff hat, kann man von seinen Einnahmen auch gut etwas zurücklegen zum Sparen ;)

 

bei mir gibt es nichts zum sparen. nur bei meiner frau. alleine wäre ich schon millionär, aber dafür einsam :-)

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SumSum
...Beim Haus dagegen (müsste) man eine kleine Wertsteigerung mit aufnehmen....

 

> Gleichzeitig muss man aber wieder eine Abschreibung vornehmen. Ich glaube, dass sind 2% p. A. (ich meine ein Haus wird über 50 Jahre abgekritzlet). Zudem muss man auch die Gegend berücksichtigen. Nicht überall sind Wertsteigerungen zu erwarten (Stichwort "Rückbau" in manchen Gegenden -> oder platt gesagt "Bevölkerungsflucht")

 

 

@culo:

Das EK ist das Nettovermögen.

Also "Kapital + Anlagevermögen - Schulden"

> also quasi die Summe, die bei einer GmbH oder AG Bilanz unter dem Punkt "Eigenkapital" steht. Nur das gibt es bei einer natürlichen Person nicht...

 

Das Buch hatte (wenn ich es richtig im Kopf habe) "die Privatbilanz" geheißen.

Es war das einzigste Buch in dieser Art.

Oder guckst Du einfach in ein Buch "HGB" oder noch einfacher "Buchführung und Bilanzierung". Nix anderes ist das nämlich, nur vereinfacht halt.

 

> Anm.: Echt lustig wärs, so eine Privatbilanz nach IAS aufzustellen....

 

 

Im übrigen:

So was ist sicherlich für eine Privatperson "High End". Mit xls. ist so was im übrigen recht einfach zu machen. Am Ende des Jahres zählst einfach die Zahlen der einzelnen Posten zusammen und tippst die da rein. Eigentlich kein Riesenaufwand (wenn man jedenfalls die Abschreibungen auf Sachwerte "locker" handhabt -> also nur die 5- 10 großen Posten berücksichtigt). Ach so: wer sowas kann, dem droht wohl relativ sicher kein Finanzcrash.

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harryguenter
Eine Privatbilanz ist für die meisten Nutzer einfach zu kompliziert. Es reicht eine einfache Gegenüberstellung:

Sachwerte + Konten, Depots gegenüber Verbindlichkeiten.

Ich würde sogar soweit gehen, die Sachvermögen komplett außen vor zu lassen.

Ich habe das Problem die abschreiben oder jährlich neu bewerten zu müssen. Aber was habe ich davon?

Geht mir einer ab, wenn ich weiß ob ich 100.000 oder 150.000 EUR "besitze"? Sonst brauche ich das für rein gar nichts.

Und die Größenordnung seines Besitzes sollte jeder der den Weg hier ins Forum geschafft auch so abschätzen können.

 

Zusätzlich ist ein Haushaltsbuch das beste Mittel um den Überblick über die Einnahmen / Ausgaben zu behalten. Alternativ kann ich auch das Haushaltsbuch von Börse - Online empfehlen, das noch etwas tiefgreifender ist.

:thumbsup:

Die Hypothekendarlehen / Kredite und Rückstellungen finden hier Ihre Berücksichtigung, und das sollte auch reichen.

Ansonsten brauche ich eine Übersicht über mein Geldvermögen / Wertpapierbesitz, und zwar dahingehend, daß ich weiß wofür ich mein gespartes Geld verwenden möchte (oder muß). Wenn ich weiß ich brauch nen Auto und habe 20.000 EUR zurückgestellt, dann weiß ich eben sofortl dass es keinen neuer 3er BMW gibt...

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FranzFerdinand

Ich habe hierzu kein aktuelleres Thema gefunden, finde den Ansatz aber interessant. Einen konkreten Nutzen bietet die Übersicht zumindest dann, wenn man regelmäßig bei Banken reporten muss (zB als Selbständiger oder als Investor) oder Anschlussfinanzierung/en anstehen. Ich kaufe zB immer wieder mal Immobilien, da muss ich ständig solche Übersichten erstellen und pflegen.

 

Ich habe eine Vermögensübersicht nach den Anlageklassen gegliedert (Bargeld inkl. Girokonten, Anlagekonten, Fonds + Aktien, Beteiligungen und Immobilien. Kredite als Abzugsposten dann jeweils zugeordnet. zT ist wirklich schwer, hier belastbare Werte zu bekommen, zumindest für die Kategorien Beteiligungen und Immobilien. Ich nehme meistens einmal pro Jahr eine Einschätzung der Marktpreise vor und rechne dann einen Abschlag ein, zB bei den Immobilien 10% auf den Verkehrswert. Geschlossene Beteiligungen (Flugzeuge etc.) laufen bei mir alle 2020 aus, in der Vergangenheit habe ich hier jeweils einen größeren Abschlag vorgenommen und wurde am Schluss positiv überrascht.

 

Lustigerweise haben die Banken meine Bewertungen nie in Frage gestellt und sich immer nur für das Einkommen interessiert. Die größten Bewertungsprobleme bereitet mir das Eigenheim. Wenn ich den Markt betrachte, habe ich schon einen fünf- bis sechstelligen Zugewinn in nur 2 Jahren, ich will mich aber auch nicht "reich rechnen", deswegen bleibe ich hier noch konservativer und rechne mit 2% Wertsteigerung p.a. ab Kauf.

 

Mein Humankapital und Rentenansprüche bleiben bewusst außen vor. Erstens ist das noch alles 40 Jahre entfernt, zweitens kompliziert zu berechnen und doch nur eine Scheingenaugikeit (wegen des Zeitraums) und drittens plane ich meinen Lebensunterhalt bis dahin aus passivem Einkommen bestreiten können, nicht aus der Rente.

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stagflation
vor 5 Minuten von FranzFerdinand:

Mein Humankapital [...] bleiben bewusst außen vor.

 

Genau das ist meines Erachtens der große Fehler. Die Excel-Datei im ersten Beitrag ist hübsch, aber es fehlt das Humankapital. Und das sollte in einer Privatbilanz unbedingt enthalten sein - gerade bei jüngeren Leuten.

 

Warum?

 

Das Humankapital ist bei jüngeren Leuten der mit Abstand größte Posten! Wenn man das einmal in der Privatbilanz sieht, wird auch klar, wie man wirklich Vermögen schafft! In jungen Jahren sollte man das Humankapital so stark wie möglich steigern (Thema Ausbildung, Zusatzqualifikation). Während des Arbeitslebens schmilzt dann das Humankapital - und es ist die Aufgabe, dieses schmelzende Humankapital möglichst lange und möglichst hoch zu erhalten und bestmöglich in andere Vermögensgegenstände umzuwandeln.

 

Es ist auch kein Zufall, dass das Humankapital bei risikoreichen Anlagen wie Aktien geführt wird - es ist nämlich durch Krankheit, Unfälle, Arbeitslosigkeit und anderen Widrigkeiten des Lebens bedroht - und man sollte  es nach Möglichkeit absichern.

 

Hier ein Beispiel von Volker Looman:

 

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/die-vermoegensfrage-die-private-vermoegensbilanz-sorgt-vielfach-fuer-ernuechterung-1305902.html

 

Man sieht es sofort. Wenn man Vermögen aufbauen will, sollte man sich weniger mit den 80.000 Aktien oder der 350.000 € Immobilie beschäftigen, sondern mit dem Humankapital von 1,4 Millionen Euro! Da kann man am meisten erreichen!

 

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Cai Shen
vor 1 Minute von stagflation:

aber es fehlt das Humankapital. Und das sollte in einer Privatbilanz unbedingt enthalten sein - gerade bei jüngeren Leuten.

Und wie willst du das einpreisen und berechnen?

Spontan würde ich versuchen Gehalt plus Steigerungen bis zum Renteneintritt(?) auf den aktuellen Barwert abzuzinsen.

Das wird natürlich mit den ganzen Prognosen über Jahrzehnte eine ziemlich unscharfte Nummer.

Bei einem Haus für 350T weiß man, was man hat. ;)

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stagflation
vor 6 Minuten von Cai Shen:

Und wie willst du das einpreisen und berechnen?

Spontan würde ich versuchen Gehalt plus Steigerungen bis zum Renteneintritt(?) auf den aktuellen Barwert abzuzinsen.

Das wird natürlich mit den ganzen Prognosen über Jahrzehnte eine ziemlich unscharfte Nummer.

Bei einem Haus für 350T weiß man, was man hat. ;)

 

Die Berechnung ist in der Tat nicht ganz einfach. Aber das heißt nicht, dass man es deshalb nicht versuchen sollte. Gerade weil das Humankapital bei den meisten Leuten der mit Abstand größte Posten ist.

 

Ich würde es ähnlich berechnen wie von Dir vorgeschlagen. Als Vereinfachung würde ich annehmen, dass "normale" Lohnsteigerungen der Inflation entsprechen und sich dadurch die "normalen" Lohnsteigerungen und das Abzinsen gerade gegenseitig aufheben.

 

Beispiel mit fiktiven Zahlen: 26-jähriger Software-Entwickler, jährlicher Netto-Verdienst: 40.000 Euro, wird in 5 Jahren zum Abteilungsleiter befördert und verdient dann jährlich 60.000 Euro netto. Will mit 61 in Rente gehen.

Human-Kapital: 5*40.000€ + 30*60.000€ =  2.000.000 €

 

Ganz grobe Rechnung. Aber sie zeigt, dass der wertvollste Besitz nicht die Immobilie für 350k€ und auch nicht die Aktien für 80 k€ sind, sondern sein Human-Kapital. Das muss erste Priorität haben und darum muss er sich kümmern.

 

Volker Looman rechnet übrigens mit einer ganz anderen Methode (Achtung: Artikel ist 2006, deshalb 4% Zinsen): https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/die-vermoegensfrage-einkommen-und-konsum-sind-die-eckpfeiler-der-privatbilanz-1305937-p2.html

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Bolanger
vor 1 Stunde von FranzFerdinand:

Lustigerweise haben die Banken meine Bewertungen nie in Frage gestellt und sich immer nur für das Einkommen interessiert.

das wundert mich bei einer Immobilienfinanzierung nicht. Die Bewertung einer Bestandsimmobilie ist für eine Bank schnell gemacht, indem sie über den Mietspiegel den Ertragswert berechnet oder über Datenbanken den m²-Wert ermittelt. Wenn dann nachgewiesen wird, dass das Haus in einem angemessenen Zustand ist, interessiert die Bank eine eigene Werteinschätzung nicht. Viel wichtiger ist hingegen die Einnahmenseite, denn die bank hat primär ein Interesse daran, den kredit zurückbezahlt zu bekommen. Erst sekundär interessieren sich Banken für die Verwertung der Sicherheit.

 

 

 

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Bolanger

ich bin übrigens gespannt, welche Maßnahmen bei Wegfall der Abgeltungssteuer ergriffen werden, damit nicht jeder noch kurz vor deren Abschaffung seine Titel verkauft und sofort wieder kauft.

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lacerator1984

Ich finde es ganz interesant.

Persönlich fällt mir dazu ein, dass man das doch ähnlich wie eine Pensionsrückstellung nach HGB berechnen könnte, also mit Gehalts- und Karrieretrend; nur eben nicht als Rückstellung auf den Rentenbeginn, sondern andersherum. Dann kann man auch Invalidität oder Tod mit einrechnen. Damit müsste ich mich aber mal genauer beschäftigen.

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